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E-Book Wirtschaftsjournal Dezember 2011

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Das mitteldeutsche Wirtschaftsmagazin<br />

www.wirtschaftsjournal.de Nr. 12/<strong>2011</strong> | 21. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669<br />

Wir bewegen die Wirtschaft<br />

Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist 20 geworden und sagt seinen Lesern und Partnern Danke!


Wir lassen uns ungern an Kleinigkeiten messen.<br />

Es sei denn, sie steigern die Präzision.<br />

Gleich vier außergewöhnliche Konstruktionen, die die Präzision erhöhen, finden<br />

sich in der RICHARD LANGE TOURBILLON „Pour le Mérite“: der winzige Antrieb<br />

über Kette und Schnecke, das filigrane Tourbillon, die hauchdünne Lange-<br />

Spirale – und nicht zuletzt der patentierte Sekundenstopp für das Tourbillon, der das<br />

sekundengenaue Einstellen der Uhr überhaupt erst ermöglicht. Nie zuvor wurde eine<br />

A. Lange & Söhne Uhr mit so vielen Komplikationen ausgestattet, um Ganggenauigkeit,<br />

Einstellbarkeit und Ablesbarkeit gleichzeitig zu perfektionieren. Und so<br />

trägt dieser außergewöhnliche Zeitmesser zu Recht den Ehrentitel „Pour le Mérite“.<br />

Entdecken Sie die RICHARD LANGE TOURBILLON „Pour le Mérite“ bei:<br />

A. Lange & Söhne Boutique Dresden • Quartier an der Frauenkirche<br />

Töpferstraße 8 • 01067 Dresden • Tel. +49 (0)351 4818 5050 • www.lange-soehne.de


Gemeinsam gewachsen<br />

wirtschaftsjournal.de/id11120301<br />

Ein 20-jähriges Jubiläum ist mit Sicherheit ein triftiger Grund<br />

einen Blick zurück zu werfen. Seit 1991 dürfen wir der Spiegel<br />

der Wirtschaft sein. Ich sehe das als Privileg. Sie, liebe<br />

Leser, haben es uns mit Ihrer Treue, Ihren Anregungen und<br />

Ihren sich immer weiter entwickelten Ansprüchen ermöglicht,<br />

in den Stürmen des Marktes Stand zu halten.<br />

Unsere Geschichte ähnelt in vielen Facetten denen anderer<br />

mittelständischer Unternehmen. Begonnen in einem<br />

Büro mit Kohleofen, einem einzigen Telefon und dem Luxusgut<br />

Telefax nutzte man die Aufbruchstimmung der jungen<br />

Neunziger. Zunächst war das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> noch eine<br />

Wochenzeitung im Zeitungsformat. Die Gestaltung erfolgte<br />

im Klebesatz – sämtliche Beiträge und Anzeigen wurden<br />

in händischer Bastelarbeit Seite für Seite zusammengebaut<br />

und im Bleisatz, der noch sehr nah an der Erfindung von<br />

Johannes Gutenberg war, gesetzt und auf Papier gebracht.<br />

Mit den Jahren entwickelten sich Ansprüche wie Möglichkeiten<br />

und so wuchs das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> schnell zu einem<br />

beliebten Magazin für Führungskräfte heran. Heute, um den<br />

technischen Exkurs abzuschließen, entsteht das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

ganz selbstverständlich im durchgängig<br />

elektronischen Prozess – vom Kundeninformationssystem<br />

bis zur Druckerei. Mit den Computertechnologien kam auch<br />

neue Konkurrenz für uns und alle gedruckten Erzeugnisse.<br />

Print ist tot, wird nun gerufen und fast alle nicken. Ich<br />

blicke gelassen unserer Zukunft entgegen: 12 Milliarden<br />

Euro werden jährlich im deutschen Zeitschriftenmarkt umgesetzt.<br />

Der Web-Werbemarkt bringt es auf gerade mal 300<br />

Millionen. Der Markt ist stabil und auch für uns mit Wachstumspotenzialen<br />

ausgestattet. Damit ignorieren wir die sich<br />

veränderten Kommunikationswege und Wünsche unserer<br />

Leser nicht. Die dritte Version unserer Onlineausgabe<br />

www.wirtschaftsjournal.de ist in Arbeit. Die ersten Schritte<br />

mit iPhone, iPad und Co. sind gegangen. Im kommenden<br />

Jahr werden wir das Wirtschaftjournal in elektronische<br />

Zeitungskioske bringen und damit einem noch größeren<br />

Leserkreis öffnen. Konsequent stellen wir uns ebenso den<br />

sich ändernden Lesegewohnheiten. Die starke Überflutung<br />

mit Medien aller Art zwingt zum selektiven Lesen – wir versuchen<br />

durch eine klare Gliederung, Informationsbausteine<br />

und anschauliche Bilder dieses Bedürfnis zu erfüllen und<br />

bauen zusätzlich auf gute Onlinerecherche. Für diese<br />

Bilder sorgen übrigens seit vielen Jahren überwiegend<br />

Wolfgang Schmidt und sein Team. Diese Partnerschaft baut<br />

auf Sympathie, Leistungswillen und Vertrauen und ist ganz<br />

typisch für das <strong>Wirtschaftsjournal</strong>. Die enge Zusammenar-<br />

Editorial<br />

beit mit unseren Logistik-Dienstleistern euro.COURIER und<br />

City-Post sorgt dafür, dass unser Magazin Monat für Monat<br />

pünktlich bei Ihnen auf dem Tisch liegt. Was immer innerhalb<br />

unseres Verlagsportfolios gedruckt wird, stammt aus<br />

dem Druckhaus Dresden. So wurde nicht nur eine gute Qualität<br />

möglich, sondern zugleich auch noch eine Schonung<br />

unserer Ressourcen und der Umwelt. Durch das Engagement<br />

in Umweltschutzprojekten werden unsere Produkte<br />

CO2-neutral produziert. Das können tatsächlich nur sehr<br />

wenige Verlage aufweisen. Die Liste unserer Partner, die<br />

unseren 20. ermöglicht haben ist lang und sprengt den<br />

möglichen Umfang. Der aufmerksame Leser wird einige von<br />

ihnen aber in unserer Zeitschrift wiederfinden.<br />

Eine zentrale Funktion des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s ist es, die<br />

Kommunikation zwischen Unternehmen, Politik und Wissenschaft<br />

zu fördern. Dabei haben Netzwerke eine große<br />

Bedeutung. Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir bei den Gestaltern<br />

der Gegenwart eine feste Größe sind. Dabei denke ich<br />

an den Wirtschaftsrat, die Unternehmerverbände, den VDMA<br />

Ost und den ACOD und viele andere, die mir hoffentlich die<br />

Nichterwähnung verzeihen. Es ist uns seit Anfang an gelungen,<br />

die Interessen der Unternehmer und der Führungsteams<br />

zu vertreten. Und obwohl oder weil wir uns bewusst<br />

vom Negativ- und Kaufnachrichtenjournalismus abgrenzen,<br />

sind distanzierte und kritische Betrachtungen der politischen<br />

Entwicklungen unverzichtbar. Gerade die „Fachkräfteproblematik“,<br />

unter der unsere politischen Gestalter leiden<br />

und offensichtlich nicht mehr aus eigenen Ressourcen<br />

selbst Ministerposten hochkarätig besetzen können, verführt<br />

zu allgemeiner Meckerei. Darin einzustimmen, ist der<br />

journalistisch einfachere Weg. Ich wünsche mir, dass aus<br />

der Arbeit unseres Magazins die Ideen und positiven Impulse<br />

hier richtig verstanden werden und zu Veränderungen<br />

führen.<br />

Viele der Erfolgsfaktoren habe ich hier benannt – außer<br />

dem Team des Verlages, was letztlich wirklich das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

zu Lebendigkeit und Attraktivität erblühen<br />

lässt. Es sind phantastische Menschen mit extremem Fleiß<br />

und Kreativität. Und Sie werden mir ganz sicher aus Anlass<br />

unseres Geburtstages gestatten, meine Mitarbeiter auf das<br />

Treppchen ganz oben zu heben.<br />

Danke!<br />

Ihr Jörg Sattler<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

3


4 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Inhalt<br />

Aus dem Inhalt<br />

Seit 20 Jahren versteht sich das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> als Brückenbauer für die Wirtschaft.<br />

Prominente aus Wirtschaft und Politik gratulierten zum Jubiläum.<br />

Fotos: Wolfgang Schmidt (3)<br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft, Seiten 5-7<br />

Wie seit 20 Jahren hält <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

auch in dieser Ausgabe seine Leser<br />

über Messeevents auf dem Laufenden.<br />

Treffpunkt, Seiten 36-37<br />

Seit 165 Jahren steht der Name<br />

„Glashütte“ für hohe Uhrmacherkunst.<br />

Foto: Deutsches Uhrenmuseum Glashütte<br />

Special Glashütte, Seiten 48-52<br />

Für viele mitteldeutsche Unternehmen verlief das zu Ende gehende Jahr erfolgreich.<br />

Sie sind auch für die Zukunft gut gewappnet.<br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft, Seiten 8-35<br />

Standpunkte<br />

Editorial 5<br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

20 Jahre <strong>Wirtschaftsjournal</strong> 6-7<br />

Goldwerte Erfindungen 10<br />

Gründer mit frischem Wind 17<br />

Intelligente Stromnetze 22<br />

Wachstum durch Leistung 29<br />

Perfekte Nachfolge 30<br />

Erfolgsgeschichten fortgesetzt 31<br />

Arbeitgeber zum Verlieben 32<br />

Treffpunkt<br />

Messevorschau 2012 37<br />

Politik<br />

Kluge Köpfe von außen 39<br />

„Unternehmer in die Schulen“ 40<br />

Sicheres Unternehmen<br />

Gefahrenpotenzial Mensch 43<br />

Recht<br />

„Sanierung vor Zerschlagung“ 44<br />

Unternehmensführung<br />

Starke Partner 45<br />

In weiblicher Hand 47<br />

Mitteldeutschland innovativ<br />

Forscher zu Unternehmern 55<br />

Informationstechnologie<br />

„Papierarmes Büro“ 57<br />

Menschen<br />

Personalien 58<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Weltweit einmalige Professur 60<br />

KulTour Mitteldeutschland<br />

Ausweg aus der Kontrollillusion 65<br />

Impressum 66


Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Das Staunen hört nicht auf<br />

Die Leistungen der ostdeutschen Unternehmen werden immer noch zu wenig wahrgenommen<br />

Nicht nur aus der Luft betrachtet, hat<br />

sich viel in Ostdeutschland bewegt und<br />

die Dynamnik hält an. Das Foto zeigt<br />

das Wasserstraßenkreuz in Magdeburg.<br />

Foto: euroluftbild.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11120501<br />

Seit 1991 dokumentiert unser Magazin die wirtschaftliche<br />

Entwicklung in Sachsen und seit einigen<br />

Jahren auch von Sachsen-Anhalt und Thüringen. Und<br />

auch vor deren Grenzen machen wir immer weniger<br />

Halt. Das Einreißen von Grenzen steht damit<br />

nicht nur symbolhaft für die politische Entwicklung<br />

in Ostdeutschland seit 1989, sondern auch für die<br />

Arbeit des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s.<br />

Die Grenzen, die wir einreißen, sind natürlich nicht aus<br />

Beton, sondern bestehen in den Köpfen – auf unseren eigenen<br />

Schultern, doch vor allem in den von westdeutschen<br />

und internationalen Investoren. Sie staunen zuweilen nach<br />

wie vor darüber, dass viele Wurzeln deutscher Ingenieurskunst<br />

gerade hier in Sachsen, Thüringen und Sachsen-<br />

Anhalt liegen. Und diese Traditionen werden weiter gepflegt<br />

und mündeten und münden in so manche Bahn brechende<br />

Innovation. Davon haben wir schon zahlreiche Geschichte<br />

geschrieben. Sie handeln nicht zuletzt von unermüdlichen<br />

und vor Begeisterung sprudelnden Menschen, die<br />

immerfort an ihre Ideen und Mitstreiter glauben. Damit<br />

diese künftig daraus noch mehr Kapital schlagen können,<br />

wollen wir hoffentlich schon ab der nächsten Ausgabe noch<br />

anschaulicher und pointierter Leistungskraft und -wille der<br />

Ostdeutschen sowie die nicht weniger vielfältigen und<br />

attraktiven Lebensbedingungen der ostdeutschen Regionen<br />

darstellen.<br />

Schon jetzt können wir mit harten Fakten aufwarten. Ein<br />

im Juni dieses Jahres veröffentlichter Ländervergleich der<br />

Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hat Mitteldeutschland<br />

ein gutes Wirtschaftswachstum bescheinigt.<br />

Dabei kam Sachsen auf Platz 4, Sachsen-Anhalt auf Platz<br />

5 und Thüringen auf den sechsten Rang. Sieger im so genannten<br />

Dynamik-Ranking ist Brandenburg. Schlusslicht ist dagegen<br />

Baden-Württemberg. Im Bildungsmonitor der INSM<br />

belegen Sachsen und Thüringen die ersten beiden Plätze.<br />

Auch bei anderen Indikatoren ist Thüringen sogar dabei,<br />

einige westdeutsche Bundesländer zu überholen, wie aus<br />

einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und<br />

Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht.<br />

So hat das Land eine vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote,<br />

die in einigen Kreisen fast einer Vollbeschäftigung<br />

entspricht, eine ausgeprägte industrielle Basis sowie<br />

attraktive Städte und Naturregionen.<br />

Die gesamtwirtschaftliche Aktivität in der ostdeutschen<br />

Wirtschaft hat zudem im zweiten Quartal <strong>2011</strong> nach den<br />

jüngsten Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

Halle wieder Fahrt aufgenommen. Treibende Kraft<br />

war das Verarbeitende Gewerbe, das die vorübergehende<br />

Schwäche im Vorleistungsgüterbereich überwunden hat<br />

und von der kräftigen Inlandsnachfrage in Deutschland profitiert.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt stieg gegenüber dem<br />

schwachen zweiten Quartal kalender- und saisonbereinigt<br />

um 0,6 Prozent und damit etwas stärker als in Deutschland<br />

insgesamt (0,4 Prozent). Das Produktionsniveau vor der<br />

globalen Wirtschafts- und Finanzkrise wurde von der ostdeutschen<br />

Wirtschaft wieder erreicht. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

beläuft sich der Zuwachs auf 1,1 Prozent,<br />

kumuliert über die abgelaufenen drei Quartale auf rund 2,3<br />

Prozent.<br />

Trotz dieser recht positiven Zahlen, bleibt für die ostdeutsche<br />

Wirtschaft noch viel zu. Vor allem gilt es, durch aktive<br />

und zielführende Netzwerkarbeit die Nachteile der Kleinteiligkeit<br />

zu überwinden sowie den Bestand an leistungsfähigen<br />

Fachkräften zu halten. Auf der politischen Ebene<br />

besteht die Aufgabe, die Idee der Metropolregion Mitteldeutschland<br />

– ein Netzwerk der fünf Gründungsstädte –<br />

Chemnitz, Dresden, Leipzig, Zwickau und Halle (Saale) –<br />

in die Köpfe zu bringen und weitere Akteure einzubinden.<br />

Claudia Hillmann<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

5


6 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

20 Jahre <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

Es gratulieren ...<br />

Dr. Helmut Becker,<br />

IWK München<br />

Frank Bornemann,<br />

Vollack GmbH & Co. KG<br />

Lothar Faßmann,<br />

Ibes Systemhaus GmbH<br />

Klaus Güldenpfennig,<br />

Güldi-Moden GmbH<br />

In China sagt man: Eine lange Reise beginnt mit dem ersten<br />

Schritt. Die Macher des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s haben diese Reise<br />

vor zwanzig Jahren begonnen, trotz großer Risiken und unter<br />

denkbar ungünstigen Umständen.<br />

Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> hat über zwanzig Jahre mit seiner<br />

spezifischen Art der praxisnahen Journalistik sehr erfolgreich<br />

zum Wiederaufbau der wirtschaftlichen Zukunft in den Neuen<br />

Bundesländern beigetragen.<br />

Weiter so!<br />

Als Leser der verschiedensten Wirtschaftsmagazine kann ich<br />

deren Qualität und Nutzen beurteilen. Im <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist<br />

alles sehr dicht, kurzweilig und logisch. Vielen Dank für die<br />

langjährige Partnerschaft und das Sie mir schwer fassbare<br />

Begriffe, Bilder und Regeln meiner Wirtschaftspartner noch<br />

viele weitere Jahre so auf den Punkt präsentieren wie bisher.<br />

Alles Gute!<br />

Jens Junker und Helmut Müller,<br />

Geschäftsführer RKW Sachsen GmbH<br />

Dienstleistung und Beratung<br />

Wir arbeiten seit vielen Jahren erfolgreich mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

zusammen. Das Magazin bietet eine hervorragende<br />

Plattform, neuen Kunden den Nutzen unserer innovativen<br />

IT-Lösungen vorzustellen. Deshalb gratulieren wir Herrn Sattler<br />

und seinem Team sehr herzlich und freuen uns auf weiterhin<br />

fruchtbare Zusammenarbeit.<br />

Das gesamte Team der Güldi-Moden<br />

GmbH gratuliert dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

zum 20. Geburtstag.<br />

Diese interessante Zeitschrift zeigt die<br />

dramatische und zugleich erstaunliche<br />

Entwicklung unserer Wirtschaft im<br />

mitteldeutschen Raum. Dafür möchten<br />

wir Danke sagen. Macht weiter so.<br />

Interessante Berichte, kombiniert mit<br />

Praxisbeispielen, sowie aktuelle Informationen<br />

aus Wirtschaft, Forschung<br />

und Politik, die leserfreundlich aufbereitet<br />

sind – dafür steht das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

seit 20 Jahren. Wir gratulieren<br />

zu diesem Jubiläum und wünschen<br />

weiterhin diesen Spürsinn für die<br />

Berichterstattung.<br />

Simone Hartmann,<br />

Wirtschaftsrat Sachsen<br />

Gitta Haupold,<br />

Silicon Saxony e. V.<br />

Dr. Stephan Helm,<br />

Krankenhausgesellschaft<br />

Sachsen<br />

Martin und Rolf<br />

Hiersemann, Hiersemann<br />

Prozessautomation GmbH<br />

Alexander Hoffmann,<br />

Arc Solutions GmbH<br />

Wirtschaft lebt auch von exzellenten Informationen. Wer sich<br />

in Sachsen über die Innovationskraft der sächsischen Wirtschaft<br />

informieren will, für den gehört das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

zur Pflichtlektüre. Mit klugen Köpfen in einem engagierten und<br />

verlässlichen Journalistenteam leistet das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

seit 20 Jahren hervorragende Arbeit für die Positionierung der<br />

sächsischen Wirtschaft. Dafür gebührt dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

als dem Fachmedium in Sachsen große Anerkennung und der<br />

herzliche Dank des Wirtschaftsrats Sachsen.<br />

Mit profunder Recherche und sachlicher Berichterstattung über<br />

den Technologie- und Mikroelektronikstandort Sachsen und<br />

unser Netzwerk hat sich das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> für uns zu<br />

einem der wichtigsten Wirtschaftsmedien im Freistaat<br />

entwickelt. Ich schätze es als Medienpartner, der über interessante<br />

Themen am Puls der Zeit berichtet. Für die nächsten<br />

20 Jahre wünsche ich gute Storys und stets eine spitze Feder.<br />

Zum 20jährigen Jubiläum übermitteln wir die herzlichsten<br />

Glückwünsche. Wir verbinden diese mit dem Dank für gute<br />

und konstruktive Zusammenarbeit in den letzten Jahren und<br />

das es gelungen ist, sächsischen Gesundheitsdienstleistung<br />

auch hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort<br />

immer besser und wahrnehmbarer zu platzieren.<br />

Verbunden mit der Hoffnung, dass sich diese Entwicklung<br />

fortsetzen lässt grüßt die Krankenhausgesellschaft Sachsen.<br />

Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> hat durch 20<br />

Jahre seriösen Journalismus geholfen,<br />

die Wirtschaft Sachsens zu beleuchten<br />

und weit über dessen Grenzen hinaus<br />

bekannt zu machen.<br />

Wir schätzen diese Publikation sowie<br />

den immer nahen Kontakt zu uns<br />

Unternehmern sehr und wünschen<br />

weiterhin Alles Gute!<br />

Mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong> pflegen ARC Solutions und ich<br />

ganz persönlich eine nun schon mehrjährige, vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit. Diese hat wesentlich zu verstärkter Bekanntheit<br />

als Siemens PLM Solutions Partner sowie der Marken<br />

„Teamcenter“, „NX“ und „REMARC“ in der Region beigetragen.<br />

Ich wünsche dem Wirtschaftsjounal weiterhin viel Kraft,<br />

unorthodoxe Ideen und andauernden Erfolg zum Wohle der<br />

regionalen Wirtschaft.


Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

20 Jahre <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

Es gratulieren ...<br />

Wolfram Junge,<br />

BASEG werbung +<br />

kommunikation GmbH<br />

Matthias Lißke,<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Erzgebirge GmbH<br />

Prof. Detlev Müller,<br />

IMM Gruppe, Mittweida<br />

Wolfgang Neubert,<br />

Anchor Lamina GmbH<br />

Peter Nothnagel,<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Sachsen GmbH<br />

Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist für mich das Schaufenster der<br />

mitteldeutschen Industrie – informativ, anregend und<br />

erfrischend. Zu Ihrem 20. Jubiläum gratuliere ich Ihnen daher<br />

recht herzlich und wünsche für die Zukunft weiterhin das<br />

richtige Gespür für spannende Themen und interessante<br />

Menschen.<br />

Herzlichen Glückwunsch zum 20. und ein Glück Auf! für die<br />

nächsten erfolgreichen Jahre aus dem Erzgebirge. Ob Berichterstattung<br />

im Sinne der Wirtschaftsentwicklung oder tolle<br />

Imagebroschüren -mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong> können Sie<br />

rechnen, wie wir mit Adam Ries. Wir freuen uns auf eine<br />

weitere tolle Zusammenarbeit.<br />

In seiner 20-jährigen Entwicklung hat das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

stets an Visionen und Zielen festgehalten – und dabei nie den<br />

regionalen Bezug verloren. Gemeinsam erleben wir nun, was<br />

es heißt, 20 Jahre erfolgreich am Markt zu bestehen. Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

hat sich als wichtiger Partner der IMM Gruppe<br />

etabliert. Das „geteilte“ Jubiläum gibt IMM Gelegenheit,<br />

zurückzublicken und sich in den zahlreichen Veröffentlichungen<br />

der letzten Jahre selbst zu reflektieren – dafür vielen<br />

Dank! Für die Zukunft wünschen wir Ihnen weiterhin viel<br />

Erfolg und eine treue Leserschaft.<br />

In der Berichterstattung des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s ist das Glas<br />

meist halbvoll als halbleer. Die sachlich-positive Tendenz zeigt<br />

Erreichtes klar auf und schärft ebenso den Blick für kommende<br />

Herausforderungen. Wir wünschen dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong> für<br />

die nächsten Jahre weiterhin viel Erfolg.<br />

Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist für uns seit Jahren ein wichtiger und<br />

verlässlicher Partner zur Vermarktung des Wirtschaftsstandortes<br />

Sachsen. Mit ihrem Gespür für herausragende Themen und<br />

besondere Schwerpunkte haben uns die Mitarbeiter des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s<br />

immer wieder unterstützt, die Stärken und<br />

Besonderheiten der sächsischen Wirtschaft eindrucksvoll ihrer<br />

Leserschaft zu präsentieren. Die Wirtschaftsförderung Sachsen<br />

GmbH gratuliert zum Jubiläum und freut sich auf eine weitere<br />

konstruktive Zusammenarbeit.<br />

Reinhard Pätz,<br />

VDMA Ost<br />

Dr. Heinz-Werner Raske,<br />

Gesellschaft für Gesunde<br />

Arbeit Dresden mbH<br />

Dr.-Ing. habil Heidrun<br />

Steinbach, ICM e. V.<br />

Hans-Joachim Wunderlich,<br />

IHK Chemnitz<br />

Trotz des schwierigen Marktumfeldes hat sich das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

zu einer festen Größe in der mitteldeutschen Medienlandschaft<br />

entwickelt. Unternehmen, Wissenschaft, Verbände<br />

und Politik finden hier eine ideale Kommunikationsplattform.<br />

Wir freuen uns auf weitere 20 Jahre und erwarten, dass das<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> auch künftig über den Tellerrand hinaus<br />

aktuell, kompetent, breit gefächert und authentisch aus<br />

der Industrie Ostdeutschlands und angrenzender Regionen<br />

berichtet.<br />

Herzlichen Glückwunsch zur Erreichung dieses markanten<br />

Meilensteins. Wir möchten uns für die gute Zusammenarbeit<br />

bedanken und freuen uns auf weitere gemeinsame Aktivitäten<br />

zur Gesundheiterhaltung Beschäftigter in sächsischen<br />

Unternehmen. Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist für uns die perfekte<br />

Plattform, um die Notwendigkeit dieser Maßnahmen den<br />

Führungskräften von klein- und mittelständischen Unternehmen<br />

näher zu bringen.<br />

Das Geheimnis des Erfolges ist, den Standpunkt des<br />

Anderen zu verstehen. (HENRY FORD)<br />

Herzlichen Glückwunsch zum 20. Firmenjubiläum.<br />

Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist für uns seit 1998 ein wichtiger und<br />

zuverlässiger Partner bei der Präsentation unserer Projekte und<br />

Forschungsergebnisse in Sachsen. Dabei wurden wir hervorragend<br />

von der Geschäftsführung und allen Mitarbeitern des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s<br />

unterstützt. Für die Zukunft wünschen wir Ihnen<br />

das Gespür für Trends und die Kraft, Ihre Ideen durchzusetzen.<br />

Wir freuen uns auf eine weitere konstruktive Zusammenarbeit.<br />

Gratulation 20 Jahre „<strong>Wirtschaftsjournal</strong>“<br />

Für mich gibt es drei Gründe, das „<strong>Wirtschaftsjournal</strong>“ zu<br />

lesen:<br />

Erstens ist die IHK immer an Wirtschaftsthemen aus der<br />

Region interessiert.<br />

Zweitens sind diese Themen immer gut gebündelt, interessant<br />

und optisch gut aufgemacht.<br />

Und drittens sind 20 Jahre sachliche und kompetente Berichterstattung<br />

ein guter Grund, ein solches Journal in die Hand zu<br />

nehmen!<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

wirtschaftsjournal.de/id11120601<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

7


8 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Japaner setzen auf Leipzig<br />

Yamazaki Mazak hat Technologiezentrum zur besseren Betreuung der Kunden in Leipzig eröffnet<br />

Der japanische Werkzeugmaschinenhersteller Yamazaki<br />

Mazak hat am 22. November sein neues Technologiezentrum<br />

feierlich in Leipzig eröffnet. Es ist<br />

bereits die vierte Einrichtung dieser Art, die das<br />

Familienunternehmen in Deutschland in Betrieb<br />

genommen hat. Für Leipzig sprach neben der günstigen<br />

Verkehrsanbindung die zentrale Lage in einem<br />

industriellen Ballungsraum, wo sich vor allem die<br />

Automobilzulieferindustrie, die Energiewirtschaft<br />

und der allgemeine Maschinenbau erfolgreich entwickelt<br />

haben.<br />

„Die heutige Eröffnung des Technologiezentrums des japanischen<br />

Unternehmens Yamazaki Mazak im Leipziger Gewerbegebiet<br />

Torgauer Straße ist ein wichtiger Schritt für die<br />

weitere Entwicklung und Festigung der Branchenkompetenz<br />

im Werkzeugmaschinenbau am Standort Leipzig. Auch<br />

die neu entstehenden nachhaltigen Arbeitsplätze sowie die<br />

Option auf weitere Einstellungen in der Zukunft sind ein<br />

wichtiger Erfolg für den Wirtschafts- und Arbeitsstandort<br />

Leipzig“, äußerte sich Wirtschaftsbürgermeister Uwe<br />

Albrecht erfreut in einer Pressemitteilung. Die Leipziger<br />

Wirtschaftsförderung hatte im Vorfeld mehrere Standortangebote<br />

unterbreitet und das Bauvorhaben intensiv beglei-<br />

tet. Leipzig konnte sich im Standortwettbewerb erfolgreich<br />

gegenüber der Konkurrenz behaupten.<br />

„Mit der Ansiedlung des neuen Technologiezentrums<br />

verfolgt Yamazaki Mazak eine langfristige Strategie. Durch<br />

den Neubau in Leipzig erreichen wir eine größere Nähe zu<br />

unseren Kunden und können zugleich eine optimale Betreuung<br />

bieten. Die hervorragende Anbindung des Standortes<br />

im Leipziger Norden trägt hierzu bei. Unser Firmenmotto<br />

‘Together Success´ steht für den gemeinsamen Erfolg der<br />

Kunden und unseres Unternehmens. Mit der heutigen Eröffnung<br />

in Leipzig können wir dieses Ziel nachhaltig voranbringen“,<br />

erläuterte Joachim Herberger, Geschäftsführer<br />

der Yamazaki Mazak Deutschland GmbH. Das global agierende<br />

Familienunternehmen Yamazaki Mazak, weltgrößter<br />

Hersteller von CNC Werkzeugmaschinen, ist seit über 30<br />

Jahren auf dem deutschsprachigen Markt vertreten. Die<br />

deutsche Organisation, die Yamazaki Mazak Deutschland<br />

GmbH, hat ihren Hauptsitz in Göppingen. Weitere Niederlassungen<br />

befinden sich in Düsseldorf und München. Das<br />

neue Technologiezentrum in Leipzig an der Debyestraße hat<br />

eine Gesamtfläche von über 1750 Quadratmetern. Diese<br />

beinhaltet eine Halle, in der innovative Werkzeugmaschinen<br />

präsentiert werden.<br />

CH<br />

Zukunftsfähige Technologie schafft Jobs<br />

TU Chemnitz zeichnete Technologietransfer für organische Solarzellen aus<br />

Das Institut für Angewandte Photophysik der Technischen<br />

Universität Dresden und die Heliatek GmbH sind die diesjährigen<br />

Sieger im Wettbewerb „wissen.schafft.arbeit", den<br />

die TU Chemnitz zum vierten Mal ausgelobt hat.<br />

Der mit 20.000 Euro dotierte Technologie-Transferpreis<br />

wurde in diesem Jahr gestiftet von der Sachsen Bank, der<br />

NILES-SIMMONS Industrieanlagen GmbH und der KOMSA<br />

Kommunikation Sachsen AG. Den Preis, der unter der Schirmherrschaft<br />

des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie<br />

steht, erhalten die Sieger für die kostengünstige Herstellung<br />

organischer Solarzellen, die auch für den Einsatz<br />

auf flexiblen Trägerfolien geeignet sind. "Besonders überzeugte<br />

die Jury die hohe Innovation der Technologie und<br />

die Schnelligkeit, mit der dieses Transferprojekt angelaufen<br />

ist", berichtet Jury-Mitglied Prof. Harald R. Pfab, Vorsitzen-<br />

der des Vorstands der Sachsen Bank und ergänzt: „Die<br />

Wirtschaftlichkeit dieser Technologie ist vielversprechend.<br />

Der Transferprozess ist gelungen. In dem Dresdner Unternehmen<br />

sind bislang 70 Arbeitsplätze entstanden. Außerdem<br />

ist Heliatek dabei, einen serienmäßigen Produktionsprozess<br />

zu entwickeln." Die Solarzellen zeichnen sich durch<br />

eine vergleichsweise hohe Effizienz und lange Lebensdauer<br />

aus. Durch ihre Flexibilität können sie auch auf unebenen<br />

Flächen angebracht werden; die Halbtransparenz soll<br />

einen Einsatz in Fensterscheiben möglich machen. Aktuell<br />

befindet sich Heliatek am Übergang vom Labor- ins Produktionsstadium,<br />

bei dem flexible organische Solarzellen<br />

in einem Rolle-zu-Rolle-Prozess hergestellt werden. Erste<br />

Produkte der Heliatek werden nach Angaben des Unternehmens<br />

im zweiten Halbjahr 2012 erhältlich sein.<br />

wirtschaftsjournal.de/id11120801<br />

Glückliche Sieger des Wettbewerbs<br />

„wissen.schafft.arbeit" <strong>2011</strong>: Prof. Dr.<br />

Karl Leo vom Institut für Angewandte<br />

Photophysik (IAPP) der TU Dresden<br />

(2.v.r.) und Dr. Martin Pfeiffer (r.) von<br />

der Heliatek GmbH Dresden halten den<br />

Preis in den Händen.<br />

Foto: Christian Schenk<br />

wirtschaftsjournal.de/id11120802


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Ein Herz für Männer<br />

Wer hätte das gedacht: Ausgerechnet Schauspieler<br />

Heiner Lauterbach, vor einigen Jahren noch eher<br />

bekannt für lockeren und wenig gesundheitsfördernden<br />

Lebenswandel, erhielt in diesem Jahr die<br />

Auszeichnung „Gesundheitsmann <strong>2011</strong>“. Damit trat<br />

der 58-Jährige die Nachfolge von Philipp Lahm als<br />

Botschafter für eine gesunde und aktive Lebensweise<br />

an. Verliehen wurde der Preis von der Deutschen<br />

Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V.<br />

und der Zeitschrift „Bunte“.<br />

Mit dieser öffentlichen Anerkennung soll die verantwortungsbewusste<br />

Änderung von Lebensweisen – wie bei<br />

Heiner Lauterbach geschehen – gewürdigt und darüber<br />

hinaus das zunehmende Gesundheitsbewusstsein des<br />

„starken Geschlechts“ gestärkt werden.<br />

„Dies ist eine gute Möglichkeit, Männer für das Thema<br />

Gesundheitsbewusstsein zu sensibilisieren“, meint Steffi<br />

Liebig, Bereichsleiterin Personal und Öffentlichkeitsarbeit<br />

beim Dresdner Pharmaunternehmen APOGEPHA. Das Unternehmen<br />

ist selbst Mitglied in der Deutschen Gesellschaft<br />

für Mann und Gesundheit e. V. und unterstützt Aktionen,<br />

die positive Zeichen für die „Männergesundheit“ setzen.<br />

Mit dem Vorwurf, Männer seien Vorsorgemuffel, erreiche<br />

man eher das Gegenteil, sagt Steffi Liebig. Das auf die Entwicklung,<br />

Herstellung und den Vertrieb urologischer Arzneimittel<br />

spezialisierte Unternehmen ist mit dem Thema<br />

Männergesundheit bestens vertraut, auch wenn die Urologie<br />

nur eine Facette davon umfasst.<br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Auf Urologie spezialisiertes Dresdner Pharmaunternehmen APOGEPHA engagiert sich für umfassende<br />

Männergesundheit<br />

Im Jahr 2010 erwirtschaftete die<br />

APOGEPHA mit ihren 170 Mitarbeitern<br />

einen Umsatz von 36,7<br />

Millionen Euro. Acht Auszubildende<br />

absolvieren hier ihre Lehre.<br />

Zum Unternehmen gehören in<br />

Dresden 2 Standorte, zum einen<br />

der Hauptsitz auf der Kyffhäuser<br />

Straße 27, zum anderen die Produktion<br />

an der Dohnaer Straße<br />

205.<br />

APOGEPHA Arzneimittel GmbH<br />

Kyffhäuserstraße 27<br />

01309 Dresden<br />

Telefon: 0351 3363-3<br />

Telefax: 0351 3363-440<br />

info@apogepha.de<br />

www.apogepha.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11120901<br />

Im Jahr 1882 von einem Apotheker gegründet und einer<br />

wechselvollen Geschichte unterworfen, befindet sich das<br />

pharmazeutische Unternehmen seit 1933 im Besitz der<br />

Familie Starke. Unter ihrer Führung hat sich APOGEPHA zu<br />

einem anerkannten Arzneimittelunternehmen Deutschlands<br />

im Therapiegebiet Urologie entwickelt. Seit dem Jahr 2000<br />

wird es in dritter Generation durch Henriette Starke geleitet,<br />

der Anfang dieses Jahres mit Markus Bauer ein weiterer<br />

Geschäftsführer zur Seite gestellt wurde, um das Familienunternehmen<br />

für die geplanten Erweiterungen im deutschen<br />

und internationalen Geschäft zu stärken.<br />

„Wir können auf ein gutes Jahr zurückblicken, auch<br />

wenn die Auswirkungen gesundheitspolitischer Entscheidungen<br />

spürbar sind.“, bestätigt Unternehmenssprecherin<br />

Steffi Liebig. Neben der stabilen Entwicklung im deutschen<br />

Markt, die vor allem durch die pharmazeutische Weiterentwicklung<br />

des Hauptproduktes sowie einige Neueinführungen<br />

begründet ist, war und ist in den letzten Jahren auch<br />

eine Zunahme der internationalen Geschäftsaktivitäten zu<br />

verzeichnen. Mit der Ergänzung der Produktpalette auf<br />

urologischem Gebiet, der Arbeit an internationalen Zulassungsverfahren<br />

und der Vergabe von Vertriebslizenzen<br />

werden darüber hinaus auch für die Folgejahre wichtige<br />

Voraussetzungen geschaffen, um erfolgreich im Markt agieren<br />

zu können.<br />

Am Standort Dresden-Lockwitz investiert die APOGEPHA<br />

zurzeit rund10 Millionen Euro in die Erweiterung der eigenen<br />

Fertigung, insbesondere in neue Fertigungstechnologien.<br />

„Unser Ziel ist es, bewährte urologische Wirkstoffe<br />

und Therapien weiter zu entwickeln, um auf diese Weise<br />

Arzt und Patient ein breites urologisches Sortiment und<br />

einen umfassenden Service bieten zu können.“, sagt<br />

Steffi Liebig. Moderne Darreichungsformen können dem<br />

Patienten wesentliche Erleichterungen, zum Beispiel durch<br />

eine einfachere Einnahme, bringen. Sie können unangenehme<br />

Nebenwirkungen reduzieren und die Therapiesicherheit<br />

erhöhen.<br />

Auch wenn das Pharmaunternehmen ein breites Sortiment<br />

an Arzneimitteln zur Behandlung urologischer Erkrankungen<br />

anbietet, liegt ihm doch die Prävention sehr am<br />

Herzen. „Wir möchten Männer gern darin bestärken, ihre<br />

Gesundheit wichtig zu nehmen, bevor eine Erkrankung auftritt“,<br />

so Steffi Liebig weiter. „Vorsorge ist wichtig, dafür<br />

sollte „Mann“ sich die Zeit nehmen. Ihr Auto bringen sie<br />

ja auch regelmäßig zur Durchsicht!“.<br />

Simone Pflug<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

9


10 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Gold werte Erfindungen<br />

Thüringer Wissenschaftler und Ingenieure überzeugten mit ihren Produktneuheiten die internationale Fachwelt<br />

23 Produktneuheiten und Erfindungen aus der Thüringer<br />

Wirtschaft und Wissenschaft konnten Ende Oktober auf der<br />

63. Internationalen Leitveranstaltung und Leistungsschau<br />

„Ideen-Erfindungen-Neuheiten" iENA <strong>2011</strong> in Nürnberg<br />

die Fachwelt begeistern. Sie sind auf einem Gemeinschaftsstand<br />

demonstriert worden, den das in Schmalkalden<br />

ansässige Thüringer Forschungsinstitut für Erfinderförderung,<br />

Innovationen und Netzwerkmanagement (ERiNET)<br />

und die in Ilmenau agierende Patentverwertungsagentur<br />

(PVA) gemeinsam gestalteten.<br />

Die Bilanz: Gut gefüllte Auftragsbücher, zahlreiche<br />

Gespräche mit Interessenten und sechs iENA Gold-Medaillen,<br />

elf iENA Silber-Medaillen und drei iENA Bronze-Medaillen<br />

sowie drei internationale Sonderpreise aus Malaysia,<br />

USA und Kroatien.<br />

Zu den Gewinnern der Goldmedaillen gehörten:<br />

� die Geräte- und Pumpenbau GmbH Dr. Eugen Schmidt<br />

aus Merbelsrod mit einer „Halbaxialen Kühlmittelpumpe<br />

mit Regelventil" für den Einsatz im Pkw,<br />

� die UGN-Umwelttechnik GmbH aus Gera mit einem<br />

„Stützmaterial zur Auslegung von schüttbaren funktionalisierten<br />

Hybridfiltermaterialien",<br />

� die PolyCare Research Technology GmbH & Co.KG aus<br />

Gehlberg, mit „LUMINO – Nachtleuchtenden Steinen"<br />

sowie mit einer komplexen Lösung zur „Entwicklung/<br />

Design und Konstruktion von Bauten, Baumaterialien<br />

und Produktionsverfahren für Übergangs-, Not- und<br />

Dauerunterkünfte zum Selbstbau auf der Basis von Polymerwerkstoffen“,<br />

� das Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau<br />

gemeinnützige GmbH mit „Thermopipe" einem Rohrsystem<br />

zur Nutzung der Energiepotenziale im System<br />

„Boden-Kanal. Zukünftig wird es damit möglich sein,<br />

das im Abwasser vorhandene Potenzial an Wärmeenergie<br />

zu nutzen.<br />

Die patentierten Thüringer Innovationen, Produktneuheiten<br />

und Entwicklungen wurden erstmalig der internationalen<br />

Fachwelt und der Expertenjury präsentiert. Länderkollektive<br />

aus China, Iran, Russland und Taiwan, Erfinderverbände<br />

aus Kroatien, Polen und Ungarn sowie zahlreiche Universitäten<br />

aus Malaysia und Rumänien sowie Beteiligungen<br />

aus Ägypten, China, Großbritannien, Mazedonien, Saudi-<br />

Arabien, Sudan, Syrien, Türkei und Yemen unterstrichen die<br />

Bedeutung der Leitveranstaltung und ihre hohe Internationalität.<br />

Mit rund 750 Erfindungen aus 30 Ländern und zahlreichen<br />

Länderkollektiven belegte die iENA <strong>2011</strong> eindrucksvoll<br />

das beachtlich technisch-kreative Potential der Erfinder,<br />

die an der Entwicklung neuer Produktideen und an<br />

Lösungen für die großen und kleinen Probleme des Alltags<br />

arbeiten. PM/CH<br />

Keimzelle für innovative Ausgründungen<br />

Landesweit erster ego.-INKUBATOR an Universität Magdeburg eröffnet<br />

Den landesweit ersten ego.-INKUBATOR hat Wissenschaftsund<br />

Wirtschaftsministerin Prof. Birgitta Wolff Mitte November<br />

an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität<br />

offiziell eingeweiht. In der neuen gründerorientierten Infrastruktur<br />

der Fakultät für Maschinenbau können Studenten,<br />

Absolventen und wissenschaftliche Mitarbeiter den Fertigungszyklus<br />

eines Gussstückes praxisorientiert nachvollziehen<br />

sowie innovative Geschäftsideen entwickeln und<br />

erproben. Ziel ist es, Unternehmensgründungen zu beför-<br />

dern und deren Erfolgsaussichten zu verbessern. Der Aufbau<br />

der kompletten Prozesskette zur Herstellung von Gussstücken<br />

wurde mit 331.500 Euro aus dem Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert.<br />

