E-Book Wirtschaftsjournal Dezember 2011
E-Book Wirtschaftsjournal Dezember 2011
E-Book Wirtschaftsjournal Dezember 2011
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Das mitteldeutsche Wirtschaftsmagazin<br />
www.wirtschaftsjournal.de Nr. 12/<strong>2011</strong> | 21. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669<br />
Wir bewegen die Wirtschaft<br />
Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist 20 geworden und sagt seinen Lesern und Partnern Danke!
Wir lassen uns ungern an Kleinigkeiten messen.<br />
Es sei denn, sie steigern die Präzision.<br />
Gleich vier außergewöhnliche Konstruktionen, die die Präzision erhöhen, finden<br />
sich in der RICHARD LANGE TOURBILLON „Pour le Mérite“: der winzige Antrieb<br />
über Kette und Schnecke, das filigrane Tourbillon, die hauchdünne Lange-<br />
Spirale – und nicht zuletzt der patentierte Sekundenstopp für das Tourbillon, der das<br />
sekundengenaue Einstellen der Uhr überhaupt erst ermöglicht. Nie zuvor wurde eine<br />
A. Lange & Söhne Uhr mit so vielen Komplikationen ausgestattet, um Ganggenauigkeit,<br />
Einstellbarkeit und Ablesbarkeit gleichzeitig zu perfektionieren. Und so<br />
trägt dieser außergewöhnliche Zeitmesser zu Recht den Ehrentitel „Pour le Mérite“.<br />
Entdecken Sie die RICHARD LANGE TOURBILLON „Pour le Mérite“ bei:<br />
A. Lange & Söhne Boutique Dresden • Quartier an der Frauenkirche<br />
Töpferstraße 8 • 01067 Dresden • Tel. +49 (0)351 4818 5050 • www.lange-soehne.de
Gemeinsam gewachsen<br />
wirtschaftsjournal.de/id11120301<br />
Ein 20-jähriges Jubiläum ist mit Sicherheit ein triftiger Grund<br />
einen Blick zurück zu werfen. Seit 1991 dürfen wir der Spiegel<br />
der Wirtschaft sein. Ich sehe das als Privileg. Sie, liebe<br />
Leser, haben es uns mit Ihrer Treue, Ihren Anregungen und<br />
Ihren sich immer weiter entwickelten Ansprüchen ermöglicht,<br />
in den Stürmen des Marktes Stand zu halten.<br />
Unsere Geschichte ähnelt in vielen Facetten denen anderer<br />
mittelständischer Unternehmen. Begonnen in einem<br />
Büro mit Kohleofen, einem einzigen Telefon und dem Luxusgut<br />
Telefax nutzte man die Aufbruchstimmung der jungen<br />
Neunziger. Zunächst war das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> noch eine<br />
Wochenzeitung im Zeitungsformat. Die Gestaltung erfolgte<br />
im Klebesatz – sämtliche Beiträge und Anzeigen wurden<br />
in händischer Bastelarbeit Seite für Seite zusammengebaut<br />
und im Bleisatz, der noch sehr nah an der Erfindung von<br />
Johannes Gutenberg war, gesetzt und auf Papier gebracht.<br />
Mit den Jahren entwickelten sich Ansprüche wie Möglichkeiten<br />
und so wuchs das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> schnell zu einem<br />
beliebten Magazin für Führungskräfte heran. Heute, um den<br />
technischen Exkurs abzuschließen, entsteht das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
ganz selbstverständlich im durchgängig<br />
elektronischen Prozess – vom Kundeninformationssystem<br />
bis zur Druckerei. Mit den Computertechnologien kam auch<br />
neue Konkurrenz für uns und alle gedruckten Erzeugnisse.<br />
Print ist tot, wird nun gerufen und fast alle nicken. Ich<br />
blicke gelassen unserer Zukunft entgegen: 12 Milliarden<br />
Euro werden jährlich im deutschen Zeitschriftenmarkt umgesetzt.<br />
Der Web-Werbemarkt bringt es auf gerade mal 300<br />
Millionen. Der Markt ist stabil und auch für uns mit Wachstumspotenzialen<br />
ausgestattet. Damit ignorieren wir die sich<br />
veränderten Kommunikationswege und Wünsche unserer<br />
Leser nicht. Die dritte Version unserer Onlineausgabe<br />
www.wirtschaftsjournal.de ist in Arbeit. Die ersten Schritte<br />
mit iPhone, iPad und Co. sind gegangen. Im kommenden<br />
Jahr werden wir das Wirtschaftjournal in elektronische<br />
Zeitungskioske bringen und damit einem noch größeren<br />
Leserkreis öffnen. Konsequent stellen wir uns ebenso den<br />
sich ändernden Lesegewohnheiten. Die starke Überflutung<br />
mit Medien aller Art zwingt zum selektiven Lesen – wir versuchen<br />
durch eine klare Gliederung, Informationsbausteine<br />
und anschauliche Bilder dieses Bedürfnis zu erfüllen und<br />
bauen zusätzlich auf gute Onlinerecherche. Für diese<br />
Bilder sorgen übrigens seit vielen Jahren überwiegend<br />
Wolfgang Schmidt und sein Team. Diese Partnerschaft baut<br />
auf Sympathie, Leistungswillen und Vertrauen und ist ganz<br />
typisch für das <strong>Wirtschaftsjournal</strong>. Die enge Zusammenar-<br />
Editorial<br />
beit mit unseren Logistik-Dienstleistern euro.COURIER und<br />
City-Post sorgt dafür, dass unser Magazin Monat für Monat<br />
pünktlich bei Ihnen auf dem Tisch liegt. Was immer innerhalb<br />
unseres Verlagsportfolios gedruckt wird, stammt aus<br />
dem Druckhaus Dresden. So wurde nicht nur eine gute Qualität<br />
möglich, sondern zugleich auch noch eine Schonung<br />
unserer Ressourcen und der Umwelt. Durch das Engagement<br />
in Umweltschutzprojekten werden unsere Produkte<br />
CO2-neutral produziert. Das können tatsächlich nur sehr<br />
wenige Verlage aufweisen. Die Liste unserer Partner, die<br />
unseren 20. ermöglicht haben ist lang und sprengt den<br />
möglichen Umfang. Der aufmerksame Leser wird einige von<br />
ihnen aber in unserer Zeitschrift wiederfinden.<br />
Eine zentrale Funktion des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s ist es, die<br />
Kommunikation zwischen Unternehmen, Politik und Wissenschaft<br />
zu fördern. Dabei haben Netzwerke eine große<br />
Bedeutung. Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir bei den Gestaltern<br />
der Gegenwart eine feste Größe sind. Dabei denke ich<br />
an den Wirtschaftsrat, die Unternehmerverbände, den VDMA<br />
Ost und den ACOD und viele andere, die mir hoffentlich die<br />
Nichterwähnung verzeihen. Es ist uns seit Anfang an gelungen,<br />
die Interessen der Unternehmer und der Führungsteams<br />
zu vertreten. Und obwohl oder weil wir uns bewusst<br />
vom Negativ- und Kaufnachrichtenjournalismus abgrenzen,<br />
sind distanzierte und kritische Betrachtungen der politischen<br />
Entwicklungen unverzichtbar. Gerade die „Fachkräfteproblematik“,<br />
unter der unsere politischen Gestalter leiden<br />
und offensichtlich nicht mehr aus eigenen Ressourcen<br />
selbst Ministerposten hochkarätig besetzen können, verführt<br />
zu allgemeiner Meckerei. Darin einzustimmen, ist der<br />
journalistisch einfachere Weg. Ich wünsche mir, dass aus<br />
der Arbeit unseres Magazins die Ideen und positiven Impulse<br />
hier richtig verstanden werden und zu Veränderungen<br />
führen.<br />
Viele der Erfolgsfaktoren habe ich hier benannt – außer<br />
dem Team des Verlages, was letztlich wirklich das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
zu Lebendigkeit und Attraktivität erblühen<br />
lässt. Es sind phantastische Menschen mit extremem Fleiß<br />
und Kreativität. Und Sie werden mir ganz sicher aus Anlass<br />
unseres Geburtstages gestatten, meine Mitarbeiter auf das<br />
Treppchen ganz oben zu heben.<br />
Danke!<br />
Ihr Jörg Sattler<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
3
4 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Inhalt<br />
Aus dem Inhalt<br />
Seit 20 Jahren versteht sich das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> als Brückenbauer für die Wirtschaft.<br />
Prominente aus Wirtschaft und Politik gratulierten zum Jubiläum.<br />
Fotos: Wolfgang Schmidt (3)<br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft, Seiten 5-7<br />
Wie seit 20 Jahren hält <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
auch in dieser Ausgabe seine Leser<br />
über Messeevents auf dem Laufenden.<br />
Treffpunkt, Seiten 36-37<br />
Seit 165 Jahren steht der Name<br />
„Glashütte“ für hohe Uhrmacherkunst.<br />
Foto: Deutsches Uhrenmuseum Glashütte<br />
Special Glashütte, Seiten 48-52<br />
Für viele mitteldeutsche Unternehmen verlief das zu Ende gehende Jahr erfolgreich.<br />
Sie sind auch für die Zukunft gut gewappnet.<br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft, Seiten 8-35<br />
Standpunkte<br />
Editorial 5<br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
20 Jahre <strong>Wirtschaftsjournal</strong> 6-7<br />
Goldwerte Erfindungen 10<br />
Gründer mit frischem Wind 17<br />
Intelligente Stromnetze 22<br />
Wachstum durch Leistung 29<br />
Perfekte Nachfolge 30<br />
Erfolgsgeschichten fortgesetzt 31<br />
Arbeitgeber zum Verlieben 32<br />
Treffpunkt<br />
Messevorschau 2012 37<br />
Politik<br />
Kluge Köpfe von außen 39<br />
„Unternehmer in die Schulen“ 40<br />
Sicheres Unternehmen<br />
Gefahrenpotenzial Mensch 43<br />
Recht<br />
„Sanierung vor Zerschlagung“ 44<br />
Unternehmensführung<br />
Starke Partner 45<br />
In weiblicher Hand 47<br />
Mitteldeutschland innovativ<br />
Forscher zu Unternehmern 55<br />
Informationstechnologie<br />
„Papierarmes Büro“ 57<br />
Menschen<br />
Personalien 58<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
Weltweit einmalige Professur 60<br />
KulTour Mitteldeutschland<br />
Ausweg aus der Kontrollillusion 65<br />
Impressum 66
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Das Staunen hört nicht auf<br />
Die Leistungen der ostdeutschen Unternehmen werden immer noch zu wenig wahrgenommen<br />
Nicht nur aus der Luft betrachtet, hat<br />
sich viel in Ostdeutschland bewegt und<br />
die Dynamnik hält an. Das Foto zeigt<br />
das Wasserstraßenkreuz in Magdeburg.<br />
Foto: euroluftbild.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11120501<br />
Seit 1991 dokumentiert unser Magazin die wirtschaftliche<br />
Entwicklung in Sachsen und seit einigen<br />
Jahren auch von Sachsen-Anhalt und Thüringen. Und<br />
auch vor deren Grenzen machen wir immer weniger<br />
Halt. Das Einreißen von Grenzen steht damit<br />
nicht nur symbolhaft für die politische Entwicklung<br />
in Ostdeutschland seit 1989, sondern auch für die<br />
Arbeit des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s.<br />
Die Grenzen, die wir einreißen, sind natürlich nicht aus<br />
Beton, sondern bestehen in den Köpfen – auf unseren eigenen<br />
Schultern, doch vor allem in den von westdeutschen<br />
und internationalen Investoren. Sie staunen zuweilen nach<br />
wie vor darüber, dass viele Wurzeln deutscher Ingenieurskunst<br />
gerade hier in Sachsen, Thüringen und Sachsen-<br />
Anhalt liegen. Und diese Traditionen werden weiter gepflegt<br />
und mündeten und münden in so manche Bahn brechende<br />
Innovation. Davon haben wir schon zahlreiche Geschichte<br />
geschrieben. Sie handeln nicht zuletzt von unermüdlichen<br />
und vor Begeisterung sprudelnden Menschen, die<br />
immerfort an ihre Ideen und Mitstreiter glauben. Damit<br />
diese künftig daraus noch mehr Kapital schlagen können,<br />
wollen wir hoffentlich schon ab der nächsten Ausgabe noch<br />
anschaulicher und pointierter Leistungskraft und -wille der<br />
Ostdeutschen sowie die nicht weniger vielfältigen und<br />
attraktiven Lebensbedingungen der ostdeutschen Regionen<br />
darstellen.<br />
Schon jetzt können wir mit harten Fakten aufwarten. Ein<br />
im Juni dieses Jahres veröffentlichter Ländervergleich der<br />
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hat Mitteldeutschland<br />
ein gutes Wirtschaftswachstum bescheinigt.<br />
Dabei kam Sachsen auf Platz 4, Sachsen-Anhalt auf Platz<br />
5 und Thüringen auf den sechsten Rang. Sieger im so genannten<br />
Dynamik-Ranking ist Brandenburg. Schlusslicht ist dagegen<br />
Baden-Württemberg. Im Bildungsmonitor der INSM<br />
belegen Sachsen und Thüringen die ersten beiden Plätze.<br />
Auch bei anderen Indikatoren ist Thüringen sogar dabei,<br />
einige westdeutsche Bundesländer zu überholen, wie aus<br />
einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und<br />
Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht.<br />
So hat das Land eine vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote,<br />
die in einigen Kreisen fast einer Vollbeschäftigung<br />
entspricht, eine ausgeprägte industrielle Basis sowie<br />
attraktive Städte und Naturregionen.<br />
Die gesamtwirtschaftliche Aktivität in der ostdeutschen<br />
Wirtschaft hat zudem im zweiten Quartal <strong>2011</strong> nach den<br />
jüngsten Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
Halle wieder Fahrt aufgenommen. Treibende Kraft<br />
war das Verarbeitende Gewerbe, das die vorübergehende<br />
Schwäche im Vorleistungsgüterbereich überwunden hat<br />
und von der kräftigen Inlandsnachfrage in Deutschland profitiert.<br />
Das Bruttoinlandsprodukt stieg gegenüber dem<br />
schwachen zweiten Quartal kalender- und saisonbereinigt<br />
um 0,6 Prozent und damit etwas stärker als in Deutschland<br />
insgesamt (0,4 Prozent). Das Produktionsniveau vor der<br />
globalen Wirtschafts- und Finanzkrise wurde von der ostdeutschen<br />
Wirtschaft wieder erreicht. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
beläuft sich der Zuwachs auf 1,1 Prozent,<br />
kumuliert über die abgelaufenen drei Quartale auf rund 2,3<br />
Prozent.<br />
Trotz dieser recht positiven Zahlen, bleibt für die ostdeutsche<br />
Wirtschaft noch viel zu. Vor allem gilt es, durch aktive<br />
und zielführende Netzwerkarbeit die Nachteile der Kleinteiligkeit<br />
zu überwinden sowie den Bestand an leistungsfähigen<br />
Fachkräften zu halten. Auf der politischen Ebene<br />
besteht die Aufgabe, die Idee der Metropolregion Mitteldeutschland<br />
– ein Netzwerk der fünf Gründungsstädte –<br />
Chemnitz, Dresden, Leipzig, Zwickau und Halle (Saale) –<br />
in die Köpfe zu bringen und weitere Akteure einzubinden.<br />
Claudia Hillmann<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
5
6 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
20 Jahre <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
Es gratulieren ...<br />
Dr. Helmut Becker,<br />
IWK München<br />
Frank Bornemann,<br />
Vollack GmbH & Co. KG<br />
Lothar Faßmann,<br />
Ibes Systemhaus GmbH<br />
Klaus Güldenpfennig,<br />
Güldi-Moden GmbH<br />
In China sagt man: Eine lange Reise beginnt mit dem ersten<br />
Schritt. Die Macher des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s haben diese Reise<br />
vor zwanzig Jahren begonnen, trotz großer Risiken und unter<br />
denkbar ungünstigen Umständen.<br />
Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> hat über zwanzig Jahre mit seiner<br />
spezifischen Art der praxisnahen Journalistik sehr erfolgreich<br />
zum Wiederaufbau der wirtschaftlichen Zukunft in den Neuen<br />
Bundesländern beigetragen.<br />
Weiter so!<br />
Als Leser der verschiedensten Wirtschaftsmagazine kann ich<br />
deren Qualität und Nutzen beurteilen. Im <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist<br />
alles sehr dicht, kurzweilig und logisch. Vielen Dank für die<br />
langjährige Partnerschaft und das Sie mir schwer fassbare<br />
Begriffe, Bilder und Regeln meiner Wirtschaftspartner noch<br />
viele weitere Jahre so auf den Punkt präsentieren wie bisher.<br />
Alles Gute!<br />
Jens Junker und Helmut Müller,<br />
Geschäftsführer RKW Sachsen GmbH<br />
Dienstleistung und Beratung<br />
Wir arbeiten seit vielen Jahren erfolgreich mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
zusammen. Das Magazin bietet eine hervorragende<br />
Plattform, neuen Kunden den Nutzen unserer innovativen<br />
IT-Lösungen vorzustellen. Deshalb gratulieren wir Herrn Sattler<br />
und seinem Team sehr herzlich und freuen uns auf weiterhin<br />
fruchtbare Zusammenarbeit.<br />
Das gesamte Team der Güldi-Moden<br />
GmbH gratuliert dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
zum 20. Geburtstag.<br />
Diese interessante Zeitschrift zeigt die<br />
dramatische und zugleich erstaunliche<br />
Entwicklung unserer Wirtschaft im<br />
mitteldeutschen Raum. Dafür möchten<br />
wir Danke sagen. Macht weiter so.<br />
Interessante Berichte, kombiniert mit<br />
Praxisbeispielen, sowie aktuelle Informationen<br />
aus Wirtschaft, Forschung<br />
und Politik, die leserfreundlich aufbereitet<br />
sind – dafür steht das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
seit 20 Jahren. Wir gratulieren<br />
zu diesem Jubiläum und wünschen<br />
weiterhin diesen Spürsinn für die<br />
Berichterstattung.<br />
Simone Hartmann,<br />
Wirtschaftsrat Sachsen<br />
Gitta Haupold,<br />
Silicon Saxony e. V.<br />
Dr. Stephan Helm,<br />
Krankenhausgesellschaft<br />
Sachsen<br />
Martin und Rolf<br />
Hiersemann, Hiersemann<br />
Prozessautomation GmbH<br />
Alexander Hoffmann,<br />
Arc Solutions GmbH<br />
Wirtschaft lebt auch von exzellenten Informationen. Wer sich<br />
in Sachsen über die Innovationskraft der sächsischen Wirtschaft<br />
informieren will, für den gehört das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
zur Pflichtlektüre. Mit klugen Köpfen in einem engagierten und<br />
verlässlichen Journalistenteam leistet das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
seit 20 Jahren hervorragende Arbeit für die Positionierung der<br />
sächsischen Wirtschaft. Dafür gebührt dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
als dem Fachmedium in Sachsen große Anerkennung und der<br />
herzliche Dank des Wirtschaftsrats Sachsen.<br />
Mit profunder Recherche und sachlicher Berichterstattung über<br />
den Technologie- und Mikroelektronikstandort Sachsen und<br />
unser Netzwerk hat sich das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> für uns zu<br />
einem der wichtigsten Wirtschaftsmedien im Freistaat<br />
entwickelt. Ich schätze es als Medienpartner, der über interessante<br />
Themen am Puls der Zeit berichtet. Für die nächsten<br />
20 Jahre wünsche ich gute Storys und stets eine spitze Feder.<br />
Zum 20jährigen Jubiläum übermitteln wir die herzlichsten<br />
Glückwünsche. Wir verbinden diese mit dem Dank für gute<br />
und konstruktive Zusammenarbeit in den letzten Jahren und<br />
das es gelungen ist, sächsischen Gesundheitsdienstleistung<br />
auch hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort<br />
immer besser und wahrnehmbarer zu platzieren.<br />
Verbunden mit der Hoffnung, dass sich diese Entwicklung<br />
fortsetzen lässt grüßt die Krankenhausgesellschaft Sachsen.<br />
Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> hat durch 20<br />
Jahre seriösen Journalismus geholfen,<br />
die Wirtschaft Sachsens zu beleuchten<br />
und weit über dessen Grenzen hinaus<br />
bekannt zu machen.<br />
Wir schätzen diese Publikation sowie<br />
den immer nahen Kontakt zu uns<br />
Unternehmern sehr und wünschen<br />
weiterhin Alles Gute!<br />
Mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong> pflegen ARC Solutions und ich<br />
ganz persönlich eine nun schon mehrjährige, vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit. Diese hat wesentlich zu verstärkter Bekanntheit<br />
als Siemens PLM Solutions Partner sowie der Marken<br />
„Teamcenter“, „NX“ und „REMARC“ in der Region beigetragen.<br />
Ich wünsche dem Wirtschaftsjounal weiterhin viel Kraft,<br />
unorthodoxe Ideen und andauernden Erfolg zum Wohle der<br />
regionalen Wirtschaft.
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
20 Jahre <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
Es gratulieren ...<br />
Wolfram Junge,<br />
BASEG werbung +<br />
kommunikation GmbH<br />
Matthias Lißke,<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Erzgebirge GmbH<br />
Prof. Detlev Müller,<br />
IMM Gruppe, Mittweida<br />
Wolfgang Neubert,<br />
Anchor Lamina GmbH<br />
Peter Nothnagel,<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Sachsen GmbH<br />
Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist für mich das Schaufenster der<br />
mitteldeutschen Industrie – informativ, anregend und<br />
erfrischend. Zu Ihrem 20. Jubiläum gratuliere ich Ihnen daher<br />
recht herzlich und wünsche für die Zukunft weiterhin das<br />
richtige Gespür für spannende Themen und interessante<br />
Menschen.<br />
Herzlichen Glückwunsch zum 20. und ein Glück Auf! für die<br />
nächsten erfolgreichen Jahre aus dem Erzgebirge. Ob Berichterstattung<br />
im Sinne der Wirtschaftsentwicklung oder tolle<br />
Imagebroschüren -mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong> können Sie<br />
rechnen, wie wir mit Adam Ries. Wir freuen uns auf eine<br />
weitere tolle Zusammenarbeit.<br />
In seiner 20-jährigen Entwicklung hat das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
stets an Visionen und Zielen festgehalten – und dabei nie den<br />
regionalen Bezug verloren. Gemeinsam erleben wir nun, was<br />
es heißt, 20 Jahre erfolgreich am Markt zu bestehen. Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
hat sich als wichtiger Partner der IMM Gruppe<br />
etabliert. Das „geteilte“ Jubiläum gibt IMM Gelegenheit,<br />
zurückzublicken und sich in den zahlreichen Veröffentlichungen<br />
der letzten Jahre selbst zu reflektieren – dafür vielen<br />
Dank! Für die Zukunft wünschen wir Ihnen weiterhin viel<br />
Erfolg und eine treue Leserschaft.<br />
In der Berichterstattung des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s ist das Glas<br />
meist halbvoll als halbleer. Die sachlich-positive Tendenz zeigt<br />
Erreichtes klar auf und schärft ebenso den Blick für kommende<br />
Herausforderungen. Wir wünschen dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong> für<br />
die nächsten Jahre weiterhin viel Erfolg.<br />
Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist für uns seit Jahren ein wichtiger und<br />
verlässlicher Partner zur Vermarktung des Wirtschaftsstandortes<br />
Sachsen. Mit ihrem Gespür für herausragende Themen und<br />
besondere Schwerpunkte haben uns die Mitarbeiter des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s<br />
immer wieder unterstützt, die Stärken und<br />
Besonderheiten der sächsischen Wirtschaft eindrucksvoll ihrer<br />
Leserschaft zu präsentieren. Die Wirtschaftsförderung Sachsen<br />
GmbH gratuliert zum Jubiläum und freut sich auf eine weitere<br />
konstruktive Zusammenarbeit.<br />
Reinhard Pätz,<br />
VDMA Ost<br />
Dr. Heinz-Werner Raske,<br />
Gesellschaft für Gesunde<br />
Arbeit Dresden mbH<br />
Dr.-Ing. habil Heidrun<br />
Steinbach, ICM e. V.<br />
Hans-Joachim Wunderlich,<br />
IHK Chemnitz<br />
Trotz des schwierigen Marktumfeldes hat sich das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
zu einer festen Größe in der mitteldeutschen Medienlandschaft<br />
entwickelt. Unternehmen, Wissenschaft, Verbände<br />
und Politik finden hier eine ideale Kommunikationsplattform.<br />
Wir freuen uns auf weitere 20 Jahre und erwarten, dass das<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> auch künftig über den Tellerrand hinaus<br />
aktuell, kompetent, breit gefächert und authentisch aus<br />
der Industrie Ostdeutschlands und angrenzender Regionen<br />
berichtet.<br />
Herzlichen Glückwunsch zur Erreichung dieses markanten<br />
Meilensteins. Wir möchten uns für die gute Zusammenarbeit<br />
bedanken und freuen uns auf weitere gemeinsame Aktivitäten<br />
zur Gesundheiterhaltung Beschäftigter in sächsischen<br />
Unternehmen. Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist für uns die perfekte<br />
Plattform, um die Notwendigkeit dieser Maßnahmen den<br />
Führungskräften von klein- und mittelständischen Unternehmen<br />
näher zu bringen.<br />
Das Geheimnis des Erfolges ist, den Standpunkt des<br />
Anderen zu verstehen. (HENRY FORD)<br />
Herzlichen Glückwunsch zum 20. Firmenjubiläum.<br />
Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist für uns seit 1998 ein wichtiger und<br />
zuverlässiger Partner bei der Präsentation unserer Projekte und<br />
Forschungsergebnisse in Sachsen. Dabei wurden wir hervorragend<br />
von der Geschäftsführung und allen Mitarbeitern des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s<br />
unterstützt. Für die Zukunft wünschen wir Ihnen<br />
das Gespür für Trends und die Kraft, Ihre Ideen durchzusetzen.<br />
Wir freuen uns auf eine weitere konstruktive Zusammenarbeit.<br />
Gratulation 20 Jahre „<strong>Wirtschaftsjournal</strong>“<br />
Für mich gibt es drei Gründe, das „<strong>Wirtschaftsjournal</strong>“ zu<br />
lesen:<br />
Erstens ist die IHK immer an Wirtschaftsthemen aus der<br />
Region interessiert.<br />
Zweitens sind diese Themen immer gut gebündelt, interessant<br />
und optisch gut aufgemacht.<br />
Und drittens sind 20 Jahre sachliche und kompetente Berichterstattung<br />
ein guter Grund, ein solches Journal in die Hand zu<br />
nehmen!<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
wirtschaftsjournal.de/id11120601<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
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8 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Japaner setzen auf Leipzig<br />
Yamazaki Mazak hat Technologiezentrum zur besseren Betreuung der Kunden in Leipzig eröffnet<br />
Der japanische Werkzeugmaschinenhersteller Yamazaki<br />
Mazak hat am 22. November sein neues Technologiezentrum<br />
feierlich in Leipzig eröffnet. Es ist<br />
bereits die vierte Einrichtung dieser Art, die das<br />
Familienunternehmen in Deutschland in Betrieb<br />
genommen hat. Für Leipzig sprach neben der günstigen<br />
Verkehrsanbindung die zentrale Lage in einem<br />
industriellen Ballungsraum, wo sich vor allem die<br />
Automobilzulieferindustrie, die Energiewirtschaft<br />
und der allgemeine Maschinenbau erfolgreich entwickelt<br />
haben.<br />
„Die heutige Eröffnung des Technologiezentrums des japanischen<br />
Unternehmens Yamazaki Mazak im Leipziger Gewerbegebiet<br />
Torgauer Straße ist ein wichtiger Schritt für die<br />
weitere Entwicklung und Festigung der Branchenkompetenz<br />
im Werkzeugmaschinenbau am Standort Leipzig. Auch<br />
die neu entstehenden nachhaltigen Arbeitsplätze sowie die<br />
Option auf weitere Einstellungen in der Zukunft sind ein<br />
wichtiger Erfolg für den Wirtschafts- und Arbeitsstandort<br />
Leipzig“, äußerte sich Wirtschaftsbürgermeister Uwe<br />
Albrecht erfreut in einer Pressemitteilung. Die Leipziger<br />
Wirtschaftsförderung hatte im Vorfeld mehrere Standortangebote<br />
unterbreitet und das Bauvorhaben intensiv beglei-<br />
tet. Leipzig konnte sich im Standortwettbewerb erfolgreich<br />
gegenüber der Konkurrenz behaupten.<br />
„Mit der Ansiedlung des neuen Technologiezentrums<br />
verfolgt Yamazaki Mazak eine langfristige Strategie. Durch<br />
den Neubau in Leipzig erreichen wir eine größere Nähe zu<br />
unseren Kunden und können zugleich eine optimale Betreuung<br />
bieten. Die hervorragende Anbindung des Standortes<br />
im Leipziger Norden trägt hierzu bei. Unser Firmenmotto<br />
‘Together Success´ steht für den gemeinsamen Erfolg der<br />
Kunden und unseres Unternehmens. Mit der heutigen Eröffnung<br />
in Leipzig können wir dieses Ziel nachhaltig voranbringen“,<br />
erläuterte Joachim Herberger, Geschäftsführer<br />
der Yamazaki Mazak Deutschland GmbH. Das global agierende<br />
Familienunternehmen Yamazaki Mazak, weltgrößter<br />
Hersteller von CNC Werkzeugmaschinen, ist seit über 30<br />
Jahren auf dem deutschsprachigen Markt vertreten. Die<br />
deutsche Organisation, die Yamazaki Mazak Deutschland<br />
GmbH, hat ihren Hauptsitz in Göppingen. Weitere Niederlassungen<br />
befinden sich in Düsseldorf und München. Das<br />
neue Technologiezentrum in Leipzig an der Debyestraße hat<br />
eine Gesamtfläche von über 1750 Quadratmetern. Diese<br />
beinhaltet eine Halle, in der innovative Werkzeugmaschinen<br />
präsentiert werden.<br />
CH<br />
Zukunftsfähige Technologie schafft Jobs<br />
TU Chemnitz zeichnete Technologietransfer für organische Solarzellen aus<br />
Das Institut für Angewandte Photophysik der Technischen<br />
Universität Dresden und die Heliatek GmbH sind die diesjährigen<br />
Sieger im Wettbewerb „wissen.schafft.arbeit", den<br />
die TU Chemnitz zum vierten Mal ausgelobt hat.<br />
Der mit 20.000 Euro dotierte Technologie-Transferpreis<br />
wurde in diesem Jahr gestiftet von der Sachsen Bank, der<br />
NILES-SIMMONS Industrieanlagen GmbH und der KOMSA<br />
Kommunikation Sachsen AG. Den Preis, der unter der Schirmherrschaft<br />
des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie<br />
steht, erhalten die Sieger für die kostengünstige Herstellung<br />
organischer Solarzellen, die auch für den Einsatz<br />
auf flexiblen Trägerfolien geeignet sind. "Besonders überzeugte<br />
die Jury die hohe Innovation der Technologie und<br />
die Schnelligkeit, mit der dieses Transferprojekt angelaufen<br />
ist", berichtet Jury-Mitglied Prof. Harald R. Pfab, Vorsitzen-<br />
der des Vorstands der Sachsen Bank und ergänzt: „Die<br />
Wirtschaftlichkeit dieser Technologie ist vielversprechend.<br />
Der Transferprozess ist gelungen. In dem Dresdner Unternehmen<br />
sind bislang 70 Arbeitsplätze entstanden. Außerdem<br />
ist Heliatek dabei, einen serienmäßigen Produktionsprozess<br />
zu entwickeln." Die Solarzellen zeichnen sich durch<br />
eine vergleichsweise hohe Effizienz und lange Lebensdauer<br />
aus. Durch ihre Flexibilität können sie auch auf unebenen<br />
Flächen angebracht werden; die Halbtransparenz soll<br />
einen Einsatz in Fensterscheiben möglich machen. Aktuell<br />
befindet sich Heliatek am Übergang vom Labor- ins Produktionsstadium,<br />
bei dem flexible organische Solarzellen<br />
in einem Rolle-zu-Rolle-Prozess hergestellt werden. Erste<br />
Produkte der Heliatek werden nach Angaben des Unternehmens<br />
im zweiten Halbjahr 2012 erhältlich sein.<br />
wirtschaftsjournal.de/id11120801<br />
Glückliche Sieger des Wettbewerbs<br />
„wissen.schafft.arbeit" <strong>2011</strong>: Prof. Dr.<br />
Karl Leo vom Institut für Angewandte<br />
Photophysik (IAPP) der TU Dresden<br />
(2.v.r.) und Dr. Martin Pfeiffer (r.) von<br />
der Heliatek GmbH Dresden halten den<br />
Preis in den Händen.<br />
Foto: Christian Schenk<br />
wirtschaftsjournal.de/id11120802
Anzeige<br />
Ein Herz für Männer<br />
Wer hätte das gedacht: Ausgerechnet Schauspieler<br />
Heiner Lauterbach, vor einigen Jahren noch eher<br />
bekannt für lockeren und wenig gesundheitsfördernden<br />
Lebenswandel, erhielt in diesem Jahr die<br />
Auszeichnung „Gesundheitsmann <strong>2011</strong>“. Damit trat<br />
der 58-Jährige die Nachfolge von Philipp Lahm als<br />
Botschafter für eine gesunde und aktive Lebensweise<br />
an. Verliehen wurde der Preis von der Deutschen<br />
Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V.<br />
und der Zeitschrift „Bunte“.<br />
Mit dieser öffentlichen Anerkennung soll die verantwortungsbewusste<br />
Änderung von Lebensweisen – wie bei<br />
Heiner Lauterbach geschehen – gewürdigt und darüber<br />
hinaus das zunehmende Gesundheitsbewusstsein des<br />
„starken Geschlechts“ gestärkt werden.<br />
„Dies ist eine gute Möglichkeit, Männer für das Thema<br />
Gesundheitsbewusstsein zu sensibilisieren“, meint Steffi<br />
Liebig, Bereichsleiterin Personal und Öffentlichkeitsarbeit<br />
beim Dresdner Pharmaunternehmen APOGEPHA. Das Unternehmen<br />
ist selbst Mitglied in der Deutschen Gesellschaft<br />
für Mann und Gesundheit e. V. und unterstützt Aktionen,<br />
die positive Zeichen für die „Männergesundheit“ setzen.<br />
Mit dem Vorwurf, Männer seien Vorsorgemuffel, erreiche<br />
man eher das Gegenteil, sagt Steffi Liebig. Das auf die Entwicklung,<br />
Herstellung und den Vertrieb urologischer Arzneimittel<br />
spezialisierte Unternehmen ist mit dem Thema<br />
Männergesundheit bestens vertraut, auch wenn die Urologie<br />
nur eine Facette davon umfasst.<br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Auf Urologie spezialisiertes Dresdner Pharmaunternehmen APOGEPHA engagiert sich für umfassende<br />
Männergesundheit<br />
Im Jahr 2010 erwirtschaftete die<br />
APOGEPHA mit ihren 170 Mitarbeitern<br />
einen Umsatz von 36,7<br />
Millionen Euro. Acht Auszubildende<br />
absolvieren hier ihre Lehre.<br />
Zum Unternehmen gehören in<br />
Dresden 2 Standorte, zum einen<br />
der Hauptsitz auf der Kyffhäuser<br />
Straße 27, zum anderen die Produktion<br />
an der Dohnaer Straße<br />
205.<br />
APOGEPHA Arzneimittel GmbH<br />
Kyffhäuserstraße 27<br />
01309 Dresden<br />
Telefon: 0351 3363-3<br />
Telefax: 0351 3363-440<br />
info@apogepha.de<br />
www.apogepha.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11120901<br />
Im Jahr 1882 von einem Apotheker gegründet und einer<br />
wechselvollen Geschichte unterworfen, befindet sich das<br />
pharmazeutische Unternehmen seit 1933 im Besitz der<br />
Familie Starke. Unter ihrer Führung hat sich APOGEPHA zu<br />
einem anerkannten Arzneimittelunternehmen Deutschlands<br />
im Therapiegebiet Urologie entwickelt. Seit dem Jahr 2000<br />
wird es in dritter Generation durch Henriette Starke geleitet,<br />
der Anfang dieses Jahres mit Markus Bauer ein weiterer<br />
Geschäftsführer zur Seite gestellt wurde, um das Familienunternehmen<br />
für die geplanten Erweiterungen im deutschen<br />
und internationalen Geschäft zu stärken.<br />
„Wir können auf ein gutes Jahr zurückblicken, auch<br />
wenn die Auswirkungen gesundheitspolitischer Entscheidungen<br />
spürbar sind.“, bestätigt Unternehmenssprecherin<br />
Steffi Liebig. Neben der stabilen Entwicklung im deutschen<br />
Markt, die vor allem durch die pharmazeutische Weiterentwicklung<br />
des Hauptproduktes sowie einige Neueinführungen<br />
begründet ist, war und ist in den letzten Jahren auch<br />
eine Zunahme der internationalen Geschäftsaktivitäten zu<br />
verzeichnen. Mit der Ergänzung der Produktpalette auf<br />
urologischem Gebiet, der Arbeit an internationalen Zulassungsverfahren<br />
und der Vergabe von Vertriebslizenzen<br />
werden darüber hinaus auch für die Folgejahre wichtige<br />
Voraussetzungen geschaffen, um erfolgreich im Markt agieren<br />
zu können.<br />
Am Standort Dresden-Lockwitz investiert die APOGEPHA<br />
zurzeit rund10 Millionen Euro in die Erweiterung der eigenen<br />
Fertigung, insbesondere in neue Fertigungstechnologien.<br />
„Unser Ziel ist es, bewährte urologische Wirkstoffe<br />
und Therapien weiter zu entwickeln, um auf diese Weise<br />
Arzt und Patient ein breites urologisches Sortiment und<br />
einen umfassenden Service bieten zu können.“, sagt<br />
Steffi Liebig. Moderne Darreichungsformen können dem<br />
Patienten wesentliche Erleichterungen, zum Beispiel durch<br />
eine einfachere Einnahme, bringen. Sie können unangenehme<br />
Nebenwirkungen reduzieren und die Therapiesicherheit<br />
erhöhen.<br />
Auch wenn das Pharmaunternehmen ein breites Sortiment<br />
an Arzneimitteln zur Behandlung urologischer Erkrankungen<br />
anbietet, liegt ihm doch die Prävention sehr am<br />
Herzen. „Wir möchten Männer gern darin bestärken, ihre<br />
Gesundheit wichtig zu nehmen, bevor eine Erkrankung auftritt“,<br />
so Steffi Liebig weiter. „Vorsorge ist wichtig, dafür<br />
sollte „Mann“ sich die Zeit nehmen. Ihr Auto bringen sie<br />
ja auch regelmäßig zur Durchsicht!“.<br />
Simone Pflug<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
9
10 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Gold werte Erfindungen<br />
Thüringer Wissenschaftler und Ingenieure überzeugten mit ihren Produktneuheiten die internationale Fachwelt<br />
23 Produktneuheiten und Erfindungen aus der Thüringer<br />
Wirtschaft und Wissenschaft konnten Ende Oktober auf der<br />
63. Internationalen Leitveranstaltung und Leistungsschau<br />
„Ideen-Erfindungen-Neuheiten" iENA <strong>2011</strong> in Nürnberg<br />
die Fachwelt begeistern. Sie sind auf einem Gemeinschaftsstand<br />
demonstriert worden, den das in Schmalkalden<br />
ansässige Thüringer Forschungsinstitut für Erfinderförderung,<br />
Innovationen und Netzwerkmanagement (ERiNET)<br />
und die in Ilmenau agierende Patentverwertungsagentur<br />
(PVA) gemeinsam gestalteten.<br />
Die Bilanz: Gut gefüllte Auftragsbücher, zahlreiche<br />
Gespräche mit Interessenten und sechs iENA Gold-Medaillen,<br />
elf iENA Silber-Medaillen und drei iENA Bronze-Medaillen<br />
sowie drei internationale Sonderpreise aus Malaysia,<br />
USA und Kroatien.<br />
Zu den Gewinnern der Goldmedaillen gehörten:<br />
� die Geräte- und Pumpenbau GmbH Dr. Eugen Schmidt<br />
aus Merbelsrod mit einer „Halbaxialen Kühlmittelpumpe<br />
mit Regelventil" für den Einsatz im Pkw,<br />
� die UGN-Umwelttechnik GmbH aus Gera mit einem<br />
„Stützmaterial zur Auslegung von schüttbaren funktionalisierten<br />
Hybridfiltermaterialien",<br />
� die PolyCare Research Technology GmbH & Co.KG aus<br />
Gehlberg, mit „LUMINO – Nachtleuchtenden Steinen"<br />
sowie mit einer komplexen Lösung zur „Entwicklung/<br />
Design und Konstruktion von Bauten, Baumaterialien<br />
und Produktionsverfahren für Übergangs-, Not- und<br />
Dauerunterkünfte zum Selbstbau auf der Basis von Polymerwerkstoffen“,<br />
� das Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau<br />
gemeinnützige GmbH mit „Thermopipe" einem Rohrsystem<br />
zur Nutzung der Energiepotenziale im System<br />
„Boden-Kanal. Zukünftig wird es damit möglich sein,<br />
das im Abwasser vorhandene Potenzial an Wärmeenergie<br />
zu nutzen.<br />
Die patentierten Thüringer Innovationen, Produktneuheiten<br />
und Entwicklungen wurden erstmalig der internationalen<br />
Fachwelt und der Expertenjury präsentiert. Länderkollektive<br />
aus China, Iran, Russland und Taiwan, Erfinderverbände<br />
