Ausgabe 11 / 2008 - BankPraktiker

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508 Beitrag » Für das IKS bestehen besondere Herausforderungen außerhalb des herkömmlichen Einflussbereichs der Internen Revision. « 15 Unter kollusivem Handeln werden geheime Absprachen zur Täuschung Dritter verstanden. 16 Diese hatte zuvor mit der Bank einen Vermittlervertrag abgeschlossen. 11 / 2008 BankPraktiker bleibt diese Kennzeichnung, so werden die Darlehen in das jeweilige Zielvolumen der kontoführenden Geschäftsstelle als Eigenabschlüsse eingerechnet. Dies hat für die Volumenziele der Bausparkasse keine negativen Auswirkungen, da die Zielwertermittlung systemseitig nicht im Kreditdatensystem erfolgt, sondern an einer Stelle in der Bank angesiedelt ist, welche die Provisionsanträge der Vermittler separat bearbeitet. Diese separate Bearbeitung erfolgt zentral in der Hauptstelle auf Datenbasis der eingereichten Provisionsanträge der Vermittler durch einen hierfür zuständigen Provisionssachbearbeiter. Wird bei der Bearbeitung eines Provisionsantrags für ein zugeführtes Darlehen festgestellt, dass der Kredit systemseitig nicht als Vermittlerkredit gekennzeichnet ist, muss der Sachbearbeiter diesen Vorgang bei dem Mitarbeiter in der Geschäftsstelle, der die Kreditdaten vor Ort ins System eingegeben hat, hinterfragen. Dieser wird ihm dann wahrheitsgemäß bestätigen, dass es sich um einen Vermittlerkredit handelt. Allerdings nimmt der Filialmitarbeiter keine nachträglich Änderung der systemseitigen Kennzeichnung dieses Kredits als Vermittlerkredit vor. Der für die Provisionszahlungen zuständige Mitarbeiter veranlasst die Provisionszahlung, kümmert sich aber ebenfalls nicht um die richtige Kennzeichnung / Einschlüsselung, da dies für die Provisionsabrechnung keine Relevanz hat und das zugeführte Gesamtkreditvolumen am Jahresende auf Basis der tatsächlich gezahlten Provisionszahlungen errechnet wird. Im Ergebnis haben von dieser Vorgehensweise alle beteiligten Parteien zulasten des Kreditinstituts profitiert: ß ß ß ß Der Vermittler bekommt seine Provision, da der Mitarbeiter aus der Geschäftsstelle des Kreditinstituts den Kredit als Vermittlergeschäft bestätigt hat. Die Geschäftsstelle selbst hat erreicht, dass das Kreditvolumen in der Eigenproduktionsquote verbleibt. Der Kooperationspartner erreicht seine Zielvereinbarungsquote und erhält zur normalen Provision bei (Über-)Erfüllung seiner Vorgaben auch noch die vereinbarte Superprovision zum vereinbarten Zeitpunkt. Die involvierte Vertriebseinheit des Kreditinstituts erreicht ebenfalls ihre eigene Ziel- jahresproduktionsquote und erhält hierfür ebenso einen höheren Bonus als variablen Gehaltsbestandteil. Praxisfall 2 „Provisionsbetrug durch kollusives Handeln 15 zwischen Bankmitarbeiter und seiner als freie Vermittlerin tätigen Ehefrau“: In seiner Funktion als Firmenkundenbetreuer für das Segment kommunaler Wohnungsbau betreute ein Mitarbeiter eines Kreditinstituts insbesondere Wohnungsbaugesellschaften. Im Rahmen seiner Betreuungszuständigkeit schloss der Mitarbeiter u. a. auch Bausparverträge in Millionenhöhe ab, für die er selbst allerdings keine Abschluss- und /oder Bestandsprovision erhalten konnte, da es sich bei der Bausparkasse um ein Tochterunternehmen seines Arbeitgebers handelte. Der Mitarbeiter umging dies allerdings, indem er mit seiner als freie Vermittlerin für die Bank tätigen Ehefrau 16 vereinbarte, ihn zu seinen Kundenterminen zu begleiten und anschließend die von ihrem Ehemann als Bankmitarbeiter allein akquirierten und abgeschlossenen Bausparverträge bei der Bank als durch sie selbst als Vermittlerin abgeschlossenen Verträge deklarierte und einreichte. Die Vermittlungsprovisionen wurden anschließend zwischen dem Mitarbeiter und seiner Ehefrau geteilt. Diese langjährig zu Lasten des Ertrages praktizierte Vorgehensweise fiel erst nach einigen Jahren durch eine auffällige Häufung von vorzeitigen Kündigungen von Bausparverträgen auf. Bei einer daraufhin durchgeführten Kundenbefragung durch eine andere Stelle der Bank wurde offensichtlich, dass der Bankmitarbeiter der alleinige Ansprechpartner der Kunden war. Seine Ehefrau als freie Vermittlerin war hingegen – wenn überhaupt – lediglich bei den Vertragsabschlussgesprächen als „stille Beobachterin“ mit anwesend. Ergänzend ist hinzuzufügen, dass die Aufdeckung derartiger Manipulationen und dolosen Handlungen noch schwieriger ist, sobald zusätzlich auch Kunden in die kollusiv von Bankmitarbeiter und externem Vermittler vorgenommenen betrügerischen Handlungen involviert werden und aktiv mitwirken.