„Der Anteil innovativer Gründungen bei uns im Land ist<br />

vergleichsweise gering. Durch die Förderung der ego.-INKU-<br />

BATOREN wollen wir Gründungen dort stimulieren, wo das<br />

Schaffen neuen Wissens die Entstehung von Innovationen<br />

begünstigt“, betonte die Ministerin. PM/CH<br />

Reges Interesse am Thüringer Gemeinschaftsstand<br />

der Erfindungen.<br />

Foto: ERiNET<br />

wirtschaftsjournal.de/id11121001<br />

«<br />

Gründungen aus der Wissenschaft<br />

schaffen rund siebenmal<br />

mehr Arbeitsplätze als herkömmliche<br />

Gründungen. »<br />

Prof. Birgitta Wolff<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.ib-sachsen-anhalt.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11121002


Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Anzeige<br />

Als Familie zum Erfolg<br />

BITSz engineering – Elektronikentwicklung in der zweiten Generation<br />

Dr. Michael Schmidt und Dr. Sven<br />

Schmidt – Vater und Sohn leiten<br />

gemeinsam das Unternehmen.<br />

Bild rechts: 21 Jahre erfolgreich am<br />

Markt: Das moderne Firmengebäude<br />

soll 2012 einen Anbau erhalten.<br />

Fotos: Wolfgang Schmidt<br />

BITSz engineering GmbH<br />

Newtonstraße 12<br />

08060 Zwickau<br />

Telefon: 0375 8109-0<br />

Telefax: 0375 8109-199<br />

info@bitsz.de<br />

www.bitsz.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11121101<br />

Im Jahr 1990 eröffnete die politische Wende von<br />

einem Tag auf den anderen neue Horizonte. Für Dr.<br />

Michael Schmidt und seine drei Mitgesellschafter<br />

aus Zwickau hieß das: Selbstständigkeit in einer<br />

Zeit des wirtschaftlichen Umbruchs und Aufschwungs.<br />

Was mit Dienstleistungen für den Bereich der elektronischen<br />

Datenverarbeitung begann, wandelte sich<br />

im Laufe Zeit. Inzwischen – 21 Jahre später – hat<br />

sich das Unternehmen BITSz einen Namen gemacht<br />

als Entwickler und Produzent von Leistungselektronik<br />

und Embedded Systemen.<br />

Höchste Energieeffizienz<br />

Die Stärken der Zwickauer Produkte liegen in der Energieeffizienz:<br />

Merkmale wie „hohe Leistungsdichte", "hoher<br />

Wirkungsgrad" und „ressourcenschonender Einsatz von<br />

Rohstoffen" werden bei BITSz großgeschrieben.<br />

Das aktuellste Produkt des Unternehmens, der<br />

„MPower Hochleistungsmotorregler", wurde als Prototyp<br />

bereits zu Beginn dieses Jahres auf der Hannover-Messe<br />

vorgestellt und erzeugte bei den Besuchern reges Interesse.<br />

Er steuert die Energiezufuhr von der Stromquelle hin<br />

zum Elektromotor und sorgt damit für optimales Laufverhalten<br />

und höchstmögliche Energieeffizienz. In puncto Leistungsdichte<br />

ist der Hochleistungsmotorregler zwei- bis<br />

dreimal so leistungsstark wie die am Markt verfügbaren<br />

Komponenten und wird bereits in Serie produziert.<br />

Kontinuierliches Wachstum<br />

Doch bis dahin war es ein langer Weg. Im Jahr 1996 und<br />

nach einigen Höhen und Tiefen in der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

übernahm Michael Schmidt allein das Ruder und<br />

profilierte das Unternehmen. Die ingenieurtechnischen Entwicklungen,<br />

das sogenannte „Engineering", wurden 1997<br />

im Rahmen einer Kooperation mit einem Schweizer Spezialisten<br />

für Tank- und Füllstandstechnik begonnen. Seit dem<br />

Jahr 2000 wurde die Produktentwicklung auf andere Branchen<br />

ausgedehnt. Dabei standen spezialisierte Lösungen<br />

im Bereich der Prüftechnik, der Industrie- und Biosensorik<br />

und der Echtzeit-Audiodatenverarbeitung im Mittelpunkt<br />

der Entwicklungen.<br />

Auch beim Personal gab es Veränderungen. 1990 gestartet<br />

mit fünf Mitarbeitern zählt BITZs heute ein 40-köpfiges<br />

Team. Die anfänglichen Mietbüros in der Robert-Müller-<br />

Straße wurden gegen ein modernes, eigenes Firmengebäude<br />

in der Newtonstraße getauscht. Inzwischen sind auch hier<br />

die räumlichen Möglichkeiten ausgeschöpft und die Erweiterung<br />

des Firmengebäudes ist für 2012 geplant.<br />

Durch familiäre Unternehmensstruktur zum Erfolg<br />

Die stetige Entwicklung des Unternehmens in den vergangenen<br />

21 Jahren beruht auf dem Konzept eines intakten<br />

Familienunternehmens. Sowohl die innerbetriebliche<br />

Struktur als auch der Umgang untereinander ist durch die<br />

familiäre Unternehmenskultur geprägt.<br />

Nahezu seit Bestehen des Unternehmens leitet<br />

Martina Schmidt die Ressorts Personal und Buchhaltung.<br />

In ihrer Funktion ist sie für die Mitarbeiter auch in persönlichen<br />

Angelegenheiten Ansprechpartner. Seit 2006 ist der<br />

Sohn Dr. Sven Schmidt im Unternehmen mit aktiv. Nach<br />

einem Studium der Informatik in Dresden und anschließender<br />

Promotion am Lehrstuhl für Datenbanksysteme stand<br />

für den jungen Hochschulabsolventen die nächste Herausforderung<br />

fest: Er wollte in Zwickau an der Entwicklung<br />

innovativer Produktlösungen mitarbeiten. Seit 2008 ist er<br />

zweiter Geschäftsführer des Unternehmens. SR<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

11


12 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Gemeinsam einzigartig!<br />

Unternehmernetzwerk macht sich seit 20 Jahren ehrenamtlich stark für die Wirtschaft und soziale Projekte<br />

Unter dem Motto „Gemeinsam einzigartig" feierten<br />

die Wirtschaftsjunioren Zwickau am 19. November<br />

ihr 20-jähriges Bestehen. „Wir sehen unsere<br />

Aufgabe darin, die Mitglieder auf Führungsaufgaben<br />

vorzubereiten. Dabei ist die Werteorientierung<br />

nach dem Ansatz ‚Create better leaders to create<br />

better societies' - wie es unser Weltverband Junior<br />

Chamber International formuliert, immer präsent",<br />

erklärt Mandy Breitendorn, die ab 2012 den Vorsitz<br />

des Kreisverbandes übernimmt.<br />

„Dazu bieten wir in jedem Jahr ein umfangreiches Seminarprogramm<br />

an. Außerdem haben unsere Mitglieder die<br />

Möglichkeit, durch das ehrenamtliche Engagement Fähigkeiten,<br />

Kontakte und den eigenen Horizont zu erweitern."<br />

Ein Blick auf die steigenden Mitgliederzahlen zeigt, dass<br />

dieses Konzept bei den jungen Unternehmern ankommt.<br />

Mittlerweile zählen die Wirtschaftsjunioren Zwickau 52 Mitglieder.<br />

Der Begriff „Networking“ ist allgemein bekannt als<br />

das Knüpfen und Pflegen von Kontakten in Netzwerken.<br />

Meist dient es dem Austausch von Informationen und als<br />

Mittel, um Geschäfte zu generieren oder die eigene Karriere<br />

anzukurbeln. Dass es aber auch andere Motivationsgründe<br />

gibt, zeigen die Wirtschaftsjunioren Deutschland.<br />

Neben unternehmerischem Denken ist ihr Handeln durch<br />

ehrenamtliches Engagement für die Zukunft Deutschlands<br />

geprägt.<br />

Dabei gelten fünf Maximen:<br />

Die Wirtschaftsjunioren<br />

� setzen auf ehrbares Unternehmertum<br />

� leben Beruf und Familie<br />

� investieren in Bildung<br />

� knüpfen nationale und internationale Netzwerke<br />

� handeln innovationsstark und ressourcenbewusst.<br />

Allein in Sachsen gibt es 10 Kreisverbände, darunter die<br />

Wirtschaftsjunioren Zwickau.<br />

Im Netzwerk steht jedoch nicht nur die persönliche Weiterentwicklung<br />

im Vordergund, sondern vor allem die soziale<br />

Verantwortung der Jungunternehmer. Unzählige Projekte<br />

und Veranstaltungen konnten seit der Gründung durchgeführt<br />

werden, oftmals mit großem Erfolg. Dazu gehört die<br />

„Einkaufsoffensive Ost", eine Initiative der Wirtschaftsjunioren<br />

unter der Trägerschaft der Industrie- und Handelskammer<br />

Zwickau. Damit sollten von 1994 bis 1996<br />

Die Wirtschaftsjunioren packen selbst mit an:<br />

Im Projekt „Stadtabenteuer“ werden Zwickauer Spielplätze<br />

auf Vordermann gebracht.<br />

Foto und Grafik: Wirtschaftsjunioren Zwickau<br />

Kontakte zwischen Zwickauer Unternehmen und Einkaufsverantwortlichen<br />

der Großkonzerne der Automobilindustrie<br />

hergestellt werden. 33 deutsche Konzernunternehmen, darunter<br />

der ehemalige Daimler-Benz-Konzern, hatten sich<br />

beteiligt. Durch Veranstaltungen, Workshops und konkrete<br />

Netzwerkaktivitäten für die Zielbranche Automobilbau wurden<br />

die Kontakte hergestellt. „Wir wollten ein Netzwerk<br />

schaffen, in dem nicht nur Dienstleister, sondern auch die<br />

Industrie der Region sprechen konnte. Mit dem Projekt „Einkaufsoffensive<br />

Ost“ haben wir einen guten Grundstein<br />

gelegt", blickte Jens Hertwig, Geschäftsführer der N+P<br />

Informationssysteme GmbH und erster Vorsitzender der<br />

Wirtschaftsjunioren Zwickau zurück. Das Ergebnis: Die ostdeutschen<br />

Unternehmen konnten ihr Umsatzvolumen mit<br />

dem Daimler-Benz/Daimler-Crysler-Konzern von 175 Millionen<br />

(1991) auf 1,75 Milliarden DM (1998) steigern.<br />

Doch auch im sozialen Bereich sind die Wirtschaftsjunioren<br />

aktiv. Seit 2010 machen sie sich mit Partnern in dem Projekt<br />

„Stadtabenteurer" für Zwickauer Familien stark. Dafür<br />

haben sie die ständige Patenschaft für fünf Spielplätze in<br />

der Zwickauer Innenstadt übernommen und sanieren gemeinsam<br />

in jedem Jahr einen Spielplatz. „Damit wollen wir in<br />

der Innenstadt ein attraktives Umfeld für junge Familien<br />

schaffen", beschreibt Breitendorn. Die Wirtschaftsjunioren<br />

engagierten sich bisher auch in einer Vielzahl von Projekten<br />

zur Verbesserung der Schulqualität und internationalen<br />

Projekten. Für ihr Engagement wurden die Wirtschaftsjunioren<br />

Zwickau bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />

Stefanie Rudolph<br />

Mit ihren unzähligen Projekten und<br />

durch das große Engagement der Mitglieder<br />

sind die Wirtschaftsjunioren so<br />

einzigartig wie ein Fingerabdruck.<br />

Die Wirtschaftsjunioren<br />

Deutschland<br />

Aktuell zählt der Verband mehr<br />

als 10.000 junge Unternehmer<br />

und Führungskräfte aus allen<br />

Bereichen der Wirtschaft. Die<br />

durchschnittlich 18 bis 40 Jahre<br />

alten Mitglieder tragen Verantwortung<br />

für 300.000 Arbeitsplätze,<br />

35.000 Ausbildungsplätze und<br />

leisten mehr als 120 Millionen<br />

Euro Umsatz pro Jahr. Die Wirtschaftsjunioren<br />

Deutschland<br />

(WJD) sind Teil eines weltweiten<br />

Verbandes Junior Chamber International.<br />

Dessen Anliegen ist es,<br />

jungen Unternehmern im<br />

Geschäftsleben und bei ihrer<br />

beruflichen Karriere weiterzuhelfen.<br />

Die Mitglieder organisieren<br />

sich deutschlandweit, auf regionaler<br />

und auf lokaler Ebene.<br />

wirtschaftsjournal.de/id11121201


Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Anzeige<br />

Basis für junge Unternehmen<br />

Vor 20 Jahren eröffnete das Technologie Centrum Chemnitz seinen ersten Standort<br />

Das TCC<br />

Das Technologie Centrum Chemnitz<br />

(TCC) bietet Existenzgründern<br />

und technologieorientierten<br />

Startups Beratung und Unterstützung<br />

sowie das passende Umfeld<br />

für Entwicklung und Wachstum.<br />

Bestens ausgestattete Büro- und<br />

Gewerberäume, die nach Bedarf<br />

flexibel mit dem Unternehmen<br />

wachsen, sind ein wesentliches,<br />

aber nicht das alleinige Kriterium<br />

für eine Nutzung des TCC:<br />

Ein umfangreiches Dienstleistungspaket<br />

ermöglicht es den<br />

Unternehmern, sich auf ihre wirtschaftlichen<br />

Aufgaben zu konzentrieren.<br />

Vor allem aber profitieren<br />

sie von einem Standort, an dem<br />

mögliche Kooperationspartner,<br />

Dienstleister oder Kunden oft nur<br />

ein Büro entfernt sitzen.<br />

Technologie Centrum<br />

Chemnitz GmbH<br />

Annaberger Straße 240<br />

09125 Chemnitz/Germany<br />

Telefon: +49 371 5347-104<br />

Telefax: +49 371 5347-105<br />

tcc@tcc-chemnitz.de<br />

www.tcc-chemnitz.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11121301<br />

Vor 20 Jahren eröffnete das Technologie Centrum Chemnitz nach umfangreicher Rekonstruktion seinen ersten Standort:<br />

ein Gebäude an der Bernsdorfer Straße (links). Der Standort an der Annaberger Straße (rechts).<br />

Vor 20 Jahren eröffnete das Technologie Centrum<br />

Chemnitz nach umfangreicher Rekonstruktion<br />

seinen ersten Standort: ein Gebäude an der Bernsdorfer<br />

Straße.<br />

Im November <strong>2011</strong> feierte die IWB Werkstofftechnologie<br />

GmbH ihr 20-jähriges Bestehen. Das Unternehmen hat sich<br />

seit 1991 als Hersteller von Funktionsbeschichtungen sowie<br />

von einbaufertigen Maschinen- und Anlagenkomponenten<br />

etabliert, auch die Tochterfirma HEOS Energy GmbH hat<br />

sich im Bereich der regenerativen Energieerzeugung inzwischen<br />

einen Namen geschaffen. Seine Anfänge nahm die<br />

IWB im damals gerade neu entstandenen Technologie<br />

Centrum Chemnitz. Der Standort an der Bernsdorfer Straße<br />

war am 23. Oktober 1991 eröffnet worden. „Wir waren<br />

damals die ersten Mieter des ‚Ladengeschäfts‘ im Erdgeschoss<br />

des Gebäudes“, erinnert sich IWB-Geschäftsführer<br />

Dr. Klaus Hoffmann 20 Jahre später: „Wir denken gern an<br />

dieses erste Jahr zurück, in dem wir – euphorisch gestimmt<br />

– eine Plasmaanlage zur Metall- und Keramikbeschichtung<br />

im Schaufenster platzieren wollten.“<br />

Die Firma nahm – sicher auch zur Freude der Mitmieter wie<br />

der CADsys Vertriebs- und Entwicklungs GmbH oder der<br />

ATB Arbeit Technik Bildung GmbH – Abstand von diesem<br />

Gedanken. Das Stromnetz war zu dieser Zeit noch nicht<br />

wirklich auf produzierende Großanlagen ausgerichtet. So<br />

verblieb die IWB nur kurz im TCC. Und dennoch: „Kompetente<br />

Beratung, Partnerfindung und die Bereitstellung erster<br />

Büroräume mit Kommunikationsmöglichkeiten, von denen<br />

man wenige Monate vorher nicht einmal träumen konnte,<br />

waren eine wichtige Hilfe, um in der Wendezeit scheinbar<br />

unüberwindbare Hürden zu nehmen.“ Damit benennt<br />

Hoffmann die Kernkompetenzen, für die das TCC auch heute<br />

noch steht. Es unterstützt technologieorientierte Gründer<br />

nicht nur mit Büro- und Gewerberäumen, die sich flexibel<br />

an die Unternehmensgröße anpassen, sondern darüber<br />

hinaus Dienstleistungen von der Kommunikations- und IT-<br />

Infrastruktur bis zum Büroservice sowie strategische und<br />

betriebswirtschaftliche Beratung.<br />

Und auch die Frage des Stromnetzes ist natürlich inzwischen<br />

geklärt. Am Standort an der Annaberger Straße<br />

stehen Gründern insgesamt 10.000 Quadratmeter Fläche<br />

zur Verfügung, davon ein Großteil in Werkstätten und<br />

Produktionshallen. Hinzu kommt weiterhin die Bernsdorfer<br />

Straße, die 1200 Quadratmeter Bürofläche bereithält.<br />

Beide Standorte gemeinsam konnten sich im Jahr <strong>2011</strong> wieder<br />

über eine sehr gute Auslastung von durchschnittlich 86<br />

Prozent freuen. Momentan sind 67 Unternehmen im TCC<br />

angesiedelt, sie beschäftigen derzeit 318 Mitarbeiter, womit<br />

die Zahl der von Firmen im TCC geschaffenen Arbeitsplätze<br />

(zum Zeitpunkt des Auszuges aus dem TCC) die Zahl<br />

1000 deutlich übersteigt. Zwölf Unternehmen zogen in diesem<br />

Kalenderjahr neu in einen der beiden TCC-Standorte,<br />

13 Unternehmen siedelten sich aus den Räumlichkeiten des<br />

TCC heraus in Gewerbegebieten von Stadt und Region an.<br />

Damit ist auch im Jahr 2012, dem 22. der TCC-Geschichte,<br />

Platz für Neugründungen, die sich in 20 Jahren erfreut zurück<br />

erinnern.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

13


14 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Anzeige<br />

Größe in Kundennähe umsetzen<br />

Über Fusion, Vorsorge und Zusatzbeiträge sprach das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> mit Gerd Ludwig,<br />

dem Vorstandsvorsitzenden der IKK classic<br />

WJ: Wo steht die IKK classic jetzt – nach der am<br />

1. August dieses Jahres erfolgten Fusion mit der<br />

Vereinigten IKK und den damit verbundenen Strukturänderungen?<br />

Gerd Ludwig: Mit rund 3,6 Millionen Versicherten ist unser<br />

Haus nun die sechstgrößte Krankenkasse in Deutschland;<br />

unter den bundesweit tätigen Kassen sind wir sogar die<br />

Nummer vier. Wir betreuen Kunden von Schleswig-Holstein<br />

bis Bayern, von Nordrhein-Westfalen bis Thüringen. Und:<br />

Die IKK classic ist die erste und einzige Krankenkasse in der<br />

Top-Liga der überregionalen Kassen, die ihren Hauptsitz in<br />

Ostdeutschland hat. Wir haben Dresden in die Landkarte<br />

der bedeutenden Kassenstandorte eingetragen; darauf sind<br />

wir stolz. Klar ist: Mit der Größe wachsen die Möglichkeiten,<br />

aber auch die Herausforderungen. Bei der Organisation<br />

eines national agierenden Unternehmens kommt es<br />

auf das richtige Verhältnis von zentraler Steuerung und<br />

eigenständiger regionaler Verantwortung an. Das gilt es zu<br />

finden. Nur dann entstehen die schnellen, kundengerechten<br />

Entscheidungswege, die unseren ambitionierten Zielen<br />

entsprechen. Hier können wir dank früherer Fusionen auf<br />

wertvolle Erfahrungen zurückgreifen. Wir sind auf einem<br />

guten Weg, unser erfolgreiches Geschäftsmodell nun in<br />

einem größeren Rahmen zu verwirklichen. Wie bisher setzen<br />

wir auf schlanke, mittelstandsnahe Strukturen und die<br />

enge Verbindung zum Handwerk in den Regionen.<br />

WJ: Welche Veränderungen sind für die Versicherten<br />

der IKK classic spürbar und können Sie weiterhin<br />

den Service bieten, ohne Zusatzbeiträge zu<br />

verlangen?<br />

Gerd Ludwig: Die IKK classic arbeitet wirtschaftlich und<br />

wird auf absehbare Zeit keine Zusatzbeiträge benötigen.<br />

Was den Service betrifft, bleiben wir unserer Philosophie<br />

treu: Die Idee der IKK classic ist es, Größe in Nähe umzusetzen.<br />

Durch mehr als 500 Servicestellen sind wir dort präsent,<br />

wo unsere Kunden leben. Wir wollen kein ferner Konzern<br />

sein, sondern bleiben mit über 6.500 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern nah an den Menschen. Wir wissen, dass<br />

die Versicherten diese persönliche Betreuung schätzen und<br />

in unserem komplexen Gesundheitssystem auch zunehmend<br />

brauchen. Daneben bieten wir ein Leistungspaket, das die<br />

Vorzüge zweier großer Kassen verbindet. Die IKK classic<br />

steht finanziell gut da, einen Zusatzbeitrag werden wir<br />

weder im Jahr 2012 noch im Jahr 2013 erheben. Wir freuen<br />

uns, dass wir in diese gute Zukunftsperspektive nun auch<br />

die 1,7 Millionen Versicherten unseres Fusionspartners einbeziehen<br />

können.<br />

WJ: Welche Möglichkeiten bietet die IKK classic<br />

Unternehmen, um sie bei gesundheitsvorsorgenden<br />

und -fördernden Maßnahmen für sich und die Belegschaft<br />

zu unterstützen?<br />

Gerd Ludwig: Als größte handwerkliche Krankenkasse<br />

besitzen wir eine gewachsene Expertise in der betrieblichen<br />

Gesundheitsförderung. In Handwerk und Mittelstand haben<br />

wir es ja kaum mit Großunternehmen zu tun. Wir sehen<br />

stattdessen kleine Betriebe mit wenigen Mitarbeitern, die<br />

oft sogar an wechselnden Einsatzorten arbeiten. Prävention<br />

auf dieser Ebene ist ein ganz anspruchsvolles Geschäft,<br />

das nicht jeder beherrscht. Für uns ist es seit Jahrzehnten<br />

Alltag. Deshalb können wir maßgeschneiderte Lösungen<br />

bieten: Von der Analyse der Belastungen bis zu individuellen<br />

Maßnahmen und dem Controlling der Ziele, auch der<br />

finanziellen. Denn Mitarbeitergesundheit ist im Kleinbetrieb<br />

ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Kein Mittelständler<br />

kann Zeit in Projekte investieren, die keine Ergebnisse<br />

bringen. Deshalb braucht er Partner, die sein Geschäft<br />

kennen, und die ihr Geschäft beherrschen. Daher sind handwerkliche<br />

und mittelständische Betriebe, die sich für die<br />

Gesundheit engagieren, bei der IKK classic an der richtigen<br />

Adresse.<br />

WJ: Wie offen ist die IKK für Kunden oder Patienten,<br />

deren Mitgliedschaft in einer anderen Krankenkasse<br />

durch Insolvenz aufgelöst werden musste?<br />

Gerd Ludwig: Die Medien berichteten jüngst über das<br />

Fehlverhalten einiger Krankenkassen gegenüber Versicherten<br />

insolventer Mitbewerber. Sie werden feststellen: Die IKK<br />

classic wurde in keinem dieser Berichte negativ erwähnt.<br />

Unser Haus steht allen Versicherten anderer Kassen ohne<br />

Einschränkung offen. Dies ist nicht nur ein Gebot der Solidarität.<br />

Es entspricht schlicht der bindenden Rechtslage.<br />

Wir freuen uns über jeden neuen Kunden, den wir bei der<br />

IKK classic begrüßen dürfen.<br />

Gespräch: Simone Pflug<br />

Gerd Ludwig, Vorstandsvorsitzender der<br />

IKK classic . Foto: IKK<br />

Zahlen zur IKK classic<br />

(Stand 01.10.<strong>2011</strong>)<br />

Mitgliederzahl bundesweit:<br />

2,6 Millionen<br />

Versichertenzahl:<br />

3,6 Millionen<br />

Arbeitgeberzahl:<br />

über 265.000<br />

Mitarbeiterzahl:<br />

über 6.500<br />

Geschäftsstellen:<br />

ca. 500<br />

Marktstellung nach<br />

Versichertenzahl:<br />

Nummer 6 aller gesetzlichen<br />

Krankenkassen, Nummer 4 der<br />

bundesweit tätigen Kassen, Nummer<br />

1 der Innungskrankenkassen<br />

IKK classic<br />

Hauptverwaltung Dresden<br />

Tannenstraße 4b<br />

01099 Dresden<br />

Telefon: 0800 4551111<br />

info@ikk-classic.de<br />

www.ikk-classic.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11121401


Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Mehr Fantasie gefragt<br />

IQ Innovationspreis geht in die achte Wettbewerbsrunde<br />

Keine Scheren im Kopf, das empfahl<br />

Kreativexperte Jens-Uwe Meyer auf der<br />

Auftaktveranstaltung des 8. IQ Innovationspreises<br />

Mitteldeutschland im MDR-<br />

Gebäude in Leipzig. Er sprach vor 150<br />

geladenen Gästen aus verschiedenen<br />

Bereichen der Wirtschaft.<br />

Foto: Peter Krischunas<br />

wirtschaftsjournal.de/id11121501<br />

IMM Holding GmbH<br />

Leipziger Straße 32<br />

09648 Mittweida<br />

Telefon: 03727 6205-0<br />

Telefax: 03727 6205-220<br />

info@imm-gruppe.de<br />

www.imm-gruppe.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11121502<br />

Mut der Unternehmen zu neuen Wegen mit mehr Fantasie,<br />

das empfahl Kreativexperte Jens-Uwe Meyer auf der feierlichen<br />

Auftaktveranstaltung des 8. IQ Innovationspreises<br />

Mitteldeutschland. Rund 150 geladene Gäste aus verschiedenen<br />

Bereichen der Wirtschaft kamen am 29. November<br />

dazu in die Leipziger Fernsehzentrale des Mitteldeutschen<br />

Rundfunks (MDR). Bei der achten Auflage des<br />

Wettbewerbs, der insgesamt mit etwa 80.000 Euro dotiert<br />

ist, werden die besten, marktreifen Innovationen aus den<br />

Clustern Automotive, Biotechnologie – Life Sciences,<br />

Chemie/Kunststoffe, Ernährungswirtschaft, Energie/Umwelt/<br />

Solarwirtschaft und Informationstechnologie gesucht. Dazu<br />

können bis zum 12. März 2012 innovative Produkte, Verfahren<br />

und Dienstleistungen einfach und kostenfrei im Internet<br />

unter www.iq-mitteldeutschland.de eingereicht werden.<br />

Problem der meisten Unternehmen sei laut Jens-Uwe<br />

Meyer ihre Austauschbarkeit. Ob Einkaufshäuser, Pkw-Design<br />

oder die Produktwerbung, „sie unterscheiden sich kaum<br />

noch voneinander“, so der Gründer und Geschäftsführer<br />

der Ideeologen-Gesellschaft für neue Ideen mbH in seinem<br />

Mit „LichtPower“ ins Jahr 2012<br />

IMM Jubiläumsjahr mit zahlreichen Höhepunkten geht zu Ende<br />

Gleich zwei Jubiläen begleiteten IMM durch das<br />

Jahr <strong>2011</strong>. So stand nicht nur das 20. IMM Jahr im<br />

Vordergrund aller Aktivitäten, sondern auch eine<br />

15 Jahre andauernde Erfolgsgeschichte bei der<br />

Entwicklung und Produktion von Audiotechnikprodukten.<br />

Wird IMM Chef Prof. Detlev Müller nach seinen persönlichen<br />

Höhepunkten des Jahres gefragt, gerät er ins Schwärmen<br />

– es lassen sich nur Momentaufnahmen wiedergeben,<br />

zu viele Höhepunkte in den verschiedensten Bereichen haben<br />

IMM und deren Partner durch das Jahr begleitet. Herausragend<br />

ist sicherlich die Investition in eine neue Bestückungslinie,<br />

inklusive Drucker, Reflow-Lötsystem und Ein- bzw.<br />

Ausgabestationen, die eine wesentliche Steigerung der<br />

Effektivität in den Prozessschritten der Elektronikproduktion<br />

ermöglicht.<br />

Den offiziellen Auftakt und ersten Höhepunkt der Jubiläumsaktionen<br />

bildete mit dem 1. April <strong>2011</strong> der IMM<br />

Geburtstag mit der Eröffnung einer eigenen Ausstellung<br />

Vortrag zum Thema „Corporate Creativity – wie Unternehmen<br />

kreativer werden.“<br />

Auch der neue, trimediale Chefredakteur vom MDR,<br />

Stefan Raue, begrüßte die Gäste. Seit dem ersten November<br />

verantwortet er den Programmbereich Aktuelles/Zeitgeschehen<br />

in den Fernseh- und Hörfunkprogrammen sowie<br />

den Online-Angeboten des MDR. „Ich bin immer noch von<br />

dem Panoramablick des hohen Sendergebäudes beeindruckt“,<br />

meinte Raue. Die alte und neue Industriearchitektur<br />

von Leipzig spiegelt auch die Beschleunigung der Wirtschaft<br />

in Deutschland wieder. Diese Herausforderung müsse<br />

man mit neuen Ideen annehmen, weshalb der MDR zum<br />

dritten Mal Kooperationspartner des IQ-Wettbewerbs ist.<br />

Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative<br />

für Mitteldeutschland, betonte die Bedeutung von<br />

Innovationen für die regionale Wirtschaft. „Deutschland ist<br />

ein Hochtechnologiestandort und kann nur als solcher im<br />

internationalen Wettbewerb bestehen“, so Tobaben.<br />

Peter Krischunas<br />

Anzeige<br />

in der IMM JubiläumsLounge. Seitdem zeigt sie neben<br />

IMM-historischen Exponaten aus der Medizin- und Automatisierungstechnik<br />

vor allem die beeindruckende Entwicklung<br />

im Bereich Medien-, speziell Audiotechnik. Seit<br />

1996 fertigt IMM Komponenten und komplette Geräte,<br />

die in der Audiobranche für Aufsehen sorgen. Was vor 15<br />

Jahren begann, ist heute eine Erfolgsgeschichte, die IMM<br />

stark geprägt hat. Mit einem nie zuvor dagewesenen Auftragsvolumen<br />

legten die Marken RME und DirectOut in<br />

diesem Jahr den Grundstein für das umsatzstärkste Geschäftsjahr<br />

der IMM-Geschichte. Das anlässlich des Jubiläums<br />

ausgerufene IMM Audiojahr machte damit seinem Namen<br />

alle Ehre.<br />

In Richtung Zukunft startet IMM 2012 in ein sogenanntes<br />

„LichtJahr“ und legt den Fokus damit auf Elektronikprodukte<br />

und -applikationen in diesen Märkten – von intelligenten<br />

Beleuchtungssystemen bis hin zu unterschiedlichsten<br />

Entwicklungen für den Bereich LASER. Sicher wieder<br />

ein Jahr voller „Lichtblicke“.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

15


16 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Revolution aus Halle<br />

Hallenser entwickelten System für Hochspannungsausleitungen, das bis dahin für unmöglich galt<br />

Schneller und preiswerter in der Fertigung, flexibler<br />

im Einsatz, besser in der Leistung, sparsamer<br />

beim Raumbedarf, ansprechender im Design<br />

– Das klingt fast nach Zauberei. Doch die neuartige<br />

Systemlösung für Hochspannungsausleitungen<br />

hält den härtesten Tatsachenüberprüfungen stand.<br />

Sie hat weltweit bereits 43 Patentanmeldungen<br />

durchlaufen und ist schon rund 50 Mal eingesetzt<br />

worden. Das musste auch die Konkurrenz neidlos<br />

anerkennen, die bei der Vorstellung der neuen Technologie<br />

auf Messen den ABB-Spezialisten sogar<br />

gratulierte.<br />

HaPu steht für den ABB-Standort in Halle/Saale und die<br />

ABB-Tochtergesellschaft PUCARO im baden-württembergischen<br />

Roigheim, die gemeinsam das System entwickelt<br />

haben. Es durchläuft zurzeit die Anmeldung zum Warenzeichen.<br />

„Ohne wesentlichen Mehraufwand können wir bis<br />

zu fünf Biegungen in die Ausleitung einbringen", beschreibt<br />

der Hallenser Projektleiter Hartmut Brendel einen zentralen<br />

Vorteil der HaPuflex-Ausleitungen. Sie bildet gemeinsam<br />

mit dem neuen Isolationssystem für Kesselwände und<br />

Jocheisen HaPuwell sowie den für die jeweilige Spannungsebene<br />

angepassten Haltern HaPufix, HaPubridge und<br />

HaPurib eine komplette Systemlösung. Diese Abstützteile<br />

zeichnen sich durch eine besonders hohe Kriechstromfestigkeit<br />

aus und ermöglichen damit geringere Isolationsabstände<br />

zu geerdeten Bauteilen.<br />

Die extreme Flexibilität der Ausleitung basiert auf biegbaren,<br />

nach dem Wirbelsäulen-Prinzip konstruierten<br />

Leisten. Die Isolationsbarrieren werden dabei über die flexiblen,<br />

teilweise durch Stützringe auf Abstand zum inneren<br />

Schirmrohr gehaltenen Leisten gewickelt. Damit können die<br />

Konstrukteure Kessel entwickeln, die sich in ihrer Geometrie<br />

optimal in die baulichen Gegebenheiten einfügen und<br />

die Ausleitung passt sich dem an. Bisher war sie es, die der<br />

Konstruktion Grenzen setzte. Durch eine höhere Durchschlagsfestigkeit<br />

der Barrieren verbunden mit geringerer<br />

Feldverdrängung der Ausleitungsisolation im Zusammenwirken<br />

mit den neuen Haltern und Wandisolationen als<br />

Systemlösung können die Abmessungen der Transformatoren<br />

verringert werden. Das senkt auch ihre Herstellungskosten.<br />

Nicht zuletzt ist auch Zeit Geld: „Theoretisch können<br />

wir selbst komplizierte Ausleitungen mit mehreren Biegungen<br />

innerhalb von 4 Wochen fertigen. Aus produk-<br />

tionstechnischen Gründen garantieren<br />

wir eine Lieferfrist von<br />

maximal 12 Wochen", versichert<br />

der engagierte Ingenieur. „Diese<br />

Lieferfrist für Ausleitungen mit<br />

mehreren Biegungen wird zurzeit<br />

von keinem Mitbewerber mit<br />

konventioneller Technologie unterboten.<br />

Deren ‚normale' Lieferfrist<br />

für solche Ausleitungen<br />

beträgt gegenwärtig etwa 4 bis<br />

6 Monate."<br />

Dass die beschriebenen Vorteile<br />

keine leeren Versprechungen<br />

sind, beweisen die umfangreichen<br />

Erfahrungen in der Praxis.<br />

Die erste HaPuflex550-Ausleitung<br />

wurde im April 2010 in<br />

einem Trafo getestet und ausgeliefert.<br />

Seit diesem Zeitpunkt läuft<br />

die Serienfertigung bei PUCARO<br />

in Roigheim. Und damit nicht genug: Das Ausleitungssystem<br />

wird gegenwärtig umfassend zu einer kompletten Produktfamilie<br />

weiterentwickelt. Neben der 550kV-Ausleitung<br />

(HaPuflex550) befinden sich eine 800kV-Ausleitung<br />

(HaPuflex800) und eine spezielle Hochstromversion für 230<br />

kV (HaPuflex230/3000), anwendbar in engsten Räumen im<br />

Trafo, in der Erprobung. Ebenso sind die Berechnungen für<br />

eine 1200kV-Ausleitung schon fertig gestellt.<br />

Gerade in den hohen Spannungsebenen sieht Brendel<br />

gute Marktchancen. Sie kommen überall dort vor, wo große<br />

Energiemengen über große Entfernungen transportiert werden<br />

müssen, wie beispielsweise in Indien, China, Brasilien<br />

oder Kanada.<br />

So eine extrem flexible Ausleitungslösung konnte nur<br />

entstehen, weil die Hallenser Ingenieure auch im Kopf Barrieren<br />

eingerissen bzw. diese erst gar nicht zugelassen haben.<br />

Auf engstem Raum arbeiten mechanische und elektrische<br />

Konstrukteure zusammen oder vereinen beide Qualifikationen<br />

in einer Person. Dazu kommt die enge Verbindung<br />

mit der Produktion bei PUCARO und der direkte Rückgriff<br />

auf das dort vorhandene technologische Wissen. Dadurch<br />

konnten moderne Fertigungstechnologien wie zum Beispiel<br />

das CNC-Fräsen auch für die Herstellung komplizierter<br />

Isolierteile erschlossen werden.<br />

Claudia Hillmann<br />

Das neuartige System für Hochspannungsausleitungen<br />

verblüffte sogar die<br />

Konkurrenz. Foto: ABB<br />

ABB HALLE – POWER FOR<br />

YOUR TRANSFORMERS<br />

ABB AG<br />

Europachaussee<br />

06112 Halle/Saale<br />

Telefon: 0345 5686-0<br />

Telefax: 0345 5686-120<br />

silvia.anton@de.abb.com<br />

www.abb.com<br />

wirtschaftsjournal.de/id11121601


Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Gründer mit frischem Wind<br />

Beratungsunternehmen begleitet Existenzgründer mit Fachkompetenz und Einfühlungsvermögen<br />

Claudia Gründer erhielt den Preis für<br />

die „Gründerin des Jahres <strong>2011</strong>“ aus<br />

den Händen von Rico Knauer,<br />

Geschäftsführer von Knauer & Partner.<br />

Foto: Christoph Schulz<br />

wirtschaftsjournal.de/id11121701<br />

Anzeige<br />

FMA Frankenberger Maschinenund<br />

Anlagenbau GmbH<br />

Schlachthofstraße 3<br />

09669 Frankenberg<br />

Telefon: 037206 601-0<br />

Telefax: 037206 601-21<br />

info@fma-frankenberg.de<br />

www.fma-frankenberg.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11121702<br />

Schon über 700 Beratungsprojekte, davon sehr viele zur<br />

Existenzgründung, hat die Dresdner Unternehmensberatung<br />

Knauer & Partner in den vergangenen Jahren begleitet.<br />

Nun hat sie im Rahmen der bundesweiten Aktion „Gründerwoche<br />

Deutschland" zum ersten Mal ihren „Gründer<br />

des Jahres" gekürt. Zum Tag der offenen Tür am 17. November<br />

hatten nun vier junge Unternehmerinnen und ein Unternehmer<br />

die Möglichkeit, ihre Geschäftsideen, mit denen sie<br />

im Laufe dieses Jahres an den Markt gegangen waren, vor<br />

Publikum zu präsentieren. Sie waren zuvor vom Team der<br />

Unternehmensberatung aus 20 eingereichten Vorschlägen<br />

ausgewählt worden. Viel Beifall erhielt Karin Hase, die mit<br />

ihrem mobilen Massageservice „Carpe diem" unter anderem<br />

gesundheitsfördernde Wellnessmassagen direkt am<br />

Arbeitsplatz anbieten kann – zum sofortigen Stressabbau<br />

sowie zur Erhöhung von Konzentration und Leistungsfähigkeit.<br />

„Gegen so viel Frauenpower anzutreten war<br />

nicht einfach, und es waren tolle Ideen dabei", resümierte<br />

Stefan Köhler, der mit seiner noch sehr jungen Firma<br />

„agaadoo" gerade dabei ist, ein Serviceportal für die schnel-<br />

Voll auf Erweiterung eingestellt<br />

le Suche nach kostengünstigen Produkten einzurichten. Das<br />

Besondere an seinem Service wird sein, dass Verbraucherschutz<br />

und der Wohltätigkeitsgedanke fest im Firmenkonzept<br />

verankert sind. So erhalten Kunden unter anderem die<br />

Möglichkeit, ihre eingesparten Rabatte an staatlich anerkannte<br />

gemeinnützige Organisationen zu spenden. „Bei<br />

Knauer & Partner habe ich mich gleich gut aufgehoben<br />

gefühlt", erzählt Stefan Köhler über den Beginn seiner Unternehmertätigkeit.<br />

Er habe lange sachsenweit nach einer<br />

seriösen und vertrauensvollen Unternehmensberatung<br />

gesucht. „Man fand meine Idee zwar recht ungewöhnlich,<br />

aber hier habe ich jede Unterstützung bekommen!"<br />

Publikumsliebling und damit „Gründerin des Jahres<br />

<strong>2011</strong>" wurde schließlich Claudia Gründer, Inhaberin des<br />

Unternehmens „Hundezeit", die mit ihrer Geschäftsidee<br />

der Tiertherapie und Hundekinesiologie die meisten Stimmen<br />

der 36 Gäste für sich gewinnen konnte. "Ich bin überglücklich,<br />

diese Wertschätzung meiner Arbeit zu erfahren",<br />

freute sich die Gewinnerin nach der Preisverleihung.<br />

Simone Pflug<br />

FMA Frankenberger Maschinen- und Anlagenbau GmbH erweitert Kapazitäten<br />

Als Spezialist für hochpräzise Blechbearbeitung hat die FMA<br />

Frankenberger Maschinen- und Anlagenbau GmbH weltweit<br />

einen guten Namen. In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten<br />

hat sich das Unternehmen zu einem modernen<br />

Dienstleistungsbetrieb von hochpräzisen Blechteilen, Baugruppen<br />

und kompletten Aggregaten entwickelt. Auch das<br />

Jahr <strong>2011</strong> verlief für FMA erfolgreich. Ein Grund, weshalb<br />

die Zahl der Mitarbeiter von 70 auf 92 (darunter neun Auszubildende)<br />

steigen konnte.<br />

„Wir sehen uns heute als Anbieter von Baugruppen mit<br />

100-prozentigem Ausbaugrad hinsichtlich pneumatischer,<br />

hydraulischer, mechanischer und teilweise elektrischer Komponenten<br />

bis hin zur seefertigen Verpackung“, charakteri-<br />

siert Volkmar Brand, geschäftsführender Gesellschafter, das<br />

Unternehmen.<br />

Durch die Entwicklung von der einfachen Blechfertigung<br />

zum Systemlieferanten sind die Kapazitäten des Unternehmens<br />

in den Bereichen Schweißen und Montage an ihre<br />

Grenzen gestoßen. Im Herbst 2010 wurde deshalb im Gewerbegebiet<br />

Dittersbach, einem Frankenberger Ortsteil, eine<br />

neue Produktionshalle in Betrieb genommen. Hier erfolgt<br />

jetzt die Produktion für Zuschnittsfertigung. Für Siemens in<br />

Chemnitz wurde zusätzlich die Montage von Schaltschränken<br />

übernommen.<br />

„Damit wir auch künftige Vorhaben präzise und zuverlässig<br />

realisieren können, wird FMA im Frühjahr 2012 eine<br />

weitere Fertigungshalle im Gewerbegebiet Dittersbach errichten“,<br />

verkündete Volkmar Brand. „Damit wollen wir die<br />

Voraussetzungen für die Kapazitätserweiterung auf dem<br />

Gebiet der Montage und Großteilefertigung schaffen.“ Im<br />

November dieses Jahres investierte das Unternehmen zudem<br />

in ein neues CNC-Fräsbearbeitungszentrum, um die Zerspanungskapazität<br />

zu erweitern. Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

17


18 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Von der Idee zum Unternehmen<br />