aus Kroatien, Polen und Ungarn sowie zahlreiche Universitäten<br />
aus Malaysia und Rumänien sowie Beteiligungen<br />
aus Ägypten, China, Großbritannien, Mazedonien, Saudi-<br />
Arabien, Sudan, Syrien, Türkei und Yemen unterstrichen die<br />
Bedeutung der Leitveranstaltung und ihre hohe Internationalität.<br />
Mit rund 750 Erfindungen aus 30 Ländern und zahlreichen<br />
Länderkollektiven belegte die iENA <strong>2011</strong> eindrucksvoll<br />
das beachtlich technisch-kreative Potential der Erfinder,<br />
die an der Entwicklung neuer Produktideen und an<br />
Lösungen für die großen und kleinen Probleme des Alltags<br />
arbeiten. PM/CH<br />
Keimzelle für innovative Ausgründungen<br />
Landesweit erster ego.-INKUBATOR an Universität Magdeburg eröffnet<br />
Den landesweit ersten ego.-INKUBATOR hat Wissenschaftsund<br />
Wirtschaftsministerin Prof. Birgitta Wolff Mitte November<br />
an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität<br />
offiziell eingeweiht. In der neuen gründerorientierten Infrastruktur<br />
der Fakultät für Maschinenbau können Studenten,<br />
Absolventen und wissenschaftliche Mitarbeiter den Fertigungszyklus<br />
eines Gussstückes praxisorientiert nachvollziehen<br />
sowie innovative Geschäftsideen entwickeln und<br />
erproben. Ziel ist es, Unternehmensgründungen zu beför-<br />
dern und deren Erfolgsaussichten zu verbessern. Der Aufbau<br />
der kompletten Prozesskette zur Herstellung von Gussstücken<br />
wurde mit 331.500 Euro aus dem Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert.<br />
„Der Anteil innovativer Gründungen bei uns im Land ist<br />
vergleichsweise gering. Durch die Förderung der ego.-INKU-<br />
BATOREN wollen wir Gründungen dort stimulieren, wo das<br />
Schaffen neuen Wissens die Entstehung von Innovationen<br />
begünstigt“, betonte die Ministerin. PM/CH<br />
Reges Interesse am Thüringer Gemeinschaftsstand<br />
der Erfindungen.<br />
Foto: ERiNET<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121001<br />
«<br />
Gründungen aus der Wissenschaft<br />
schaffen rund siebenmal<br />
mehr Arbeitsplätze als herkömmliche<br />
Gründungen. »<br />
Prof. Birgitta Wolff<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.ib-sachsen-anhalt.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121002
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Anzeige<br />
Als Familie zum Erfolg<br />
BITSz engineering – Elektronikentwicklung in der zweiten Generation<br />
Dr. Michael Schmidt und Dr. Sven<br />
Schmidt – Vater und Sohn leiten<br />
gemeinsam das Unternehmen.<br />
Bild rechts: 21 Jahre erfolgreich am<br />
Markt: Das moderne Firmengebäude<br />
soll 2012 einen Anbau erhalten.<br />
Fotos: Wolfgang Schmidt<br />
BITSz engineering GmbH<br />
Newtonstraße 12<br />
08060 Zwickau<br />
Telefon: 0375 8109-0<br />
Telefax: 0375 8109-199<br />
info@bitsz.de<br />
www.bitsz.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121101<br />
Im Jahr 1990 eröffnete die politische Wende von<br />
einem Tag auf den anderen neue Horizonte. Für Dr.<br />
Michael Schmidt und seine drei Mitgesellschafter<br />
aus Zwickau hieß das: Selbstständigkeit in einer<br />
Zeit des wirtschaftlichen Umbruchs und Aufschwungs.<br />
Was mit Dienstleistungen für den Bereich der elektronischen<br />
Datenverarbeitung begann, wandelte sich<br />
im Laufe Zeit. Inzwischen – 21 Jahre später – hat<br />
sich das Unternehmen BITSz einen Namen gemacht<br />
als Entwickler und Produzent von Leistungselektronik<br />
und Embedded Systemen.<br />
Höchste Energieeffizienz<br />
Die Stärken der Zwickauer Produkte liegen in der Energieeffizienz:<br />
Merkmale wie „hohe Leistungsdichte", "hoher<br />
Wirkungsgrad" und „ressourcenschonender Einsatz von<br />
Rohstoffen" werden bei BITSz großgeschrieben.<br />
Das aktuellste Produkt des Unternehmens, der<br />
„MPower Hochleistungsmotorregler", wurde als Prototyp<br />
bereits zu Beginn dieses Jahres auf der Hannover-Messe<br />
vorgestellt und erzeugte bei den Besuchern reges Interesse.<br />
Er steuert die Energiezufuhr von der Stromquelle hin<br />
zum Elektromotor und sorgt damit für optimales Laufverhalten<br />
und höchstmögliche Energieeffizienz. In puncto Leistungsdichte<br />
ist der Hochleistungsmotorregler zwei- bis<br />
dreimal so leistungsstark wie die am Markt verfügbaren<br />
Komponenten und wird bereits in Serie produziert.<br />
Kontinuierliches Wachstum<br />
Doch bis dahin war es ein langer Weg. Im Jahr 1996 und<br />
nach einigen Höhen und Tiefen in der wirtschaftlichen Entwicklung<br />
übernahm Michael Schmidt allein das Ruder und<br />
profilierte das Unternehmen. Die ingenieurtechnischen Entwicklungen,<br />
das sogenannte „Engineering", wurden 1997<br />
im Rahmen einer Kooperation mit einem Schweizer Spezialisten<br />
für Tank- und Füllstandstechnik begonnen. Seit dem<br />
Jahr 2000 wurde die Produktentwicklung auf andere Branchen<br />
ausgedehnt. Dabei standen spezialisierte Lösungen<br />
im Bereich der Prüftechnik, der Industrie- und Biosensorik<br />
und der Echtzeit-Audiodatenverarbeitung im Mittelpunkt<br />
der Entwicklungen.<br />
Auch beim Personal gab es Veränderungen. 1990 gestartet<br />
mit fünf Mitarbeitern zählt BITZs heute ein 40-köpfiges<br />
Team. Die anfänglichen Mietbüros in der Robert-Müller-<br />
Straße wurden gegen ein modernes, eigenes Firmengebäude<br />
in der Newtonstraße getauscht. Inzwischen sind auch hier<br />
die räumlichen Möglichkeiten ausgeschöpft und die Erweiterung<br />
des Firmengebäudes ist für 2012 geplant.<br />
Durch familiäre Unternehmensstruktur zum Erfolg<br />
Die stetige Entwicklung des Unternehmens in den vergangenen<br />
21 Jahren beruht auf dem Konzept eines intakten<br />
Familienunternehmens. Sowohl die innerbetriebliche<br />
Struktur als auch der Umgang untereinander ist durch die<br />
familiäre Unternehmenskultur geprägt.<br />
Nahezu seit Bestehen des Unternehmens leitet<br />
Martina Schmidt die Ressorts Personal und Buchhaltung.<br />
In ihrer Funktion ist sie für die Mitarbeiter auch in persönlichen<br />
Angelegenheiten Ansprechpartner. Seit 2006 ist der<br />
Sohn Dr. Sven Schmidt im Unternehmen mit aktiv. Nach<br />
einem Studium der Informatik in Dresden und anschließender<br />
Promotion am Lehrstuhl für Datenbanksysteme stand<br />
für den jungen Hochschulabsolventen die nächste Herausforderung<br />
fest: Er wollte in Zwickau an der Entwicklung<br />
innovativer Produktlösungen mitarbeiten. Seit 2008 ist er<br />
zweiter Geschäftsführer des Unternehmens. SR<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
11
12 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Gemeinsam einzigartig!<br />
Unternehmernetzwerk macht sich seit 20 Jahren ehrenamtlich stark für die Wirtschaft und soziale Projekte<br />
Unter dem Motto „Gemeinsam einzigartig" feierten<br />
die Wirtschaftsjunioren Zwickau am 19. November<br />
ihr 20-jähriges Bestehen. „Wir sehen unsere<br />
Aufgabe darin, die Mitglieder auf Führungsaufgaben<br />
vorzubereiten. Dabei ist die Werteorientierung<br />
nach dem Ansatz ‚Create better leaders to create<br />
better societies' - wie es unser Weltverband Junior<br />
Chamber International formuliert, immer präsent",<br />
erklärt Mandy Breitendorn, die ab 2012 den Vorsitz<br />
des Kreisverbandes übernimmt.<br />
„Dazu bieten wir in jedem Jahr ein umfangreiches Seminarprogramm<br />
an. Außerdem haben unsere Mitglieder die<br />
Möglichkeit, durch das ehrenamtliche Engagement Fähigkeiten,<br />
Kontakte und den eigenen Horizont zu erweitern."<br />
Ein Blick auf die steigenden Mitgliederzahlen zeigt, dass<br />
dieses Konzept bei den jungen Unternehmern ankommt.<br />
Mittlerweile zählen die Wirtschaftsjunioren Zwickau 52 Mitglieder.<br />
Der Begriff „Networking“ ist allgemein bekannt als<br />
das Knüpfen und Pflegen von Kontakten in Netzwerken.<br />
Meist dient es dem Austausch von Informationen und als<br />
Mittel, um Geschäfte zu generieren oder die eigene Karriere<br />
anzukurbeln. Dass es aber auch andere Motivationsgründe<br />
gibt, zeigen die Wirtschaftsjunioren Deutschland.<br />
Neben unternehmerischem Denken ist ihr Handeln durch<br />
ehrenamtliches Engagement für die Zukunft Deutschlands<br />
geprägt.<br />
Dabei gelten fünf Maximen:<br />
Die Wirtschaftsjunioren<br />
� setzen auf ehrbares Unternehmertum<br />
� leben Beruf und Familie<br />
� investieren in Bildung<br />
� knüpfen nationale und internationale Netzwerke<br />
� handeln innovationsstark und ressourcenbewusst.<br />
Allein in Sachsen gibt es 10 Kreisverbände, darunter die<br />
Wirtschaftsjunioren Zwickau.<br />
Im Netzwerk steht jedoch nicht nur die persönliche Weiterentwicklung<br />
im Vordergund, sondern vor allem die soziale<br />
Verantwortung der Jungunternehmer. Unzählige Projekte<br />
und Veranstaltungen konnten seit der Gründung durchgeführt<br />
werden, oftmals mit großem Erfolg. Dazu gehört die<br />
„Einkaufsoffensive Ost", eine Initiative der Wirtschaftsjunioren<br />
unter der Trägerschaft der Industrie- und Handelskammer<br />
Zwickau. Damit sollten von 1994 bis 1996<br />
Die Wirtschaftsjunioren packen selbst mit an:<br />
Im Projekt „Stadtabenteuer“ werden Zwickauer Spielplätze<br />
auf Vordermann gebracht.<br />
Foto und Grafik: Wirtschaftsjunioren Zwickau<br />
Kontakte zwischen Zwickauer Unternehmen und Einkaufsverantwortlichen<br />
der Großkonzerne der Automobilindustrie<br />
hergestellt werden. 33 deutsche Konzernunternehmen, darunter<br />
der ehemalige Daimler-Benz-Konzern, hatten sich<br />
beteiligt. Durch Veranstaltungen, Workshops und konkrete<br />
Netzwerkaktivitäten für die Zielbranche Automobilbau wurden<br />
die Kontakte hergestellt. „Wir wollten ein Netzwerk<br />
schaffen, in dem nicht nur Dienstleister, sondern auch die<br />
Industrie der Region sprechen konnte. Mit dem Projekt „Einkaufsoffensive<br />
Ost“ haben wir einen guten Grundstein<br />
gelegt", blickte Jens Hertwig, Geschäftsführer der N+P<br />
Informationssysteme GmbH und erster Vorsitzender der<br />
Wirtschaftsjunioren Zwickau zurück. Das Ergebnis: Die ostdeutschen<br />
Unternehmen konnten ihr Umsatzvolumen mit<br />
dem Daimler-Benz/Daimler-Crysler-Konzern von 175 Millionen<br />
(1991) auf 1,75 Milliarden DM (1998) steigern.<br />
Doch auch im sozialen Bereich sind die Wirtschaftsjunioren<br />
aktiv. Seit 2010 machen sie sich mit Partnern in dem Projekt<br />
„Stadtabenteurer" für Zwickauer Familien stark. Dafür<br />
haben sie die ständige Patenschaft für fünf Spielplätze in<br />
der Zwickauer Innenstadt übernommen und sanieren gemeinsam<br />
in jedem Jahr einen Spielplatz. „Damit wollen wir in<br />
der Innenstadt ein attraktives Umfeld für junge Familien<br />
schaffen", beschreibt Breitendorn. Die Wirtschaftsjunioren<br />
engagierten sich bisher auch in einer Vielzahl von Projekten<br />
zur Verbesserung der Schulqualität und internationalen<br />
Projekten. Für ihr Engagement wurden die Wirtschaftsjunioren<br />
Zwickau bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />
Stefanie Rudolph<br />
Mit ihren unzähligen Projekten und<br />
durch das große Engagement der Mitglieder<br />
sind die Wirtschaftsjunioren so<br />
einzigartig wie ein Fingerabdruck.<br />
Die Wirtschaftsjunioren<br />
Deutschland<br />
Aktuell zählt der Verband mehr<br />
als 10.000 junge Unternehmer<br />
und Führungskräfte aus allen<br />
Bereichen der Wirtschaft. Die<br />
durchschnittlich 18 bis 40 Jahre<br />
alten Mitglieder tragen Verantwortung<br />
für 300.000 Arbeitsplätze,<br />
35.000 Ausbildungsplätze und<br />
leisten mehr als 120 Millionen<br />
Euro Umsatz pro Jahr. Die Wirtschaftsjunioren<br />
Deutschland<br />
(WJD) sind Teil eines weltweiten<br />
Verbandes Junior Chamber International.<br />
Dessen Anliegen ist es,<br />
jungen Unternehmern im<br />
Geschäftsleben und bei ihrer<br />
beruflichen Karriere weiterzuhelfen.<br />
Die Mitglieder organisieren<br />
sich deutschlandweit, auf regionaler<br />
und auf lokaler Ebene.<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121201
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Anzeige<br />
Basis für junge Unternehmen<br />
Vor 20 Jahren eröffnete das Technologie Centrum Chemnitz seinen ersten Standort<br />
Das TCC<br />
Das Technologie Centrum Chemnitz<br />
(TCC) bietet Existenzgründern<br />
und technologieorientierten<br />
Startups Beratung und Unterstützung<br />
sowie das passende Umfeld<br />
für Entwicklung und Wachstum.<br />
Bestens ausgestattete Büro- und<br />
Gewerberäume, die nach Bedarf<br />
flexibel mit dem Unternehmen<br />
wachsen, sind ein wesentliches,<br />
aber nicht das alleinige Kriterium<br />
für eine Nutzung des TCC:<br />
Ein umfangreiches Dienstleistungspaket<br />
ermöglicht es den<br />
Unternehmern, sich auf ihre wirtschaftlichen<br />
Aufgaben zu konzentrieren.<br />
Vor allem aber profitieren<br />
sie von einem Standort, an dem<br />
mögliche Kooperationspartner,<br />
Dienstleister oder Kunden oft nur<br />
ein Büro entfernt sitzen.<br />
Technologie Centrum<br />
Chemnitz GmbH<br />
Annaberger Straße 240<br />
09125 Chemnitz/Germany<br />
Telefon: +49 371 5347-104<br />
Telefax: +49 371 5347-105<br />
tcc@tcc-chemnitz.de<br />
www.tcc-chemnitz.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121301<br />
Vor 20 Jahren eröffnete das Technologie Centrum Chemnitz nach umfangreicher Rekonstruktion seinen ersten Standort:<br />
ein Gebäude an der Bernsdorfer Straße (links). Der Standort an der Annaberger Straße (rechts).<br />
Vor 20 Jahren eröffnete das Technologie Centrum<br />
Chemnitz nach umfangreicher Rekonstruktion<br />
seinen ersten Standort: ein Gebäude an der Bernsdorfer<br />
Straße.<br />
Im November <strong>2011</strong> feierte die IWB Werkstofftechnologie<br />
GmbH ihr 20-jähriges Bestehen. Das Unternehmen hat sich<br />
seit 1991 als Hersteller von Funktionsbeschichtungen sowie<br />
von einbaufertigen Maschinen- und Anlagenkomponenten<br />
etabliert, auch die Tochterfirma HEOS Energy GmbH hat<br />
sich im Bereich der regenerativen Energieerzeugung inzwischen<br />
einen Namen geschaffen. Seine Anfänge nahm die<br />
IWB im damals gerade neu entstandenen Technologie<br />
Centrum Chemnitz. Der Standort an der Bernsdorfer Straße<br />
war am 23. Oktober 1991 eröffnet worden. „Wir waren<br />
damals die ersten Mieter des ‚Ladengeschäfts‘ im Erdgeschoss<br />
des Gebäudes“, erinnert sich IWB-Geschäftsführer<br />
Dr. Klaus Hoffmann 20 Jahre später: „Wir denken gern an<br />
dieses erste Jahr zurück, in dem wir – euphorisch gestimmt<br />
– eine Plasmaanlage zur Metall- und Keramikbeschichtung<br />
im Schaufenster platzieren wollten.“<br />
Die Firma nahm – sicher auch zur Freude der Mitmieter wie<br />
der CADsys Vertriebs- und Entwicklungs GmbH oder der<br />
ATB Arbeit Technik Bildung GmbH – Abstand von diesem<br />
Gedanken. Das Stromnetz war zu dieser Zeit noch nicht<br />
wirklich auf produzierende Großanlagen ausgerichtet. So<br />
verblieb die IWB nur kurz im TCC. Und dennoch: „Kompetente<br />
Beratung, Partnerfindung und die Bereitstellung erster<br />
Büroräume mit Kommunikationsmöglichkeiten, von denen<br />
man wenige Monate vorher nicht einmal träumen konnte,<br />
waren eine wichtige Hilfe, um in der Wendezeit scheinbar<br />
unüberwindbare Hürden zu nehmen.“ Damit benennt<br />
Hoffmann die Kernkompetenzen, für die das TCC auch heute<br />
noch steht. Es unterstützt technologieorientierte Gründer<br />
nicht nur mit Büro- und Gewerberäumen, die sich flexibel<br />
an die Unternehmensgröße anpassen, sondern darüber<br />
hinaus Dienstleistungen von der Kommunikations- und IT-<br />
Infrastruktur bis zum Büroservice sowie strategische und<br />
betriebswirtschaftliche Beratung.<br />
Und auch die Frage des Stromnetzes ist natürlich inzwischen<br />
geklärt. Am Standort an der Annaberger Straße<br />
stehen Gründern insgesamt 10.000 Quadratmeter Fläche<br />
zur Verfügung, davon ein Großteil in Werkstätten und<br />
Produktionshallen. Hinzu kommt weiterhin die Bernsdorfer<br />
Straße, die 1200 Quadratmeter Bürofläche bereithält.<br />
Beide Standorte gemeinsam konnten sich im Jahr <strong>2011</strong> wieder<br />
über eine sehr gute Auslastung von durchschnittlich 86<br />
Prozent freuen. Momentan sind 67 Unternehmen im TCC<br />
angesiedelt, sie beschäftigen derzeit 318 Mitarbeiter, womit<br />
die Zahl der von Firmen im TCC geschaffenen Arbeitsplätze<br />
(zum Zeitpunkt des Auszuges aus dem TCC) die Zahl<br />
1000 deutlich übersteigt. Zwölf Unternehmen zogen in diesem<br />
Kalenderjahr neu in einen der beiden TCC-Standorte,<br />
13 Unternehmen siedelten sich aus den Räumlichkeiten des<br />
TCC heraus in Gewerbegebieten von Stadt und Region an.<br />
Damit ist auch im Jahr 2012, dem 22. der TCC-Geschichte,<br />
Platz für Neugründungen, die sich in 20 Jahren erfreut zurück<br />
erinnern.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
13
14 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Anzeige<br />
Größe in Kundennähe umsetzen<br />
Über Fusion, Vorsorge und Zusatzbeiträge sprach das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> mit Gerd Ludwig,<br />
dem Vorstandsvorsitzenden der IKK classic<br />
WJ: Wo steht die IKK classic jetzt – nach der am<br />
1. August dieses Jahres erfolgten Fusion mit der<br />
Vereinigten IKK und den damit verbundenen Strukturänderungen?<br />
Gerd Ludwig: Mit rund 3,6 Millionen Versicherten ist unser<br />
Haus nun die sechstgrößte Krankenkasse in Deutschland;<br />
unter den bundesweit tätigen Kassen sind wir sogar die<br />
Nummer vier. Wir betreuen Kunden von Schleswig-Holstein<br />
bis Bayern, von Nordrhein-Westfalen bis Thüringen. Und:<br />
Die IKK classic ist die erste und einzige Krankenkasse in der<br />
Top-Liga der überregionalen Kassen, die ihren Hauptsitz in<br />
Ostdeutschland hat. Wir haben Dresden in die Landkarte<br />
der bedeutenden Kassenstandorte eingetragen; darauf sind<br />
wir stolz. Klar ist: Mit der Größe wachsen die Möglichkeiten,<br />
aber auch die Herausforderungen. Bei der Organisation<br />
eines national agierenden Unternehmens kommt es<br />
auf das richtige Verhältnis von zentraler Steuerung und<br />
eigenständiger regionaler Verantwortung an. Das gilt es zu<br />
finden. Nur dann entstehen die schnellen, kundengerechten<br />
Entscheidungswege, die unseren ambitionierten Zielen<br />
entsprechen. Hier können wir dank früherer Fusionen auf<br />
wertvolle Erfahrungen zurückgreifen. Wir sind auf einem<br />
guten Weg, unser erfolgreiches Geschäftsmodell nun in<br />
einem größeren Rahmen zu verwirklichen. Wie bisher setzen<br />
wir auf schlanke, mittelstandsnahe Strukturen und die<br />
enge Verbindung zum Handwerk in den Regionen.<br />
WJ: Welche Veränderungen sind für die Versicherten<br />
der IKK classic spürbar und können Sie weiterhin<br />
den Service bieten, ohne Zusatzbeiträge zu<br />
verlangen?<br />
Gerd Ludwig: Die IKK classic arbeitet wirtschaftlich und<br />
wird auf absehbare Zeit keine Zusatzbeiträge benötigen.<br />
Was den Service betrifft, bleiben wir unserer Philosophie<br />
treu: Die Idee der IKK classic ist es, Größe in Nähe umzusetzen.<br />
Durch mehr als 500 Servicestellen sind wir dort präsent,<br />
wo unsere Kunden leben. Wir wollen kein ferner Konzern<br />
sein, sondern bleiben mit über 6.500 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern nah an den Menschen. Wir wissen, dass<br />
die Versicherten diese persönliche Betreuung schätzen und<br />
in unserem komplexen Gesundheitssystem auch zunehmend<br />
brauchen. Daneben bieten wir ein Leistungspaket, das die<br />
Vorzüge zweier großer Kassen verbindet. Die IKK classic<br />
steht finanziell gut da, einen Zusatzbeitrag werden wir<br />
weder im Jahr 2012 noch im Jahr 2013 erheben. Wir freuen<br />
uns, dass wir in diese gute Zukunftsperspektive nun auch<br />
die 1,7 Millionen Versicherten unseres Fusionspartners einbeziehen<br />
können.<br />
WJ: Welche Möglichkeiten bietet die IKK classic<br />
Unternehmen, um sie bei gesundheitsvorsorgenden<br />
und -fördernden Maßnahmen für sich und die Belegschaft<br />
zu unterstützen?<br />
Gerd Ludwig: Als größte handwerkliche Krankenkasse<br />
besitzen wir eine gewachsene Expertise in der betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung. In Handwerk und Mittelstand haben<br />
wir es ja kaum mit Großunternehmen zu tun. Wir sehen<br />
stattdessen kleine Betriebe mit wenigen Mitarbeitern, die<br />
oft sogar an wechselnden Einsatzorten arbeiten. Prävention<br />
auf dieser Ebene ist ein ganz anspruchsvolles Geschäft,<br />
das nicht jeder beherrscht. Für uns ist es seit Jahrzehnten<br />
Alltag. Deshalb können wir maßgeschneiderte Lösungen<br />
bieten: Von der Analyse der Belastungen bis zu individuellen<br />
Maßnahmen und dem Controlling der Ziele, auch der<br />
finanziellen. Denn Mitarbeitergesundheit ist im Kleinbetrieb<br />
ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Kein Mittelständler<br />
kann Zeit in Projekte investieren, die keine Ergebnisse<br />
bringen. Deshalb braucht er Partner, die sein Geschäft<br />
kennen, und die ihr Geschäft beherrschen. Daher sind handwerkliche<br />
und mittelständische Betriebe, die sich für die<br />
Gesundheit engagieren, bei der IKK classic an der richtigen<br />
Adresse.<br />
WJ: Wie offen ist die IKK für Kunden oder Patienten,<br />
deren Mitgliedschaft in einer anderen Krankenkasse<br />
durch Insolvenz aufgelöst werden musste?<br />
Gerd Ludwig: Die Medien berichteten jüngst über das<br />
Fehlverhalten einiger Krankenkassen gegenüber Versicherten<br />
insolventer Mitbewerber. Sie werden feststellen: Die IKK<br />
classic wurde in keinem dieser Berichte negativ erwähnt.<br />
Unser Haus steht allen Versicherten anderer Kassen ohne<br />
Einschränkung offen. Dies ist nicht nur ein Gebot der Solidarität.<br />
Es entspricht schlicht der bindenden Rechtslage.<br />
Wir freuen uns über jeden neuen Kunden, den wir bei der<br />
IKK classic begrüßen dürfen.<br />
Gespräch: Simone Pflug<br />
Gerd Ludwig, Vorstandsvorsitzender der<br />
IKK classic . Foto: IKK<br />
Zahlen zur IKK classic<br />
(Stand 01.10.<strong>2011</strong>)<br />
Mitgliederzahl bundesweit:<br />
2,6 Millionen<br />
Versichertenzahl:<br />
3,6 Millionen<br />
Arbeitgeberzahl:<br />
über 265.000<br />
Mitarbeiterzahl:<br />
über 6.500<br />
Geschäftsstellen:<br />
ca. 500<br />
Marktstellung nach<br />
Versichertenzahl:<br />
Nummer 6 aller gesetzlichen<br />
Krankenkassen, Nummer 4 der<br />
bundesweit tätigen Kassen, Nummer<br />
1 der Innungskrankenkassen<br />
IKK classic<br />
Hauptverwaltung Dresden<br />
Tannenstraße 4b<br />
01099 Dresden<br />
Telefon: 0800 4551111<br />
info@ikk-classic.de<br />
www.ikk-classic.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121401
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Mehr Fantasie gefragt<br />
IQ Innovationspreis geht in die achte Wettbewerbsrunde<br />
Keine Scheren im Kopf, das empfahl<br />
Kreativexperte Jens-Uwe Meyer auf der<br />
Auftaktveranstaltung des 8. IQ Innovationspreises<br />
Mitteldeutschland im MDR-<br />
Gebäude in Leipzig. Er sprach vor 150<br />
geladenen Gästen aus verschiedenen<br />
Bereichen der Wirtschaft.<br />
Foto: Peter Krischunas<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121501<br />
IMM Holding GmbH<br />
Leipziger Straße 32<br />
09648 Mittweida<br />
Telefon: 03727 6205-0<br />
Telefax: 03727 6205-220<br />
info@imm-gruppe.de<br />
www.imm-gruppe.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121502<br />
Mut der Unternehmen zu neuen Wegen mit mehr Fantasie,<br />
das empfahl Kreativexperte Jens-Uwe Meyer auf der feierlichen<br />
Auftaktveranstaltung des 8. IQ Innovationspreises<br />
Mitteldeutschland. Rund 150 geladene Gäste aus verschiedenen<br />
Bereichen der Wirtschaft kamen am 29. November<br />
dazu in die Leipziger Fernsehzentrale des Mitteldeutschen<br />
Rundfunks (MDR). Bei der achten Auflage des<br />
Wettbewerbs, der insgesamt mit etwa 80.000 Euro dotiert<br />
ist, werden die besten, marktreifen Innovationen aus den<br />
Clustern Automotive, Biotechnologie – Life Sciences,<br />
Chemie/Kunststoffe, Ernährungswirtschaft, Energie/Umwelt/<br />
Solarwirtschaft und Informationstechnologie gesucht. Dazu<br />
können bis zum 12. März 2012 innovative Produkte, Verfahren<br />
und Dienstleistungen einfach und kostenfrei im Internet<br />
unter www.iq-mitteldeutschland.de eingereicht werden.<br />
Problem der meisten Unternehmen sei laut Jens-Uwe<br />
Meyer ihre Austauschbarkeit. Ob Einkaufshäuser, Pkw-Design<br />
oder die Produktwerbung, „sie unterscheiden sich kaum<br />
noch voneinander“, so der Gründer und Geschäftsführer<br />
der Ideeologen-Gesellschaft für neue Ideen mbH in seinem<br />
Mit „LichtPower“ ins Jahr 2012<br />
IMM Jubiläumsjahr mit zahlreichen Höhepunkten geht zu Ende<br />
Gleich zwei Jubiläen begleiteten IMM durch das<br />
Jahr <strong>2011</strong>. So stand nicht nur das 20. IMM Jahr im<br />
Vordergrund aller Aktivitäten, sondern auch eine<br />
15 Jahre andauernde Erfolgsgeschichte bei der<br />
Entwicklung und Produktion von Audiotechnikprodukten.<br />
Wird IMM Chef Prof. Detlev Müller nach seinen persönlichen<br />
Höhepunkten des Jahres gefragt, gerät er ins Schwärmen<br />
– es lassen sich nur Momentaufnahmen wiedergeben,<br />
zu viele Höhepunkte in den verschiedensten Bereichen haben<br />
IMM und deren Partner durch das Jahr begleitet. Herausragend<br />
ist sicherlich die Investition in eine neue Bestückungslinie,<br />
inklusive Drucker, Reflow-Lötsystem und Ein- bzw.<br />
Ausgabestationen, die eine wesentliche Steigerung der<br />
Effektivität in den Prozessschritten der Elektronikproduktion<br />
ermöglicht.<br />
Den offiziellen Auftakt und ersten Höhepunkt der Jubiläumsaktionen<br />
bildete mit dem 1. April <strong>2011</strong> der IMM<br />
Geburtstag mit der Eröffnung einer eigenen Ausstellung<br />
Vortrag zum Thema „Corporate Creativity – wie Unternehmen<br />
kreativer werden.“<br />
Auch der neue, trimediale Chefredakteur vom MDR,<br />
Stefan Raue, begrüßte die Gäste. Seit dem ersten November<br />
verantwortet er den Programmbereich Aktuelles/Zeitgeschehen<br />
in den Fernseh- und Hörfunkprogrammen sowie<br />
den Online-Angeboten des MDR. „Ich bin immer noch von<br />
dem Panoramablick des hohen Sendergebäudes beeindruckt“,<br />
meinte Raue. Die alte und neue Industriearchitektur<br />
von Leipzig spiegelt auch die Beschleunigung der Wirtschaft<br />
in Deutschland wieder. Diese Herausforderung müsse<br />
man mit neuen Ideen annehmen, weshalb der MDR zum<br />
dritten Mal Kooperationspartner des IQ-Wettbewerbs ist.<br />
Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative<br />
für Mitteldeutschland, betonte die Bedeutung von<br />
Innovationen für die regionale Wirtschaft. „Deutschland ist<br />
ein Hochtechnologiestandort und kann nur als solcher im<br />
internationalen Wettbewerb bestehen“, so Tobaben.<br />
Peter Krischunas<br />
Anzeige<br />
in der IMM JubiläumsLounge. Seitdem zeigt sie neben<br />
IMM-historischen Exponaten aus der Medizin- und Automatisierungstechnik<br />
vor allem die beeindruckende Entwicklung<br />
im Bereich Medien-, speziell Audiotechnik. Seit<br />
1996 fertigt IMM Komponenten und komplette Geräte,<br />
die in der Audiobranche für Aufsehen sorgen. Was vor 15<br />
Jahren begann, ist heute eine Erfolgsgeschichte, die IMM<br />
stark geprägt hat. Mit einem nie zuvor dagewesenen Auftragsvolumen<br />
legten die Marken RME und DirectOut in<br />
diesem Jahr den Grundstein für das umsatzstärkste Geschäftsjahr<br />
der IMM-Geschichte. Das anlässlich des Jubiläums<br />
ausgerufene IMM Audiojahr machte damit seinem Namen<br />
alle Ehre.<br />
In Richtung Zukunft startet IMM 2012 in ein sogenanntes<br />
„LichtJahr“ und legt den Fokus damit auf Elektronikprodukte<br />
und -applikationen in diesen Märkten – von intelligenten<br />
Beleuchtungssystemen bis hin zu unterschiedlichsten<br />
Entwicklungen für den Bereich LASER. Sicher wieder<br />
ein Jahr voller „Lichtblicke“.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
15
16 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Revolution aus Halle<br />
Hallenser entwickelten System für Hochspannungsausleitungen, das bis dahin für unmöglich galt<br />
Schneller und preiswerter in der Fertigung, flexibler<br />
im Einsatz, besser in der Leistung, sparsamer<br />
beim Raumbedarf, ansprechender im Design<br />
– Das klingt fast nach Zauberei. Doch die neuartige<br />
Systemlösung für Hochspannungsausleitungen<br />
hält den härtesten Tatsachenüberprüfungen stand.<br />
Sie hat weltweit bereits 43 Patentanmeldungen<br />
durchlaufen und ist schon rund 50 Mal eingesetzt<br />
worden. Das musste auch die Konkurrenz neidlos<br />
anerkennen, die bei der Vorstellung der neuen Technologie<br />
auf Messen den ABB-Spezialisten sogar<br />
gratulierte.<br />
HaPu steht für den ABB-Standort in Halle/Saale und die<br />
ABB-Tochtergesellschaft PUCARO im baden-württembergischen<br />
Roigheim, die gemeinsam das System entwickelt<br />
haben. Es durchläuft zurzeit die Anmeldung zum Warenzeichen.<br />
„Ohne wesentlichen Mehraufwand können wir bis<br />
zu fünf Biegungen in die Ausleitung einbringen", beschreibt<br />
der Hallenser Projektleiter Hartmut Brendel einen zentralen<br />
Vorteil der HaPuflex-Ausleitungen. Sie bildet gemeinsam<br />
mit dem neuen Isolationssystem für Kesselwände und<br />
Jocheisen HaPuwell sowie den für die jeweilige Spannungsebene<br />
angepassten Haltern HaPufix, HaPubridge und<br />
HaPurib eine komplette Systemlösung. Diese Abstützteile<br />
zeichnen sich durch eine besonders hohe Kriechstromfestigkeit<br />
aus und ermöglichen damit geringere Isolationsabstände<br />
zu geerdeten Bauteilen.<br />
Die extreme Flexibilität der Ausleitung basiert auf biegbaren,<br />
nach dem Wirbelsäulen-Prinzip konstruierten<br />
Leisten. Die Isolationsbarrieren werden dabei über die flexiblen,<br />
teilweise durch Stützringe auf Abstand zum inneren<br />
Schirmrohr gehaltenen Leisten gewickelt. Damit können die<br />
Konstrukteure Kessel entwickeln, die sich in ihrer Geometrie<br />
optimal in die baulichen Gegebenheiten einfügen und<br />
die Ausleitung passt sich dem an. Bisher war sie es, die der<br />
Konstruktion Grenzen setzte. Durch eine höhere Durchschlagsfestigkeit<br />
der Barrieren verbunden mit geringerer<br />
Feldverdrängung der Ausleitungsisolation im Zusammenwirken<br />
mit den neuen Haltern und Wandisolationen als<br />
Systemlösung können die Abmessungen der Transformatoren<br />
verringert werden. Das senkt auch ihre Herstellungskosten.<br />
Nicht zuletzt ist auch Zeit Geld: „Theoretisch können<br />
wir selbst komplizierte Ausleitungen mit mehreren Biegungen<br />
innerhalb von 4 Wochen fertigen. Aus produk-<br />
tionstechnischen Gründen garantieren<br />
wir eine Lieferfrist von<br />
maximal 12 Wochen", versichert<br />
der engagierte Ingenieur. „Diese<br />
Lieferfrist für Ausleitungen mit<br />
mehreren Biegungen wird zurzeit<br />
von keinem Mitbewerber mit<br />
konventioneller Technologie unterboten.<br />
Deren ‚normale' Lieferfrist<br />
für solche Ausleitungen<br />
beträgt gegenwärtig etwa 4 bis<br />
6 Monate."<br />
Dass die beschriebenen Vorteile<br />
keine leeren Versprechungen<br />
sind, beweisen die umfangreichen<br />
Erfahrungen in der Praxis.<br />
Die erste HaPuflex550-Ausleitung<br />
wurde im April 2010 in<br />
einem Trafo getestet und ausgeliefert.<br />
Seit diesem Zeitpunkt läuft<br />
die Serienfertigung bei PUCARO<br />
in Roigheim. Und damit nicht genug: Das Ausleitungssystem<br />
wird gegenwärtig umfassend zu einer kompletten Produktfamilie<br />
weiterentwickelt. Neben der 550kV-Ausleitung<br />
(HaPuflex550) befinden sich eine 800kV-Ausleitung<br />
(HaPuflex800) und eine spezielle Hochstromversion für 230<br />
kV (HaPuflex230/3000), anwendbar in engsten Räumen im<br />
Trafo, in der Erprobung. Ebenso sind die Berechnungen für<br />
eine 1200kV-Ausleitung schon fertig gestellt.<br />
Gerade in den hohen Spannungsebenen sieht Brendel<br />
gute Marktchancen. Sie kommen überall dort vor, wo große<br />
Energiemengen über große Entfernungen transportiert werden<br />
müssen, wie beispielsweise in Indien, China, Brasilien<br />
oder Kanada.<br />
So eine extrem flexible Ausleitungslösung konnte nur<br />
entstehen, weil die Hallenser Ingenieure auch im Kopf Barrieren<br />
eingerissen bzw. diese erst gar nicht zugelassen haben.<br />
Auf engstem Raum arbeiten mechanische und elektrische<br />
Konstrukteure zusammen oder vereinen beide Qualifikationen<br />
in einer Person. Dazu kommt die enge Verbindung<br />
mit der Produktion bei PUCARO und der direkte Rückgriff<br />
auf das dort vorhandene technologische Wissen. Dadurch<br />
konnten moderne Fertigungstechnologien wie zum Beispiel<br />
das CNC-Fräsen auch für die Herstellung komplizierter<br />
Isolierteile erschlossen werden.<br />
Claudia Hillmann<br />
Das neuartige System für Hochspannungsausleitungen<br />
verblüffte sogar die<br />
Konkurrenz. Foto: ABB<br />
ABB HALLE – POWER FOR<br />
YOUR TRANSFORMERS<br />
ABB AG<br />
Europachaussee<br />
06112 Halle/Saale<br />
Telefon: 0345 5686-0<br />
Telefax: 0345 5686-120<br />
silvia.anton@de.abb.com<br />
www.abb.com<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121601
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Gründer mit frischem Wind<br />
Beratungsunternehmen begleitet Existenzgründer mit Fachkompetenz und Einfühlungsvermögen<br />
Claudia Gründer erhielt den Preis für<br />
die „Gründerin des Jahres <strong>2011</strong>“ aus<br />
den Händen von Rico Knauer,<br />
Geschäftsführer von Knauer & Partner.<br />
Foto: Christoph Schulz<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121701<br />
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FMA Frankenberger Maschinenund<br />
Anlagenbau GmbH<br />
Schlachthofstraße 3<br />
09669 Frankenberg<br />
Telefon: 037206 601-0<br />
Telefax: 037206 601-21<br />
info@fma-frankenberg.de<br />
www.fma-frankenberg.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121702<br />
Schon über 700 Beratungsprojekte, davon sehr viele zur<br />
Existenzgründung, hat die Dresdner Unternehmensberatung<br />
Knauer & Partner in den vergangenen Jahren begleitet.<br />
Nun hat sie im Rahmen der bundesweiten Aktion „Gründerwoche<br />
Deutschland" zum ersten Mal ihren „Gründer<br />
des Jahres" gekürt. Zum Tag der offenen Tür am 17. November<br />
hatten nun vier junge Unternehmerinnen und ein Unternehmer<br />
die Möglichkeit, ihre Geschäftsideen, mit denen sie<br />
im Laufe dieses Jahres an den Markt gegangen waren, vor<br />
Publikum zu präsentieren. Sie waren zuvor vom Team der<br />
Unternehmensberatung aus 20 eingereichten Vorschlägen<br />
ausgewählt worden. Viel Beifall erhielt Karin Hase, die mit<br />
ihrem mobilen Massageservice „Carpe diem" unter anderem<br />
gesundheitsfördernde Wellnessmassagen direkt am<br />
Arbeitsplatz anbieten kann – zum sofortigen Stressabbau<br />
sowie zur Erhöhung von Konzentration und Leistungsfähigkeit.<br />
„Gegen so viel Frauenpower anzutreten war<br />
nicht einfach, und es waren tolle Ideen dabei", resümierte<br />
Stefan Köhler, der mit seiner noch sehr jungen Firma<br />
„agaadoo" gerade dabei ist, ein Serviceportal für die schnel-<br />
Voll auf Erweiterung eingestellt<br />
le Suche nach kostengünstigen Produkten einzurichten. Das<br />
Besondere an seinem Service wird sein, dass Verbraucherschutz<br />
und der Wohltätigkeitsgedanke fest im Firmenkonzept<br />
verankert sind. So erhalten Kunden unter anderem die<br />
Möglichkeit, ihre eingesparten Rabatte an staatlich anerkannte<br />
gemeinnützige Organisationen zu spenden. „Bei<br />
Knauer & Partner habe ich mich gleich gut aufgehoben<br />
gefühlt", erzählt Stefan Köhler über den Beginn seiner Unternehmertätigkeit.<br />
Er habe lange sachsenweit nach einer<br />
seriösen und vertrauensvollen Unternehmensberatung<br />
gesucht. „Man fand meine Idee zwar recht ungewöhnlich,<br />
aber hier habe ich jede Unterstützung bekommen!"<br />
Publikumsliebling und damit „Gründerin des Jahres<br />
<strong>2011</strong>" wurde schließlich Claudia Gründer, Inhaberin des<br />
Unternehmens „Hundezeit", die mit ihrer Geschäftsidee<br />
der Tiertherapie und Hundekinesiologie die meisten Stimmen<br />
der 36 Gäste für sich gewinnen konnte. "Ich bin überglücklich,<br />
diese Wertschätzung meiner Arbeit zu erfahren",<br />
freute sich die Gewinnerin nach der Preisverleihung.<br />
Simone Pflug<br />
FMA Frankenberger Maschinen- und Anlagenbau GmbH erweitert Kapazitäten<br />
Als Spezialist für hochpräzise Blechbearbeitung hat die FMA<br />
Frankenberger Maschinen- und Anlagenbau GmbH weltweit<br />
einen guten Namen. In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten<br />
hat sich das Unternehmen zu einem modernen<br />
Dienstleistungsbetrieb von hochpräzisen Blechteilen, Baugruppen<br />
und kompletten Aggregaten entwickelt. Auch das<br />
Jahr <strong>2011</strong> verlief für FMA erfolgreich. Ein Grund, weshalb<br />
die Zahl der Mitarbeiter von 70 auf 92 (darunter neun Auszubildende)<br />
steigen konnte.<br />
„Wir sehen uns heute als Anbieter von Baugruppen mit<br />
100-prozentigem Ausbaugrad hinsichtlich pneumatischer,<br />
hydraulischer, mechanischer und teilweise elektrischer Komponenten<br />
bis hin zur seefertigen Verpackung“, charakteri-<br />
