Ausgabe 11 / 2008 - BankPraktiker

Unternehmen befinden sich teilweise noch
in der Sanierungsbetreuung. Einige Engagements
konnten nach erfolgreichem Turnaround
bereits in die Normalbearbeitung
zurückgegeben werden, bei anderen wurde
Insolvenzantrag gestellt. Insgesamt konnte in
neun Fällen ein wirtschaftlicher Sanierungserfolg
erreicht werden. Trotz des geringen
Umfangs der Stichprobe können aus Sicht der
Autoren bestimmte Kernaussagen eine Allgemeingültigkeit
aufweisen und damit die aufgestellte
Hypothese unterstützen. So können
interessante Erkenntnisse des Sanierungsverlaufs
in Abhängigkeit von der Qualität der
eingesetzten Berater, der Güte der erstellten
Sanierungskonzepte und der Umsetzung in
Anlehnung an die Einhaltung der GoS gezogen
werden.
2. Beschreibung der mandatierten
Beratungen
Grundsätzlich existieren verschiedene Akteure,
die in der Lage sein können, eine umfassende
Sanierungsberatung mit der Erstellung eines
Gutachtens und der Umsetzung von Maßnahmen
durchzuführen. Zu nennen sind hier im
Besonderen:
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Sanierungsberater, die sich auf Krisenfälle
konzentriert haben,
Unternehmensberater, ohne erkennbare
Spezialisierung auf Sanierungen,
Wirtschaftsprüfer, ohne fachlich spezialisierte
Sanierungsabteilung.
Dabei wurden Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer
mit überwiegender Spezialisierung
auf Sanierungen als Sanierungsberater
klassifiziert. Im Untersuchungssample wurden
neun auf Sanierungen spezialisierte Berater
(SB), drei klassische Unternehmensberater (UB)
und drei Wirtschaftsprüfer (WP) in den Krisenfällen
eingesetzt. Die Berater und Wirtschaftsprüfer
waren überwiegend mittlerer Größe.
IV. Ergebnisse der
Sanierungsanalyse
Die Darstellung der Resultate erfolgt gem. dem
Ablauf eines typischen Sanierungsprozesses
und dem Aufbau der Grundsätze ordnungsgemäßer
Sanierungskonzepte.
1. Neutralität und Qualifikation
des Gutachters
Ausnahmslos konnten alle beauftragten Gutachter
im Untersuchungssample als neutral und
von den Auftraggebern nicht abhängig angesehen
werden. Jedoch wurden in nur sieben
Fällen spezialisierte Sanierungsberater beauftragt.
Bei diesen sieben ausgewiesenen Gutachtern
konnte eine Konzentration auf Sanierungsfälle
und Erfahrungen in der Erstellung
von Sanierungskonzepten, bzw. deren Umsetzung,
eruiert werden. Die Qualität der eingeschalteten
Berater in Bezug auf Krisenfälle fiel
damit sehr differenziert aus.
Die Qualifikationen der Berater wurden durchweg
nicht im Sanierungsgutachten verdeutlicht.
Auch eine präzise Formulierung des
Auftragsumfangs war nur in fünf Gutachten
festzustellen. Externe können sich somit über
die Qualifikationen der eingeschalteten Berater
und den Umfang des Sanierungsauftrags
anhand des Konzepts oft nur unvollständig
informieren. Aus Sicht der Autoren besteht
damit Handlungsbedarf bei einer profunden
Auswahl der Berater und der Dokumentation
von Umfang, Intensität und Vorgehensweise
der Untersuchungen im Gutachten. Auf diese
Weise können die Entscheidungen einer weiteren
Begleitung aus externer Sicht auf einer
fundierten Grundlage getroffen werden.
2. Grundsatz der Vollständigkeit
und Aktualität
Dieser Leitsatz bezieht sich auf die umfassende
Beurteilung der wirtschaftlichen und finanziellen
Situation im Unternehmen und seinem relevanten
Umfeld. Festzustellen sind die wesentlichen
Krisenursachen und der potenzielle
Sanierungserfolg, unter ganzheitlicher Begutachtung
der Stärken-Schwächen und Chancen-
Risiken. Dabei soll die Analyse auf aktuellen
und vollständigen leistungs- und finanzwirtschaftlichen
Daten beruhen und für fachkundige
Dritte eine sachgerechte, objektive
und nachvollziehbare Beurteilung der Sanierungschancen
ermöglichen.
In der Untersuchung wurden die Gutachten auf
notwendige Bausteine der Bestandsaufnahme im
Unternehmen und seinem Umfeld, der Betrachtung
der finanziellen Lage und empfohlene leis-
11 / 2008 BankPraktiker
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» Aus Sicht der
Autoren besteht
Handlungsbedarf
Handlungsbedarf
bei einer profunden
Auswahl der Berater
und der Dokumentation
von Umfang,
Intensität und Vorgehensweise
der
Untersuchungen
im Gutachten. «
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