IV. Zusammenfassung Die zunehmende Erschließung neuer Vertriebskanäle/plattformen zur Neukundengewinnung sowie Produktvertrieb haben nicht nur zusätzliche Ertragsquellen, sondern gleichzeitig zusätzliche Risiko- und Gefährdungspotenziale für vielgestaltige Manipulations/Betrugspraktiken gebracht. Diesen Risiken und Gefahren gilt es, angemessen entgegen zu wirken, was vor dem Hintergrund der MaRisk neue Herausforderungen sowohl für PRAXISTIPPS • • • • • das IKS als auch für die Interne Revision der beteiligten Unternehmen mit sich bringt. Dabei werden zunehmend auch risikoorientierte Prüfungshandlungen außerhalb des unmittelbaren Einflussbereichs des eigenen Unternehmens erforderlich. Die Herausforderungen und Grenzen für die Interne Revision bei der Prüfung und Informationsbeschaffung beim Auftreten von Unregelmäßigkeiten bzw. Schadensfällen sowie entsprechende Präventions- und Lösungsansätze werden in der nächsten Bank- Praktiker-Ausgabe näher beschrieben. £ Beitrag Identifizierung der Gefahren und Risiken aufgrund moderner Vertriebskanäle im Rahmen der institutsinternen Gefährdungsanalyse und Implementierung angemessener Präventionsmaßnahmen. Regelmäßiger bankinterner Erfahrungsaustausch zwischen der Internen Revision und den Vertriebsverantwortlichen, um präventiv ggf. vorhandene Gefahrenpotenziale im Vertrieb zu erörtern. (Konsequente) Ausrichtung des Internen Kontrollsystems auch auf die aus den modernen Vertriebskanälen resultierenden zusätzlichen Gefährdungs- und Risikopotenziale. Permanente interne und externe Weiterbildung der Mitarbeiter der Internen Revision z. B. durch Informationsaufenthalte in Vertriebseinheiten sowie der Vertriebssteuerung sowie ggf. Teilnahme an Vertriebsseminaren zum Kennenlernen neuer Vertriebsansätze/-möglichkeiten. Durchführung von entsprechenden regelmäßigen (Vertriebs-)Prüfungen durch die Interne Revision der Kooperationspartner unter besonderer Berücksichtigung sowohl der Schnittstellen- als auch der Provisionsabrechnungsthematik. AR_25_BP_210x145_RZ:AR_BP_210x95_RZ 24.04.2007 10:35 Uhr Seite 1 „IchtrageVerantwortung.” Deshalb’DerAufsichtsrat’. Deutschlands erste Fachzeitschrift für Aufsichtsräte, Beiräte und Verwaltungsräte wählt jeden Monat aus, was für Ihre verantwortungsvolle Arbeit als Mandatsträger entscheidend ist. ’Der Aufsichtsrat’ ist eine Fachzeitschrift aus der Verlagsgruppe Handelsblatt 11 / 2008 BankPraktiker 509 Zunächst 2 Ausgaben kostenlos lesen und dann entscheiden: Telefon 0 800 . 000 16 38 (gebührenfrei) oder www.aufsichtsrat.de
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Seite 7 und 8: Aufgaben. Wie die Studie zeigt, hab
Seite 9 und 10: 1. 2. Am Beginn des Prozesses steht
Seite 11 und 12: Die entscheidenden Hintergründe je
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Seite 19 und 20: Die Folgerung der Sanierungsmaßnah
Seite 21 und 22: Die Beachtung der Grundsätze ordnu
Seite 23 und 24: AT 4.4 Rdn. 3, der BaFin hat die In
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