siert Volkmar Brand, geschäftsführender Gesellschafter, das<br />
Unternehmen.<br />
Durch die Entwicklung von der einfachen Blechfertigung<br />
zum Systemlieferanten sind die Kapazitäten des Unternehmens<br />
in den Bereichen Schweißen und Montage an ihre<br />
Grenzen gestoßen. Im Herbst 2010 wurde deshalb im Gewerbegebiet<br />
Dittersbach, einem Frankenberger Ortsteil, eine<br />
neue Produktionshalle in Betrieb genommen. Hier erfolgt<br />
jetzt die Produktion für Zuschnittsfertigung. Für Siemens in<br />
Chemnitz wurde zusätzlich die Montage von Schaltschränken<br />
übernommen.<br />
„Damit wir auch künftige Vorhaben präzise und zuverlässig<br />
realisieren können, wird FMA im Frühjahr 2012 eine<br />
weitere Fertigungshalle im Gewerbegebiet Dittersbach errichten“,<br />
verkündete Volkmar Brand. „Damit wollen wir die<br />
Voraussetzungen für die Kapazitätserweiterung auf dem<br />
Gebiet der Montage und Großteilefertigung schaffen.“ Im<br />
November dieses Jahres investierte das Unternehmen zudem<br />
in ein neues CNC-Fräsbearbeitungszentrum, um die Zerspanungskapazität<br />
zu erweitern. Wolfgang Baltzer<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
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18 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Von der Idee zum Unternehmen<br />
Ein gut durchdachter Businessplan ist die Grundlage für jede Existenzgründung<br />
Im Rahmen der Gründerwoche Deutschland gab das Gründernetzwerk<br />
Saxeed potenziellen Gründern am 14. und 15.<br />
November die Möglichkeit, mit Existenzgründern, erfahrenen<br />
Unternehmern und potenziellen Geldgebern ins Gespräch<br />
zu kommen. Schnell wurde den Besuchern der Veranstaltung<br />
klar: Selbstständig zu sein, bedeutet weit mehr als<br />
sein eigener Chef zu sein. Zunächst einmal braucht es eine<br />
Idee mit Potenzial.<br />
Die Idee – Grundstein der Gründung<br />
„BASS steht für Begleitung. Assistenz. Souverän. Sicher",<br />
erklärt Susanna Riedel den Namen ihres Unternehmens.<br />
Gemeinsam mit zwei ehemaligen Arbeitskollegen hat sie<br />
im Mai <strong>2011</strong> die BASS Unternehmensservice GmbH gegründet.<br />
Die drei Jungunternehmer sind persönlicher Assistent<br />
ihrer Kunden, begleiten sie auf Geschäftstermine und koordinieren<br />
und erledigen für sie kleinere und größere Aufgaben<br />
und Projekte. Neben der Idee für den Erfolg eines Unternehmens<br />
sind auch andere Faktoren ausschlaggebend, wie<br />
Ivo Harzdorf, Beteiligungsmamager beim TGFS Technologiegründerfonds<br />
Sachsen für die Region Südwestsachsen,<br />
weiß: „Zunächst einmal muss die Idee innovativ sein und<br />
Wachstumspotenzial haben. Außerdem sollte die Gründung<br />
der Region, in der sie erfolgt, Nutzen bringen." Auch die<br />
persönliche Eignung ist eine wichtige Voraussetzung. „Eigenschaften<br />
wie Mut, Risikobereitschaft, Selbstbewusstsein,<br />
Durchsetzungsvermögen und Organisationstalent sind nur<br />
einige der Wesenszüge, die einen Unternehmer auszeichnen<br />
sollten", so Uwe Thuß, Geschäftsführer der Büroland<br />
GmbH. Doch mit der Idee und dem Talent zum Führen allein<br />
ist es nicht getan.<br />
Der Businessplan – Rückgrat der Idee<br />
Mit dem Businessplan legt der Existenzgründer den Grundstein<br />
für sein Unternehmen. Darin werden die Teilpläne wie<br />
Mehr Nutzen als Naseputzen<br />
Im Rahmen der bundesweiten Gründerwoche rief die<br />
Dresdner Gründungsinitiative der Technischen Universität,<br />
dresden exists, die Studierenden auf, in einer Woche so viel<br />
Wert wie möglich mit der ausgehändigten Packung Papiertaschentücher<br />
zu generieren. Neben den Taschentüchern<br />
konnten auch weitere Hilfsmittel verwendet werden, solan-<br />
zum Beispiel der Produktions-,<br />
Finanz-, Personal- und Marketingplan<br />
zusammengefasst.<br />
„Die Qualität dieser Unterlagen<br />
entscheidet darüber, ob<br />
die Gründungen erfolgreich<br />
verlaufen oder nicht", weiß<br />
Dr. Jenz Otto, Geschäftsführer<br />
der Technologie Centrum Chemnitz<br />
GmbH (TCC), aus Erfahrung.<br />
Mit günstigen Konditionen<br />
und dem Herstellen wichtiger<br />
Kontakte unterstützt das<br />
TCC pro Jahr 10 bis 15 technologieorientiere Startups und<br />
Existenzgründer, die mit einem ausgefeilten Konzept überzeugen.<br />
„Außerdem ist das Management sehr wichtig und<br />
wird häufig unterschätzt", so Ivo Harzsdorf. „Der technische<br />
Vorteil der Geschäftsidee kann morgen schon wieder<br />
überholt sein. Deshalb sind die Nachhaltigkeit der Idee und<br />
ein gutes Team besonders wichtig, wenn es um die Vergabe<br />
von Finanzierungen geht." Das sei auch der Grund,<br />
warum viele Ideen, die Gründerwettbewerbe gewinnen, am<br />
Ende keine Finanzierung erhalten. „Die Finanzierung der<br />
eigenen Idee ist immer schwer. Deswegen muss man als<br />
Existenzgründer immer wieder überzeugen und nie den<br />
Glauben an die eigene Idee verlieren", weiß Uwe Thuß, der<br />
seit 21 Jahren Geschäftsführer ist und mehrere Unternehmen<br />
gegründet hat. „Deshalb kann ich jedem nur raten der<br />
gründen will: Kämpfen Sie und verlieren Sie nie ihr Ziel aus<br />
den Augen!"<br />
Fazit der Experten: Mit der Idee allein lässt sich noch<br />
kein Unternehmen gründen. Entscheidend sind ein durchdachter<br />
Businessplan mit einer starken Marketingstrategie<br />
und Durchhaltevermögen bei der Umsetzung.<br />
Stefanie Rudolph<br />
ge die Taschentücher im Zentrum der Wertschöpfung standen.<br />
Die Ideen sollten so kreativ wie möglich sein und der<br />
Begriff Wert sollte von den Teams monetär, künstlerisch,<br />
sozial oder ökologisch interpretiert werden. Als Dokumentation<br />
des Handelns diente eine Internetplattform.<br />
Im Mai <strong>2011</strong> sind Monique Pöhnitzsch,<br />
Tobias Hübner und Susanna Riedel mit<br />
der BASS Unternehmensservice GmbH<br />
in die Selbständigkeit gestartet.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.saxeed.net<br />
www.existenzgründer.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121801<br />
Die besten Teams können auf der<br />
KarriereStart am 20. Januar 2012<br />
ihre Ideen vor einer Jury zu präsentieren.<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121802
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Anzeige<br />
Stark international orientiert<br />
TLM-Technologie und Logistik Markkleeberg GmbH entwickelt, vermarktet und verkauft Technologien und<br />
Ausrüstungen in der Geotechnik<br />
Geschäftsführer Alexander Steinbrecher<br />
(links) mit seinem Mitarbeiter Rainer<br />
M. Seidel bei der Begutachtung eines<br />
hydropuls ® -Generators.<br />
TLM GmbH<br />
Hauptstraße 103<br />
04416 Markkleeberg<br />
Telefon: 0341 4617848<br />
Telefax: 0341 4617854<br />
postmaster@tlm-gmbh.de<br />
www.tlm-gmbh.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121901<br />
Mit der Entwicklung, Vermarktung und dem Verkauf<br />
von Technologien und Ausrüstungen in der Geotechnik,<br />
speziell zur Brunnenregenerierung und Bohrungsintensivierung,<br />
hat sich seit 2005 die TLM-<br />
Technologie und Logistik Markkleeberg GmbH einen<br />
guten Namen gemacht.<br />
Die Vermietung und Lizenzvergabe ist vertraglich auf den<br />
größten deutschen kommunalen Wasserversorger, die Berlin<br />
WasserGroup fixiert. Das dabei angewandte hydropuls ® -<br />
Verfahren ist seit 2001 in einem der führenden Brunnenregenerierungsunternehmen<br />
auf dem deutschen Wasserversorgungsmarkt<br />
präsent. Speziell die Aufnahme des<br />
Verfahrens in das DVGW-Regelwerk im Jahre 2001 und<br />
die Erteilung von vier Patenten sowie der Wort-Marke<br />
hydropuls ® in den Jahren 1998 bis 2006 festigten den Platz<br />
der TLM-GmbH in diesem Marktbereich in Deutschland<br />
nachhaltig.<br />
„Eine strategische Entwicklungsrichtung der TLM-GmbH<br />
wurde von Anfang an in einem starken Ausbau des Verkaufs<br />
eigener Technik definiert“, so Geschäftsführer Alexander<br />
Steinbrecher. „Hierzu wurden sowohl die Marke als auch<br />
die Patente in den USA wie in anderen ausgewählten<br />
Staaten angemeldet. Über die Kooperation mit einem<br />
technischen Handelsunternehmen in Mailand konnten so<br />
von 2006 bis <strong>2011</strong> an sieben italienische Unternehmen<br />
hydropuls ® -Anlagen verkauft werden, darunter auch an die<br />
Kommunalen Wasserwerke Pisa.“<br />
Mit der Akquisition des Kunden AREVA/KATCO in Kasachstan<br />
gelang 2006 ein weiterer wichtiger Schritt in dieser<br />
Richtung. Das machte sich in einem deutlich steigenden<br />
Umsatz spürbar. 2008 wurde daraus resultierend ein genereller<br />
Lieferantenvertrag für geotechnische Spezialtechnik<br />
mit der AREVA-AG in Paris unterzeichnet. Zugleich vollzog<br />
sich auch der Einstieg in eine, neben den Wasserversorgern,<br />
zweite, wichtige Kundengruppe: Bergbauunternehmen mit<br />
speziellem Fluidbergbau (Kupfer, Uran).<br />
Aus den Bedürfnissen dieser Kundengruppe heraus entwickelte<br />
die TLM GmbH in den Jahren 2006 und 2007 eine<br />
Familie sowohl von hydropuls ® -Geräten als auch von Bohrfeld-Anlagen,<br />
die autonom unter extremen Witterungsbedingungen<br />
betrieben werden können. Alle Komponenten<br />
hierfür werden nach Vorgaben der TLM GmbH in Leipziger<br />
Unternehmen gefertigt und unter Federführung der TLM<br />
GmbH montiert. Die Einweisung des Kundenpersonals erfolgt<br />
durch einen TLM-Ingenieur vor Ort mit Übergabe der Technik.<br />
Im Jahr 2008 wurde hierzu eine weitere, neuartige Anlage<br />
zur Bohrlochentsandung entwickelt und wird zum Jahresende<br />
an die AREVA/KATCO ausgeliefert werden.<br />
Die starke internationale Ausrichtung der TLM GmbH<br />
wird auch dadurch unterstrichen, dass bis zum Jahr <strong>2011</strong><br />
Anlagentechnik an Kunden in 12 Länder verkauft wurde,<br />
das hydropuls ® -Verfahren somit in Ländern wie Österreich,<br />
Schweiz, Dänemark, Norwegen, USA, Brasilien, Italien,<br />
Rumänien, Kroatien, Russland und Kasachstan ständig eingesetzt<br />
wird. Zusätzlich hierzu kam die hydropuls ® -Technik<br />
durch die pigadi GmbH oder TLM GmbH bereits bei<br />
Projekten in Kenia, Niederlande, Syrien und Oman bereits<br />
erfolgreich zum Einsatz.<br />
Im Bereich der Erbringung von eigenen Serviceleistungen<br />
liegt ein Teil der zukünftigen Entwicklungsbemühungen<br />
der TLM GmbH, hierbei speziell zur Intensivierung von<br />
Tiefbohrungen (Öl-, Gas-, Geothermiebohrungen). In diesem<br />
Zusammenhang wurden in den Jahren 2010 und <strong>2011</strong><br />
Investitionen in eigene Servicetechnik, Prüf- und Messstand,<br />
aber auch in die Entwicklung eines völlig neuen Typs von<br />
hydropuls ® – Generator ausgeführt. Im Oktober und November<br />
<strong>2011</strong> wurde diese neue Technik bereits erfolgreich in<br />
einer 2500m tiefen Erdölbohrung getestet.<br />
Die TLM GmbH konstruiert und entwickelt selbst die<br />
Kernkomponenten der hydropuls ® -Technik und kooperiert<br />
zur Fertigung und Montage aller Komponenten mit fünf<br />
festen Partnern in der Region Leipzig.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
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20 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Mit Service erfolgreich<br />
Chemnitzer IT-Unternehmen gehört nach nur fünf Jahren zu den führenden Dienstleistern Deutschlands<br />
Open Source-Software bietet seinen Nutzern viele<br />
Vorteile. Der Quellcode ist kostenfrei erhältlich, das<br />
heißt: Statt in Lizenzgebühren zu investieren, können<br />
Unternehmen ihre Gelder dafür nutzen, das Programm<br />
für ihre eigenen Zwecke anzupassen. Zudem<br />
bietet die Software auch einen größeren Mehrwert<br />
als konventionell lizenzierte Produkte, da Unternehmen<br />
vom Nachnutzungseffekt durch die Weiterentwicklung<br />
anderer profitieren können und nicht<br />
an einen Hersteller gebunden sind.<br />
Dieses Potenzial hatten Rico Barth, Thomas Maier, René<br />
Böhm und Torsten Thau 2006 erkannt und die c.a.p.e. IT<br />
GmbH gegründet. Heute gehören 15 Mitarbeiter zum Team<br />
des einstigen Start-up-Unternehmens. „Mit einem Durchschnittsalter<br />
von 30 bis 35 Jahren sind wir eine sehr junge<br />
Firma. Gleichzeitig verfügen die meisten Mitarbeiter über<br />
langjährige Berufserfahrung, die sie in die Entwicklung<br />
unserer Open Source-Produkte einbringen. Nur durch diese<br />
aktive Mitgestaltung konnte es uns gelingen, einer der<br />
wichtigsten Open Source-Dienstleister Deutschlands auf<br />
unserem Gebiet zu werden", betont Rico Barth stolz. In<br />
nur fünf Jahren etablierte sich cape IT am Markt als Spezialist<br />
für OTRS-basierte Open Source-Produkte für Service<br />
Management. Dabei ist cape IT seit der Gründung finanziell<br />
eigenständig. „Wir sind in den vergangenen Jahren<br />
sehr stark gewachsen. Doch es war uns immer wichtig,<br />
finanziell auf eigenen Füßen zu stehen und auf Fremdkapital<br />
zu verzichten."<br />
Die Erfolgsgeschichte des Chemnitzer Unternehmens<br />
begann 2007 mit einem Projekt, bei dem spezifische Kundenanforderungen<br />
in ein OTRS-System integriert werden<br />
sollten. Ein von cape IT entwickeltes Modul sorgte am Ende<br />
dafür, die komplette Open Source-Software zu optimieren.<br />
Damit war der Grundstein für KIX4OTRS, die eigene KIX-<br />
Produktlinie und den Erfolg des Unternehmens gelegt.<br />
Durch die Präsentation auf Messen und Konferenzen<br />
machte cape IT schnell auf sich aufmerksam. Ein Stand auf<br />
der CeBIT gehört heute fest in die Jahresplanung. „Wir<br />
haben es in den letzten Jahren deutlich gespürt, dass die<br />
Nachfrage nach Open Source- und IT-Service-Produkten<br />
wächst. <strong>2011</strong> war der Messestand die meiste Zeit aufs<br />
Äußerste frequentiert.", lacht Rico Barth. Er weiß auch,<br />
warum das Bewusstsein der Unternehmen für Open<br />
Source im Bereich Service Management gestiegen ist: „Da<br />
sich Produkte und Dienstleistungen heute immer weniger<br />
durch Qualität oder Kernnutzen unterscheiden, wird Kundenservice<br />
immer wichtiger. Gegenüber Asien und den USA<br />
haben die deutschen Unternehmen einen großen Nachholbedarf<br />
in diesem Bereich."<br />
Um das Unternehmen schnell erfolgreich zu machen,<br />
setzte cape IT neben Messebesuchen auf die Netzwerk-<br />
Methode. Durch die Mitgliedschaft in der Open Source<br />
Business Alliance – ehemals Lisog e. V. und LIVE Linux<br />
Verband – konnten sie schnell Kontakte zu Open Source-<br />
Firmen aufbauen, aus denen belastbare Partnerschaften<br />
entstanden. „Mit der Univention GmbH in Bremen verbindet<br />
uns seit langem eine Technologiepartnerschaft. Ebenfalls<br />
zu unseren langjährigen Partnern gehört die tarent AG<br />
aus Bonn. Beide begleiten uns seit der ersten Stunde. Die<br />
gute Zusammenarbeit hat uns sehr geholfen, unsere Ausrichtung<br />
zu finden und auf dem Markt Fuß zu fassen."<br />
Unterstützung während der Anfangszeit fanden die jungen<br />
Gründer beim Technologie Centrum Chemnitz, in dem<br />
sie heute noch ihren Firmensitz haben. "Uns verbindet eine<br />
sehr gute und enge Zusammenarbeit. So unterstützt uns<br />
cape IT immer wieder bei Projekten zur Fachkräftegewinnung",<br />
sagt Dr. Jenz Otto, Geschäftsführer der Technologie<br />
Centrum Chemnitz GmbH. „Wenn wir Firmen<br />
brauchen, die Schülern einen Einblick in ihren Berufsalltag<br />
geben, ist cape IT immer mit dabei. Es freut uns daher umso<br />
mehr, dass das Unternehmen in den letzten Jahren so gut<br />
gewachsen ist und sich fest am Markt etablieren konnte."<br />
Stefanie Rudolph<br />
Das junge Team der cape IT hat mit<br />
seinen Open Source-Produkten schon<br />
Firmen aus allen Branchen von sich<br />
überzeugt.<br />
Referenzen<br />
Mittlerweile blickt cape IT auf<br />
eine Vielzahl von erfolgreichen<br />
Projekten quer durch alle Branchen<br />
zurück. Besonders im<br />
Gedächtnis geblieben ist die<br />
Zusammenarbeit mit<br />
� Roth & Rau AG<br />
(Hohenstein-Ernstthal)<br />
� Deutsche Solar GmbH<br />
(Freiberg)<br />
� Canyon Bicycles GmbH<br />
(Koblenz)<br />
� Deutsche Nationalbibliothek<br />
(Frankfurt am Main)<br />
� Brands4Friends (Berlin)<br />
� Stadt Freiburg im Breisgau<br />
wirtschaftsjournal.de/id11122001
STROM, GAS UND ENERGIENAHE DIENSTLEISTUNGEN FÜR DIE PROFIS:<br />
„DENN GESCHÄFTSKUNDEN<br />
SIND NICHT OTTO NORMAL.“<br />
Wir möchten Sie dabei unterstützen, dass Ihr Geschäft noch<br />
besser läuft. Zum Beispiel mit günstigen, planbaren Energiekosten<br />
und preisstabilen Lieferverträgen oder mit maßgeschneiderten<br />
Lösungen für den effizienten Energieeinsatz. Hört sich nach<br />
Arbeit an? Die können Sie gern uns überlassen. Weitere<br />
Informationen unter 0371 482-2222 oder www.enviaM.de.
22 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Intelligente Stromnetze<br />
Wie Smart Grids den Energiemarkt der Zukunft revolutionieren<br />
Europa befindet sich auf dem Weg in das Zeitalter<br />
der regenerativen Energien. Wenn die Vision von<br />
einer kohlenstoffarmen Wirtschaft in Europa bis<br />
2050 Realität werden soll, muss der Energiemarkt<br />
revolutioniert werden. Allerdings stellt der zunehmende<br />
Anteil an erneuerbaren und dezentralen<br />
Anlagen die Energie-Infrastruktur vor große Herausforderungen,<br />
zum Beispiel:<br />
� Die Stromerzeugung wird durch den vermehrten Einsatz<br />
von erneuerbaren Energien ungleichmäßiger, was sich<br />
wiederum auf die Stabilität der Netze auswirkt.<br />
� Viele kleine und dezentrale Stromerzeugungsanlagen<br />
(zum Beispiel Photovoltaik- und Windkraftanlagen) gehen<br />
ans Netz. Das heißt: Wo früher der Strom im Verteilernetz<br />
in eine Richtung geflossen ist, muss er in Zukunft<br />
mit ‚Gegenverkehr' rechnen, da die Verbraucher auch<br />
Energie einspeisen. Der Energiemarkt muss sich deshalb<br />
in Zukunft komplett neu orientieren und strukturieren.<br />
Eine bedeutende Rolle kommt dabei den Smart<br />
Grids – den „intelligenten Stromnetzen" – zu.<br />
Das intelligente Stromnetz<br />
Die Smart Grids sind eine Weiterentwicklung des Verteilnetzes,<br />
bei der die klassische Trennung zwischen Stromerzeuger<br />
und Verbraucher aufgehoben und ein echter Internet-Marktplatz<br />
der Energie geschaffen wird. Mit ihnen soll<br />
es technisch möglich sein, den dezentral erzeugten Strom<br />
zu jedem Zeitpunkt dem Verbraucher zur Verfügung zu stellen,<br />
der ihn gerade benötigt. Um eben diesen intelligenten<br />
Umgang mit Energie zu ermöglichen, müssen die Techniken<br />
der Energieerzeugung, Verteilung und des Transports<br />
in der Lage sein, miteinander zu kommunizieren oder automatisch<br />
zu reagieren. Die „Modellstadt Mannheim" (moma)<br />
zeigt, wie genau so ein Projekt funktionieren kann.<br />
Dieses „E-Energy"-Projekt ist ein Beispiel dafür, wie die<br />
Energieversorgung durch Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
optimiert werden kann. Im Rahmen des<br />
Projektes werden bis zu 1000 Haushalte unter anderem mit<br />
einem ‚Energiebutler' ausgestattet. „Mit dieser modernen<br />
Technologie wird es möglich, Strom dann zu verbrauchen,<br />
wenn auch viel Strom erzeugt wird. Für die Zukunft bedeutet<br />
dies, dass nur dann gewachsen, getrocknet oder Geschirr<br />
gespült wird, wenn viel Strom zu einem günstigen Tarif verfügbar<br />
ist", erklärt Projektleiter Andreas Kießling vom Mannheimer<br />
Energieunternehmen MVV Energie, das Konsortial-<br />
führer in dem Forschungsprojekt<br />
ist.<br />
Aber das Energienetz<br />
der Zukunft<br />
bedarf nicht nur<br />
neuer Regelmöglichkeiten,<br />
sondern<br />
auch Möglichkeiten<br />
der Speicherung.<br />
Diese werden durch<br />
den Projektpartner<br />
Drewag - Stadtwerke<br />
Dresden GmbH<br />
untersucht. Bereits<br />
vor Ende der Projektlaufzeit<br />
2012 zeichnet sich ein klarer Trend ab: „Wir<br />
müssen in Zukunft stärker in Verbünden denken. Es geht<br />
nicht nur darum, die Energie aus dezentralen Anlagen zu<br />
integrieren, sondern auch die Telekommunikation, Automatisierung<br />
und IT in das Netz einzubeziehen", betont<br />
Kießling. Diese Forderung lässt sich jedoch ohne hohe Investitionen<br />
in den Ausbau des Leitungsnetzes nicht realisieren,<br />
denn die momentan verwendeten Leitungen wären mit<br />
dem Energietransport in zwei Richtungen überlastet. Kritiker<br />
merken zudem den sicheren Umgang mit Nutzerdaten<br />
an und fordern verstärkte Sicherheitsmaßnahmen. Hierfür<br />
werden momentan in Deutschland und Europa Standards<br />
entwickelt. „Wir haben bisher nur an der Oberfläche gekratzt.<br />
Der große Umbau steht uns erst noch bevor."<br />
E-Energy im Modell<br />
Damit die Idee des „Smart Grid“ möglichst bald in die Tat<br />
umgesetzt werden kann, unterstützt die Bundesregierung<br />
mit dem Förderprogramm „E-Energy" mehrere Modellprojekte.<br />
Ziel ist es, unter Einsatz modernster Informationsund<br />
Kommunikationstechnologien die Balance zwischen<br />
Angebot und Nachfrage intelligent zu regeln. In sechs<br />
großen Modellregionen werden Projekte mit neuartigen<br />
Regel- und Speichermöglichkeiten erprobt und dezentrale<br />
Energieerzeugungseinheiten im Netz interaktiv angebunden<br />
und gesteuert. Die „Modellstadt Mannheim" ist eines<br />
dieser sechs Projekte, die durch das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie (BMWi) und das Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
(BMU) mit insgesamt etwa 60 Millionen Euro gefördert<br />
werden. Stefanie Rudolph<br />
Eines der großen Elemente von moma<br />
sind intelligente Häuser („Smart Buildings“).<br />
Sie sind in ein intelligentes<br />
Netz („Smart Grid“) eingebunden.<br />
Quelle: Modellstadt Mannheim<br />
wirtschaftsjournal.de/id11122201
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Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Weichenstellungen für die Zukunft<br />
Mechanisch-physikalische Restabfallbehandlungsanlage Chemnitz<br />
Weißer Weg 180<br />
09131 Chemnitz<br />
Telefon: 0371 67407-101<br />
Telefax: 0371 67407-111<br />
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wirtschaftsjournal.de/id11122301<br />
wirtschaftsjournal.de/id11122302<br />
Gewährleistung einer hochwertigen<br />
Restabfallentsorgung<br />
Die kommunalen Restabfälle der Region werden am Standort<br />
der Deponie Weißer Weg in der mechanisch-physikalischen<br />
Restabfallbehandlungsanlage Chemnitz angenommen<br />
und auf die nahezu hundertprozentige Verwertung<br />
vorbereitet. Der Bau der Anlage und die Verwertung der<br />
Produkte ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung<br />
des Abfallwirtschaftsverbandes Chemnitz (AWVC) in<br />
den Jahren 1999/2000. Seit Inbetriebnahme der Anlage<br />
wurden über 750.000 Tonnen Restabfall verarbeitet. Damit<br />
wird die Entsorgungssicherheit für über 800.000 Einwohner<br />
gewährleistet.<br />
Wer zahlt für den Klimawandel?<br />
<strong>2011</strong> – Verschmelzung der beiden hundertprozentigen<br />
Tochtergesellschaften des AWVC<br />
Der AWVC hat im Jahr <strong>2011</strong> die beiden hundertprozentigen<br />
Tochtergesellschaften, die Abfallwirtschaftsverband<br />
Chemnitz Verwaltungsgesellschaft mbH (AWVC VG; Besitzerin<br />
der Anlage) und die Chemnitzer Abfallverwertungs<br />
GmbH (CAV; Betreiberin der Anlage) verschmolzen. Besitz<br />
und Betrieb der Anlage liegen jetzt bei der AWVC Abfallverwertungsgesellschaft<br />
mbH, einer hundertprozentigen<br />
Tochtergesellschaft des AWVC. Mit der Verschmelzung ist<br />
eine effektivere Organisationsstruktur entstanden.<br />
<strong>2011</strong> – Umsetzung der Maßnahmen zur<br />
Verbesserung der Energieeffizienz<br />
Die konzeptionellen Untersuchungen und planerischen<br />
Ansätze aus den Jahren 2009 und 2010 wurden im zweiten<br />
Halbjahr <strong>2011</strong> technisch umgesetzt. Damit wurden die<br />
Voraussetzungen geschaffen, die Energieeffizienz der Anlage<br />
entscheidend zu verbessern und die klimawirksamen<br />
CO2-Emissionen der stoffstromspezifischen Abfallbehandlung<br />
zu reduzieren. Die Maßnahmen werden im Rahmen<br />
des EFRE Programmes durch die EU gefördert. Wesentliche<br />
Zielstellungen der Maßnahmen sind die Halbierung des Erdgasverbrauches,<br />
die Reduzierung des Energieverbrauches<br />
bei der Nachzerkleinerung durch effektivere Zerkleinerungsaggregate<br />
sowie die Verbesserung der Variabilität der<br />
Stoffströme in der Anlage. Äußerlich sichtbarer Bestandteil<br />
der Maßnahmen ist die neue Verladehalle. In ihr können<br />
gleichzeitig unterschiedliche Ersatzbrennstoffqualitäten auf<br />
drei Fahrzeugeinheiten verladen werden.<br />
Leipziger und Bochumer Wissenschaftler untersuchen Zahlungsbereitschaft<br />
Fast zeitgleich mit der Eröffnung der UN-Klimakonferenz in<br />
Durban (28. November bis 9. <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>) hat Professor<br />
Dr. rer. pol. Bodo Sturm von der Hochschule für Technik,<br />
Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) das vom BMBF<br />
geförderte neue Forschungsprojekt „Fairnesspräferenzen<br />
und die Zahlungsbereitschaft für das globale öffentliche<br />
Gut Klimaschutz - Eine empirische und theoretische Analyse"<br />
begonnen. Professor Sturm untersucht zusammen mit<br />
Professor Carsten Vogt von der Hochschule Bochum die<br />
reale Zahlungsbereitschaft für den Klimaschutz in Deutsch-<br />
land und theoretische Aspekte der Kooperation verschiedener<br />
Akteure in der Klimapolitik weltweit. Dabei soll<br />
Fairness als Motiv zur Kooperation in der Klimapolitik besondere<br />
Beachtung geschenkt werden. „Die Politiker eines<br />
Landes müssen sich letztlich bei den Verhandlungen daran<br />
orientieren, was ihre Wähler überhaupt wollen. Wir stellen<br />
uns deshalb die Frage: Wie viel Klimaschutz zu welchem<br />
Preis wollen die Deutschen? Wie viel sind wir bereit, für den<br />
Klimaschutz wirklich zu zahlen?“, so Sturm.<br />
PM/CH<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
23
24 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Verlass auf sichere Versorgung<br />
eins energie in sachsen GmbH & Co. KG als zuverlässiger und kompetenter Energiedienstleister bewährt<br />
Sichtbares Zeichen des von eins gestalteten Energiewandels:<br />
die neue Photovoltaikanlage im Heizkraftwerk in Chemnitz.<br />
Fotos: Wolfgang Schmidt<br />
Meteorologen sagen einen kalten und schneereichen<br />
Winter voraus. Für die eins energie in sachsen<br />
GmbH & Co. KG kein Grund zur Panik. Das Unternehmen<br />
ist in Chemnitz und in der Region Südsachsens<br />
gut darauf vorbereitet und stellt die<br />
Versorgung von etwa 400.000 Strom-, Erdgas-,<br />
Wärme- und Trinkwasserkunden sicher – so wie in<br />
den letzten Jahren. Beruhigend für Kunden aus Industrie<br />
und Handel, Büros und Haushalten.<br />
Etwa 4000 Tonnen Braunkohle erreichen in den Wintermonaten<br />
täglich das Chemnitzer Heizkraftwerk Nord und<br />
bilden damit die Basis für die Erzeugung von Strom und<br />
Wärme in Chemnitz. Die Braunkohle stammt aus den Kohlerevieren<br />
südlich von Leipzig. Seit November treffen täglich<br />
drei Züge am Heizkraftwerk ein, die die benötigte Menge<br />
liefern. Die Kohle wird vor dem Entladen in der Auftauhalle<br />
erwärmt, damit der Energieträger besser verarbeitet werden<br />
kann. Auch die Trinkwasserversorgung der Chemnitzer<br />
ist in der kalten Jahreszeit stets gewährleistet. Selbst bei<br />
Die Windkraftanlage von eins auf dem Chemnitzer Galgenberg<br />
besteht aus vier Windrädern, jedes mit einer Höhe von<br />
149 Metern, und erzeugt heute Strom für 6000 Haushalte.<br />
längeren Kälteperioden erreicht der Frost die 1450 Kilometer<br />
Trinkwasserleitungen nicht, da diese in einer Tiefe<br />
von mindestens 1,20 Meter verlegt sind.<br />
Auf den Winter gut vorbereitet<br />
Zu jeder Zeit und zu jeder Temperatur gewährleistet eins<br />
auch die sichere Versorgung seiner Kunden mit Erdgas. An<br />
Tagen mit Temperaturen im zweistelligen Minusbereich ist<br />
der Erdgasverbrauch etwa sechsmal so hoch wie an einem<br />
Sommertag mit durchschnittlich 18 Grad Celsius. Selbst bei<br />
Temperaturen von minus 25 Grad Celsius, wie in den letzten<br />
Wintern oder beim Gas-Streit zwischen Russland und<br />
Ukraine, konnten sich die Kunden auf die sichere Versorgung<br />
mit Erdgas verlassen. eins bezieht Erdgas von<br />
verschiedenen Lieferanten. Diese importieren den umweltschonenden<br />
Energieträger aus mehreren Ländern über unterschiedliche<br />
Erdgastrassen. Bei Schwankungen weichen die<br />
Lieferanten auf andere Trassen aus. Die Versorgung der<br />
Kunden mit Erdgas wird gleichzeitig durch Reserven in<br />
Erdgasspeicherstätten gewährleistet.<br />
Wichtige Etappen <strong>2011</strong><br />
Ende <strong>2011</strong><br />
� Zweckverband Gasversorgung<br />
in Südsachsen wird<br />
20 Jahre alt<br />
� eins-Großtrafo nach Revision<br />
zurück<br />
� Trikotsponsoring von eins<br />
� Haltestelle eins energie in<br />
sachsen getauft<br />
� TU Chemnitz und eins<br />
erweitern Zusammenarbeit<br />
� neue Photovoltaikanlage in<br />
Betrieb<br />
� eins saniert Schornstein<br />
� erfolgreiches erstes Jahr für<br />
eins, Reiner Gebhardt<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
� neuer kaufmännischer<br />
Geschäftsführer<br />
Detlev Nonnen<br />
� Windkraftanlage Galgenberg<br />
Beginn <strong>2011</strong><br />
eins energie in sachsen<br />
GmbH & Co. KG<br />
Postfach 411468<br />
09030 Chemnitz<br />
Telefon: 0371 525-0<br />
Telefax: 0371 525-2175<br />
info@eins-energie.de<br />
www.eins-energie.de<br />
�
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
eins unterstützt den Kinder- und Jugendsport in der Region mit Spielerkleidung. Bereits zum neunten Mal veranstaltete der Energiedienstleister die Aktion Trikotsponsoring.<br />
Foto: eins<br />
Das Unternehmen<br />
Die eins energie in sachsen<br />
GmbH & Co. KG ist der führende<br />
Energiedienstleister im Direktionsbezirk<br />
Chemnitz. Das Unternehmen<br />
mit Sitz in Chemnitz ging<br />
aus der Fusion der Erdgas Südsachsen<br />
GmbH mit der Stadtwerke<br />
Chemnitz AG im August 2010<br />
hervor. eins versorgt rund<br />
400.000 Haushalts- und Gewerbekunden<br />
mit Erdgas, Strom, Wärme<br />
und Kälte sowie Wasser und energienahen<br />
Dienstleistungen. Das<br />
Unternehmen liegt mehrheitlich<br />
in kommunaler Hand. Mit insgesamt<br />
51 Prozent sind zu zwei<br />
gleichen Anteilen die Stadt Chemnitz<br />
und der Zweckverband „Gasversorgung<br />
in Südsachsen“, ein<br />
Zusammenschluss von 125 Städten<br />
und Gemeinden, beteiligt. Die<br />
Thüga AG hält 39,9 Prozent, die<br />
Envia Mitteldeutsche Energie AG<br />
weitere 9,1 Prozent der Anteile.<br />
eins ist über das Konsortium<br />
KOM9 an der Thüga AG beteiligt<br />
und sichert damit weitere Wertschöpfung<br />
vor Ort. In Chemnitz<br />
und in acht Betriebsstellen in<br />
Südsachsen erwirtschaften rund<br />
1100 Mitarbeiter einen Jahresumsatz<br />
von 735 Millionen Euro<br />
(Geschäftsjahr 2010). Mehr als 89<br />
Prozent der Wertschöpfung fließen<br />
in die versorgten Kommunen<br />
zurück. eins hat seit dem Jahr<br />
1990 in Südwestsachsen mehr als<br />
2,2 Milliarden Euro in die Infrastruktur<br />
und die Versorgungssicherheit<br />
investiert und sichert<br />
diese jährlich mit etwa 70 bis 80<br />
Millionen Euro. Der Energiedienstleister<br />
engagiert sich für<br />
die Jugend, den Sport und die<br />
Kultur im angestammten Versorgungsgebiet.<br />
wirtschaftsjournal.de/id11122401<br />
Milliarden für Versorgungssicherheit<br />
Um bei jedem Wetter Strom, Erdgas, Wärme und Wasser in<br />
die Gebäude der Kunden zu bringen, hat eins seit 1990<br />
mehr als 2,2 Milliarden Euro in die Versorgungssicherheit<br />
investiert und sichert diese mit jährlichen Investitionen in<br />
Höhe von 70 bis 80 Millionen Euro. Sie sind eine Grundlage<br />
dafür, dass das Unternehmen den Menschen der Region<br />
seine Produkte und Dienstleistungen anbieten kann. Damit<br />
unterscheidet sich eins von anderen, überregionalen Mitbewerbern,<br />
die nicht hier zu Hause sind.<br />
Bis zum Jahr 2030 will der starke Energiedienstleister<br />
200 Millionen Euro für die Erzeugung erneuerbarer Energien<br />
einsetzen. Für die dazu notwendigen Arbeiten werden<br />
grundsätzlich heimische Firmen beauftragt, womit eins<br />
erheblich dazu beiträgt, Arbeitsplätze und Wertschöpfung<br />
in der Region zu sichern.<br />
Schutz vor steigenden Preisen<br />
Als führender Energiedienstleister in Chemnitz und Südsachsen<br />
hat sich eins mit immer wettbewerbsfähigen und<br />
marktgerechten Produkten einen guten Namen gemacht.<br />
So vertrauen 158.000 Erdgaskunden der Kompetenz und<br />
Zuverlässigkeit von eins. einserdgas Garant bietet Privatkunden<br />
besten Schutz vor steigenden Preisen. Auf alle<br />
von eins beeinflussbaren Preisbestandteile wird bis zum<br />
30. September 2012 eine Preisgarantie gegeben.<br />
Besten Schutz vor steigenden Preisen bietet auch einsstrom<br />
Garant. Hier gibt es bis zum 31. <strong>Dezember</strong> 2012 Preisgarantie<br />
für alle von eins beeinflussbaren Preisbestandteile.<br />
Soziales Engagement für die Region<br />
Als Unternehmen vor Ort versteht sich eins nicht nur als<br />
reiner Energiedienstleister. Das Unternehmen engagiert sich<br />
stark für die Region und unterstützt Sport, Kultur und Soziales.<br />
Damit leistet eins einen wesentlichen Beitrag zur<br />
Erhöhung der Lebensqualität in der Region. „Wir sind hier<br />
zu Hause wie unsere Kunden und wie unsere Mitarbeiter.<br />
Die Förderung der Jugend und des Sports in unserer Region<br />
ist uns deshalb ein besonderes Anliegen“, unterstreicht<br />
Reiner Gebhardt, Vorsitzender der eins-Geschäftsführung.<br />
„Es ist unser Ziel, Sponsoringmittel sinnvoll in der Region<br />
einzusetzen.“<br />
So unterstützt das Unternehmen beispielsweise durch<br />
Trikotsponsoring Kinder- und Jugendmannschaften der Vereine.<br />
eins sieht sich in der Verantwortung, da vielerorts<br />
andere Sponsoren für den Kinder-, Jugend- und Breitensport<br />
fehlen. Seit dem Beginn der Aktion Trikotsponsoring<br />
im Jahr 2002 haben insgesamt mehr als 550 Mannschaften<br />
einen Trikotsatz von eins erhalten.<br />
Kommunale Wurzeln<br />
Das Chemnitzer Unternehmen betrachtet seine kommunalen<br />
Wurzeln als Teil seiner Identität. So hat man sich zum<br />
Ziel gesetzt, Dinge voranzutreiben, die gut für die Region<br />
sind. Dabei werden die kommunalen Eigentümer, Stadt<br />
Chemnitz und Zweckverband Gasversorgung in Südsachsen,<br />
als Segen für das Unternehmen betrachtet.<br />
Kommunen vertrauen auf Kompetenz von eins<br />
Die Kommunen wiederum vertrauen der Kompetenz von<br />
eins, wenn es um die Versorgung mit Energie geht. Das<br />
bestätigen die insgesamt 162 abgeschlossenen Konzessionsverträge.<br />
So vertraut beispielsweise die Stadt Limbach-<br />
Oberfrohna in den nächsten 20 Jahren der Kompetenz von<br />
eins in der Versorgung mit Erdgas. Einen entsprechenden<br />
Konzessionsvertrag haben am 10. November <strong>2011</strong> Oberbürgermeister<br />
Dr. Hans-Christian Rickauer und Reiner<br />
Gebhardt unterzeichnet. Bereits ein Jahr zuvor konnte ein<br />
zusätzlicher Konzessionsvertrag Strom mit der Gemeinde<br />
Amtsberg abgeschlossen werden.<br />
eins ist gut aufgestellt und befindet sich auf dem<br />
richtigen Kurs. Die erfolgreiche Entwicklung im zu Ende<br />
gehenden Jahr ist eine solide Basis, um auch die Herausforderungen<br />
des neuen Jahres bestens zu meistern. Damit<br />
ist der Energiedienstleister nicht nur für den Winter gut<br />
gewappnet, sondern gut auch für die Aufgaben der Zukunft.<br />
Wolfgang Baltzer<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
25
26 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Fit für die Arbeit<br />
Gesellschaft für Gesunde Arbeit Dresden sensibilisiert Unternehmer für die Gesunderhaltung ihrer Belegschaft<br />
Engagieren sich unermüdlich in der Dresdner Regionalstelle der Gesellschaft für<br />
Gesunde Arbeit mbH (v.l.): Dr. Heinz-Werner Raske - Geschäftsleitung, Dr. Regina<br />
Brauchler, Dr.-Ing. Marianela Diaz Meyer, Dr. Margit Weißert-Horn, Prof. Dr.-Ing. Kurt<br />
Landau, Sportwiss. und Euroergonom Michael Jacobs, Martina Wächtler - Büroleiterin,<br />
Gesundheitsmanager und B.Sc. Kai Grundmann, Dipl.-Kfm. und Dipl.-Soz.Päd.<br />
Stephan Schulze - Verwaltungsleitung, Dipl.-Ing. Detlef Menzel - Assistent der<br />
Geschäftsleitung und Dipl.-Psych. Katharina Sende - Wissenschaftliche Mitarbeiterin.<br />
Foto: Beirat<br />
Vor gut dreieinhalb Jahren gründete sich die Gesellschaft für Gesunde<br />
Arbeit mit ihrem Kompetenzzentrum in Dresden unter dem Dach<br />
des Bundesministeriums für Wirtschaft und Soziales. Die Dresdner<br />
Regionalstelle berät vor allem kleine und mittlere sächsische Unternehmen<br />
umfassend zu gesundheitserhaltenden Maßnahmen für die<br />
Belegschaft und vermittelt neutral und unabhängig Dienstleistungen<br />
im Bereich von Prävention und Rehabilitation. Was so einfach klingt,<br />
ist jedoch aufwändige Arbeit.<br />
„Gerade KMU sind strukturell und finanziell kaum darauf eingestellt, sich mit<br />
