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Ausgabe 11 / 2008 - BankPraktiker

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Neue Studien<br />

Kredit, Konto, Anlage, IT<br />

Ist Web-2.0 relevant für<br />

den Bankvertrieb?<br />

w Web-2.0 – das neue Internet ist in<br />

Deutschland angekommen. Etwas mehr<br />

als 50% der deutschen Unternehmen setzt<br />

schon heute Blogs, Wikis oder soziale<br />

Netzwerke ein, meldet der Hightech-<br />

Verband BITKOM. Ob dies auch für die<br />

Finanzdienstleister gilt, will die aktuelle<br />

ibi-Studie „Web-2.0 bei Finanzdienstleistern<br />

– Auf halber Strecke Richtung<br />

Zukunft“ auf Basis einer Befragung von<br />

76 Experten klären. Dabei wurden sowohl<br />

der interne Einsatz von Web-2.0-Anwendungen<br />

als auch deren Einsatz an der<br />

Kundenschnittstelle untersucht.<br />

Wie die Befragung ergab, gehen gegenwärtig<br />

die meisten Banken und Sparkasse<br />

sehr zurückhaltend mit dem Einsatz von<br />

Web-2.0-Anwendungen um. Insbesondere<br />

an der Kundenschnittstelle finden<br />

sich nur wenige Beispiele für den Einsatz,<br />

während unternehmensintern bereits häufiger<br />

einige Anwendungen zu finden sind.<br />

Jedoch lassen sich für die Zukunft größere<br />

Veränderungen erwarten, wie die Studie<br />

im Fazit prognostiziert.<br />

Eher RSS-Feeds und Mashups<br />

als Weblogs<br />

Im Rahmen der Umfrage gaben 36% der<br />

befragten Institute an, in ihrer Internetpräsenz<br />

auf den Einsatz von RSS-Feeds<br />

zu setzen, um das Informationsgefälle<br />

zwischen dem Institut und den Internetnutzern<br />

abzubauen und diese über<br />

neueste Entwicklungen bedarfsgerecht<br />

und „push-getrieben“ zu informieren.<br />

Auch die Einbindung von Mashups zur<br />

kundenfreundlichen Aufbereitung und<br />

Darstellung von Informationen ist bei 38%<br />

der teilnehmenden Institute bereits erfolgreich<br />

umgesetzt.<br />

Auffallend ist jedoch, dass vor allem sog.<br />

User-Content-generierende Web-2.0-<br />

Dienste, wie z. B. Communities, Weblogs<br />

etc. aufgrund der damit verbundenen<br />

Reputationsrisiken und hohen regulato-<br />

490 <strong>11</strong> / <strong>2008</strong> <strong>BankPraktiker</strong><br />

Abbildung 1: Einsatz von Web-2.0-Anwendungen an der Kundenschnittstelle<br />

Mashups<br />

RSS-Feeds<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

rischen Anforderungen nur vereinzelt zur<br />

Verbesserung der Kundenbindung eingesetzt<br />

werden. So sind bei lediglich 5%<br />

der befragten Institute Weblogs etabliert,<br />

um über diesen Web-2.0-typischen Dienst<br />

eine weitere Plattform zur Kundenkommunikation<br />

anzubieten (s. Abb. 1).<br />

Große Diskrepanz zwischen Potenzialeinschätzung<br />

der Experten und<br />

tatsächlichem Einsatz<br />

Im Vergleich zwischen der Potenzialeinschätzung<br />

der teilnehmenden Experten<br />

und den derzeit installierten Web-2.0-<br />

Anwendungen auf den Webseiten der<br />

Finanzdienstleister lässt sich eine signifikante<br />

Diskrepanz feststellen. So zählen<br />

rd. ein Drittel der Befragten (32%) die<br />

Etablierung von Live-Chats zu den potenzialträchtigsten<br />

Web-2.0-Anwendungen<br />

für die nächsten fünf Jahre. Diese sollen<br />

es dem Kunden beziehungsweise Interessenten<br />

ermöglichen, schnell und<br />

unkompliziert in eine Ad-hoc-Kommunikation<br />

mit dem Institut einzutreten.<br />

Dass diese Einschätzung keinesfalls<br />

auf den derzeitigen Einsatz von Live-<br />

Chats (5%) zurückzuführen ist, zeigt<br />

Abb. 2. Auch bei Communities und Weblogs<br />

weicht die Einschätzung teilweise<br />

erheblich von der Häufigkeit der derzeit<br />

installierten Dienste ab. Dies ist Indiz<br />

dafür, dass sich die Institute der positiven<br />

38% 33% 29%<br />

36% 45% 19%<br />

Community 10% 69% 21%<br />

Tagging/<br />

Bookmarking<br />

10% 43% 48%<br />

Weblog 5% 67% 29%<br />

Livechat 5% 67% 29%<br />

Ja<br />

Nein, wir verzichten bewusst auf den Einsatz<br />

Nein, diese Möglichkeiten waren bisher nicht bekannt<br />

Quelle: ibi research <strong>2008</strong><br />

Außendarstellung derartiger Dienste<br />

durchaus bewusst sind, aber aufgrund<br />

mangelnder Erfahrung im Umgang mit<br />

Web-2.0-Diensten derzeit noch zögern,<br />

diese anzubieten.<br />

Institute investieren vorzugsweise<br />

in die Usability der Webseite<br />

Die <strong>2008</strong> zu erwartenden Investitionen in<br />

Web-2.0-Anwendungen an der Schnittstelle<br />

zum Kunden tragen zudem<br />

nicht dazu bei, die oben beschriebene<br />

Diskrepanz zwischen den Potenzialeinschätzungen<br />

und den tatsächlich<br />

installierten Web-2.0-Diensten zu verringern.<br />

Die Studie zeigt diesbezüglich,<br />

dass die teilnehmenden Institute vor<br />

allem in unkritische Dienste wie RSS-<br />

Feeds (36%), Mashups (29%), sowie<br />

Audio- und Video-Podcasts (21%) investieren,<br />

um die Benutzerfreundlichkeit der<br />

Internetpräsenz zu erweitern. Eine echte<br />

bidirektionale Kommunikation zwischen<br />

der Bank und ihren (potenziellen) Kunden,<br />

wie sie z. B. Weblogs (17%), Communities<br />

(7%) und Experten-Chats ermöglichen,<br />

lässt sich hierdurch nicht etablieren. Die<br />

Skepsis begründen die Experten vor allem<br />

in dem damit verbundenen hohen redaktionellen<br />

Aufwand, den ungeklärten<br />

Reputationsrisiken und dem schwer zu<br />

beziffernden betriebswirtschaftlichen<br />

Nutzen derartiger Angebote.

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