Ein gut durchdachter Businessplan ist die Grundlage für jede Existenzgründung<br />

Im Rahmen der Gründerwoche Deutschland gab das Gründernetzwerk<br />

Saxeed potenziellen Gründern am 14. und 15.<br />

November die Möglichkeit, mit Existenzgründern, erfahrenen<br />

Unternehmern und potenziellen Geldgebern ins Gespräch<br />

zu kommen. Schnell wurde den Besuchern der Veranstaltung<br />

klar: Selbstständig zu sein, bedeutet weit mehr als<br />

sein eigener Chef zu sein. Zunächst einmal braucht es eine<br />

Idee mit Potenzial.<br />

Die Idee – Grundstein der Gründung<br />

„BASS steht für Begleitung. Assistenz. Souverän. Sicher",<br />

erklärt Susanna Riedel den Namen ihres Unternehmens.<br />

Gemeinsam mit zwei ehemaligen Arbeitskollegen hat sie<br />

im Mai <strong>2011</strong> die BASS Unternehmensservice GmbH gegründet.<br />

Die drei Jungunternehmer sind persönlicher Assistent<br />

ihrer Kunden, begleiten sie auf Geschäftstermine und koordinieren<br />

und erledigen für sie kleinere und größere Aufgaben<br />

und Projekte. Neben der Idee für den Erfolg eines Unternehmens<br />

sind auch andere Faktoren ausschlaggebend, wie<br />

Ivo Harzdorf, Beteiligungsmamager beim TGFS Technologiegründerfonds<br />

Sachsen für die Region Südwestsachsen,<br />

weiß: „Zunächst einmal muss die Idee innovativ sein und<br />

Wachstumspotenzial haben. Außerdem sollte die Gründung<br />

der Region, in der sie erfolgt, Nutzen bringen." Auch die<br />

persönliche Eignung ist eine wichtige Voraussetzung. „Eigenschaften<br />

wie Mut, Risikobereitschaft, Selbstbewusstsein,<br />

Durchsetzungsvermögen und Organisationstalent sind nur<br />

einige der Wesenszüge, die einen Unternehmer auszeichnen<br />

sollten", so Uwe Thuß, Geschäftsführer der Büroland<br />

GmbH. Doch mit der Idee und dem Talent zum Führen allein<br />

ist es nicht getan.<br />

Der Businessplan – Rückgrat der Idee<br />

Mit dem Businessplan legt der Existenzgründer den Grundstein<br />

für sein Unternehmen. Darin werden die Teilpläne wie<br />

Mehr Nutzen als Naseputzen<br />

Im Rahmen der bundesweiten Gründerwoche rief die<br />

Dresdner Gründungsinitiative der Technischen Universität,<br />

dresden exists, die Studierenden auf, in einer Woche so viel<br />

Wert wie möglich mit der ausgehändigten Packung Papiertaschentücher<br />

zu generieren. Neben den Taschentüchern<br />

konnten auch weitere Hilfsmittel verwendet werden, solan-<br />

zum Beispiel der Produktions-,<br />

Finanz-, Personal- und Marketingplan<br />

zusammengefasst.<br />

„Die Qualität dieser Unterlagen<br />

entscheidet darüber, ob<br />

die Gründungen erfolgreich<br />

verlaufen oder nicht", weiß<br />

Dr. Jenz Otto, Geschäftsführer<br />

der Technologie Centrum Chemnitz<br />

GmbH (TCC), aus Erfahrung.<br />

Mit günstigen Konditionen<br />

und dem Herstellen wichtiger<br />

Kontakte unterstützt das<br />

TCC pro Jahr 10 bis 15 technologieorientiere Startups und<br />

Existenzgründer, die mit einem ausgefeilten Konzept überzeugen.<br />

„Außerdem ist das Management sehr wichtig und<br />

wird häufig unterschätzt", so Ivo Harzsdorf. „Der technische<br />

Vorteil der Geschäftsidee kann morgen schon wieder<br />

überholt sein. Deshalb sind die Nachhaltigkeit der Idee und<br />

ein gutes Team besonders wichtig, wenn es um die Vergabe<br />

von Finanzierungen geht." Das sei auch der Grund,<br />

warum viele Ideen, die Gründerwettbewerbe gewinnen, am<br />

Ende keine Finanzierung erhalten. „Die Finanzierung der<br />

eigenen Idee ist immer schwer. Deswegen muss man als<br />

Existenzgründer immer wieder überzeugen und nie den<br />

Glauben an die eigene Idee verlieren", weiß Uwe Thuß, der<br />

seit 21 Jahren Geschäftsführer ist und mehrere Unternehmen<br />

gegründet hat. „Deshalb kann ich jedem nur raten der<br />

gründen will: Kämpfen Sie und verlieren Sie nie ihr Ziel aus<br />

den Augen!"<br />

Fazit der Experten: Mit der Idee allein lässt sich noch<br />

kein Unternehmen gründen. Entscheidend sind ein durchdachter<br />

Businessplan mit einer starken Marketingstrategie<br />

und Durchhaltevermögen bei der Umsetzung.<br />

Stefanie Rudolph<br />

ge die Taschentücher im Zentrum der Wertschöpfung standen.<br />

Die Ideen sollten so kreativ wie möglich sein und der<br />

Begriff Wert sollte von den Teams monetär, künstlerisch,<br />

sozial oder ökologisch interpretiert werden. Als Dokumentation<br />

des Handelns diente eine Internetplattform.<br />

Im Mai <strong>2011</strong> sind Monique Pöhnitzsch,<br />

Tobias Hübner und Susanna Riedel mit<br />

der BASS Unternehmensservice GmbH<br />

in die Selbständigkeit gestartet.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.saxeed.net<br />

www.existenzgründer.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11121801<br />

Die besten Teams können auf der<br />

KarriereStart am 20. Januar 2012<br />

ihre Ideen vor einer Jury zu präsentieren.<br />

wirtschaftsjournal.de/id11121802


Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Anzeige<br />

Stark international orientiert<br />

TLM-Technologie und Logistik Markkleeberg GmbH entwickelt, vermarktet und verkauft Technologien und<br />

Ausrüstungen in der Geotechnik<br />

Geschäftsführer Alexander Steinbrecher<br />

(links) mit seinem Mitarbeiter Rainer<br />

M. Seidel bei der Begutachtung eines<br />

hydropuls ® -Generators.<br />

TLM GmbH<br />

Hauptstraße 103<br />

04416 Markkleeberg<br />

Telefon: 0341 4617848<br />

Telefax: 0341 4617854<br />

postmaster@tlm-gmbh.de<br />

www.tlm-gmbh.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11121901<br />

Mit der Entwicklung, Vermarktung und dem Verkauf<br />

von Technologien und Ausrüstungen in der Geotechnik,<br />

speziell zur Brunnenregenerierung und Bohrungsintensivierung,<br />

hat sich seit 2005 die TLM-<br />

Technologie und Logistik Markkleeberg GmbH einen<br />

guten Namen gemacht.<br />

Die Vermietung und Lizenzvergabe ist vertraglich auf den<br />

größten deutschen kommunalen Wasserversorger, die Berlin<br />

WasserGroup fixiert. Das dabei angewandte hydropuls ® -<br />

Verfahren ist seit 2001 in einem der führenden Brunnenregenerierungsunternehmen<br />

auf dem deutschen Wasserversorgungsmarkt<br />

präsent. Speziell die Aufnahme des<br />

Verfahrens in das DVGW-Regelwerk im Jahre 2001 und<br />

die Erteilung von vier Patenten sowie der Wort-Marke<br />

hydropuls ® in den Jahren 1998 bis 2006 festigten den Platz<br />

der TLM-GmbH in diesem Marktbereich in Deutschland<br />

nachhaltig.<br />

„Eine strategische Entwicklungsrichtung der TLM-GmbH<br />

wurde von Anfang an in einem starken Ausbau des Verkaufs<br />

eigener Technik definiert“, so Geschäftsführer Alexander<br />

Steinbrecher. „Hierzu wurden sowohl die Marke als auch<br />

die Patente in den USA wie in anderen ausgewählten<br />

Staaten angemeldet. Über die Kooperation mit einem<br />

technischen Handelsunternehmen in Mailand konnten so<br />

von 2006 bis <strong>2011</strong> an sieben italienische Unternehmen<br />

hydropuls ® -Anlagen verkauft werden, darunter auch an die<br />

Kommunalen Wasserwerke Pisa.“<br />

Mit der Akquisition des Kunden AREVA/KATCO in Kasachstan<br />

gelang 2006 ein weiterer wichtiger Schritt in dieser<br />

Richtung. Das machte sich in einem deutlich steigenden<br />

Umsatz spürbar. 2008 wurde daraus resultierend ein genereller<br />

Lieferantenvertrag für geotechnische Spezialtechnik<br />

mit der AREVA-AG in Paris unterzeichnet. Zugleich vollzog<br />

sich auch der Einstieg in eine, neben den Wasserversorgern,<br />

zweite, wichtige Kundengruppe: Bergbauunternehmen mit<br />

speziellem Fluidbergbau (Kupfer, Uran).<br />

Aus den Bedürfnissen dieser Kundengruppe heraus entwickelte<br />

die TLM GmbH in den Jahren 2006 und 2007 eine<br />

Familie sowohl von hydropuls ® -Geräten als auch von Bohrfeld-Anlagen,<br />

die autonom unter extremen Witterungsbedingungen<br />

betrieben werden können. Alle Komponenten<br />

hierfür werden nach Vorgaben der TLM GmbH in Leipziger<br />

Unternehmen gefertigt und unter Federführung der TLM<br />

GmbH montiert. Die Einweisung des Kundenpersonals erfolgt<br />

durch einen TLM-Ingenieur vor Ort mit Übergabe der Technik.<br />

Im Jahr 2008 wurde hierzu eine weitere, neuartige Anlage<br />

zur Bohrlochentsandung entwickelt und wird zum Jahresende<br />

an die AREVA/KATCO ausgeliefert werden.<br />

Die starke internationale Ausrichtung der TLM GmbH<br />

wird auch dadurch unterstrichen, dass bis zum Jahr <strong>2011</strong><br />

Anlagentechnik an Kunden in 12 Länder verkauft wurde,<br />

das hydropuls ® -Verfahren somit in Ländern wie Österreich,<br />

Schweiz, Dänemark, Norwegen, USA, Brasilien, Italien,<br />

Rumänien, Kroatien, Russland und Kasachstan ständig eingesetzt<br />

wird. Zusätzlich hierzu kam die hydropuls ® -Technik<br />

durch die pigadi GmbH oder TLM GmbH bereits bei<br />

Projekten in Kenia, Niederlande, Syrien und Oman bereits<br />

erfolgreich zum Einsatz.<br />

Im Bereich der Erbringung von eigenen Serviceleistungen<br />

liegt ein Teil der zukünftigen Entwicklungsbemühungen<br />

der TLM GmbH, hierbei speziell zur Intensivierung von<br />

Tiefbohrungen (Öl-, Gas-, Geothermiebohrungen). In diesem<br />

Zusammenhang wurden in den Jahren 2010 und <strong>2011</strong><br />

Investitionen in eigene Servicetechnik, Prüf- und Messstand,<br />

aber auch in die Entwicklung eines völlig neuen Typs von<br />

hydropuls ® – Generator ausgeführt. Im Oktober und November<br />

<strong>2011</strong> wurde diese neue Technik bereits erfolgreich in<br />

einer 2500m tiefen Erdölbohrung getestet.<br />

Die TLM GmbH konstruiert und entwickelt selbst die<br />

Kernkomponenten der hydropuls ® -Technik und kooperiert<br />

zur Fertigung und Montage aller Komponenten mit fünf<br />

festen Partnern in der Region Leipzig.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

19


20 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Mit Service erfolgreich<br />

Chemnitzer IT-Unternehmen gehört nach nur fünf Jahren zu den führenden Dienstleistern Deutschlands<br />

Open Source-Software bietet seinen Nutzern viele<br />

Vorteile. Der Quellcode ist kostenfrei erhältlich, das<br />

heißt: Statt in Lizenzgebühren zu investieren, können<br />

Unternehmen ihre Gelder dafür nutzen, das Programm<br />

für ihre eigenen Zwecke anzupassen. Zudem<br />

bietet die Software auch einen größeren Mehrwert<br />

als konventionell lizenzierte Produkte, da Unternehmen<br />

vom Nachnutzungseffekt durch die Weiterentwicklung<br />

anderer profitieren können und nicht<br />

an einen Hersteller gebunden sind.<br />

Dieses Potenzial hatten Rico Barth, Thomas Maier, René<br />

Böhm und Torsten Thau 2006 erkannt und die c.a.p.e. IT<br />

GmbH gegründet. Heute gehören 15 Mitarbeiter zum Team<br />

des einstigen Start-up-Unternehmens. „Mit einem Durchschnittsalter<br />

von 30 bis 35 Jahren sind wir eine sehr junge<br />

Firma. Gleichzeitig verfügen die meisten Mitarbeiter über<br />

langjährige Berufserfahrung, die sie in die Entwicklung<br />

unserer Open Source-Produkte einbringen. Nur durch diese<br />

aktive Mitgestaltung konnte es uns gelingen, einer der<br />

wichtigsten Open Source-Dienstleister Deutschlands auf<br />

unserem Gebiet zu werden", betont Rico Barth stolz. In<br />

nur fünf Jahren etablierte sich cape IT am Markt als Spezialist<br />

für OTRS-basierte Open Source-Produkte für Service<br />

Management. Dabei ist cape IT seit der Gründung finanziell<br />

eigenständig. „Wir sind in den vergangenen Jahren<br />

sehr stark gewachsen. Doch es war uns immer wichtig,<br />

finanziell auf eigenen Füßen zu stehen und auf Fremdkapital<br />

zu verzichten."<br />

Die Erfolgsgeschichte des Chemnitzer Unternehmens<br />

begann 2007 mit einem Projekt, bei dem spezifische Kundenanforderungen<br />

in ein OTRS-System integriert werden<br />

sollten. Ein von cape IT entwickeltes Modul sorgte am Ende<br />

dafür, die komplette Open Source-Software zu optimieren.<br />

Damit war der Grundstein für KIX4OTRS, die eigene KIX-<br />

Produktlinie und den Erfolg des Unternehmens gelegt.<br />

Durch die Präsentation auf Messen und Konferenzen<br />

machte cape IT schnell auf sich aufmerksam. Ein Stand auf<br />

der CeBIT gehört heute fest in die Jahresplanung. „Wir<br />

haben es in den letzten Jahren deutlich gespürt, dass die<br />

Nachfrage nach Open Source- und IT-Service-Produkten<br />

wächst. <strong>2011</strong> war der Messestand die meiste Zeit aufs<br />

Äußerste frequentiert.", lacht Rico Barth. Er weiß auch,<br />

warum das Bewusstsein der Unternehmen für Open<br />

Source im Bereich Service Management gestiegen ist: „Da<br />

sich Produkte und Dienstleistungen heute immer weniger<br />

durch Qualität oder Kernnutzen unterscheiden, wird Kundenservice<br />

immer wichtiger. Gegenüber Asien und den USA<br />

haben die deutschen Unternehmen einen großen Nachholbedarf<br />

in diesem Bereich."<br />

Um das Unternehmen schnell erfolgreich zu machen,<br />

setzte cape IT neben Messebesuchen auf die Netzwerk-<br />

Methode. Durch die Mitgliedschaft in der Open Source<br />

Business Alliance – ehemals Lisog e. V. und LIVE Linux<br />

Verband – konnten sie schnell Kontakte zu Open Source-<br />

Firmen aufbauen, aus denen belastbare Partnerschaften<br />

entstanden. „Mit der Univention GmbH in Bremen verbindet<br />

uns seit langem eine Technologiepartnerschaft. Ebenfalls<br />

zu unseren langjährigen Partnern gehört die tarent AG<br />

aus Bonn. Beide begleiten uns seit der ersten Stunde. Die<br />

gute Zusammenarbeit hat uns sehr geholfen, unsere Ausrichtung<br />

zu finden und auf dem Markt Fuß zu fassen."<br />

Unterstützung während der Anfangszeit fanden die jungen<br />

Gründer beim Technologie Centrum Chemnitz, in dem<br />

sie heute noch ihren Firmensitz haben. "Uns verbindet eine<br />

sehr gute und enge Zusammenarbeit. So unterstützt uns<br />

cape IT immer wieder bei Projekten zur Fachkräftegewinnung",<br />

sagt Dr. Jenz Otto, Geschäftsführer der Technologie<br />

Centrum Chemnitz GmbH. „Wenn wir Firmen<br />

brauchen, die Schülern einen Einblick in ihren Berufsalltag<br />

geben, ist cape IT immer mit dabei. Es freut uns daher umso<br />

mehr, dass das Unternehmen in den letzten Jahren so gut<br />

gewachsen ist und sich fest am Markt etablieren konnte."<br />

Stefanie Rudolph<br />

Das junge Team der cape IT hat mit<br />

seinen Open Source-Produkten schon<br />

Firmen aus allen Branchen von sich<br />

überzeugt.<br />

Referenzen<br />

Mittlerweile blickt cape IT auf<br />

eine Vielzahl von erfolgreichen<br />

Projekten quer durch alle Branchen<br />

zurück. Besonders im<br />

Gedächtnis geblieben ist die<br />

Zusammenarbeit mit<br />

� Roth & Rau AG<br />

(Hohenstein-Ernstthal)<br />

� Deutsche Solar GmbH<br />

(Freiberg)<br />

� Canyon Bicycles GmbH<br />

(Koblenz)<br />

� Deutsche Nationalbibliothek<br />

(Frankfurt am Main)<br />

� Brands4Friends (Berlin)<br />

� Stadt Freiburg im Breisgau<br />

wirtschaftsjournal.de/id11122001


STROM, GAS UND ENERGIENAHE DIENSTLEISTUNGEN FÜR DIE PROFIS:<br />

„DENN GESCHÄFTSKUNDEN<br />

SIND NICHT OTTO NORMAL.“<br />

Wir möchten Sie dabei unterstützen, dass Ihr Geschäft noch<br />

besser läuft. Zum Beispiel mit günstigen, planbaren Energiekosten<br />

und preisstabilen Lieferverträgen oder mit maßgeschneiderten<br />

Lösungen für den effizienten Energieeinsatz. Hört sich nach<br />

Arbeit an? Die können Sie gern uns überlassen. Weitere<br />

Informationen unter 0371 482-2222 oder www.enviaM.de.


22 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Intelligente Stromnetze<br />

Wie Smart Grids den Energiemarkt der Zukunft revolutionieren<br />

Europa befindet sich auf dem Weg in das Zeitalter<br />

der regenerativen Energien. Wenn die Vision von<br />

einer kohlenstoffarmen Wirtschaft in Europa bis<br />

2050 Realität werden soll, muss der Energiemarkt<br />

revolutioniert werden. Allerdings stellt der zunehmende<br />

Anteil an erneuerbaren und dezentralen<br />

Anlagen die Energie-Infrastruktur vor große Herausforderungen,<br />

zum Beispiel:<br />

� Die Stromerzeugung wird durch den vermehrten Einsatz<br />

von erneuerbaren Energien ungleichmäßiger, was sich<br />

wiederum auf die Stabilität der Netze auswirkt.<br />

� Viele kleine und dezentrale Stromerzeugungsanlagen<br />

(zum Beispiel Photovoltaik- und Windkraftanlagen) gehen<br />

ans Netz. Das heißt: Wo früher der Strom im Verteilernetz<br />

in eine Richtung geflossen ist, muss er in Zukunft<br />

mit ‚Gegenverkehr' rechnen, da die Verbraucher auch<br />

Energie einspeisen. Der Energiemarkt muss sich deshalb<br />

in Zukunft komplett neu orientieren und strukturieren.<br />

Eine bedeutende Rolle kommt dabei den Smart<br />

Grids – den „intelligenten Stromnetzen" – zu.<br />

Das intelligente Stromnetz<br />

Die Smart Grids sind eine Weiterentwicklung des Verteilnetzes,<br />

bei der die klassische Trennung zwischen Stromerzeuger<br />

und Verbraucher aufgehoben und ein echter Internet-Marktplatz<br />

der Energie geschaffen wird. Mit ihnen soll<br />

es technisch möglich sein, den dezentral erzeugten Strom<br />

zu jedem Zeitpunkt dem Verbraucher zur Verfügung zu stellen,<br />

der ihn gerade benötigt. Um eben diesen intelligenten<br />

Umgang mit Energie zu ermöglichen, müssen die Techniken<br />

der Energieerzeugung, Verteilung und des Transports<br />

in der Lage sein, miteinander zu kommunizieren oder automatisch<br />

zu reagieren. Die „Modellstadt Mannheim" (moma)<br />

zeigt, wie genau so ein Projekt funktionieren kann.<br />

Dieses „E-Energy"-Projekt ist ein Beispiel dafür, wie die<br />

Energieversorgung durch Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

optimiert werden kann. Im Rahmen des<br />

Projektes werden bis zu 1000 Haushalte unter anderem mit<br />

einem ‚Energiebutler' ausgestattet. „Mit dieser modernen<br />

Technologie wird es möglich, Strom dann zu verbrauchen,<br />

wenn auch viel Strom erzeugt wird. Für die Zukunft bedeutet<br />

dies, dass nur dann gewachsen, getrocknet oder Geschirr<br />

gespült wird, wenn viel Strom zu einem günstigen Tarif verfügbar<br />

ist", erklärt Projektleiter Andreas Kießling vom Mannheimer<br />

Energieunternehmen MVV Energie, das Konsortial-<br />

führer in dem Forschungsprojekt<br />

ist.<br />

Aber das Energienetz<br />

der Zukunft<br />

bedarf nicht nur<br />

neuer Regelmöglichkeiten,<br />

sondern<br />

auch Möglichkeiten<br />

der Speicherung.<br />

Diese werden durch<br />

den Projektpartner<br />

Drewag - Stadtwerke<br />

Dresden GmbH<br />

untersucht. Bereits<br />

vor Ende der Projektlaufzeit<br />

2012 zeichnet sich ein klarer Trend ab: „Wir<br />

müssen in Zukunft stärker in Verbünden denken. Es geht<br />

nicht nur darum, die Energie aus dezentralen Anlagen zu<br />

integrieren, sondern auch die Telekommunikation, Automatisierung<br />

und IT in das Netz einzubeziehen", betont<br />

Kießling. Diese Forderung lässt sich jedoch ohne hohe Investitionen<br />

in den Ausbau des Leitungsnetzes nicht realisieren,<br />

denn die momentan verwendeten Leitungen wären mit<br />

dem Energietransport in zwei Richtungen überlastet. Kritiker<br />

merken zudem den sicheren Umgang mit Nutzerdaten<br />

an und fordern verstärkte Sicherheitsmaßnahmen. Hierfür<br />

werden momentan in Deutschland und Europa Standards<br />

entwickelt. „Wir haben bisher nur an der Oberfläche gekratzt.<br />

Der große Umbau steht uns erst noch bevor."<br />

E-Energy im Modell<br />

Damit die Idee des „Smart Grid“ möglichst bald in die Tat<br />

umgesetzt werden kann, unterstützt die Bundesregierung<br />

mit dem Förderprogramm „E-Energy" mehrere Modellprojekte.<br />

Ziel ist es, unter Einsatz modernster Informationsund<br />

Kommunikationstechnologien die Balance zwischen<br />

Angebot und Nachfrage intelligent zu regeln. In sechs<br />

großen Modellregionen werden Projekte mit neuartigen<br />

Regel- und Speichermöglichkeiten erprobt und dezentrale<br />

Energieerzeugungseinheiten im Netz interaktiv angebunden<br />

und gesteuert. Die „Modellstadt Mannheim" ist eines<br />

dieser sechs Projekte, die durch das Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Technologie (BMWi) und das Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

(BMU) mit insgesamt etwa 60 Millionen Euro gefördert<br />

werden. Stefanie Rudolph<br />

Eines der großen Elemente von moma<br />

sind intelligente Häuser („Smart Buildings“).<br />

Sie sind in ein intelligentes<br />

Netz („Smart Grid“) eingebunden.<br />

Quelle: Modellstadt Mannheim<br />

wirtschaftsjournal.de/id11122201


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Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Weichenstellungen für die Zukunft<br />

Mechanisch-physikalische Restabfallbehandlungsanlage Chemnitz<br />

Weißer Weg 180<br />

09131 Chemnitz<br />

Telefon: 0371 67407-101<br />

Telefax: 0371 67407-111<br />

www.awvc.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11122301<br />

wirtschaftsjournal.de/id11122302<br />

Gewährleistung einer hochwertigen<br />

Restabfallentsorgung<br />

Die kommunalen Restabfälle der Region werden am Standort<br />

der Deponie Weißer Weg in der mechanisch-physikalischen<br />

Restabfallbehandlungsanlage Chemnitz angenommen<br />

und auf die nahezu hundertprozentige Verwertung<br />

vorbereitet. Der Bau der Anlage und die Verwertung der<br />

Produkte ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung<br />

des Abfallwirtschaftsverbandes Chemnitz (AWVC) in<br />

den Jahren 1999/2000. Seit Inbetriebnahme der Anlage<br />

wurden über 750.000 Tonnen Restabfall verarbeitet. Damit<br />

wird die Entsorgungssicherheit für über 800.000 Einwohner<br />

gewährleistet.<br />

Wer zahlt für den Klimawandel?<br />

<strong>2011</strong> – Verschmelzung der beiden hundertprozentigen<br />

Tochtergesellschaften des AWVC<br />

Der AWVC hat im Jahr <strong>2011</strong> die beiden hundertprozentigen<br />

Tochtergesellschaften, die Abfallwirtschaftsverband<br />

Chemnitz Verwaltungsgesellschaft mbH (AWVC VG; Besitzerin<br />

der Anlage) und die Chemnitzer Abfallverwertungs<br />

GmbH (CAV; Betreiberin der Anlage) verschmolzen. Besitz<br />

und Betrieb der Anlage liegen jetzt bei der AWVC Abfallverwertungsgesellschaft<br />

mbH, einer hundertprozentigen<br />

Tochtergesellschaft des AWVC. Mit der Verschmelzung ist<br />

eine effektivere Organisationsstruktur entstanden.<br />

<strong>2011</strong> – Umsetzung der Maßnahmen zur<br />

Verbesserung der Energieeffizienz<br />

Die konzeptionellen Untersuchungen und planerischen<br />

Ansätze aus den Jahren 2009 und 2010 wurden im zweiten<br />

Halbjahr <strong>2011</strong> technisch umgesetzt. Damit wurden die<br />

Voraussetzungen geschaffen, die Energieeffizienz der Anlage<br />

entscheidend zu verbessern und die klimawirksamen<br />

CO2-Emissionen der stoffstromspezifischen Abfallbehandlung<br />

zu reduzieren. Die Maßnahmen werden im Rahmen<br />

des EFRE Programmes durch die EU gefördert. Wesentliche<br />

Zielstellungen der Maßnahmen sind die Halbierung des Erdgasverbrauches,<br />

die Reduzierung des Energieverbrauches<br />

bei der Nachzerkleinerung durch effektivere Zerkleinerungsaggregate<br />

sowie die Verbesserung der Variabilität der<br />

Stoffströme in der Anlage. Äußerlich sichtbarer Bestandteil<br />

der Maßnahmen ist die neue Verladehalle. In ihr können<br />

gleichzeitig unterschiedliche Ersatzbrennstoffqualitäten auf<br />

drei Fahrzeugeinheiten verladen werden.<br />

Leipziger und Bochumer Wissenschaftler untersuchen Zahlungsbereitschaft<br />

Fast zeitgleich mit der Eröffnung der UN-Klimakonferenz in<br />

Durban (28. November bis 9. <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>) hat Professor<br />

Dr. rer. pol. Bodo Sturm von der Hochschule für Technik,<br />

Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) das vom BMBF<br />

geförderte neue Forschungsprojekt „Fairnesspräferenzen<br />

und die Zahlungsbereitschaft für das globale öffentliche<br />

Gut Klimaschutz - Eine empirische und theoretische Analyse"<br />

begonnen. Professor Sturm untersucht zusammen mit<br />

Professor Carsten Vogt von der Hochschule Bochum die<br />

reale Zahlungsbereitschaft für den Klimaschutz in Deutsch-<br />

land und theoretische Aspekte der Kooperation verschiedener<br />

Akteure in der Klimapolitik weltweit. Dabei soll<br />

Fairness als Motiv zur Kooperation in der Klimapolitik besondere<br />

Beachtung geschenkt werden. „Die Politiker eines<br />

Landes müssen sich letztlich bei den Verhandlungen daran<br />

orientieren, was ihre Wähler überhaupt wollen. Wir stellen<br />

uns deshalb die Frage: Wie viel Klimaschutz zu welchem<br />

Preis wollen die Deutschen? Wie viel sind wir bereit, für den<br />

Klimaschutz wirklich zu zahlen?“, so Sturm.<br />

PM/CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

23


24 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Verlass auf sichere Versorgung<br />

eins energie in sachsen GmbH & Co. KG als zuverlässiger und kompetenter Energiedienstleister bewährt<br />

Sichtbares Zeichen des von eins gestalteten Energiewandels:<br />

die neue Photovoltaikanlage im Heizkraftwerk in Chemnitz.<br />

Fotos: Wolfgang Schmidt<br />

Meteorologen sagen einen kalten und schneereichen<br />

Winter voraus. Für die eins energie in sachsen<br />

GmbH & Co. KG kein Grund zur Panik. Das Unternehmen<br />

ist in Chemnitz und in der Region Südsachsens<br />

gut darauf vorbereitet und stellt die<br />

Versorgung von etwa 400.000 Strom-, Erdgas-,<br />

Wärme- und Trinkwasserkunden sicher – so wie in<br />

den letzten Jahren. Beruhigend für Kunden aus Industrie<br />

und Handel, Büros und Haushalten.<br />

Etwa 4000 Tonnen Braunkohle erreichen in den Wintermonaten<br />

täglich das Chemnitzer Heizkraftwerk Nord und<br />

bilden damit die Basis für die Erzeugung von Strom und<br />

Wärme in Chemnitz. Die Braunkohle stammt aus den Kohlerevieren<br />

südlich von Leipzig. Seit November treffen täglich<br />

drei Züge am Heizkraftwerk ein, die die benötigte Menge<br />

liefern. Die Kohle wird vor dem Entladen in der Auftauhalle<br />

erwärmt, damit der Energieträger besser verarbeitet werden<br />

kann. Auch die Trinkwasserversorgung der Chemnitzer<br />

ist in der kalten Jahreszeit stets gewährleistet. Selbst bei<br />

Die Windkraftanlage von eins auf dem Chemnitzer Galgenberg<br />

besteht aus vier Windrädern, jedes mit einer Höhe von<br />

149 Metern, und erzeugt heute Strom für 6000 Haushalte.<br />

längeren Kälteperioden erreicht der Frost die 1450 Kilometer<br />

Trinkwasserleitungen nicht, da diese in einer Tiefe<br />

von mindestens 1,20 Meter verlegt sind.<br />

Auf den Winter gut vorbereitet<br />

Zu jeder Zeit und zu jeder Temperatur gewährleistet eins<br />

auch die sichere Versorgung seiner Kunden mit Erdgas. An<br />

Tagen mit Temperaturen im zweistelligen Minusbereich ist<br />

der Erdgasverbrauch etwa sechsmal so hoch wie an einem<br />

Sommertag mit durchschnittlich 18 Grad Celsius. Selbst bei<br />

Temperaturen von minus 25 Grad Celsius, wie in den letzten<br />

Wintern oder beim Gas-Streit zwischen Russland und<br />

Ukraine, konnten sich die Kunden auf die sichere Versorgung<br />

mit Erdgas verlassen. eins bezieht Erdgas von<br />

verschiedenen Lieferanten. Diese importieren den umweltschonenden<br />

Energieträger aus mehreren Ländern über unterschiedliche<br />

Erdgastrassen. Bei Schwankungen weichen die<br />

Lieferanten auf andere Trassen aus. Die Versorgung der<br />

Kunden mit Erdgas wird gleichzeitig durch Reserven in<br />

Erdgasspeicherstätten gewährleistet.<br />

Wichtige Etappen <strong>2011</strong><br />

Ende <strong>2011</strong><br />

� Zweckverband Gasversorgung<br />

in Südsachsen wird<br />

20 Jahre alt<br />

� eins-Großtrafo nach Revision<br />

zurück<br />

� Trikotsponsoring von eins<br />

� Haltestelle eins energie in<br />

sachsen getauft<br />

� TU Chemnitz und eins<br />

erweitern Zusammenarbeit<br />

� neue Photovoltaikanlage in<br />

Betrieb<br />

� eins saniert Schornstein<br />

� erfolgreiches erstes Jahr für<br />

eins, Reiner Gebhardt<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

� neuer kaufmännischer<br />

Geschäftsführer<br />

Detlev Nonnen<br />

� Windkraftanlage Galgenberg<br />

Beginn <strong>2011</strong><br />

eins energie in sachsen<br />

GmbH & Co. KG<br />

Postfach 411468<br />

09030 Chemnitz<br />

Telefon: 0371 525-0<br />

Telefax: 0371 525-2175<br />

info@eins-energie.de<br />

www.eins-energie.de<br />


Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

eins unterstützt den Kinder- und Jugendsport in der Region mit Spielerkleidung. Bereits zum neunten Mal veranstaltete der Energiedienstleister die Aktion Trikotsponsoring.<br />

Foto: eins<br />

Das Unternehmen<br />

Die eins energie in sachsen<br />

GmbH & Co. KG ist der führende<br />

Energiedienstleister im Direktionsbezirk<br />

Chemnitz. Das Unternehmen<br />

mit Sitz in Chemnitz ging<br />

aus der Fusion der Erdgas Südsachsen<br />

GmbH mit der Stadtwerke<br />

Chemnitz AG im August 2010<br />

hervor. eins versorgt rund<br />

400.000 Haushalts- und Gewerbekunden<br />

mit Erdgas, Strom, Wärme<br />

und Kälte sowie Wasser und energienahen<br />

Dienstleistungen. Das<br />

Unternehmen liegt mehrheitlich<br />

in kommunaler Hand. Mit insgesamt<br />

51 Prozent sind zu zwei<br />

gleichen Anteilen die Stadt Chemnitz<br />

und der Zweckverband „Gasversorgung<br />

in Südsachsen“, ein<br />

Zusammenschluss von 125 Städten<br />

und Gemeinden, beteiligt. Die<br />

Thüga AG hält 39,9 Prozent, die<br />

Envia Mitteldeutsche Energie AG<br />

weitere 9,1 Prozent der Anteile.<br />

eins ist über das Konsortium<br />

KOM9 an der Thüga AG beteiligt<br />

und sichert damit weitere Wertschöpfung<br />

vor Ort. In Chemnitz<br />

und in acht Betriebsstellen in<br />

Südsachsen erwirtschaften rund<br />

1100 Mitarbeiter einen Jahresumsatz<br />

von 735 Millionen Euro<br />

(Geschäftsjahr 2010). Mehr als 89<br />

Prozent der Wertschöpfung fließen<br />

in die versorgten Kommunen<br />

zurück. eins hat seit dem Jahr<br />

1990 in Südwestsachsen mehr als<br />

2,2 Milliarden Euro in die Infrastruktur<br />

und die Versorgungssicherheit<br />

investiert und sichert<br />

diese jährlich mit etwa 70 bis 80<br />

Millionen Euro. Der Energiedienstleister<br />

engagiert sich für<br />

die Jugend, den Sport und die<br />

Kultur im angestammten Versorgungsgebiet.<br />

wirtschaftsjournal.de/id11122401<br />

Milliarden für Versorgungssicherheit<br />

Um bei jedem Wetter Strom, Erdgas, Wärme und Wasser in<br />

die Gebäude der Kunden zu bringen, hat eins seit 1990<br />

mehr als 2,2 Milliarden Euro in die Versorgungssicherheit<br />

investiert und sichert diese mit jährlichen Investitionen in<br />

Höhe von 70 bis 80 Millionen Euro. Sie sind eine Grundlage<br />

dafür, dass das Unternehmen den Menschen der Region<br />

seine Produkte und Dienstleistungen anbieten kann. Damit<br />

unterscheidet sich eins von anderen, überregionalen Mitbewerbern,<br />

die nicht hier zu Hause sind.<br />

Bis zum Jahr 2030 will der starke Energiedienstleister<br />

200 Millionen Euro für die Erzeugung erneuerbarer Energien<br />

einsetzen. Für die dazu notwendigen Arbeiten werden<br />

grundsätzlich heimische Firmen beauftragt, womit eins<br />

erheblich dazu beiträgt, Arbeitsplätze und Wertschöpfung<br />

in der Region zu sichern.<br />

Schutz vor steigenden Preisen<br />

Als führender Energiedienstleister in Chemnitz und Südsachsen<br />

hat sich eins mit immer wettbewerbsfähigen und<br />

marktgerechten Produkten einen guten Namen gemacht.<br />

So vertrauen 158.000 Erdgaskunden der Kompetenz und<br />

Zuverlässigkeit von eins. einserdgas Garant bietet Privatkunden<br />

besten Schutz vor steigenden Preisen. Auf alle<br />

von eins beeinflussbaren Preisbestandteile wird bis zum<br />

30. September 2012 eine Preisgarantie gegeben.<br />

Besten Schutz vor steigenden Preisen bietet auch einsstrom<br />

Garant. Hier gibt es bis zum 31. <strong>Dezember</strong> 2012 Preisgarantie<br />

für alle von eins beeinflussbaren Preisbestandteile.<br />

Soziales Engagement für die Region<br />

Als Unternehmen vor Ort versteht sich eins nicht nur als<br />

reiner Energiedienstleister. Das Unternehmen engagiert sich<br />

stark für die Region und unterstützt Sport, Kultur und Soziales.<br />

Damit leistet eins einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Erhöhung der Lebensqualität in der Region. „Wir sind hier<br />

zu Hause wie unsere Kunden und wie unsere Mitarbeiter.<br />

Die Förderung der Jugend und des Sports in unserer Region<br />

ist uns deshalb ein besonderes Anliegen“, unterstreicht<br />

Reiner Gebhardt, Vorsitzender der eins-Geschäftsführung.<br />

„Es ist unser Ziel, Sponsoringmittel sinnvoll in der Region<br />

einzusetzen.“<br />

So unterstützt das Unternehmen beispielsweise durch<br />

Trikotsponsoring Kinder- und Jugendmannschaften der Vereine.<br />

eins sieht sich in der Verantwortung, da vielerorts<br />

andere Sponsoren für den Kinder-, Jugend- und Breitensport<br />

fehlen. Seit dem Beginn der Aktion Trikotsponsoring<br />

im Jahr 2002 haben insgesamt mehr als 550 Mannschaften<br />

einen Trikotsatz von eins erhalten.<br />

Kommunale Wurzeln<br />

Das Chemnitzer Unternehmen betrachtet seine kommunalen<br />

Wurzeln als Teil seiner Identität. So hat man sich zum<br />

Ziel gesetzt, Dinge voranzutreiben, die gut für die Region<br />

sind. Dabei werden die kommunalen Eigentümer, Stadt<br />

Chemnitz und Zweckverband Gasversorgung in Südsachsen,<br />

als Segen für das Unternehmen betrachtet.<br />

Kommunen vertrauen auf Kompetenz von eins<br />

Die Kommunen wiederum vertrauen der Kompetenz von<br />

eins, wenn es um die Versorgung mit Energie geht. Das<br />

bestätigen die insgesamt 162 abgeschlossenen Konzessionsverträge.<br />

So vertraut beispielsweise die Stadt Limbach-<br />

Oberfrohna in den nächsten 20 Jahren der Kompetenz von<br />

eins in der Versorgung mit Erdgas. Einen entsprechenden<br />

Konzessionsvertrag haben am 10. November <strong>2011</strong> Oberbürgermeister<br />

Dr. Hans-Christian Rickauer und Reiner<br />

Gebhardt unterzeichnet. Bereits ein Jahr zuvor konnte ein<br />

zusätzlicher Konzessionsvertrag Strom mit der Gemeinde<br />

Amtsberg abgeschlossen werden.<br />

eins ist gut aufgestellt und befindet sich auf dem<br />

richtigen Kurs. Die erfolgreiche Entwicklung im zu Ende<br />

gehenden Jahr ist eine solide Basis, um auch die Herausforderungen<br />

des neuen Jahres bestens zu meistern. Damit<br />

ist der Energiedienstleister nicht nur für den Winter gut<br />

gewappnet, sondern gut auch für die Aufgaben der Zukunft.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

25


26 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Fit für die Arbeit<br />

Gesellschaft für Gesunde Arbeit Dresden sensibilisiert Unternehmer für die Gesunderhaltung ihrer Belegschaft<br />

Engagieren sich unermüdlich in der Dresdner Regionalstelle der Gesellschaft für<br />

Gesunde Arbeit mbH (v.l.): Dr. Heinz-Werner Raske - Geschäftsleitung, Dr. Regina<br />

Brauchler, Dr.-Ing. Marianela Diaz Meyer, Dr. Margit Weißert-Horn, Prof. Dr.-Ing. Kurt<br />

Landau, Sportwiss. und Euroergonom Michael Jacobs, Martina Wächtler - Büroleiterin,<br />

Gesundheitsmanager und B.Sc. Kai Grundmann, Dipl.-Kfm. und Dipl.-Soz.Päd.<br />

Stephan Schulze - Verwaltungsleitung, Dipl.-Ing. Detlef Menzel - Assistent der<br />

Geschäftsleitung und Dipl.-Psych. Katharina Sende - Wissenschaftliche Mitarbeiterin.<br />

Foto: Beirat<br />

Vor gut dreieinhalb Jahren gründete sich die Gesellschaft für Gesunde<br />

Arbeit mit ihrem Kompetenzzentrum in Dresden unter dem Dach<br />

des Bundesministeriums für Wirtschaft und Soziales. Die Dresdner<br />

Regionalstelle berät vor allem kleine und mittlere sächsische Unternehmen<br />

umfassend zu gesundheitserhaltenden Maßnahmen für die<br />

Belegschaft und vermittelt neutral und unabhängig Dienstleistungen<br />

im Bereich von Prävention und Rehabilitation. Was so einfach klingt,<br />

ist jedoch aufwändige Arbeit.<br />

„Gerade KMU sind strukturell und finanziell kaum darauf eingestellt, sich mit<br />

der Gesunderhaltung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beschäftigen",<br />

weiß Dr. Heinz-Werner Raske von der Geschäftsleitung der Gesunden Arbeit<br />

Dresden mbH. Doch hier wurde in den vergangenen Jahren Beeindruckendes<br />

geleistet. Die regelmäßigen Beiratssitzungen führen zahlreiche Vertreter aus<br />

Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und medizinischen Einrichtungen zusammen,<br />

um konkrete Gesundheitsmaßnahmen abzustimmen und durchzusetzen.<br />

Dabei müssen nicht ständig neue Projekte ins Leben gerufen werden, denn schon<br />

die Orientierungshilfe im Sozialversicherungs- und Gesundheitssystem bedeutet<br />

für viele Arbeitgeber eine Erleichterung bei ihren Bemühungen um eine gesunde<br />

Belegschaft. Dass dieses zunehmende Interesse auch der demografischen<br />

Entwicklung geschuldet ist, können die Beiratsmitglieder bestätigen, verweisen<br />

jedoch auch auf die gestiegene Sozialkompetenz vieler Unternehmer. So fand<br />

ein Informationsabend zu den Themen „Gesundheits- und Sozialcoaching" sowie<br />