der Gesunderhaltung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beschäftigen",<br />
weiß Dr. Heinz-Werner Raske von der Geschäftsleitung der Gesunden Arbeit<br />
Dresden mbH. Doch hier wurde in den vergangenen Jahren Beeindruckendes<br />
geleistet. Die regelmäßigen Beiratssitzungen führen zahlreiche Vertreter aus<br />
Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und medizinischen Einrichtungen zusammen,<br />
um konkrete Gesundheitsmaßnahmen abzustimmen und durchzusetzen.<br />
Dabei müssen nicht ständig neue Projekte ins Leben gerufen werden, denn schon<br />
die Orientierungshilfe im Sozialversicherungs- und Gesundheitssystem bedeutet<br />
für viele Arbeitgeber eine Erleichterung bei ihren Bemühungen um eine gesunde<br />
Belegschaft. Dass dieses zunehmende Interesse auch der demografischen<br />
Entwicklung geschuldet ist, können die Beiratsmitglieder bestätigen, verweisen<br />
jedoch auch auf die gestiegene Sozialkompetenz vieler Unternehmer. So fand<br />
ein Informationsabend zu den Themen „Gesundheits- und Sozialcoaching" sowie<br />
„Ergonomie im Büro", der gemeinsam mit dem Unternehmerverband Sachsen<br />
organisiert wurde, lebhaftes Interesse in der Unternehmerschaft.<br />
„Die Gesellschaft für Gesunde Arbeit Dresden mbH profilierte sich in diesem<br />
Jahr zu einem anerkannten Unternehmen auf dem Gebiet der gesundheitsförderlichen<br />
Unternehmenskultur", resümierte Dr. Heinz-Werner Raske zur<br />
Beiratssitzung im November. So wird ein breites Spektrum beschäftigungssichernder<br />
Angebote vorgehalten, finden gründliche Bedarfsanalysen in den<br />
Unternehmen und Kommunen statt und es werden Vorschläge für professionelle,<br />
passgenaue Lösungen erarbeitet sowie an deren Umsetzung mitgewirkt.<br />
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Die TUJA Zeitarbeit GmbH steht seit mehr als 20 Jahren für Erfolg in den<br />
Bereichen Arbeitnehmerüberlassung und Personalvermittlung. Großkonzerne<br />
aber auch mittelständische Unternehmen oder Handwerksbetriebe vertrauen<br />
auf unsere Leistungen. Wir lösen zuverlässig alle auftretenden Personalfragen!<br />
Aktuell beschäftigt TUJA bundesweit über 18.000 Mitarbeiter/innen in ca. 120<br />
Niederlassungen. Unsere Personalprofis bieten unseren Kunden und Mitarbeitern<br />
individuell zugeschnittene Personaldienstleistungen an.<br />
Bei uns erhalten Sie kompetente Beratung und alle nötigen Informationen!<br />
Wir gratulieren dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong> zu seinem 20-jährigen Bestehen!<br />
Weitere Informationen und Stellenanzeigen finden Sie unter www.tuja.de
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
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Fusion stärkt Mittelstand<br />
Kunden profitieren von wachsendem Kreditgeschäft und gegenseitigem Vertrauen<br />
Die Fusion in Zahlen<br />
Im November 2012 soll die Fusion<br />
abgeschlossen sein. Die neuen<br />
Zahlen auf einen Blick:<br />
Größeres Geschäftsgebiet:<br />
Von Burgstädt bis an die tschechische<br />
Grenze und von Flöha bis an<br />
thüringische Landesgrenze.<br />
Filialen:<br />
34 Geschäftsstellen und<br />
10 SB-Center<br />
Mitarbeiter:<br />
340 Mitarbeiter<br />
Kundenstamm:<br />
68.000 Kunden<br />
Volksbank Chemnitz eG<br />
Innere Klosterstraße 15<br />
09111 Chemnitz<br />
Telefon: 0371 4903-0<br />
Telefax: 0371 4903-290<br />
infovoba@volksbank-chemnitz.de<br />
www.volksbank-chemnitz.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11122701<br />
Wolfgang Müller, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Chemnitz<br />
eG, und Vorstand Gunnar Bertram (v. l.).<br />
Mit der geplanten Fusion der Volksbank Chemnitz<br />
eG und der Volksbank Erzgebirge eG bündeln die<br />
beiden Kreditinstitute ihre Stärken. Der Zusammenschluss<br />
der beiden Bankhäuser kommt vor allem<br />
den Kunden zu Gute. Worin genau die Neuerungen<br />
bestehen, erklärte der Vorstandsvorsitzende der<br />
Volksbank Chemnitz eG, Wolfgang Müller und Vorstand<br />
Gunnar Bertram, im Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Herr Müller, welche Konsequenzen<br />
oder Folgen ergeben sich aus der Fusion mit der<br />
Volksbank Erzgebirge?<br />
Wolfgang Müller: Damit schließen sich zwei starke Partner<br />
zusammen, um in Zukunft noch stärker für die Kunden<br />
da zu sein. Die Volksbank Chemnitz verfügt wie die Volksbank<br />
Erzgebirge über ein erfolgreiches Geschäftsmodell, ist<br />
vertrauensvoller und verlässlicher Partner für Privatkunden<br />
und den gewerblichen Mittelstand und fühlt sich der Region<br />
verschrieben. Mit der geplanten Fusion bilden beide Häuser<br />
eine noch leistungsfähigere Einheit. Dem zunehmenden<br />
Wettbewerb und den stetig wachsenden aufsichtsrechtlichen<br />
Anforderungen kann durch die Fusion so noch besser<br />
begegnet werden.<br />
WJ: Was meinen Sie, wenn Sie von einem „erfolgreichen<br />
Geschäftsmodell“ sprechen?<br />
Müller: Bei uns geht Sicherheit vor Rentabilität. Damit hatten<br />
wir – bedingt durch die Einbrüche an den Börsen –<br />
besonders in den letzten Jahren einen großen Zulauf im<br />
Privatkundenbereich. Die meisten suchen wieder nach einer<br />
stabilen und sicheren Anlage und sehen den Erhalt und<br />
nicht mehr primär die Vermehrung ihres Kapitals über marktunübliche<br />
Verzinsung als Prämisse. Die Erfahrung hat uns<br />
gezeigt, dass sich Ehrlichkeit und Vertrauen gegenüber den<br />
Kunden immer auszahlt. Deshalb beraten wir nachhaltig<br />
und sind damit bisher immer erfolgreich gewesen. Das wissen<br />
auch unsere Mittelstandskunden zu schätzen. Viele<br />
haben gemerkt, dass wir auch in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten für sie da sind und sie unterstützen, als sie mit zusätzlichen<br />
Aufwendungen weiter finanziell zu belasten. Das<br />
stärkt das gegenseitige Vertrauen.<br />
WJ: Von dem Geschäftsmodell der Volksbank profitieren<br />
also hauptsächlich die Kunden. Werden sie<br />
auch von der Fusion profitieren?<br />
Gunnar Bertram: Ja, denn durch das größere Geschäftsgebiet<br />
können wir unseren Kunden ein erweitertes Serviceangebot<br />
präsentieren. Dabei bleiben die gewohnten<br />
Ansprechpartner in den jeweiligen Filialen vor Ort, denn<br />
Stellenabbau ist für uns kein Thema. Ein wesentlicher Aspekt<br />
ist, dass wir durch die Fusion den steigenden Kreditbedarf<br />
der mittelständischen Wirtschaft, des Handels, des Handwerks<br />
und der Landwirtschaft problemlos bedienen<br />
können. Um die hochgesteckten Ziele auch erreichen zu<br />
können, denken wir sogar über eine weitere Verstärkung<br />
unserer Teams nach.<br />
WJ: In den letzten Jahren zeichnet sich ein starker<br />
Trend zu Online-Banken ab. Werden Sie in Zukunft<br />
auch auf Internetbanking setzen?<br />
Bertram: Selbstverständlich bieten auch wir einen umfangreichen<br />
Online-Beratungs-Service an. Unsere Stärke ist aber<br />
die persönliche Beratung über unseren Filialen und Kundenberater.<br />
Im Zeitalter der medialen Welt und des Internets<br />
ist Menschlichkeit stärker gefragt denn je. Wie Herr<br />
Müller bereits erwähnt hat, ist uns der persönliche Kontakt<br />
wichtig und wir haben nach dem Einbruch an der Börse<br />
deutlich gespürt, dass die Menschen wieder nach einem<br />
fachkundigen Berater verlangen, der sie über die bestmöglichen<br />
Anlage- und Finanzierungsform informiert und<br />
auch kompetent betreut. Dies werden wir auch in Zukunft<br />
beibehalten.<br />
Gespräch: Stefanie Rudolph<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
27
28 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Gelungene Premiere<br />
Erste Dresdner Unternehmermesse "Weitsicht" gewinnt Unternehmer für Benefizminuten<br />
Am 3. und 4. November fand im Dresdner Flughafen zum<br />
ersten Mal die von Flughafengastronom Roland Hess ins<br />
Leben gerufene Unternehmermesse „Weitsicht" statt. Dabei<br />
ging es nicht um möglichst viel Publikum: „Für uns war es<br />
wichtig, möglichst qualifizierte und entscheidungsbefugte<br />
Fachbesucher wie Firmeninhaber oder Prokuristen für einen<br />
Besuch zu gewinnen", so Roland Hess. Die von Peter<br />
Nothnagel, Wirtschaftsförderung Sachsen, und Prof.<br />
Dr. Angelika Meeth-Milbradt als Vertreterin des Sonnenstrahl<br />
e.V., eröffnete Messe soll zukünftig jährlich zum Networking-Top-Spot<br />
für alle Unternehmer werden. Teilgenommen<br />
haben schon diesmal alle bedeutenden Unternehmernetzwerke<br />
Sachsens, darunter BNI, BVMW und RKW.<br />
Neben Fachvorträgen und Gesprächsrunden prägte die<br />
Messe eine Besonderheit: die Benefizminute. Dabei hatte<br />
jedes Unternehmen gegen eine Spende von fünf Euro die<br />
Gelegenheit, sich eine Minute lang auf der Bühne der Eventtage<br />
zu präsentieren. „Das wäre toll: eine Art Flashmop für<br />
Unternehmer. Eine Firma lädt ein, jeder bekommt für 5 Euro<br />
eine Minute Redezeit, um sein Unternehmen vorzustellen,<br />
„Top Arbeitgeber“<br />
Für die Die p.A. – GmbH Personalleasing geht ein erfolgreiches<br />
Jahr zu Ende. Im März erhielt der Personaldienstleister<br />
die Auszeichnung „Top Arbeitgeber Deutschlands<br />
<strong>2011</strong>“ und gehört damit zu den Unternehmen, die sich<br />
besonders in der Qualität der Mitarbeiterbetreuung, dem<br />
Arbeitsklima und den Arbeitskonditionen insgesamt verdient<br />
gemacht haben. „Wir versuchen, die Rahmenbedingungen<br />
für Mitarbeiter in unserem Unternehmen deutlich<br />
besser zu gestalten, als das auf dem Markt üblich ist. Wenn<br />
das dann mit so einer Auszeichnung von extern honoriert<br />
wird, freut man sich umso mehr“, sagt die Leiterin der Die<br />
p.A.- Filiale Chemnitz, Anja Müller. Sie und ihre Kollegen<br />
und das Geld wird gespendet!",<br />
wünscht sich Roland Hess. Der<br />
Erlös aus den Benefizminuten der<br />
Weitsicht-Messe in Höhe von 320<br />
Euro wurde an den Verein Sonnenstrahl<br />
e. V. übergeben, einen<br />
Förderkreis für krebskranke Kinder<br />
und Jugendliche sowie deren<br />
Angehörige.<br />
Dass die Eventtage ankamen,<br />
beweisen zahlreiche Voranfragen<br />
für 2012. Dann wird der Unternehmertreff<br />
am 8. und 9. November<br />
wieder am Dresdner Flughafen stattfinden. Ein Termin<br />
auf dem Flughafen Schönefeld ist ebenfalls in Planung.<br />
Heftigen Gegenwind bekommt die „Weitsicht" von der<br />
Ortec Messe und Kongress GmbH. Diese wird am 15. und<br />
16. November 2012 ihre neue Mittelstandsmesse saxxes in<br />
der Messe Dresden durchführen.<br />
Simone Pflug<br />
Privater Personaldienstleister erhält Auszeichnung für hohe Qualität<br />
Anja Müller,<br />
Ihre kompetente<br />
Ansprechpartnerin<br />
der Filiale<br />
Chemnitz.<br />
finden für jedes Unternehmen flexible und individuelle Personallösungen<br />
mit der erforderlichen Qualifikation und zu<br />
ökonomisch sinnvollen Konditionen. Auch Eigenschaften<br />
wie Zuverlässigkeit und Motivation werden bei der Suche<br />
nach dem passenden Mitarbeiter einbezogen.<br />
Auf diese Art haben die Zeitarbeit-Spezialisten <strong>2011</strong><br />
mehr als 50 Fachkräfte an Firmen in Chemnitz, Zwickau,<br />
Freiberg, Mittweida und das mittlere Erzgebirge vermittelt.<br />
„In unserer Kartei stehen nicht nur Facharbeiter und Akademiker<br />
aus der Industrie und dem Handwerk, sondern auch<br />
aus dem kaufmännischen und medizinischen Bereich“,<br />
betont Müller. Die persönliche Betreuung der externen<br />
Mitarbeiter ist Anja Müller und ihren Kollegen besonders<br />
wichtig. „Außerdem bieten wir eine erstklassige Arbeitsschutzausstattung<br />
und attraktive Einsätze in renommierten<br />
Unternehmen aus Chemnitz und Umgebung. Mit uns haben<br />
Fachkräfte in der Zeitarbeit einen sicheren Arbeitsplatz!“<br />
Die p.A. zählt knapp 2000 Mitarbeiter. Neben der Zentrale<br />
in Magdeburg kann das Unternehmen heute auf 21<br />
Filialen in ganz Deutschland verweisen.<br />
Flughafengastronom Roland Hess<br />
möchte die Idee der „Weitsicht"-Messe<br />
auch über Dresden hinaustragen.<br />
Foto: Medienkontor<br />
wirtschaftsjournal.de/id11122801<br />
Die p. A. – GmbH<br />
Personalleasing<br />
Filiale Chemnitz<br />
Neefestraße 76<br />
09119 Chemnitz<br />
Telefon: 0371 695736-0<br />
Telefax: 0371 695736-19<br />
chemnitz@die-pa.de<br />
www.die-pa.de<br />
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wirtschaftsjournal.de/id11122802
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
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Wachstum durch Leistung<br />
Vollack startet mit zwei neuen Standorten in das Jahr 2012<br />
Frank Bornemann, Gina Kaul und<br />
Anja Klostermann sowie Ulrich Henneke<br />
(v. l.) übernehmen ab 2012 die Leitung<br />
der Vollack-Niederlassung in Radefeld.<br />
Fotos: Vollack<br />
Luftaufnahme des modernen Neubaus<br />
der CPT Präzisionstechnik GmbH<br />
Chemnitz.<br />
Vollack GmbH & Co. KG<br />
Milanstraße 1a<br />
04435 Schkeuditz<br />
Telefon: 034207 7990<br />
Telefax: 034207 79999<br />
aklostermann@vollack.de<br />
www.vollack.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11122901<br />
Flexible Gebäude sind das Markenzeichen des Baudienstleisters<br />
Vollack. Hier passen sich nicht die<br />
Unternehmen den Gebäuden an, sondern jedes Unternehmen<br />
erhält eine maßgeschneiderte „Hülle“ entsprechend<br />
seiner Produktionsprozesse. Mit diesem<br />
Ansatz haben die Mitarbeiter des Vollack-Standortes<br />
Radefeld auch die CPT Präzisionstechnik GmbH<br />
aus Chemnitz von sich überzeugt.<br />
„Als besonders effektiv hat sich für uns die Phase Null ®<br />
erwiesen, da all unsere Wünsche und Ideen in den Neubau<br />
integriert wurden", blickt Geschäftsführerin Carmen Ahnert<br />
zurück. Damit lag bereits 2008 eine Investitionsgrundlage<br />
vor, die nach der Krise in die Tat umgesetzt werden konnte.<br />
Im März <strong>2011</strong> folgte der erste Spatenstich, im Juli konnte<br />
Richtfest gefeiert werden.<br />
Das Besondere an dem Neubau ist ein einmaliges energetisches<br />
Konzept, das von Hochschulprofessoren und Ingenieurbüros<br />
aus der Region entwickelt und gemeinsam mit<br />
Vollack realisiert wurde. „Durch die Kombination aus moderner<br />
Belüftungsanlage und einem Schotterspeicher ist es<br />
möglich, die warme Abluft aus dem Produktionsprozess mit<br />
der kühlen Außenluft für die Akklimatisierung des Gebäudes<br />
zu nutzen", erklärt Frank Bornemann, Partner des Unternehmens.<br />
Mit Hilfe der energieeffizienten Technologien rechnet<br />
die CPT mit einer Einsparung der Energiekosten von 30<br />
Prozent. Insgesamt wurden auf dem ein Hektar großen<br />
Grundstück 480 Quadratmeter Bürofläche und mehr als<br />
3000 Quadratmeter Produktionsfläche geschaffen. Nach<br />
neunmonatiger Bauzeit wurde das Objekt noch im November<br />
bezogen. Anfang kommenden Jahres wird der Neubau<br />
feierlich eingeweiht und die CPT als neues Mitglied in die<br />
Vollack-Community aufgenommen. „Wir freuen uns sehr,<br />
das Chemnitzer Unternehmen auch in Zukunft als Partner<br />
an unserer Seite zu wissen", so Bornemann.<br />
Vollack verändert nicht nur seine Kunden, sondern<br />
auch sich selbst. Neben dem neuen Standort in Offenburg<br />
eröffnet 2012 eine neue Niederlassung in Berlin. „Unser<br />
momentaner Geschäftsführer Mario Miehle und vier neue<br />
Mitarbeiter werden von Leipzig an den neuen Standort<br />
wechseln", erklärt Bornemann. Neuer Geschäftsführer der<br />
Niederlassung Radefeld ist ab dem 1. Januar Bornemann<br />
selbst. Er wird, gemeinsam mit den Verantwortlichen<br />
für Markt und Kommunikation, Gina Kaul und Anja<br />
Klostermann sowie dem Architekten Ulrich Henneke, die<br />
Geschäfte leiten. „Wir freuen uns schon sehr auf die künftigen<br />
Aufgaben und nehmen die Herausforderung gern an",<br />
so Bornemann. Ein Highlight für das Jahr 2012 steht bereits<br />
jetzt fest: Am 6. September feiert der Vollack-Standort Radefeld<br />
sein 20-jähriges Bestehen. Die Vorbereitungen für die<br />
Feierlichkeiten sind bereits in vollem Gange. „Zusammen<br />
mit unseren Freunden, Partnern und Kunden möchten wir<br />
unser rundes Jubiläum feiern. Wir freuen uns sehr, dass wir<br />
die Kultband Blues Brothers gewinnen konnten."<br />
Die Erfolgsgeschichte des Baudienstleisters zeigt sich<br />
nicht nur in seinen Projekten, sondern auch in der Personalentwicklung.<br />
Arbeiteten bei Vollack-Radefeld 2001 noch<br />
10 Mitarbeiter, umfasst das Team heute 20 Beschäftigte.<br />
„Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich<br />
bei allen Kunden, Partnern und den Gesellschaftern für<br />
das erfolgreiche Jahr <strong>2011</strong> bedanken und wünschen allen<br />
ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch!"<br />
Stefanie Rudolph<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
29
30 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Perfekte Nachfolge<br />
„Sächsischer Meilenstein" für gelungene Nachfolgeregelung an Unternehmen vergeben<br />
Mehr als 25.000 Unternehmer müssen bis zum Jahr 2020<br />
einen Nachfolger für ihren Betrieb finden. Vom anstehenden<br />
Generationswechsel sind über 300.000 Arbeitsplätze<br />
betroffen. Eine Herausforderung, von der auch die Zukunft<br />
des Wirtschaftsstandortes Mitteldeutschland betroffen ist.<br />
Mit dem Preis „Sächsischer Meilenstein" werden deshalb<br />
gelungene Nachfolgeregelungen gewürdigt.<br />
Der Preis war im Frühjahr von der Bürgschaftsbank Sachsen<br />
und dem sächsischen Wirtschaftsministerium ausgelobt<br />
worden. Eine Jury begutachtete aus 80 Einsendungen die<br />
besten Nachfolgekonzepte. Mit einem erfolgreich umgesetzten<br />
Übernahmekonzept überzeugte letztendlich die<br />
Möbelbau Sayda GmbH. Das Unternehmen wurde am<br />
28. November im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung<br />
in der Handwerkskammer Chemnitz ausgezeichnet und<br />
erhielt ein Preisgeld von 5000 Euro. Der Fachbetrieb für<br />
Klinikmöbel aus Mittelsachsen vollzog den Generationswechsel<br />
2008 dank einer ausgereiften Übernahmestrategie<br />
und einer gewissen Vorbereitung vorbildlich. Wirtschaftlich<br />
ist der Wechsel dem Unternehmen gut bekommen. Die<br />
Mitarbeiterzahl konnte seit der Übergabe um vier auf 56<br />
Beschäftigte gesteigert werden. Die Marktposition wurde<br />
gefestigt. Der Jahresumsatz stieg von 5,7 Millionen Euro<br />
auf 7,5 Millionen Euro.<br />
„Eine Unternehmensübergabe erfordert von beiden<br />
Seiten viel Fingerspitzengefühl und eine strategische Planung",<br />
betonte Markus H. Michalow, Geschäftsführer der<br />
Bürgschaftsbank. „Die Gewinner geben ein hervorragendes<br />
Beispiel ab, wie eine Nachfolge des Unternehmens<br />
erfolgreich gemeistert wurde."<br />
Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Firma Tischlerei<br />
& Rolladenbau Fabian Kühnert aus Oberhermsdorf<br />
(Preisgeld 3000 Euro) und die Landmetzgerei Reiche aus<br />
Beucha (Preisgeld 2000 Euro). Wolfgang Baltzer<br />
Hervorragende Startmöglichkeiten<br />
Handwerksbetriebe führen engagiert die Jugendlichen zu guten Berufsabschlüssen<br />
Den Titel „Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb <strong>2011</strong>" dürfen<br />
seit Ende Oktober 31 Handwerksunternehmen aus dem<br />
Bezirk der Handwerkskammer Dresden tragen. Die ausgezeichneten<br />
Unternehmen stehen für eine langjährige kontinuierliche<br />
Lehrlingsausbildung, selbst in konjunkturell<br />
schwierigen Phasen. Das beginnt bereits mit der Bereitstellung<br />
von Pratikumsplätzen. Die intensive Betreuung der<br />
Jugendlichen, die zum Teil mit Leistungsdefiziten ihre Ausbildung<br />
beginnen, wird schließlich von guten Prüfungsergebnissen<br />
gekrönt. Besonders eindrucksvoll zeigt dies die<br />
Teilnahme der Lehrlinge an regionalen und bundesweiten<br />
Wettbewerben im Handwerk wie zum Beispiel dem Praktischen<br />
Leistungswettbewerb der deutschen Handwerksjugend.<br />
Zudem engagieren sich viele der ausbildenden Unternehmer<br />
ehrenamtlich im Handwerk, z. B. in Prüfungsausschüssen.<br />
Die Möbelbau Sayda GmbH erhielt den<br />
„Sächsischen Meilenstein <strong>2011</strong>". Im<br />
Foto Firmenchef André Uhlig (2. von<br />
rechts). Auf den Plätzen zwei und drei<br />
folgen die Tischlerei & Rolladenbau<br />
Fabian Kühnert(1. von rechts) und die<br />
Landmetzgerei Reiche OHG aus Beucha<br />
(Gabor Nyari und Fred Tröps, von links).<br />
Foto: Wolfgang Schmidt<br />
wirtschaftsjournal.de/id11123001<br />
Die Handwerkskammer zu Leipzig hat Anfang September<br />
12 Betriebe aus ihrem Bezirk mit dem Titel „Bewährter<br />
Ausbildungsbetrieb im Handwerk" ausgezeichnet. Die Auswahl<br />
erfolgte auf Grund einer hohen Ausbildungsquote von<br />
teilweise über zehn Prozent, der aktiven Einbeziehung der<br />
Jugendlichen in das Betriebsgeschehen, der langjährigen<br />
Kontinuität des Ausbildungsengagemens, der guten Prüfungsergebnisse<br />
sowie auf Grund der Begleitung der jungen<br />
Facharbeiter zu weiterführenden Abschlüssen.<br />
Und die sächsischen Handwerksbetriebe haben schon<br />
die nächsten potenziellen Lehrlinge im Blick. In der Lehrstellenbörse<br />
von Sachsens Handwerk-Jugendportal www.ichkann-etwas.de<br />
sind für das Ausbildungsjahr 2012/2013<br />
über 400 Angebote zu finden. Insgesamt stehen in der<br />
Online-Börse Ausbildungsplätze in mehr als 60 Lehrberufen<br />
zur Auswahl. Claudia Hillmann wirtschaftsjournal.de/id11123002
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Anzeige<br />
Erfolgsgeschichten fortgesetzt<br />
10 Jahre Regionalmanagement Erzgebirge: Botschafter des Erzgebirges kamen zum 2. Treffen zusammen<br />
Die neu ernannten Botschafter<br />
des Erzgebirges:<br />
� Prof. Dr. Helmuth Albrecht,<br />
Lehrstuhlinhaber für Technikgeschichte<br />
und Industriearchäologie<br />
an der TU Bergakademie<br />
Freiberg<br />
� Günter Baumann, Mitglied des<br />
Deutschen Bundestages<br />
� Dr. Frank-Michael Engel,<br />
Inhaber der Unternehmensgruppe<br />
Engel<br />
� Jürgen Förster, Landrat a. D.<br />
des Altkreises Annaberg<br />
� Katja Hillenbrand, Geschäftsführerin<br />
micas AG<br />
� Steffen Kindt, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter Erzgebirgsensemble<br />
Aue GmbH<br />
� Albrecht Kohlsdorf, Landrat<br />
a. D. der Altkreise Marienberg<br />
und Mittleres Erzgebirge<br />
� Oberstleutnant Ralf Linne,<br />
Kommandeur Panzergrenadierbataillon<br />
371 Marienberg<br />
� Dr. Thomas Rolle, Geschäftsführer<br />
C. F. Rolle GmbH<br />
� Michael Simon, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter ZABAG<br />
ANLAGEN-TECHNIK GmbH<br />
� Marco Wanderwitz, Mitglied<br />
des Deutschen Bundestages<br />
� Dirk Zimmermann, Geschäftsführer<br />
AZ Industrietechnik<br />
GmbH<br />
Regionalmanagement<br />
Erzgebirge<br />
c/o Wirtschaftsförderung<br />
Erzgebirge GmbH<br />
Adam-Ries-Straße 16<br />
09456 Annaberg-Buchholz<br />
Telefon: 03733 145140<br />
Telefax: 03733 145147<br />
kontakt@wirtschaft-imerzgebirge.de<br />
www.wirtschaft-im-erzgebirge.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11123101<br />
Das Erzgebirge ist ein exzellenter Wirtschaftsstandort.<br />
Mit der Spezialisierung auf Nischenprodukte und<br />
kundenspezifische Sonderanfertigungen nimmt die<br />
Region als Hersteller und Zulieferer deutschlandund<br />
weltweit eine besondere Position ein. Mit seinem<br />
Projekt „Erzgebirge 2020“ will das Regionalmanagement<br />
Erzgebirge verstärkt dazu beitragen,<br />
diese Fakten in Deutschland bekannter zu machen.<br />
Diesem Anliegen diente auch das 2. Treffen der Botschafter<br />
des Erzgebirges im November in der Turck Beierfeld<br />
GmbH in Grünhain-Beierfeld, mit dem die erfolgreiche Kampagne<br />
des Regionalmanagements Erzgebirge fortgesetzt<br />
wurde. Etwa 60 Vertreter aus der regionalen Wirtschaft,<br />
Politik und Gesellschaft waren zusammengekommen, um<br />
die Zusammenarbeit in der Region zu stärken und mehr<br />
über Erfolgsgeschichten aus dem Erzgebirge zu erfahren.<br />
Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Sport werben<br />
seit nunmehr eineinhalb Jahren ganz offiziell bei ihren<br />
Kunden und Partnern für das Erzgebirge als Wirtschaftsstandort<br />
und lebenswerte Region. Zusammen mit zwölf neu<br />
ernannten Botschaftern sind es mittlerweile 70 Persönlichkeiten<br />
aus verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen<br />
Lebens, die sich für ihre Region Erzgebirge engagieren.<br />
Sehr zur Freude von Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises.<br />
Dieser charakterisierte die Botschafter des<br />
Erzgebirges als echte Vorbilder, die sich mit Engagement,<br />
Einsatz, Wille, Mut und die Bereitschaft an die Leistungsgrenzen<br />
zu gehen, für ihre Region stark machen.<br />
Sie sind die neuen Botschafter des Erzgebirges. Gemeinsam<br />
mit 58 weiteren Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen<br />
des gesellschaftlichen Lebens engagieren sie sich verstärkt<br />
dafür, das Erzgebirge als Wirtschaftsstandort und<br />
lebenswerte Region in Deutschland bekannt zu machen.<br />
Die Strategie des Regionalmanagement Erzgebirge, durch<br />
ein aktives Regional- und Standortmarketing für das Erzgebirge<br />
als Wirtschaftsstandort und lebenswerte Region in<br />
Deutschland die Werbetrommel zu rühren, geht damit immer<br />
weiter auf. Matthias Lißke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung<br />
Erzgebirge GmbH, fiel es deshalb beim<br />
2. Treffen der Botschafter nicht schwer, die Erfolge zu würdigen,<br />
die das Regionalmanagement Erzgebirge in den zehn<br />
Jahren seines Bestehens erzielte. Als Initiative der zwölf<br />
größten Städte des Erzgebirges und des Erzgebirgskreises<br />
hat das Regionalmanagement Erzgebirge als Dienstleister<br />
und Promoter der Region im vergangenen Jahrzehnt eine<br />
gute Arbeit geleistet.<br />
Ein Unternehmen, das die Erfolgsgeschichte des Wirtschaftsstandortes<br />
Erzgebirge seit Jahren mitschreibt, ist der<br />
Gastgeber des Botschaftertreffens. Die Turck-Gruppe ist ein<br />
familiengeführtes Unternehmen, das seit mehr als 40 Jahren<br />
erfolgreich am Markt etabliert ist und weltweit etwa<br />
3800 Mitarbeiter beschäftigt. 300 von ihnen arbeiten am<br />
Standort Beierfeld, wo seit mehr als 20 Jahren Sensoren<br />
und Feldbuskomponenten für die Industrieautomation entwickelt<br />
und gefertigt werden. Zudem wird am erzgebirgischen<br />
Standort kundenspezifische Elektronik für verschiedene<br />
Bereiche (zum Beispiel Automotive, Antriebstechnik,<br />
Elektrowerkzeuge, Bahntechnik und Schienenfahrzeuge)<br />
entwickelt, gefertigt und vertrieben. Eberhard Grünert,<br />
Geschäftsführer der Turck Beierfeld GmbH sowie der Turck<br />
duotec GmbH, ist seit Jahresbeginn selbst Botschafter des<br />
Erzgebirges. Wolfgang Baltzer<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
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32 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Anzeige<br />
Arbeitgeber zum Verlieben<br />
Kommunikationsagentur BASEG unterstützt Mittelstand bei Positionierung und Profilierung als Arbeitgeber<br />
Der Erfolg versprechendste Weg zum Wunscharbeitgeber<br />
ist heute eine starke Arbeitgebermarke,<br />
eine so genannte Employer Brand. Die Kommunikationsagentur<br />
BASEG aus Chemnitz hat sich dieses<br />
Themas angenommen. Als Impulsgeber für den<br />
technischen Mittelstand unterstützt sie ihre Kunden<br />
nicht nur bei der richtigen Positionierung als<br />
Arbeitgeber, sondern berät auch bei der notwendigen<br />
Profilierung.<br />
Nur Unternehmen, in die sich die passenden Fachkräfte<br />
„verlieben“, haben eine Chance in Zukunft. Aber wie wird<br />
man zum Bewerberschwarm? „Unser Erfolgsrezept dafür<br />
nennen wir die Brausestäbchenmethode“, sagt Stephanie<br />
Ringhut, Leiterin Marketingkommunikation bei BASEG.<br />
„Liebe ist keine Kopfsache. Bei der Suche nach dem idealen<br />
Partner gehen die wenigsten Menschen anfangs nach<br />
rationalen Kriterien vor. Ähnlich verhält es sich bei der Arbeitgeberwahl.<br />
Natürlich müssen die harten Faktoren stimmen.<br />
Trotzdem entscheiden die meisten Bewerber aus dem Bauch.<br />
Emotionen sind bei der Bewerberansprache daher das<br />
A und O. Nur wenn es in den Bäuchen der Bewerber<br />
kribbelt, haben die eingesetzten Personalmarketingmaßnahmen<br />
gefruchtet.“<br />
Damit das auch gelingt, rückt das Chemnitzer Werbeunternehmen<br />
mittelständische Industrieunternehmen als<br />
Arbeitgeber in das richtige Licht und unterstützt sie bei<br />
einer effektiven Kommunikation. In den letzten15 Jahren<br />
hat sich BASEG zu einem kompetenten Partner in Sachen<br />
Arbeitgebermarkenbildung entwickelt. Dazu gehört auch<br />
die Onlinekompetenz, die gerade auf diesem Gebiet notwendig<br />
ist. Flexibilität, ungewöhnliche Wege und innovative<br />
Ideen sind die Faktoren, die den hohen Wirkungsgrad<br />
bei BASEG garantieren.<br />
Aber Employer Branding funktioniert nur, wenn es sich<br />
nicht nur nach außen, sondern auch nach innen richtet.<br />
Das heißt, die Arbeitgebermarke muss für die Mitarbeiter<br />
erlebbar sein, und zwar auch außerhalb der täglichen Arbeit.<br />
Nur so kann es gelingen, neues Personal zu gewinnen und<br />
auch langfristig zu binden. Dass es sich dabei um einen<br />
stetigen Entwicklungsprozess handelt, der ausreichend<br />
Stehvermögen abverlangt, das muss den Kunden von Anfang<br />
an bewusst sein.<br />
„Umso wichtiger sind daher Systematik, Struktur und Kontinuität<br />
in der Zusammenarbeit – Stärken, die uns neben<br />
dem Verständnis für die Branche und deren Bewerber als<br />
Berater für Employer Branding im technischen Mittelstand<br />
auszeichnen. Bevor wir unseren Kunden die richtigen Maßnahmen<br />
empfehlen, müssen alle wesentlichen Fragen geklärt<br />
werden“, so Katrin Kirchhübel, Leiterin Vertrieb bei der<br />
BASEG. Der Geschäftsführer, Wolfram Junge, ergänzt: „Ein<br />
guter Arzt verordnet auch keine Therapie, ohne vorab eine<br />
fundierte Diagnose gestellt zu haben. Das Gleiche sollte für<br />
Unternehmenskommunikation gelten. Nur mit genauer<br />
Kenntnis der aktuellen Unternehmenssituation sowie der<br />
Personalmarketingziele, lässt sich Erfolg realisieren.“<br />
Um diesen messbar zu machen, hat BASEG eine moderne,<br />
webbasierte Erhebungsmethodik entwickelt, die den gesamten<br />
Marketingprozess begleitet. Sie schafft die Entscheidungsgrundlage<br />
für die optimale strategische Ausrichtung.<br />
Ein gravierender Vorteil bei BASEG: Mit projektbezogenen<br />
Folgeanalysen wird überprüft, ob die Maßnahmen, die eingeleitet<br />
wurden, auch wirklich gegriffen haben. Das versteht<br />
das Unternehmen unter kompletter Betreuung und<br />
fährt mit dieser Denkweise garantiert auf einem zukunftsweisenden<br />
Kurs.<br />
Geschäftsführer Wolfram Junge,<br />
Katrin Kirchhübel (re.), Leiterin Vertrieb,<br />
und Stephanie Ringhut, Leiterin<br />
Marketingkommunikation, rücken<br />
mittelständische Industrieunternehmen<br />
als Arbeitgeber in das richtige Licht und<br />
unterstützen sie bei einer effektiven<br />
Kommunikation.<br />
Foto: Kristin Schmidt<br />
BASEG · werbung +<br />
kommunikation GmbH<br />
Annaberger Straße 104<br />
09120 Chemnitz<br />
Telefon: 0371 5398-400<br />
Telefax: 0371 5398-481<br />
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www.baseg.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11123201
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
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Weiter auf klarem Kurs<br />
Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH will 2012 ebenso erfolgreich punkten wie dieses Jahr<br />
Hochqualifizierte Facharbeiter und moderne Maschinen gehören zu den Trumpfkarten,<br />
mit denen SLF seinen unternehmerischen Erfolg sichert. Das Unternehmen hat<br />
sich mit der Produktion von Wälzlagern und Spindeln weltweit einen guten Namen<br />
gemacht.<br />
Spindel- und Lagerungstechnik<br />
Fraureuth GmbH<br />
Fabrikgelände 5<br />
08427 Fraureuth/Sachsen<br />
Telefon: 03761 801-0<br />
Telefax: 03761 801-150<br />
slf@slf-fraureuth.de<br />
www.slf-fraureuth.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11123301<br />
Dr. Frank Schlegel, Geschäftsführer der Spindel- und<br />
Lagerungstechnik Fraureuth GmbH, lehnt sich entspannt<br />
zurück. Mit dem zu Ende gehenden Jahr kann<br />
er zufrieden sein. Sein Firmenschiff hat der Kapitän<br />
auch in Zeiten der Unruhe auf den Finanzmärkten<br />
geschickt auf Erfolgskurs gehalten. „Die Auftragslage<br />
war <strong>2011</strong> ausgezeichnet. Unser Umsatz wird<br />
in diesem Jahr über 50 Millionen Euro liegen. Das<br />
ist eine satte Steigerung von 35 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr“, freut sich der Firmenchef im Gespräch<br />
mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<br />
Der Erfolg kam nicht von ungefähr. Engagierte Arbeit der<br />
390 Mitarbeiter sowie kompetente Führung durch die<br />
Geschäftsleitung machten die gute Bilanz möglich. Nicht<br />
zuletzt haben sich die diesjährigen Investitionen bezahlt<br />
gemacht. „Die Investitionssumme wird bei fünf Millionen<br />
Euro liegen“, sagt Dr. Schlegel. Investiert wurde hauptsächlich<br />
in verschiedene Baumaßnahmen. So wurden beispielsweise<br />
die Produktionskapazitäten verbessert, indem<br />
nach Umbauarbeiten ein Teilbereich der Montage in neue<br />
Räumlichkeiten verlagert wurde. Weitere Baumaßnahmen<br />
sind in den Jahren 2012/2013 vorgesehen.<br />
Aufgrund des großen Sortiments und des erhöhten Produktionsanfalls<br />
werden bei SLF langsam die Lagerflächen<br />
knapp. „Wir benötigen logischer Weise mehr Zubehör und<br />
Grundmaterialien. Die müssen ordentlich gelagert sein“,<br />
Modern und zukunftsweisend, das Firmengebäude der Spindel- und Lagerungstechnik<br />
Fraureuth GmbH. Das Unternehmen in der kleinen westsächsischen Gemeinde<br />
Fraureuth gehört zu den wichtigsten Industriebetrieben der Region.<br />
Fotos: Wolfgang Schmidt<br />
erklärt Dr. Schlegel. „Wir haben deshalb eine neue Halle<br />
gekauft. Die wird momentan entkernt, um sie dann zunächst<br />
als Lagerfläche zu nutzen.“<br />
Dem kommenden Jahr 2012 blickt Frank Schlegel optimistisch<br />
entgegen. „Ich bin kein Prophet und kann die Entwicklung<br />
der wirtschaftlichen Weltlage nicht vorhersagen.<br />
Aber aus heutiger Sicht wird das nächste Jahr für unser<br />
Unternehmen ebenso erfolgreich verlaufen wie dieses Jahr.“<br />
In der Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH<br />
werden seit 18 Jahren Wälzlager und Spindeln für Werkzeugmaschinen<br />
produziert. 15 Prozent der hochwertigen<br />
Produkte gehen in den Export. Zu den Kunden von SLF zählen<br />
viele renommierte Firmen in Deutschland und in über<br />
40 Ländern der Welt. Die Produktion von Wälzlagern macht<br />
90 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Bei den Maschinenbauern,<br />
unter anderem im Kompressoren-, Getriebe-, Textilmaschinenbau,<br />
sind vor allem Kugellager und Zylinderrollenlager<br />
im Außendurchmesserbereich von 32 bis 600<br />
Millimeter gefragt. Aber auch Wälzlager mit einem Durchmesser<br />
bis zu 1,60 Meter im Außendurchmesser für verschiedene<br />
Anwendungen wie Windkraftanlagen finden<br />
immer mehr Abnehmer.<br />
Um den Fachkräftebedarf zu sichern, werden seit 1996<br />
kontinuierlich junge Leute im Betrieb ausgebildet. Gegenwärtig<br />
befinden sich 27 Lehrlinge in der Ausbildung.<br />
Wolfgang Baltzer<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
33
34 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Kurz berichtet<br />
Einblicke in spezielle Produktionsprozesse<br />
Für die Produktion der Solar World AG hat USK die gesamte Fertigungslinie<br />
entwickelt.<br />
Limbach-Oberfrohna. Der BIC-Technologiestammtisch führte seine Teilnehmer<br />
im November hinter die Kulissen der USK Karl Utz Sondermaschinenbau<br />
GmbH. Unter dem Thema „Montage - Herausforderung am Ende der Prozesskette"<br />
gab das Unternehmen Einblicke in seine Entwicklungsgeschichte und die<br />
speziellen Produktionsprozesse. Als Komplettanbieter bietet das Unternehmen<br />
die Projektierung, Konstruktion und Fertigung von Sondermaschinen und Industrieanlagen.<br />
Hauptgeschäftsfelder sind Automotive, Non-Automotive und Photovoltaik.<br />
Letztere Branche verhalf dem Unternehmen zum größten Projekt seiner<br />
Firmengeschichte. Mit der Einweihung der Solar FAcotory II in Freiberg im Mai<br />
<strong>2011</strong> ging Deutschlands größte Modulfabrik mit 500 Megawatt Gesamtkapazität<br />
und einer Ausbringung von 6000 Modulen pro Tag in die Produktion. USK<br />
sorgte dabei für die roboterlose Automatisierungstechnik und die Integration<br />
alles Lieferanten von prozesstechnischen Anlagen. SR<br />
Internationalen Geschmackssinn getroffen<br />
Zwickau. Über eine der weltweit renommiertesten<br />
Auszeichnungen für herausragende<br />
Qualität darf sich die Mauritius<br />
Privatbrauerei aus Zwickau freuen: Das<br />
Mauritius Zwickauer Bock Dunkel ist<br />
Anfang Oktober bei Europas größtem<br />
Bier-Wettbewerb, dem European Beer<br />
Star <strong>2011</strong>, in der Kategorie German Style<br />
Dunkler Bock mit einer Bronze-Medaille<br />
