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Ausgabe 11 / 2008 - BankPraktiker

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nutzt den Informationsgewinn für eine qualitative<br />

Verbesserung der Bonitätsbeurteilung.<br />

2. Entobjektivierung der Bilanz<br />

Die traditionell am Gläubigerschutz orientierte<br />

HGB-Bilanz basiert auf vorsichtigen und<br />

objektivierten Wertansätzen. Aus diesen Gründen<br />

bildeten in der Vergangenheit die historischen<br />

Anschaff ungskosten die Wertobergrenze<br />

der Bewertung von Aktiva und selbst<br />

erstellte immaterielle Anlagewerte durften<br />

nicht aktiviert werden. Unter diesen Bewertungsprinzipien<br />

leidet jedoch die Informationsfunktion<br />

des Jahresabschlusses. Historische<br />

Werte sind nicht entscheidungsrelevant.<br />

Deshalb forscht die Bilanzanalyse auch immer<br />

wieder nach Indizien für das Vorliegen stiller<br />

Reserven (Fair Value). Durch das BilMoG wird<br />

die Objektivierung der Bilanz zumindest partiell<br />

zugunsten einer höheren Entscheidungsrelevanz<br />

der Informationen aufgeweicht. An die<br />

Stelle historischer Werte treten verstärkt Prognosewerte<br />

und aktuelle Zeitwerte (Fair Value).<br />

Wie kann die Analyse darauf reagieren?<br />

Bilanzanalyse ist traditionell ebenfalls sehr vorsichtig<br />

geprägt. Dies wird sehr deutlich bei der<br />

Analyse des Eigenkapitals. Zur Ermittlung<br />

der Eigenkapitalquote wird nicht das bilanzielle<br />

Eigenkapital herangezogen, sondern es<br />

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<strong>11</strong> / <strong>2008</strong> <strong>BankPraktiker</strong><br />

Beitrag<br />

Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz<br />

Die Handelsbilanz wird revolutioniert! Ziel ist es, Aussagekraft, Vergleichbarkeit und<br />

Transparenz des handelsrechtlichen Jahresabschlusses zu verbessern. Daneben sind<br />

Erleichterungen und Entlastungen für Unternehmen vorgesehen.<br />

Verschaff en Sie sich einen Überblick über die neue Rechtslage!<br />

Dieses Buch zeigt Ihnen,<br />

ß<br />

ß<br />

ß<br />

ß<br />

werden zuvor zahlreiche Bereinigungen durchgeführt<br />

8 . Im Rahmen einer worst case­Betrachtung<br />

werden nicht insolvenzfeste Positionen<br />

bzw. bilanzpolitische Gestaltungen eliminiert.<br />

Beispiele für solche Kürzungspositionen<br />

sind Ingangsetzungs- und Erweiterungskosten,<br />

Geschäfts- und Firmenwerte sowie aktive<br />

latente Steuern. Das verbleibende Eigenkapital<br />

ist der Puff er für (Wert-)Verluste im Rahmen des<br />

laufenden Geschäfts bzw. bei Liquidation der<br />

Vermögenswerte im Rahmen einer Insolvenz<br />

wegen Zahlungsunfähigkeit.<br />

Für eine solche worst case-Betrachtung liefern<br />

BilMoG-Bilanzen neue Ansatzpunkte. Primär ist<br />

hier an folgende Bereinigungspositionen zu<br />

denken:<br />

ß Selbst erstellte immaterielle Anlagewerte<br />

und aktivierte Entwicklungskosten sollen<br />

die Kreditwürdigkeit verbessern. Fraglich ist<br />

jedoch, ob überhaupt ein selbstständig verkehrsfähiger<br />

Vermögensgegenstand vorliegt<br />

und ob die Bewertung mit „Herstellungskosten“<br />

realistisch ist. Zudem können diese<br />

Positionen für eine ergebnisverbessernde<br />

Bilanzpolitik genutzt werden.<br />

ß Die Aktivierungspflicht für latente Steuern<br />

einschließlich der Vorteile aus noch<br />

nicht genutzten Verlustvorträgen führt<br />

zum Ausweis fiktiver Vermögenspositionen.<br />

welche Änderungen der Handelsbilanz geplant sind<br />

wie Sie die neue Bilanz erstellen<br />

was sich bei der Abschlussprüfung und der Offenlegung ändert<br />

welcher Handlungsbedarf jetzt für Sie besteht<br />

Dr. Harald Kessler u. a.<br />

Buch, DIN A4, 460 Seiten<br />

Bestell-Nr. E0<strong>11</strong><strong>11</strong><br />

ISBN 978-3-448-07498-7<br />

nur € 39,80<br />

www.haufe.de/bestellung<br />

8 Vgl. z. B. Küting/Weber, Die Bilanzanalyse, 8. Aufl .<br />

2006, S. 84 ff .<br />

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