„Ergonomie im Büro", der gemeinsam mit dem Unternehmerverband Sachsen<br />

organisiert wurde, lebhaftes Interesse in der Unternehmerschaft.<br />

„Die Gesellschaft für Gesunde Arbeit Dresden mbH profilierte sich in diesem<br />

Jahr zu einem anerkannten Unternehmen auf dem Gebiet der gesundheitsförderlichen<br />

Unternehmenskultur", resümierte Dr. Heinz-Werner Raske zur<br />

Beiratssitzung im November. So wird ein breites Spektrum beschäftigungssichernder<br />

Angebote vorgehalten, finden gründliche Bedarfsanalysen in den<br />

Unternehmen und Kommunen statt und es werden Vorschläge für professionelle,<br />

passgenaue Lösungen erarbeitet sowie an deren Umsetzung mitgewirkt.<br />

Alle Infos unter www.gesunde-arbeit.de. Simone Pflug<br />

wirtschaftsjournal.de/id11122601<br />

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Flexibel, engagiert und mit vollem Einsatz!<br />

Die TUJA Zeitarbeit GmbH steht seit mehr als 20 Jahren für Erfolg in den<br />

Bereichen Arbeitnehmerüberlassung und Personalvermittlung. Großkonzerne<br />

aber auch mittelständische Unternehmen oder Handwerksbetriebe vertrauen<br />

auf unsere Leistungen. Wir lösen zuverlässig alle auftretenden Personalfragen!<br />

Aktuell beschäftigt TUJA bundesweit über 18.000 Mitarbeiter/innen in ca. 120<br />

Niederlassungen. Unsere Personalprofis bieten unseren Kunden und Mitarbeitern<br />

individuell zugeschnittene Personaldienstleistungen an.<br />

Bei uns erhalten Sie kompetente Beratung und alle nötigen Informationen!<br />

Wir gratulieren dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong> zu seinem 20-jährigen Bestehen!<br />

Weitere Informationen und Stellenanzeigen finden Sie unter www.tuja.de


Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

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Fusion stärkt Mittelstand<br />

Kunden profitieren von wachsendem Kreditgeschäft und gegenseitigem Vertrauen<br />

Die Fusion in Zahlen<br />

Im November 2012 soll die Fusion<br />

abgeschlossen sein. Die neuen<br />

Zahlen auf einen Blick:<br />

Größeres Geschäftsgebiet:<br />

Von Burgstädt bis an die tschechische<br />

Grenze und von Flöha bis an<br />

thüringische Landesgrenze.<br />

Filialen:<br />

34 Geschäftsstellen und<br />

10 SB-Center<br />

Mitarbeiter:<br />

340 Mitarbeiter<br />

Kundenstamm:<br />

68.000 Kunden<br />

Volksbank Chemnitz eG<br />

Innere Klosterstraße 15<br />

09111 Chemnitz<br />

Telefon: 0371 4903-0<br />

Telefax: 0371 4903-290<br />

infovoba@volksbank-chemnitz.de<br />

www.volksbank-chemnitz.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11122701<br />

Wolfgang Müller, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Chemnitz<br />

eG, und Vorstand Gunnar Bertram (v. l.).<br />

Mit der geplanten Fusion der Volksbank Chemnitz<br />

eG und der Volksbank Erzgebirge eG bündeln die<br />

beiden Kreditinstitute ihre Stärken. Der Zusammenschluss<br />

der beiden Bankhäuser kommt vor allem<br />

den Kunden zu Gute. Worin genau die Neuerungen<br />

bestehen, erklärte der Vorstandsvorsitzende der<br />

Volksbank Chemnitz eG, Wolfgang Müller und Vorstand<br />

Gunnar Bertram, im Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Herr Müller, welche Konsequenzen<br />

oder Folgen ergeben sich aus der Fusion mit der<br />

Volksbank Erzgebirge?<br />

Wolfgang Müller: Damit schließen sich zwei starke Partner<br />

zusammen, um in Zukunft noch stärker für die Kunden<br />

da zu sein. Die Volksbank Chemnitz verfügt wie die Volksbank<br />

Erzgebirge über ein erfolgreiches Geschäftsmodell, ist<br />

vertrauensvoller und verlässlicher Partner für Privatkunden<br />

und den gewerblichen Mittelstand und fühlt sich der Region<br />

verschrieben. Mit der geplanten Fusion bilden beide Häuser<br />

eine noch leistungsfähigere Einheit. Dem zunehmenden<br />

Wettbewerb und den stetig wachsenden aufsichtsrechtlichen<br />

Anforderungen kann durch die Fusion so noch besser<br />

begegnet werden.<br />

WJ: Was meinen Sie, wenn Sie von einem „erfolgreichen<br />

Geschäftsmodell“ sprechen?<br />

Müller: Bei uns geht Sicherheit vor Rentabilität. Damit hatten<br />

wir – bedingt durch die Einbrüche an den Börsen –<br />

besonders in den letzten Jahren einen großen Zulauf im<br />

Privatkundenbereich. Die meisten suchen wieder nach einer<br />

stabilen und sicheren Anlage und sehen den Erhalt und<br />

nicht mehr primär die Vermehrung ihres Kapitals über marktunübliche<br />

Verzinsung als Prämisse. Die Erfahrung hat uns<br />

gezeigt, dass sich Ehrlichkeit und Vertrauen gegenüber den<br />

Kunden immer auszahlt. Deshalb beraten wir nachhaltig<br />

und sind damit bisher immer erfolgreich gewesen. Das wissen<br />

auch unsere Mittelstandskunden zu schätzen. Viele<br />

haben gemerkt, dass wir auch in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten für sie da sind und sie unterstützen, als sie mit zusätzlichen<br />

Aufwendungen weiter finanziell zu belasten. Das<br />

stärkt das gegenseitige Vertrauen.<br />

WJ: Von dem Geschäftsmodell der Volksbank profitieren<br />

also hauptsächlich die Kunden. Werden sie<br />

auch von der Fusion profitieren?<br />

Gunnar Bertram: Ja, denn durch das größere Geschäftsgebiet<br />

können wir unseren Kunden ein erweitertes Serviceangebot<br />

präsentieren. Dabei bleiben die gewohnten<br />

Ansprechpartner in den jeweiligen Filialen vor Ort, denn<br />

Stellenabbau ist für uns kein Thema. Ein wesentlicher Aspekt<br />

ist, dass wir durch die Fusion den steigenden Kreditbedarf<br />

der mittelständischen Wirtschaft, des Handels, des Handwerks<br />

und der Landwirtschaft problemlos bedienen<br />

können. Um die hochgesteckten Ziele auch erreichen zu<br />

können, denken wir sogar über eine weitere Verstärkung<br />

unserer Teams nach.<br />

WJ: In den letzten Jahren zeichnet sich ein starker<br />

Trend zu Online-Banken ab. Werden Sie in Zukunft<br />

auch auf Internetbanking setzen?<br />

Bertram: Selbstverständlich bieten auch wir einen umfangreichen<br />

Online-Beratungs-Service an. Unsere Stärke ist aber<br />

die persönliche Beratung über unseren Filialen und Kundenberater.<br />

Im Zeitalter der medialen Welt und des Internets<br />

ist Menschlichkeit stärker gefragt denn je. Wie Herr<br />

Müller bereits erwähnt hat, ist uns der persönliche Kontakt<br />

wichtig und wir haben nach dem Einbruch an der Börse<br />

deutlich gespürt, dass die Menschen wieder nach einem<br />

fachkundigen Berater verlangen, der sie über die bestmöglichen<br />

Anlage- und Finanzierungsform informiert und<br />

auch kompetent betreut. Dies werden wir auch in Zukunft<br />

beibehalten.<br />

Gespräch: Stefanie Rudolph<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

27


28 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Gelungene Premiere<br />

Erste Dresdner Unternehmermesse "Weitsicht" gewinnt Unternehmer für Benefizminuten<br />

Am 3. und 4. November fand im Dresdner Flughafen zum<br />

ersten Mal die von Flughafengastronom Roland Hess ins<br />

Leben gerufene Unternehmermesse „Weitsicht" statt. Dabei<br />

ging es nicht um möglichst viel Publikum: „Für uns war es<br />

wichtig, möglichst qualifizierte und entscheidungsbefugte<br />

Fachbesucher wie Firmeninhaber oder Prokuristen für einen<br />

Besuch zu gewinnen", so Roland Hess. Die von Peter<br />

Nothnagel, Wirtschaftsförderung Sachsen, und Prof.<br />

Dr. Angelika Meeth-Milbradt als Vertreterin des Sonnenstrahl<br />

e.V., eröffnete Messe soll zukünftig jährlich zum Networking-Top-Spot<br />

für alle Unternehmer werden. Teilgenommen<br />

haben schon diesmal alle bedeutenden Unternehmernetzwerke<br />

Sachsens, darunter BNI, BVMW und RKW.<br />

Neben Fachvorträgen und Gesprächsrunden prägte die<br />

Messe eine Besonderheit: die Benefizminute. Dabei hatte<br />

jedes Unternehmen gegen eine Spende von fünf Euro die<br />

Gelegenheit, sich eine Minute lang auf der Bühne der Eventtage<br />

zu präsentieren. „Das wäre toll: eine Art Flashmop für<br />

Unternehmer. Eine Firma lädt ein, jeder bekommt für 5 Euro<br />

eine Minute Redezeit, um sein Unternehmen vorzustellen,<br />

„Top Arbeitgeber“<br />

Für die Die p.A. – GmbH Personalleasing geht ein erfolgreiches<br />

Jahr zu Ende. Im März erhielt der Personaldienstleister<br />

die Auszeichnung „Top Arbeitgeber Deutschlands<br />

<strong>2011</strong>“ und gehört damit zu den Unternehmen, die sich<br />

besonders in der Qualität der Mitarbeiterbetreuung, dem<br />

Arbeitsklima und den Arbeitskonditionen insgesamt verdient<br />

gemacht haben. „Wir versuchen, die Rahmenbedingungen<br />

für Mitarbeiter in unserem Unternehmen deutlich<br />

besser zu gestalten, als das auf dem Markt üblich ist. Wenn<br />

das dann mit so einer Auszeichnung von extern honoriert<br />

wird, freut man sich umso mehr“, sagt die Leiterin der Die<br />

p.A.- Filiale Chemnitz, Anja Müller. Sie und ihre Kollegen<br />

und das Geld wird gespendet!",<br />

wünscht sich Roland Hess. Der<br />

Erlös aus den Benefizminuten der<br />

Weitsicht-Messe in Höhe von 320<br />

Euro wurde an den Verein Sonnenstrahl<br />

e. V. übergeben, einen<br />

Förderkreis für krebskranke Kinder<br />

und Jugendliche sowie deren<br />

Angehörige.<br />

Dass die Eventtage ankamen,<br />

beweisen zahlreiche Voranfragen<br />

für 2012. Dann wird der Unternehmertreff<br />

am 8. und 9. November<br />

wieder am Dresdner Flughafen stattfinden. Ein Termin<br />

auf dem Flughafen Schönefeld ist ebenfalls in Planung.<br />

Heftigen Gegenwind bekommt die „Weitsicht" von der<br />

Ortec Messe und Kongress GmbH. Diese wird am 15. und<br />

16. November 2012 ihre neue Mittelstandsmesse saxxes in<br />

der Messe Dresden durchführen.<br />

Simone Pflug<br />

Privater Personaldienstleister erhält Auszeichnung für hohe Qualität<br />

Anja Müller,<br />

Ihre kompetente<br />

Ansprechpartnerin<br />

der Filiale<br />

Chemnitz.<br />

finden für jedes Unternehmen flexible und individuelle Personallösungen<br />

mit der erforderlichen Qualifikation und zu<br />

ökonomisch sinnvollen Konditionen. Auch Eigenschaften<br />

wie Zuverlässigkeit und Motivation werden bei der Suche<br />

nach dem passenden Mitarbeiter einbezogen.<br />

Auf diese Art haben die Zeitarbeit-Spezialisten <strong>2011</strong><br />

mehr als 50 Fachkräfte an Firmen in Chemnitz, Zwickau,<br />

Freiberg, Mittweida und das mittlere Erzgebirge vermittelt.<br />

„In unserer Kartei stehen nicht nur Facharbeiter und Akademiker<br />

aus der Industrie und dem Handwerk, sondern auch<br />

aus dem kaufmännischen und medizinischen Bereich“,<br />

betont Müller. Die persönliche Betreuung der externen<br />

Mitarbeiter ist Anja Müller und ihren Kollegen besonders<br />

wichtig. „Außerdem bieten wir eine erstklassige Arbeitsschutzausstattung<br />

und attraktive Einsätze in renommierten<br />

Unternehmen aus Chemnitz und Umgebung. Mit uns haben<br />

Fachkräfte in der Zeitarbeit einen sicheren Arbeitsplatz!“<br />

Die p.A. zählt knapp 2000 Mitarbeiter. Neben der Zentrale<br />

in Magdeburg kann das Unternehmen heute auf 21<br />

Filialen in ganz Deutschland verweisen.<br />

Flughafengastronom Roland Hess<br />

möchte die Idee der „Weitsicht"-Messe<br />

auch über Dresden hinaustragen.<br />

Foto: Medienkontor<br />

wirtschaftsjournal.de/id11122801<br />

Die p. A. – GmbH<br />

Personalleasing<br />

Filiale Chemnitz<br />

Neefestraße 76<br />

09119 Chemnitz<br />

Telefon: 0371 695736-0<br />

Telefax: 0371 695736-19<br />

chemnitz@die-pa.de<br />

www.die-pa.de<br />

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wirtschaftsjournal.de/id11122802


Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

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Wachstum durch Leistung<br />

Vollack startet mit zwei neuen Standorten in das Jahr 2012<br />

Frank Bornemann, Gina Kaul und<br />

Anja Klostermann sowie Ulrich Henneke<br />

(v. l.) übernehmen ab 2012 die Leitung<br />

der Vollack-Niederlassung in Radefeld.<br />

Fotos: Vollack<br />

Luftaufnahme des modernen Neubaus<br />

der CPT Präzisionstechnik GmbH<br />

Chemnitz.<br />

Vollack GmbH & Co. KG<br />

Milanstraße 1a<br />

04435 Schkeuditz<br />

Telefon: 034207 7990<br />

Telefax: 034207 79999<br />

aklostermann@vollack.de<br />

www.vollack.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11122901<br />

Flexible Gebäude sind das Markenzeichen des Baudienstleisters<br />

Vollack. Hier passen sich nicht die<br />

Unternehmen den Gebäuden an, sondern jedes Unternehmen<br />

erhält eine maßgeschneiderte „Hülle“ entsprechend<br />

seiner Produktionsprozesse. Mit diesem<br />

Ansatz haben die Mitarbeiter des Vollack-Standortes<br />

Radefeld auch die CPT Präzisionstechnik GmbH<br />

aus Chemnitz von sich überzeugt.<br />

„Als besonders effektiv hat sich für uns die Phase Null ®<br />

erwiesen, da all unsere Wünsche und Ideen in den Neubau<br />

integriert wurden", blickt Geschäftsführerin Carmen Ahnert<br />

zurück. Damit lag bereits 2008 eine Investitionsgrundlage<br />

vor, die nach der Krise in die Tat umgesetzt werden konnte.<br />

Im März <strong>2011</strong> folgte der erste Spatenstich, im Juli konnte<br />

Richtfest gefeiert werden.<br />

Das Besondere an dem Neubau ist ein einmaliges energetisches<br />

Konzept, das von Hochschulprofessoren und Ingenieurbüros<br />

aus der Region entwickelt und gemeinsam mit<br />

Vollack realisiert wurde. „Durch die Kombination aus moderner<br />

Belüftungsanlage und einem Schotterspeicher ist es<br />

möglich, die warme Abluft aus dem Produktionsprozess mit<br />

der kühlen Außenluft für die Akklimatisierung des Gebäudes<br />

zu nutzen", erklärt Frank Bornemann, Partner des Unternehmens.<br />

Mit Hilfe der energieeffizienten Technologien rechnet<br />

die CPT mit einer Einsparung der Energiekosten von 30<br />

Prozent. Insgesamt wurden auf dem ein Hektar großen<br />

Grundstück 480 Quadratmeter Bürofläche und mehr als<br />

3000 Quadratmeter Produktionsfläche geschaffen. Nach<br />

neunmonatiger Bauzeit wurde das Objekt noch im November<br />

bezogen. Anfang kommenden Jahres wird der Neubau<br />

feierlich eingeweiht und die CPT als neues Mitglied in die<br />

Vollack-Community aufgenommen. „Wir freuen uns sehr,<br />

das Chemnitzer Unternehmen auch in Zukunft als Partner<br />

an unserer Seite zu wissen", so Bornemann.<br />

Vollack verändert nicht nur seine Kunden, sondern<br />

auch sich selbst. Neben dem neuen Standort in Offenburg<br />

eröffnet 2012 eine neue Niederlassung in Berlin. „Unser<br />

momentaner Geschäftsführer Mario Miehle und vier neue<br />

Mitarbeiter werden von Leipzig an den neuen Standort<br />

wechseln", erklärt Bornemann. Neuer Geschäftsführer der<br />

Niederlassung Radefeld ist ab dem 1. Januar Bornemann<br />

selbst. Er wird, gemeinsam mit den Verantwortlichen<br />

für Markt und Kommunikation, Gina Kaul und Anja<br />

Klostermann sowie dem Architekten Ulrich Henneke, die<br />

Geschäfte leiten. „Wir freuen uns schon sehr auf die künftigen<br />

Aufgaben und nehmen die Herausforderung gern an",<br />

so Bornemann. Ein Highlight für das Jahr 2012 steht bereits<br />

jetzt fest: Am 6. September feiert der Vollack-Standort Radefeld<br />

sein 20-jähriges Bestehen. Die Vorbereitungen für die<br />

Feierlichkeiten sind bereits in vollem Gange. „Zusammen<br />

mit unseren Freunden, Partnern und Kunden möchten wir<br />

unser rundes Jubiläum feiern. Wir freuen uns sehr, dass wir<br />

die Kultband Blues Brothers gewinnen konnten."<br />

Die Erfolgsgeschichte des Baudienstleisters zeigt sich<br />

nicht nur in seinen Projekten, sondern auch in der Personalentwicklung.<br />

Arbeiteten bei Vollack-Radefeld 2001 noch<br />

10 Mitarbeiter, umfasst das Team heute 20 Beschäftigte.<br />

„Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich<br />

bei allen Kunden, Partnern und den Gesellschaftern für<br />

das erfolgreiche Jahr <strong>2011</strong> bedanken und wünschen allen<br />

ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch!"<br />

Stefanie Rudolph<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

29


30 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Perfekte Nachfolge<br />

„Sächsischer Meilenstein" für gelungene Nachfolgeregelung an Unternehmen vergeben<br />

Mehr als 25.000 Unternehmer müssen bis zum Jahr 2020<br />

einen Nachfolger für ihren Betrieb finden. Vom anstehenden<br />

Generationswechsel sind über 300.000 Arbeitsplätze<br />

betroffen. Eine Herausforderung, von der auch die Zukunft<br />

des Wirtschaftsstandortes Mitteldeutschland betroffen ist.<br />

Mit dem Preis „Sächsischer Meilenstein" werden deshalb<br />

gelungene Nachfolgeregelungen gewürdigt.<br />

Der Preis war im Frühjahr von der Bürgschaftsbank Sachsen<br />

und dem sächsischen Wirtschaftsministerium ausgelobt<br />

worden. Eine Jury begutachtete aus 80 Einsendungen die<br />

besten Nachfolgekonzepte. Mit einem erfolgreich umgesetzten<br />

Übernahmekonzept überzeugte letztendlich die<br />

Möbelbau Sayda GmbH. Das Unternehmen wurde am<br />

28. November im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung<br />

in der Handwerkskammer Chemnitz ausgezeichnet und<br />

erhielt ein Preisgeld von 5000 Euro. Der Fachbetrieb für<br />

Klinikmöbel aus Mittelsachsen vollzog den Generationswechsel<br />

2008 dank einer ausgereiften Übernahmestrategie<br />

und einer gewissen Vorbereitung vorbildlich. Wirtschaftlich<br />

ist der Wechsel dem Unternehmen gut bekommen. Die<br />

Mitarbeiterzahl konnte seit der Übergabe um vier auf 56<br />

Beschäftigte gesteigert werden. Die Marktposition wurde<br />

gefestigt. Der Jahresumsatz stieg von 5,7 Millionen Euro<br />

auf 7,5 Millionen Euro.<br />

„Eine Unternehmensübergabe erfordert von beiden<br />

Seiten viel Fingerspitzengefühl und eine strategische Planung",<br />

betonte Markus H. Michalow, Geschäftsführer der<br />

Bürgschaftsbank. „Die Gewinner geben ein hervorragendes<br />

Beispiel ab, wie eine Nachfolge des Unternehmens<br />

erfolgreich gemeistert wurde."<br />

Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Firma Tischlerei<br />

& Rolladenbau Fabian Kühnert aus Oberhermsdorf<br />

(Preisgeld 3000 Euro) und die Landmetzgerei Reiche aus<br />

Beucha (Preisgeld 2000 Euro). Wolfgang Baltzer<br />

Hervorragende Startmöglichkeiten<br />

Handwerksbetriebe führen engagiert die Jugendlichen zu guten Berufsabschlüssen<br />

Den Titel „Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb <strong>2011</strong>" dürfen<br />

seit Ende Oktober 31 Handwerksunternehmen aus dem<br />

Bezirk der Handwerkskammer Dresden tragen. Die ausgezeichneten<br />

Unternehmen stehen für eine langjährige kontinuierliche<br />

Lehrlingsausbildung, selbst in konjunkturell<br />

schwierigen Phasen. Das beginnt bereits mit der Bereitstellung<br />

von Pratikumsplätzen. Die intensive Betreuung der<br />

Jugendlichen, die zum Teil mit Leistungsdefiziten ihre Ausbildung<br />

beginnen, wird schließlich von guten Prüfungsergebnissen<br />

gekrönt. Besonders eindrucksvoll zeigt dies die<br />

Teilnahme der Lehrlinge an regionalen und bundesweiten<br />

Wettbewerben im Handwerk wie zum Beispiel dem Praktischen<br />

Leistungswettbewerb der deutschen Handwerksjugend.<br />

Zudem engagieren sich viele der ausbildenden Unternehmer<br />

ehrenamtlich im Handwerk, z. B. in Prüfungsausschüssen.<br />

Die Möbelbau Sayda GmbH erhielt den<br />

„Sächsischen Meilenstein <strong>2011</strong>". Im<br />

Foto Firmenchef André Uhlig (2. von<br />

rechts). Auf den Plätzen zwei und drei<br />

folgen die Tischlerei & Rolladenbau<br />

Fabian Kühnert(1. von rechts) und die<br />

Landmetzgerei Reiche OHG aus Beucha<br />

(Gabor Nyari und Fred Tröps, von links).<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

wirtschaftsjournal.de/id11123001<br />

Die Handwerkskammer zu Leipzig hat Anfang September<br />

12 Betriebe aus ihrem Bezirk mit dem Titel „Bewährter<br />

Ausbildungsbetrieb im Handwerk" ausgezeichnet. Die Auswahl<br />

erfolgte auf Grund einer hohen Ausbildungsquote von<br />

teilweise über zehn Prozent, der aktiven Einbeziehung der<br />

Jugendlichen in das Betriebsgeschehen, der langjährigen<br />

Kontinuität des Ausbildungsengagemens, der guten Prüfungsergebnisse<br />

sowie auf Grund der Begleitung der jungen<br />

Facharbeiter zu weiterführenden Abschlüssen.<br />

Und die sächsischen Handwerksbetriebe haben schon<br />

die nächsten potenziellen Lehrlinge im Blick. In der Lehrstellenbörse<br />

von Sachsens Handwerk-Jugendportal www.ichkann-etwas.de<br />

sind für das Ausbildungsjahr 2012/2013<br />

über 400 Angebote zu finden. Insgesamt stehen in der<br />

Online-Börse Ausbildungsplätze in mehr als 60 Lehrberufen<br />

zur Auswahl. Claudia Hillmann wirtschaftsjournal.de/id11123002


Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

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Erfolgsgeschichten fortgesetzt<br />

10 Jahre Regionalmanagement Erzgebirge: Botschafter des Erzgebirges kamen zum 2. Treffen zusammen<br />

Die neu ernannten Botschafter<br />

des Erzgebirges:<br />

� Prof. Dr. Helmuth Albrecht,<br />

Lehrstuhlinhaber für Technikgeschichte<br />

und Industriearchäologie<br />

an der TU Bergakademie<br />

Freiberg<br />

� Günter Baumann, Mitglied des<br />

Deutschen Bundestages<br />

� Dr. Frank-Michael Engel,<br />

Inhaber der Unternehmensgruppe<br />

Engel<br />

� Jürgen Förster, Landrat a. D.<br />

des Altkreises Annaberg<br />

� Katja Hillenbrand, Geschäftsführerin<br />

micas AG<br />

� Steffen Kindt, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter Erzgebirgsensemble<br />

Aue GmbH<br />

� Albrecht Kohlsdorf, Landrat<br />

a. D. der Altkreise Marienberg<br />

und Mittleres Erzgebirge<br />

� Oberstleutnant Ralf Linne,<br />

Kommandeur Panzergrenadierbataillon<br />

371 Marienberg<br />

� Dr. Thomas Rolle, Geschäftsführer<br />

C. F. Rolle GmbH<br />

� Michael Simon, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter ZABAG<br />

ANLAGEN-TECHNIK GmbH<br />

� Marco Wanderwitz, Mitglied<br />

des Deutschen Bundestages<br />

� Dirk Zimmermann, Geschäftsführer<br />

AZ Industrietechnik<br />

GmbH<br />

Regionalmanagement<br />

Erzgebirge<br />

c/o Wirtschaftsförderung<br />

Erzgebirge GmbH<br />

Adam-Ries-Straße 16<br />

09456 Annaberg-Buchholz<br />

Telefon: 03733 145140<br />

Telefax: 03733 145147<br />

kontakt@wirtschaft-imerzgebirge.de<br />

www.wirtschaft-im-erzgebirge.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11123101<br />

Das Erzgebirge ist ein exzellenter Wirtschaftsstandort.<br />

Mit der Spezialisierung auf Nischenprodukte und<br />

kundenspezifische Sonderanfertigungen nimmt die<br />

Region als Hersteller und Zulieferer deutschlandund<br />

weltweit eine besondere Position ein. Mit seinem<br />

Projekt „Erzgebirge 2020“ will das Regionalmanagement<br />

Erzgebirge verstärkt dazu beitragen,<br />

diese Fakten in Deutschland bekannter zu machen.<br />

Diesem Anliegen diente auch das 2. Treffen der Botschafter<br />

des Erzgebirges im November in der Turck Beierfeld<br />

GmbH in Grünhain-Beierfeld, mit dem die erfolgreiche Kampagne<br />

des Regionalmanagements Erzgebirge fortgesetzt<br />

wurde. Etwa 60 Vertreter aus der regionalen Wirtschaft,<br />

Politik und Gesellschaft waren zusammengekommen, um<br />

die Zusammenarbeit in der Region zu stärken und mehr<br />

über Erfolgsgeschichten aus dem Erzgebirge zu erfahren.<br />

Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Sport werben<br />

seit nunmehr eineinhalb Jahren ganz offiziell bei ihren<br />

Kunden und Partnern für das Erzgebirge als Wirtschaftsstandort<br />

und lebenswerte Region. Zusammen mit zwölf neu<br />

ernannten Botschaftern sind es mittlerweile 70 Persönlichkeiten<br />

aus verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen<br />

Lebens, die sich für ihre Region Erzgebirge engagieren.<br />

Sehr zur Freude von Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises.<br />

Dieser charakterisierte die Botschafter des<br />

Erzgebirges als echte Vorbilder, die sich mit Engagement,<br />

Einsatz, Wille, Mut und die Bereitschaft an die Leistungsgrenzen<br />

zu gehen, für ihre Region stark machen.<br />

Sie sind die neuen Botschafter des Erzgebirges. Gemeinsam<br />

mit 58 weiteren Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen<br />

des gesellschaftlichen Lebens engagieren sie sich verstärkt<br />

dafür, das Erzgebirge als Wirtschaftsstandort und<br />

lebenswerte Region in Deutschland bekannt zu machen.<br />

Die Strategie des Regionalmanagement Erzgebirge, durch<br />

ein aktives Regional- und Standortmarketing für das Erzgebirge<br />

als Wirtschaftsstandort und lebenswerte Region in<br />

Deutschland die Werbetrommel zu rühren, geht damit immer<br />

weiter auf. Matthias Lißke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung<br />

Erzgebirge GmbH, fiel es deshalb beim<br />

2. Treffen der Botschafter nicht schwer, die Erfolge zu würdigen,<br />

die das Regionalmanagement Erzgebirge in den zehn<br />

Jahren seines Bestehens erzielte. Als Initiative der zwölf<br />

größten Städte des Erzgebirges und des Erzgebirgskreises<br />

hat das Regionalmanagement Erzgebirge als Dienstleister<br />

und Promoter der Region im vergangenen Jahrzehnt eine<br />

gute Arbeit geleistet.<br />

Ein Unternehmen, das die Erfolgsgeschichte des Wirtschaftsstandortes<br />

Erzgebirge seit Jahren mitschreibt, ist der<br />

Gastgeber des Botschaftertreffens. Die Turck-Gruppe ist ein<br />

familiengeführtes Unternehmen, das seit mehr als 40 Jahren<br />

erfolgreich am Markt etabliert ist und weltweit etwa<br />

3800 Mitarbeiter beschäftigt. 300 von ihnen arbeiten am<br />

Standort Beierfeld, wo seit mehr als 20 Jahren Sensoren<br />

und Feldbuskomponenten für die Industrieautomation entwickelt<br />

und gefertigt werden. Zudem wird am erzgebirgischen<br />

Standort kundenspezifische Elektronik für verschiedene<br />

Bereiche (zum Beispiel Automotive, Antriebstechnik,<br />

Elektrowerkzeuge, Bahntechnik und Schienenfahrzeuge)<br />

entwickelt, gefertigt und vertrieben. Eberhard Grünert,<br />

Geschäftsführer der Turck Beierfeld GmbH sowie der Turck<br />

duotec GmbH, ist seit Jahresbeginn selbst Botschafter des<br />

Erzgebirges. Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

31


32 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Anzeige<br />

Arbeitgeber zum Verlieben<br />

Kommunikationsagentur BASEG unterstützt Mittelstand bei Positionierung und Profilierung als Arbeitgeber<br />

Der Erfolg versprechendste Weg zum Wunscharbeitgeber<br />

ist heute eine starke Arbeitgebermarke,<br />

eine so genannte Employer Brand. Die Kommunikationsagentur<br />

BASEG aus Chemnitz hat sich dieses<br />

Themas angenommen. Als Impulsgeber für den<br />

technischen Mittelstand unterstützt sie ihre Kunden<br />

nicht nur bei der richtigen Positionierung als<br />

Arbeitgeber, sondern berät auch bei der notwendigen<br />

Profilierung.<br />

Nur Unternehmen, in die sich die passenden Fachkräfte<br />

„verlieben“, haben eine Chance in Zukunft. Aber wie wird<br />

man zum Bewerberschwarm? „Unser Erfolgsrezept dafür<br />

nennen wir die Brausestäbchenmethode“, sagt Stephanie<br />

Ringhut, Leiterin Marketingkommunikation bei BASEG.<br />

„Liebe ist keine Kopfsache. Bei der Suche nach dem idealen<br />

Partner gehen die wenigsten Menschen anfangs nach<br />

rationalen Kriterien vor. Ähnlich verhält es sich bei der Arbeitgeberwahl.<br />

Natürlich müssen die harten Faktoren stimmen.<br />

Trotzdem entscheiden die meisten Bewerber aus dem Bauch.<br />

Emotionen sind bei der Bewerberansprache daher das<br />

A und O. Nur wenn es in den Bäuchen der Bewerber<br />

kribbelt, haben die eingesetzten Personalmarketingmaßnahmen<br />

gefruchtet.“<br />

Damit das auch gelingt, rückt das Chemnitzer Werbeunternehmen<br />

mittelständische Industrieunternehmen als<br />

Arbeitgeber in das richtige Licht und unterstützt sie bei<br />

einer effektiven Kommunikation. In den letzten15 Jahren<br />

hat sich BASEG zu einem kompetenten Partner in Sachen<br />

Arbeitgebermarkenbildung entwickelt. Dazu gehört auch<br />

die Onlinekompetenz, die gerade auf diesem Gebiet notwendig<br />

ist. Flexibilität, ungewöhnliche Wege und innovative<br />

Ideen sind die Faktoren, die den hohen Wirkungsgrad<br />

bei BASEG garantieren.<br />

Aber Employer Branding funktioniert nur, wenn es sich<br />

nicht nur nach außen, sondern auch nach innen richtet.<br />

Das heißt, die Arbeitgebermarke muss für die Mitarbeiter<br />

erlebbar sein, und zwar auch außerhalb der täglichen Arbeit.<br />

Nur so kann es gelingen, neues Personal zu gewinnen und<br />

auch langfristig zu binden. Dass es sich dabei um einen<br />

stetigen Entwicklungsprozess handelt, der ausreichend<br />

Stehvermögen abverlangt, das muss den Kunden von Anfang<br />

an bewusst sein.<br />

„Umso wichtiger sind daher Systematik, Struktur und Kontinuität<br />

in der Zusammenarbeit – Stärken, die uns neben<br />

dem Verständnis für die Branche und deren Bewerber als<br />

Berater für Employer Branding im technischen Mittelstand<br />

auszeichnen. Bevor wir unseren Kunden die richtigen Maßnahmen<br />

empfehlen, müssen alle wesentlichen Fragen geklärt<br />

werden“, so Katrin Kirchhübel, Leiterin Vertrieb bei der<br />

BASEG. Der Geschäftsführer, Wolfram Junge, ergänzt: „Ein<br />

guter Arzt verordnet auch keine Therapie, ohne vorab eine<br />

fundierte Diagnose gestellt zu haben. Das Gleiche sollte für<br />

Unternehmenskommunikation gelten. Nur mit genauer<br />

Kenntnis der aktuellen Unternehmenssituation sowie der<br />

Personalmarketingziele, lässt sich Erfolg realisieren.“<br />

Um diesen messbar zu machen, hat BASEG eine moderne,<br />

webbasierte Erhebungsmethodik entwickelt, die den gesamten<br />

Marketingprozess begleitet. Sie schafft die Entscheidungsgrundlage<br />

für die optimale strategische Ausrichtung.<br />

Ein gravierender Vorteil bei BASEG: Mit projektbezogenen<br />

Folgeanalysen wird überprüft, ob die Maßnahmen, die eingeleitet<br />

wurden, auch wirklich gegriffen haben. Das versteht<br />

das Unternehmen unter kompletter Betreuung und<br />

fährt mit dieser Denkweise garantiert auf einem zukunftsweisenden<br />

Kurs.<br />

Geschäftsführer Wolfram Junge,<br />

Katrin Kirchhübel (re.), Leiterin Vertrieb,<br />

und Stephanie Ringhut, Leiterin<br />

Marketingkommunikation, rücken<br />

mittelständische Industrieunternehmen<br />

als Arbeitgeber in das richtige Licht und<br />

unterstützen sie bei einer effektiven<br />

Kommunikation.<br />

Foto: Kristin Schmidt<br />

BASEG · werbung +<br />

kommunikation GmbH<br />

Annaberger Straße 104<br />

09120 Chemnitz<br />

Telefon: 0371 5398-400<br />

Telefax: 0371 5398-481<br />

kontakt@baseg.de<br />

www.baseg.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11123201


Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Anzeige<br />

Weiter auf klarem Kurs<br />

Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH will 2012 ebenso erfolgreich punkten wie dieses Jahr<br />

Hochqualifizierte Facharbeiter und moderne Maschinen gehören zu den Trumpfkarten,<br />

mit denen SLF seinen unternehmerischen Erfolg sichert. Das Unternehmen hat<br />

sich mit der Produktion von Wälzlagern und Spindeln weltweit einen guten Namen<br />

gemacht.<br />

Spindel- und Lagerungstechnik<br />

Fraureuth GmbH<br />

Fabrikgelände 5<br />

08427 Fraureuth/Sachsen<br />

Telefon: 03761 801-0<br />

Telefax: 03761 801-150<br />

slf@slf-fraureuth.de<br />

www.slf-fraureuth.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11123301<br />

Dr. Frank Schlegel, Geschäftsführer der Spindel- und<br />

Lagerungstechnik Fraureuth GmbH, lehnt sich entspannt<br />

zurück. Mit dem zu Ende gehenden Jahr kann<br />

er zufrieden sein. Sein Firmenschiff hat der Kapitän<br />

auch in Zeiten der Unruhe auf den Finanzmärkten<br />

geschickt auf Erfolgskurs gehalten. „Die Auftragslage<br />

war <strong>2011</strong> ausgezeichnet. Unser Umsatz wird<br />

in diesem Jahr über 50 Millionen Euro liegen. Das<br />

ist eine satte Steigerung von 35 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr“, freut sich der Firmenchef im Gespräch<br />

mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<br />

Der Erfolg kam nicht von ungefähr. Engagierte Arbeit der<br />

390 Mitarbeiter sowie kompetente Führung durch die<br />

Geschäftsleitung machten die gute Bilanz möglich. Nicht<br />

zuletzt haben sich die diesjährigen Investitionen bezahlt<br />

gemacht. „Die Investitionssumme wird bei fünf Millionen<br />

Euro liegen“, sagt Dr. Schlegel. Investiert wurde hauptsächlich<br />

in verschiedene Baumaßnahmen. So wurden beispielsweise<br />

die Produktionskapazitäten verbessert, indem<br />

nach Umbauarbeiten ein Teilbereich der Montage in neue<br />

Räumlichkeiten verlagert wurde. Weitere Baumaßnahmen<br />

sind in den Jahren 2012/2013 vorgesehen.<br />

Aufgrund des großen Sortiments und des erhöhten Produktionsanfalls<br />

werden bei SLF langsam die Lagerflächen<br />

knapp. „Wir benötigen logischer Weise mehr Zubehör und<br />

Grundmaterialien. Die müssen ordentlich gelagert sein“,<br />

Modern und zukunftsweisend, das Firmengebäude der Spindel- und Lagerungstechnik<br />

Fraureuth GmbH. Das Unternehmen in der kleinen westsächsischen Gemeinde<br />

Fraureuth gehört zu den wichtigsten Industriebetrieben der Region.<br />

Fotos: Wolfgang Schmidt<br />

erklärt Dr. Schlegel. „Wir haben deshalb eine neue Halle<br />

gekauft. Die wird momentan entkernt, um sie dann zunächst<br />

als Lagerfläche zu nutzen.“<br />

Dem kommenden Jahr 2012 blickt Frank Schlegel optimistisch<br />

entgegen. „Ich bin kein Prophet und kann die Entwicklung<br />

der wirtschaftlichen Weltlage nicht vorhersagen.<br />

Aber aus heutiger Sicht wird das nächste Jahr für unser<br />

Unternehmen ebenso erfolgreich verlaufen wie dieses Jahr.“<br />

In der Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH<br />

werden seit 18 Jahren Wälzlager und Spindeln für Werkzeugmaschinen<br />

produziert. 15 Prozent der hochwertigen<br />

Produkte gehen in den Export. Zu den Kunden von SLF zählen<br />

viele renommierte Firmen in Deutschland und in über<br />

40 Ländern der Welt. Die Produktion von Wälzlagern macht<br />

90 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Bei den Maschinenbauern,<br />

unter anderem im Kompressoren-, Getriebe-, Textilmaschinenbau,<br />

sind vor allem Kugellager und Zylinderrollenlager<br />

im Außendurchmesserbereich von 32 bis 600<br />

Millimeter gefragt. Aber auch Wälzlager mit einem Durchmesser<br />

bis zu 1,60 Meter im Außendurchmesser für verschiedene<br />

Anwendungen wie Windkraftanlagen finden<br />

immer mehr Abnehmer.<br />

Um den Fachkräftebedarf zu sichern, werden seit 1996<br />

kontinuierlich junge Leute im Betrieb ausgebildet. Gegenwärtig<br />

befinden sich 27 Lehrlinge in der Ausbildung.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

33


34 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Kurz berichtet<br />

Einblicke in spezielle Produktionsprozesse<br />

Für die Produktion der Solar World AG hat USK die gesamte Fertigungslinie<br />

entwickelt.<br />

Limbach-Oberfrohna. Der BIC-Technologiestammtisch führte seine Teilnehmer<br />

im November hinter die Kulissen der USK Karl Utz Sondermaschinenbau<br />

GmbH. Unter dem Thema „Montage - Herausforderung am Ende der Prozesskette"<br />

gab das Unternehmen Einblicke in seine Entwicklungsgeschichte und die<br />

speziellen Produktionsprozesse. Als Komplettanbieter bietet das Unternehmen<br />

die Projektierung, Konstruktion und Fertigung von Sondermaschinen und Industrieanlagen.<br />

Hauptgeschäftsfelder sind Automotive, Non-Automotive und Photovoltaik.<br />

Letztere Branche verhalf dem Unternehmen zum größten Projekt seiner<br />

Firmengeschichte. Mit der Einweihung der Solar FAcotory II in Freiberg im Mai<br />

<strong>2011</strong> ging Deutschlands größte Modulfabrik mit 500 Megawatt Gesamtkapazität<br />

und einer Ausbringung von 6000 Modulen pro Tag in die Produktion. USK<br />

sorgte dabei für die roboterlose Automatisierungstechnik und die Integration<br />

alles Lieferanten von prozesstechnischen Anlagen. SR<br />

Internationalen Geschmackssinn getroffen<br />

Zwickau. Über eine der weltweit renommiertesten<br />

Auszeichnungen für herausragende<br />

Qualität darf sich die Mauritius<br />

Privatbrauerei aus Zwickau freuen: Das<br />

Mauritius Zwickauer Bock Dunkel ist<br />

Anfang Oktober bei Europas größtem<br />

Bier-Wettbewerb, dem European Beer<br />

Star <strong>2011</strong>, in der Kategorie German Style<br />

Dunkler Bock mit einer Bronze-Medaille<br />

ausgezeichnet worden. Beim European<br />

Beer Star werden die Biere nach rein sensorischen<br />

Kriterien bewertet, die auch<br />

für jeden Biertrinker gelten: Farbe, Geruch,<br />

Schaum und natürlich Geschmack. Alle Biere werden von einer Jury, bestehend<br />

aus Braumeistern, Biersommeliers und ausgewiesenen Bierkennern, in einer<br />

Blindverkostung getestet – die Verkoster kennen nur die Sorten, nicht aber die<br />

Marken. Die Konkurrenz für das Mauritius Zwickauer Bock Dunkel war so groß<br />

wie nie zuvor – insgesamt 1113 Biere aus 39 Ländern waren in 49 verschiedenen<br />

Kategorien eingereicht worden. Der European Beer Star Award wurde 2004<br />

wirtschaftsjournal.de/id11123401<br />

von den Privaten Brauereien in Kooperation mit der Associationof Small and<br />

Independent Breweries in Europe ins Leben gerufen mit dem Ziel, die einzigartige<br />