ausgezeichnet worden. Beim European<br />
Beer Star werden die Biere nach rein sensorischen<br />
Kriterien bewertet, die auch<br />
für jeden Biertrinker gelten: Farbe, Geruch,<br />
Schaum und natürlich Geschmack. Alle Biere werden von einer Jury, bestehend<br />
aus Braumeistern, Biersommeliers und ausgewiesenen Bierkennern, in einer<br />
Blindverkostung getestet – die Verkoster kennen nur die Sorten, nicht aber die<br />
Marken. Die Konkurrenz für das Mauritius Zwickauer Bock Dunkel war so groß<br />
wie nie zuvor – insgesamt 1113 Biere aus 39 Ländern waren in 49 verschiedenen<br />
Kategorien eingereicht worden. Der European Beer Star Award wurde 2004<br />
wirtschaftsjournal.de/id11123401<br />
von den Privaten Brauereien in Kooperation mit der Associationof Small and<br />
Independent Breweries in Europe ins Leben gerufen mit dem Ziel, die einzigartige<br />
Biervielfalt zu präsentieren und zu würdigen. Der Wettbewerb richtet sich<br />
an Brauereien aus aller Welt, die sich der traditionellen, europäischen Brauart<br />
verpflichtet fühlen.<br />
Überdurchschnittliches Engagement geehrt<br />
Leipzig. Die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig verlieh Mitte Oktober<br />
erstmalig einen Bildungspreis der Leipziger Wirtschaftsregion. Zwei Betriebe<br />
wurden für ihr überdurchschnittliches Engagement in der Berufsorientierung<br />
sowie in der beruflichen Aus- und Weiterbildung geehrt. Der „edward“ in der<br />
Kategorie „Unternehmen bis 50 Mitarbeiter“ ging an die Ratskeller der Stadt<br />
Leipzig GmbH. In der Kategorie „Unternehmen von 51 bis 250 Mitarbeiter“<br />
konnte die Flachglas Torgau GmbH die gusseiserne Trophäe mit nach Hause nehmen.<br />
Die Gewinner erhielten jeweils 3000 Euro, die für die interne Fachkräftequalifizierung<br />
im Unternehmen bestimmt sind.<br />
Anzeige<br />
20 Jahre Wirtschaft in<br />
Südwestsachsen<br />
Ein Rückblick für die Aufgaben von morgen<br />
20 Jahre<br />
Wirtschaft in Südwestsachsen<br />
Ein Rückblick für die Aufgaben von morgen<br />
Seit ein paar Tagen liegt mit der Broschüre<br />
„20 Jahre Wirtschaft in Südwestsachsen<br />
– ein Rückblick für die<br />
Aufgaben von morgen“ eine Publikation<br />
der IHK Chemnitz vor, die anhand<br />
zahlreicher Grafiken und Statistiken<br />
einen Überblick über zwei Jahrzehnte<br />
Wirtschaftsentwicklung in Südwestsachsen<br />
geben will. Gegliedert<br />
in drei Bereiche wird die Region im<br />
ersten Teil mit Gebiet und Verwaltung,<br />
Bevölkerungsentwicklung und Arbeitsmarkt<br />
im Überblick vorgestellt.<br />
Der zweite Teil zeigt die Ergebnisse des Strukturwandels in Südwestsachsen<br />
und der dritte Teil demonstriert diesen Wandel anhand ausgewählter<br />
Beispiele wie Energieeffizienz, Stadtentwicklung und Handel,<br />
touristische Infrastruktur und Bildung.<br />
Informationen zur Broschüre unter<br />
www.chemnitz.ihk24.de<br />
OID 13436
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Bisher ungenutzte Potenziale<br />
Transferleistung ausgezeichnet, die ungenutzte Potenziale aus Forschungseinrichtungen in die Wirtschaft bringt<br />
Die Gesellschafter der Scientific Instruments<br />
Dresden GmbH:<br />
Dr. Björn Wolf, Dr. Rüdiger Schwitalla<br />
(Kaufmännischer GF), Dipl.-Ing. Stefan<br />
Zielke, Dipl.-Ing. Robert Schöndube<br />
(Technischer GF), Dr. Dirk Lindackers<br />
(IFW Dresden Bereichsleiter Forschungstechnik)<br />
Foto: IFW Dresden<br />
wirtschaftsjournal.de/id11123501<br />
Das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung<br />
Dresden (IFW) und die von ihm ausgegründete<br />
Firma ScIDre Scientific Instruments<br />
Dresden GmbH wurden im Wettbewerb „wissen.<br />
schafft.arbeit“ mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.<br />
Bereits zum vierten Mal hatte die Technische Universität<br />
Chemnitz den Technologie-Transferpreis für den Mittelstand<br />
bundesweit ausgelobt. Bei der Preisverleihung am 24.11.<strong>2011</strong><br />
in Chemnitz wurde die erfolgreiche Kooperation zwischen<br />
dem Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung<br />
und der ScIDre Scientific Instruments Dresden GmbH mit<br />
dem Sonderpreis für herausragenden Technologietransfer<br />
mit besonderem Entwicklungspotenzial des Sächsischen<br />
Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK)<br />
ausgezeichnet. Die ScIDre Scientific Instruments Dresden<br />
GmbH vermarktet seit 2009 die Entwicklung hochinnovativer<br />
Geräte zur Realisierung komplizierter Forschungsvorhaben.<br />
Sie ist dabei auf die Entwicklung von Vakuum-,<br />
Kryo- und Reinstraumkomponenten sowie Versuchsstandentwicklung<br />
und -modifikation spezialisiert. ScIDre und IFW<br />
erhielten die gemeinsame Auszeichnung für eine herausragende<br />
und außergewöhnliche Transferleistung, die<br />
bislang nicht genutzte Potenziale aus Forschungseinrichtungen<br />
in die Wirtschaft bringt. Der Preis ist mit 5000 Euro<br />
dotiert.<br />
PM/CH<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
35
36 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Treffpunkt<br />
Renaissance der Braunkohle<br />
Sachsen-Anhalt setzt auf das schwarze Gold als Rohstoff für die Chemieindustrie<br />
Leuna liegt mitten im Chemiedreieck von Halle/Saale,<br />
Leipzig und Merseburg. Ein Standort mit Vergangenheit,<br />
Gegenwart und Zukunft. Dicht an der mitteldeutschen<br />
Braunkohle befindet sich ein Kompetenzzentrum<br />
für die chemische Industrie. Dessen<br />
Bedeutung beschreibt Andreas Hiltermann, Geschäftsführer<br />
der Infraleuna GmbH, des Infrastrukturdienstleisters<br />
im Chemiepark Leuna, in Zahlen: „Rund<br />
9000 Beschäftigte schlagen hier pro Jahr über 12<br />
Millionen Tonnen verschiedener Produkte um. Seit<br />
1990 haben öffentliche und private Hände mehr als<br />
sechs Milliarden Euro investiert. Schon 1916 entstand<br />
hier das erste Ammoniakwerk, 1925 wurde<br />
das erste Synthesegas produziert und 1927 wurde<br />
die erste Anlage zur Benzinherstellung aus Braunkohle<br />
in Leuna gebaut. Wo, wenn nicht hier, sollte<br />
also der erste deutsche Braunkohlen-Chemiepark<br />
entstehen?"<br />
Mit Bedacht hatte der Sprecher des Bündnisses für Innovative<br />
Braunkohlen-Integration (ibi) seine Frage an die über<br />
100 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und<br />
Verwaltung am 26. Oktober <strong>2011</strong> im Kulturhaus Leuna<br />
gestellt. Die 12 ibi-Gründungspartner haben inzwischen<br />
eine Strategie entwickelt, die das Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung (BMBF) so überzeugt hat, dass die<br />
Initiative mit einer Förderung als Innovativer regionaler<br />
Wachstumskern ausgezeichnet wurde. BMBF-Referatsleiter<br />
Hans-Peter Hiepe: „Die Idee, mit der Braunkohle über ein<br />
Bodenschatz zu verfügen, der viel zu wertvoll ist, um ihn<br />
einfach zu verbrennen, strahlt eine Vernunft aus, die mich<br />
beeindruckt hat. Wir sind sicher, dass unsere Förderung von<br />
rund elf Millionen Euro ein gutes Investment ist." Auch mit<br />
Blick auf die Kritiker der Braunkohle und der Kohlechemie<br />
sei er gespannt auf die Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />
in den kommenden Jahren: „Dieses Projekt<br />
ist eine Herausforderung für Wissenschaftler und für<br />
Unternehmer!", meinte Hiepe. Nach seinen Angaben hat<br />
das BMBF im Rahmen seiner Innovationsinitiative für die<br />
Neuen Länder, Unternehmen Region, bisher rund 500 Millionen<br />
Euro für Projekte in Sachsen-Anhalt und Sachsen zur<br />
Verfügung gestellt. Damit sei diese Region Innovationsvorreiter.<br />
Auch das neue länderübergreifende ibi-Bündnis<br />
stärke diese Einschätzung.<br />
Außerdem bewerten Experten die Chancen für einen<br />
Ausbau der Kohlechemie als wirtschaftlich positiv, wenn<br />
der Erdölpreis bei über 80 Dollar je Barrel liegt. Besonders<br />
prägnant im Unterschied zu Erdöl und Erdgas sei die hohe<br />
regionale Wertschöpfung der Braunkohlenchemie. Durch<br />
die große Nähe der Abbauorte zur künftigen Weiterverarbeitung<br />
in der chemischen Industrie könne eine starke regionale<br />
Technologie- und Wirtschaftsplattform neu entstehen.<br />
Soviel Vorschusslorbeeren brauchen eine solide Basis. An<br />
der arbeiten die ibi-Macher mit Hochdruck und ausgesprochener<br />
Liebe zu allen wichtigen Details. Am Anfang<br />
stehen sechs Verbundprojekte, die mit wissenschaftlicher<br />
Akribie die folgenden Forschungsgebiete bearbeiten werden:<br />
Erkundung und Management von Lagerstätten; Gewinnung<br />
der Braunkohle; Aufbereitung der Braunkohle;<br />
Extraktionsverfahren; Niedertemperaturkonversion; Vergasungsverfahren.<br />
Zusammen mit den Experten der Technischen Hochschule<br />
Bergakademie Freiberg und der Fachhochschule Merseburg<br />
sollen Verfahren modelliert und anwendungstauglich<br />
entwickelt werden, mit denen Braunkohle so abgebaut<br />
werden kann, dass die qualitativen und quantitativen Anforderungen<br />
der chemischen Industrie an den künftigen<br />
Rohstofflieferanten Braunkohle kontinuierlich erfüllt werden<br />
können. Das reicht von Zentimeter genauem Abbau der<br />
benötigten Braunkohleschicht über den Einsatz modernster<br />
Wirbelschichttrocknung bis hin zur direkten Gewinnung von<br />
Olefinen, Aromaten und Wachsen aus der Braunkohle.<br />
ibi-Sprecher Andreas Hiltermann bringt die Ziele des<br />
Bündnisses auf den Punkt: „Unter der Voraussetzung, dass<br />
uns die Politik gleiche Chancen im Wettbewerb der Rohstoffe<br />
ermöglicht und dass unsere Forschungsergebnisse<br />
die Machbarkeit unserer innovativen Technologien stützen,<br />
wollen wir in den kommenden zehn Jahren in und um Leuna<br />
rund 1,5 Milliarden Euro investieren. Bis zu 1600 neue<br />
Arbeitsplätze können entstehen."<br />
Matthias Ulrich/CH<br />
Die Braunkohle soll als Rohstoffgrundlage<br />
für die Chemieindustrie dienen.<br />
Foto: InfraLeuna<br />
Laut aktuellen statistischen Angaben<br />
werden jährlich rund 170<br />
Millionen Tonnen Braunkohle in<br />
Deutschland verarbeitet – davon<br />
155 Millionen Tonnen zur Erzeugung<br />
von Strom und Wärme, aber<br />
nur 15 Millionen Tonnen zur stofflichen<br />
Nutzung für die chemische<br />
Industrie. Fachleute schätzen die<br />
erschließbaren Vorkommen an<br />
Braunkohle allein in Deutschland<br />
so ein, dass eine Nutzung über<br />
viele Jahrzehnte garantiert sei.<br />
Durch den Ausbau der regenerativen<br />
Energieträger kann Braunkohle<br />
deutlich stärker als bisher<br />
als Rohstofflieferant der chemischen<br />
Industrie dienen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.investieren-in-sachsenanhalt.de<br />
www.ibi-mitteldeutschland.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11123601
Messevorschau 2012<br />
Treffpunkt<br />
Datum Messeveranstaltung Ort<br />
17.01. – 19.01.2012 EUROGUSS – Internationale Fachmesse für Druckguss: Technik, Prozesse, Produkte Nürnberg<br />
20.01. – 22.01.2012 KarriereStart 2012 Dresden<br />
07.02. – 09.02.2012 E-world energy & water – Internationale Fachmesse und Kongress Essen<br />
21.02. – 25.02.2012 bautec – Internationale Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik mit SolarEnergy Berlin<br />
28.02. – 29.02.2012 5.ACOD-Kongress Leipzig<br />
28.02. – 03.03.2012 METAV – Die Internationale Messe für Fertigungstechnik und Automatisierung Düsseldorf<br />
06.03. – 10.03.2012 CeBIT – Heart of the digital world Hannover<br />
13.03. – 15.03.2012 LogiMAT – Internationale Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss Stuttgart<br />
15.03. – 18.08.2012 Leipziger Buchmesse Leipzig<br />
19.03. – 21.03.2012 Laser Optics Berlin – Internationale Fachmesse und Kongress Berlin<br />
17.04. – 19.04.2012 Energieeffizienz 2012 Erfurt<br />
23.04. – 27.04.2012 HANNOVER MESSE Hannover<br />
24.04. – 26.04.2012 conhIT – Connecting Healthcare IT Berlin<br />
03.05. – 16.05.2012 drupa – print media messe – world market print media, publishing & converting Düsseldorf<br />
07.05. – 11.05.2012 IFAT ENTSORGA – Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft München<br />
08.05. – 09.05.2012 Rapid. Tech – Fachmesse und Anwendertagung für Rapid-Technologie Erfurt<br />
08.05. – 10.05.2012 mtex – Internationale Fachmesse & Symposium für Textilien und Composites im Fahrzeugbau<br />
mit LiMA – Fachmesse & Symposium für Leichtbaulösungen im Maschinen- u. Anlagenbau Chemnitz<br />
22.05. – 25.05.2012 AUTOMATICA – Internationale Fachmesse für Automation und Mechatronik München<br />
23.05. – 26.05.2012 LinuxTag – Internationaler Treffpunkt der Open Source Branche Berlin<br />
Mai 2012 IT Profits – Fachmesse und Businesslounge für IT, Internet und Kommunikation Berlin<br />
Mai 2012 BalticFuture – Kongressmesse für Offshore Windenergie und maritime Witschaft in der Ostseeregion Rostock<br />
02.06. – 10.06.2012 AMI – Auto Mobil International mit AMITEC – Fachmesse für Fahrzeugteile, Werkstatt und Service –<br />
und AMICOM – Branchenmesse für mobile Unterhaltung, Kommunikation und Navigation Leipzig<br />
12.06. – 14.06.2012 LASYS – Internationale Fachmesse für Laser-Materialbearbeitung Stuttgart<br />
13.06. – 15.06.2012 Intersolar Europe – Die weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft München<br />
18.06. – 22.06.2012 ACHEMA – World Exhibition Congress – Chemical Engineering – Environmental Protection F Frankfurt am Main<br />
27.06. – 29.06.2012 SIT – Sächsische Industrie- und Technologiemesse Chemnitz<br />
31.08. – 05.09.2012 IFA – Consumer Electronics Unlimited Berlin<br />
11.09. – 16.09.2012 Automechanika – Internationale Leitmesse der Automobilwirtschaft Frankfurt am Main<br />
12.09. – 14.09.2012 PostPrint Leipzig<br />
20.09. – 27.09.2012 IAA Nutzfahrzeuge – Fahrzeuge, Ausrüstungen und Systeme des Güter- und Personentransportes Hannover<br />
25.09. – 27.09.2012 FachPack Nürnberg<br />
08.10. – 11.10.2012 MOTEK – Die internationale Fachmesse für Montage-, Handhabungstechnik und Automation Stuttgart<br />
09.10. – 11.10.2012 ALUMINIUM - Weltmesse & Kongress Düsseldorf<br />
09.10. – 11.10.2012 Semicon Europa Dresden<br />
10.10. – 14.10.2012 Frankfurter Buchmesse Frankfurt/Main<br />
16.10. – 18.10.2012 MAINTAIN – Internationale Fachmesse für industrielle Instandhaltung München<br />
16.10. – 20.10.2012 Fakuma – Die internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung Friedrichshafen<br />
22.10. – 24.10.2012 new mobility Leipzig<br />
23.10. – 25.10.2012 eCarTec/MATERIALICA/sMove 360° – Int. Leitmesse für Elektromobilität/<br />
Int. Fachmesse für Werkstoffanwendungen, Oberflächen u. Product Engineering/<br />
Int. Fachmesse für Smart Car Communications München<br />
06.11. – 07.11.2012 MODERNER STAAT – Fachmesse und Kongress Berlin<br />
13.11. – 16.11.2012 electronica – components/systems/applications München<br />
14.11. – 17.11.2012 Medica Düsseldorf<br />
27.11. – 29.11.2012 SPS/IPC/DRIVES – Elektrische Automatisierung – Systeme und Komponenten –<br />
Fachmesse und Kongress Nürnberg<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
37
38 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Politik<br />
Forschen für die Wirtschaft<br />
Helmholtz-Zentrum gibt VEMAS-Gästen intensive Einblicke in praxiswirksamen Technologietransfer<br />
Technologietransfer und eine enge Kooperation von<br />
Wirtschaft und Wissenschaft stehen im Mittelpunkt<br />
einer neuen Veranstaltungsreihe, die die Verbundinitiative<br />
Maschinenbau Sachsen, kurz VEMAS, fest<br />
etablieren möchte.<br />
„Damit wollen wir eine neue Plattform schaffen, um<br />
insbesondere den Maschinenbau-Firmen Informationen aus<br />
Forschung und Wissenschaft nahezubringen", sagte<br />
Projektkoordinator Lars Georgi zum Auftakt am 1. November<br />
in Dresden-Rossendorf. Das Helmholtz-Zentrum hatte<br />
eingeladen, Einblicke in die Themenfelder und Leistungen<br />
der Grundlagenforschung zu gewinnen, die für den Maschinenbau<br />
besonders relevant sind, wie zum Beispiel die Optimierung<br />
von Materialeigenschaften. Mit großem Interesse<br />
verfolgten die rund fünfzig Teilnehmer die Ausführungen<br />
von Prof. Andreas Kolitsch. Der Leiter der Abteilung Ionentechnologie<br />
des Institutes für Ionenstrahlphysik und Materialforschung<br />
am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf<br />
begeisterte mit seinem Vortrag über die gezielte Beeinflussung<br />
von Materialoberflächen durch Ionenimplantation, die<br />
unter anderem im IT-Bereich, in der Nanotechnologie, in<br />
der Energietechnik, Biotechnologie oder auch Archäologie<br />
Anwendung findet. „Zu den hochinteressanten Anwendungsfeldern<br />
zählen auch Maschinen- und Automobilbau",<br />
betonte der Professor. Als Beispiel nannte er die Veredelung<br />
von Gleitdichtringen, die durch die Ionenstrahltechnologie<br />
realisiert wird.<br />
Wie wichtig den Forschern die enge Vernetzung mit der<br />
Wirtschaft ist, drückten die Wissenschaftler nicht nur in<br />
ihren Referaten aus. Aufgrund des neuen Energieprogramms<br />
der Bundesregierung werde ein Boom für Leistungs-<br />
Halbleiterbauelemente für den Netzausbau erwartet, sagte<br />
Andreas Kolitsch. So gründete sich am 7. Oktober das<br />
Start-up-Unternehmen HZDR Innovation GmbH, dessen<br />
Hauptgeschäftsfeld die Ionenbestrahlung beinhaltet. „Für<br />
Global Player ist dieser Sektor nicht effizient, er erfordert<br />
die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen", sagte<br />
Andreas Kolitsch. „Wir sind einer der ganz wenigen Anbieter<br />
weltweit, der die Hochenergie-Ionenbestrahlung in Kombination<br />
mit Elektronenbestrahlung an quasi einem Ort<br />
anbieten kann und hoffen, damit erfolgreich zu sein!", ist<br />
er optimistisch. Zusätzlich wurde mit der GWT-TUD GmbH<br />
ein erfahrener Partner ins Boot geholt. Mit der HZDR Innovation<br />
GmbH ist es möglich, einerseits den Transfer der<br />
Forschungsergebnisse in die Wirtschaft weiter zu steigern<br />
und andererseits freie Kapazitäten der Großgeräte effektiv<br />
zu nutzen. Die neu gegründete Firma dient auch dazu, die<br />
zunehmend an das HZDR gerichteten Produktionsanfragen<br />
der Wirtschaft befriedigen zu können. Außerdem wird es<br />
den Wissenschaftlern ermöglicht, forschend wie auch gewerblich<br />
tätig zu sein ohne den Zwang, sofort ein eigenes Unternehmen<br />
gründen zu müssen.<br />
Generell stellt das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf<br />
seine auf langfristige Spitzenforschung ausgerichteten Kapazitäten<br />
im Rahmen von strategischen Kooperationen<br />
Forschungs- und Industriepartnern zur Verfügung. Der Technologie-<br />
und Wissenstransfer geschieht unter anderem durch<br />
Auftragsforschung, Lizenzierung, Durchführung transferorientierter<br />
Projekte oder durch gemeinschaftliche Nutzung<br />
der High-Tech-Geräte und Anlagen. Dies kam auch bei den<br />
beiden Führungen durch die Fachlabore zum Ausdruck, die<br />
mit hochmodernen Geräten ausgestattet sind, wie zum Beispiel<br />
sehr leistungsfähige Beschleuniger und Anlagen zur<br />
Ionenimplantation. Die Veranstaltungsreihe VEMAS-Transfer<br />
wird im neuen Jahr fortgesetzt.<br />
Simone Pflug<br />
Die HZDR Innovation GmbH nutzt die<br />
Technologien im Ionenstrahlzentrum<br />
des HZDR, um innovative Materialeigenschaften<br />
zu erzeugen.<br />
Foto: Frank Bierstedt<br />
wirtschaftsjournal.de/id11123801
Kluge Köpfe von außen<br />
Politik<br />
Fachkräfteproblem muss auch durch qualifizierte Zuwanderer gelöst werden – Willkommenskultur entwickeln<br />
Zuwanderung ist ein Ansatz, um qualifizierte<br />
Fachkräfte zu gewinnen.<br />
Die Technische Universität Chemnitz ist<br />
bereits seit vielen Jahren für Studenten<br />
und Promovenden aus anderen Ländern<br />
eine begehrte Studienadresse.<br />
Foto: TU Chemnitz<br />
Sachsen –<br />
ein Einwanderungsland?<br />
Zuwanderer kommen nach Sachsen,<br />
um hier zu arbeiten und zu<br />
leben und bringen ihre Familie<br />
mit. Nicht selten wird Zuwanderung<br />
mit Überfremdung oder<br />
einer Belastung der Sozialsysteme<br />
in Verbindung gebracht. Die<br />
Zahlen sprechen eine andere<br />
Sprache. Sachsen ist kein Einwanderungsland.<br />
Nur zwei bis drei<br />
Prozent der Bevölkerung sind<br />
Ausländer. Seit 1997 findet keine<br />
nennenswerte Zuwanderung von<br />
Ausländern statt. Nur sechs Prozent<br />
der Zuwanderer beantragen<br />
Asyl.<br />
Quelle: Sächsisches<br />
Staatsministerium des Innern<br />
wirtschaftsjournal.de/id11123901<br />
Der demografische Wandel wirkt sich zunehmend<br />
negativ auf die wirtschaftliche Kraft der Bundesrepublik<br />
aus. Früher als in anderen Bundesländern<br />
macht sich dieser Wandel in Sachsen bemerkbar.<br />
Während hier die Einwohnerzahl sinkt, steigt das<br />
Durchschnittsalter. Laut sächsischem Innenministerium<br />
werden 2030 in Sachsen 1,3 Millionen Menschen<br />
weniger leben als 1991. Das sind so viele<br />
Menschen wie die heutigen Einwohner von Dresden,<br />
Leipzig und Chemnitz zusammen.<br />
Überproportional nimmt dagegen der Anteil an Erwerbstätigen<br />
ab. Ab 2014 gehen in Sachsen mehr Menschen in den<br />
Ruhestand als ins Arbeitsleben. Ein Alarmzeichen für die<br />
weiter wachsende Wirtschaft, der vor allem Fachkräfte fehlen.<br />
Dringend erforderlich sind Lösungen, um für bestehende<br />
Arbeitsplätze neue geeignete Bewerber zu finden.<br />
Durch die Vermittlung von Arbeitslosen, Umschulungen und<br />
Weiterbildung ist das Problem nicht zu lösen.<br />
Sachsen setzt deshalb auch auf qualifizierte Zuwanderung,<br />
um zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen. Das machte Martin<br />
Struden, Referatsleiter im Staatsministerium des Innern,<br />
bei einem zweitägigen Seminar für Mitarbeiter sächsischer<br />
Ausländerbehörden im Daetz Centrum Lichtenstein deutlich.<br />
„Nur mit zusätzlicher Hilfe junger Talente aus dem Ausland<br />
werden wir in der Lage sein, den Arbeitskräftebedarf<br />
unserer Wirtschaft zu decken“, sagte er. „Wir brauchen<br />
kluge Köpfe von außen, die ihr Können, ihre Ideen und ihre<br />
Kreativität einbringen wollen.“ Darin liege auch für viele<br />
Arbeitslose eine Chance. Erfahrungen mit der Green Card<br />
Regelung für IT-Spezialisten bestätigten dies. Mit jedem<br />
Zuwanderer entstanden durchschnittlich 2,5 Arbeitsplätze<br />
auch für Einheimische.<br />
„Der Erfolg von Zuwanderung hängt jedoch nicht allein von<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen ab, sondern auch davon,<br />
inwieweit die Menschen in Sachsen Initiativen für qualifizierte<br />
Zuwanderung unterstützen und Weltoffenheit leben“,<br />
ist Peter Daetz, Kuratoriumsvorsitzender der Daetz-Stiftung,<br />
überzeugt. Deshalb gehe es darum, in Sachsen eine echte<br />
Willkommenskultur zu entwickeln. In Absprache mit dem<br />
sächsischen Innenministerium setzt sich deshalb die Daetz-<br />
Stiftung für eine Verbesserung der Willkommenskultur ein.<br />
„Ein wesentlicher Punkt ist, Migranten und Deutschen mit<br />
Migrationshintergrund das Gefühl zu geben, dass man ihnen<br />
mit Hochachtung und Respekt auf Augenhöhe begegnet.“<br />
So hatte auch das Seminar in Lichtenstein zum Ziel, Beschäftigten<br />
der Ausländerbehörden gezieltes Wissen zu Vietnam,<br />
Russland und Polen - Länder aus denen die meisten Migranten<br />
in Sachsen kommen - zu vermitteln. Mit dem Erwerb<br />
kultureller Kompetenzen sollten die Mitarbeiter der Ausländerbehörden<br />
an die Denkweisen, Traditionen und Erwartungen<br />
der Menschen aus anderen Kulturkreisen herangeführt<br />
werden.<br />
Dieses Projekt für ein weltoffenes Sachsen wird in Absprache<br />
mit dem Innenministerium viermal in Folge für jeweils<br />
rund 20 Teilnehmer von der Daetz-Stiftung für Mitarbeiter<br />
der Ausländerbehörden des Freistaates durchgeführt. „Wir<br />
leisten damit auch einen Beitrag, dass in Sachsen keine<br />
Parallelgesellschaften entstehen, wie das in anderen Ländern<br />
leider schon in erheblichem Maße geschehen ist“,<br />
betont Peter Daetz. „Wenn wir Fachkräfte für sächsische<br />
Unternehmen gewinnen wollen, müssen wir dafür Sorge<br />
tragen, dass diese sich hier auch wohl fühlen und nicht<br />
woanders hingehen. Auch anderen Bundesländer und unsere<br />
europäischen Nachbarn haben Fachkräfte bitter nötig<br />
und suchen händeringend nach ihnen. Mit denen stehen<br />
wir in Konkurrenz.“ Die Stiftung engagiere sich dafür, dass<br />
die Menschen des Freistaates und über das Lichtensteiner<br />
Schulmodell vor allem Jugendliche sich aufschließen gegenüber<br />
ausländischen Mitbürgern.<br />
Wolfgang Baltzer<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
39
40 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Politik<br />
„Unternehmer in die Schulen“<br />
Hans-Joachim Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz: Klare Position gegen braune Gesinnung<br />
„Deutsche Produkte sind weltweit gefragt, der deutsche<br />
Außenhandel ist seit vielen Jahren eine Erfolgsgeschichte.<br />
Mit Stolz tragen wir den Beinamen Exportweltmeister und<br />
pro Kopf gerechnet wird das auch so bleiben! Wir Südwestsachsen<br />
sind ein wichtiger Teil dieser Erfolge“, heißt<br />
es in einer Presseerklärung der IHK Chemnitz, mit der klar<br />
Position gegen rechtsextremistische Umtriebe in der Region<br />
gezogen wird. „Wenn wir aber wirklich alle so weltoffen<br />
wären - nicht nur die Unternehmer und ihre Belegschaften,<br />
für die Außenhandel ein tägliches Geschäft ist – und diese<br />
Erkenntnis auch in der gesamten Bevölkerung – bei jedem<br />
Einzelnen! - angekommen wäre, gäbe es keinen Nährboden<br />
für braune Gesinnungen oder ausländerfeindliche Stimmungen“,<br />
heißt es in der Stellungnahme weiter.<br />
Die IHK Chemnitz ruft deshalb im Interesse der weiteren<br />
erfolgreichen Entwicklung des Wirtschaftsstandortes<br />
alle Bürgerinnen und Bürger der Region auf, sich bei jeder<br />
Gelegenheit, möglichst rund um die Uhr, jeder an seinem<br />
Platz für Weltoffenheit, Demokratie und Toleranz einzusetzen.<br />
Darüber sprach <strong>Wirtschaftsjournal</strong> mit Hans-Joachim<br />
Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Herr Wunderlich, die IHK Chemnitz<br />
hat sich mit einer öffentlichen Erklärung klar<br />
und deutlich von braunen Gesinnungen und ausländerfeindlichen<br />
Stimmungen abgegrenzt. Die Stadt<br />
Zwickau, die ja zum Einzugsgebiet der IHK Chemnitz<br />
gehört, ist durch die neonazistische Terrorgruppe<br />
in ein negatives Licht gerückt worden. Wie positionieren<br />
sich südwestsächsische Unternehmen und<br />
deren Belegschaften dazu, dass in ihrer Region<br />
Gespenster einer unheilvollen Vergangenheit wieder<br />
lebendig werden?<br />
Hans-Joachim Wunderlich: Solche Ideologien haben bei<br />
uns nichts zu suchen und müssen mit allen Mitteln des<br />
Rechtsstaates bekämpft werden. Jeder, der hierbei nicht<br />
mitzieht, schadet unserer Region. Er schadet direkt den<br />
Unternehmen und gefährdet bestehende bzw. zukünftige<br />
Arbeitsplätze.<br />
WJ: Welche Impulse sollten Unternehmer geben,<br />
damit braunen Gesinnungen der Nährboden entzogen<br />
wird?<br />
Hans-Joachim Wunderlich: Die Unternehmer sind vielleicht<br />
die wichtigsten und überzeugendsten Akteure bei der<br />
Aufklärung unserer Bevölkerung. Nur sie können am eige-<br />
nen Beispiel erklären, wie abhängig wir vom Export sind.<br />
Nur sie können erklären, mit welcher Kraft tragfähige Kundenbeziehungen<br />
aufgebaut werden und wie schnell man<br />
diese wieder zerstören kann. Unser Vorschlag: Unternehmer<br />
in die Schulen!<br />
WJ: Wie kann ein eventueller Schaden für sächsische<br />
Unternehmen, deren tägliches Geschäft der<br />
Außenhandel ist, begrenzt werden?<br />
Hans-Joachim Wunderlich: Erstens durch schnelle und<br />
konsequente Aufklärung der Geschehnisse. Zweitens: Öffnung<br />
unseres Landes für qualifizierte Zuwanderung und<br />
Aufbau einer Willkommenskultur und drittens durch die intensive<br />
Aufklärung insbesondere unserer jungen Menschen.<br />
Denn Dummheit und Unwissenheit sind der Nährboden für<br />
braune Ideologien.<br />
WJ: Zu einem anderen Thema: In Auswertung der<br />
jüngsten Konjunkturanalyse der IHK – <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
hat darüber berichtet – wird deutlich, dass<br />
die gegenwärtige Lage der südwestsächsischen<br />
Wirtschaft deutlich besser ist als die Stimmung und<br />
die Prognosen. Worin liegen die Ursachen für die<br />
eingetrübte Stimmung?<br />
Hans-Joachim Wunderlich: Die eingetrübte Stimmung<br />
hat ihre Ursachen in der weltweiten konjunkturellen Entwicklung.<br />
Hohe Steigerungsraten können nun mal nicht<br />
ewig hoch bleiben. Zudem wird die Konjunktur besonders<br />
beeinflusst durch die weltweiten – vor allem die europäischen<br />
– Staatsschuldenkrisen und unverständliche wirtschaftspolitische<br />
Entscheidungen. Stichwort: Die deutsche<br />
Energiepolitik. Wenn ein Kompass zum Ventilator wird, dann<br />
steigt bei den betroffenen Unternehmen zwangsläufig die<br />
Verzweiflung und das führt mindestens zu gebremsten<br />
Erwartungen.<br />
WJ: Wie wird sich Ihrer Meinung nach die südwestsächsische<br />
Wirtschaft im nächsten Jahr entwickeln?<br />
Hans-Joachim Wunderlich: Die Wirtschaft wird sich in<br />
Südwestsachsen im Jahr 2012 auf hohem Niveau, wenn<br />
auch mit sehr kleinen Wachstumsraten, stabilisieren. Aber<br />
letztlich liegen die zentralen Fragen bei der Funktionstüchtigkeit<br />
der Finanzmärkte. Hier liegen die größten Risiken<br />
für unsere Zukunft. Den guten Nerven unserer Unternehmer<br />
zolle ich größten Respekt!<br />
Gespräch: Wolfgang Baltzer<br />
Zollt den guten Nerven der Unternehmer<br />
großen Respekt: Hans-Joachim<br />
Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der<br />
Industrie- und Handelskammer Chemnitz,<br />
im WJ-Interview.<br />
Foto: Wolfgang Schmidt<br />
Zur IHK-Konjunkturumfrage<br />
Über 40 Prozent der Unternehmen<br />
berichten von guten<br />
Geschäften. Nur rund 13 Prozent<br />
bewerten ihre geschäftliche Situation<br />
zurzeit als schlecht. Sehr<br />
gute Auftragsentwicklungen, vor<br />
allem auch im Inland, ermutigende<br />
Ertragseinschätzungen und<br />
weiterhin positive Investitionsplanungen<br />
belegen die stabile,<br />
sehr gute Konjunktur der südwestsächsischen<br />
Industrie. Die<br />
mit 82,4 Prozent sehr gut ausgelasteten<br />
Kapazitäten bedeuten<br />
nochmals eine Steigerung gegenüber<br />
dem Jahresanfang <strong>2011</strong>. Das<br />
Fachkräfteproblem in der Industrie<br />
hat sich verschärft, fast 40<br />
Prozent der Firmen fühlen sich<br />
durch den Mangel an Fachkräften<br />
in ihrer Arbeit behindert. Die<br />
hohen und sehr volatilen Rohstoff-<br />
und Energiepreise bleiben<br />
die Hauptrisiken für die südwestsächsische<br />
Industrie.<br />
wirtschaftsjournal.de/id11124001
Geld & Kapital<br />
Eigenkapitalbasis jetzt stärken<br />
Basel III: Wettbewerb um Kunden mit „besserer“ Bonität wird zunehmen<br />
wirtschaftsjournal.de/id11124101<br />
Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes<br />
(OSV), Claus Friedrich Holtmann. Foto: OSV<br />
Neben der Geldgier einzelner Manager und dem Versagen<br />
der Politik machen die Bundesbürger die zu weichen Regeln<br />
für die Banken für die immer noch nicht vollständig überwundene<br />
Finanzkrise verantwortlich, wie eine aktuelle Studie<br />
der Handelshochschule Leipzig (HHL) ergab. Ab 2013<br />
gelten neue Vorschriften für die Banken, die unter dem<br />
Begriff Basel III bekannt sind. Danach soll allein das so<br />
genannte harte Kernkapital von Banken – nur Grundkapital<br />
zuzüglich Rücklagen – schrittweise von jetzt 2 Prozent<br />
bis 2019 auf 7 bis 9,5 Prozent gesteigert werden. Welche<br />
Auswirkungen dies auf die Finanzierung des Mittelstands<br />
hat, erläutert der Ostdeutsche Bankenverband.<br />
So werde sich der Wettbewerb um die Kunden mit besserer<br />
Bonität intensivieren. Da das Eigenkapital eine der<br />
wichtigsten Kennziffern im Rahmen des so genannten quantitativen<br />
Ratings der Banken sei, müssten hier „gute Zeiten"<br />
für eine etwa notwendige Stärkung der Eigenkapitalbasis<br />
genutzt werden. Insgesamt, so laute der Ratschlag<br />
des Verbandes, sollte jeder Mittelständler mit seiner Hausbank<br />
rechtzeitig erörtern, inwieweit er sein Rating unter<br />
Umständen durch Anpassungen seiner Gesamtfinanzierungsstruktur<br />
verbessern könne. So würde es sich in manchem<br />
Fall anbieten, eine stille Beteiligung der Mittelstän-<br />
Angesichts der jüngsten Diskussionen um<br />
das Rating des EFSF und von Euro-Staaten<br />
hat der Geschäftsführende Präsident des<br />
Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV),<br />
Claus Friedrich Holtmann, seine Zweifel<br />
am sachgerechten Vorgehen der Ratingagenturen<br />
bekräftigt.<br />
„Die Überlegungen dieser Agenturen, eventuell<br />
sogar die 10.000 deutschen Kommunen zu raten,<br />
beziehungsweise die Diskussion über die Eigenkapitalunterlegung<br />
von Krediten an Kommunen<br />
ist nicht zielführend. Die verfassungsrechtliche<br />
Ordnung der Staatsfinanzen in der Bundesrepublik<br />
Deutschland gewährleistet eine ausreichende<br />
Finanzausstattung von Kommunen. Ein Rating<br />
von Kommunen widerspräche somit den Prinzi-<br />
dischen Beteiligungsgesellschaft oder ein Nachrang-Darlehen<br />
der Förderbank zur Schließung einer etwaigen Eigenkapitallücke<br />
zu nutzen. „Eine wechselseitig offene Finanzkommunikation<br />
zwischen den Kunden und ihren Hausbanken<br />
wird wirklich immer wichtiger", betont Hans-Kornel<br />
Krings, der Vorsitzende im Vorstand des Ostdeutschen Bankenverbandes.<br />
Hintergrund<br />
Basel III bezeichnet nach der Definition des Bundesministeriums<br />
der Finanzen ergänzende Empfehlungen des<br />
Basler Ausschusses für Bankenaufsicht bei der Bank für<br />
Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel zu den im<br />
Jahr 2004 beschlossenen Eigenkapitalanforderungen (Basel<br />
II) für Banken. Basel II wurde in der Europäischen Union<br />
durch die Bankenrichlinie 2006/48/EG und die Kapitaladäquanzrichtlinie<br />
2006/49/EG umgesetzt und in zwei Stufen<br />
zum 1. Januar 2007 und zum 1. Januar 2008 zur Anwendung<br />
gebracht. Die neuen Empfehlungen (Basel III) basieren<br />
einerseits auf den Erfahrungen mit Basel II und andererseits<br />
auf den Erkenntnissen und Erfahrungen aus der<br />
weltweiten Finanz- bzw. Wirtschaftskrise.<br />
CH<br />
Stellungnahme:<br />
Ratings von Kommunes wären ein Irrweg<br />
pien der deutschen Kommunalfinanzierung. Es<br />
wäre ein Irrweg. Nicht zuletzt besteht die Gefahr,<br />
dass den Märkten falsche Signale gesendet werden.<br />
Zugleich würden die Kommunen im Ergebnis<br />
unnötig finanziell belastet. Zusätzlich ist zu<br />
sehen, dass die Verankerung der Schuldenbremse<br />
im Grundgesetz und in den Landesverfassungen<br />
ihre Wirkung entfaltet“, sagte Holtmann.<br />
wirtschaftsjournal.de/id11124102<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
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42 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Geld & Kapital<br />
Die Krise und ihre Folgen<br />
Joachim Gauck sprach in Chemnitz über die Finanzkrise und das Thema Angst in unserer Gesellschaft<br />
„Zwei Dinge müssen geschehen. Die Politik muss<br />
deutlicher erklären, was sie tut und nicht tut. Zweitens<br />
steht die Bevölkerung in der Pflicht, sich zu<br />
informieren und selbst aktiv zu werden. Wir dürfen<br />
uns nicht nur als Konsument, sondern auch als Bürger<br />
qualifizieren und kundig machen." So lauteten<br />
zwei Vorschläge Joachim Gaucks, um der durch die<br />
Finanzkrise ausgelösten Angst in der deutschen<br />
Bevölkerung zu begegnen.<br />
Der promovierte Theologe stellte beim diesjährigen politischen<br />
Frühschoppen der Volksbank Chemnitz eG am<br />
6. November das Thema Angst und dessen Bewältigung in<br />
den Fokus. Dabei warnte er eindeutig davor, das Bild des<br />
gierigen Bankers als alleinigen Sündenbock zu plakatieren.<br />
„Jeder einzelne Mensch ist gierig, wenn er aus seinem Geld<br />
viel mehr machen will und dazu zu Mitteln greift, die einer<br />
Zockerei gleichen." Gerade in diesem Bereich sei eine Trendwende<br />
bemerkbar, so der Vorstandsvorsitzende der Volksbank<br />
Chemnitz Wolfgang Müller. „Wer richtig sparen will,<br />
setzt heute auf Anlagen mit einer<br />
Laufzeit von maximal fünf Jahren.<br />
Tages- und Festgeld sind neben<br />
Fonds eine stabile Alternative."<br />
Zudem sollten Sparer immer hinterfragen,<br />
wenn Kreditinstitute marktunübliche<br />
Zinssätze bieten. „Statt<br />
nach mehr Profit zu gieren, sorgen<br />
sich die meisten Anleger jetzt um<br />
die Sicherheit ihrer Sparguthaben."<br />
Zum Abschluss seines Vortrags<br />
forderte Gauck, Angst als bestimmende<br />
Triebkraft aus Politik und Gesellschaft zu verbannen.<br />
Ganz bewusst hatten sich die Veranstalter für den Politiker<br />
und Publizisten als Redner entschieden. „Wir haben<br />
ihn gerade deshalb ausgewählt, weil er kein Fachexperte<br />
ist, sondern das Geschehen von Außen beobachtet und<br />
somit einen anderen Blickwinkel auf das Thema hat", so<br />
Müller.<br />
Stefanie Rudolph<br />
