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Solide Finanzpolitik ist vorausschauend - Wirtschaftsjournal

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Berater der IKK classic unterstützen<br />

mittelständische Unternehmen beim<br />

betrieblichen Gesundheitsmanagement.<br />

Zahlen und Fakten zur<br />

IKK classic:<br />

Die IKK classic <strong>ist</strong> mit rund 3,6<br />

Millionen Versicherten die größte<br />

IKK und die sechstgrößte<br />

Krankenkasse in Deutschland.<br />

Das Unternehmen mit Hauptsitz<br />

in Dresden unterhält bundesweit<br />

neun Landesdirektionen,<br />

mehr als 500 Geschäfts- und<br />

Servicestellen und <strong>ist</strong> Arbeitgeber<br />

für rund 8.000 Beschäftigte.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.ikk-classic.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12120601<br />

„Nun verzeichnet die GKV einmal temporäre Überschüsse<br />

und schon wird der Ruf nach Prämienausschüttungen laut.<br />

Solche kurzatmigen Reflexe sind das Gegenteil<br />

von solider Finanzplanung.“<br />

Gerd Ludwig, Vorstandsvorsitzender der IKK classic<br />

WJ: Ist der Wegfall der Praxisgebühr denn nun (k)ein<br />

Grund zum Jubeln?<br />

Ludwig: Das Ende der Praxisgebühr wird sicher niemand<br />

bedauern. Sie war ein Kind der Politik, nicht der Krankenkassen.<br />

Die erhoffte Steuerungswirkung gegen überflüssige<br />

Arztbesuche hat die Gebühr nicht entfaltet. Stattdessen<br />

hat sie Ärzte und Kassen mit Bürokratie belastet. Nach<br />

dem Ende der Praxisgebühr werden aber auch in der Ärzteschaft<br />

Stimmen laut, die den gänzlichen Verzicht auf ein<br />

Steuerungsinstrument kritisch bewerten und vor einer<br />

Zunahme des sogenannten Ärzte-Hopping warnen. Es dürfte<br />

aber politisch schwierig werden, nach der jetzt entschiedenen<br />

Abschaffung noch einmal eine ähnlich geartete<br />

Gebühr einzuführen. Deshalb sind retrospektive Debatten<br />

eher müßig.<br />

WJ: Sollten sich Patienten nicht doch mit mehr Eigenle<strong>ist</strong>ungen<br />

an den Gesundheitskosten beteiligen?<br />

Ludwig: Derzeit besteht bereits eine Reihe von Eigen -<br />

beteiligungen, bei denen die Versicherten durch Befreiungsregelungen<br />

vor finanzieller Überforderung geschützt<br />

sind. Es besteht kein Anlass, an diesem bewährten System<br />

Änderungen vorzunehmen. Ich sehe eher Bedarf, solche Versicherten<br />

von Kosten zu entlasten, die sich aktiv für die eigene<br />

Gesundheit engagieren. Beim Zahnersatz gibt es heute<br />

bereits einen Bonus, wenn regelmäßige Vorsorge betrieben<br />

wurde. Das <strong>ist</strong> ein guter Weg: gesundheitliche Verantwortung<br />

muss sich lohnen. Hier sehe ich eine sinnvolle Eigenle<strong>ist</strong>ung<br />

der Versicherten, die wir auch finanziell stärker fördern<br />

sollten.<br />

WJ: Bei privater Vorsorge unterstützen Sie Ihre Versicherten<br />

beispielsweise mit einem Bonusprogramm.<br />

Ludwig: Wenn wir Beitragsmittel ausschütten, wollen wir<br />

damit einen nachhaltigen Gesundheitsvorteil für unsere<br />

Kunden schaffen. Das tun wir bereits seit mehreren Jahren<br />

im Rahmen eines umfangreichen Bonusprogramms. Wir<br />

honorieren gesundheitliche Aktivitäten jährlich mit bis zu<br />

300 Euro für Erwachsene und bis zu 150 Euro für Kinder<br />

und Jugendliche. Wir belohnen beispielsweise die Teilnahme<br />

an Gesundheitskursen, die Mitgliedschaft in Sportvereinen<br />

oder Fitnessclubs und zusätzliche individuelle Vorsorge<br />

wie die professionelle Zahnreinigung. Die Resonanz<br />

<strong>ist</strong> sehr gut. Über 222.000 Versicherte erhielten 2011 einen<br />

Bonus.<br />

Titel – Gesundheitswirtschaft<br />

WJ: Sie wollen 2013 auch neue Akzente im betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagement setzen, welche?<br />

Ludwig: Die IKK arbeitet als traditioneller Krankenversicherer<br />

des Handwerks und Mittelstandes seit vielen Jahren<br />

mit Firmen unterschiedlichster Branchen und Größen zusammen.<br />

Auf Grundlage dieser Erfahrungen werden wir im kommenden<br />

Jahr die Unternehmen mit qualifizierten Präventionsmaßnahmen<br />

noch stärker begleiten. Nach unseren<br />

positiven Erfahrungen mit dem IKK-Bonusprogramm für<br />

Versicherte wollen wir auch das Engagement von Arbeitgebern<br />

und Arbeitnehmern im Bereich der betrieblichen<br />

Gesundheitsförderung mit einem Bonus honorieren. Dieser<br />

wird nach derzeitiger Planung voraussichtlich mindestens<br />

50 Euro pro Person und Maßnahme betragen.<br />

WJ: Sie sind auch Mitglied im Beirat der Gesellschaft<br />

für Gesunde Arbeit mbH. Welchen Stellenwert hat<br />

Ihrer Meinung nach die betriebliche Gesundheitsfürsorge<br />

in Sachsens Unternehmen?<br />

Ludwig: Von betrieblicher Gesundheitsförderung profitieren<br />

Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen. Ein gesundes<br />

Arbeitsumfeld senkt nicht nur Krankenstände, sondern<br />

trägt entscheidend zur Mitarbeitermotivation und Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit<br />

des Unternehmens bei. Diese Erkenntnis<br />

hat sich in den sächsischen Unternehmen durchgesetzt.<br />

Aber – und hier wollen wir ansetzen – gerade für kleinere<br />

und mittlere Unternehmen <strong>ist</strong> eine Umsetzung aus rein organisatorischen<br />

Gründen oft schwierig. Insbesondere diesen<br />

Betrieben wollen wir Wege aufzeigen, betriebliche Gesundheitsförderung<br />

in die Arbeitswelt zu integrieren.<br />

WJ: Jetzt geht die vom Carus Consilium Sachsen eingerichtete<br />

Koordinierungsstelle Gesundheitswirtschaft<br />

unter dem Namen „Healthy Saxony“ an den<br />

Start. Wie sehen Sie diese Plattform?<br />

Ludwig: Es gibt in Sachsen eine Vielzahl von engagierten<br />

Akteuren, regionalen Netzwerken und Projekten im Bereich<br />

der Gesundheitsversorgung. Diesen eine Plattform zu geben<br />

und unter gemeinsamen Zielen sachsenweit zu vernetzen,<br />

halte ich gerade vor dem Hintergrund der demografischen<br />

Entwicklung für ausgesprochen wichtig. Der interdisziplinäre<br />

Ansatz der Koordinierungsstelle <strong>ist</strong> wesentlich, um<br />

tragfähige Ideen für zukünftige bedarfsgerechte Gesundheitstrukturen<br />

zu entwickeln.<br />

Das Gespräch führte Simone Pflug<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />

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