Biervielfalt zu präsentieren und zu würdigen. Der Wettbewerb richtet sich<br />

an Brauereien aus aller Welt, die sich der traditionellen, europäischen Brauart<br />

verpflichtet fühlen.<br />

Überdurchschnittliches Engagement geehrt<br />

Leipzig. Die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig verlieh Mitte Oktober<br />

erstmalig einen Bildungspreis der Leipziger Wirtschaftsregion. Zwei Betriebe<br />

wurden für ihr überdurchschnittliches Engagement in der Berufsorientierung<br />

sowie in der beruflichen Aus- und Weiterbildung geehrt. Der „edward“ in der<br />

Kategorie „Unternehmen bis 50 Mitarbeiter“ ging an die Ratskeller der Stadt<br />

Leipzig GmbH. In der Kategorie „Unternehmen von 51 bis 250 Mitarbeiter“<br />

konnte die Flachglas Torgau GmbH die gusseiserne Trophäe mit nach Hause nehmen.<br />

Die Gewinner erhielten jeweils 3000 Euro, die für die interne Fachkräftequalifizierung<br />

im Unternehmen bestimmt sind.<br />

Anzeige<br />

20 Jahre Wirtschaft in<br />

Südwestsachsen<br />

Ein Rückblick für die Aufgaben von morgen<br />

20 Jahre<br />

Wirtschaft in Südwestsachsen<br />

Ein Rückblick für die Aufgaben von morgen<br />

Seit ein paar Tagen liegt mit der Broschüre<br />

„20 Jahre Wirtschaft in Südwestsachsen<br />

– ein Rückblick für die<br />

Aufgaben von morgen“ eine Publikation<br />

der IHK Chemnitz vor, die anhand<br />

zahlreicher Grafiken und Statistiken<br />

einen Überblick über zwei Jahrzehnte<br />

Wirtschaftsentwicklung in Südwestsachsen<br />

geben will. Gegliedert<br />

in drei Bereiche wird die Region im<br />

ersten Teil mit Gebiet und Verwaltung,<br />

Bevölkerungsentwicklung und Arbeitsmarkt<br />

im Überblick vorgestellt.<br />

Der zweite Teil zeigt die Ergebnisse des Strukturwandels in Südwestsachsen<br />

und der dritte Teil demonstriert diesen Wandel anhand ausgewählter<br />

Beispiele wie Energieeffizienz, Stadtentwicklung und Handel,<br />

touristische Infrastruktur und Bildung.<br />

Informationen zur Broschüre unter<br />

www.chemnitz.ihk24.de<br />

OID 13436


Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />

Bisher ungenutzte Potenziale<br />

Transferleistung ausgezeichnet, die ungenutzte Potenziale aus Forschungseinrichtungen in die Wirtschaft bringt<br />

Die Gesellschafter der Scientific Instruments<br />

Dresden GmbH:<br />

Dr. Björn Wolf, Dr. Rüdiger Schwitalla<br />

(Kaufmännischer GF), Dipl.-Ing. Stefan<br />

Zielke, Dipl.-Ing. Robert Schöndube<br />

(Technischer GF), Dr. Dirk Lindackers<br />

(IFW Dresden Bereichsleiter Forschungstechnik)<br />

Foto: IFW Dresden<br />

wirtschaftsjournal.de/id11123501<br />

Das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung<br />

Dresden (IFW) und die von ihm ausgegründete<br />

Firma ScIDre Scientific Instruments<br />

Dresden GmbH wurden im Wettbewerb „wissen.<br />

schafft.arbeit“ mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.<br />

Bereits zum vierten Mal hatte die Technische Universität<br />

Chemnitz den Technologie-Transferpreis für den Mittelstand<br />

bundesweit ausgelobt. Bei der Preisverleihung am 24.11.<strong>2011</strong><br />

in Chemnitz wurde die erfolgreiche Kooperation zwischen<br />

dem Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung<br />

und der ScIDre Scientific Instruments Dresden GmbH mit<br />

dem Sonderpreis für herausragenden Technologietransfer<br />

mit besonderem Entwicklungspotenzial des Sächsischen<br />

Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK)<br />

ausgezeichnet. Die ScIDre Scientific Instruments Dresden<br />

GmbH vermarktet seit 2009 die Entwicklung hochinnovativer<br />

Geräte zur Realisierung komplizierter Forschungsvorhaben.<br />

Sie ist dabei auf die Entwicklung von Vakuum-,<br />

Kryo- und Reinstraumkomponenten sowie Versuchsstandentwicklung<br />

und -modifikation spezialisiert. ScIDre und IFW<br />

erhielten die gemeinsame Auszeichnung für eine herausragende<br />

und außergewöhnliche Transferleistung, die<br />

bislang nicht genutzte Potenziale aus Forschungseinrichtungen<br />

in die Wirtschaft bringt. Der Preis ist mit 5000 Euro<br />

dotiert.<br />

PM/CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

35


36 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Treffpunkt<br />

Renaissance der Braunkohle<br />

Sachsen-Anhalt setzt auf das schwarze Gold als Rohstoff für die Chemieindustrie<br />

Leuna liegt mitten im Chemiedreieck von Halle/Saale,<br />

Leipzig und Merseburg. Ein Standort mit Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft. Dicht an der mitteldeutschen<br />

Braunkohle befindet sich ein Kompetenzzentrum<br />

für die chemische Industrie. Dessen<br />

Bedeutung beschreibt Andreas Hiltermann, Geschäftsführer<br />

der Infraleuna GmbH, des Infrastrukturdienstleisters<br />

im Chemiepark Leuna, in Zahlen: „Rund<br />

9000 Beschäftigte schlagen hier pro Jahr über 12<br />

Millionen Tonnen verschiedener Produkte um. Seit<br />

1990 haben öffentliche und private Hände mehr als<br />

sechs Milliarden Euro investiert. Schon 1916 entstand<br />

hier das erste Ammoniakwerk, 1925 wurde<br />

das erste Synthesegas produziert und 1927 wurde<br />

die erste Anlage zur Benzinherstellung aus Braunkohle<br />

in Leuna gebaut. Wo, wenn nicht hier, sollte<br />

also der erste deutsche Braunkohlen-Chemiepark<br />

entstehen?"<br />

Mit Bedacht hatte der Sprecher des Bündnisses für Innovative<br />

Braunkohlen-Integration (ibi) seine Frage an die über<br />

100 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und<br />

Verwaltung am 26. Oktober <strong>2011</strong> im Kulturhaus Leuna<br />

gestellt. Die 12 ibi-Gründungspartner haben inzwischen<br />

eine Strategie entwickelt, die das Bundesministerium für<br />

Bildung und Forschung (BMBF) so überzeugt hat, dass die<br />

Initiative mit einer Förderung als Innovativer regionaler<br />

Wachstumskern ausgezeichnet wurde. BMBF-Referatsleiter<br />

Hans-Peter Hiepe: „Die Idee, mit der Braunkohle über ein<br />

Bodenschatz zu verfügen, der viel zu wertvoll ist, um ihn<br />

einfach zu verbrennen, strahlt eine Vernunft aus, die mich<br />

beeindruckt hat. Wir sind sicher, dass unsere Förderung von<br />

rund elf Millionen Euro ein gutes Investment ist." Auch mit<br />

Blick auf die Kritiker der Braunkohle und der Kohlechemie<br />

sei er gespannt auf die Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />

in den kommenden Jahren: „Dieses Projekt<br />

ist eine Herausforderung für Wissenschaftler und für<br />

Unternehmer!", meinte Hiepe. Nach seinen Angaben hat<br />

das BMBF im Rahmen seiner Innovationsinitiative für die<br />

Neuen Länder, Unternehmen Region, bisher rund 500 Millionen<br />

Euro für Projekte in Sachsen-Anhalt und Sachsen zur<br />

Verfügung gestellt. Damit sei diese Region Innovationsvorreiter.<br />

Auch das neue länderübergreifende ibi-Bündnis<br />

stärke diese Einschätzung.<br />

Außerdem bewerten Experten die Chancen für einen<br />

Ausbau der Kohlechemie als wirtschaftlich positiv, wenn<br />

der Erdölpreis bei über 80 Dollar je Barrel liegt. Besonders<br />

prägnant im Unterschied zu Erdöl und Erdgas sei die hohe<br />

regionale Wertschöpfung der Braunkohlenchemie. Durch<br />

die große Nähe der Abbauorte zur künftigen Weiterverarbeitung<br />

in der chemischen Industrie könne eine starke regionale<br />

Technologie- und Wirtschaftsplattform neu entstehen.<br />

Soviel Vorschusslorbeeren brauchen eine solide Basis. An<br />

der arbeiten die ibi-Macher mit Hochdruck und ausgesprochener<br />

Liebe zu allen wichtigen Details. Am Anfang<br />

stehen sechs Verbundprojekte, die mit wissenschaftlicher<br />

Akribie die folgenden Forschungsgebiete bearbeiten werden:<br />

Erkundung und Management von Lagerstätten; Gewinnung<br />

der Braunkohle; Aufbereitung der Braunkohle;<br />

Extraktionsverfahren; Niedertemperaturkonversion; Vergasungsverfahren.<br />

Zusammen mit den Experten der Technischen Hochschule<br />

Bergakademie Freiberg und der Fachhochschule Merseburg<br />

sollen Verfahren modelliert und anwendungstauglich<br />

entwickelt werden, mit denen Braunkohle so abgebaut<br />

werden kann, dass die qualitativen und quantitativen Anforderungen<br />

der chemischen Industrie an den künftigen<br />

Rohstofflieferanten Braunkohle kontinuierlich erfüllt werden<br />

können. Das reicht von Zentimeter genauem Abbau der<br />

benötigten Braunkohleschicht über den Einsatz modernster<br />

Wirbelschichttrocknung bis hin zur direkten Gewinnung von<br />

Olefinen, Aromaten und Wachsen aus der Braunkohle.<br />

ibi-Sprecher Andreas Hiltermann bringt die Ziele des<br />

Bündnisses auf den Punkt: „Unter der Voraussetzung, dass<br />

uns die Politik gleiche Chancen im Wettbewerb der Rohstoffe<br />

ermöglicht und dass unsere Forschungsergebnisse<br />

die Machbarkeit unserer innovativen Technologien stützen,<br />

wollen wir in den kommenden zehn Jahren in und um Leuna<br />

rund 1,5 Milliarden Euro investieren. Bis zu 1600 neue<br />

Arbeitsplätze können entstehen."<br />

Matthias Ulrich/CH<br />

Die Braunkohle soll als Rohstoffgrundlage<br />

für die Chemieindustrie dienen.<br />

Foto: InfraLeuna<br />

Laut aktuellen statistischen Angaben<br />

werden jährlich rund 170<br />

Millionen Tonnen Braunkohle in<br />

Deutschland verarbeitet – davon<br />

155 Millionen Tonnen zur Erzeugung<br />

von Strom und Wärme, aber<br />

nur 15 Millionen Tonnen zur stofflichen<br />

Nutzung für die chemische<br />

Industrie. Fachleute schätzen die<br />

erschließbaren Vorkommen an<br />

Braunkohle allein in Deutschland<br />

so ein, dass eine Nutzung über<br />

viele Jahrzehnte garantiert sei.<br />

Durch den Ausbau der regenerativen<br />

Energieträger kann Braunkohle<br />

deutlich stärker als bisher<br />

als Rohstofflieferant der chemischen<br />

Industrie dienen.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.investieren-in-sachsenanhalt.de<br />

www.ibi-mitteldeutschland.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11123601


Messevorschau 2012<br />

Treffpunkt<br />

Datum Messeveranstaltung Ort<br />

17.01. – 19.01.2012 EUROGUSS – Internationale Fachmesse für Druckguss: Technik, Prozesse, Produkte Nürnberg<br />

20.01. – 22.01.2012 KarriereStart 2012 Dresden<br />

07.02. – 09.02.2012 E-world energy & water – Internationale Fachmesse und Kongress Essen<br />

21.02. – 25.02.2012 bautec – Internationale Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik mit SolarEnergy Berlin<br />

28.02. – 29.02.2012 5.ACOD-Kongress Leipzig<br />

28.02. – 03.03.2012 METAV – Die Internationale Messe für Fertigungstechnik und Automatisierung Düsseldorf<br />

06.03. – 10.03.2012 CeBIT – Heart of the digital world Hannover<br />

13.03. – 15.03.2012 LogiMAT – Internationale Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss Stuttgart<br />

15.03. – 18.08.2012 Leipziger Buchmesse Leipzig<br />

19.03. – 21.03.2012 Laser Optics Berlin – Internationale Fachmesse und Kongress Berlin<br />

17.04. – 19.04.2012 Energieeffizienz 2012 Erfurt<br />

23.04. – 27.04.2012 HANNOVER MESSE Hannover<br />

24.04. – 26.04.2012 conhIT – Connecting Healthcare IT Berlin<br />

03.05. – 16.05.2012 drupa – print media messe – world market print media, publishing & converting Düsseldorf<br />

07.05. – 11.05.2012 IFAT ENTSORGA – Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft München<br />

08.05. – 09.05.2012 Rapid. Tech – Fachmesse und Anwendertagung für Rapid-Technologie Erfurt<br />

08.05. – 10.05.2012 mtex – Internationale Fachmesse & Symposium für Textilien und Composites im Fahrzeugbau<br />

mit LiMA – Fachmesse & Symposium für Leichtbaulösungen im Maschinen- u. Anlagenbau Chemnitz<br />

22.05. – 25.05.2012 AUTOMATICA – Internationale Fachmesse für Automation und Mechatronik München<br />

23.05. – 26.05.2012 LinuxTag – Internationaler Treffpunkt der Open Source Branche Berlin<br />

Mai 2012 IT Profits – Fachmesse und Businesslounge für IT, Internet und Kommunikation Berlin<br />

Mai 2012 BalticFuture – Kongressmesse für Offshore Windenergie und maritime Witschaft in der Ostseeregion Rostock<br />

02.06. – 10.06.2012 AMI – Auto Mobil International mit AMITEC – Fachmesse für Fahrzeugteile, Werkstatt und Service –<br />

und AMICOM – Branchenmesse für mobile Unterhaltung, Kommunikation und Navigation Leipzig<br />

12.06. – 14.06.2012 LASYS – Internationale Fachmesse für Laser-Materialbearbeitung Stuttgart<br />

13.06. – 15.06.2012 Intersolar Europe – Die weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft München<br />

18.06. – 22.06.2012 ACHEMA – World Exhibition Congress – Chemical Engineering – Environmental Protection F Frankfurt am Main<br />

27.06. – 29.06.2012 SIT – Sächsische Industrie- und Technologiemesse Chemnitz<br />

31.08. – 05.09.2012 IFA – Consumer Electronics Unlimited Berlin<br />

11.09. – 16.09.2012 Automechanika – Internationale Leitmesse der Automobilwirtschaft Frankfurt am Main<br />

12.09. – 14.09.2012 PostPrint Leipzig<br />

20.09. – 27.09.2012 IAA Nutzfahrzeuge – Fahrzeuge, Ausrüstungen und Systeme des Güter- und Personentransportes Hannover<br />

25.09. – 27.09.2012 FachPack Nürnberg<br />

08.10. – 11.10.2012 MOTEK – Die internationale Fachmesse für Montage-, Handhabungstechnik und Automation Stuttgart<br />

09.10. – 11.10.2012 ALUMINIUM - Weltmesse & Kongress Düsseldorf<br />

09.10. – 11.10.2012 Semicon Europa Dresden<br />

10.10. – 14.10.2012 Frankfurter Buchmesse Frankfurt/Main<br />

16.10. – 18.10.2012 MAINTAIN – Internationale Fachmesse für industrielle Instandhaltung München<br />

16.10. – 20.10.2012 Fakuma – Die internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung Friedrichshafen<br />

22.10. – 24.10.2012 new mobility Leipzig<br />

23.10. – 25.10.2012 eCarTec/MATERIALICA/sMove 360° – Int. Leitmesse für Elektromobilität/<br />

Int. Fachmesse für Werkstoffanwendungen, Oberflächen u. Product Engineering/<br />

Int. Fachmesse für Smart Car Communications München<br />

06.11. – 07.11.2012 MODERNER STAAT – Fachmesse und Kongress Berlin<br />

13.11. – 16.11.2012 electronica – components/systems/applications München<br />

14.11. – 17.11.2012 Medica Düsseldorf<br />

27.11. – 29.11.2012 SPS/IPC/DRIVES – Elektrische Automatisierung – Systeme und Komponenten –<br />

Fachmesse und Kongress Nürnberg<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

37


38 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Politik<br />

Forschen für die Wirtschaft<br />

Helmholtz-Zentrum gibt VEMAS-Gästen intensive Einblicke in praxiswirksamen Technologietransfer<br />

Technologietransfer und eine enge Kooperation von<br />

Wirtschaft und Wissenschaft stehen im Mittelpunkt<br />

einer neuen Veranstaltungsreihe, die die Verbundinitiative<br />

Maschinenbau Sachsen, kurz VEMAS, fest<br />

etablieren möchte.<br />

„Damit wollen wir eine neue Plattform schaffen, um<br />

insbesondere den Maschinenbau-Firmen Informationen aus<br />

Forschung und Wissenschaft nahezubringen", sagte<br />

Projektkoordinator Lars Georgi zum Auftakt am 1. November<br />

in Dresden-Rossendorf. Das Helmholtz-Zentrum hatte<br />

eingeladen, Einblicke in die Themenfelder und Leistungen<br />

der Grundlagenforschung zu gewinnen, die für den Maschinenbau<br />

besonders relevant sind, wie zum Beispiel die Optimierung<br />

von Materialeigenschaften. Mit großem Interesse<br />

verfolgten die rund fünfzig Teilnehmer die Ausführungen<br />

von Prof. Andreas Kolitsch. Der Leiter der Abteilung Ionentechnologie<br />

des Institutes für Ionenstrahlphysik und Materialforschung<br />

am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf<br />

begeisterte mit seinem Vortrag über die gezielte Beeinflussung<br />

von Materialoberflächen durch Ionenimplantation, die<br />

unter anderem im IT-Bereich, in der Nanotechnologie, in<br />

der Energietechnik, Biotechnologie oder auch Archäologie<br />

Anwendung findet. „Zu den hochinteressanten Anwendungsfeldern<br />

zählen auch Maschinen- und Automobilbau",<br />

betonte der Professor. Als Beispiel nannte er die Veredelung<br />

von Gleitdichtringen, die durch die Ionenstrahltechnologie<br />

realisiert wird.<br />

Wie wichtig den Forschern die enge Vernetzung mit der<br />

Wirtschaft ist, drückten die Wissenschaftler nicht nur in<br />

ihren Referaten aus. Aufgrund des neuen Energieprogramms<br />

der Bundesregierung werde ein Boom für Leistungs-<br />

Halbleiterbauelemente für den Netzausbau erwartet, sagte<br />

Andreas Kolitsch. So gründete sich am 7. Oktober das<br />

Start-up-Unternehmen HZDR Innovation GmbH, dessen<br />

Hauptgeschäftsfeld die Ionenbestrahlung beinhaltet. „Für<br />

Global Player ist dieser Sektor nicht effizient, er erfordert<br />

die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen", sagte<br />

Andreas Kolitsch. „Wir sind einer der ganz wenigen Anbieter<br />

weltweit, der die Hochenergie-Ionenbestrahlung in Kombination<br />

mit Elektronenbestrahlung an quasi einem Ort<br />

anbieten kann und hoffen, damit erfolgreich zu sein!", ist<br />

er optimistisch. Zusätzlich wurde mit der GWT-TUD GmbH<br />

ein erfahrener Partner ins Boot geholt. Mit der HZDR Innovation<br />

GmbH ist es möglich, einerseits den Transfer der<br />

Forschungsergebnisse in die Wirtschaft weiter zu steigern<br />

und andererseits freie Kapazitäten der Großgeräte effektiv<br />

zu nutzen. Die neu gegründete Firma dient auch dazu, die<br />

zunehmend an das HZDR gerichteten Produktionsanfragen<br />

der Wirtschaft befriedigen zu können. Außerdem wird es<br />

den Wissenschaftlern ermöglicht, forschend wie auch gewerblich<br />

tätig zu sein ohne den Zwang, sofort ein eigenes Unternehmen<br />

gründen zu müssen.<br />

Generell stellt das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf<br />

seine auf langfristige Spitzenforschung ausgerichteten Kapazitäten<br />

im Rahmen von strategischen Kooperationen<br />

Forschungs- und Industriepartnern zur Verfügung. Der Technologie-<br />

und Wissenstransfer geschieht unter anderem durch<br />

Auftragsforschung, Lizenzierung, Durchführung transferorientierter<br />

Projekte oder durch gemeinschaftliche Nutzung<br />

der High-Tech-Geräte und Anlagen. Dies kam auch bei den<br />

beiden Führungen durch die Fachlabore zum Ausdruck, die<br />

mit hochmodernen Geräten ausgestattet sind, wie zum Beispiel<br />

sehr leistungsfähige Beschleuniger und Anlagen zur<br />

Ionenimplantation. Die Veranstaltungsreihe VEMAS-Transfer<br />

wird im neuen Jahr fortgesetzt.<br />

Simone Pflug<br />

Die HZDR Innovation GmbH nutzt die<br />

Technologien im Ionenstrahlzentrum<br />

des HZDR, um innovative Materialeigenschaften<br />

zu erzeugen.<br />

Foto: Frank Bierstedt<br />

wirtschaftsjournal.de/id11123801


Kluge Köpfe von außen<br />

Politik<br />

Fachkräfteproblem muss auch durch qualifizierte Zuwanderer gelöst werden – Willkommenskultur entwickeln<br />

Zuwanderung ist ein Ansatz, um qualifizierte<br />

Fachkräfte zu gewinnen.<br />

Die Technische Universität Chemnitz ist<br />

bereits seit vielen Jahren für Studenten<br />

und Promovenden aus anderen Ländern<br />

eine begehrte Studienadresse.<br />

Foto: TU Chemnitz<br />

Sachsen –<br />

ein Einwanderungsland?<br />

Zuwanderer kommen nach Sachsen,<br />

um hier zu arbeiten und zu<br />

leben und bringen ihre Familie<br />

mit. Nicht selten wird Zuwanderung<br />

mit Überfremdung oder<br />

einer Belastung der Sozialsysteme<br />

in Verbindung gebracht. Die<br />

Zahlen sprechen eine andere<br />

Sprache. Sachsen ist kein Einwanderungsland.<br />

Nur zwei bis drei<br />

Prozent der Bevölkerung sind<br />

Ausländer. Seit 1997 findet keine<br />

nennenswerte Zuwanderung von<br />

Ausländern statt. Nur sechs Prozent<br />

der Zuwanderer beantragen<br />

Asyl.<br />

Quelle: Sächsisches<br />

Staatsministerium des Innern<br />

wirtschaftsjournal.de/id11123901<br />

Der demografische Wandel wirkt sich zunehmend<br />

negativ auf die wirtschaftliche Kraft der Bundesrepublik<br />

aus. Früher als in anderen Bundesländern<br />

macht sich dieser Wandel in Sachsen bemerkbar.<br />

Während hier die Einwohnerzahl sinkt, steigt das<br />

Durchschnittsalter. Laut sächsischem Innenministerium<br />

werden 2030 in Sachsen 1,3 Millionen Menschen<br />

weniger leben als 1991. Das sind so viele<br />

Menschen wie die heutigen Einwohner von Dresden,<br />

Leipzig und Chemnitz zusammen.<br />

Überproportional nimmt dagegen der Anteil an Erwerbstätigen<br />

ab. Ab 2014 gehen in Sachsen mehr Menschen in den<br />

Ruhestand als ins Arbeitsleben. Ein Alarmzeichen für die<br />

weiter wachsende Wirtschaft, der vor allem Fachkräfte fehlen.<br />

Dringend erforderlich sind Lösungen, um für bestehende<br />

Arbeitsplätze neue geeignete Bewerber zu finden.<br />

Durch die Vermittlung von Arbeitslosen, Umschulungen und<br />

Weiterbildung ist das Problem nicht zu lösen.<br />

Sachsen setzt deshalb auch auf qualifizierte Zuwanderung,<br />

um zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen. Das machte Martin<br />

Struden, Referatsleiter im Staatsministerium des Innern,<br />

bei einem zweitägigen Seminar für Mitarbeiter sächsischer<br />

Ausländerbehörden im Daetz Centrum Lichtenstein deutlich.<br />

„Nur mit zusätzlicher Hilfe junger Talente aus dem Ausland<br />

werden wir in der Lage sein, den Arbeitskräftebedarf<br />

unserer Wirtschaft zu decken“, sagte er. „Wir brauchen<br />

kluge Köpfe von außen, die ihr Können, ihre Ideen und ihre<br />

Kreativität einbringen wollen.“ Darin liege auch für viele<br />

Arbeitslose eine Chance. Erfahrungen mit der Green Card<br />

Regelung für IT-Spezialisten bestätigten dies. Mit jedem<br />

Zuwanderer entstanden durchschnittlich 2,5 Arbeitsplätze<br />

auch für Einheimische.<br />

„Der Erfolg von Zuwanderung hängt jedoch nicht allein von<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen ab, sondern auch davon,<br />

inwieweit die Menschen in Sachsen Initiativen für qualifizierte<br />

Zuwanderung unterstützen und Weltoffenheit leben“,<br />

ist Peter Daetz, Kuratoriumsvorsitzender der Daetz-Stiftung,<br />

überzeugt. Deshalb gehe es darum, in Sachsen eine echte<br />

Willkommenskultur zu entwickeln. In Absprache mit dem<br />

sächsischen Innenministerium setzt sich deshalb die Daetz-<br />

Stiftung für eine Verbesserung der Willkommenskultur ein.<br />

„Ein wesentlicher Punkt ist, Migranten und Deutschen mit<br />

Migrationshintergrund das Gefühl zu geben, dass man ihnen<br />

mit Hochachtung und Respekt auf Augenhöhe begegnet.“<br />

So hatte auch das Seminar in Lichtenstein zum Ziel, Beschäftigten<br />

der Ausländerbehörden gezieltes Wissen zu Vietnam,<br />

Russland und Polen - Länder aus denen die meisten Migranten<br />

in Sachsen kommen - zu vermitteln. Mit dem Erwerb<br />

kultureller Kompetenzen sollten die Mitarbeiter der Ausländerbehörden<br />

an die Denkweisen, Traditionen und Erwartungen<br />

der Menschen aus anderen Kulturkreisen herangeführt<br />

werden.<br />

Dieses Projekt für ein weltoffenes Sachsen wird in Absprache<br />

mit dem Innenministerium viermal in Folge für jeweils<br />

rund 20 Teilnehmer von der Daetz-Stiftung für Mitarbeiter<br />

der Ausländerbehörden des Freistaates durchgeführt. „Wir<br />

leisten damit auch einen Beitrag, dass in Sachsen keine<br />

Parallelgesellschaften entstehen, wie das in anderen Ländern<br />

leider schon in erheblichem Maße geschehen ist“,<br />

betont Peter Daetz. „Wenn wir Fachkräfte für sächsische<br />

Unternehmen gewinnen wollen, müssen wir dafür Sorge<br />

tragen, dass diese sich hier auch wohl fühlen und nicht<br />

woanders hingehen. Auch anderen Bundesländer und unsere<br />

europäischen Nachbarn haben Fachkräfte bitter nötig<br />

und suchen händeringend nach ihnen. Mit denen stehen<br />

wir in Konkurrenz.“ Die Stiftung engagiere sich dafür, dass<br />

die Menschen des Freistaates und über das Lichtensteiner<br />

Schulmodell vor allem Jugendliche sich aufschließen gegenüber<br />

ausländischen Mitbürgern.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

39


40 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Politik<br />

„Unternehmer in die Schulen“<br />

Hans-Joachim Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz: Klare Position gegen braune Gesinnung<br />

„Deutsche Produkte sind weltweit gefragt, der deutsche<br />

Außenhandel ist seit vielen Jahren eine Erfolgsgeschichte.<br />

Mit Stolz tragen wir den Beinamen Exportweltmeister und<br />

pro Kopf gerechnet wird das auch so bleiben! Wir Südwestsachsen<br />

sind ein wichtiger Teil dieser Erfolge“, heißt<br />

es in einer Presseerklärung der IHK Chemnitz, mit der klar<br />

Position gegen rechtsextremistische Umtriebe in der Region<br />

gezogen wird. „Wenn wir aber wirklich alle so weltoffen<br />

wären - nicht nur die Unternehmer und ihre Belegschaften,<br />

für die Außenhandel ein tägliches Geschäft ist – und diese<br />

Erkenntnis auch in der gesamten Bevölkerung – bei jedem<br />

Einzelnen! - angekommen wäre, gäbe es keinen Nährboden<br />

für braune Gesinnungen oder ausländerfeindliche Stimmungen“,<br />

heißt es in der Stellungnahme weiter.<br />

Die IHK Chemnitz ruft deshalb im Interesse der weiteren<br />

erfolgreichen Entwicklung des Wirtschaftsstandortes<br />

alle Bürgerinnen und Bürger der Region auf, sich bei jeder<br />

Gelegenheit, möglichst rund um die Uhr, jeder an seinem<br />

Platz für Weltoffenheit, Demokratie und Toleranz einzusetzen.<br />

Darüber sprach <strong>Wirtschaftsjournal</strong> mit Hans-Joachim<br />

Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Herr Wunderlich, die IHK Chemnitz<br />

hat sich mit einer öffentlichen Erklärung klar<br />

und deutlich von braunen Gesinnungen und ausländerfeindlichen<br />

Stimmungen abgegrenzt. Die Stadt<br />

Zwickau, die ja zum Einzugsgebiet der IHK Chemnitz<br />

gehört, ist durch die neonazistische Terrorgruppe<br />

in ein negatives Licht gerückt worden. Wie positionieren<br />

sich südwestsächsische Unternehmen und<br />

deren Belegschaften dazu, dass in ihrer Region<br />

Gespenster einer unheilvollen Vergangenheit wieder<br />

lebendig werden?<br />

Hans-Joachim Wunderlich: Solche Ideologien haben bei<br />

uns nichts zu suchen und müssen mit allen Mitteln des<br />

Rechtsstaates bekämpft werden. Jeder, der hierbei nicht<br />

mitzieht, schadet unserer Region. Er schadet direkt den<br />

Unternehmen und gefährdet bestehende bzw. zukünftige<br />

Arbeitsplätze.<br />

WJ: Welche Impulse sollten Unternehmer geben,<br />

damit braunen Gesinnungen der Nährboden entzogen<br />

wird?<br />

Hans-Joachim Wunderlich: Die Unternehmer sind vielleicht<br />

die wichtigsten und überzeugendsten Akteure bei der<br />

Aufklärung unserer Bevölkerung. Nur sie können am eige-<br />

nen Beispiel erklären, wie abhängig wir vom Export sind.<br />

Nur sie können erklären, mit welcher Kraft tragfähige Kundenbeziehungen<br />

aufgebaut werden und wie schnell man<br />

diese wieder zerstören kann. Unser Vorschlag: Unternehmer<br />

in die Schulen!<br />

WJ: Wie kann ein eventueller Schaden für sächsische<br />

Unternehmen, deren tägliches Geschäft der<br />

Außenhandel ist, begrenzt werden?<br />

Hans-Joachim Wunderlich: Erstens durch schnelle und<br />

konsequente Aufklärung der Geschehnisse. Zweitens: Öffnung<br />

unseres Landes für qualifizierte Zuwanderung und<br />

Aufbau einer Willkommenskultur und drittens durch die intensive<br />

Aufklärung insbesondere unserer jungen Menschen.<br />

Denn Dummheit und Unwissenheit sind der Nährboden für<br />

braune Ideologien.<br />

WJ: Zu einem anderen Thema: In Auswertung der<br />

jüngsten Konjunkturanalyse der IHK – <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

hat darüber berichtet – wird deutlich, dass<br />

die gegenwärtige Lage der südwestsächsischen<br />

Wirtschaft deutlich besser ist als die Stimmung und<br />

die Prognosen. Worin liegen die Ursachen für die<br />

eingetrübte Stimmung?<br />

Hans-Joachim Wunderlich: Die eingetrübte Stimmung<br />

hat ihre Ursachen in der weltweiten konjunkturellen Entwicklung.<br />

Hohe Steigerungsraten können nun mal nicht<br />

ewig hoch bleiben. Zudem wird die Konjunktur besonders<br />

beeinflusst durch die weltweiten – vor allem die europäischen<br />

– Staatsschuldenkrisen und unverständliche wirtschaftspolitische<br />

Entscheidungen. Stichwort: Die deutsche<br />

Energiepolitik. Wenn ein Kompass zum Ventilator wird, dann<br />

steigt bei den betroffenen Unternehmen zwangsläufig die<br />

Verzweiflung und das führt mindestens zu gebremsten<br />

Erwartungen.<br />

WJ: Wie wird sich Ihrer Meinung nach die südwestsächsische<br />

Wirtschaft im nächsten Jahr entwickeln?<br />

Hans-Joachim Wunderlich: Die Wirtschaft wird sich in<br />

Südwestsachsen im Jahr 2012 auf hohem Niveau, wenn<br />

auch mit sehr kleinen Wachstumsraten, stabilisieren. Aber<br />

letztlich liegen die zentralen Fragen bei der Funktionstüchtigkeit<br />

der Finanzmärkte. Hier liegen die größten Risiken<br />

für unsere Zukunft. Den guten Nerven unserer Unternehmer<br />

zolle ich größten Respekt!<br />

Gespräch: Wolfgang Baltzer<br />

Zollt den guten Nerven der Unternehmer<br />

großen Respekt: Hans-Joachim<br />

Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der<br />

Industrie- und Handelskammer Chemnitz,<br />

im WJ-Interview.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

Zur IHK-Konjunkturumfrage<br />

Über 40 Prozent der Unternehmen<br />

berichten von guten<br />

Geschäften. Nur rund 13 Prozent<br />

bewerten ihre geschäftliche Situation<br />

zurzeit als schlecht. Sehr<br />

gute Auftragsentwicklungen, vor<br />

allem auch im Inland, ermutigende<br />

Ertragseinschätzungen und<br />

weiterhin positive Investitionsplanungen<br />

belegen die stabile,<br />

sehr gute Konjunktur der südwestsächsischen<br />

Industrie. Die<br />

mit 82,4 Prozent sehr gut ausgelasteten<br />

Kapazitäten bedeuten<br />

nochmals eine Steigerung gegenüber<br />

dem Jahresanfang <strong>2011</strong>. Das<br />

Fachkräfteproblem in der Industrie<br />

hat sich verschärft, fast 40<br />

Prozent der Firmen fühlen sich<br />

durch den Mangel an Fachkräften<br />

in ihrer Arbeit behindert. Die<br />

hohen und sehr volatilen Rohstoff-<br />

und Energiepreise bleiben<br />

die Hauptrisiken für die südwestsächsische<br />

Industrie.<br />

wirtschaftsjournal.de/id11124001


Geld & Kapital<br />

Eigenkapitalbasis jetzt stärken<br />

Basel III: Wettbewerb um Kunden mit „besserer“ Bonität wird zunehmen<br />

wirtschaftsjournal.de/id11124101<br />

Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes<br />

(OSV), Claus Friedrich Holtmann. Foto: OSV<br />

Neben der Geldgier einzelner Manager und dem Versagen<br />

der Politik machen die Bundesbürger die zu weichen Regeln<br />

für die Banken für die immer noch nicht vollständig überwundene<br />

Finanzkrise verantwortlich, wie eine aktuelle Studie<br />

der Handelshochschule Leipzig (HHL) ergab. Ab 2013<br />

gelten neue Vorschriften für die Banken, die unter dem<br />

Begriff Basel III bekannt sind. Danach soll allein das so<br />

genannte harte Kernkapital von Banken – nur Grundkapital<br />

zuzüglich Rücklagen – schrittweise von jetzt 2 Prozent<br />

bis 2019 auf 7 bis 9,5 Prozent gesteigert werden. Welche<br />

Auswirkungen dies auf die Finanzierung des Mittelstands<br />

hat, erläutert der Ostdeutsche Bankenverband.<br />

So werde sich der Wettbewerb um die Kunden mit besserer<br />

Bonität intensivieren. Da das Eigenkapital eine der<br />

wichtigsten Kennziffern im Rahmen des so genannten quantitativen<br />

Ratings der Banken sei, müssten hier „gute Zeiten"<br />

für eine etwa notwendige Stärkung der Eigenkapitalbasis<br />

genutzt werden. Insgesamt, so laute der Ratschlag<br />

des Verbandes, sollte jeder Mittelständler mit seiner Hausbank<br />

rechtzeitig erörtern, inwieweit er sein Rating unter<br />

Umständen durch Anpassungen seiner Gesamtfinanzierungsstruktur<br />

verbessern könne. So würde es sich in manchem<br />

Fall anbieten, eine stille Beteiligung der Mittelstän-<br />

Angesichts der jüngsten Diskussionen um<br />

das Rating des EFSF und von Euro-Staaten<br />

hat der Geschäftsführende Präsident des<br />

Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV),<br />

Claus Friedrich Holtmann, seine Zweifel<br />

am sachgerechten Vorgehen der Ratingagenturen<br />

bekräftigt.<br />

„Die Überlegungen dieser Agenturen, eventuell<br />

sogar die 10.000 deutschen Kommunen zu raten,<br />

beziehungsweise die Diskussion über die Eigenkapitalunterlegung<br />

von Krediten an Kommunen<br />

ist nicht zielführend. Die verfassungsrechtliche<br />

Ordnung der Staatsfinanzen in der Bundesrepublik<br />

Deutschland gewährleistet eine ausreichende<br />

Finanzausstattung von Kommunen. Ein Rating<br />

von Kommunen widerspräche somit den Prinzi-<br />

dischen Beteiligungsgesellschaft oder ein Nachrang-Darlehen<br />

der Förderbank zur Schließung einer etwaigen Eigenkapitallücke<br />

zu nutzen. „Eine wechselseitig offene Finanzkommunikation<br />

zwischen den Kunden und ihren Hausbanken<br />

wird wirklich immer wichtiger", betont Hans-Kornel<br />

Krings, der Vorsitzende im Vorstand des Ostdeutschen Bankenverbandes.<br />

Hintergrund<br />

Basel III bezeichnet nach der Definition des Bundesministeriums<br />

der Finanzen ergänzende Empfehlungen des<br />

Basler Ausschusses für Bankenaufsicht bei der Bank für<br />

Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel zu den im<br />

Jahr 2004 beschlossenen Eigenkapitalanforderungen (Basel<br />

II) für Banken. Basel II wurde in der Europäischen Union<br />

durch die Bankenrichlinie 2006/48/EG und die Kapitaladäquanzrichtlinie<br />

2006/49/EG umgesetzt und in zwei Stufen<br />

zum 1. Januar 2007 und zum 1. Januar 2008 zur Anwendung<br />

gebracht. Die neuen Empfehlungen (Basel III) basieren<br />

einerseits auf den Erfahrungen mit Basel II und andererseits<br />

auf den Erkenntnissen und Erfahrungen aus der<br />

weltweiten Finanz- bzw. Wirtschaftskrise.<br />

CH<br />

Stellungnahme:<br />

Ratings von Kommunes wären ein Irrweg<br />

pien der deutschen Kommunalfinanzierung. Es<br />

wäre ein Irrweg. Nicht zuletzt besteht die Gefahr,<br />

dass den Märkten falsche Signale gesendet werden.<br />

Zugleich würden die Kommunen im Ergebnis<br />

unnötig finanziell belastet. Zusätzlich ist zu<br />

sehen, dass die Verankerung der Schuldenbremse<br />

im Grundgesetz und in den Landesverfassungen<br />

ihre Wirkung entfaltet“, sagte Holtmann.<br />

wirtschaftsjournal.de/id11124102<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

41


42 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Geld & Kapital<br />

Die Krise und ihre Folgen<br />

Joachim Gauck sprach in Chemnitz über die Finanzkrise und das Thema Angst in unserer Gesellschaft<br />

„Zwei Dinge müssen geschehen. Die Politik muss<br />

deutlicher erklären, was sie tut und nicht tut. Zweitens<br />

steht die Bevölkerung in der Pflicht, sich zu<br />

informieren und selbst aktiv zu werden. Wir dürfen<br />

uns nicht nur als Konsument, sondern auch als Bürger<br />

qualifizieren und kundig machen." So lauteten<br />

zwei Vorschläge Joachim Gaucks, um der durch die<br />

Finanzkrise ausgelösten Angst in der deutschen<br />

Bevölkerung zu begegnen.<br />

Der promovierte Theologe stellte beim diesjährigen politischen<br />

Frühschoppen der Volksbank Chemnitz eG am<br />

6. November das Thema Angst und dessen Bewältigung in<br />

den Fokus. Dabei warnte er eindeutig davor, das Bild des<br />

gierigen Bankers als alleinigen Sündenbock zu plakatieren.<br />

„Jeder einzelne Mensch ist gierig, wenn er aus seinem Geld<br />

viel mehr machen will und dazu zu Mitteln greift, die einer<br />

Zockerei gleichen." Gerade in diesem Bereich sei eine Trendwende<br />

bemerkbar, so der Vorstandsvorsitzende der Volksbank<br />

Chemnitz Wolfgang Müller. „Wer richtig sparen will,<br />

setzt heute auf Anlagen mit einer<br />

Laufzeit von maximal fünf Jahren.<br />

Tages- und Festgeld sind neben<br />

Fonds eine stabile Alternative."<br />

Zudem sollten Sparer immer hinterfragen,<br />

wenn Kreditinstitute marktunübliche<br />

Zinssätze bieten. „Statt<br />

nach mehr Profit zu gieren, sorgen<br />

sich die meisten Anleger jetzt um<br />

die Sicherheit ihrer Sparguthaben."<br />

Zum Abschluss seines Vortrags<br />

forderte Gauck, Angst als bestimmende<br />

Triebkraft aus Politik und Gesellschaft zu verbannen.<br />

Ganz bewusst hatten sich die Veranstalter für den Politiker<br />

und Publizisten als Redner entschieden. „Wir haben<br />

ihn gerade deshalb ausgewählt, weil er kein Fachexperte<br />

ist, sondern das Geschehen von Außen beobachtet und<br />

somit einen anderen Blickwinkel auf das Thema hat", so<br />

Müller.<br />

Stefanie Rudolph<br />

Kommune als Dienstleister der Wirtschaft<br />

RAL Gütezeichen schafft mehr Transparenz und Verlässlichkeit in der Verwaltung<br />