Kommune als Dienstleister der Wirtschaft<br />
RAL Gütezeichen schafft mehr Transparenz und Verlässlichkeit in der Verwaltung<br />
Schnelle und zuverlässige Kommunalverwaltungen gehören<br />
zu den wichtigsten Rahmenbedingungen für mittelständische<br />
Unternehmen und sind somit ein klarer Standortvorteil.<br />
Wo Investoren tatsächlich auf wirtschaftsfreundliche<br />
Behörden stoßen, zeigt das RAL Gütezeichen Mittelstandsorientierte<br />
Kommunalverwaltung an. Den damit verbundenen<br />
Qualitätskriterien werden in Thüringen bisher<br />
drei Kommunen (Stadt Erfurt, Kreis Weimarer Land, Landkreis<br />
Sömmerda) und in Brandenburg (Landkreis Barnim)<br />
eine gerecht.<br />
„Mit dem RAL Gütezeichen dokumentieren Städte und<br />
Kreise, dass sie die Qualität ihrer Verwaltungsleistungen<br />
regelmäßig überprüfen und sich für die Optimierung von<br />
Verwaltungsprozessen einsetzen“, erklärt Dr. Claudia<br />
Beverungen, Geschäftsführerin der Gütegemeinschaft<br />
Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltungen e. V.<br />
„Gleichzeitig wird die Leistungsfähigkeit von kommunalen<br />
Verwaltungen objektiv messbar und deutschlandweit<br />
vergleichbar.“<br />
Die Kommunen mit dem RAL Gütezeichen<br />
verpflichten sich zu 14 Serviceversprechen,<br />
die den Unternehmen den<br />
Umgang mit der Verwaltung erleichtern.<br />
So können Unternehmen erwarten, dass<br />
Bauanträge innerhalb von 40 Arbeitstagen<br />
bearbeitet und verlässliche Genehmigungen<br />
erteilt werden. Anrufe und<br />
E-Mails werden innerhalb eines Arbeitstages,<br />
Beschwerden innerhalb von drei Arbeitstagen beantwortet.<br />
Auftragsrechnungen bezahlt die Kommune innerhalb<br />
von fünfzehn Arbeitstagen. Darüber hinaus steht<br />
Existenzgründern ein fester Ansprechpartner zur Verfügung<br />
und ein Verwaltungswegweiser hilft Unternehmern, schnell<br />
und unkompliziert den richtigen Ansprechpartner zu finden.<br />
Auch Informationsveranstaltungen für Unternehmen und<br />
eine Kundenbefragung sind für diese Kommunen verpflichtend.<br />
PM/CH<br />
Joachim Gauck am 6. November beim<br />
politischen Frühschoppen in der Volksbank<br />
Chemnitz.<br />
Foto: Wolfgang Schmidt<br />
wirtschaftsjournal.de/id11124201<br />
Im Beisein von Brandenburgs Wirtschaftsminister<br />
Ralf Christoffers (li.) hat<br />
Barnim als erster Landkreis in Brandenburg<br />
das RAL-Gütezeichen „MittelstandsorientierteKommunalverwaltung“<br />
erhalten. Landrat Bodo Ihrke<br />
nahm die Auszeichnung am 14. November<br />
aus den Händen von Dr. Claudia<br />
Beverungen entgegen. Foto: GMKEV<br />
wirtschaftsjournal.de/id11124202
Sicheres Unternehmen<br />
Gefahrenpotenzial Mensch<br />
Pilotprojekt "Sichere Unternehmen" mündet jetzt in dauerhaftes Präventionsangebot des LKA Sachsen<br />
Ullrich Vellguth (Mitte), Aufsichtsrat G.U.B. Ingenieur AG Zwickau, im Gespräch mit Referenten.<br />
Fotos: Wolfgang Schmidt<br />
Andreas Nenner, Vorstandsvorsitzender<br />
des Sächsischen Verbandes für Sicherheit<br />
in der Wirtschaft e. V., SVSW.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.svsw.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11124301<br />
„Es wird schon nichts passieren…" Unangenehme<br />
Dinge schiebt man gern weg und Katastrophen heraufbeschwören<br />
möchte auch niemand. Doch wer<br />
sich rechtzeitig dem Präventionsgedanken öffnet,<br />
kann durchaus vor Schaden bewahrt bleiben.<br />
Vor gut einem Jahr wurde das Pilotprojekt „Sichere Unternehmen"<br />
gemeinsam vom Sächsischen Verband für Sicherheit<br />
in der Wirtschaft e.V., SVSW, den sächsischen Polizeibehörden<br />
und dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ins Leben gerufen.<br />
Es umfasst ein ganzheitliches Beratungsangebot zum Schutz<br />
von klein- und mittelständischen Unternehmen in Sachsen<br />
und beinhaltet einen Sicherheitscheck zum Objekt- und<br />
Gebäudeschutz, zur Informations- und Kommunikationstechnik<br />
sowie zur personellen Sicherheit und den organisatorischen<br />
Maßnahmen.<br />
Seither haben sich mehr als 20 Unternehmen dem Thema<br />
gestellt und sind inzwischen dabei, die empfohlenen Maßnahmen<br />
umzusetzen. Die Einführung des Projektes wurde<br />
von zahlreichen Veranstaltungen begleitet, wie der Sicherheitskonferenz<br />
im April im Freiberg, an der auch Sachsens<br />
Landespolizeipräsident Bernd Merbitz teilnahm und dem<br />
Sicherheitstag am 21. November in Dresden. Dort ging es<br />
nicht nur um Wirtschaftskriminalität von außen. Etwa 70<br />
Prozent der Verstöße werden vom eigenen Firmenpersonal<br />
begangen. „Mitarbeiter, die ihr Unternehmen schädigen,<br />
sind zumeist länger als zehn Jahre im Unternehmen gewesen",<br />
erklärte Andreas Nenner, Vorstandsvorsitzender des<br />
SVSW. "Und sie kommen aus dem mittleren und oberen<br />
Management, dadurch werden die Schäden auch größer!"<br />
Immerhin 8806 Fälle an Wirtschaftskriminalität verzeichnete<br />
das LKA Sachsen für das Jahr 2010. Das sind zwar nur<br />
3 Prozent der gesamten Straftaten, doch die Schadenssumme<br />
ist immens. Diese lag 2010 bei 246,5 Millionen<br />
Euro, neun Millionen Euro höher als im Jahr davor. Gerade<br />
Sachsen als Hochtechnologieland und teilweiser Weltmarktführer<br />
sei besonders gefährdet, machte Volker Höhne<br />
vom LKA deutlich, der in Vertretung des Präsidenten des<br />
LKA Sachsen, Jörg Michaelis, dessen Part auf dem Sicherheitstag<br />
übernommen hatte. Hoffnungsvoll sei die Aufklärungsquote,<br />
die bei 80 Prozent liege. Vermutet wird allerdings<br />
eine hohe Dunkelziffer, da Unternehmen aus der<br />
Befürchtung, einen Imageschaden zu erleiden, Delikte gar<br />
nicht melden.<br />
„Wenn es nicht gelingt, die Mitarbeiter einzubeziehen<br />
und sie zu sensibilisieren, dann bleiben Risiken!", betonte<br />
auch Ullrich Vellguth. Der Aufsichtsratsvorsitzende der G.U.B.<br />
Ingenieur AG aus Zwickau war eher zufällig auf das Beratungsangebot<br />
des LKA gestoßen. Der kostenlose Sicherheitscheck<br />
wurde sehr gut vom Unternehmen angenommen,<br />
das Diskretion und Rücksicht der Polizisten als äußerst<br />
positiv bewertet und aus den Handlungsempfehlungen<br />
inzwischen ein klares Sicherheitskonzept erarbeitet, das<br />
nach Prioritätsstufen umgesetzt wird. „Der Check ist zwar<br />
kostenlos, doch wer für die Unternehmenssicherheit etwas<br />
tun will, muss auch Geld in die Hand nehmen", empfahl<br />
Ullrich Vellguth. Wenn die Schutzmaßnahmen zu unkomfortabel<br />
seien, würden sie von Mitarbeitern nach einiger<br />
Zeit umgangen, nicht aus böser Absicht, sondern aus Bequemlichkeit.<br />
Dennoch stellte sich bei vielen Unternehmen heraus,<br />
dass die meisten Sicherheitslücken ohne nennenswerten<br />
finanziellen Aufwand geschlossen werden konnten.<br />
„Das Projekt ist im Moment personell gut zu bewältigen,<br />
doch wir arbeiten weiter daran, es bekannt zu machen",<br />
sagte Andreas Nenner. Für die Zukunft ist die Verleihung<br />
eines Qualitätssiegels für Unternehmen geplant, die ihre<br />
Sicherheitslücken mit Hilfe des Präventionsangebotes<br />
„Sicheres Unternehmen" erkannt und geschlossen haben.<br />
Das Präventionsangebot des LKA Sachsen ist weiterhin<br />
kostenlos. Simone Pflug<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
43
44 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Recht<br />
„Sanierung vor Zerschlagung“<br />
Reform des Insolvenzrechts sichert Unternehmern mehr Handlungsspielraum zu<br />
In der letzten Ausgabe hat das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
über das ‚Gesetz zur weiteren Erleichterung der<br />
Sanierung von Unternehmen' – kurz ESUG – berichtet.<br />
Es soll insolventen Unternehmen den wirtschaftlichen<br />
Neuanfang erleichtern. Der Insolvenzverwalter<br />
und Rechtsanwalt Prof. Rolf Rattunde<br />
fasst im Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong> die<br />
wichtigsten Punkte des Gesetzes zusammen.<br />
WJ: Herr Professor Rattunde, wie es der Name des<br />
Gesetzes schon sagt, erleichtert das ESUG die Sanierung<br />
von insolventen Unternehmen. Worin liegen<br />
die Vorteile des Gesetzes?<br />
Prof. Rolf Rattunde: Das lässt sich in drei Punkten<br />
zusammenfassen. Erstens haben die Gläubiger einen stärkeren<br />
Einfluss. Sie können sich zum Beispiel den Insolvenzverwalter<br />
selbst aussuchen und damit ein größeres<br />
Vertrauen in das Unternehmen beziehungsweise das Verfahren<br />
legen. Zweitens haben die Unternehmer durch das<br />
neue Gesetz einen stärkeren Einfluss auf das Insolvenzverfahren.<br />
Statt einem externen Insolvenzverwalter können<br />
die Unternehmer ihr Unternehmen jetzt selbst leiten.<br />
Damit bleiben die firmeninternen Kompetenzen erhalten<br />
und können für die Insolvenz genutzt werden. Dies kann<br />
auch zur Motivation der Mitarbeiter und zur Sanierung<br />
des Unternehmens beitragen. Drittens gibt es das so<br />
genannte ‚Schutzschirmverfahren'. Dies bedeutet, dass<br />
ein Unternehmer bereits bei drohender Zahlungsunfähigkeit<br />
oder bei Überschuldung die Möglichkeit hat, unter<br />
Leitung eines vorläufigen Sachwalters einen eigenen Sanierungsplan<br />
auszuarbeiten. Außerdem kann der Schuldner<br />
den Sachwalter selbst vorschlagen.<br />
WJ: Die Möglichkeit der Eigenverwaltung besteht<br />
schon länger. Warum wurde sie bisher nur selten<br />
genutzt?<br />
Rattunde: Dies hängt wahrscheinlich mit dem mangelnden<br />
Vertrauen der Schuldner in die Insolvenzverwalter<br />
zusammen. Mit dem ESUG haben die Geschäftsführer mehr<br />
Entscheidungsgewalt und werden aktiv in das Insolvenzverfahren<br />
einbezogen. In Zukunft erhofft man sich davon,<br />
dass die Insolvenzanträge schneller und vor allem rechtzeitig<br />
gestellt werden, um die Unternehmen vor ihrer<br />
Zerschlagung zu retten. Kurz gesagt: Sanierung geht vor<br />
Zerschlagung!<br />
WJ: Hat das ESUG Risiken?<br />
Rattunde: Laut meinem heutigen Kenntnisstand hat das<br />
Gesetz keinerlei Nachteile.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Eine Insolvenz kann also auch<br />
eine Chance sein?<br />
Rattunde: Genau. Früher wurde Insolvenz mit dem Tod<br />
eines Unternehmens gleichgesetzt. Das kann man so heute<br />
nicht mehr sehen, denn für viele Firmen ist die Einreichung<br />
des Insolvenzverfahrens ein erster Schritt in Richtung Sanierung.<br />
Die Überschuldung wird Schritt für Schritt beseitigt.<br />
So bleibt, im Gegensatz zur Zerschlagung, ein gewisser<br />
Restwert bestehen, von dem die Gläubiger profitieren.<br />
Prof. Rolf Rattunde<br />
Tätigkeitsschwerpunkte<br />
Insolvenzrecht, Wirtschaftsrecht,<br />
Sanierung und Restrukturierung<br />
Zulassung<br />
Landgericht Berlin seit 1983<br />
Kammergericht seit 1989<br />
Funktion<br />
Partner der LEONHARDT<br />
Rechtsanwälte Insolvenzverwalter<br />
Notare in Berlin<br />
Rechtsanwalt seit 1983<br />
Fachanwalt für Steuerrecht seit<br />
1987<br />
Insolvenzverwalter seit 1991<br />
Notar seit 1993<br />
Fachanwalt für Insolvenzrecht<br />
seit 2002<br />
Seit 2006 Honorarprofessor an<br />
der Hochschule für Technik und<br />
Wirtschaft Berlin, Dozent u. a. für<br />
die Deutsche Richterakademie,<br />
für IDW, Dt. Notarinstitut, DAV<br />
sowie viele öffentliche und private<br />
Institutionen.<br />
WJ: In ihrem Vortrag auf dem Verbandstag des Steuerberaterverbandes<br />
Sachsen e.V. hatten Sie gesagt,<br />
dass Sachsen Vorreiter bei der Insolvenzplanung<br />
sei. Könnten Sie das bitte noch einmal genauer ausführen?<br />
Rattunde: Die Entwicklung ist auf die sächsische Aufbaubank<br />
zurückzuführen. Mit dem Programm KUNST – Krisenbewältigung<br />
und Neustart – fördert sie seit mehreren<br />
Jahren unter anderem die Erstellung von Insolvenzplänen.<br />
Damit unterstützt sie erfolgreich KMU, die zwar insolvent<br />
aber sanierungsfähig sind und somit gute Chancen auf eine<br />
Betriebsfortführung haben.<br />
Gespräch: Stefanie Rudolph wirtschaftsjournal.de/id11124401
Starke Partner<br />
Unternehmensführung<br />
Dienstleistungsnetzwerk support unterstützt Arbeitgeber bei Beschäftigungserhalt chronisch kranker Fachkräfte<br />
Heike Altermann an ihren bisherigen<br />
Arbeitplatz. Auf Dauer kann sie so nicht<br />
mehr arbeiten. Foto: Stefanie Rudolph<br />
wirtschaftsjournal.de/id11124501<br />
Als Heike Altermann zu unserem gemeinsamen Termin<br />
erscheint, bin ich überrascht. Schließlich sollte ich auf eine<br />
Frau treffen, die an einer fortschreitenden Krankheit leidet.<br />
Die 50-Jährige nimmt mir gegenüber Platz. Ihre Behinderung<br />
sieht man ihr nicht an. „Ich leide an einem chronischen<br />
Rückenleiden", erhalte ich von Heike Altermann als<br />
Antwort auf meine Frage nach ihrem Krankheitsbild.<br />
Seit zehn Jahren ist sie als Lohnbuchhalterin bei der<br />
BOS EDV-Service GmbH angestellt. Bedingt durch ihren<br />
Beruf verbringt sie viel Arbeitszeit am Schreibtisch. Das<br />
lange Sitzen fällt ihr jedoch zunehmend schwer. „Als Arbeitgeber<br />
bin ich sehr daran interessiert, Frau Altermann als<br />
Fachkraft in meinem Betrieb zu erhalten", betont Wolfgang<br />
Göpfert, Geschäftsführer des Dienstleistungsunternehmens.<br />
„Um dem Fortschreiten der Krankheit entgegenzuwirken<br />
beziehungsweise ihre Leiden zu mindern, muss ihr Arbeitsplatz<br />
entsprechend behinderungsgerecht eingerichtet werden.<br />
So wird es gelingen, ihre körperlichen Einschränkungen<br />
durch die passende Büroausstattung auszugleichen."<br />
Hierbei handelt es sich um eine Förderleistung für den Arbeitnehmer.<br />
„Mir sind als Unternehmer die Hände gebunden.<br />
Ich habe keine Möglichkeit, meine Mitarbeiterin bei den<br />
Anträgen zu unterstützen und auch keinerlei Mitspracherecht",<br />
gibt Göpfert zu denken. Deshalb hat Heike Altermann<br />
selbst Anfang August bei der Deutschen Rentenversicherung<br />
einen Antrag für Leistungen am Arbeitsleben<br />
gestellt. Er beinhaltete einen benötigten speziellen Bürostuhl<br />
und einen höhenverstellbaren Schreibtisch. Der höhenverstellbare<br />
Tisch wurde bereits genehmigt. Der Antrag zum<br />
Bürostuhl wurde zunächst abgelehnt, obwohl durch das<br />
Integrationsamt eine Begutachtung stattfand, nach welcher<br />
Der ergonomische Bürostuhl<br />
"xenium duo-back ® " würde der<br />
Buchhalterin eine individuelle<br />
Sitzhaltung ermöglichen und so<br />
ihre Rückenschmerzen lindern.<br />
Foto: ROHDE & GRAHL GmbH<br />
der Stuhl für Heike Altermann dringend notwendig ist.<br />
Unterstützung beim weiteren Vorgehen im Antrags- und<br />
Widerspruchsverfahren finden Frau Altermann und ihr<br />
Arbeitgeber bei Daniel Wiener. Er ist Mitarbeiter von<br />
„support“, einem kooperativen Dienstleistungsnetzwerk<br />
vom Sozialen Förderwerk e. V. und dem Unternehmerverband<br />
Sachsen für sächsische kleinere und mittlere Unternehmen<br />
(KMU). „support“ unterstützt Unternehmen in allen<br />
Fragen um die Einstellung, Ausbildung und die Arbeitsplatzerhaltung<br />
von Arbeitnehmern mit Behinderungen.<br />
„Durch meine Mitgliedschaft beim Unternehmerverband<br />
Sachsen bin ich erst auf „support“ und die Möglichkeiten<br />
der finanziellen Förderung, die für meine Mitarbeiterin bestehen,<br />
aufmerksam geworden", sagt Wolfgang Göpfert. Außerdem<br />
habe ihn das Projekt in dem Vorhaben bestärkt, bei<br />
der nächsten Fachkräftesuche auch Menschen mit Behinderung<br />
in Erwägung zu ziehen. „Egal, ob der Bewerber eine<br />
Behinderung hat oder nicht – was mich am Ende überzeugt,<br />
sind seine Fachkompetenzen. Es muss einfach passen", so<br />
Göpfert.<br />
Die Unterstützung des Projektes „support“ machte die<br />
Beantragung der behinderungsgerechten Arbeitsplatzausstattung<br />
und somit auch die Erhaltung des Arbeitsplatzes<br />
erst möglich.<br />
Sollte der für Frau Altermann notwendige Bürostuhl auch<br />
im Widerspruch abgelehnt werden, wird „support“ die Übernahme<br />
der Förderung durch das Integrationsamt prüfen.<br />
Frau Altermann ist zuversichtlich: „Meine Arbeit ist sehr<br />
abwechslungsreich und macht mir großen Spaß. Deshalb<br />
werde ich alles daran setzen, dass ich noch möglichst lang<br />
arbeiten kann". Stefanie Rudolph<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
45
46 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Unternehmensführung<br />
Aufeinander zugehen<br />
Wie sich Unternehmer und Fachkräfte mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt begegnen<br />
Erik Flach ist 23 Jahre alt und macht eine Ausbildung<br />
bei der Agentur für Arbeit Plauen im dritten Lehrjahr. Was<br />
ihn von seinen Mitschülern lediglich unterscheidet, ist sein<br />
Rollstuhl. „Vor dem Bewerbungsgespräch hatte ich Bedenken,<br />
ob denn zum Beispiel mein Arbeitsplatz behindertengerecht<br />
eingerichtet werden könnte", blickt der junge Mann<br />
aus Plauen zurück. Für ihn war es im Vorfeld besonders<br />
schwer, einen Arbeitgeber zu finden, der ihm einen gut ausgestatteten<br />
Arbeitsplatz zur Verfügung stellen konnte. „Meine<br />
Skepsis hat sich dann während des Gesprächs und des darauffolgenden<br />
Praktikums verflüchtigt, denn ich konnte problemlos<br />
arbeiten und wurde gut aufgenommen." Nach dem<br />
Abschluss seiner Ausbildung wird Erik Flach eine feste Anstellung<br />
bekommen.<br />
Zu den Arbeitgebern, die der Beschäftigung von Menschen<br />
mit Behinderung aufgeschlossen gegenüberstehen,<br />
gehört auch die buw Holding GmbH. Seit der Gründung<br />
1998 sind Menschen mit Behinderung fester Bestandteil<br />
des Personals. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen<br />
4200 Mitarbeiter, darunter 150 Schwerbehinderte. Von Rollstuhlfahrern<br />
über Sehbehinderte bis hin zu Schwerstbehinderten<br />
mit Blindenhund findet das Unternehmen für jeden<br />
Bewerber eine passende Aufgabe. Deshalb konnten auch<br />
Grenzenlos lernen<br />
in der Niederlassung in Leipzig<br />
30 Stellen an Menschen mit<br />
Behinderung vergeben werden.<br />
„Unsere Erfahrung in diesem<br />
Bereich ist durchweg positiv.<br />
Die Menschen sind äußerst<br />
kooperativ und freuen sich sehr,<br />
wenn sie am Ende einen Arbeitsvertrag<br />
unterzeichnen<br />
können", so Sebastian von<br />
Eltz-Rübenach, Prokurist der<br />
buw GmbH.<br />
„Meines Erachtens hängt die ablehnende Haltung gegenüber<br />
der Beschäftigung von Behinderten mit der mangelnden<br />
Aufklärung und Unwissenheit in den Unternehmen<br />
zusammen", meint von Eltz-Rübenach. „Es gibt aber auch<br />
Skepsis gegenüber den Unternehmen, die sich in diesem<br />
Bereich engagierten wollen", spricht er aus eigener Erfahrung.<br />
Deshalb engagiert sich der Dienstleister in einem<br />
Projekt, das die Vermittlung von jungen Menschen mit Behinderung<br />
durch die intensive Kommunikation aller Beteiligten<br />
fördert.<br />
Stefanie Rudolph<br />
Verleihung des Preises für Innovation in der Erwachsenenbildung <strong>2011</strong><br />
Mit der bsw - Beratung, Service und Weiterbildung GmbH<br />
in Dresden ist eine Einrichtung mit dem Preis für Innovation<br />
in der Erwachsenenbildung <strong>2011</strong> ausgezeichnet worden,<br />
den das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung –<br />
Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V. (DIE) – alle<br />
zwei Jahre vergibt. In die engste Wahl kamen 19 Projekte<br />
aus dem ganzen Bundesgebiet. Das Thema des Preises lautete<br />
in diesem Jahr: „Grenzenlos lernen - Mit Grenzen und<br />
Entgrenzung didaktisch umgehen!" Die bsw GmbH gewann<br />
mit ihrem Projekt „AlphaKU – Neue Beschäftigungsperspektiven<br />
für Geringqualifizierte durch Grundbildung und<br />
Alphabetisierung“ in der Kategorie „Arbeits- und Lebenswelt“.<br />
Seit Jahren erweist sich die Integration von Langzeitarbeitslosen<br />
in den Arbeitsmarkt als große gesellschaftliche<br />
Herausforderung. Im Rahmen des Projektes „AlphaKU“ soll-<br />
ten Weiterbildungsangebote für Langzeitarbeitslose entwickelt<br />
und erprobt werden. Ziel des Gestaltungsprojektes<br />
war es, Langzeitarbeitslosen durch die Schaffung stabiler<br />
und auf ihre Situation zugeschnittener Bildungsangebote,<br />
den Erwerb notwendiger Grundkompetenzen wie Lesen,<br />
Schreiben und Rechnen, aber auch weiterführender Fähigkeiten<br />
zu ermöglichen.<br />
Die Schirmherrschaft hatte das Ministerium für Schule<br />
und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen übernommen.<br />
„Die Projekte der für den Preis Nominierten haben<br />
alle vorbildliche und innovative didaktische Konzepte entwickelt,<br />
um den Herausforderungen der Entgrenzung zu<br />
begegnen“, betonte die international besetzte Jury.<br />
Die Verleihung des Preises fand am 5. <strong>Dezember</strong> in Bonn<br />
statt.<br />
PM/SP<br />
Theoretisch sind den meisten Menschen<br />
der Wert und die Leistungsfähigkeit<br />
ihrer Mitmenschen mit Behinderung<br />
bewusst, wie eine Umfrage der Aktion<br />
Mensch zeigt.<br />
wirtschaftsjournal.de/id11124601<br />
wirtschaftsjournal.de/id11124602
In weiblicher Hand<br />
Commerzbank-Studie: 31 Prozent der Top-Führungskräfte in Sachsen sind Frauen<br />
In sächsischen Firmen mit einem Jahresumsatz ab 2,5 Millionen Euro<br />
sind 31 Prozent aller Top-Führungspositionen mit Frauen besetzt. Fast<br />
jedes dritte Unternehmen wird von einer Frau geführt. Damit liegt<br />
der Mittelstand in Sachsen an der Spitze im bundesdeutschen Vergleich<br />
und toppt die Quote in den DAX-Konzernen um ein Vielfaches.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt die zehnte Studie der Initiative Unternehmer<br />
Perspektiven „Frauen und Männer an der Spitze – so führt der deutsche Mittelstand",<br />
für die TNS Infratest im Winter 2010/<strong>2011</strong> bundesweit 4000 Eigentümer<br />
und Geschäftsführer befragt hat – 200 davon aus Sachsen. Die Studie rückt die<br />
Spitzenkräfte selbst, ihr Führungsverständnis sowie Führung und Motivation im<br />
Geschäftsalltag in den Fokus.<br />
„Hinsichtlich Fachkräftemangel und demografischer Entwicklung macht der<br />
Mittelstand in der Führung schon jetzt einen besseren Job als die Großunternehmen",<br />
kommentiert Jörg Frischholz, Vorsitzender der Geschäftsleitung der<br />
Mittelstandsbank der Commerzbank in Sachsen, diese Entwicklung. Mit bundesweit<br />
37 Prozent seien die Frauen besonders stark unter den Nachwuchsführungskräften<br />
unter 30 vertreten. „Wenn es den Firmen gelingt, den gut ausgebildeten<br />
Frauen während und nach der Familienzeit Perspektiven zu bieten, kann<br />
die Frauenquote im Mittelstand noch weiter steigen", so Frischholz. Dass die<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf hier ein wichtiger Faktor ist, sehen 52 Prozent<br />
der sächsischen Unternehmen und wollen daran arbeiten. Gesonderte Aktivitäten<br />
für den Führungsnachwuchs und gezielte Maßnahmen, um die Frauen<br />
im Unternehmen zu fördern, stehen bei 34 bzw. 13 Prozent der Firmen in diesem<br />
Bundesland auf der Agenda. Dies stößt auf einen breiten Konsens, der in<br />
Ostdeutshland traditionell verankert ist. Hier entfällt für Mütter, die ambitioniert<br />
eine Berufslaufbahn verfolgen, der Rechtfertigungsdruck gegenüber dem<br />
privaten und beruflichen Umfeld wie eine aktuelle Studie der pme Familienservice<br />
GmbH erneut feststellte.<br />
Nachholbedarf in technischen Branchen<br />
In der Regel sind die weiblichen Geschäftsführer angestellt. Aber auch die Zahl<br />
der Frauen unter den Alleingeschäftsführern und Eigentümern liegt mit bundesweit<br />
15 Prozent auf einem hohen Niveau. Im Tagesgeschäft verantworten die<br />
Frauen in den mittelständischen Führungsteams nicht nur das Personalwesen<br />
(85 Prozent), sondern häufig auch andere zentrale Aufgabenfelder wie Controlling<br />
(72 Prozent) oder Finanzen (71 Prozent). Vertrieb und technische Bereiche<br />
wie Entwicklung und Produktion sind dagegen nach wie vor von Männern<br />
geprägt. Deutlicher Nachholbedarf herrscht in technischen Zukunftsbranchen<br />
wie Logistik, Maschinenbau und der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Eine<br />
Frauendomäne dagegen ist noch immer das Gesundheitswesen.<br />
Führungsstrukturen im Wandel<br />
Das Bild des patriarchalischen Unternehmers und Gründers, der allein die Geschäfte<br />
führt, ist passé. Jede zweite Führungskraft im sächsischen Mittelstand ist<br />
angestellter Manager ohne eigene Unternehmensanteile. Nur 13 Prozent der<br />
Unternehmensführung<br />
Die vollständige Studie sowie weitere Informationen zur Initiative<br />
finden Sie unter www.unternehmerperspektiven.de.<br />
mittelständischen Chefs in Sachsen sind Alleineigentümer, entsprechen also dem<br />
in der Öffentlichkeit häufig noch vorherrschenden Bild des Unternehmers. Demnach<br />
hat nicht nur mit Blick auf die Frauenquote in den Chefetagen der mittelständischen<br />
Wirtschaft die Diversity, zu Deutsch Vielfalt, Einzug gehalten. Allein<br />
Vielfalt in Hinblick auf die Herkunft bleibt die Ausnahme: Bundesweit stammen<br />
nur vier Prozent der Führungskräfte selbst oder in zweiter Generation aus dem<br />
Ausland, nur in acht Prozent der Unternehmen finden sich Ausländer oder Deutsche<br />
mit Migrationshintergrund in den Führungsteams wieder. Sachsen liegt<br />
mit nur 3 Prozent – wie fast alle Länder im Osten – noch unter dem Bundesdurchschnitt.<br />
Eine Ausnahme ist Berlin mit 9 Prozent multikultureller Führungsteams.<br />
Als Visionäre sehen sich in Sachsen 36 Prozent. Charismatiker bleiben<br />
mit 10 Prozent die Ausnahme. Dabei zeigen die Geschäftsführer wirtschaftlich<br />
besonders erfolgreicher Firmen, dass Charisma und visionärer Weitblick in der<br />
Führung Erfolg versprechend sind. PM/CH<br />
wirtschaftsjournal.de/id11124701<br />
Vorbereitungslehrgänge auf eine IHK-Fortbildungsprüfung<br />
1. Weiterbildungsangebot Kaufmännischer Halbjahr 2012und<br />
gewerblicher April Bereich | Mai 2010<br />
� Seminarreihe Lohn- und 12.04.2010 bis 10.05.2010<br />
Ausbildung der Ausbilder 17.01 bis 29.03.2012, bbgl.<br />
Aufstiegsfortbildungen<br />
Gehaltsabrechnung<br />
19.03. bis 30.03.2012, Vollzeit<br />
��<br />
Geprüfte(r) Bilanzen lesen Technische(r) - Unternehmenslage Fachwirt(in) bewerten 07.05. 12.04.2010 bis 25.05.2012, bis 13.04.2010 10.12.<strong>2011</strong> Vollzeit<br />
Gepr.<br />
� Geprüfte(r)<br />
Industriemeister(in)<br />
Immobilienfachwirt(in)<br />
Metall 06.03.2012<br />
16.04.2010<br />
bis<br />
�<br />
bis<br />
10.05.2014,<br />
24.09.<strong>2011</strong><br />
bbgl.<br />
Mund-zu-Mund-Marketing 13.04.2010<br />
Gepr. Technische(r) Fachwirt(in) 19.03.2012 bis 07.12.2013, bbgl<br />
Gepr. ��<br />
Die Geprüfte(r) Bilanzbuchhalter(in) Marke als Betriebswirt(in) handfester Unternehmenswert 26.03.2012 18.05.2010 bis bis 05.03.2014, 07.06.2010 15.04.2010<br />
bbgl.<br />
Gepr. � Richtig Industriefachwirt(in) Tarifieren 27.02.2012 bis 12.10.2013, 15.04.2010 bbgl.<br />
Fachwirt(in) im Sozial- und Gesundheitsw. 16.04.2012 bis 09.10.2013, bbgl.<br />
Kaufmännischer und gewerblicher Bereich<br />
Gepr. Wirtschaftsfachwirt(in) 17.04.2012 bis 07.11.2013, bbgl.<br />
Gepr.<br />
Informationen � Seminarreihe Immobilienfachwirt(in)<br />
und Lohn- Anmeldung: und 01.06.2012 12.04.2010 bis bis 05.10.2013, 10.05.2010 bbgl.<br />
Annette Bieckenhain | Telefon: 0371 6900-1411 |<br />
Weitere Gehaltsabrechnung<br />
E-Mail bieckenhain@chemnitz.ihk.de<br />
Informationen erhalten Sie im Zentrum für Weiterbildung<br />
unter � Bilanzen Tel. 0371 lesen 6900 - Unternehmenslage 1412 oder 1413, bieckenhain@chemnitz.ihk.de<br />
bewerten 13.04.2010<br />
� Mund-zu-Mund-Marketing 13.04.2010<br />
� Die Marke als handfester Unser gesamtes Unternehmenswert Weiterbildungsprogramm15.04.2010<br />
� Richtig Tarifieren finden Sie auch unter<br />
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www.chemnitz.ihk24.de<br />
Informationen und Anmeldung:<br />
Annette Bieckenhain | Telefon: 0371 6900-1411 |<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
47
48 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Special Glashütte<br />
Aus Sachsen in die ganze Welt<br />
Glashütter Uhren sind als Sinnbild für hohe Qualität und Präzisionsarbeit weltweit bekannt<br />
Die Gründungsurkunde der Uhrenindustrie in Glashütte von 1845 und die erste Lange Taschenuhr. Damit war der Grundstein für<br />
die Entwicklung der Stadt gelegt. Fotos: Deutsches Uhrenmuseum Glashütte<br />
Seit 165 Jahren steht der Name „Glashütte“ für<br />
hohe Uhrmacherkunst – sowohl was die Uhren als<br />
auch ihren Produktionsstandort angeht. Die Qualität<br />
der deutschen Präzisionsarbeit und das außergewöhnliche<br />
Design haben den Uhren zu Weltruhm<br />
verholfen. Entwickelt und produziert werden sie in<br />
der gleichnamigen Kleinstadt in Sachsen. Glashütte<br />
oder „Die Stadt der Uhren“ liegt eine halbe Stunde<br />
Fahrzeit von Dresden entfernt und ist die Wiege<br />
der deutschen Uhrenindustrie.<br />
Die Entstehung der Uhrenindustrie<br />
Alles begann mit Ferdinand Adolph Lange, der sich 1845<br />
in Glashütte niederließ. Der gelernte Uhrmacher machte<br />
sich mit Hilfe der finanziellen Unterstützung durch die Sächsische<br />
Staatsregierung selbständig. In dem Vertrag wurde<br />
festgehalten, dass in den ersten Jahren 15 Lehrlinge ausgebildet<br />
werden sollten, die im Anschluss in einem für die<br />
Uhrenherstellung relevanten handwerklichen Bereich eine<br />
eigene Werkstatt gründeten. Je nach Art der Ausbildung<br />
boten sie als spezialisierte Zulieferer Einzelteile wie Unruhen,<br />
Lagersteine oder Zahnräder bzw. Dienstleistungen wie<br />
Gravuren oder den Bau von Spezialwerkzeugen an. Andere<br />
befreundete Uhrmacher gründeten eigene Unternehmen,<br />
die die Endmontage der Einzelteile zu Taschenuhren übernahmen.<br />
Revolutionierend für die damalige Uhrmacherzunft<br />
war Langes Einführung des metrischen Maßsystems, mit<br />
dem er das in der Schweiz verwendete Pariser Linienmaß<br />
ersetzte. Grund für die Verwendung der neuen Maßeinheit<br />
war Langes bestreben, die Produktion reproduzierbar zu<br />
gestalten und vor allem präzisere Bauteile zu produzieren.<br />
Dies war mit den bisherigen Produktionsmethoden nicht<br />
möglich gewesen. Nachdem der Vertriebserfolg der Präzisionsankeruhren<br />
zunächst ausblieb, gelang Lange auf der<br />
Weltausstellung 1851 in London der internationale Durchbruch.<br />
Der Uhrmacher erkannte, dass er für den nachhaltigen<br />
Erfolg der Uhrenindustrie auf die Unterstützung von<br />
weiteren Mitstreitern und Fachkollegen angewiesen war.<br />
So gründeten in den Folgejahren Julius Aßmann, Adolf<br />
Schneider und Moritz Großmann Uhrenfabriken in Glashütte.<br />
Gemeinsam entwickelten sie eine Präzisionstaschenuhr,<br />
die über Jahrzehnte hinweg Marktführer blieb. In Glashütte<br />
entstanden so die zu dieser Zeit genauesten Zeitmesser<br />
bis zur Entwicklung der Quarzuhr. Neben der Taschenuhr<br />
wurden auch Marine-Chromometer, Turm-, Bahnhofs- oder<br />
Präzisionspendeluhren gefertigt. Nur durch die Weiterentwicklung<br />
der Präzisionswerkzeuge, -messgeräte, -vorrichtungen<br />
und -maschinen war die Herstellung der immer<br />
genaueren Uhren möglich. �<br />
Historischer Uhrmachertisch<br />
Fachbegriffe im Überblick:<br />
Anker<br />
Teil der Ankerhemmung mit der<br />
Form eines Schiffsankers.<br />
(www.zeitgefuehl.de)<br />
Chaton<br />
Kreisrundes Stück Metall mit in<br />
einer Bohrung eingefügten Stein<br />
(Steinfutter). Der Chaton seinerseits<br />
wird in der Platine, der<br />
Brücke oder dem Kloben durch<br />
Einpressen oder Verschrauben<br />
befestigt. (www.zeitgefuehl.de)<br />
Chronometer<br />
besonders präzise mechanische<br />
Uhren, die früher besonders zur<br />
Zeitbestimmung für die Navigation<br />
auf Schiffen und Flugzeugen<br />
benötigt wurden.<br />
(www.wikipedia.de )<br />
Complikation<br />
Uhrwerk mit einem oder mehreren<br />
zusätzlichen Mechanismen<br />
(Schlagwerk, Kalender, Repetition,<br />
Chronograph, Wecker).<br />
(www.zeitgefuehl.de)<br />
�
Hemmung<br />
Mechanismus, der entsprechend<br />
der Unruhschwingung die<br />
Geschwindigkeit des Räderwerkes<br />
regelt, indem er abwechselnd<br />
hemmt und befreit.<br />
(www.zeitgefuehl.de)<br />
Pariser Linie<br />
Die Pariser Linie ist ein altes Längenmaß,<br />
das im 17. und 18. Jahrhundert<br />
europaweit als Referenzeinheit<br />
verwendet wurde. Eine<br />
Pariser Linie entspricht 1/12 Zoll.<br />
1799 wurde das Urmeter zu exakt<br />
443,296 Pariser Linien festgelegt,<br />
daraus ergibt sich, dass eine Pariser<br />
Linie ca. 2,255829 Millimeter<br />
lang ist. (www.wikipedia.de )<br />
Platinen<br />
Die Platinen enthalten sämtliche<br />
Lager- und Befestigungspunkte<br />
aller Räder und Funktionsteile<br />
eines Uhrwerkes. Es gibt zwei<br />
Arten von Platinen. Vollplatinen<br />
sind, wie der Name schon sagt,<br />
nicht durchbrochen. Skelettplatinen<br />
sind solche Werkplatten, bei<br />
denen alles überflüssige Material<br />
weggelassen wird, welches nicht<br />
unmittelbar der Funktion oder<br />
Stabilität des Uhrwerkes dienlich<br />
ist. (www.matthias-naeschke.de)<br />
Schwanenhals-Feinregulierung<br />
Vorrichtung in Form eines Schwanenhalses<br />
für das Feineinstellen<br />
einer Uhr mit mechanischem<br />
Schwingsystem.<br />
(www.zeitgefühl.de)<br />
Unruh<br />
Die Unruh ist ein präzises, aus<br />
Metall gefertigtes Schwungrad,<br />
das an den Wellenenden Zapfen<br />
zur Lagerung hat. Eine Spiralfeder<br />
bildet zusammen mit der Masse<br />
des Rades ein schwingungsfähiges<br />
System. Die Genauigkeit der<br />
Unruhschwingung bestimmt die<br />
Ganggenauigkeit der Uhr.<br />
(www.wikipedia.de)<br />
wirtschaftsjournal.de/id11124801<br />
Starke Partner<br />
Maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung dieser Gerätschaften<br />
war das Unternehmen „Rob. Mühle & Sohn“, das<br />
ab 1869 präzise und feinmechanische Messsysteme lieferte,<br />
mit denen die Werkteile oder Zahnradstärken in Millimeter,<br />
also im metrischen System, gemessen werden konnten.<br />
Damit leistete Mühle einen wichtigen Beitrag in der<br />
Herstellung der Präzisionsuhrenindustrie.<br />
Um die Taschenuhren erfolgreich auf den Markt zu bringen,<br />
engagierte Lange den Kaufmann Johannes Dürrstein.<br />
Da die Uhren nicht den gewünschten Absatz fanden, gründete<br />
dieser 1893 eine eigene Manufaktur. Sein Ziel war es,<br />
Uhren nach Glashütter Qualität zu erschwinglichen Preisen<br />
zu produzieren. Dies war die Geburtsstunde der Uhrenfabrik<br />
Union. Um die hohe fachliche Kompetenz seiner Manufaktur<br />
unter Beweis zu stellen, entwickelte Dürrstein mit<br />
seinen Mitarbeitern besonders komplizierte Uhrmodelle. So<br />
entstand mit der Universaluhr mit 18 Komplikationen die<br />
bis dato komplizierteste Taschenuhr der Welt.<br />
Turbulenzen im 20. Jahrhundert und Neuanfang<br />
Bis jetzt hatte sich die Uhren- und feinmechanische Industrie<br />
zum wirtschaftlichen Rückgrad der Stadt entwickelt.<br />
Mehr als 200 Personen waren in Uhren- und Zulieferfirmen<br />
in Glashütte beschäftigt, A. Lange & Söhne lieferten<br />
2000 Uhren pro Jahr. Dann verpasste das Städtchen jedoch<br />
den technischen Anschluss und wurde von der Konkurrenz<br />
durch billigere Produktionsmethoden und modernere Technologien<br />
überholt. Während des ersten Weltkriegs erfolgte<br />
die Umstellung von Uhren- auf Rüstungsindustrie. Infla-<br />
Special Glashütte<br />
„Die tragbare Uhr ist, mehr noch als die Dampfmaschine,<br />
die eigentliche Protagonistin der industriellen Revolution.“<br />
Historische goldene Taschenuhr der<br />
Glashütte Uhrenfabrik Union.<br />
Lewis Mumford<br />
tion und Arbeitslosigkeit sorgten jedoch dafür, dass die<br />
einst florierende Stadt Konkurs anmelden musste. Wirtschaftliche<br />
Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Die<br />
Kriegsschäden und Reparationsleistungen nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg taten ihr Übriges. Nicht nur, dass ein großteil<br />
der Fachkräfte dem Krieg zum Opfer gefallen waren,<br />
mit der Demontage der Fertigungsanlagen der Uhren- und<br />
Feinmechanikindustrie schien die Glanzzeit Glashüttes<br />
gänzlich vorbei zu sein.<br />
Mit der Verstaatlichung zur VEB Glashütter Uhrenbetriebe<br />
(GUB) wurden alle Manufakturen 1952 zusammengeführt.<br />
Nach der Wiedervereinigung erfuhr das Uhrmacherhandwerk<br />
in Glashütte jedoch eine Wiederbelebung.<br />
Gleich im Jahre 1990 etablierte A. Lange & Söhne die Marke<br />
„Glashütter Original“, nachdem Walther Lange, Urenkel<br />
von Ferdinand Adolph Lange, die Lange Uhren GmbH angemeldet<br />
hatte. Charakteristisch für jede Uhr sind die vier<br />
traditionellen Merkmale: Schwanenhals-Feinregulierung,<br />
handgravierter Unruhkolben, verschraubte Goldchatons und<br />
Dreiviertelplatine. Bereits 1994 waren die qualitativ hochwertigen<br />
und ästhetischen Uhren wieder bekannt und wurden<br />
nach Amerika, China oder in die Vereinigten Arabischen<br />
Emirate verkauft.<br />
Heute sind insgesamt 11 bekannte Uhrenhersteller in<br />
Glashütte ansässig, die gemeinsam mehr als 1000 neue<br />
Arbeitsplätze geschaffen haben. Auch die Neu- und Wiederansiedlung<br />
von Betrieben der feinmechanischen Industrie<br />
hat zur wirtschaftlichen Stärkung des Standortes beigetragen.<br />
Stefanie Rudolph<br />
Die Restaurierung einer GUB Taschenuhr. Hier braucht es ein gutes Auge und eine<br />
ruhige Hand.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
49
50 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Special Glashütte<br />
„Faszination Zeit“<br />
Im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte treffen Vergangenheit und Zukunft aufeinander<br />
Mit dem Bekanntheitsgrad der Uhren aus Glashütte<br />
wuchs auch die Nachfrage nach den hochwertigen<br />
Zeitmessern. Um den Standort in Zukunft am<br />
Markt zu halten, brauchte es gute und speziell ausgebildete<br />
Fachkräfte. Da im Zuge der technischen<br />
Entwicklung im ganzen Land ein großer Bedarf an<br />
Fachleuten aus dem Bereich der Präzisionsmechanik<br />
bestand, engagierte sich der Uhrenfabrikant<br />
Moritz Großmann für die Gründung einer eigenen<br />
Ausbildungseinrichtung.<br />
1878 wurde die Deutsche Uhrmacherschule eröffnet. Im<br />
Zentrum der anspruchsvollen Ausbildung stand die technische<br />
Durchdringung der mechanischen Uhr. Deshalb<br />
lernten die Schüler die Fertigung von Chronometern, Uhrmacherwerkzeugen<br />
und das Durchführen von Reparaturarbeiten.<br />
Gleichzeitig wurde die Funktionsweise der Uhr<br />
durch den Unterricht in Arithmetik, Geometrie, Mathematik,<br />
Physik und Technisches Zeichnen vermittelt. Auch Fremdsprachenunterricht<br />
in Englisch und Französisch gehörte zum<br />
festen Bestandteil des Stundenplans. Angefangen mit 30<br />
Schülern wurde auf Grund großer Nachfrage ein Neubau<br />
errichtet, so dass ab 1881 60 Schüler pro Jahr unterrichtet<br />
werden konnten.<br />
Ein Erweiterungsbau vergrößerte die verfügbare Fläche der<br />
Unterrichts- und Werkräume auf das Dreifache. Diese Entwicklung<br />
machte es möglich, dass ab 1923 unterschiedliche<br />
Facharbeiter, Meister und Techniker in diversifizierten<br />
Fachdisziplinen ausgebildet wurden. 1951 verlässt der letzte<br />
Meisterkurs die Ausbildungsstätte und die Deutsche Uhrmacherschule<br />
erhält den Status einer Fachhochschule; sechs<br />
Jahre später wird sie in „Ingenieurschule für Feinwerktechnik<br />
Glashütte (Sachs.)“ umbenannt. Ein schwarzer Tag in der<br />
Geschichte der Schule ist der 10. Juni 1976. In den Abendstunden<br />
bricht ein Dachstuhlbrand aus. Beim Wiederaufbau<br />
wird das Dachgeschoss so umgestaltet, dass weitere<br />
Internatszimmer entstehen.<br />
1992 wird die Ausbildungsstätte geschlossen. Die Lehrausbildung<br />
von Uhrmachern wurde danach in bewährter<br />
Tradition der Glashütter Schule in einige Betriebe und im<br />
Beruflichen Schulzentrum der Stadt weitergeführt. 130 Jahre<br />
nach der Gründung erstrahlt das Gebäude wieder in neuem<br />
Glanz. Am 22. Mai 2008 wurde das Deutsche Uhrenmuseum<br />
Glashütte sowie die Uhrmacherschule „Alfred Helwig“ der<br />
Uhrenmanufaktur Glashütte Original eröffnet. Möglich machte<br />
die die Stiftung „Deutsches Uhrenmuseum Glashütte –<br />
Nicolas G. Heyek“, unter deren Trägerschaft das Deutsche<br />
Uhrenmuseum mit seiner Sammlung sowie das zugehörige<br />
Archiv und die Fachbibliothek stehen.<br />
Einmalig in der Auswahl seiner Exponate präsentiert das<br />
Museum eine Zeitreise von den Anfängen der sächsischen<br />
Uhrenfertigung im Jahr 1845 bis zum heutigen Tage. Über<br />
160 Jahre feine Glashütter Uhrmacherkunst haben ihren<br />
würdigen Platz in einer traditionellen Wirkungsstätte im<br />
Herzen der Uhrenstadt erhalten. Unter dem Motto „Faszination<br />
Zeit – Zeit erleben“ können Besucher auf zwei Etagen<br />
mit mehr als 1000 Quadratmetern Fläche sowohl die<br />
chronologische Abfolge der Entwicklung des Uhrenbaus als<br />
auch die Wunderwelt der Uhrmacherkunst erleben. Der<br />
Schwerpunkt liegt dabei auf dem Zeitraum zwischen 1871<br />
und 1914 – der Glanzzeit der Uhrenindustrie. Zu den herausragenden<br />
Ausstellungsstücken gehören neben wichtigen<br />
Zeitzeugnissen wie der Gründungserklärung von 1845<br />
die Astronomische Kunstuhr von Hermann Goertz sowie<br />
einmalige Präzisionsuhren, die in den Glashütter Manufakturen<br />
entwickelt wurden.<br />
Stefanie Rudolph<br />
Weitere Informationen:<br />
www.museum-glashuette.com<br />
Junge Auszubildende bei ihren ersten<br />
Handgriffen in der Uhrmacherschule<br />
„Alfred Helwig“ der Uhrenmanufaktur<br />
Glashütte. Fotos: Deutschen<br />
Uhrenmuseum Glashütte<br />
Am 22. Mai 2008 eröffnete das Deutsche<br />
Uhrenmuseum. Im Vorfeld wurde<br />
das Gebäude auffällig und mit viel<br />
Liebe zum Detail saniert.<br />
wirtschaftsjournal.de/id11125001
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Special Glashütte<br />
Deutsche Uhrenindustrie floriert<br />
Glashütte erlebt Renaissance nach der Wiedervereinigung<br />
Die deutsche Uhrenindustrie läuft trotz Euro-Krise auf hohen<br />
Touren. Nach Aussage des Bundesverbandes Schmuck und<br />
Uhren wurden 2010 mehr als eine Million deutsche Uhren<br />
exportiert. Mehr als die Hälfte des Jahresumsatzes, das heißt<br />
470 Millionen Euro, wurden dabei durch den Verkauf von<br />
Kleinuhren erzielt. Einen maßgeblichen Anteil daran haben<br />
auch die Uhrenmanufakturen aus Glashütte, die sich in den<br />
1990er Jahren wieder dort ansiedelten.<br />
Nachdem von A. Lange & Söhne die Marke „Glahütter<br />
Uhren 1990 neu gegründet wurde, erfolgte die Privatisierung<br />
von Union unter dem Namen „Union Uhrenfabrik<br />
GmbH Glashütte“. Ebenfalls neu gegründet wurde die<br />
„Mühle Glashütte GmbH nautische Instrumente und Feinmechanik“.<br />
Nach der Gründung durch Robert Mühle im<br />
Jahre 1869 entwickelte das Unternehmen präzise Messsysteme,<br />
mit denen Werkteile oder Zahnradstärken nach<br />
dem metrischen System, also in Millimetern, gemessen werden<br />
konnten. Diese Entwicklung hatte erheblichen Anteil<br />
an der Entwicklung der Präzisionsuhren, die wegen ihrer<br />
hohen Genauigkeit nicht mehr nach dem in der Schweiz<br />
üblichen Pariser Linienmaß gefertigt wurden.<br />
Eine der bedeutungsvollsten Neuansiedlung<br />
nach der Wende erfolgte<br />
durch die Geschäftskette<br />
Wempe. 2005 gelang es dem<br />
Hamburger Unternehmer wieder<br />
in Glashütte Fuß zu fassen.<br />
Das Unternehmen sanierte<br />
das Observatorium in<br />
Glashütte und richtete dort<br />
eine Betriebsstätte für Uhren<br />
sowie eine unabhängige Chronometerprüfstelle<br />
ein. Auch Nomos<br />
hat sich erfolgreich in Glashütte angesiedelt<br />
und wurde Anfang <strong>Dezember</strong> gleich<br />
fünf Mal für seine Armbanduhren ausgezeichnet.<br />
Zudem errichtet Moritz Grossmann aktuel eine neue Manufaktur<br />
im Herzen der Stadt.<br />
Stefanie Rudolph<br />
Die Taschenuhren der Glashütter Uhrmacher<br />
brachten Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
den internationalen Durchbruch.<br />
Auch heute sind die Zeitmesser aus<br />
Sachsen hoch im Kurs.<br />
Foto: Deutschen Uhrenmuseum<br />
Glashütte<br />
wirtschaftsjournal.de/id11125201<br />
Teutonia II Chronograph www.muehle-glashuette.de
Logistik<br />
Wirtschaft setzt auf die Elbe<br />
Fördervereine intensivieren Zusammenarbeit um Position der Wasserstraße zu stärken<br />
Containerschiff auf der Elbe bei<br />
Magdeburg.<br />
Foto: Deutsche Binnenreederei AG<br />
wirtschaftsjournal.de/id11125301<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.insight-ecommerce.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11125302<br />
Um die Elbe als ökonomisch und<br />
ökologisch sinnvollen Verkehrsweg<br />
eindringlicher in das Bewusstsein<br />
von Politik und Wirtschaft zu bringen,<br />
haben am 1. Oktober dieses<br />
Jahres der Trägerverein des Short<br />
Sea Shipping Inland Waterway Promotion<br />
Center (SPC), Bonn, und der<br />
Verein zur Förderung des Elbstromgebietes<br />
e. V. (VFE) die Unterschrift<br />
unter die Beitrittsformulare<br />
des jeweils neuen Partners gesetzt.<br />
„Durch die intensivere Zusammenarbeit möchten wir unsere<br />
Aktivitäten im Elbstromgebiet stärken, denn die Wasserstraße<br />
Elbe bietet noch viele ungenutzte Potenziale. Leistungsfähige<br />
Häfen entlang der Elbe bieten schon heute<br />
optimale Nutzungsmöglichkeiten. Auch die Wirtschaft setzt<br />
verstärkt auf die Elbe, wie die kürzlich erfolgte Erweiterung<br />
des Elbeports Wittenberge unterstreicht. Diese Entwicklungen<br />
wollen wir aktiv unterstützen, insbesondere vor dem<br />
Hintergrund eines stark steigenden Güteraustausches mit<br />
Osteuropa“, beschreibt der SPC-Geschäftsführer Markus<br />
Nölke das Anliegen seines Vereins.<br />
Dabei müsse auch Hamburgs Rolle als nasse Drehscheibe<br />
für die Hafenhinterlandverkehre auf der Elbe gestärkt werden,<br />
befürwortet Nölke. Das im nationalen Hafenkonzept<br />
angeführte Wachstum für den Verkehrsträger weise in die<br />
richtige Richtung. Dort steht: „Mittelfristig wird im Ham-<br />
Meilensteine im Versandhandel<br />
burger Hafen ein Anstieg der Binnenschiffsverkehre am<br />
Modal Split auf 5 Prozent angestrebt.“ Laut einer aktuellen<br />
Studie entspräche dies bei einem erwarteten Gesamtvolumen<br />
von 25,3 Millionen TEU in 2025 knapp 1,3 Millionen<br />
TEU auf dem Binnenschiff. Aktuell liegt der Anteil der<br />
Hamburger Binnenschifffahrt im Containerbereich bei knapp<br />
2 Prozent. „Eine gegenseitige Mitgliedschaft in unseren<br />
Vereinen schafft viele Synergien und wird die Fraktion der<br />
„Elbianer“ weiter zusammenwachsen lassen“, unterstreicht<br />
Peter Plewa, VFE-Vorsitzender und Geschäftsführer der HHLA<br />
Intermodal GmbH.<br />
Ein Beispiel aus der Praxis zweier Mitglieder beider Institutionen<br />
zeigt, dass die Elbe eine ökologische und ökonomische<br />
Alternative zum Verkehrsträger Straße ist. So ist es<br />
der Kooperation der Unterelbe Häfen Brunsbüttel Ports<br />
GmbH und der Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH<br />
(SO) jüngst gelungen, eine Projektladung von 10 Rotorblättern<br />
für Windkraftanlagen mit einem Stückgewicht von<br />
je 10 Tonnen von Dresden nach Brunsbüttel auf die Wasserstraße<br />
zu verlagern. „Projekte wie diese stärken das Vertrauen<br />
in die die Binnenschifffahrt als verlässlichen Partner“,<br />
sind sich Plewa und Nölke einig.<br />
Beide Vereine agieren aus verschiedenen Perspektiven,<br />
aber mit sich überlappenden Zielen. So setzt sich der VFE<br />
gegenüber Politik und Verwaltung aktiv für eine bessere<br />
Schiffbarkeit der Elbe ein. Das SPC wiederum wirbt direkt<br />
bei Unternehmen aus Industrie, Handel und Logistikwirtschaft<br />
für die sinnvolle Verlagerung von Verkehren auf nachhaltige<br />
und umweltfreundliche Verkehrsträger. PM/CH<br />
Zeitreise vom traditionellen Versandhandel zum E-Commerce im 21. Jahrhundert<br />
Am 23. November verliehen Branchenvertreter aus dem<br />
Bereich des E-Commerce Meilensteine in der 125-jährigen<br />
Geschichte des deutschen Versandhandels. In einer interaktiven<br />
Zeitreise wurden Persönlichkeiten und Unternehmen<br />
geehrt, die mit Innovationen und besonderen Leistungen<br />
deutsche Versandhandelsgeschichte zum Erfolgsmodell<br />
gemacht haben. Die Meilensteine, Künstlerarbeiten der<br />
Leipziger Produzentengalerie Hoch & Partner, gingen an:<br />
Mey&Edlich, DHL, Otto und Peter Hahn für herausragende<br />
Leistungen im deutschen Versandhandel; an den E-Commerce<br />
Visionär Stephan Schambach, den Entrepreneur Karsten<br />
Schneider, die Firmen Zanox und Intershop für ihre technologische<br />
Pionierarbeit zur Wegbereitung des E-Commerce;<br />
sowie an QVC, Taschenkaufhaus, Mister Spex und Spreadshirt<br />
als junge E-Commerce Unternehmen, die mit innovativen<br />
Konzepten in sehr unterschiedlichen Branchen erfolgreiche<br />
Aufbauarbeit geleistet haben. Erstmalig fand die von<br />
der Agentur Bestsidestory veranstaltete Konferenz nicht<br />
mehr in Jena, sondern in Leipzig statt, wo sich ein moderner<br />
Logistik-Knotenpunkt gebildet hat. PM/CH<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
53
54 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Markt<br />
Einstieg in neue Märkte<br />
Scout der IHK Chemnitz treibt Projekte für Entwicklungszusammenarbeit voran<br />
Wirtschaftswachstum findet heute vorwiegend in Entwicklungs-<br />
und Schwellenländern statt. Für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg der sächsischen Unternehmen ist es wichtig, dass sie<br />
an diesem Wachstum teilhaben. Geschäftsmöglichkeiten in<br />
Afrika, Asien, Lateinamerika oder Osteuropa bleiben bislang<br />
vielfach ungenutzt, weil sie oft mit hohen wirtschaftlichen<br />
und politischen Risiken einhergehen.<br />
Als Brücke in risikoreiche Märkte können deshalb viele<br />
Unternehmen Instrumente und Projekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit<br />
(EZ) dienen. Das Bundesministerium<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
(BMZ) hat sich zum Ziel gesetzt, die Aktivitäten der<br />
Wirtschaft, der Außenwirtschaftsförderung und der Entwicklungszusammenarbeit<br />
noch besser miteinander zu verzahnen.<br />
Gelingen soll dies durch eine höhere Beteiligung<br />
von Unternehmen an Projekten der Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Bei der IHK Chemnitz ging am 1. Oktober der EZ-Scout an<br />
den Start. Er ist der zweite Scout in der Bundesrepublik.<br />
Peter Wolf sorgt nun bei der IHK dafür, dass insbesondere<br />
mittelständische Unternehmen gemeinsam mit der deutschen<br />
Entwicklungszusammenarbeit den Einstieg in neue<br />
Märkte finden.<br />
Konkrete Angebote<br />
� Ansprechpartner („Lotse durch den EZ-Dschungel“) für<br />
Grundstein für intensivere Zusammenarbeit<br />
Starkes Interesse der Inder an Sachsen, seiner Wirtschaft und Tourismusangeboten<br />
Wirtschafts-, Arbeits- und Verkehrsminister Sven Morlok ist<br />
mit den Ergebnissen seines einwöchigen Indienaufenthaltes<br />
zufrieden. „Der Grundstein für eine noch intensivere<br />
Zusammenarbeit zwischen Indien und Sachsen ist gelegt.<br />
Jetzt kommt es darauf an, dran zu bleiben, die Kontakte zu<br />
vertiefen und sich über konkrete Projekte auszutauschen“,<br />
so der Minister nach seiner Rückreise..<br />
Die ihn begleitenden Unternehmen knüpften im Rahmen<br />
von Kooperationsbörsen und Einzelgesprächen in Chennai<br />
und Pune Erstkontakte zu 65 indischen Unternehmen. In<br />
den nächsten Tagen werden nun konkrete Spezifikationen<br />
ausgetauscht, teilweise direkt durch Vertretungen vor Ort.<br />
„Das Interesse an Sachsen, an unserer Wirtschaft und unse-<br />
Unternehmen zu allen entwicklungspolitischen Fragestellungen<br />
� Unternehmerorientierte Beratung zu Projekten/Programmen,<br />
(Förder-)Instrumenten, Länderschwerpunkten<br />
der EZ mit Potenzial für Kooperationen mit der Privatwirtschaft<br />
� Vermittlung und Zugang zu internationalen und lokalen<br />
Netzwerken sowie Förderung des direkten Austausches<br />
zwischen der IHK Chemnitz, den Mitgliedsunternehmen<br />
und dem BMZ sowie Institutionen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit<br />
wie etwa der GIZ, KfW, DEG,<br />
SES, sequa<br />
� Informationen zu Partnerländern der Entwicklungszusammenarbeit:<br />
zum Beispiel zur Entwicklung lokaler<br />
Märkte, Marktdynamiken und den politisch-ökonomischen<br />
beziehungsweise regulatorischen Rahmenbedingungen<br />
Beispiele für die Bandbreite der EZ-Angebote zur Kooperation<br />
mit der Wirtschaft sind Finanzierung und Beratung<br />
von Investitionsvorhaben, Finanzierung von Machbarkeitsstudien<br />
in Entwicklungs- und Schwellenländern, Verbandsund<br />
Kammerpartnerschaften, das Managerfortbildungsprogramm<br />
für Fach- und Führungskräfte und nicht zuletzt<br />
das BMZ-Programm für Entwicklungspartnerschaften für<br />
die Wirtschaft.<br />
Quelle: IHK Chemnitz<br />
ren Tourismusangeboten war sehr groß“, berichtet Morlok<br />
weiter. So konnten sich die sächsischen Unternehmer beispielsweise<br />
beim Annual Business Meeting der Deutsch-<br />
Indischen Außenhandelskammer in Chennai vor rund 200<br />
Firmen der Automobil-Zulieferregion Chennai (Madras) präsentieren.<br />
„Unsere Unternehmen überzeugten mit ihrer Leistungsfähigkeit<br />
und Qualität, so dass nun mit der Außenhandelskammer<br />
Chennai erste Möglichkeiten für eine Reise<br />
indischer Unternehmer der Region nach Sachsen sondiert<br />
werden.“ XENON Automatisierungstechnik konnte bereits<br />
einen indischen Gast zum Gespräch über ein konkretes Vorhaben<br />
in Dresden empfangen. WB<br />
Peter Wolf will Projekte der Entwicklungszusammenarbeit<br />
vorantreiben.<br />
Foto: IHK<br />
wirtschaftsjournal.de/id11125401<br />
wirtschaftsjournal.de/id11125402
Mitteldeutschland innovativ<br />
Forscher zu Unternehmern<br />
Akademische Gründerinitiative folgt dem Motto„Erkenne Dich selbst, werde der Du bist”<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.smile.uni-leipzig.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11125501<br />
Derzeitige und ehemalige Angehörige der Leipziger<br />
Hochschulen haben noch bis zum 20. <strong>Dezember</strong><br />
<strong>2011</strong> die Möglichkeit, im Rahmen des 5. Leipziger<br />
Ideenwettbewerbs ihre Geschäftsidee einzureichen.<br />
Existenzgründern winkt bei dem Ausscheid ein finanzieller<br />
Beitrag für ihre Neugründung. Die Ideen können<br />
über die Website des Projektes SMILE – Selbstmanagement<br />
Initiative Leipzig eingereicht werden.<br />
Die eingesandten Ideen werden von einer Jury, bestehend<br />
aus Prof. Dr. Helge Löbler (Universität Leipzig), Prof. Dr.<br />
Andreas Pinkwart (HHL), Prof. Dr. Utz Dornberger (Universität<br />
Leipzig) und Prof. Dr. Rüdiger Ulrich (Hochschule für<br />
Technik, Wirtschaft und Kunst) begutachtet und beurteilt.<br />
Insgesamt wird ein Preisgeld in Höhe von rund 2000 Euro<br />
vergeben. Die Preisverleihung des Ideenwettbewerbes LIFE<br />
findet am 2. Februar 2012 in der GaraGe statt.<br />
In der Vergangenheit konnten über diese Aktion zahlreiche<br />
Ideen unterstützt werden. Erfolgreich im Jahr 2010 war<br />
unter anderem das Projekt „Driving Innovation in Surgical<br />
Training Centers", ein Trainingszentrum für angehende Ärzte<br />
an der HTWK, sowie die Firma „Herox-IT", die ein RFIDbasiertes<br />
Dokumentenmanagementsystem entwickelte. Zum<br />
Leipziger Ideenwettbewerb sagt Prof. Dr. Andreas Pinkwart,<br />
Rektor der HHL: „Mit dem Leipziger Ideenwettbewerb für<br />
Existenzgründer fördern wir aktiv das Unternehmertum von<br />
kleinen und mittelständischen Betrieben in der Region." Er<br />
freue sich schon auf zahlreiche interessante Einsendung bei<br />
der 5. Auflage des Ausscheids.<br />
Das Kooperationsprojekt SMILE, bestehend aus Universität<br />
Leipzig, Handelshochschule Leipzig (HHL), Hochschule für<br />
Technik und Wirtschaft (HTWK), UFZ Umweltforschungszentrum<br />
und AKAD, wird durch die Sächsische Aufbaubank<br />
(SAB), vom Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Freistaat<br />
Sachsen gefördert.<br />
Seit August 2006 etabliert SMILE den Geist der Selbständigkeit<br />
an Leipziger Hochschulen und Forschungseinrichtungen.<br />
Seit 2006 brachte es über 3500 Studenten, Absolventen<br />
und Hochschulmitarbeiter in einem interdisziplinären,<br />
interkulturellen und kreativen Austausch zusammen<br />
und unterstützte mehr als 60 Unternehmens- und mehr als<br />
300 Einzelgründungen. 2008 kam SMILE.medibiz (Gründerinitiative<br />
für den Gesundheitsmarkt) hinzu.<br />
SMILE und SMILE.medibiz bieten im Rahmen von Veranstaltungen,<br />
wie Seminaren, Workshops und einzelnen Events,<br />
den Teilnehmern die Möglichkeit, sich selbst zu erkennen,<br />
zu entwickeln und zu verwirklichen. Gründungsvorhaben<br />
werden durch individuelle und umfassende Coachings zu<br />
den verschiedenen Fragestellungen der Vorgründungsphase<br />
unterstützt. Die Gründungsideen werden analysiert,<br />
weiterentwickelt und bis zur Umsetzung begleitet.<br />
PM/CH<br />
ATECH GmbH • Neefestraße 88 b • D-09116 Chemnitz • Tel. 0049-371-35504-0 • www.atech-chemnitz.de<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
55
56 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Informationstechnologie<br />
Business Intelligence:<br />
Neue Umsatzchancen aus der Datenflut<br />
Der erste Schritt:<br />
Zentrale Datensammlung<br />
Das tägliche Leben ist von einer permanent<br />
steigenden Datenflut geprägt. Überall warten<br />
neue Informationen, die in kürzester<br />
Zeit bewertet und verarbeitet werden wollen.<br />
Um optimale Entscheidungen treffen<br />
und das eigene Unternehmen bestmöglich<br />
an die Gegebenheiten des Marktes<br />
anpassen zu können, bedarf es einer ebenso<br />
schnellen wie auch folgerichtigen Sortierung<br />
und Weiterverarbeitung aller eingehenden<br />
Informationen. Business Intelligence<br />
sammelt und analysiert jene Daten<br />
und stellt sie schließlich in Form von Berichten<br />
zur Verfügung. Ein Data Warehouse<br />
hilft dabei, zunächst die Datenflut zu bändigen<br />
und in ein Raster zu pressen, welches bei weiterführenden<br />
Analysen unterstützen soll. Viele Unternehmen<br />
arbeiten auf Basis unterschiedlicher Datenquellen. Seien es<br />
Excel-Tabellen, Fachanwendungen oder Datenbanksysteme<br />
(z. B. SQL-Server, Oracle): ein Data Warehouse versteht<br />
sich als zentrale Sammelstelle für Informationen aus den<br />
unterschiedlichsten Quellen. Eine optimale Auswertung aller<br />
zur Verfügung stehenden Fakten (zum Beispiel in Form von<br />
Kennzahlen) erfordert die Verknüpfung der Datenquellen<br />
miteinander. Um die Leistungsfähigkeit einer Data Warehouse-Lösung<br />
zu steigern, helfen so genannte Data Marts.<br />
Dabei handelt es sich um kleinere Datensammlungen, die<br />
speziell auf die Bedürfnisse einer bestimmten Anwendergruppe<br />
ausgelegt sind. Auf diesem Wege kann nahezu jedes<br />
Unternehmen die gewünschte Information in kürzester Zeit<br />
finden.<br />
Datenanalyse hilft Kosten sparen<br />
Das alleinige Zusammentragen der Daten reicht jedoch nicht<br />
aus. Um den maximalem Nutzen aus der komprimierten<br />
Datenflut zu ziehen, ist deren zielgerichtete Analyse erforderlich.<br />
Mittels einfacher technischer Verfahren (Data Mining)<br />
können interessante und aufschlussreiche Muster aufgedeckt<br />
werden, die nicht selten bedeutende und entscheidungsrelevante<br />
Informationen enthalten. Beispielsweise<br />
können Marketingexperten auf diese Weise das Kaufverhalten<br />
einer spezifischen Zielgruppe untersuchen. Die Ergebnisse<br />
daraus erlauben nicht nur eine zielorientierte<br />
Ausrichtung der Vertriebsmaßnahmen sondern auch einen<br />
effizienteren Umgang vorhandener Werbebudgets. Dadurch<br />
ergeben sich für viele Unternehmen erhebliche Einsparpotenziale.<br />
Data Mining hilft auch bei der Identifikation geeigneter<br />
Produktbündel: Zeigt sich beispielsweise im Rahmen<br />
der Datenanalyse, dass eine Produktionsanlage und ein Servicevertrag<br />
häufig zusammen verkauft werden, kann diese<br />
Information die künftige Angebotsgestaltung beeinflussen<br />
und so neue Umsatzpotentiale eröffnen.<br />
Was aus vertrieblichem Blickwinkel großen Nutzen stiften<br />
kann, ist jedoch für viele Unternehmen ein weiter Weg.<br />
Oft fehlt es an technischem Know How im eigenen Hause,<br />
um stabile Systeme dieser Art aufzubauen, zu pflegen und<br />
kontinuierlich weiterzuentwickeln. Helfen kann hier ein<br />
externer Dienstleister, der im Thema Business Intelligence<br />
viele Jahre Projekterfahrung vorweisen kann. Die ITM Gesellschaft<br />
für IT-Management mbH, zum Beispiel, baut seither<br />
in Zusammenarbeit mit ihren Kunden einschlägige Expertise<br />
auf. Die ITM-Berater wissen auch, wie wichtig eine vertraute<br />
und komfortable Darstellung der gesammelten Daten<br />
ist. Die Bereitstellung relevanter Kennzahlen und Informationen<br />
hilft nicht nur dabei, einen Überblick über die<br />
Gesamtlage des Unternehmens sondern auch über den<br />
Status einzelner Bereiche zu erhalten. Mit Hilfe von Dashboards<br />
können beispielsweise aktuelle Umsatz- und<br />
Verkaufszahlen, Fehlerquoten in der Produktion, die Mitarbeiterauslastung,<br />
der Verbrauch verschiedenster Unternehmensressourcen<br />
oder Informationen über die Kundenzufriedenheit<br />
in einer konsistenten und übersichtlichen<br />
Form dargestellt werden.<br />
Beispiel für ein Dashboard mit MS<br />
PowerPivot für Excel.<br />
Business Intelligence, Data Warehouse,<br />
Data Mining, Dashboard,<br />
Self-Service BI: Einmal mehr wird<br />
das Tagesgeschäft vieler Unternehmer<br />
von Fachvokabeln überrollt.<br />
Genauer hingeschaut,<br />
stecken hinter den Begriffen<br />
jedoch handfeste Chancen, von<br />
denen immer mehr Firmen<br />
profitieren.<br />
Autoren<br />
Peter Schindzielorz<br />
Geschäftsbereichsleiter Consulting<br />
und Projektmanagement,<br />
ITM Gesellschaft für IT-Management<br />
mbH<br />
Robin Fischer<br />
Berater, ITM Gesellschaft für<br />
IT-Management mbH<br />
wirtschaftsjournal.de/id11125601
„Papierarmes Büro"<br />
Elektronische Dokumentenverwaltung spart Zeit und bietet besseren Kundenservice<br />
Frank Morgenstern, IFOS Software<br />
GmbH, und Hans-Georg Reichel, CEFEG<br />
GmbH (v.l.), mit dem Auftragsblatt für<br />
eine Federbestellung. Früher lag hier ein<br />
ganzer Stapel an Dokumenten, heute ist<br />
es ein einzelner Zettel.<br />
Foto: Stefanie Rudolph<br />
wirtschaftsjournal.de/id11125701<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.3d-geology.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11125702<br />
„Wir waren es leid, jeden Tag Unmengen an Papieren zu<br />
generieren und zu verwalten. Dies nahm nicht nur Platz auf<br />
den Schreibtischen bei uns im Unternehmen in Anspruch,<br />
sondern auch oft lange und zeitaufwendige Wege durch<br />
die einzelnen Abteilungen", blickt Hans-Georg Reichel,<br />
Geschäftsführer der CEFEG GmbH, zurück.<br />
Aus diesem Grund stellte er Frank Morgenstern von der<br />
IFOS software GmbH und dessen Mitarbeitern die Aufgabe,<br />
ein optimiertes Programm zu entwickeln, mit dem im<br />
vorhandenen ERP eine elektronische Dokumentenverwaltung<br />
realisiert werden konnte. „Eigens für die CEFEG haben<br />
wir ein Dokument-Management-System, kurz DMS, entwickelt,<br />
das den gesamten Auftragsdurchlauf nachvollziehbar<br />
und übersichtlich gestaltet", erklärt Morgenstern.<br />
Statt des gewohnten Papierstapels gibt es seit wenigen<br />
Wochen nur noch ein digitales Dokument, das nach den<br />
jeweiligen Erfordernissen alle Instanzen des Unternehmens<br />
durchläuft. „Sobald ein Kundenauftrag eingeht, werden die<br />
zum Artikel erforderlichen Dokumente wie Zeichnung, Fer-<br />
Informationstechnologie<br />
tigungsanlauf etc. der Kundenbestellung automatisch hinzugefügt<br />
und durch den Vertrieb im Umlauf gegeben."<br />
Der Nutzen für CEFEG ist dabei nicht von der Hand zu<br />
weisen: "Durch das DMS sparen wir viel unnötiges Papier,<br />
können effizienter und schneller Aufträge bearbeiten und<br />
unseren Kunden mehr Service bieten. Wir sind auch immer<br />
über den aktuellen Bearbeitungsstand des jeweiligen Auftrages<br />
auf einen Knopfdruck informiert", so Reichel. Technische<br />
Voraussetzung für die Umsetzung des „papierarmen<br />
Büros" waren ein schnellerer Server und eine größere Dokumentendatenbank.<br />
„Es hat uns im Vorfeld eine Menge<br />
zusätzlicher Arbeit gekostet, aber auf lange Sicht profitieren<br />
wir von dieser Investition.“ Besonders vorteilhaft seien<br />
die Nähe zum IT-Dienstleister und dessen Flexibilität bei der<br />
Realisierung des DMS gewesen. „Zudem haben wir mit dem<br />
integrierten DMS in IFOS eine wesentlich preiswertere und<br />
effektivere Datenmanagementvariante als bei autarken<br />
Systemen gefunden."<br />
Stefanie Rudolph<br />
Neue Einsichten per „3D-Geo-Stripping“<br />
Hallenser veranschaulichen geologische Gegebenheiten auf dem Smartphone<br />
Die erfolgreiche Internetplattform www.3d-geology.de<br />
wird von der Martin-Luther-Universität Halle-<br />
Wittenberg (MLU) weiter ausgebaut: Die neueste<br />
Anwendung heißt „3D-Geo-Stripping“. Es handelt<br />
sich um ein interaktives Verfahren, mit dem sich<br />
geologische Gegebenheiten sehr anschaulich darstellen<br />
lassen.<br />
Die neue Darstellungsmethode verknüpft das jeweilige Bild<br />
der Erdoberfläche mit einem 3D-Modell des geologischen<br />
Untergrundes im entsprechenden Aufnahmewinkel. „Die<br />
interaktive Nutzung des Betrachters ermöglicht ein gestuftes<br />
Freilegen und Entdecken des in 3D modellierten geologischen<br />
Untergrundes einfach nur durch die Bewegung des<br />
Mauszeigers", erklärt Prof. Dr. Peter Wycisk, Leiter der Arbeitsgruppe<br />
Hydro- und Umweltgeologie der MLU.<br />
Am Beispiel der Stadt Halle werden erstmals unterschiedliche<br />
Stadtansichten als Luftbilder in Kombination mit modellierten<br />
geologischen Untergrundergebnissen gezeigt.<br />
„Gleichzeitig kann künftig die faszinierende Möglichkeit<br />
der lokalen Informationsübermittlung mit mobilen Empfangsgeräten<br />
wie Smartphones genutzt werden", sagt<br />
Wycisk. „Damit kann sich jeder, der sich für die Geologie<br />
an einem bestimmten Standort interessiert, ein eigenes Bild<br />
machen."<br />
Voraussetzung für diese Visualisierungstechnik ist einerseits<br />
das Vorhandensein eines digitalen geologischen Untergrundmodells,<br />
das die Arbeitsgruppe Hydro- und Umweltgeologie<br />
in den letzten Jahren für das Stadtgebiet Halles<br />
(135 Quadratkilometer) erarbeitet hat. Zum Anderen muss<br />
dieses 3D-Modell entsprechend des fotografischen Aufnahmewinkels<br />
ausgerichtet und die Lage der Referenzpunkte<br />
des Schräg-Luftbildes mit dem Geomodell in Übereinstimmung<br />
gebracht werden.<br />
„Ein entscheidender didaktischer Aspekt des Entdeckens<br />
besteht in dem einfachen Bewegen der Erdoberfläche mit<br />
der Maus", erläutert Professor Wycisk. PM/CH<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
57
58 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Menschen<br />
Personalien<br />
Führungswechsel bei Jung-Unternehmern<br />
Unterstützt wird Frank Wießner von seinen Vorstandskollegen<br />
(v.l.): dies sind im Ressort Bildung Daniel<br />
Breutmann (WJ Görlitz), im Ressort Finanzen Lars<br />
Müller (WJ Freiberg), im Ressort Internationales<br />
Sandra Hoferichter (WJ Leipzig), im Ressort Politik<br />
Götz v. Waldeyer-Hartz (WJ Dresden) sowie als Past<br />
President Sándor Mohácsi (WJ Leipzig).<br />
Chemnitz. Die Wirtschaftsjunioren Sachsen (WJ<br />
Sachsen) wählten Ende November in ihrer jährlichen<br />
Mitgliederversammlung den 37-jährigen Dresdner<br />
Bauunternehmer Frank Wießner zu ihrem neuen Vorsitzenden.<br />
„Ich möchte das ehrbare Unternehmertum<br />
in der öffentlichen Diskussion wieder mehr in<br />
den Mittelpunkt rücken sowie das Thema Bildung<br />
durch konkrete Projekte für Ausbildungsbetriebe und<br />
Schulen vertiefen“, erläutert der Vater zweier Kinder<br />
seine Schwerpunkte. Weitere Themen werden die<br />
Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
sein, innovationsstarkes und ressourcenbewußtes<br />
Wirtschaften sowie die Pflege nationaler und internationaler<br />
Netzwerke.<br />
Unternehmerischer Wissenschaftler geehrt<br />
Magdeburg. Am 30.11.<strong>2011</strong> beging Professor Peter<br />
Neumann seinen 70. Geburtstag. Der Elan der<br />
Wendezeit, das kreative Umfeld frisch ausgebildeter<br />
Fachleute und der Erfolg beim Einwerben von<br />
Forschungsgeldern veranlassten Peter Neumann vor<br />
20 Jahren zur Gründung des Instituts für Automation<br />
und Kommunikation. Das mehr als 50 Mitarbeiter<br />
beschäftigende ifak hat als gemeinnütziges<br />
An-Institut der Otto-von-Guericke-Universität heute<br />
seine Wirkungsstätte im Wissenschaftshafen der<br />
Landeshauptstadt Magdeburg. In Dresden Regelungstechnik<br />
studiert, war Peter Neumann in den<br />
siebziger Jahren in der Industrie verantwortlich für<br />
die Entwicklung des ersten ostdeutschen Prozessleitsystems,<br />
bevor er als ordentlicher Professor für<br />
Automatisierungstechnik an die Magdeburger Ottovon-Guericke-Universität<br />
berufen wurde. Der heutige<br />
Leiter des ifak, Prof. Ulrich Jumar, würdigt den<br />
Jubilar als eine Persönlichkeit, die in hervorragender<br />
Weise wissenschaftlich-technische Kompetenz mit<br />
unternehmerisch-strategischem Handeln verbindet.<br />
Mit seinem Führungsstil ist es ihm gelungen, die<br />
eigene Forschungsneugier und Leidenschaft frühzeitig<br />
auf eine Mannschaft zu übertragen, die das<br />
ifak heute erfolgreich fortführt. Zum fünften Jahrestag<br />
seines Instituts hat Professor Neumann 1997<br />
die Gründung der ifak system GmbH betrieben, die<br />
heute 25 Mitarbeiter beschäftigt. 2007 wurde mit<br />
der KONTENDA GmbH die zweite Unternehmensbeteiligung<br />
des Forschungsinstituts etabliert.<br />
Überzeugend in Männerdomäne<br />
DBU-Promotionsstipendiatin Franziska Anschütz.<br />
Foto: DBU<br />
Osnabrück/Jena. Ihr tausendstes Promotionsstipendium<br />
hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt<br />
(DBU) am 1. <strong>Dezember</strong> an Chemiedoktorandin Franziska<br />
Anschütz von der Friedrich-Schiller-Universität<br />
Jena vergeben. „Ich freue mich riesig, dass meine<br />
Doktorarbeit von der DBU finanziell unterstützt wird<br />
und ich die Chance bekomme, interessante Personen<br />
aus anderen Fachrichtungen kennenzulernen“,<br />
sagte die 24-Jährige im Rahmen einer Feierstunde<br />
in Osnabrück. Auch DBU-Generalsekretär Dr.-Ing.<br />
E. h. Fritz Brickwedde zeigte sich begeistert: „Franziska<br />
Anschütz ist ein Vorbild für viele junge Frauen,<br />
die in technisch-naturwissenschaftlichen Männerdomänen<br />
innovative Forschungsarbeit leisten.“<br />
Bildung auf dem Fußballplatz<br />
Leipzig. Das Leipziger Fanprojekt<br />
ist unter der neuen Trägerschaft<br />
der OUTLAW Kinder- und<br />
Jugendhilfe Leipzig mit seiner<br />
Arbeit gestartet. „Wir freuen uns,<br />
dass wir die Genehmigung für<br />
einen 'vorzeitigen Maßnahmebeginn'<br />
erhalten haben", so die neue Fanprojekt-<br />
Leiterin Sarah Köhler, die bereits die Arbeit aufgenommen<br />
hat. „Wir möchten die Vorbereitungsphase<br />
insbesondere nutzen, um das Team zu komplettieren,<br />
geeignete Büroräume zu finden und die ersten<br />
Projekte vorzubereiten. Wir wollen dabei besonders<br />
im Bereich sozialpädagogischer Angebote, erlebnisund<br />
sportpädagogischer Projekte sowie im Rahmen<br />
von Bildungsangeboten arbeiten.“<br />
Der Kunde spricht mit<br />
Chemnitz/Kabelsketal. Die neuen Mitglieder des<br />
ersten gemeinsamen Kundenbeirates von enviaM<br />
und MITGAS haben ihre dreijährige Amtszeit angetreten.<br />
30 Privatkunden der beiden Energieversorger<br />
beraten die Unternehmen künftig ehrenamtlich<br />
zu kundenrelevanten Themen. Erstmals wurden auch<br />
zwölf MITGAS-Kunden in den gemeinsamen Kundenbeirat<br />
berufen. Gewählter Sprecher ist Göran<br />
Siebert aus Leipzig. „Wir knüpfen an die fruchtbaren<br />
Erfahrungen mit dem ersten enviaM-Kundenbeirat<br />
an und vertrauen weiter auf den Rat unserer<br />
Privatkunden“, sagt Dr. Andreas Auerbach, enviaM-<br />
Vertriebsvorstand und MITGAS-Geschäftsführer. „Deshalb<br />
haben wir die Zusammenarbeit ausgeweitet<br />
und auch MITGAS-Kunden aufgerufen, sich im gemeinsamen<br />
Beirat zu engagieren. Wir freuen uns über das<br />
große Interesse auch von Seiten der Gaskunden.“<br />
wirtschaftsjournal.de/id11125801
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wirtschaftsjournal.de/id11125901<br />
Gesunde Mitarbeiter sind entscheidend für den<br />
Unternehmenserfolg. Zwar ist das Betriebliche Eingliederungsmanagement<br />
als wesentlicher Bestandteil<br />
des Gesundheitsmanagements seit 2004 gesetzlich<br />
vorgeschrieben, gelebt wird es aber bisher nur<br />
selten. Angesichts von demographischem Wandel<br />
und drohendem Fachkräftemangel erkennen immer<br />
mehr Unternehmen seine wachsende Bedeutung.<br />
Das WirtschaftsJournal hat deshalb mit Simone Stock<br />
und Karin Ranacher von der Fortbildungsakademie<br />
der Wirtschaft (FAW) gGmbH über die Vorteile des<br />
Betrieblichen Eingliederungsmanagements gesprochen.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Frau Ranacher, Sie haben langjährige<br />
Erfahrung in der Gesundheits-Beratung von<br />
Unternehmen. Welche Vorteile hat das Betriebliche<br />
Eingliederungsmanagement?<br />
Karin Ranacher: Am wichtigsten ist, dass sich die Fehlzeiten<br />
der Beschäftigten verringern. Wenn man bedenkt,<br />
dass für jeden Krankheitstag durchschnittlich Kosten von<br />
350 Euro entstehen, birgt dies ein großes Einsparungspotential.<br />
Außerdem sind gesunde Mitarbeiter natürlich auch<br />
leistungsfähiger und nicht zuletzt besser motiviert.<br />
WJ: Wie können Sie Unternehmen helfen?<br />
Karin Ranacher: Kurz gesagt, wir kümmern uns darum,<br />
gesundheitsgefährdende Faktoren zu minimieren, indem<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
Unternehmen setzen auf Prävention<br />
Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) nutzt nicht nur dem betroffenen Mitarbeiter,<br />