Schnelle und zuverlässige Kommunalverwaltungen gehören<br />

zu den wichtigsten Rahmenbedingungen für mittelständische<br />

Unternehmen und sind somit ein klarer Standortvorteil.<br />

Wo Investoren tatsächlich auf wirtschaftsfreundliche<br />

Behörden stoßen, zeigt das RAL Gütezeichen Mittelstandsorientierte<br />

Kommunalverwaltung an. Den damit verbundenen<br />

Qualitätskriterien werden in Thüringen bisher<br />

drei Kommunen (Stadt Erfurt, Kreis Weimarer Land, Landkreis<br />

Sömmerda) und in Brandenburg (Landkreis Barnim)<br />

eine gerecht.<br />

„Mit dem RAL Gütezeichen dokumentieren Städte und<br />

Kreise, dass sie die Qualität ihrer Verwaltungsleistungen<br />

regelmäßig überprüfen und sich für die Optimierung von<br />

Verwaltungsprozessen einsetzen“, erklärt Dr. Claudia<br />

Beverungen, Geschäftsführerin der Gütegemeinschaft<br />

Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltungen e. V.<br />

„Gleichzeitig wird die Leistungsfähigkeit von kommunalen<br />

Verwaltungen objektiv messbar und deutschlandweit<br />

vergleichbar.“<br />

Die Kommunen mit dem RAL Gütezeichen<br />

verpflichten sich zu 14 Serviceversprechen,<br />

die den Unternehmen den<br />

Umgang mit der Verwaltung erleichtern.<br />

So können Unternehmen erwarten, dass<br />

Bauanträge innerhalb von 40 Arbeitstagen<br />

bearbeitet und verlässliche Genehmigungen<br />

erteilt werden. Anrufe und<br />

E-Mails werden innerhalb eines Arbeitstages,<br />

Beschwerden innerhalb von drei Arbeitstagen beantwortet.<br />

Auftragsrechnungen bezahlt die Kommune innerhalb<br />

von fünfzehn Arbeitstagen. Darüber hinaus steht<br />

Existenzgründern ein fester Ansprechpartner zur Verfügung<br />

und ein Verwaltungswegweiser hilft Unternehmern, schnell<br />

und unkompliziert den richtigen Ansprechpartner zu finden.<br />

Auch Informationsveranstaltungen für Unternehmen und<br />

eine Kundenbefragung sind für diese Kommunen verpflichtend.<br />

PM/CH<br />

Joachim Gauck am 6. November beim<br />

politischen Frühschoppen in der Volksbank<br />

Chemnitz.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

wirtschaftsjournal.de/id11124201<br />

Im Beisein von Brandenburgs Wirtschaftsminister<br />

Ralf Christoffers (li.) hat<br />

Barnim als erster Landkreis in Brandenburg<br />

das RAL-Gütezeichen „MittelstandsorientierteKommunalverwaltung“<br />

erhalten. Landrat Bodo Ihrke<br />

nahm die Auszeichnung am 14. November<br />

aus den Händen von Dr. Claudia<br />

Beverungen entgegen. Foto: GMKEV<br />

wirtschaftsjournal.de/id11124202


Sicheres Unternehmen<br />

Gefahrenpotenzial Mensch<br />

Pilotprojekt "Sichere Unternehmen" mündet jetzt in dauerhaftes Präventionsangebot des LKA Sachsen<br />

Ullrich Vellguth (Mitte), Aufsichtsrat G.U.B. Ingenieur AG Zwickau, im Gespräch mit Referenten.<br />

Fotos: Wolfgang Schmidt<br />

Andreas Nenner, Vorstandsvorsitzender<br />

des Sächsischen Verbandes für Sicherheit<br />

in der Wirtschaft e. V., SVSW.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.svsw.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11124301<br />

„Es wird schon nichts passieren…" Unangenehme<br />

Dinge schiebt man gern weg und Katastrophen heraufbeschwören<br />

möchte auch niemand. Doch wer<br />

sich rechtzeitig dem Präventionsgedanken öffnet,<br />

kann durchaus vor Schaden bewahrt bleiben.<br />

Vor gut einem Jahr wurde das Pilotprojekt „Sichere Unternehmen"<br />

gemeinsam vom Sächsischen Verband für Sicherheit<br />

in der Wirtschaft e.V., SVSW, den sächsischen Polizeibehörden<br />

und dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ins Leben gerufen.<br />

Es umfasst ein ganzheitliches Beratungsangebot zum Schutz<br />

von klein- und mittelständischen Unternehmen in Sachsen<br />

und beinhaltet einen Sicherheitscheck zum Objekt- und<br />

Gebäudeschutz, zur Informations- und Kommunikationstechnik<br />

sowie zur personellen Sicherheit und den organisatorischen<br />

Maßnahmen.<br />

Seither haben sich mehr als 20 Unternehmen dem Thema<br />

gestellt und sind inzwischen dabei, die empfohlenen Maßnahmen<br />

umzusetzen. Die Einführung des Projektes wurde<br />

von zahlreichen Veranstaltungen begleitet, wie der Sicherheitskonferenz<br />

im April im Freiberg, an der auch Sachsens<br />

Landespolizeipräsident Bernd Merbitz teilnahm und dem<br />

Sicherheitstag am 21. November in Dresden. Dort ging es<br />

nicht nur um Wirtschaftskriminalität von außen. Etwa 70<br />

Prozent der Verstöße werden vom eigenen Firmenpersonal<br />

begangen. „Mitarbeiter, die ihr Unternehmen schädigen,<br />

sind zumeist länger als zehn Jahre im Unternehmen gewesen",<br />

erklärte Andreas Nenner, Vorstandsvorsitzender des<br />

SVSW. "Und sie kommen aus dem mittleren und oberen<br />

Management, dadurch werden die Schäden auch größer!"<br />

Immerhin 8806 Fälle an Wirtschaftskriminalität verzeichnete<br />

das LKA Sachsen für das Jahr 2010. Das sind zwar nur<br />

3 Prozent der gesamten Straftaten, doch die Schadenssumme<br />

ist immens. Diese lag 2010 bei 246,5 Millionen<br />

Euro, neun Millionen Euro höher als im Jahr davor. Gerade<br />

Sachsen als Hochtechnologieland und teilweiser Weltmarktführer<br />

sei besonders gefährdet, machte Volker Höhne<br />

vom LKA deutlich, der in Vertretung des Präsidenten des<br />

LKA Sachsen, Jörg Michaelis, dessen Part auf dem Sicherheitstag<br />

übernommen hatte. Hoffnungsvoll sei die Aufklärungsquote,<br />

die bei 80 Prozent liege. Vermutet wird allerdings<br />

eine hohe Dunkelziffer, da Unternehmen aus der<br />

Befürchtung, einen Imageschaden zu erleiden, Delikte gar<br />

nicht melden.<br />

„Wenn es nicht gelingt, die Mitarbeiter einzubeziehen<br />

und sie zu sensibilisieren, dann bleiben Risiken!", betonte<br />

auch Ullrich Vellguth. Der Aufsichtsratsvorsitzende der G.U.B.<br />

Ingenieur AG aus Zwickau war eher zufällig auf das Beratungsangebot<br />

des LKA gestoßen. Der kostenlose Sicherheitscheck<br />

wurde sehr gut vom Unternehmen angenommen,<br />

das Diskretion und Rücksicht der Polizisten als äußerst<br />

positiv bewertet und aus den Handlungsempfehlungen<br />

inzwischen ein klares Sicherheitskonzept erarbeitet, das<br />

nach Prioritätsstufen umgesetzt wird. „Der Check ist zwar<br />

kostenlos, doch wer für die Unternehmenssicherheit etwas<br />

tun will, muss auch Geld in die Hand nehmen", empfahl<br />

Ullrich Vellguth. Wenn die Schutzmaßnahmen zu unkomfortabel<br />

seien, würden sie von Mitarbeitern nach einiger<br />

Zeit umgangen, nicht aus böser Absicht, sondern aus Bequemlichkeit.<br />

Dennoch stellte sich bei vielen Unternehmen heraus,<br />

dass die meisten Sicherheitslücken ohne nennenswerten<br />

finanziellen Aufwand geschlossen werden konnten.<br />

„Das Projekt ist im Moment personell gut zu bewältigen,<br />

doch wir arbeiten weiter daran, es bekannt zu machen",<br />

sagte Andreas Nenner. Für die Zukunft ist die Verleihung<br />

eines Qualitätssiegels für Unternehmen geplant, die ihre<br />

Sicherheitslücken mit Hilfe des Präventionsangebotes<br />

„Sicheres Unternehmen" erkannt und geschlossen haben.<br />

Das Präventionsangebot des LKA Sachsen ist weiterhin<br />

kostenlos. Simone Pflug<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

43


44 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Recht<br />

„Sanierung vor Zerschlagung“<br />

Reform des Insolvenzrechts sichert Unternehmern mehr Handlungsspielraum zu<br />

In der letzten Ausgabe hat das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

über das ‚Gesetz zur weiteren Erleichterung der<br />

Sanierung von Unternehmen' – kurz ESUG – berichtet.<br />

Es soll insolventen Unternehmen den wirtschaftlichen<br />

Neuanfang erleichtern. Der Insolvenzverwalter<br />

und Rechtsanwalt Prof. Rolf Rattunde<br />

fasst im Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong> die<br />

wichtigsten Punkte des Gesetzes zusammen.<br />

WJ: Herr Professor Rattunde, wie es der Name des<br />

Gesetzes schon sagt, erleichtert das ESUG die Sanierung<br />

von insolventen Unternehmen. Worin liegen<br />

die Vorteile des Gesetzes?<br />

Prof. Rolf Rattunde: Das lässt sich in drei Punkten<br />

zusammenfassen. Erstens haben die Gläubiger einen stärkeren<br />

Einfluss. Sie können sich zum Beispiel den Insolvenzverwalter<br />

selbst aussuchen und damit ein größeres<br />

Vertrauen in das Unternehmen beziehungsweise das Verfahren<br />

legen. Zweitens haben die Unternehmer durch das<br />

neue Gesetz einen stärkeren Einfluss auf das Insolvenzverfahren.<br />

Statt einem externen Insolvenzverwalter können<br />

die Unternehmer ihr Unternehmen jetzt selbst leiten.<br />

Damit bleiben die firmeninternen Kompetenzen erhalten<br />

und können für die Insolvenz genutzt werden. Dies kann<br />

auch zur Motivation der Mitarbeiter und zur Sanierung<br />

des Unternehmens beitragen. Drittens gibt es das so<br />

genannte ‚Schutzschirmverfahren'. Dies bedeutet, dass<br />

ein Unternehmer bereits bei drohender Zahlungsunfähigkeit<br />

oder bei Überschuldung die Möglichkeit hat, unter<br />

Leitung eines vorläufigen Sachwalters einen eigenen Sanierungsplan<br />

auszuarbeiten. Außerdem kann der Schuldner<br />

den Sachwalter selbst vorschlagen.<br />

WJ: Die Möglichkeit der Eigenverwaltung besteht<br />

schon länger. Warum wurde sie bisher nur selten<br />

genutzt?<br />

Rattunde: Dies hängt wahrscheinlich mit dem mangelnden<br />

Vertrauen der Schuldner in die Insolvenzverwalter<br />

zusammen. Mit dem ESUG haben die Geschäftsführer mehr<br />

Entscheidungsgewalt und werden aktiv in das Insolvenzverfahren<br />

einbezogen. In Zukunft erhofft man sich davon,<br />

dass die Insolvenzanträge schneller und vor allem rechtzeitig<br />

gestellt werden, um die Unternehmen vor ihrer<br />

Zerschlagung zu retten. Kurz gesagt: Sanierung geht vor<br />

Zerschlagung!<br />

WJ: Hat das ESUG Risiken?<br />

Rattunde: Laut meinem heutigen Kenntnisstand hat das<br />

Gesetz keinerlei Nachteile.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Eine Insolvenz kann also auch<br />

eine Chance sein?<br />

Rattunde: Genau. Früher wurde Insolvenz mit dem Tod<br />

eines Unternehmens gleichgesetzt. Das kann man so heute<br />

nicht mehr sehen, denn für viele Firmen ist die Einreichung<br />

des Insolvenzverfahrens ein erster Schritt in Richtung Sanierung.<br />

Die Überschuldung wird Schritt für Schritt beseitigt.<br />

So bleibt, im Gegensatz zur Zerschlagung, ein gewisser<br />

Restwert bestehen, von dem die Gläubiger profitieren.<br />

Prof. Rolf Rattunde<br />

Tätigkeitsschwerpunkte<br />

Insolvenzrecht, Wirtschaftsrecht,<br />

Sanierung und Restrukturierung<br />

Zulassung<br />

Landgericht Berlin seit 1983<br />

Kammergericht seit 1989<br />

Funktion<br />

Partner der LEONHARDT<br />

Rechtsanwälte Insolvenzverwalter<br />

Notare in Berlin<br />

Rechtsanwalt seit 1983<br />

Fachanwalt für Steuerrecht seit<br />

1987<br />

Insolvenzverwalter seit 1991<br />

Notar seit 1993<br />

Fachanwalt für Insolvenzrecht<br />

seit 2002<br />

Seit 2006 Honorarprofessor an<br />

der Hochschule für Technik und<br />

Wirtschaft Berlin, Dozent u. a. für<br />

die Deutsche Richterakademie,<br />

für IDW, Dt. Notarinstitut, DAV<br />

sowie viele öffentliche und private<br />

Institutionen.<br />

WJ: In ihrem Vortrag auf dem Verbandstag des Steuerberaterverbandes<br />

Sachsen e.V. hatten Sie gesagt,<br />

dass Sachsen Vorreiter bei der Insolvenzplanung<br />

sei. Könnten Sie das bitte noch einmal genauer ausführen?<br />

Rattunde: Die Entwicklung ist auf die sächsische Aufbaubank<br />

zurückzuführen. Mit dem Programm KUNST – Krisenbewältigung<br />

und Neustart – fördert sie seit mehreren<br />

Jahren unter anderem die Erstellung von Insolvenzplänen.<br />

Damit unterstützt sie erfolgreich KMU, die zwar insolvent<br />

aber sanierungsfähig sind und somit gute Chancen auf eine<br />

Betriebsfortführung haben.<br />

Gespräch: Stefanie Rudolph wirtschaftsjournal.de/id11124401


Starke Partner<br />

Unternehmensführung<br />

Dienstleistungsnetzwerk support unterstützt Arbeitgeber bei Beschäftigungserhalt chronisch kranker Fachkräfte<br />

Heike Altermann an ihren bisherigen<br />

Arbeitplatz. Auf Dauer kann sie so nicht<br />

mehr arbeiten. Foto: Stefanie Rudolph<br />

wirtschaftsjournal.de/id11124501<br />

Als Heike Altermann zu unserem gemeinsamen Termin<br />

erscheint, bin ich überrascht. Schließlich sollte ich auf eine<br />

Frau treffen, die an einer fortschreitenden Krankheit leidet.<br />

Die 50-Jährige nimmt mir gegenüber Platz. Ihre Behinderung<br />

sieht man ihr nicht an. „Ich leide an einem chronischen<br />

Rückenleiden", erhalte ich von Heike Altermann als<br />

Antwort auf meine Frage nach ihrem Krankheitsbild.<br />

Seit zehn Jahren ist sie als Lohnbuchhalterin bei der<br />

BOS EDV-Service GmbH angestellt. Bedingt durch ihren<br />

Beruf verbringt sie viel Arbeitszeit am Schreibtisch. Das<br />

lange Sitzen fällt ihr jedoch zunehmend schwer. „Als Arbeitgeber<br />

bin ich sehr daran interessiert, Frau Altermann als<br />

Fachkraft in meinem Betrieb zu erhalten", betont Wolfgang<br />

Göpfert, Geschäftsführer des Dienstleistungsunternehmens.<br />

„Um dem Fortschreiten der Krankheit entgegenzuwirken<br />

beziehungsweise ihre Leiden zu mindern, muss ihr Arbeitsplatz<br />

entsprechend behinderungsgerecht eingerichtet werden.<br />

So wird es gelingen, ihre körperlichen Einschränkungen<br />

durch die passende Büroausstattung auszugleichen."<br />

Hierbei handelt es sich um eine Förderleistung für den Arbeitnehmer.<br />

„Mir sind als Unternehmer die Hände gebunden.<br />

Ich habe keine Möglichkeit, meine Mitarbeiterin bei den<br />

Anträgen zu unterstützen und auch keinerlei Mitspracherecht",<br />

gibt Göpfert zu denken. Deshalb hat Heike Altermann<br />

selbst Anfang August bei der Deutschen Rentenversicherung<br />

einen Antrag für Leistungen am Arbeitsleben<br />

gestellt. Er beinhaltete einen benötigten speziellen Bürostuhl<br />

und einen höhenverstellbaren Schreibtisch. Der höhenverstellbare<br />

Tisch wurde bereits genehmigt. Der Antrag zum<br />

Bürostuhl wurde zunächst abgelehnt, obwohl durch das<br />

Integrationsamt eine Begutachtung stattfand, nach welcher<br />

Der ergonomische Bürostuhl<br />

"xenium duo-back ® " würde der<br />

Buchhalterin eine individuelle<br />

Sitzhaltung ermöglichen und so<br />

ihre Rückenschmerzen lindern.<br />

Foto: ROHDE & GRAHL GmbH<br />

der Stuhl für Heike Altermann dringend notwendig ist.<br />

Unterstützung beim weiteren Vorgehen im Antrags- und<br />

Widerspruchsverfahren finden Frau Altermann und ihr<br />

Arbeitgeber bei Daniel Wiener. Er ist Mitarbeiter von<br />

„support“, einem kooperativen Dienstleistungsnetzwerk<br />

vom Sozialen Förderwerk e. V. und dem Unternehmerverband<br />

Sachsen für sächsische kleinere und mittlere Unternehmen<br />

(KMU). „support“ unterstützt Unternehmen in allen<br />

Fragen um die Einstellung, Ausbildung und die Arbeitsplatzerhaltung<br />

von Arbeitnehmern mit Behinderungen.<br />

„Durch meine Mitgliedschaft beim Unternehmerverband<br />

Sachsen bin ich erst auf „support“ und die Möglichkeiten<br />

der finanziellen Förderung, die für meine Mitarbeiterin bestehen,<br />

aufmerksam geworden", sagt Wolfgang Göpfert. Außerdem<br />

habe ihn das Projekt in dem Vorhaben bestärkt, bei<br />

der nächsten Fachkräftesuche auch Menschen mit Behinderung<br />

in Erwägung zu ziehen. „Egal, ob der Bewerber eine<br />

Behinderung hat oder nicht – was mich am Ende überzeugt,<br />

sind seine Fachkompetenzen. Es muss einfach passen", so<br />

Göpfert.<br />

Die Unterstützung des Projektes „support“ machte die<br />

Beantragung der behinderungsgerechten Arbeitsplatzausstattung<br />

und somit auch die Erhaltung des Arbeitsplatzes<br />

erst möglich.<br />

Sollte der für Frau Altermann notwendige Bürostuhl auch<br />

im Widerspruch abgelehnt werden, wird „support“ die Übernahme<br />

der Förderung durch das Integrationsamt prüfen.<br />

Frau Altermann ist zuversichtlich: „Meine Arbeit ist sehr<br />

abwechslungsreich und macht mir großen Spaß. Deshalb<br />

werde ich alles daran setzen, dass ich noch möglichst lang<br />

arbeiten kann". Stefanie Rudolph<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

45


46 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Unternehmensführung<br />

Aufeinander zugehen<br />

Wie sich Unternehmer und Fachkräfte mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt begegnen<br />

Erik Flach ist 23 Jahre alt und macht eine Ausbildung<br />

bei der Agentur für Arbeit Plauen im dritten Lehrjahr. Was<br />

ihn von seinen Mitschülern lediglich unterscheidet, ist sein<br />

Rollstuhl. „Vor dem Bewerbungsgespräch hatte ich Bedenken,<br />

ob denn zum Beispiel mein Arbeitsplatz behindertengerecht<br />

eingerichtet werden könnte", blickt der junge Mann<br />

aus Plauen zurück. Für ihn war es im Vorfeld besonders<br />

schwer, einen Arbeitgeber zu finden, der ihm einen gut ausgestatteten<br />

Arbeitsplatz zur Verfügung stellen konnte. „Meine<br />

Skepsis hat sich dann während des Gesprächs und des darauffolgenden<br />

Praktikums verflüchtigt, denn ich konnte problemlos<br />

arbeiten und wurde gut aufgenommen." Nach dem<br />

Abschluss seiner Ausbildung wird Erik Flach eine feste Anstellung<br />

bekommen.<br />

Zu den Arbeitgebern, die der Beschäftigung von Menschen<br />

mit Behinderung aufgeschlossen gegenüberstehen,<br />

gehört auch die buw Holding GmbH. Seit der Gründung<br />

1998 sind Menschen mit Behinderung fester Bestandteil<br />

des Personals. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen<br />

4200 Mitarbeiter, darunter 150 Schwerbehinderte. Von Rollstuhlfahrern<br />

über Sehbehinderte bis hin zu Schwerstbehinderten<br />

mit Blindenhund findet das Unternehmen für jeden<br />

Bewerber eine passende Aufgabe. Deshalb konnten auch<br />

Grenzenlos lernen<br />

in der Niederlassung in Leipzig<br />

30 Stellen an Menschen mit<br />

Behinderung vergeben werden.<br />

„Unsere Erfahrung in diesem<br />

Bereich ist durchweg positiv.<br />

Die Menschen sind äußerst<br />

kooperativ und freuen sich sehr,<br />

wenn sie am Ende einen Arbeitsvertrag<br />

unterzeichnen<br />

können", so Sebastian von<br />

Eltz-Rübenach, Prokurist der<br />

buw GmbH.<br />

„Meines Erachtens hängt die ablehnende Haltung gegenüber<br />

der Beschäftigung von Behinderten mit der mangelnden<br />

Aufklärung und Unwissenheit in den Unternehmen<br />

zusammen", meint von Eltz-Rübenach. „Es gibt aber auch<br />

Skepsis gegenüber den Unternehmen, die sich in diesem<br />

Bereich engagierten wollen", spricht er aus eigener Erfahrung.<br />

Deshalb engagiert sich der Dienstleister in einem<br />

Projekt, das die Vermittlung von jungen Menschen mit Behinderung<br />

durch die intensive Kommunikation aller Beteiligten<br />

fördert.<br />

Stefanie Rudolph<br />

Verleihung des Preises für Innovation in der Erwachsenenbildung <strong>2011</strong><br />

Mit der bsw - Beratung, Service und Weiterbildung GmbH<br />

in Dresden ist eine Einrichtung mit dem Preis für Innovation<br />

in der Erwachsenenbildung <strong>2011</strong> ausgezeichnet worden,<br />

den das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung –<br />

Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V. (DIE) – alle<br />

zwei Jahre vergibt. In die engste Wahl kamen 19 Projekte<br />

aus dem ganzen Bundesgebiet. Das Thema des Preises lautete<br />

in diesem Jahr: „Grenzenlos lernen - Mit Grenzen und<br />

Entgrenzung didaktisch umgehen!" Die bsw GmbH gewann<br />

mit ihrem Projekt „AlphaKU – Neue Beschäftigungsperspektiven<br />

für Geringqualifizierte durch Grundbildung und<br />

Alphabetisierung“ in der Kategorie „Arbeits- und Lebenswelt“.<br />

Seit Jahren erweist sich die Integration von Langzeitarbeitslosen<br />

in den Arbeitsmarkt als große gesellschaftliche<br />

Herausforderung. Im Rahmen des Projektes „AlphaKU“ soll-<br />

ten Weiterbildungsangebote für Langzeitarbeitslose entwickelt<br />

und erprobt werden. Ziel des Gestaltungsprojektes<br />

war es, Langzeitarbeitslosen durch die Schaffung stabiler<br />

und auf ihre Situation zugeschnittener Bildungsangebote,<br />

den Erwerb notwendiger Grundkompetenzen wie Lesen,<br />

Schreiben und Rechnen, aber auch weiterführender Fähigkeiten<br />

zu ermöglichen.<br />

Die Schirmherrschaft hatte das Ministerium für Schule<br />

und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen übernommen.<br />

„Die Projekte der für den Preis Nominierten haben<br />

alle vorbildliche und innovative didaktische Konzepte entwickelt,<br />

um den Herausforderungen der Entgrenzung zu<br />

begegnen“, betonte die international besetzte Jury.<br />

Die Verleihung des Preises fand am 5. <strong>Dezember</strong> in Bonn<br />

statt.<br />

PM/SP<br />

Theoretisch sind den meisten Menschen<br />

der Wert und die Leistungsfähigkeit<br />

ihrer Mitmenschen mit Behinderung<br />

bewusst, wie eine Umfrage der Aktion<br />

Mensch zeigt.<br />

wirtschaftsjournal.de/id11124601<br />

wirtschaftsjournal.de/id11124602


In weiblicher Hand<br />

Commerzbank-Studie: 31 Prozent der Top-Führungskräfte in Sachsen sind Frauen<br />

In sächsischen Firmen mit einem Jahresumsatz ab 2,5 Millionen Euro<br />

sind 31 Prozent aller Top-Führungspositionen mit Frauen besetzt. Fast<br />

jedes dritte Unternehmen wird von einer Frau geführt. Damit liegt<br />

der Mittelstand in Sachsen an der Spitze im bundesdeutschen Vergleich<br />

und toppt die Quote in den DAX-Konzernen um ein Vielfaches.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt die zehnte Studie der Initiative Unternehmer<br />

Perspektiven „Frauen und Männer an der Spitze – so führt der deutsche Mittelstand",<br />

für die TNS Infratest im Winter 2010/<strong>2011</strong> bundesweit 4000 Eigentümer<br />

und Geschäftsführer befragt hat – 200 davon aus Sachsen. Die Studie rückt die<br />

Spitzenkräfte selbst, ihr Führungsverständnis sowie Führung und Motivation im<br />

Geschäftsalltag in den Fokus.<br />

„Hinsichtlich Fachkräftemangel und demografischer Entwicklung macht der<br />

Mittelstand in der Führung schon jetzt einen besseren Job als die Großunternehmen",<br />

kommentiert Jörg Frischholz, Vorsitzender der Geschäftsleitung der<br />

Mittelstandsbank der Commerzbank in Sachsen, diese Entwicklung. Mit bundesweit<br />

37 Prozent seien die Frauen besonders stark unter den Nachwuchsführungskräften<br />

unter 30 vertreten. „Wenn es den Firmen gelingt, den gut ausgebildeten<br />

Frauen während und nach der Familienzeit Perspektiven zu bieten, kann<br />

die Frauenquote im Mittelstand noch weiter steigen", so Frischholz. Dass die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf hier ein wichtiger Faktor ist, sehen 52 Prozent<br />

der sächsischen Unternehmen und wollen daran arbeiten. Gesonderte Aktivitäten<br />

für den Führungsnachwuchs und gezielte Maßnahmen, um die Frauen<br />

im Unternehmen zu fördern, stehen bei 34 bzw. 13 Prozent der Firmen in diesem<br />

Bundesland auf der Agenda. Dies stößt auf einen breiten Konsens, der in<br />

Ostdeutshland traditionell verankert ist. Hier entfällt für Mütter, die ambitioniert<br />

eine Berufslaufbahn verfolgen, der Rechtfertigungsdruck gegenüber dem<br />

privaten und beruflichen Umfeld wie eine aktuelle Studie der pme Familienservice<br />

GmbH erneut feststellte.<br />

Nachholbedarf in technischen Branchen<br />

In der Regel sind die weiblichen Geschäftsführer angestellt. Aber auch die Zahl<br />

der Frauen unter den Alleingeschäftsführern und Eigentümern liegt mit bundesweit<br />

15 Prozent auf einem hohen Niveau. Im Tagesgeschäft verantworten die<br />

Frauen in den mittelständischen Führungsteams nicht nur das Personalwesen<br />

(85 Prozent), sondern häufig auch andere zentrale Aufgabenfelder wie Controlling<br />

(72 Prozent) oder Finanzen (71 Prozent). Vertrieb und technische Bereiche<br />

wie Entwicklung und Produktion sind dagegen nach wie vor von Männern<br />

geprägt. Deutlicher Nachholbedarf herrscht in technischen Zukunftsbranchen<br />

wie Logistik, Maschinenbau und der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Eine<br />

Frauendomäne dagegen ist noch immer das Gesundheitswesen.<br />

Führungsstrukturen im Wandel<br />

Das Bild des patriarchalischen Unternehmers und Gründers, der allein die Geschäfte<br />

führt, ist passé. Jede zweite Führungskraft im sächsischen Mittelstand ist<br />

angestellter Manager ohne eigene Unternehmensanteile. Nur 13 Prozent der<br />

Unternehmensführung<br />

Die vollständige Studie sowie weitere Informationen zur Initiative<br />

finden Sie unter www.unternehmerperspektiven.de.<br />

mittelständischen Chefs in Sachsen sind Alleineigentümer, entsprechen also dem<br />

in der Öffentlichkeit häufig noch vorherrschenden Bild des Unternehmers. Demnach<br />

hat nicht nur mit Blick auf die Frauenquote in den Chefetagen der mittelständischen<br />

Wirtschaft die Diversity, zu Deutsch Vielfalt, Einzug gehalten. Allein<br />

Vielfalt in Hinblick auf die Herkunft bleibt die Ausnahme: Bundesweit stammen<br />

nur vier Prozent der Führungskräfte selbst oder in zweiter Generation aus dem<br />

Ausland, nur in acht Prozent der Unternehmen finden sich Ausländer oder Deutsche<br />

mit Migrationshintergrund in den Führungsteams wieder. Sachsen liegt<br />

mit nur 3 Prozent – wie fast alle Länder im Osten – noch unter dem Bundesdurchschnitt.<br />

Eine Ausnahme ist Berlin mit 9 Prozent multikultureller Führungsteams.<br />

Als Visionäre sehen sich in Sachsen 36 Prozent. Charismatiker bleiben<br />

mit 10 Prozent die Ausnahme. Dabei zeigen die Geschäftsführer wirtschaftlich<br />

besonders erfolgreicher Firmen, dass Charisma und visionärer Weitblick in der<br />

Führung Erfolg versprechend sind. PM/CH<br />

wirtschaftsjournal.de/id11124701<br />

Vorbereitungslehrgänge auf eine IHK-Fortbildungsprüfung<br />

1. Weiterbildungsangebot Kaufmännischer Halbjahr 2012und<br />

gewerblicher April Bereich | Mai 2010<br />

� Seminarreihe Lohn- und 12.04.2010 bis 10.05.2010<br />

Ausbildung der Ausbilder 17.01 bis 29.03.2012, bbgl.<br />

Aufstiegsfortbildungen<br />

Gehaltsabrechnung<br />

19.03. bis 30.03.2012, Vollzeit<br />

��<br />

Geprüfte(r) Bilanzen lesen Technische(r) - Unternehmenslage Fachwirt(in) bewerten 07.05. 12.04.2010 bis 25.05.2012, bis 13.04.2010 10.12.<strong>2011</strong> Vollzeit<br />

Gepr.<br />

� Geprüfte(r)<br />

Industriemeister(in)<br />

Immobilienfachwirt(in)<br />

Metall 06.03.2012<br />

16.04.2010<br />

bis<br />

�<br />

bis<br />

10.05.2014,<br />

24.09.<strong>2011</strong><br />

bbgl.<br />

Mund-zu-Mund-Marketing 13.04.2010<br />

Gepr. Technische(r) Fachwirt(in) 19.03.2012 bis 07.12.2013, bbgl<br />

Gepr. ��<br />

Die Geprüfte(r) Bilanzbuchhalter(in) Marke als Betriebswirt(in) handfester Unternehmenswert 26.03.2012 18.05.2010 bis bis 05.03.2014, 07.06.2010 15.04.2010<br />

bbgl.<br />

Gepr. � Richtig Industriefachwirt(in) Tarifieren 27.02.2012 bis 12.10.2013, 15.04.2010 bbgl.<br />

Fachwirt(in) im Sozial- und Gesundheitsw. 16.04.2012 bis 09.10.2013, bbgl.<br />

Kaufmännischer und gewerblicher Bereich<br />

Gepr. Wirtschaftsfachwirt(in) 17.04.2012 bis 07.11.2013, bbgl.<br />

Gepr.<br />

Informationen � Seminarreihe Immobilienfachwirt(in)<br />

und Lohn- Anmeldung: und 01.06.2012 12.04.2010 bis bis 05.10.2013, 10.05.2010 bbgl.<br />

Annette Bieckenhain | Telefon: 0371 6900-1411 |<br />

Weitere Gehaltsabrechnung<br />

E-Mail bieckenhain@chemnitz.ihk.de<br />

Informationen erhalten Sie im Zentrum für Weiterbildung<br />

unter � Bilanzen Tel. 0371 lesen 6900 - Unternehmenslage 1412 oder 1413, bieckenhain@chemnitz.ihk.de<br />

bewerten 13.04.2010<br />

� Mund-zu-Mund-Marketing 13.04.2010<br />

� Die Marke als handfester Unser gesamtes Unternehmenswert Weiterbildungsprogramm15.04.2010<br />

� Richtig Tarifieren finden Sie auch unter<br />

15.04.2010<br />

www.chemnitz.ihk24.de<br />

Informationen und Anmeldung:<br />

Annette Bieckenhain | Telefon: 0371 6900-1411 |<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

47


48 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Special Glashütte<br />

Aus Sachsen in die ganze Welt<br />

Glashütter Uhren sind als Sinnbild für hohe Qualität und Präzisionsarbeit weltweit bekannt<br />

Die Gründungsurkunde der Uhrenindustrie in Glashütte von 1845 und die erste Lange Taschenuhr. Damit war der Grundstein für<br />

die Entwicklung der Stadt gelegt. Fotos: Deutsches Uhrenmuseum Glashütte<br />

Seit 165 Jahren steht der Name „Glashütte“ für<br />

hohe Uhrmacherkunst – sowohl was die Uhren als<br />

auch ihren Produktionsstandort angeht. Die Qualität<br />

der deutschen Präzisionsarbeit und das außergewöhnliche<br />

Design haben den Uhren zu Weltruhm<br />

verholfen. Entwickelt und produziert werden sie in<br />

der gleichnamigen Kleinstadt in Sachsen. Glashütte<br />

oder „Die Stadt der Uhren“ liegt eine halbe Stunde<br />

Fahrzeit von Dresden entfernt und ist die Wiege<br />

der deutschen Uhrenindustrie.<br />

Die Entstehung der Uhrenindustrie<br />

Alles begann mit Ferdinand Adolph Lange, der sich 1845<br />

in Glashütte niederließ. Der gelernte Uhrmacher machte<br />

sich mit Hilfe der finanziellen Unterstützung durch die Sächsische<br />

Staatsregierung selbständig. In dem Vertrag wurde<br />

festgehalten, dass in den ersten Jahren 15 Lehrlinge ausgebildet<br />

werden sollten, die im Anschluss in einem für die<br />

Uhrenherstellung relevanten handwerklichen Bereich eine<br />

eigene Werkstatt gründeten. Je nach Art der Ausbildung<br />

boten sie als spezialisierte Zulieferer Einzelteile wie Unruhen,<br />

Lagersteine oder Zahnräder bzw. Dienstleistungen wie<br />

Gravuren oder den Bau von Spezialwerkzeugen an. Andere<br />

befreundete Uhrmacher gründeten eigene Unternehmen,<br />

die die Endmontage der Einzelteile zu Taschenuhren übernahmen.<br />

Revolutionierend für die damalige Uhrmacherzunft<br />

war Langes Einführung des metrischen Maßsystems, mit<br />

dem er das in der Schweiz verwendete Pariser Linienmaß<br />

ersetzte. Grund für die Verwendung der neuen Maßeinheit<br />

war Langes bestreben, die Produktion reproduzierbar zu<br />

gestalten und vor allem präzisere Bauteile zu produzieren.<br />

Dies war mit den bisherigen Produktionsmethoden nicht<br />

möglich gewesen. Nachdem der Vertriebserfolg der Präzisionsankeruhren<br />

zunächst ausblieb, gelang Lange auf der<br />

Weltausstellung 1851 in London der internationale Durchbruch.<br />

Der Uhrmacher erkannte, dass er für den nachhaltigen<br />

Erfolg der Uhrenindustrie auf die Unterstützung von<br />

weiteren Mitstreitern und Fachkollegen angewiesen war.<br />

So gründeten in den Folgejahren Julius Aßmann, Adolf<br />

Schneider und Moritz Großmann Uhrenfabriken in Glashütte.<br />

Gemeinsam entwickelten sie eine Präzisionstaschenuhr,<br />

die über Jahrzehnte hinweg Marktführer blieb. In Glashütte<br />

entstanden so die zu dieser Zeit genauesten Zeitmesser<br />

bis zur Entwicklung der Quarzuhr. Neben der Taschenuhr<br />

wurden auch Marine-Chromometer, Turm-, Bahnhofs- oder<br />

Präzisionspendeluhren gefertigt. Nur durch die Weiterentwicklung<br />

der Präzisionswerkzeuge, -messgeräte, -vorrichtungen<br />

und -maschinen war die Herstellung der immer<br />

genaueren Uhren möglich. �<br />

Historischer Uhrmachertisch<br />

Fachbegriffe im Überblick:<br />

Anker<br />

Teil der Ankerhemmung mit der<br />

Form eines Schiffsankers.<br />

(www.zeitgefuehl.de)<br />

Chaton<br />

Kreisrundes Stück Metall mit in<br />

einer Bohrung eingefügten Stein<br />

(Steinfutter). Der Chaton seinerseits<br />

wird in der Platine, der<br />

Brücke oder dem Kloben durch<br />

Einpressen oder Verschrauben<br />

befestigt. (www.zeitgefuehl.de)<br />

Chronometer<br />

besonders präzise mechanische<br />

Uhren, die früher besonders zur<br />

Zeitbestimmung für die Navigation<br />

auf Schiffen und Flugzeugen<br />

benötigt wurden.<br />

(www.wikipedia.de )<br />

Complikation<br />

Uhrwerk mit einem oder mehreren<br />

zusätzlichen Mechanismen<br />

(Schlagwerk, Kalender, Repetition,<br />

Chronograph, Wecker).<br />

(www.zeitgefuehl.de)<br />


Hemmung<br />

Mechanismus, der entsprechend<br />

der Unruhschwingung die<br />

Geschwindigkeit des Räderwerkes<br />

regelt, indem er abwechselnd<br />

hemmt und befreit.<br />

(www.zeitgefuehl.de)<br />

Pariser Linie<br />

Die Pariser Linie ist ein altes Längenmaß,<br />

das im 17. und 18. Jahrhundert<br />

europaweit als Referenzeinheit<br />

verwendet wurde. Eine<br />

Pariser Linie entspricht 1/12 Zoll.<br />

1799 wurde das Urmeter zu exakt<br />

443,296 Pariser Linien festgelegt,<br />

daraus ergibt sich, dass eine Pariser<br />

Linie ca. 2,255829 Millimeter<br />

lang ist. (www.wikipedia.de )<br />

Platinen<br />

Die Platinen enthalten sämtliche<br />

Lager- und Befestigungspunkte<br />

aller Räder und Funktionsteile<br />

eines Uhrwerkes. Es gibt zwei<br />

Arten von Platinen. Vollplatinen<br />

sind, wie der Name schon sagt,<br />

nicht durchbrochen. Skelettplatinen<br />

sind solche Werkplatten, bei<br />

denen alles überflüssige Material<br />

weggelassen wird, welches nicht<br />

unmittelbar der Funktion oder<br />

Stabilität des Uhrwerkes dienlich<br />

ist. (www.matthias-naeschke.de)<br />

Schwanenhals-Feinregulierung<br />

Vorrichtung in Form eines Schwanenhalses<br />

für das Feineinstellen<br />

einer Uhr mit mechanischem<br />

Schwingsystem.<br />

(www.zeitgefühl.de)<br />

Unruh<br />

Die Unruh ist ein präzises, aus<br />

Metall gefertigtes Schwungrad,<br />

das an den Wellenenden Zapfen<br />

zur Lagerung hat. Eine Spiralfeder<br />

bildet zusammen mit der Masse<br />

des Rades ein schwingungsfähiges<br />

System. Die Genauigkeit der<br />

Unruhschwingung bestimmt die<br />

Ganggenauigkeit der Uhr.<br />

(www.wikipedia.de)<br />

wirtschaftsjournal.de/id11124801<br />

Starke Partner<br />

Maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung dieser Gerätschaften<br />

war das Unternehmen „Rob. Mühle & Sohn“, das<br />

ab 1869 präzise und feinmechanische Messsysteme lieferte,<br />

mit denen die Werkteile oder Zahnradstärken in Millimeter,<br />

also im metrischen System, gemessen werden konnten.<br />

Damit leistete Mühle einen wichtigen Beitrag in der<br />

Herstellung der Präzisionsuhrenindustrie.<br />

Um die Taschenuhren erfolgreich auf den Markt zu bringen,<br />

engagierte Lange den Kaufmann Johannes Dürrstein.<br />

Da die Uhren nicht den gewünschten Absatz fanden, gründete<br />

dieser 1893 eine eigene Manufaktur. Sein Ziel war es,<br />

Uhren nach Glashütter Qualität zu erschwinglichen Preisen<br />

zu produzieren. Dies war die Geburtsstunde der Uhrenfabrik<br />

Union. Um die hohe fachliche Kompetenz seiner Manufaktur<br />

unter Beweis zu stellen, entwickelte Dürrstein mit<br />

seinen Mitarbeitern besonders komplizierte Uhrmodelle. So<br />

entstand mit der Universaluhr mit 18 Komplikationen die<br />

bis dato komplizierteste Taschenuhr der Welt.<br />

Turbulenzen im 20. Jahrhundert und Neuanfang<br />

Bis jetzt hatte sich die Uhren- und feinmechanische Industrie<br />

zum wirtschaftlichen Rückgrad der Stadt entwickelt.<br />

Mehr als 200 Personen waren in Uhren- und Zulieferfirmen<br />

in Glashütte beschäftigt, A. Lange & Söhne lieferten<br />

2000 Uhren pro Jahr. Dann verpasste das Städtchen jedoch<br />

den technischen Anschluss und wurde von der Konkurrenz<br />

durch billigere Produktionsmethoden und modernere Technologien<br />

überholt. Während des ersten Weltkriegs erfolgte<br />

die Umstellung von Uhren- auf Rüstungsindustrie. Infla-<br />

Special Glashütte<br />

„Die tragbare Uhr ist, mehr noch als die Dampfmaschine,<br />

die eigentliche Protagonistin der industriellen Revolution.“<br />

Historische goldene Taschenuhr der<br />

Glashütte Uhrenfabrik Union.<br />

Lewis Mumford<br />

tion und Arbeitslosigkeit sorgten jedoch dafür, dass die<br />

einst florierende Stadt Konkurs anmelden musste. Wirtschaftliche<br />

Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Die<br />

Kriegsschäden und Reparationsleistungen nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg taten ihr Übriges. Nicht nur, dass ein großteil<br />

der Fachkräfte dem Krieg zum Opfer gefallen waren,<br />

mit der Demontage der Fertigungsanlagen der Uhren- und<br />

Feinmechanikindustrie schien die Glanzzeit Glashüttes<br />

gänzlich vorbei zu sein.<br />

Mit der Verstaatlichung zur VEB Glashütter Uhrenbetriebe<br />

(GUB) wurden alle Manufakturen 1952 zusammengeführt.<br />

Nach der Wiedervereinigung erfuhr das Uhrmacherhandwerk<br />

in Glashütte jedoch eine Wiederbelebung.<br />

Gleich im Jahre 1990 etablierte A. Lange & Söhne die Marke<br />

„Glashütter Original“, nachdem Walther Lange, Urenkel<br />

von Ferdinand Adolph Lange, die Lange Uhren GmbH angemeldet<br />

hatte. Charakteristisch für jede Uhr sind die vier<br />

traditionellen Merkmale: Schwanenhals-Feinregulierung,<br />

handgravierter Unruhkolben, verschraubte Goldchatons und<br />

Dreiviertelplatine. Bereits 1994 waren die qualitativ hochwertigen<br />

und ästhetischen Uhren wieder bekannt und wurden<br />

nach Amerika, China oder in die Vereinigten Arabischen<br />

Emirate verkauft.<br />

Heute sind insgesamt 11 bekannte Uhrenhersteller in<br />

Glashütte ansässig, die gemeinsam mehr als 1000 neue<br />

Arbeitsplätze geschaffen haben. Auch die Neu- und Wiederansiedlung<br />

von Betrieben der feinmechanischen Industrie<br />

hat zur wirtschaftlichen Stärkung des Standortes beigetragen.<br />

Stefanie Rudolph<br />

Die Restaurierung einer GUB Taschenuhr. Hier braucht es ein gutes Auge und eine<br />

ruhige Hand.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

49


50 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Special Glashütte<br />

„Faszination Zeit“<br />

Im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte treffen Vergangenheit und Zukunft aufeinander<br />