sondern auch seinem Arbeitgeber.<br />
Die Fortbildungsakademie der<br />
Wirtschaft (FAW) gGmbH<br />
Die FAW macht sich seit 25 Jahren<br />
dafür stark, dass Unternehmen<br />
auf qualifizierte, leistungsfähige<br />
und motivierte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zählen können.<br />
Gleichzeitig ebnet sie Menschen,<br />
die arbeitslos sind, den Weg in<br />
den Arbeitsmarkt – besonders in<br />
schwierigen Situationen, z. B.<br />
nach Krankheit oder mit Behinderung.<br />
Schwerpunkte ihrer Arbeit<br />
sind die berufliche Rehabilitation<br />
und das Betriebliche Gesundheitsmanagement<br />
(BGM). Kunden<br />
sind Unternehmen unterschiedlicher<br />
Größe, darunter Airbus<br />
Deutschland in Hamburg und die<br />
Linhardt GmbH in Pausa. Die FAW<br />
arbeitet an über 150 Standorten<br />
in 12 Bundesländern intensiv z. B.<br />
mit Arbeitgebern, Arbeitsagenturen,<br />
Jobcentern, Rentenversicherungsträgern,Berufsgenossenschaften<br />
und Krankenkassen<br />
zusammen. Zusätzlich verfügt die<br />
FAW über ein großes Experten-<br />
Netzwerk rund um das Thema<br />
Arbeit, Qualifizierung und berufliche<br />
Rehabilitation.<br />
Weitere Infos zu den Angeboten<br />
der FAW zum Betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement (BGM)<br />
finden sie unter:<br />
www.faw-bgm.de<br />
Kontakt:<br />
Simone Stock<br />
Disability Manager<br />
(CDMP)<br />
Burnout-Beraterin<br />
Fortbildungsakademie der<br />
Wirtschaft (FAW) gGmbH<br />
Lampestraße 7<br />
04107 Leipzig<br />
Telefon: 0341 14919213<br />
Mobil: 0160 90867285<br />
Telefax: 0341 14919219<br />
simone.stock@faw.de<br />
www.faw.de<br />
Ein starkes Team bei der Umsetzung des Betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagements: Seit drei Jahren arbeitet die FAW<br />
Plauen mit der Linhardt GmbH in Pausa zusammen. „Im Zuge<br />
der Standorterweiterung ist für uns die Ausweitung des<br />
Betrieblichen Eingliederungsmanagements ein sehr wichtiges<br />
Thema“, so Personalchef Ernst Hausberger. Hier mit Karin<br />
Ranacher, Reha-Management-Beauftragte der FAW Plauen.<br />
Foto: Heike Orgs<br />
wir früh den Rehabilitationsbedarf erkennen und notwendige<br />
Maßnahmen einleiten. Außerdem suchen wir nach<br />
geeigneten Schritten, die sich positiv auf die Gesundheit<br />
auswirken. Ein ganz entscheidender Punkt ist die nachhaltige<br />
Wiedereingliederung von erkrankten Mitarbeitern in<br />
das Unternehmen. Speziell zu diesem Zweck führen wir das<br />
individuelle Fallmanagement durch.<br />
WJ: Frau Stock, Sie koordinieren das Thema Betriebliche<br />
Eingliederung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und<br />
Thüringen. Wie läuft ein Eingliederungsmanagement<br />
ab?<br />
Simone Stock: Das hängt ganz von der individuellen Situation<br />
des Unternehmens ab. Unsere Dienstleistungen reichen<br />
von einer individuellen Beratung im Falle eines erkrankten<br />
Mitarbeiters bis hin zur dauerhaften Implementierung<br />
eines BEM. Ein „Schema F“ gibt es nicht. Ziel ist immer, die<br />
Arbeitsunfähigkeit von Mitarbeitern zu überwinden oder zu<br />
vermeiden. Dabei hilft uns auch ein großes Netzwerk von<br />
Kooperationspartnern für spezielle Dienstleistungen.<br />
WJ: Welche Dienstleistungen könnten das sein?<br />
Simone Stock: Jedes Krankheitsbild macht spezielle<br />
Maßnahmen erforderlich. Im Fall von psychischen Erkrankungen<br />
z.B., die auf dem Vormarsch sind, arbeiten wir mit<br />
erfahrenen Psychotherapeuten zusammen. Geht es um eine<br />
Suchterkrankung, kooperieren wir z. B. mit darauf spezialisierten<br />
Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen. Gerade<br />
mit dieser Netzwerkarbeit nehmen wir den Unternehmen<br />
viel Arbeit ab. Wir können auch den gesamten BEM-Prozess<br />
im Rahmen eines externen Fallmanagements für das<br />
Unternehmen übernehmen.<br />
WJ: Das Eingliederungsmanagement ist aber nur<br />
ein Teil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements?<br />
Simone Stock: Ja, neben dem BEM führt die FAW auch<br />
Seminare und Schulungen zum Thema „Gesundheit im<br />
Unternehmen“, vor allem für Führungskräfte, durch. Dabei<br />
geht es z. B. um Themen wie Stressmanagement, Burnout<br />
und Depression oder Zeitmanagement. Die FAW trägt außerdem<br />
dazu bei, dass immer mehr Unternehmen einen eigenen<br />
Experten für die betriebliche Wiedereingliederung von<br />
erkrankten Mitarbeitern oder von Mitarbeitern mit Behinderung<br />
beschäftigen, denn wir bilden zum „Certified<br />
Disability Management Professional“ (CDMP)“ aus.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
59
60 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Gesundheitswirtschaft<br />
Weltweit einmalige Professur<br />
„Simulation und Ergonomie in der operativen Medizin“ als Forschungs- und Lehrgebiet in Leipzig eingerichtet<br />
Am 1. <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> nahm Dr. Werner Korb seine<br />
wissenschaftliche Arbeit als Stiftungsprofessor für<br />
„Simulation und Ergonomie in der operativen Medizin“<br />
an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und<br />
Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) auf. Damit wird weltweit<br />
erstmalig eine Professur mit diesem Forschungsund<br />
Lehrgebiet eingerichtet.<br />
Aus diesem Anlass besuchte der Vorstandsvorsitzende der<br />
Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer,<br />
der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung, zusammen<br />
mit dem Prorektor für Wissenschaftsentwicklung der HTWK<br />
Leipzig, Professor Dr.-Ing. Markus Krabbes, das Forschungszentrum<br />
der HTWK Leipzig. Beide ließen sich unter<br />
anderem von den Ergebnissen des Kunststofflabors beeindrucken,<br />
in dem die Wissenschaftler die menschliche Wirbelsäule<br />
durch lebensechte Modelle nachbilden. An diesen<br />
Modellen können angehende Ärzte Operationen üben –<br />
und zwar nebenan im zukünftigen Trainings-Operationssaal,<br />
der eine realistische OP-Umgebung „simuliert“.<br />
„Ich freue mich, diese weltweit erste und einmalige Professur<br />
mit dem Forschungs- und Lehrgebiet ‚Simulation und<br />
Ergonomie in der operativen Medizin‘ antreten zu dürfen",<br />
sagte der zukünftige Inhaber der Stiftungsprofessur, Dr.<br />
Gerade jetzt<br />
Werner Korb. „Mein Ziel ist, innovative Trainingsmöglichkeiten<br />
für Chirurgen und OP-Personal zu erforschen und zu<br />
entwickeln." Dr. Korb weiter: „In der Luftfahrt werden Ergonomie<br />
und Simulation schon lange erforscht. Dies hat dazu<br />
geführt, dass die Zahl der Toten bei Flugzeugunfällen kontinuierlich<br />
zurückgegangen ist und heute im Jahr auf etwa<br />
500 weltweit reduziert werden konnte. Dagegen sterben<br />
allein in deutschen Krankenhäusern jährlich zwischen 17.000<br />
und 83.000 Menschen durch Fehler, teilweise auch durch<br />
Fehler im Operationssaal. Durch die neuesten Forschungsarbeiten<br />
soll ein Beitrag dazu geleistet werden, diese Zahl<br />
weiter zu reduzieren."<br />
PM/CH<br />
Erholungssuchende finden in Sachsen touristisch reizvolle Angebote<br />
Das erste Halbjahr <strong>2011</strong> war nicht einfach für Sachsens<br />
Heilbäder und Kurorte. Zwar gingen die Übernachtungszahlen<br />
in Sachsen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010<br />
nicht zurück, sie stiegen sogar leicht um 1,3 Prozent, in den<br />
sächsischen Kurorten dagegen sanken die Übernachtungen<br />
insgesamt um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />
„Wir spüren deutlich, dass die Menschen angesichts<br />
der anhaltenden Finanzkrise verunsichert sind und sich aus<br />
Sorge um ihren Arbeitsplatz einen Kur- oder Wellnessaufenthalt<br />
zweimal überlegen“, berichtete Anfang November<br />
Prof. Dr. Karl-Ludwig Resch, Präsident des Sächsischen Heilbäderverbandes.<br />
Dennoch sind auch Zuwächse zu verzeichnen. So konnte<br />
Bad Muskau im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund<br />
2000 Gäste mehr begrüßen und legte bei den Übernach-<br />
tungen sogar um 25 Prozent zu. Ebenfalls Zuwächse verzeichnen<br />
kann der Kurort Rathen mit rund 1850 mehr Gästeankünften<br />
und 10 Prozent mehr Übernachtungen. Auch Bad<br />
Schlema lockte 7,8 Prozent mehr Gäste an. „Dies hat allerdings<br />
selten etwas mit der Qualität oder den Heilmitteln zu<br />
tun, die dort jeweils angeboten werden, sondern hängt in<br />
der Regel mit neuen Angeboten im Infrastrukturbereich<br />
zusammen“, ergänzt Helfried Böhme, Geschäftsführer des<br />
Sächsischen Heilbäderverbandes. So öffnete beispielsweise<br />
in Bad Schlema wieder das wegen Renovierung geschlossene<br />
Kurhotel Bad Schlema, in Rathen startete im Frühjahr<br />
mit dem „Elbiente“ ein neues Viersternehaus und Bad<br />
Muskau kommt jetzt das starke Marketing des vor eineinhalb<br />
Jahren eröffneten Kulturhotels Fürst Pückler zugute.<br />
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard<br />
Jung (re.) im Trainings-Operationssaal.<br />
Foto: HTWK<br />
wirtschaftsjournal.de/id11126001<br />
„Die sächsischen Heilbäder sind<br />
gut aufgestellt und haben viel<br />
investiert und der Trend hin zu<br />
Gesundheits- und Wellnessurlauben<br />
wird allen Konjunkturdellen<br />
zum Trotz weitergehen.“<br />
Helfried Böhme<br />
Geschäftsführer des Sächsischen<br />
Heilbäderverbandes<br />
wirtschaftsjournal.de/id11126002
Leben im Zeitraffer<br />
EXPERTEN<br />
TIPP<br />
Autor und<br />
Ansprechpartner:<br />
Matthias Jakob,<br />
Referent für<br />
Gesundheitswesen/<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Der schnellste Weg zur<br />
TK in Sachsen:<br />
www.tk.de/lv-sachsen<br />
Ihr TK-ServiceTeam:<br />
Telefon: 0800 2858585<br />
(24 Stunden täglich an<br />
365 Tagen im Jahr –<br />
bundesweit gebührenfrei).<br />
wirtschaftsjournal.de/id11126101<br />
Frühstück auf dem Weg ins Büro, dort direkt ins<br />
Meeting, E-Mails checken, telefonieren und schon<br />
ist Mittagszeit. Später der Termin beim Chef und<br />
anschließend die Präsentation für morgen vorbereiten.<br />
Abends zum Sport hetzen, danach noch mit<br />
Freunden zum Abendessen treffen. Wie im Zeitraffer<br />
geht der Tag vorüber. Das Leben ist einfach stressiger<br />
geworden, sagen fast vier von sechs Befragten<br />
(67 Prozent) aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und<br />
Thüringen in einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag<br />
der Techniker Krankenkasse (TK).<br />
Finanzielle Sorgen sind hierzulande Stressfaktor Nummer<br />
eins. Laut Umfrage stresst die Mitteldeutschen der Beruf<br />
deutlich weniger (48 Prozent) als beispielsweise die Menschen<br />
in Nordrhein-Westfalen (73 Prozent). Stress bestimmt<br />
auch den Alltag in Deutschland immer stärker. Nicht nur im<br />
Job, in allen Lebensbereichen stehen wir unter Strom. 74<br />
Prozent der Befragten aus den drei Bundesländern machen<br />
die schnelllebige Welt für den Anstieg von Burnout-Fällen<br />
und psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Schlafstörungen<br />
verantwortlich. Tatsächlich sind in Sachsen die<br />
Fehlzeiten durch psychische Diagnosen innerhalb eines Jahres<br />
um mehr als 11 Prozent gestiegen, so der aktuelle<br />
Gesundheitsreport der TK. Betrachtet man den Zeitraum<br />
von 2006 bis 2010 dann beträgt dieser Anstieg sogar 51<br />
Prozent.<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
Die Welt ist heute zwar schnelllebiger, aber sie bietet auch<br />
mehr Möglichkeiten als früher, sagen fast neun von zehn<br />
Befragten aus Mitteldeutschland (89 Prozent) in der Forsa-<br />
Umfrage im Auftrag der TK. Wie man die Zeit austrickst und<br />
sie als Mitspieler gewinnt, statt permanent gegen sie anzukämpfen,<br />
weiß Anne Frobeen, Psychologin bei der TK. Ihr<br />
Rat: „Kein Zeitmanagement ohne Zeitanalyse: Das A und<br />
O ist, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wofür<br />
unsere Zeit im Alltag draufgeht. Listen können helfen, alle<br />
Tätigkeiten am Tag schriftlich festzuhalten. Wie sinnvoll sind<br />
die einzelnen Tätigkeiten? Welche davon sind Zeitfresser,<br />
wie zum Beispiel unnötige Wartezeiten?“<br />
Eine bewährte Form der schriftlichen Tagesplanung<br />
ist die sogenannte ALPEN-Methode.<br />
So funktioniert sie:<br />
� Aufgaben, Termine und Tätigkeiten notieren,<br />
� Länge der Aktivitäten schätzen,<br />
� Pufferzeiten einplanen – am besten etwa 40 Prozent<br />
der täglichen Arbeitszeit. Auch wenn es um einzelne<br />
Aufgaben geht, sollten Pufferzeiten eingeplant werden<br />
– je unsicherer man bei der Zeitschätzung ist, desto<br />
großzügiger.<br />
� Entscheidungen treffen, welche Aufgaben wichtig sind<br />
und welche eher nicht.<br />
� Nachkontrolle: am Ende des Tages Unerledigtes streichen<br />
oder auf den nächsten Tag übertragen. Prüfen, ob<br />
geschätzte Zeiten realistisch sind.<br />
Vielen Gehetzten fällt es schwer, ihre Freizeit voll auszukosten.<br />
Dabei sind Momente des Genießens für ein gutes<br />
Zeitmanagement unverzichtbar. Nur wer freie Zeit genießen<br />
kann, weiß diese auch zu schätzen und erholt sich besser.<br />
Zeit für ein gutes Buch oder ein entspannendes Bad –<br />
das wünschen sich viele. Laut Forsa-Umfrage der TK glaubt<br />
rund jeder Zweite in Mitteldeutschland dank moderner<br />
Technik mehr Zeit für sich zu haben als früher. Ist freie Zeit<br />
erst einmal gewonnen, sollte man sie aktiv für sich nutzen.<br />
Verpflichtungen mal hinter sich lassen, mit Freunden losziehen,<br />
nette Gespräche führen, Sport treiben oder auf der<br />
Couch im Lieblingsbuch schmökern – das alles ohne ein<br />
schlechtes Gewissen zu haben, ist Gold wert. So kann man<br />
schließlich Stress und mieser Laune vorbeugen.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
61
62 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Gesundheitswirtschaft<br />
Zentrum mit Strahlkraft<br />
Interdisziplinarität und Prozessorientierung als Erfolgsfaktoren im Uniklinikum Dresden<br />
Wie wichtig die Analyse und Verbesserung von Prozessen<br />
in einem Krankenhaus sind, steht sicher außer Frage. Ein<br />
wesentliches Ziel ist es dabei, mit gut strukturierten Abläufen<br />
den Patienten gegenüber Vertrauen und Verbindlichkeit<br />
zu schaffen. Dazu bedarf es einer Vielzahl an interdisziplinär<br />
abgestimmten und berufsgruppenübergreifenden Aktivitäten<br />
und Maßnahmen, die nachweislich die Qualität und<br />
Sicherheit der Versorgung von Patienten garantieren. Überschaubare<br />
Verwaltungs- und Untersuchungs- sowie Behandlungsabläufe<br />
sind außerdem auch für die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter eine gute Grundlage, die zahlreichen komplexen<br />
Alltagsaufgaben effektiv und dennoch mit hoher<br />
eigener Zufriedenheit zu bewältigen.<br />
Am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden<br />
(UKD), das sowohl ein Krankenhaus der Maximalversorgung<br />
als auch Lehr- und Forschungsstätte ist, gibt es seit<br />
dem Jahr 2000 den Zentralbereich Qualitäts- und Medizinisches<br />
Risikomanagement, der sich gemeinsam mit dem<br />
Klinikumsvorstand, den Führungskräften und mit den Mitarbeitern<br />
systematisch und kontinuierlich mit qualitätsrelevanten<br />
Fragestellungen beschäftigt. „Qualität wird im<br />
Uniklinikum Dresden primär als unternehmerische Aufgabe<br />
verstanden. Ein Kernstück bildet dabei zum einen die<br />
Ergebnisausrichtung und zum anderen die kritische Analyse<br />
von Arbeitsabläufen auch im Hinblick einer starken<br />
Präventionsorientierung.“, erklärt Professor Dr. med. Michael<br />
Albrecht, Medizinischer Vorstand und Sprecher des Uniklinikums.<br />
Mit der Erarbeitung einer Betriebsorganisation für das<br />
Diagnostisch-Internistisch-Neurologische Zentrum, kurz<br />
DINZ, das im <strong>Dezember</strong> dieses Jahres seinen Betrieb aufnehmen<br />
wird, ist das Klinikum neue Wege gegangen. „Es<br />
hat über die Zeit einen Kulturwandel gegeben“, ist sich PD<br />
Dr. med. habil. Maria Eberlein-Gonska, die Leiterin des Zentralbereiches<br />
Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement,<br />
sicher. Da Außenstehenden bei aller Professionalität<br />
die Feinheiten und Probleme innerbetrieblicher Abläufe –<br />
und gerade in einem so komplexen Bereich wie einem Krankenhaus<br />
der Maximalversorgung – zumeist verborgen bleiben,<br />
nahm das Klinikum die Prozessanalyse zunächst in die<br />
eigene Hand. Die neue Betriebsorganisation sollte weder<br />
Personal noch Patienten des DINZ als fertiges Konzept „übergestülpt“<br />
und damit mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht<br />
„gelebt“ werden. So beauftragte der Klinikvorstand im Jahr<br />
2007 PD Dr. Maria Eberlein-Gonska, langfristig die Koordination<br />
einer speziellen Arbeitsgruppe zu übernehmen. Diese<br />
sollte schon im Vorfeld der Inbetriebnahme des DINZ eine<br />
zukunftsfähige, das heißt eine effektive, ressourcenorientierte<br />
und nachhaltige Betriebsorganisation entwickeln. Die<br />
inhaltliche Leitung wurde der Oberärztin der Medizinischen<br />
Klinik I, Dr. med. MBA Cornelie Haag, übertragen, deren<br />
zusätzliche betriebswirtschaftliche Kenntnisse sich als überaus<br />
wichtig für die Erarbeitung und Plausibilisierung von<br />
konkreten Kennzahlen zur Prozesscharakterisierung und<br />
-optimierung erwiesen. „Die Arbeit war schon sehr anspruchsvoll“,<br />
resümiert Dr. Cornelie Haag. So waren nicht allein<br />
terminliche und inhaltliche Absprachen zu treffen, sondern<br />
es musste eine ausgewogene Balance gefunden werden,<br />
um sowohl die individuellen Ansprüche der einzelnen Abteilungen<br />
und Berufsgruppen ausreichend zu berücksichtigen<br />
als auch das Zusammenspiel im großen Komplex gut im<br />
Blick zu behalten, sagte sie weiter.<br />
Schließlich mussten sehr viele Mitarbeiter aus den Kliniken,<br />
Zentren und Instituten einschließlich der Geschäftsbereiche<br />
wie Controlling, Medizincontrolling und Logistik bis hin<br />
zum Medizinischen Rechenzentrum einbezogen werden.<br />
Dies betraf natürlich auch die unterschiedlichen Berufsgruppen<br />
wie Ärzte, das Pflegepersonal, den Arzthelferdienst<br />
und den klinisch-administrativen Dienst. Weiterhin unterstützt<br />
wurde die Arbeitsgruppe durch die Bauleitung und<br />
durch externe Berater mit ausgewiesener Kompetenz im<br />
Prozessmanagement und in der Betriebsorganisation für<br />
Krankenhäuser. „Schon nach kurzer Zeit ist es uns gelungen,<br />
eine prozessorientierte Denkweise zu erreichen!“, freut<br />
sich PD Dr. Maria Eberlein-Gonska. So gelang es, eine sogenannte<br />
Prozesslandkarte zu erstellen. Dazu wurden in den<br />
verschiedenen Versorgungsbereichen wie der Konservativen<br />
Notaufnahme mit Aufnahmestation, dem Ambulanzzentrum<br />
mit der Tagesklinik und der stationären Versorgung,<br />
zuerst die Ist-Situation der Arbeitsabläufe kritisch<br />
analysiert und anschließend – im Hinblick auf die künftige<br />
Zusammenarbeit – entsprechende Sollprozesse definiert.<br />
Das war zum Beispiel gerade für die Konservative Notaufnahme<br />
zwingend notwendig, da dort mehrere Fachdisziplinen,<br />
z. B. Internisten und Neurologen, künftig eng zusammen<br />
arbeiten werden. Im Fokus standen dabei stets die ressourcenorientierte<br />
Prozess- und Qualitätsbetrachtungen mit<br />
der Anforderung, Teile dieser Prozesse bereits im aktuellen<br />
PD Dr. med. habil. Maria Eberlein-<br />
Gonska, Leiterin des Zentralbereiches<br />
Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement.<br />
Foto: UKD<br />
Zahlen und Fakten zum<br />
Universitätsklinikum<br />
Carl Gustav Carus Dresden<br />
Mitarbeiter (Vollkräfte):<br />
3.978<br />
Kliniken:<br />
21<br />
Institute:<br />
3<br />
Interdisziplinäre Zentren:<br />
9<br />
Betten:<br />
1.255<br />
Patienten pro Jahr:<br />
319.950<br />
darunter...<br />
Stationäre Patienten (Fälle):<br />
54.205<br />
Ambulante Patienten:<br />
179.503<br />
Quelle: Jahresbericht UKD 2010<br />
�
Gesundheitswirtschaft<br />
„Das Diagnostisch-Internistisch-Neurologische Zentrum (DINZ) ist<br />
inzwischen eine treibende Kraft für das gesamte Klinikum geworden!“<br />
Dr. med. MBA Cornelie Haag, Oberärztin<br />
der Medizinischen Klinik I. Foto: UKD<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.uniklinikum-dresden.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11126201<br />
Projektleiterinnen PD Dr. Maria Eberlein-Gonska und Dr. med. MBA Cornelie Haag<br />
Quelle: UKD<br />
Klinikalltag umzusetzen. Dies gelang unter anderem mit<br />
der Einführung eines UKD-weiten Standards für die administrative<br />
Patientenaufnahme sowie der Durchsetzung eines<br />
einheitlichen Terminmanagements. Insgesamt hat dieser<br />
Prozess die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen<br />
Fachdisziplinen und Berufsgruppen enger zusammengeführt,<br />
sie langfristig auf ihre gemeinsame Arbeit im DINZ<br />
vorbereitet und sie auch für die Notwendigkeit einer verstärkten<br />
interdisziplinären Sichtweise sensibilisiert. Gerade<br />
bei der Neugestaltung von Prozessen müsse den Gruppenmitgliedern<br />
glaubhaft vermittelt werden, dass ihre Arbeit<br />
tatsächlich auch Früchte trägt und konkrete Anwendung im<br />
Klinikalltag findet, resümiert der Klinikumsvorstand.<br />
Bei aller Großzügigkeit der Prozessplanung waren der Arbeitgruppe<br />
durch die baulichen Gegebenheiten jedoch enge<br />
Grenzen gesetzt worden, die sich z.T. durch die in den letzten<br />
Jahren enorme Leistungssteigerung im Klinikum erklärt.<br />
Bedingt durch die knappen finanziellen Mittel, musste die<br />
operative und personelle Planung diesen Rahmenbedingungen<br />
angepasst werden. Die technische Ausstattung<br />
hingegen, wie moderne Kommunikationstechnik, Informationstechnologie<br />
und Medizintechnik, erfüllt absolut die<br />
hohen Anforderungen eines Krankenhauses der Maximalversorgung.<br />
„Wir erhielten die kompromisslose Unterstützung<br />
seitens des Klinikumsvorstandes“, betonen die beiden<br />
Projektleiterinnen. „Das DINZ ist inzwischen eine<br />
treibende Kraft für das gesamte Klinikum geworden!“. Ausgehend<br />
von den speziell dafür vorgenommenen Analysen<br />
konnten sich Verfahrensweisen und Standards für das gesamte<br />
Klinikum ableiten lassen, die regelmäßig überprüft und<br />
von den Verantwortlichen immer wieder angepasst werden.<br />
Simone Pflug<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
63
64 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
KulTour Mitteldeutschland<br />
Wasserspiel(t)räume<br />
Seenland-Kongress erörtert Entwicklungs- und Investitionsmöglichkeiten im Leipziger und Lausitzer Seengebiet<br />
Entwicklungskonzepte und Investitionsschwerpunkte<br />
rund um die neuen Seen- und Kanallandschaften im<br />
Leipziger Raum und in der Lausitz stehen im Mittelpunkt<br />
des 4. Seenland-Kongresses am 16. Februar<br />
2012 in Leipzig.<br />
Erstmals werden die Ergebnisse der „Potenzialanalyse Saale-<br />
Elster-Kanal“ präsentiert und dabei Wertschöpfungsvermögen<br />
und technische Machbarkeit einer Anbindung Leipzigs an<br />
das deutsche Binnenwassernetz beleuchtet. Bisherige<br />
Zwischenergebnisse lassen nach Angaben des Saale-Elster-<br />
Kanal Förderverein e. V. erkennen, dass das Projekt gesamtwirtschaftlich<br />
und nicht nur auf den Wassertourismus bezogen<br />
für die gesamte Region betrachtet werden muss.<br />
Ein weiteres zentrales Thema des Kongresses ist die effektivere<br />
Vernetzung aller wirtschaftlichen, kommunalen und<br />
politischen Akteure sowohl im Leipziger Neuseenland als<br />
auch im Lausitzer Seenland. Das „Seenland-Netzwerk“ lädt<br />
am Nachmittag zum Austausch über konkrete Bau- und<br />
Ansiedlungsvorhaben ein. Parallel informiert das Fachprogramm<br />
zu alternativen Antriebsarten bei Booten sowie<br />
Anforderungen an die Beschaffenheit eines optimalen<br />
Tauchreviers. Der Seenlandkongress findet am ersten Tag<br />
der Wassersportmesse Beach & Boat statt und richtet sich<br />
an Investoren, Unternehmen, Tourismusverbände sowie<br />
Sächsisch, Barock, Modern<br />
Best Western Hotel am Schlosspark feierte zehnjähriges Bestehen in Lichtenwalde<br />
Das BEST WESTERN Hotel am Schlosspark feierte im Sommer<br />
sein zehnjähriges Bestehen in Lichtenwalde. Der Erfolg<br />
spricht für sich. Seit 2009 konnte die durchschnittliche Auslastung<br />
des Hotels um 2,2 Prozent gesteigert werden und<br />
erreicht heute 42 Prozent. Außerdem wurden die Gästeübernachtungen<br />
von 14.300 auf nahezu 17.000 im Jahr<br />
2010 erhöht. Der Gesamtumsatz verzeichnet eine Steigerung<br />
um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />
„Qualitätsbewusstsein muss gelebt werden. Es kommt darauf<br />
an, die Erwartungen der Kunden zu erkennen und effektiv<br />
im Haus umzusetzen“, so Geschäftsführerin Jutta Braun.<br />
„Hohe Servicebereitschaft, Kundenfreundlichkeit und Wohlfühlatmosphäre<br />
sind neben Ambiente, Regionalität und<br />
einer perfekt aufeinander abgestimmten technischen Basis,<br />
kommunale Partner. Im Wettstreit der Regionen werde sich<br />
das Leipziger Neuseenland in Zukunft noch deutlicher positionieren,<br />
kündigte vor diesem Hintergrund Landrat Gey an:<br />
„Die attraktiven Wassersport- und Naherholungsgebiete<br />
rund um die neuen Seen in Verbindung mit Hochkultur und<br />
Wissenschaft in Leipzig sind ein Image- und Standortfaktor,<br />
mit dem wir viel aktiver werben müssen. Dieses Signal<br />
soll vom Seenland-Kongress ausgehen.“ In den kommenden<br />
Jahren werden Stadt Leipzig und Umland deshalb weit<br />
stärker kooperieren: „Wir debattieren über eine gemeinsame<br />
schlagkräftigere Vermarktungsstrategie und über eine<br />
gemeinsame regionale Wirtschaftsförderung von Stadt und<br />
Region - denn wir sitzen in einem Boot, da sind getrennte<br />
Strukturen hinderlich.“<br />
Intensivere Zusammenarbeit lautet gleichfalls das Schlagwort<br />
im Lausitzer Seenland: „Am 1. April 2012 wird der<br />
Tourismusverband Lausitzer Seenland gegründet als gemeinsame<br />
einheitliche Vermarktungsorganisation für Brandenburg<br />
und Sachsen. Auf dem Seenland-Kongress werden wir<br />
die neue Struktur vorstellen“, teilte Professor Dr. Holm<br />
Große, Geschäftsführer der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien<br />
mbH und stellvertretender Vorsitzender<br />
des Fördervereins Lausitz, mit.<br />
PM/CH<br />
entscheidende Kriterien für ein Wiederkehren eines Gastes.<br />
Der Aufenthalt soll für unsere Gäste ein Gesamterlebnis<br />
sein, ob kulinarisch oder aktiv.“ „Unsere Mitarbeiter verstehen<br />
sich als Teil des Kundenerlebnisses“ berichtet die<br />
Direktorin des Hauses Ines Hanisch-Lupaschko über das<br />
hauptsächlich regionale Team. Innovation und Qualität wird<br />
dem Hotel seit 10 Jahren bescheinigt, denn das Hotel am<br />
Schlosspark ist bis heute unter den Top 10 der Quality Award-<br />
Gewinner.<br />
Qualität und Zusammenarbeit ist auch in der Küche gefragt.<br />
Die Gaumen der Besucher werden vorrangig mit frischen,<br />
regionalen Produkten und Speisen verwöhnt. In gemütlicher<br />
Atmosphäre des neu gestalteten Restaurants, können Buffets<br />
und aufwendige Menüs genossen werden. WB<br />
Mit einem eindeutigen Gewinner ging<br />
„Dein Lieblingssee“ <strong>2011</strong>, das große<br />
Voting des Internetportals Seen.de in<br />
der Nacht zum 1.11. <strong>2011</strong> zu Ende. Auf<br />
Platz zwei schaffte es überraschend der<br />
Cospudener See aus Sachsen und überholte<br />
damit in einem knappen Kopf an<br />
Kopf Rennen noch den drittplatzierten<br />
Bodensee.<br />
Foto: LTM/Andreas Schmidt<br />
wirtschaftsjournal.de/id11126401<br />
Ines Hanisch-Lupaschko ist die Direktorin<br />
das BEST WESTERN Hotels am<br />
Schlosspark in Lichtenwalde.<br />
wirtschaftsjournal.de/id11126402
KulTour Mitteldeutschland<br />
Ausweg aus der Kontrollillusion<br />
Buchtipp von WortReich sowie Grun & Partner: Bernd Sprenger - Die Illusion der perfekten Kontrolle<br />
Bernd Sprenger:<br />
Die Illusion der perfekten Kontrolle<br />
Kösel Verlag München, 2009 , 221 S.<br />
wirtschaftsjournal.de/id11126501<br />
wirtschaftsjournal.de/id11126502<br />
„Life is what happens to you while you´re<br />
busy making other plans."<br />
John Lennon<br />
(Leben ist das, was einfach passiert,<br />
während du eifrig andere Pläne schmiedest.)<br />
Gemessen an früheren Generationen genießen wir ein hohes<br />
Maß an Sicherheit und Wohlstand. Trotzdem empfinden<br />
viele Menschen latent Angst und Unsicherheit. Um diese<br />
Angst, ausgelöst durch Unwägbarkeiten und Erfahrungen<br />
der Unberechenbarkeit in den Griff zu bekommen, entwickeln<br />
sie ein ausgeprägtes Kontrollbedürfnis – im beruflichen,<br />
gesellschaftlichen Umfeld ebenso wie im privaten.<br />
Der Wunsch nach Kontrolle und Orientierung gehört zu den<br />
seelischen Grundbedürfnissen. Wer aber nur auf Kontrolle<br />
setzt, erreicht ein Leben voller Angst und Einengung.<br />
Bernd Sprenger verfolgt diese Paradoxie und zeigt an<br />
vielen Beispielen eindrucksvoll, dass unser Wunsch nach<br />
Kontrolle in starkem Kontrast zur Erfahrung steht, dass wir<br />
viele, wenn nicht die meisten Umstände unseres Lebens<br />
nicht wirklich kontrollieren können. Im Gegenteil: je mehr<br />
Kontrolle wir ausüben, desto eher passiert das Befürchtete.<br />
Die Lösung liegt darin, bewusst auf Kontrolle zu verzichten,<br />
loszulassen und zu erfahren, dass weniger Kontrolle<br />
zu mehr Sicherheit im Leben führen kann.<br />
„Die Idee, alle Bereiche des Lebens im Griff haben zu<br />
können, ist gefährlich. Oft genug führt sie gerade zu ihrem<br />
Kinder hinter der Kamera<br />
Gegenteil: nachlassendes Engagement der „Kontrollierten",<br />
Gefühle von Hilflosigkeit bis hin zu Burn-out. Das engagiert<br />
geschriebene Buch habe ich mit Gewinn gelesen. Es zeigt<br />
den Ausweg aus der Kontrollillusion: Achtsamkeit, Vertrauen<br />
und Partizipation sind für alle Bereiche der sozialen Tätigkeit,<br />
von der Psychotherapie bis zur Unternehmensführung,<br />
bedeutsam."<br />
Prof. Arist v. Schlippe, Universität Witten-Herdeck<br />
Medienpädagogen geben Erfahrungen und Erkenntnisse aus Filmprojekt weiter<br />
Das Projekt „Ich SpielFILM!" – Medienkompetenzförderung<br />
in der KiTa hat Ende November den 1. Platz beim<br />
Medienpädagogischen Preis <strong>2011</strong> der Sächsischen Landesanstalt<br />
für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM)<br />
und des Sächsischen Staatsministerium für Kultus und Sport<br />
gewonnen. Ausschlaggebend für die Auszeichnung war<br />
nicht nur die beeindruckende Arbeit mit den Kindern, sondern<br />
auch der medienpädagogische Leitfaden für Erzieher/<br />
- innen, mit den bei dem Projekt gesammelten Erfahrungen<br />
und Methoden.<br />
Unter Anleitung der SPI Soziale Stadt und Land Entwicklungsgesellschaft<br />
mbH haben 5- und 6-jährige Kinder der<br />
Der Autor<br />
Dr. med. Bernd<br />
Sprenger, geboren<br />
1954, ist Facharzt<br />
für Psychosomatische<br />
Medizin und<br />
Psychotherapie und<br />
Facharzt für Allgemeinmedizin.<br />
Nach<br />
15 Jahren als Chefarzt<br />
von psychosomatischen<br />
Kliniken eröffnete er 2009 eine Privatpraxis<br />
in Berlin. Außerdem ist er als Coach mit<br />
Schwerpunkt Burn-out-Prophylaxe und als Supervisor<br />
und Berater für Organisationsentwicklung in<br />
Kliniken und Behörden und Firmen tätig. Umfangreiche<br />
Vortrags- und Seminartätigkeit.<br />
KiTa Kinderland der AWO Leipzig Stadt Technik wie Filmkamera,<br />
Licht und Bluescreen kennen gelernt. Sie haben<br />
ausprobiert, wie Bilder in den Fernseher kommen, wie mit<br />
selbstgemalten Kulissen Zauberwälder entstehen und wie<br />
man Häuser zum Fliegen bringt. In einer zweiten Phase<br />
wurde mit den Kindern „Der Zauberer von Oz" verfilmt und<br />
zum Abschluss des Projekts in der KiTa, vor Eltern, Kindern<br />
und Erzieher/innen vorgestellt.<br />
PM/CH<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
65
66 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
In eigener Sache<br />
Wie die Schwarze<br />
Kunst farbig wurde<br />
Ansichtskarte Leipziger Messe, um 1910.<br />
Foto: Sammlung G. Stumpp, Stuttgart<br />
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Schwarze<br />
Kunst farbig: Welche technischen Voraussetzungen<br />
dazu notwendig waren und wie erstaunlich<br />
vielfältig und farbenprächtig die Ergebnisse<br />
des frühen Mehrfarbdrucks sind, zeigt das Museum<br />
für Druckkunst Leipzig in der Sonderausstellung<br />
„Von der Lithografie zum Offsetdruck. Die Leipziger<br />
Kunstanstalt Carl Garte und die Sammlung<br />
Hans Garte“ vom 3. Februar bis 13. Mai 2012.<br />
Die zweiteilige Ausstellung beleuchtet zunächst<br />
die Ansichtskartenproduktion der Leipziger Kunst-<br />
Das Schwerpunktthema in der Januarausgabe:<br />
Autowelt 2012<br />
Gleich zu Beginn 2012 startet das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
mit dem Thema „AUTOWELT" und gibt<br />
allen Unternehmen und Zulieferern der Automobilbranche<br />
die Möglichkeit, sich einer breiten<br />
Öffentlichkeit zu präsentieren. Auch Ihre Kompetenzen<br />
als Vertreter oder Zulieferer der Branche<br />
möchten wir präsentieren.<br />
Das Besondere: Durch die Publikation in Deutsch<br />
und Englisch erreichen Sie auch internationale<br />
Märkte und Kunden. Neben Einblicken in die<br />
aktuelle Situation der Branche widmen wir uns<br />
auch den Fragen der Energieeffizienz und des<br />
Umweltschutzes sowie der Fachkräftesicherung.<br />
Zukünftige Entwicklungstrends zeigt die Auseinandersetzung<br />
mit der Mobilität von morgen, bei<br />
der nicht nur die Elektromobilität eine Rolle spielen<br />
wird. In abwechslungsreichen Reportagen,<br />
Berichten und Portraits werden Innovationen,<br />
anstalt Carl Garte um 1900. Das damals boomende<br />
Massenmedium Ansichtskarte veranschaulicht,<br />
wie wichtig Design und Farbgestaltung<br />
waren, um auf diesem hart umkämpften<br />
Markt zu bestehen. Dargestellt wird zudem die<br />
technische Experimentierfreude zu Beginn des<br />
Mehrfarbdrucks für Massenauflagen. Ausgewählte<br />
Exponate illustrieren die damals vorherrschende<br />
Drucktechnik der Chromolithografie, die bald auch<br />
mit anderen Techniken kombiniert wurde.<br />
Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich<br />
dem Offsetdruck, in den die Kunstanstalt Garte<br />
ab 1912 als einer der ersten Betriebe in Deutschland<br />
investierte. In der Frühphase wurde diese<br />
Drucktechnik noch nicht im Buch- und Zeitungsdruck<br />
genutzt, sondern vor allem für Ansichtskarten,<br />
Plakate, Reklame und Verpackungen.<br />
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit<br />
dem Deutschen Zeitungsmuseum Wadgassen, der<br />
Internationalen Senefelder-Stiftung Offenbach<br />
und dem Sammler Gerhard Stumpp, Stuttgart.<br />
Ein neues Stück „Autowelt“ entsteht auch gerade<br />
mit der zweiten Erweiterung des Porsche-Werkes<br />
bei Leipzig.<br />
Foto: LBBW GVZ<br />
Entwicklungsgesellschaft Leipzig mbH<br />
Menschen und Erfolgsgeschichten im Mittelpunkt<br />
von „AUTOWELT" stehen. Durch die enge<br />
Zusammenarbeit mit Branchenspezialisten garantieren<br />
wir lesenswerte und fachlich fundierte Beiträge.<br />
Claudia Hillmann<br />
Impressum<br />
VWJ Verlag <strong>Wirtschaftsjournal</strong> GmbH<br />
Otto-Schmerbach-Straße 19, 09117 Chemnitz<br />
www.wirtschaftsjournal.de<br />
kontakt@wirtschaftsjournal.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Jörg Sattler (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion:<br />
Chefredakteurin<br />
Claudia Hillmann<br />
Telefon: 0341 3916105<br />
hillmann@wirtschaftsjournal.de<br />
Leiter Sonderpublikationen:<br />
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baltzer@wirtschaftsjournal.de<br />
Redakteurin Region Chemnitz:<br />
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Redakteurin Region Dresden:<br />
Simone Pflug<br />
Sekretariat/Buchhaltung:<br />
Kathrin Schiffmann<br />
Telefon: 0371 33492-0<br />
Telefax: 0371 33492-20<br />
Foto:<br />
Wolfgang Schmidt<br />
Redaktionsschluss dieser Ausgabe:<br />
06. <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger<br />
und Fotos wird keine Haftung übernommen. Für die<br />
Richtigkeit der Beiträge sind die Autoren verantwortlich.<br />
Die Beiträge geben die Meinung der Autoren, jedoch<br />
nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion wieder. Nachdruck<br />
nur mit Genehmigung des Verlages und unter<br />
Angabe der Quelle.<br />
Titelbild:<br />
Wolfgang Schmidt<br />
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Joachim Porstein, Jörg Winkler<br />
Layout/Satz/Grafik:<br />
Andreas Lorenz<br />
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Telefon: 0371 33492-14<br />
Mobil: 0179 5054087<br />
Druck:<br />
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Telefon: 0351 31870-13<br />
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Erscheinungshinweise:<br />
Monatlich. Die nächste Ausgabe erscheint in der<br />
4. KW 2012<br />
Redaktionsschluss: 05.01.2012<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom Januar 2007
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