Mit dem Bekanntheitsgrad der Uhren aus Glashütte<br />

wuchs auch die Nachfrage nach den hochwertigen<br />

Zeitmessern. Um den Standort in Zukunft am<br />

Markt zu halten, brauchte es gute und speziell ausgebildete<br />

Fachkräfte. Da im Zuge der technischen<br />

Entwicklung im ganzen Land ein großer Bedarf an<br />

Fachleuten aus dem Bereich der Präzisionsmechanik<br />

bestand, engagierte sich der Uhrenfabrikant<br />

Moritz Großmann für die Gründung einer eigenen<br />

Ausbildungseinrichtung.<br />

1878 wurde die Deutsche Uhrmacherschule eröffnet. Im<br />

Zentrum der anspruchsvollen Ausbildung stand die technische<br />

Durchdringung der mechanischen Uhr. Deshalb<br />

lernten die Schüler die Fertigung von Chronometern, Uhrmacherwerkzeugen<br />

und das Durchführen von Reparaturarbeiten.<br />

Gleichzeitig wurde die Funktionsweise der Uhr<br />

durch den Unterricht in Arithmetik, Geometrie, Mathematik,<br />

Physik und Technisches Zeichnen vermittelt. Auch Fremdsprachenunterricht<br />

in Englisch und Französisch gehörte zum<br />

festen Bestandteil des Stundenplans. Angefangen mit 30<br />

Schülern wurde auf Grund großer Nachfrage ein Neubau<br />

errichtet, so dass ab 1881 60 Schüler pro Jahr unterrichtet<br />

werden konnten.<br />

Ein Erweiterungsbau vergrößerte die verfügbare Fläche der<br />

Unterrichts- und Werkräume auf das Dreifache. Diese Entwicklung<br />

machte es möglich, dass ab 1923 unterschiedliche<br />

Facharbeiter, Meister und Techniker in diversifizierten<br />

Fachdisziplinen ausgebildet wurden. 1951 verlässt der letzte<br />

Meisterkurs die Ausbildungsstätte und die Deutsche Uhrmacherschule<br />

erhält den Status einer Fachhochschule; sechs<br />

Jahre später wird sie in „Ingenieurschule für Feinwerktechnik<br />

Glashütte (Sachs.)“ umbenannt. Ein schwarzer Tag in der<br />

Geschichte der Schule ist der 10. Juni 1976. In den Abendstunden<br />

bricht ein Dachstuhlbrand aus. Beim Wiederaufbau<br />

wird das Dachgeschoss so umgestaltet, dass weitere<br />

Internatszimmer entstehen.<br />

1992 wird die Ausbildungsstätte geschlossen. Die Lehrausbildung<br />

von Uhrmachern wurde danach in bewährter<br />

Tradition der Glashütter Schule in einige Betriebe und im<br />

Beruflichen Schulzentrum der Stadt weitergeführt. 130 Jahre<br />

nach der Gründung erstrahlt das Gebäude wieder in neuem<br />

Glanz. Am 22. Mai 2008 wurde das Deutsche Uhrenmuseum<br />

Glashütte sowie die Uhrmacherschule „Alfred Helwig“ der<br />

Uhrenmanufaktur Glashütte Original eröffnet. Möglich machte<br />

die die Stiftung „Deutsches Uhrenmuseum Glashütte –<br />

Nicolas G. Heyek“, unter deren Trägerschaft das Deutsche<br />

Uhrenmuseum mit seiner Sammlung sowie das zugehörige<br />

Archiv und die Fachbibliothek stehen.<br />

Einmalig in der Auswahl seiner Exponate präsentiert das<br />

Museum eine Zeitreise von den Anfängen der sächsischen<br />

Uhrenfertigung im Jahr 1845 bis zum heutigen Tage. Über<br />

160 Jahre feine Glashütter Uhrmacherkunst haben ihren<br />

würdigen Platz in einer traditionellen Wirkungsstätte im<br />

Herzen der Uhrenstadt erhalten. Unter dem Motto „Faszination<br />

Zeit – Zeit erleben“ können Besucher auf zwei Etagen<br />

mit mehr als 1000 Quadratmetern Fläche sowohl die<br />

chronologische Abfolge der Entwicklung des Uhrenbaus als<br />

auch die Wunderwelt der Uhrmacherkunst erleben. Der<br />

Schwerpunkt liegt dabei auf dem Zeitraum zwischen 1871<br />

und 1914 – der Glanzzeit der Uhrenindustrie. Zu den herausragenden<br />

Ausstellungsstücken gehören neben wichtigen<br />

Zeitzeugnissen wie der Gründungserklärung von 1845<br />

die Astronomische Kunstuhr von Hermann Goertz sowie<br />

einmalige Präzisionsuhren, die in den Glashütter Manufakturen<br />

entwickelt wurden.<br />

Stefanie Rudolph<br />

Weitere Informationen:<br />

www.museum-glashuette.com<br />

Junge Auszubildende bei ihren ersten<br />

Handgriffen in der Uhrmacherschule<br />

„Alfred Helwig“ der Uhrenmanufaktur<br />

Glashütte. Fotos: Deutschen<br />

Uhrenmuseum Glashütte<br />

Am 22. Mai 2008 eröffnete das Deutsche<br />

Uhrenmuseum. Im Vorfeld wurde<br />

das Gebäude auffällig und mit viel<br />

Liebe zum Detail saniert.<br />

wirtschaftsjournal.de/id11125001


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Special Glashütte<br />

Deutsche Uhrenindustrie floriert<br />

Glashütte erlebt Renaissance nach der Wiedervereinigung<br />

Die deutsche Uhrenindustrie läuft trotz Euro-Krise auf hohen<br />

Touren. Nach Aussage des Bundesverbandes Schmuck und<br />

Uhren wurden 2010 mehr als eine Million deutsche Uhren<br />

exportiert. Mehr als die Hälfte des Jahresumsatzes, das heißt<br />

470 Millionen Euro, wurden dabei durch den Verkauf von<br />

Kleinuhren erzielt. Einen maßgeblichen Anteil daran haben<br />

auch die Uhrenmanufakturen aus Glashütte, die sich in den<br />

1990er Jahren wieder dort ansiedelten.<br />

Nachdem von A. Lange & Söhne die Marke „Glahütter<br />

Uhren 1990 neu gegründet wurde, erfolgte die Privatisierung<br />

von Union unter dem Namen „Union Uhrenfabrik<br />

GmbH Glashütte“. Ebenfalls neu gegründet wurde die<br />

„Mühle Glashütte GmbH nautische Instrumente und Feinmechanik“.<br />

Nach der Gründung durch Robert Mühle im<br />

Jahre 1869 entwickelte das Unternehmen präzise Messsysteme,<br />

mit denen Werkteile oder Zahnradstärken nach<br />

dem metrischen System, also in Millimetern, gemessen werden<br />

konnten. Diese Entwicklung hatte erheblichen Anteil<br />

an der Entwicklung der Präzisionsuhren, die wegen ihrer<br />

hohen Genauigkeit nicht mehr nach dem in der Schweiz<br />

üblichen Pariser Linienmaß gefertigt wurden.<br />

Eine der bedeutungsvollsten Neuansiedlung<br />

nach der Wende erfolgte<br />

durch die Geschäftskette<br />

Wempe. 2005 gelang es dem<br />

Hamburger Unternehmer wieder<br />

in Glashütte Fuß zu fassen.<br />

Das Unternehmen sanierte<br />

das Observatorium in<br />

Glashütte und richtete dort<br />

eine Betriebsstätte für Uhren<br />

sowie eine unabhängige Chronometerprüfstelle<br />

ein. Auch Nomos<br />

hat sich erfolgreich in Glashütte angesiedelt<br />

und wurde Anfang <strong>Dezember</strong> gleich<br />

fünf Mal für seine Armbanduhren ausgezeichnet.<br />

Zudem errichtet Moritz Grossmann aktuel eine neue Manufaktur<br />

im Herzen der Stadt.<br />

Stefanie Rudolph<br />

Die Taschenuhren der Glashütter Uhrmacher<br />

brachten Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

den internationalen Durchbruch.<br />

Auch heute sind die Zeitmesser aus<br />

Sachsen hoch im Kurs.<br />

Foto: Deutschen Uhrenmuseum<br />

Glashütte<br />

wirtschaftsjournal.de/id11125201<br />

Teutonia II Chronograph www.muehle-glashuette.de


Logistik<br />

Wirtschaft setzt auf die Elbe<br />

Fördervereine intensivieren Zusammenarbeit um Position der Wasserstraße zu stärken<br />

Containerschiff auf der Elbe bei<br />

Magdeburg.<br />

Foto: Deutsche Binnenreederei AG<br />

wirtschaftsjournal.de/id11125301<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.insight-ecommerce.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11125302<br />

Um die Elbe als ökonomisch und<br />

ökologisch sinnvollen Verkehrsweg<br />

eindringlicher in das Bewusstsein<br />

von Politik und Wirtschaft zu bringen,<br />

haben am 1. Oktober dieses<br />

Jahres der Trägerverein des Short<br />

Sea Shipping Inland Waterway Promotion<br />

Center (SPC), Bonn, und der<br />

Verein zur Förderung des Elbstromgebietes<br />

e. V. (VFE) die Unterschrift<br />

unter die Beitrittsformulare<br />

des jeweils neuen Partners gesetzt.<br />

„Durch die intensivere Zusammenarbeit möchten wir unsere<br />

Aktivitäten im Elbstromgebiet stärken, denn die Wasserstraße<br />

Elbe bietet noch viele ungenutzte Potenziale. Leistungsfähige<br />

Häfen entlang der Elbe bieten schon heute<br />

optimale Nutzungsmöglichkeiten. Auch die Wirtschaft setzt<br />

verstärkt auf die Elbe, wie die kürzlich erfolgte Erweiterung<br />

des Elbeports Wittenberge unterstreicht. Diese Entwicklungen<br />

wollen wir aktiv unterstützen, insbesondere vor dem<br />

Hintergrund eines stark steigenden Güteraustausches mit<br />

Osteuropa“, beschreibt der SPC-Geschäftsführer Markus<br />

Nölke das Anliegen seines Vereins.<br />

Dabei müsse auch Hamburgs Rolle als nasse Drehscheibe<br />

für die Hafenhinterlandverkehre auf der Elbe gestärkt werden,<br />

befürwortet Nölke. Das im nationalen Hafenkonzept<br />

angeführte Wachstum für den Verkehrsträger weise in die<br />

richtige Richtung. Dort steht: „Mittelfristig wird im Ham-<br />

Meilensteine im Versandhandel<br />

burger Hafen ein Anstieg der Binnenschiffsverkehre am<br />

Modal Split auf 5 Prozent angestrebt.“ Laut einer aktuellen<br />

Studie entspräche dies bei einem erwarteten Gesamtvolumen<br />

von 25,3 Millionen TEU in 2025 knapp 1,3 Millionen<br />

TEU auf dem Binnenschiff. Aktuell liegt der Anteil der<br />

Hamburger Binnenschifffahrt im Containerbereich bei knapp<br />

2 Prozent. „Eine gegenseitige Mitgliedschaft in unseren<br />

Vereinen schafft viele Synergien und wird die Fraktion der<br />

„Elbianer“ weiter zusammenwachsen lassen“, unterstreicht<br />

Peter Plewa, VFE-Vorsitzender und Geschäftsführer der HHLA<br />

Intermodal GmbH.<br />

Ein Beispiel aus der Praxis zweier Mitglieder beider Institutionen<br />

zeigt, dass die Elbe eine ökologische und ökonomische<br />

Alternative zum Verkehrsträger Straße ist. So ist es<br />

der Kooperation der Unterelbe Häfen Brunsbüttel Ports<br />

GmbH und der Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH<br />

(SO) jüngst gelungen, eine Projektladung von 10 Rotorblättern<br />

für Windkraftanlagen mit einem Stückgewicht von<br />

je 10 Tonnen von Dresden nach Brunsbüttel auf die Wasserstraße<br />

zu verlagern. „Projekte wie diese stärken das Vertrauen<br />

in die die Binnenschifffahrt als verlässlichen Partner“,<br />

sind sich Plewa und Nölke einig.<br />

Beide Vereine agieren aus verschiedenen Perspektiven,<br />

aber mit sich überlappenden Zielen. So setzt sich der VFE<br />

gegenüber Politik und Verwaltung aktiv für eine bessere<br />

Schiffbarkeit der Elbe ein. Das SPC wiederum wirbt direkt<br />

bei Unternehmen aus Industrie, Handel und Logistikwirtschaft<br />

für die sinnvolle Verlagerung von Verkehren auf nachhaltige<br />

und umweltfreundliche Verkehrsträger. PM/CH<br />

Zeitreise vom traditionellen Versandhandel zum E-Commerce im 21. Jahrhundert<br />

Am 23. November verliehen Branchenvertreter aus dem<br />

Bereich des E-Commerce Meilensteine in der 125-jährigen<br />

Geschichte des deutschen Versandhandels. In einer interaktiven<br />

Zeitreise wurden Persönlichkeiten und Unternehmen<br />

geehrt, die mit Innovationen und besonderen Leistungen<br />

deutsche Versandhandelsgeschichte zum Erfolgsmodell<br />

gemacht haben. Die Meilensteine, Künstlerarbeiten der<br />

Leipziger Produzentengalerie Hoch & Partner, gingen an:<br />

Mey&Edlich, DHL, Otto und Peter Hahn für herausragende<br />

Leistungen im deutschen Versandhandel; an den E-Commerce<br />

Visionär Stephan Schambach, den Entrepreneur Karsten<br />

Schneider, die Firmen Zanox und Intershop für ihre technologische<br />

Pionierarbeit zur Wegbereitung des E-Commerce;<br />

sowie an QVC, Taschenkaufhaus, Mister Spex und Spreadshirt<br />

als junge E-Commerce Unternehmen, die mit innovativen<br />

Konzepten in sehr unterschiedlichen Branchen erfolgreiche<br />

Aufbauarbeit geleistet haben. Erstmalig fand die von<br />

der Agentur Bestsidestory veranstaltete Konferenz nicht<br />

mehr in Jena, sondern in Leipzig statt, wo sich ein moderner<br />

Logistik-Knotenpunkt gebildet hat. PM/CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

53


54 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Markt<br />

Einstieg in neue Märkte<br />

Scout der IHK Chemnitz treibt Projekte für Entwicklungszusammenarbeit voran<br />

Wirtschaftswachstum findet heute vorwiegend in Entwicklungs-<br />

und Schwellenländern statt. Für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg der sächsischen Unternehmen ist es wichtig, dass sie<br />

an diesem Wachstum teilhaben. Geschäftsmöglichkeiten in<br />

Afrika, Asien, Lateinamerika oder Osteuropa bleiben bislang<br />

vielfach ungenutzt, weil sie oft mit hohen wirtschaftlichen<br />

und politischen Risiken einhergehen.<br />

Als Brücke in risikoreiche Märkte können deshalb viele<br />

Unternehmen Instrumente und Projekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit<br />

(EZ) dienen. Das Bundesministerium<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

(BMZ) hat sich zum Ziel gesetzt, die Aktivitäten der<br />

Wirtschaft, der Außenwirtschaftsförderung und der Entwicklungszusammenarbeit<br />

noch besser miteinander zu verzahnen.<br />

Gelingen soll dies durch eine höhere Beteiligung<br />

von Unternehmen an Projekten der Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Bei der IHK Chemnitz ging am 1. Oktober der EZ-Scout an<br />

den Start. Er ist der zweite Scout in der Bundesrepublik.<br />

Peter Wolf sorgt nun bei der IHK dafür, dass insbesondere<br />

mittelständische Unternehmen gemeinsam mit der deutschen<br />

Entwicklungszusammenarbeit den Einstieg in neue<br />

Märkte finden.<br />

Konkrete Angebote<br />

� Ansprechpartner („Lotse durch den EZ-Dschungel“) für<br />

Grundstein für intensivere Zusammenarbeit<br />

Starkes Interesse der Inder an Sachsen, seiner Wirtschaft und Tourismusangeboten<br />

Wirtschafts-, Arbeits- und Verkehrsminister Sven Morlok ist<br />

mit den Ergebnissen seines einwöchigen Indienaufenthaltes<br />

zufrieden. „Der Grundstein für eine noch intensivere<br />

Zusammenarbeit zwischen Indien und Sachsen ist gelegt.<br />

Jetzt kommt es darauf an, dran zu bleiben, die Kontakte zu<br />

vertiefen und sich über konkrete Projekte auszutauschen“,<br />

so der Minister nach seiner Rückreise..<br />

Die ihn begleitenden Unternehmen knüpften im Rahmen<br />

von Kooperationsbörsen und Einzelgesprächen in Chennai<br />

und Pune Erstkontakte zu 65 indischen Unternehmen. In<br />

den nächsten Tagen werden nun konkrete Spezifikationen<br />

ausgetauscht, teilweise direkt durch Vertretungen vor Ort.<br />

„Das Interesse an Sachsen, an unserer Wirtschaft und unse-<br />

Unternehmen zu allen entwicklungspolitischen Fragestellungen<br />

� Unternehmerorientierte Beratung zu Projekten/Programmen,<br />

(Förder-)Instrumenten, Länderschwerpunkten<br />

der EZ mit Potenzial für Kooperationen mit der Privatwirtschaft<br />

� Vermittlung und Zugang zu internationalen und lokalen<br />

Netzwerken sowie Förderung des direkten Austausches<br />

zwischen der IHK Chemnitz, den Mitgliedsunternehmen<br />

und dem BMZ sowie Institutionen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit<br />

wie etwa der GIZ, KfW, DEG,<br />

SES, sequa<br />

� Informationen zu Partnerländern der Entwicklungszusammenarbeit:<br />

zum Beispiel zur Entwicklung lokaler<br />

Märkte, Marktdynamiken und den politisch-ökonomischen<br />

beziehungsweise regulatorischen Rahmenbedingungen<br />

Beispiele für die Bandbreite der EZ-Angebote zur Kooperation<br />

mit der Wirtschaft sind Finanzierung und Beratung<br />

von Investitionsvorhaben, Finanzierung von Machbarkeitsstudien<br />

in Entwicklungs- und Schwellenländern, Verbandsund<br />

Kammerpartnerschaften, das Managerfortbildungsprogramm<br />

für Fach- und Führungskräfte und nicht zuletzt<br />

das BMZ-Programm für Entwicklungspartnerschaften für<br />

die Wirtschaft.<br />

Quelle: IHK Chemnitz<br />

ren Tourismusangeboten war sehr groß“, berichtet Morlok<br />

weiter. So konnten sich die sächsischen Unternehmer beispielsweise<br />

beim Annual Business Meeting der Deutsch-<br />

Indischen Außenhandelskammer in Chennai vor rund 200<br />

Firmen der Automobil-Zulieferregion Chennai (Madras) präsentieren.<br />

„Unsere Unternehmen überzeugten mit ihrer Leistungsfähigkeit<br />

und Qualität, so dass nun mit der Außenhandelskammer<br />

Chennai erste Möglichkeiten für eine Reise<br />

indischer Unternehmer der Region nach Sachsen sondiert<br />

werden.“ XENON Automatisierungstechnik konnte bereits<br />

einen indischen Gast zum Gespräch über ein konkretes Vorhaben<br />

in Dresden empfangen. WB<br />

Peter Wolf will Projekte der Entwicklungszusammenarbeit<br />

vorantreiben.<br />

Foto: IHK<br />

wirtschaftsjournal.de/id11125401<br />

wirtschaftsjournal.de/id11125402


Mitteldeutschland innovativ<br />

Forscher zu Unternehmern<br />

Akademische Gründerinitiative folgt dem Motto„Erkenne Dich selbst, werde der Du bist”<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.smile.uni-leipzig.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11125501<br />

Derzeitige und ehemalige Angehörige der Leipziger<br />

Hochschulen haben noch bis zum 20. <strong>Dezember</strong><br />

<strong>2011</strong> die Möglichkeit, im Rahmen des 5. Leipziger<br />

Ideenwettbewerbs ihre Geschäftsidee einzureichen.<br />

Existenzgründern winkt bei dem Ausscheid ein finanzieller<br />

Beitrag für ihre Neugründung. Die Ideen können<br />

über die Website des Projektes SMILE – Selbstmanagement<br />

Initiative Leipzig eingereicht werden.<br />

Die eingesandten Ideen werden von einer Jury, bestehend<br />

aus Prof. Dr. Helge Löbler (Universität Leipzig), Prof. Dr.<br />

Andreas Pinkwart (HHL), Prof. Dr. Utz Dornberger (Universität<br />

Leipzig) und Prof. Dr. Rüdiger Ulrich (Hochschule für<br />

Technik, Wirtschaft und Kunst) begutachtet und beurteilt.<br />

Insgesamt wird ein Preisgeld in Höhe von rund 2000 Euro<br />

vergeben. Die Preisverleihung des Ideenwettbewerbes LIFE<br />

findet am 2. Februar 2012 in der GaraGe statt.<br />

In der Vergangenheit konnten über diese Aktion zahlreiche<br />

Ideen unterstützt werden. Erfolgreich im Jahr 2010 war<br />

unter anderem das Projekt „Driving Innovation in Surgical<br />

Training Centers", ein Trainingszentrum für angehende Ärzte<br />

an der HTWK, sowie die Firma „Herox-IT", die ein RFIDbasiertes<br />

Dokumentenmanagementsystem entwickelte. Zum<br />

Leipziger Ideenwettbewerb sagt Prof. Dr. Andreas Pinkwart,<br />

Rektor der HHL: „Mit dem Leipziger Ideenwettbewerb für<br />

Existenzgründer fördern wir aktiv das Unternehmertum von<br />

kleinen und mittelständischen Betrieben in der Region." Er<br />

freue sich schon auf zahlreiche interessante Einsendung bei<br />

der 5. Auflage des Ausscheids.<br />

Das Kooperationsprojekt SMILE, bestehend aus Universität<br />

Leipzig, Handelshochschule Leipzig (HHL), Hochschule für<br />

Technik und Wirtschaft (HTWK), UFZ Umweltforschungszentrum<br />

und AKAD, wird durch die Sächsische Aufbaubank<br />

(SAB), vom Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Freistaat<br />

Sachsen gefördert.<br />

Seit August 2006 etabliert SMILE den Geist der Selbständigkeit<br />

an Leipziger Hochschulen und Forschungseinrichtungen.<br />

Seit 2006 brachte es über 3500 Studenten, Absolventen<br />

und Hochschulmitarbeiter in einem interdisziplinären,<br />

interkulturellen und kreativen Austausch zusammen<br />

und unterstützte mehr als 60 Unternehmens- und mehr als<br />

300 Einzelgründungen. 2008 kam SMILE.medibiz (Gründerinitiative<br />

für den Gesundheitsmarkt) hinzu.<br />

SMILE und SMILE.medibiz bieten im Rahmen von Veranstaltungen,<br />

wie Seminaren, Workshops und einzelnen Events,<br />

den Teilnehmern die Möglichkeit, sich selbst zu erkennen,<br />

zu entwickeln und zu verwirklichen. Gründungsvorhaben<br />

werden durch individuelle und umfassende Coachings zu<br />

den verschiedenen Fragestellungen der Vorgründungsphase<br />

unterstützt. Die Gründungsideen werden analysiert,<br />

weiterentwickelt und bis zur Umsetzung begleitet.<br />

PM/CH<br />

ATECH GmbH • Neefestraße 88 b • D-09116 Chemnitz • Tel. 0049-371-35504-0 • www.atech-chemnitz.de<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

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56 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Informationstechnologie<br />

Business Intelligence:<br />

Neue Umsatzchancen aus der Datenflut<br />

Der erste Schritt:<br />

Zentrale Datensammlung<br />

Das tägliche Leben ist von einer permanent<br />

steigenden Datenflut geprägt. Überall warten<br />

neue Informationen, die in kürzester<br />

Zeit bewertet und verarbeitet werden wollen.<br />

Um optimale Entscheidungen treffen<br />

und das eigene Unternehmen bestmöglich<br />

an die Gegebenheiten des Marktes<br />

anpassen zu können, bedarf es einer ebenso<br />

schnellen wie auch folgerichtigen Sortierung<br />

und Weiterverarbeitung aller eingehenden<br />

Informationen. Business Intelligence<br />

sammelt und analysiert jene Daten<br />

und stellt sie schließlich in Form von Berichten<br />

zur Verfügung. Ein Data Warehouse<br />

hilft dabei, zunächst die Datenflut zu bändigen<br />

und in ein Raster zu pressen, welches bei weiterführenden<br />

Analysen unterstützen soll. Viele Unternehmen<br />

arbeiten auf Basis unterschiedlicher Datenquellen. Seien es<br />

Excel-Tabellen, Fachanwendungen oder Datenbanksysteme<br />

(z. B. SQL-Server, Oracle): ein Data Warehouse versteht<br />

sich als zentrale Sammelstelle für Informationen aus den<br />

unterschiedlichsten Quellen. Eine optimale Auswertung aller<br />

zur Verfügung stehenden Fakten (zum Beispiel in Form von<br />

Kennzahlen) erfordert die Verknüpfung der Datenquellen<br />

miteinander. Um die Leistungsfähigkeit einer Data Warehouse-Lösung<br />

zu steigern, helfen so genannte Data Marts.<br />

Dabei handelt es sich um kleinere Datensammlungen, die<br />

speziell auf die Bedürfnisse einer bestimmten Anwendergruppe<br />

ausgelegt sind. Auf diesem Wege kann nahezu jedes<br />

Unternehmen die gewünschte Information in kürzester Zeit<br />

finden.<br />

Datenanalyse hilft Kosten sparen<br />

Das alleinige Zusammentragen der Daten reicht jedoch nicht<br />

aus. Um den maximalem Nutzen aus der komprimierten<br />

Datenflut zu ziehen, ist deren zielgerichtete Analyse erforderlich.<br />

Mittels einfacher technischer Verfahren (Data Mining)<br />

können interessante und aufschlussreiche Muster aufgedeckt<br />

werden, die nicht selten bedeutende und entscheidungsrelevante<br />

Informationen enthalten. Beispielsweise<br />

können Marketingexperten auf diese Weise das Kaufverhalten<br />

einer spezifischen Zielgruppe untersuchen. Die Ergebnisse<br />

daraus erlauben nicht nur eine zielorientierte<br />

Ausrichtung der Vertriebsmaßnahmen sondern auch einen<br />

effizienteren Umgang vorhandener Werbebudgets. Dadurch<br />

ergeben sich für viele Unternehmen erhebliche Einsparpotenziale.<br />

Data Mining hilft auch bei der Identifikation geeigneter<br />

Produktbündel: Zeigt sich beispielsweise im Rahmen<br />

der Datenanalyse, dass eine Produktionsanlage und ein Servicevertrag<br />

häufig zusammen verkauft werden, kann diese<br />

Information die künftige Angebotsgestaltung beeinflussen<br />

und so neue Umsatzpotentiale eröffnen.<br />

Was aus vertrieblichem Blickwinkel großen Nutzen stiften<br />

kann, ist jedoch für viele Unternehmen ein weiter Weg.<br />

Oft fehlt es an technischem Know How im eigenen Hause,<br />

um stabile Systeme dieser Art aufzubauen, zu pflegen und<br />

kontinuierlich weiterzuentwickeln. Helfen kann hier ein<br />

externer Dienstleister, der im Thema Business Intelligence<br />

viele Jahre Projekterfahrung vorweisen kann. Die ITM Gesellschaft<br />

für IT-Management mbH, zum Beispiel, baut seither<br />

in Zusammenarbeit mit ihren Kunden einschlägige Expertise<br />

auf. Die ITM-Berater wissen auch, wie wichtig eine vertraute<br />

und komfortable Darstellung der gesammelten Daten<br />

ist. Die Bereitstellung relevanter Kennzahlen und Informationen<br />

hilft nicht nur dabei, einen Überblick über die<br />

Gesamtlage des Unternehmens sondern auch über den<br />

Status einzelner Bereiche zu erhalten. Mit Hilfe von Dashboards<br />

können beispielsweise aktuelle Umsatz- und<br />

Verkaufszahlen, Fehlerquoten in der Produktion, die Mitarbeiterauslastung,<br />

der Verbrauch verschiedenster Unternehmensressourcen<br />

oder Informationen über die Kundenzufriedenheit<br />

in einer konsistenten und übersichtlichen<br />

Form dargestellt werden.<br />

Beispiel für ein Dashboard mit MS<br />

PowerPivot für Excel.<br />

Business Intelligence, Data Warehouse,<br />

Data Mining, Dashboard,<br />

Self-Service BI: Einmal mehr wird<br />

das Tagesgeschäft vieler Unternehmer<br />

von Fachvokabeln überrollt.<br />

Genauer hingeschaut,<br />

stecken hinter den Begriffen<br />

jedoch handfeste Chancen, von<br />

denen immer mehr Firmen<br />

profitieren.<br />

Autoren<br />

Peter Schindzielorz<br />

Geschäftsbereichsleiter Consulting<br />

und Projektmanagement,<br />

ITM Gesellschaft für IT-Management<br />

mbH<br />

Robin Fischer<br />

Berater, ITM Gesellschaft für<br />

IT-Management mbH<br />

wirtschaftsjournal.de/id11125601


„Papierarmes Büro"<br />

Elektronische Dokumentenverwaltung spart Zeit und bietet besseren Kundenservice<br />

Frank Morgenstern, IFOS Software<br />

GmbH, und Hans-Georg Reichel, CEFEG<br />

GmbH (v.l.), mit dem Auftragsblatt für<br />

eine Federbestellung. Früher lag hier ein<br />

ganzer Stapel an Dokumenten, heute ist<br />

es ein einzelner Zettel.<br />

Foto: Stefanie Rudolph<br />

wirtschaftsjournal.de/id11125701<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.3d-geology.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11125702<br />

„Wir waren es leid, jeden Tag Unmengen an Papieren zu<br />

generieren und zu verwalten. Dies nahm nicht nur Platz auf<br />

den Schreibtischen bei uns im Unternehmen in Anspruch,<br />

sondern auch oft lange und zeitaufwendige Wege durch<br />

die einzelnen Abteilungen", blickt Hans-Georg Reichel,<br />

Geschäftsführer der CEFEG GmbH, zurück.<br />

Aus diesem Grund stellte er Frank Morgenstern von der<br />

IFOS software GmbH und dessen Mitarbeitern die Aufgabe,<br />

ein optimiertes Programm zu entwickeln, mit dem im<br />

vorhandenen ERP eine elektronische Dokumentenverwaltung<br />

realisiert werden konnte. „Eigens für die CEFEG haben<br />

wir ein Dokument-Management-System, kurz DMS, entwickelt,<br />

das den gesamten Auftragsdurchlauf nachvollziehbar<br />

und übersichtlich gestaltet", erklärt Morgenstern.<br />

Statt des gewohnten Papierstapels gibt es seit wenigen<br />

Wochen nur noch ein digitales Dokument, das nach den<br />

jeweiligen Erfordernissen alle Instanzen des Unternehmens<br />

durchläuft. „Sobald ein Kundenauftrag eingeht, werden die<br />

zum Artikel erforderlichen Dokumente wie Zeichnung, Fer-<br />

Informationstechnologie<br />

tigungsanlauf etc. der Kundenbestellung automatisch hinzugefügt<br />

und durch den Vertrieb im Umlauf gegeben."<br />

Der Nutzen für CEFEG ist dabei nicht von der Hand zu<br />

weisen: "Durch das DMS sparen wir viel unnötiges Papier,<br />

können effizienter und schneller Aufträge bearbeiten und<br />

unseren Kunden mehr Service bieten. Wir sind auch immer<br />

über den aktuellen Bearbeitungsstand des jeweiligen Auftrages<br />

auf einen Knopfdruck informiert", so Reichel. Technische<br />

Voraussetzung für die Umsetzung des „papierarmen<br />

Büros" waren ein schnellerer Server und eine größere Dokumentendatenbank.<br />

„Es hat uns im Vorfeld eine Menge<br />

zusätzlicher Arbeit gekostet, aber auf lange Sicht profitieren<br />

wir von dieser Investition.“ Besonders vorteilhaft seien<br />

die Nähe zum IT-Dienstleister und dessen Flexibilität bei der<br />

Realisierung des DMS gewesen. „Zudem haben wir mit dem<br />

integrierten DMS in IFOS eine wesentlich preiswertere und<br />

effektivere Datenmanagementvariante als bei autarken<br />

Systemen gefunden."<br />

Stefanie Rudolph<br />

Neue Einsichten per „3D-Geo-Stripping“<br />

Hallenser veranschaulichen geologische Gegebenheiten auf dem Smartphone<br />

Die erfolgreiche Internetplattform www.3d-geology.de<br />

wird von der Martin-Luther-Universität Halle-<br />

Wittenberg (MLU) weiter ausgebaut: Die neueste<br />

Anwendung heißt „3D-Geo-Stripping“. Es handelt<br />

sich um ein interaktives Verfahren, mit dem sich<br />

geologische Gegebenheiten sehr anschaulich darstellen<br />

lassen.<br />

Die neue Darstellungsmethode verknüpft das jeweilige Bild<br />

der Erdoberfläche mit einem 3D-Modell des geologischen<br />

Untergrundes im entsprechenden Aufnahmewinkel. „Die<br />

interaktive Nutzung des Betrachters ermöglicht ein gestuftes<br />

Freilegen und Entdecken des in 3D modellierten geologischen<br />

Untergrundes einfach nur durch die Bewegung des<br />

Mauszeigers", erklärt Prof. Dr. Peter Wycisk, Leiter der Arbeitsgruppe<br />

Hydro- und Umweltgeologie der MLU.<br />

Am Beispiel der Stadt Halle werden erstmals unterschiedliche<br />

Stadtansichten als Luftbilder in Kombination mit modellierten<br />

geologischen Untergrundergebnissen gezeigt.<br />

„Gleichzeitig kann künftig die faszinierende Möglichkeit<br />

der lokalen Informationsübermittlung mit mobilen Empfangsgeräten<br />

wie Smartphones genutzt werden", sagt<br />

Wycisk. „Damit kann sich jeder, der sich für die Geologie<br />

an einem bestimmten Standort interessiert, ein eigenes Bild<br />

machen."<br />

Voraussetzung für diese Visualisierungstechnik ist einerseits<br />

das Vorhandensein eines digitalen geologischen Untergrundmodells,<br />

das die Arbeitsgruppe Hydro- und Umweltgeologie<br />

in den letzten Jahren für das Stadtgebiet Halles<br />

(135 Quadratkilometer) erarbeitet hat. Zum Anderen muss<br />

dieses 3D-Modell entsprechend des fotografischen Aufnahmewinkels<br />

ausgerichtet und die Lage der Referenzpunkte<br />

des Schräg-Luftbildes mit dem Geomodell in Übereinstimmung<br />

gebracht werden.<br />

„Ein entscheidender didaktischer Aspekt des Entdeckens<br />

besteht in dem einfachen Bewegen der Erdoberfläche mit<br />

der Maus", erläutert Professor Wycisk. PM/CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

57


58 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Menschen<br />

Personalien<br />

Führungswechsel bei Jung-Unternehmern<br />

Unterstützt wird Frank Wießner von seinen Vorstandskollegen<br />

(v.l.): dies sind im Ressort Bildung Daniel<br />

Breutmann (WJ Görlitz), im Ressort Finanzen Lars<br />

Müller (WJ Freiberg), im Ressort Internationales<br />

Sandra Hoferichter (WJ Leipzig), im Ressort Politik<br />

Götz v. Waldeyer-Hartz (WJ Dresden) sowie als Past<br />

President Sándor Mohácsi (WJ Leipzig).<br />

Chemnitz. Die Wirtschaftsjunioren Sachsen (WJ<br />

Sachsen) wählten Ende November in ihrer jährlichen<br />

Mitgliederversammlung den 37-jährigen Dresdner<br />

Bauunternehmer Frank Wießner zu ihrem neuen Vorsitzenden.<br />

„Ich möchte das ehrbare Unternehmertum<br />

in der öffentlichen Diskussion wieder mehr in<br />

den Mittelpunkt rücken sowie das Thema Bildung<br />

durch konkrete Projekte für Ausbildungsbetriebe und<br />

Schulen vertiefen“, erläutert der Vater zweier Kinder<br />

seine Schwerpunkte. Weitere Themen werden die<br />

Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

sein, innovationsstarkes und ressourcenbewußtes<br />

Wirtschaften sowie die Pflege nationaler und internationaler<br />

Netzwerke.<br />

Unternehmerischer Wissenschaftler geehrt<br />

Magdeburg. Am 30.11.<strong>2011</strong> beging Professor Peter<br />

Neumann seinen 70. Geburtstag. Der Elan der<br />

Wendezeit, das kreative Umfeld frisch ausgebildeter<br />

Fachleute und der Erfolg beim Einwerben von<br />

Forschungsgeldern veranlassten Peter Neumann vor<br />

20 Jahren zur Gründung des Instituts für Automation<br />

und Kommunikation. Das mehr als 50 Mitarbeiter<br />

beschäftigende ifak hat als gemeinnütziges<br />

An-Institut der Otto-von-Guericke-Universität heute<br />

seine Wirkungsstätte im Wissenschaftshafen der<br />

Landeshauptstadt Magdeburg. In Dresden Regelungstechnik<br />

studiert, war Peter Neumann in den<br />

siebziger Jahren in der Industrie verantwortlich für<br />

die Entwicklung des ersten ostdeutschen Prozessleitsystems,<br />

bevor er als ordentlicher Professor für<br />

Automatisierungstechnik an die Magdeburger Ottovon-Guericke-Universität<br />

berufen wurde. Der heutige<br />

Leiter des ifak, Prof. Ulrich Jumar, würdigt den<br />

Jubilar als eine Persönlichkeit, die in hervorragender<br />

Weise wissenschaftlich-technische Kompetenz mit<br />

unternehmerisch-strategischem Handeln verbindet.<br />

Mit seinem Führungsstil ist es ihm gelungen, die<br />

eigene Forschungsneugier und Leidenschaft frühzeitig<br />

auf eine Mannschaft zu übertragen, die das<br />

ifak heute erfolgreich fortführt. Zum fünften Jahrestag<br />

seines Instituts hat Professor Neumann 1997<br />

die Gründung der ifak system GmbH betrieben, die<br />

heute 25 Mitarbeiter beschäftigt. 2007 wurde mit<br />

der KONTENDA GmbH die zweite Unternehmensbeteiligung<br />

des Forschungsinstituts etabliert.<br />

Überzeugend in Männerdomäne<br />

DBU-Promotionsstipendiatin Franziska Anschütz.<br />

Foto: DBU<br />

Osnabrück/Jena. Ihr tausendstes Promotionsstipendium<br />

hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt<br />

(DBU) am 1. <strong>Dezember</strong> an Chemiedoktorandin Franziska<br />

Anschütz von der Friedrich-Schiller-Universität<br />

Jena vergeben. „Ich freue mich riesig, dass meine<br />

Doktorarbeit von der DBU finanziell unterstützt wird<br />

und ich die Chance bekomme, interessante Personen<br />

aus anderen Fachrichtungen kennenzulernen“,<br />

sagte die 24-Jährige im Rahmen einer Feierstunde<br />

in Osnabrück. Auch DBU-Generalsekretär Dr.-Ing.<br />

E. h. Fritz Brickwedde zeigte sich begeistert: „Franziska<br />

Anschütz ist ein Vorbild für viele junge Frauen,<br />

die in technisch-naturwissenschaftlichen Männerdomänen<br />

innovative Forschungsarbeit leisten.“<br />

Bildung auf dem Fußballplatz<br />

Leipzig. Das Leipziger Fanprojekt<br />

ist unter der neuen Trägerschaft<br />

der OUTLAW Kinder- und<br />

Jugendhilfe Leipzig mit seiner<br />

Arbeit gestartet. „Wir freuen uns,<br />

dass wir die Genehmigung für<br />

einen 'vorzeitigen Maßnahmebeginn'<br />

erhalten haben", so die neue Fanprojekt-<br />

Leiterin Sarah Köhler, die bereits die Arbeit aufgenommen<br />

hat. „Wir möchten die Vorbereitungsphase<br />

insbesondere nutzen, um das Team zu komplettieren,<br />

geeignete Büroräume zu finden und die ersten<br />

Projekte vorzubereiten. Wir wollen dabei besonders<br />

im Bereich sozialpädagogischer Angebote, erlebnisund<br />

sportpädagogischer Projekte sowie im Rahmen<br />

von Bildungsangeboten arbeiten.“<br />

Der Kunde spricht mit<br />

Chemnitz/Kabelsketal. Die neuen Mitglieder des<br />

ersten gemeinsamen Kundenbeirates von enviaM<br />

und MITGAS haben ihre dreijährige Amtszeit angetreten.<br />

30 Privatkunden der beiden Energieversorger<br />

beraten die Unternehmen künftig ehrenamtlich<br />

zu kundenrelevanten Themen. Erstmals wurden auch<br />

zwölf MITGAS-Kunden in den gemeinsamen Kundenbeirat<br />

berufen. Gewählter Sprecher ist Göran<br />

Siebert aus Leipzig. „Wir knüpfen an die fruchtbaren<br />

Erfahrungen mit dem ersten enviaM-Kundenbeirat<br />

an und vertrauen weiter auf den Rat unserer<br />

Privatkunden“, sagt Dr. Andreas Auerbach, enviaM-<br />

Vertriebsvorstand und MITGAS-Geschäftsführer. „Deshalb<br />

haben wir die Zusammenarbeit ausgeweitet<br />

und auch MITGAS-Kunden aufgerufen, sich im gemeinsamen<br />

Beirat zu engagieren. Wir freuen uns über das<br />

große Interesse auch von Seiten der Gaskunden.“<br />

wirtschaftsjournal.de/id11125801


Anzeige<br />

wirtschaftsjournal.de/id11125901<br />

Gesunde Mitarbeiter sind entscheidend für den<br />

Unternehmenserfolg. Zwar ist das Betriebliche Eingliederungsmanagement<br />

als wesentlicher Bestandteil<br />

des Gesundheitsmanagements seit 2004 gesetzlich<br />

vorgeschrieben, gelebt wird es aber bisher nur<br />

selten. Angesichts von demographischem Wandel<br />

und drohendem Fachkräftemangel erkennen immer<br />

mehr Unternehmen seine wachsende Bedeutung.<br />

Das WirtschaftsJournal hat deshalb mit Simone Stock<br />

und Karin Ranacher von der Fortbildungsakademie<br />

der Wirtschaft (FAW) gGmbH über die Vorteile des<br />

Betrieblichen Eingliederungsmanagements gesprochen.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Frau Ranacher, Sie haben langjährige<br />

Erfahrung in der Gesundheits-Beratung von<br />

Unternehmen. Welche Vorteile hat das Betriebliche<br />

Eingliederungsmanagement?<br />

Karin Ranacher: Am wichtigsten ist, dass sich die Fehlzeiten<br />

der Beschäftigten verringern. Wenn man bedenkt,<br />

dass für jeden Krankheitstag durchschnittlich Kosten von<br />

350 Euro entstehen, birgt dies ein großes Einsparungspotential.<br />

Außerdem sind gesunde Mitarbeiter natürlich auch<br />

leistungsfähiger und nicht zuletzt besser motiviert.<br />

WJ: Wie können Sie Unternehmen helfen?<br />

Karin Ranacher: Kurz gesagt, wir kümmern uns darum,<br />

gesundheitsgefährdende Faktoren zu minimieren, indem<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Unternehmen setzen auf Prävention<br />

Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) nutzt nicht nur dem betroffenen Mitarbeiter,<br />

sondern auch seinem Arbeitgeber.<br />

Die Fortbildungsakademie der<br />

Wirtschaft (FAW) gGmbH<br />

Die FAW macht sich seit 25 Jahren<br />

dafür stark, dass Unternehmen<br />

auf qualifizierte, leistungsfähige<br />

und motivierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zählen können.<br />

Gleichzeitig ebnet sie Menschen,<br />

die arbeitslos sind, den Weg in<br />

den Arbeitsmarkt – besonders in<br />

schwierigen Situationen, z. B.<br />

nach Krankheit oder mit Behinderung.<br />

Schwerpunkte ihrer Arbeit<br />

sind die berufliche Rehabilitation<br />

und das Betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

(BGM). Kunden<br />

sind Unternehmen unterschiedlicher<br />

Größe, darunter Airbus<br />

Deutschland in Hamburg und die<br />

Linhardt GmbH in Pausa. Die FAW<br />

arbeitet an über 150 Standorten<br />

in 12 Bundesländern intensiv z. B.<br />

mit Arbeitgebern, Arbeitsagenturen,<br />

Jobcentern, Rentenversicherungsträgern,Berufsgenossenschaften<br />

und Krankenkassen<br />

zusammen. Zusätzlich verfügt die<br />

FAW über ein großes Experten-<br />

Netzwerk rund um das Thema<br />

Arbeit, Qualifizierung und berufliche<br />

Rehabilitation.<br />

Weitere Infos zu den Angeboten<br />

der FAW zum Betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagement (BGM)<br />

finden sie unter:<br />

www.faw-bgm.de<br />

Kontakt:<br />

Simone Stock<br />

Disability Manager<br />

(CDMP)<br />

Burnout-Beraterin<br />

Fortbildungsakademie der<br />

Wirtschaft (FAW) gGmbH<br />

Lampestraße 7<br />

04107 Leipzig<br />

Telefon: 0341 14919213<br />

Mobil: 0160 90867285<br />

Telefax: 0341 14919219<br />

simone.stock@faw.de<br />

www.faw.de<br />

Ein starkes Team bei der Umsetzung des Betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagements: Seit drei Jahren arbeitet die FAW<br />

Plauen mit der Linhardt GmbH in Pausa zusammen. „Im Zuge<br />

der Standorterweiterung ist für uns die Ausweitung des<br />

Betrieblichen Eingliederungsmanagements ein sehr wichtiges<br />

Thema“, so Personalchef Ernst Hausberger. Hier mit Karin<br />

Ranacher, Reha-Management-Beauftragte der FAW Plauen.<br />

Foto: Heike Orgs<br />

wir früh den Rehabilitationsbedarf erkennen und notwendige<br />

Maßnahmen einleiten. Außerdem suchen wir nach<br />

geeigneten Schritten, die sich positiv auf die Gesundheit<br />

auswirken. Ein ganz entscheidender Punkt ist die nachhaltige<br />

Wiedereingliederung von erkrankten Mitarbeitern in<br />

das Unternehmen. Speziell zu diesem Zweck führen wir das<br />

individuelle Fallmanagement durch.<br />

WJ: Frau Stock, Sie koordinieren das Thema Betriebliche<br />

Eingliederung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und<br />

Thüringen. Wie läuft ein Eingliederungsmanagement<br />

ab?<br />

Simone Stock: Das hängt ganz von der individuellen Situation<br />

des Unternehmens ab. Unsere Dienstleistungen reichen<br />

von einer individuellen Beratung im Falle eines erkrankten<br />

Mitarbeiters bis hin zur dauerhaften Implementierung<br />

eines BEM. Ein „Schema F“ gibt es nicht. Ziel ist immer, die<br />

Arbeitsunfähigkeit von Mitarbeitern zu überwinden oder zu<br />

vermeiden. Dabei hilft uns auch ein großes Netzwerk von<br />

Kooperationspartnern für spezielle Dienstleistungen.<br />

WJ: Welche Dienstleistungen könnten das sein?<br />

Simone Stock: Jedes Krankheitsbild macht spezielle<br />

Maßnahmen erforderlich. Im Fall von psychischen Erkrankungen<br />

z.B., die auf dem Vormarsch sind, arbeiten wir mit<br />

erfahrenen Psychotherapeuten zusammen. Geht es um eine<br />

Suchterkrankung, kooperieren wir z. B. mit darauf spezialisierten<br />

Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen. Gerade<br />

mit dieser Netzwerkarbeit nehmen wir den Unternehmen<br />

viel Arbeit ab. Wir können auch den gesamten BEM-Prozess<br />

im Rahmen eines externen Fallmanagements für das<br />

Unternehmen übernehmen.<br />

WJ: Das Eingliederungsmanagement ist aber nur<br />

ein Teil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements?<br />

Simone Stock: Ja, neben dem BEM führt die FAW auch<br />

Seminare und Schulungen zum Thema „Gesundheit im<br />

Unternehmen“, vor allem für Führungskräfte, durch. Dabei<br />

geht es z. B. um Themen wie Stressmanagement, Burnout<br />

und Depression oder Zeitmanagement. Die FAW trägt außerdem<br />

dazu bei, dass immer mehr Unternehmen einen eigenen<br />

Experten für die betriebliche Wiedereingliederung von<br />

erkrankten Mitarbeitern oder von Mitarbeitern mit Behinderung<br />

beschäftigen, denn wir bilden zum „Certified<br />

Disability Management Professional“ (CDMP)“ aus.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

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60 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Weltweit einmalige Professur<br />

„Simulation und Ergonomie in der operativen Medizin“ als Forschungs- und Lehrgebiet in Leipzig eingerichtet<br />

Am 1. <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> nahm Dr. Werner Korb seine<br />

wissenschaftliche Arbeit als Stiftungsprofessor für<br />

„Simulation und Ergonomie in der operativen Medizin“<br />

an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und<br />

Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) auf. Damit wird weltweit<br />

erstmalig eine Professur mit diesem Forschungsund<br />

Lehrgebiet eingerichtet.<br />

Aus diesem Anlass besuchte der Vorstandsvorsitzende der<br />

Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer,<br />

der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung, zusammen<br />

mit dem Prorektor für Wissenschaftsentwicklung der HTWK<br />

Leipzig, Professor Dr.-Ing. Markus Krabbes, das Forschungszentrum<br />

der HTWK Leipzig. Beide ließen sich unter<br />

anderem von den Ergebnissen des Kunststofflabors beeindrucken,<br />

in dem die Wissenschaftler die menschliche Wirbelsäule<br />

durch lebensechte Modelle nachbilden. An diesen<br />

Modellen können angehende Ärzte Operationen üben –<br />

und zwar nebenan im zukünftigen Trainings-Operationssaal,<br />

der eine realistische OP-Umgebung „simuliert“.<br />

„Ich freue mich, diese weltweit erste und einmalige Professur<br />

mit dem Forschungs- und Lehrgebiet ‚Simulation und<br />

Ergonomie in der operativen Medizin‘ antreten zu dürfen",<br />

sagte der zukünftige Inhaber der Stiftungsprofessur, Dr.<br />

Gerade jetzt<br />

Werner Korb. „Mein Ziel ist, innovative Trainingsmöglichkeiten<br />

für Chirurgen und OP-Personal zu erforschen und zu<br />

entwickeln." Dr. Korb weiter: „In der Luftfahrt werden Ergonomie<br />

und Simulation schon lange erforscht. Dies hat dazu<br />

geführt, dass die Zahl der Toten bei Flugzeugunfällen kontinuierlich<br />

zurückgegangen ist und heute im Jahr auf etwa<br />

500 weltweit reduziert werden konnte. Dagegen sterben<br />

allein in deutschen Krankenhäusern jährlich zwischen 17.000<br />

und 83.000 Menschen durch Fehler, teilweise auch durch<br />

Fehler im Operationssaal. Durch die neuesten Forschungsarbeiten<br />

soll ein Beitrag dazu geleistet werden, diese Zahl<br />

weiter zu reduzieren."<br />

PM/CH<br />

Erholungssuchende finden in Sachsen touristisch reizvolle Angebote<br />

Das erste Halbjahr <strong>2011</strong> war nicht einfach für Sachsens<br />

Heilbäder und Kurorte. Zwar gingen die Übernachtungszahlen<br />

in Sachsen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010<br />

nicht zurück, sie stiegen sogar leicht um 1,3 Prozent, in den<br />

sächsischen Kurorten dagegen sanken die Übernachtungen<br />

insgesamt um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />

„Wir spüren deutlich, dass die Menschen angesichts<br />

der anhaltenden Finanzkrise verunsichert sind und sich aus<br />

Sorge um ihren Arbeitsplatz einen Kur- oder Wellnessaufenthalt<br />

zweimal überlegen“, berichtete Anfang November<br />

Prof. Dr. Karl-Ludwig Resch, Präsident des Sächsischen Heilbäderverbandes.<br />

Dennoch sind auch Zuwächse zu verzeichnen. So konnte<br />

Bad Muskau im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund<br />

2000 Gäste mehr begrüßen und legte bei den Übernach-<br />

tungen sogar um 25 Prozent zu. Ebenfalls Zuwächse verzeichnen<br />

kann der Kurort Rathen mit rund 1850 mehr Gästeankünften<br />

und 10 Prozent mehr Übernachtungen. Auch Bad<br />

Schlema lockte 7,8 Prozent mehr Gäste an. „Dies hat allerdings<br />

selten etwas mit der Qualität oder den Heilmitteln zu<br />

tun, die dort jeweils angeboten werden, sondern hängt in<br />

der Regel mit neuen Angeboten im Infrastrukturbereich<br />

zusammen“, ergänzt Helfried Böhme, Geschäftsführer des<br />

Sächsischen Heilbäderverbandes. So öffnete beispielsweise<br />

in Bad Schlema wieder das wegen Renovierung geschlossene<br />

Kurhotel Bad Schlema, in Rathen startete im Frühjahr<br />

mit dem „Elbiente“ ein neues Viersternehaus und Bad<br />

Muskau kommt jetzt das starke Marketing des vor eineinhalb<br />

Jahren eröffneten Kulturhotels Fürst Pückler zugute.<br />

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard<br />

Jung (re.) im Trainings-Operationssaal.<br />

Foto: HTWK<br />

wirtschaftsjournal.de/id11126001<br />

„Die sächsischen Heilbäder sind<br />

gut aufgestellt und haben viel<br />

investiert und der Trend hin zu<br />

Gesundheits- und Wellnessurlauben<br />

wird allen Konjunkturdellen<br />

zum Trotz weitergehen.“<br />

Helfried Böhme<br />

Geschäftsführer des Sächsischen<br />

Heilbäderverbandes<br />

wirtschaftsjournal.de/id11126002


Leben im Zeitraffer<br />

EXPERTEN<br />

TIPP<br />

Autor und<br />

Ansprechpartner:<br />

Matthias Jakob,<br />

Referent für<br />

Gesundheitswesen/<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Der schnellste Weg zur<br />

TK in Sachsen:<br />

www.tk.de/lv-sachsen<br />

Ihr TK-ServiceTeam:<br />

Telefon: 0800 2858585<br />

(24 Stunden täglich an<br />

365 Tagen im Jahr –<br />

bundesweit gebührenfrei).<br />

wirtschaftsjournal.de/id11126101<br />

Frühstück auf dem Weg ins Büro, dort direkt ins<br />

Meeting, E-Mails checken, telefonieren und schon<br />

ist Mittagszeit. Später der Termin beim Chef und<br />

anschließend die Präsentation für morgen vorbereiten.<br />

Abends zum Sport hetzen, danach noch mit<br />

Freunden zum Abendessen treffen. Wie im Zeitraffer<br />

geht der Tag vorüber. Das Leben ist einfach stressiger<br />

geworden, sagen fast vier von sechs Befragten<br />

(67 Prozent) aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und<br />

Thüringen in einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag<br />

der Techniker Krankenkasse (TK).<br />

Finanzielle Sorgen sind hierzulande Stressfaktor Nummer<br />

eins. Laut Umfrage stresst die Mitteldeutschen der Beruf<br />

deutlich weniger (48 Prozent) als beispielsweise die Menschen<br />

in Nordrhein-Westfalen (73 Prozent). Stress bestimmt<br />

auch den Alltag in Deutschland immer stärker. Nicht nur im<br />

Job, in allen Lebensbereichen stehen wir unter Strom. 74<br />

Prozent der Befragten aus den drei Bundesländern machen<br />

die schnelllebige Welt für den Anstieg von Burnout-Fällen<br />

und psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Schlafstörungen<br />

verantwortlich. Tatsächlich sind in Sachsen die<br />

Fehlzeiten durch psychische Diagnosen innerhalb eines Jahres<br />

um mehr als 11 Prozent gestiegen, so der aktuelle<br />

Gesundheitsreport der TK. Betrachtet man den Zeitraum<br />

von 2006 bis 2010 dann beträgt dieser Anstieg sogar 51<br />

Prozent.<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Die Welt ist heute zwar schnelllebiger, aber sie bietet auch<br />

mehr Möglichkeiten als früher, sagen fast neun von zehn<br />

Befragten aus Mitteldeutschland (89 Prozent) in der Forsa-<br />

Umfrage im Auftrag der TK. Wie man die Zeit austrickst und<br />

sie als Mitspieler gewinnt, statt permanent gegen sie anzukämpfen,<br />

weiß Anne Frobeen, Psychologin bei der TK. Ihr<br />

Rat: „Kein Zeitmanagement ohne Zeitanalyse: Das A und<br />

O ist, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wofür<br />

unsere Zeit im Alltag draufgeht. Listen können helfen, alle<br />

Tätigkeiten am Tag schriftlich festzuhalten. Wie sinnvoll sind<br />

die einzelnen Tätigkeiten? Welche davon sind Zeitfresser,<br />

wie zum Beispiel unnötige Wartezeiten?“<br />

Eine bewährte Form der schriftlichen Tagesplanung<br />

ist die sogenannte ALPEN-Methode.<br />

So funktioniert sie:<br />

� Aufgaben, Termine und Tätigkeiten notieren,<br />

� Länge der Aktivitäten schätzen,<br />

� Pufferzeiten einplanen – am besten etwa 40 Prozent<br />

der täglichen Arbeitszeit. Auch wenn es um einzelne<br />

Aufgaben geht, sollten Pufferzeiten eingeplant werden<br />

– je unsicherer man bei der Zeitschätzung ist, desto<br />

großzügiger.<br />

� Entscheidungen treffen, welche Aufgaben wichtig sind<br />

und welche eher nicht.<br />

� Nachkontrolle: am Ende des Tages Unerledigtes streichen<br />

oder auf den nächsten Tag übertragen. Prüfen, ob<br />

geschätzte Zeiten realistisch sind.<br />

Vielen Gehetzten fällt es schwer, ihre Freizeit voll auszukosten.<br />

Dabei sind Momente des Genießens für ein gutes<br />

Zeitmanagement unverzichtbar. Nur wer freie Zeit genießen<br />

kann, weiß diese auch zu schätzen und erholt sich besser.<br />

Zeit für ein gutes Buch oder ein entspannendes Bad –<br />

das wünschen sich viele. Laut Forsa-Umfrage der TK glaubt<br />

rund jeder Zweite in Mitteldeutschland dank moderner<br />

Technik mehr Zeit für sich zu haben als früher. Ist freie Zeit<br />

erst einmal gewonnen, sollte man sie aktiv für sich nutzen.<br />

Verpflichtungen mal hinter sich lassen, mit Freunden losziehen,<br />

nette Gespräche führen, Sport treiben oder auf der<br />

Couch im Lieblingsbuch schmökern – das alles ohne ein<br />

schlechtes Gewissen zu haben, ist Gold wert. So kann man<br />

schließlich Stress und mieser Laune vorbeugen.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

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62 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Zentrum mit Strahlkraft<br />

Interdisziplinarität und Prozessorientierung als Erfolgsfaktoren im Uniklinikum Dresden<br />

Wie wichtig die Analyse und Verbesserung von Prozessen<br />

in einem Krankenhaus sind, steht sicher außer Frage. Ein<br />

wesentliches Ziel ist es dabei, mit gut strukturierten Abläufen<br />

den Patienten gegenüber Vertrauen und Verbindlichkeit<br />

zu schaffen. Dazu bedarf es einer Vielzahl an interdisziplinär<br />

abgestimmten und berufsgruppenübergreifenden Aktivitäten<br />

und Maßnahmen, die nachweislich die Qualität und<br />

Sicherheit der Versorgung von Patienten garantieren. Überschaubare<br />

Verwaltungs- und Untersuchungs- sowie Behandlungsabläufe<br />

sind außerdem auch für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter eine gute Grundlage, die zahlreichen komplexen<br />

Alltagsaufgaben effektiv und dennoch mit hoher<br />

eigener Zufriedenheit zu bewältigen.<br />

Am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden<br />

(UKD), das sowohl ein Krankenhaus der Maximalversorgung<br />

als auch Lehr- und Forschungsstätte ist, gibt es seit<br />

dem Jahr 2000 den Zentralbereich Qualitäts- und Medizinisches<br />

Risikomanagement, der sich gemeinsam mit dem<br />

Klinikumsvorstand, den Führungskräften und mit den Mitarbeitern<br />

systematisch und kontinuierlich mit qualitätsrelevanten<br />

Fragestellungen beschäftigt. „Qualität wird im<br />

Uniklinikum Dresden primär als unternehmerische Aufgabe<br />

verstanden. Ein Kernstück bildet dabei zum einen die<br />

Ergebnisausrichtung und zum anderen die kritische Analyse<br />

von Arbeitsabläufen auch im Hinblick einer starken<br />

Präventionsorientierung.“, erklärt Professor Dr. med. Michael<br />

Albrecht, Medizinischer Vorstand und Sprecher des Uniklinikums.<br />

Mit der Erarbeitung einer Betriebsorganisation für das<br />

Diagnostisch-Internistisch-Neurologische Zentrum, kurz<br />

DINZ, das im <strong>Dezember</strong> dieses Jahres seinen Betrieb aufnehmen<br />

wird, ist das Klinikum neue Wege gegangen. „Es<br />

hat über die Zeit einen Kulturwandel gegeben“, ist sich PD<br />

Dr. med. habil. Maria Eberlein-Gonska, die Leiterin des Zentralbereiches<br />

Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement,<br />

sicher. Da Außenstehenden bei aller Professionalität<br />

die Feinheiten und Probleme innerbetrieblicher Abläufe –<br />

und gerade in einem so komplexen Bereich wie einem Krankenhaus<br />

der Maximalversorgung – zumeist verborgen bleiben,<br />

nahm das Klinikum die Prozessanalyse zunächst in die<br />

eigene Hand. Die neue Betriebsorganisation sollte weder<br />

Personal noch Patienten des DINZ als fertiges Konzept „übergestülpt“<br />

und damit mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht<br />

„gelebt“ werden. So beauftragte der Klinikvorstand im Jahr<br />

2007 PD Dr. Maria Eberlein-Gonska, langfristig die Koordination<br />

einer speziellen Arbeitsgruppe zu übernehmen. Diese<br />

sollte schon im Vorfeld der Inbetriebnahme des DINZ eine<br />

zukunftsfähige, das heißt eine effektive, ressourcenorientierte<br />

und nachhaltige Betriebsorganisation entwickeln. Die<br />

inhaltliche Leitung wurde der Oberärztin der Medizinischen<br />

Klinik I, Dr. med. MBA Cornelie Haag, übertragen, deren<br />

zusätzliche betriebswirtschaftliche Kenntnisse sich als überaus<br />

wichtig für die Erarbeitung und Plausibilisierung von<br />

konkreten Kennzahlen zur Prozesscharakterisierung und<br />

-optimierung erwiesen. „Die Arbeit war schon sehr anspruchsvoll“,<br />

resümiert Dr. Cornelie Haag. So waren nicht allein<br />

terminliche und inhaltliche Absprachen zu treffen, sondern<br />

es musste eine ausgewogene Balance gefunden werden,<br />

um sowohl die individuellen Ansprüche der einzelnen Abteilungen<br />

und Berufsgruppen ausreichend zu berücksichtigen<br />

als auch das Zusammenspiel im großen Komplex gut im<br />

Blick zu behalten, sagte sie weiter.<br />

Schließlich mussten sehr viele Mitarbeiter aus den Kliniken,<br />

Zentren und Instituten einschließlich der Geschäftsbereiche<br />

wie Controlling, Medizincontrolling und Logistik bis hin<br />

zum Medizinischen Rechenzentrum einbezogen werden.<br />

Dies betraf natürlich auch die unterschiedlichen Berufsgruppen<br />

wie Ärzte, das Pflegepersonal, den Arzthelferdienst<br />

und den klinisch-administrativen Dienst. Weiterhin unterstützt<br />

wurde die Arbeitsgruppe durch die Bauleitung und<br />

durch externe Berater mit ausgewiesener Kompetenz im<br />

Prozessmanagement und in der Betriebsorganisation für<br />

Krankenhäuser. „Schon nach kurzer Zeit ist es uns gelungen,<br />

eine prozessorientierte Denkweise zu erreichen!“, freut<br />

sich PD Dr. Maria Eberlein-Gonska. So gelang es, eine sogenannte<br />

Prozesslandkarte zu erstellen. Dazu wurden in den<br />

verschiedenen Versorgungsbereichen wie der Konservativen<br />

Notaufnahme mit Aufnahmestation, dem Ambulanzzentrum<br />

mit der Tagesklinik und der stationären Versorgung,<br />

zuerst die Ist-Situation der Arbeitsabläufe kritisch<br />

analysiert und anschließend – im Hinblick auf die künftige<br />

Zusammenarbeit – entsprechende Sollprozesse definiert.<br />

Das war zum Beispiel gerade für die Konservative Notaufnahme<br />

zwingend notwendig, da dort mehrere Fachdisziplinen,<br />

z. B. Internisten und Neurologen, künftig eng zusammen<br />

arbeiten werden. Im Fokus standen dabei stets die ressourcenorientierte<br />

Prozess- und Qualitätsbetrachtungen mit<br />

der Anforderung, Teile dieser Prozesse bereits im aktuellen<br />

PD Dr. med. habil. Maria Eberlein-<br />

Gonska, Leiterin des Zentralbereiches<br />

Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement.<br />

Foto: UKD<br />

Zahlen und Fakten zum<br />

Universitätsklinikum<br />

Carl Gustav Carus Dresden<br />

Mitarbeiter (Vollkräfte):<br />

3.978<br />

Kliniken:<br />

21<br />

Institute:<br />

3<br />

Interdisziplinäre Zentren:<br />

9<br />

Betten:<br />

1.255<br />

Patienten pro Jahr:<br />

319.950<br />

darunter...<br />

Stationäre Patienten (Fälle):<br />

54.205<br />

Ambulante Patienten:<br />

179.503<br />

Quelle: Jahresbericht UKD 2010<br />


Gesundheitswirtschaft<br />

„Das Diagnostisch-Internistisch-Neurologische Zentrum (DINZ) ist<br />

inzwischen eine treibende Kraft für das gesamte Klinikum geworden!“<br />

Dr. med. MBA Cornelie Haag, Oberärztin<br />

der Medizinischen Klinik I. Foto: UKD<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.uniklinikum-dresden.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id11126201<br />

Projektleiterinnen PD Dr. Maria Eberlein-Gonska und Dr. med. MBA Cornelie Haag<br />

Quelle: UKD<br />

Klinikalltag umzusetzen. Dies gelang unter anderem mit<br />

der Einführung eines UKD-weiten Standards für die administrative<br />

Patientenaufnahme sowie der Durchsetzung eines<br />

einheitlichen Terminmanagements. Insgesamt hat dieser<br />

Prozess die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen<br />

Fachdisziplinen und Berufsgruppen enger zusammengeführt,<br />

sie langfristig auf ihre gemeinsame Arbeit im DINZ<br />

vorbereitet und sie auch für die Notwendigkeit einer verstärkten<br />

interdisziplinären Sichtweise sensibilisiert. Gerade<br />

bei der Neugestaltung von Prozessen müsse den Gruppenmitgliedern<br />

glaubhaft vermittelt werden, dass ihre Arbeit<br />

tatsächlich auch Früchte trägt und konkrete Anwendung im<br />

Klinikalltag findet, resümiert der Klinikumsvorstand.<br />

Bei aller Großzügigkeit der Prozessplanung waren der Arbeitgruppe<br />

durch die baulichen Gegebenheiten jedoch enge<br />

Grenzen gesetzt worden, die sich z.T. durch die in den letzten<br />

Jahren enorme Leistungssteigerung im Klinikum erklärt.<br />

Bedingt durch die knappen finanziellen Mittel, musste die<br />

operative und personelle Planung diesen Rahmenbedingungen<br />

angepasst werden. Die technische Ausstattung<br />

hingegen, wie moderne Kommunikationstechnik, Informationstechnologie<br />

und Medizintechnik, erfüllt absolut die<br />

hohen Anforderungen eines Krankenhauses der Maximalversorgung.<br />

„Wir erhielten die kompromisslose Unterstützung<br />

seitens des Klinikumsvorstandes“, betonen die beiden<br />

Projektleiterinnen. „Das DINZ ist inzwischen eine<br />

treibende Kraft für das gesamte Klinikum geworden!“. Ausgehend<br />

von den speziell dafür vorgenommenen Analysen<br />

konnten sich Verfahrensweisen und Standards für das gesamte<br />

Klinikum ableiten lassen, die regelmäßig überprüft und<br />

von den Verantwortlichen immer wieder angepasst werden.<br />

Simone Pflug<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

63


64 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

KulTour Mitteldeutschland<br />

Wasserspiel(t)räume<br />

Seenland-Kongress erörtert Entwicklungs- und Investitionsmöglichkeiten im Leipziger und Lausitzer Seengebiet<br />

Entwicklungskonzepte und Investitionsschwerpunkte<br />

rund um die neuen Seen- und Kanallandschaften im<br />

Leipziger Raum und in der Lausitz stehen im Mittelpunkt<br />

des 4. Seenland-Kongresses am 16. Februar<br />

2012 in Leipzig.<br />

Erstmals werden die Ergebnisse der „Potenzialanalyse Saale-<br />

Elster-Kanal“ präsentiert und dabei Wertschöpfungsvermögen<br />

und technische Machbarkeit einer Anbindung Leipzigs an<br />

das deutsche Binnenwassernetz beleuchtet. Bisherige<br />

Zwischenergebnisse lassen nach Angaben des Saale-Elster-<br />

Kanal Förderverein e. V. erkennen, dass das Projekt gesamtwirtschaftlich<br />

und nicht nur auf den Wassertourismus bezogen<br />

für die gesamte Region betrachtet werden muss.<br />

Ein weiteres zentrales Thema des Kongresses ist die effektivere<br />

Vernetzung aller wirtschaftlichen, kommunalen und<br />

politischen Akteure sowohl im Leipziger Neuseenland als<br />

auch im Lausitzer Seenland. Das „Seenland-Netzwerk“ lädt<br />

am Nachmittag zum Austausch über konkrete Bau- und<br />

Ansiedlungsvorhaben ein. Parallel informiert das Fachprogramm<br />

zu alternativen Antriebsarten bei Booten sowie<br />

Anforderungen an die Beschaffenheit eines optimalen<br />

Tauchreviers. Der Seenlandkongress findet am ersten Tag<br />

der Wassersportmesse Beach & Boat statt und richtet sich<br />

an Investoren, Unternehmen, Tourismusverbände sowie<br />

Sächsisch, Barock, Modern<br />

Best Western Hotel am Schlosspark feierte zehnjähriges Bestehen in Lichtenwalde<br />

Das BEST WESTERN Hotel am Schlosspark feierte im Sommer<br />

sein zehnjähriges Bestehen in Lichtenwalde. Der Erfolg<br />

spricht für sich. Seit 2009 konnte die durchschnittliche Auslastung<br />

des Hotels um 2,2 Prozent gesteigert werden und<br />

erreicht heute 42 Prozent. Außerdem wurden die Gästeübernachtungen<br />

von 14.300 auf nahezu 17.000 im Jahr<br />

2010 erhöht. Der Gesamtumsatz verzeichnet eine Steigerung<br />

um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />

„Qualitätsbewusstsein muss gelebt werden. Es kommt darauf<br />

an, die Erwartungen der Kunden zu erkennen und effektiv<br />

im Haus umzusetzen“, so Geschäftsführerin Jutta Braun.<br />

„Hohe Servicebereitschaft, Kundenfreundlichkeit und Wohlfühlatmosphäre<br />

sind neben Ambiente, Regionalität und<br />

einer perfekt aufeinander abgestimmten technischen Basis,<br />

kommunale Partner. Im Wettstreit der Regionen werde sich<br />

das Leipziger Neuseenland in Zukunft noch deutlicher positionieren,<br />

kündigte vor diesem Hintergrund Landrat Gey an:<br />

„Die attraktiven Wassersport- und Naherholungsgebiete<br />

rund um die neuen Seen in Verbindung mit Hochkultur und<br />

Wissenschaft in Leipzig sind ein Image- und Standortfaktor,<br />

mit dem wir viel aktiver werben müssen. Dieses Signal<br />

soll vom Seenland-Kongress ausgehen.“ In den kommenden<br />

Jahren werden Stadt Leipzig und Umland deshalb weit<br />

stärker kooperieren: „Wir debattieren über eine gemeinsame<br />

schlagkräftigere Vermarktungsstrategie und über eine<br />

gemeinsame regionale Wirtschaftsförderung von Stadt und<br />

Region - denn wir sitzen in einem Boot, da sind getrennte<br />

Strukturen hinderlich.“<br />

Intensivere Zusammenarbeit lautet gleichfalls das Schlagwort<br />

im Lausitzer Seenland: „Am 1. April 2012 wird der<br />

Tourismusverband Lausitzer Seenland gegründet als gemeinsame<br />

einheitliche Vermarktungsorganisation für Brandenburg<br />

und Sachsen. Auf dem Seenland-Kongress werden wir<br />

die neue Struktur vorstellen“, teilte Professor Dr. Holm<br />

Große, Geschäftsführer der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien<br />

mbH und stellvertretender Vorsitzender<br />

des Fördervereins Lausitz, mit.<br />

PM/CH<br />

entscheidende Kriterien für ein Wiederkehren eines Gastes.<br />

Der Aufenthalt soll für unsere Gäste ein Gesamterlebnis<br />

sein, ob kulinarisch oder aktiv.“ „Unsere Mitarbeiter verstehen<br />

sich als Teil des Kundenerlebnisses“ berichtet die<br />

Direktorin des Hauses Ines Hanisch-Lupaschko über das<br />

hauptsächlich regionale Team. Innovation und Qualität wird<br />

dem Hotel seit 10 Jahren bescheinigt, denn das Hotel am<br />

Schlosspark ist bis heute unter den Top 10 der Quality Award-<br />

Gewinner.<br />

Qualität und Zusammenarbeit ist auch in der Küche gefragt.<br />

Die Gaumen der Besucher werden vorrangig mit frischen,<br />

regionalen Produkten und Speisen verwöhnt. In gemütlicher<br />

Atmosphäre des neu gestalteten Restaurants, können Buffets<br />

und aufwendige Menüs genossen werden. WB<br />

Mit einem eindeutigen Gewinner ging<br />

„Dein Lieblingssee“ <strong>2011</strong>, das große<br />

Voting des Internetportals Seen.de in<br />

der Nacht zum 1.11. <strong>2011</strong> zu Ende. Auf<br />

Platz zwei schaffte es überraschend der<br />

Cospudener See aus Sachsen und überholte<br />

damit in einem knappen Kopf an<br />

Kopf Rennen noch den drittplatzierten<br />

Bodensee.<br />

Foto: LTM/Andreas Schmidt<br />

wirtschaftsjournal.de/id11126401<br />

Ines Hanisch-Lupaschko ist die Direktorin<br />

das BEST WESTERN Hotels am<br />

Schlosspark in Lichtenwalde.<br />

wirtschaftsjournal.de/id11126402


KulTour Mitteldeutschland<br />

Ausweg aus der Kontrollillusion<br />

Buchtipp von WortReich sowie Grun & Partner: Bernd Sprenger - Die Illusion der perfekten Kontrolle<br />

Bernd Sprenger:<br />

Die Illusion der perfekten Kontrolle<br />

Kösel Verlag München, 2009 , 221 S.<br />

wirtschaftsjournal.de/id11126501<br />

wirtschaftsjournal.de/id11126502<br />

„Life is what happens to you while you´re<br />

busy making other plans."<br />

John Lennon<br />

(Leben ist das, was einfach passiert,<br />

während du eifrig andere Pläne schmiedest.)<br />

Gemessen an früheren Generationen genießen wir ein hohes<br />

Maß an Sicherheit und Wohlstand. Trotzdem empfinden<br />

viele Menschen latent Angst und Unsicherheit. Um diese<br />

Angst, ausgelöst durch Unwägbarkeiten und Erfahrungen<br />

der Unberechenbarkeit in den Griff zu bekommen, entwickeln<br />

sie ein ausgeprägtes Kontrollbedürfnis – im beruflichen,<br />

gesellschaftlichen Umfeld ebenso wie im privaten.<br />

Der Wunsch nach Kontrolle und Orientierung gehört zu den<br />

seelischen Grundbedürfnissen. Wer aber nur auf Kontrolle<br />

setzt, erreicht ein Leben voller Angst und Einengung.<br />

Bernd Sprenger verfolgt diese Paradoxie und zeigt an<br />

vielen Beispielen eindrucksvoll, dass unser Wunsch nach<br />

Kontrolle in starkem Kontrast zur Erfahrung steht, dass wir<br />

viele, wenn nicht die meisten Umstände unseres Lebens<br />

nicht wirklich kontrollieren können. Im Gegenteil: je mehr<br />

Kontrolle wir ausüben, desto eher passiert das Befürchtete.<br />

Die Lösung liegt darin, bewusst auf Kontrolle zu verzichten,<br />

loszulassen und zu erfahren, dass weniger Kontrolle<br />

zu mehr Sicherheit im Leben führen kann.<br />

„Die Idee, alle Bereiche des Lebens im Griff haben zu<br />

können, ist gefährlich. Oft genug führt sie gerade zu ihrem<br />

Kinder hinter der Kamera<br />

Gegenteil: nachlassendes Engagement der „Kontrollierten",<br />

Gefühle von Hilflosigkeit bis hin zu Burn-out. Das engagiert<br />

geschriebene Buch habe ich mit Gewinn gelesen. Es zeigt<br />

den Ausweg aus der Kontrollillusion: Achtsamkeit, Vertrauen<br />

und Partizipation sind für alle Bereiche der sozialen Tätigkeit,<br />

von der Psychotherapie bis zur Unternehmensführung,<br />

bedeutsam."<br />

Prof. Arist v. Schlippe, Universität Witten-Herdeck<br />

Medienpädagogen geben Erfahrungen und Erkenntnisse aus Filmprojekt weiter<br />

Das Projekt „Ich SpielFILM!" – Medienkompetenzförderung<br />

in der KiTa hat Ende November den 1. Platz beim<br />

Medienpädagogischen Preis <strong>2011</strong> der Sächsischen Landesanstalt<br />

für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM)<br />

und des Sächsischen Staatsministerium für Kultus und Sport<br />

gewonnen. Ausschlaggebend für die Auszeichnung war<br />

nicht nur die beeindruckende Arbeit mit den Kindern, sondern<br />

auch der medienpädagogische Leitfaden für Erzieher/<br />

- innen, mit den bei dem Projekt gesammelten Erfahrungen<br />

und Methoden.<br />

Unter Anleitung der SPI Soziale Stadt und Land Entwicklungsgesellschaft<br />

mbH haben 5- und 6-jährige Kinder der<br />

Der Autor<br />

Dr. med. Bernd<br />

Sprenger, geboren<br />

1954, ist Facharzt<br />

für Psychosomatische<br />

Medizin und<br />

Psychotherapie und<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin.<br />

Nach<br />

15 Jahren als Chefarzt<br />

von psychosomatischen<br />

Kliniken eröffnete er 2009 eine Privatpraxis<br />

in Berlin. Außerdem ist er als Coach mit<br />

Schwerpunkt Burn-out-Prophylaxe und als Supervisor<br />

und Berater für Organisationsentwicklung in<br />

Kliniken und Behörden und Firmen tätig. Umfangreiche<br />

Vortrags- und Seminartätigkeit.<br />

KiTa Kinderland der AWO Leipzig Stadt Technik wie Filmkamera,<br />

Licht und Bluescreen kennen gelernt. Sie haben<br />

ausprobiert, wie Bilder in den Fernseher kommen, wie mit<br />

selbstgemalten Kulissen Zauberwälder entstehen und wie<br />

man Häuser zum Fliegen bringt. In einer zweiten Phase<br />

wurde mit den Kindern „Der Zauberer von Oz" verfilmt und<br />

zum Abschluss des Projekts in der KiTa, vor Eltern, Kindern<br />

und Erzieher/innen vorgestellt.<br />

PM/CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

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66 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

In eigener Sache<br />

Wie die Schwarze<br />

Kunst farbig wurde<br />

Ansichtskarte Leipziger Messe, um 1910.<br />

Foto: Sammlung G. Stumpp, Stuttgart<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Schwarze<br />

Kunst farbig: Welche technischen Voraussetzungen<br />

dazu notwendig waren und wie erstaunlich<br />

vielfältig und farbenprächtig die Ergebnisse<br />

des frühen Mehrfarbdrucks sind, zeigt das Museum<br />

für Druckkunst Leipzig in der Sonderausstellung<br />

„Von der Lithografie zum Offsetdruck. Die Leipziger<br />

Kunstanstalt Carl Garte und die Sammlung<br />

Hans Garte“ vom 3. Februar bis 13. Mai 2012.<br />

Die zweiteilige Ausstellung beleuchtet zunächst<br />

die Ansichtskartenproduktion der Leipziger Kunst-<br />

Das Schwerpunktthema in der Januarausgabe:<br />

Autowelt 2012<br />

Gleich zu Beginn 2012 startet das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

mit dem Thema „AUTOWELT" und gibt<br />

allen Unternehmen und Zulieferern der Automobilbranche<br />

die Möglichkeit, sich einer breiten<br />

Öffentlichkeit zu präsentieren. Auch Ihre Kompetenzen<br />

als Vertreter oder Zulieferer der Branche<br />

möchten wir präsentieren.<br />

Das Besondere: Durch die Publikation in Deutsch<br />

und Englisch erreichen Sie auch internationale<br />

Märkte und Kunden. Neben Einblicken in die<br />

aktuelle Situation der Branche widmen wir uns<br />

auch den Fragen der Energieeffizienz und des<br />

Umweltschutzes sowie der Fachkräftesicherung.<br />

Zukünftige Entwicklungstrends zeigt die Auseinandersetzung<br />

mit der Mobilität von morgen, bei<br />

der nicht nur die Elektromobilität eine Rolle spielen<br />

wird. In abwechslungsreichen Reportagen,<br />

Berichten und Portraits werden Innovationen,<br />

anstalt Carl Garte um 1900. Das damals boomende<br />

Massenmedium Ansichtskarte veranschaulicht,<br />

wie wichtig Design und Farbgestaltung<br />

waren, um auf diesem hart umkämpften<br />

Markt zu bestehen. Dargestellt wird zudem die<br />

technische Experimentierfreude zu Beginn des<br />

Mehrfarbdrucks für Massenauflagen. Ausgewählte<br />

Exponate illustrieren die damals vorherrschende<br />

Drucktechnik der Chromolithografie, die bald auch<br />

mit anderen Techniken kombiniert wurde.<br />

Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich<br />

dem Offsetdruck, in den die Kunstanstalt Garte<br />

ab 1912 als einer der ersten Betriebe in Deutschland<br />

investierte. In der Frühphase wurde diese<br />

Drucktechnik noch nicht im Buch- und Zeitungsdruck<br />

genutzt, sondern vor allem für Ansichtskarten,<br />

Plakate, Reklame und Verpackungen.<br />

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit<br />

dem Deutschen Zeitungsmuseum Wadgassen, der<br />

Internationalen Senefelder-Stiftung Offenbach<br />

und dem Sammler Gerhard Stumpp, Stuttgart.<br />

Ein neues Stück „Autowelt“ entsteht auch gerade<br />

mit der zweiten Erweiterung des Porsche-Werkes<br />

bei Leipzig.<br />

Foto: LBBW GVZ<br />

Entwicklungsgesellschaft Leipzig mbH<br />

Menschen und Erfolgsgeschichten im Mittelpunkt<br />

von „AUTOWELT" stehen. Durch die enge<br />

Zusammenarbeit mit Branchenspezialisten garantieren<br />

wir lesenswerte und fachlich fundierte Beiträge.<br />

Claudia Hillmann<br />

Impressum<br />

VWJ Verlag <strong>Wirtschaftsjournal</strong> GmbH<br />

Otto-Schmerbach-Straße 19, 09117 Chemnitz<br />

www.wirtschaftsjournal.de<br />

kontakt@wirtschaftsjournal.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Jörg Sattler (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteurin<br />

Claudia Hillmann<br />

Telefon: 0341 3916105<br />

hillmann@wirtschaftsjournal.de<br />

Leiter Sonderpublikationen:<br />

Wolfgang Baltzer<br />

Telefon: 0371 33492-13<br />

baltzer@wirtschaftsjournal.de<br />

Redakteurin Region Chemnitz:<br />

Stefanie Rudolph<br />

Redakteurin Region Dresden:<br />

Simone Pflug<br />

Sekretariat/Buchhaltung:<br />

Kathrin Schiffmann<br />

Telefon: 0371 33492-0<br />

Telefax: 0371 33492-20<br />

Foto:<br />

Wolfgang Schmidt<br />

Redaktionsschluss dieser Ausgabe:<br />

06. <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger<br />

und Fotos wird keine Haftung übernommen. Für die<br />

Richtigkeit der Beiträge sind die Autoren verantwortlich.<br />

Die Beiträge geben die Meinung der Autoren, jedoch<br />

nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion wieder. Nachdruck<br />

nur mit Genehmigung des Verlages und unter<br />

Angabe der Quelle.<br />

Titelbild:<br />

Wolfgang Schmidt<br />

Anzeigenverkauf/Projektmanager:<br />

Monika Fröhlich, Stefan Hohmeister,<br />

Lothar Mätzold, Marcus Nürnberger,<br />

Joachim Porstein, Jörg Winkler<br />

Layout/Satz/Grafik:<br />

Andreas Lorenz<br />

Werbung & Kommunikation<br />

Telefon: 0371 33492-14<br />

Mobil: 0179 5054087<br />

Druck:<br />

Druckhaus Dresden GmbH<br />

Telefon: 0351 31870-13<br />

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Zertifikationsnummer: 824-53211-0510-1007<br />

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Erscheinungshinweise:<br />

Monatlich. Die nächste Ausgabe erscheint in der<br />

4. KW 2012<br />

Redaktionsschluss: 05.01.2012<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom Januar 2007


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In den kommenden Jahren freuen wir uns auf viele interessante Berichte aus unserem vielfältigen Wirtschaftsraum<br />

und wünschen dem Journal weiterhin viel Erfolg. Wie auch das WirtschaftsJournal verfügt der neue BMW 1er über<br />

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