Solide Finanzpolitik ist vorausschauend - Wirtschaftsjournal

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KulTour Aufgestiegen Zusätzlicher Stern bestätigt Erstklassigkeit des Tagungs- und Geschäftsreisehotels in Lichtenwalde Freude im Best Western Hotel am Schlosspark in Lichtenwalde: Das bisherige Drei-Sterne-Superior- Hotel ist von der Saxonia Fördergesellschaft – eine Wirtschaftstochter des DEHOGA Sachsen – Anfang November mit dem Vier-Sterne-Prädikat ausgezeichnet worden. Die Klassifizierung erfolgte dabei nach einheitlichen Kriterien, die der Hotelverband Deutschland und zwölf weitere europäische Hotelverbände im Rahmen der „Hotelstars Union" (www.hotelstars.eu) festgelegt haben. Zu den Kriterien zählen beispielsweise ein hoher Anspruch bei der Möblierung und Ausstattung, diese bieten erstklassigem Komfort, eine 24 Stunden besetzte Rezeption, eine Lobby mit Sitzgelegenheiten und Getränkeservice sowie ein A-la- Carte-Restaurant. „Wir freuen uns sehr über den vierten Stern. Bereits 2009 hatten wir einen hohen Punktestand bei der Klassifizierung, den wir nun in der Wiederholungsklassifizierung weiter ausbauen konnten", freut sich Hoteldirektorin Ines Hanisch-Lupaschko. In den vergangenen drei Jahren hat das Best Western Hotel am Schlosspark unter dem Motto „Moderne meets Barock" eine Positionierung als Tagungs- und Geschäftsreisehotel angestrebt und vorangetrieben. Zu diesem Zweck 56 Wirtschaftsjournal | Dezember 2012 wurden verschiedene Erweiterungsarbeiten am Haus durchgeführt: Neben einer Neugestaltung des gastronomischen Bereichs wurden die Hotelfassaden mit barocken Mustern geziert sowie mehr Atmosphäre im Freizeit- und Fitnessbereich geschaffen. „Am Wichtigsten ist, dass sich unser Team durch ein hohes Qualitätsbewusstsein und Servicebereitschaft auszeichnet. Denn Qualitätsmanagement und Kundenorientierung sind das Kernstück unseres Erfolges. Der neue vierte Stern symbolisiert dies sehr schön", so Hanisch-Lupaschko. PM Grenzüberschreitend an einem Strang Bemühung um UNESCO-Welterbetitel lässt Deutsche und Tschechen näher kommen Die Beantragung des UNESCO-Welterbetitels für die Montanregion Erzgebirge ist, auf das Jahr 2012 zurückblickend, einen guten Schritt vorangekommen. Davon konnten sich die Vertreter der drei Landkreise sowie der 34 Städte und Gemeinden im Welterbekonvent auf ihrer 6. Sitzung am 20. November in Annaberg-Buchholz überzeugen. Das offizielle Bekenntnis des Freistaates Sachsen zu Beginn des Jahres zum grenzübergreifenden Welterbe-Antrag mit der Tschechischen Republik ebnete den Weg für eine intensive Kooperation auf ministerieller und regionaler Ebene. In zahlreichen gemeinsamen Sitzungen wurde an der Ausgestaltung der Antragskapitel sowie an den Rahmenbedingungen für eine künftige Verwaltungsstruktur gearbeitet. „Rückblickend auf das Jahr 2012 bin ich eigentlich erleichtert, dass wir diese zahlreichen Schritte auch mit dem Freistaat gemeistert haben", so Konventsprecher und Landrat des Landkreises Mittelsachen Volker Uhlig. Der öffentlich-rechtliche Vertrag ist um weitere Partner erweitert worden und die Gespräche mit der tschechischen Seite liefen konstitutiv und zielorientiert. Um die Qualität des Welterbeantrags entsprechend den UNESCO-Anforderungen zu sichern, sind im Laufe des Jahres verschiedene Maßnahmen getroffen worden. So beauftragte der Freistaat Sachsen den ausgewiesenen Denkmalschutzexperten und Darmstädter Industriearchäologen Rolf Höhmann, die Objekte in den zuvor vom Welterbekonvent beschlossenen 42 Bestandteilen nach den UNESCO-Kriterien „Echtheit" und „Unversehrtheit" zu begutachten. Der Fertigstellung des Welterbe-Antrags bis April 2013 dürfte damit nichts mehr im Wege stehen. PM/CH Hoteldirektorin Ines Hanisch-Lupaschko bringt das neue Zertifikat an. Foto: Freie Presse/Toni Söll wirtschaftsjournal.de/id12125601 Weitere Informationen unter: www.montanregionerzgebirge.de wirtschaftsjournal.de/id12125602

Überleben oder Scheitern Leseecke Michael Sitte-Zöllner von der Agentur WortReich empfiehlt das Buch des Krisenpsychologen Dr. Georg Pieper Dr. Georg Pieper, Jahrgang 1953, ist promovierter Psychologe mit eigener Praxis für Trauma- und Stressbewältigung in der Nähe von Marburg. Der international anerkannte Spezialist für Krisenintervention und Traumatherapie betreute Opfer, Angehörige und Einsatzkräfte - unter anderem nach dem Grubenunglück in Borken, dem ICE-Unglück von Eschede. 2002 organisierte er im Auftrag der Thüringischen Landesregierung die Nachsorge nach dem Amoklauf in Erfurt. 2011 unterstützte er das Kriseninterventionsteam nach dem Attentat in Oslo. Sehr häufig holen ARD und ZDF bei Katastrophen seine Einschätzungen ein, etwa im Fall der in Chile über Wochen eingeschlossenen Bergleute, der Massenpanik bei der Love-Parade in Duisburg oder im Entführungsfall Kampusch. Für Schulen und andere öffentliche Institutionen bildet er Psychologen und Kriseninterventionskräfte aus. Foto: Rainer Waldinger Georg Pieper Überleben oder Scheitern Die Kunst, in Krisen zu bestehen und daran zu wachsen 328 Seiten, 19,99 Euro KNAUS VERLAG München wirtschaftsjournal.de/id12125701 Das Menschen Schlimmes zustößt, ist nicht zu ändern. Doch wir selbst haben Einfluss darauf, ob wir unsichere und extreme Lebenssituationen bestehen oder an ihnen scheitern. Deutschlands erfahrenster Krisenpsychologe Georg Pieper berichtete von seiner Arbeit mit Katastrophenopfern und vermittelt, wie wir die beeindruckende Stärke unserer Psyche für uns nutzen können. Jeden kann es treffen, aus heiterem Himmel: Eine Kündigung, ein Unfall, der Verlust eines geliebten Menschen, eine schwere Krankheit. Wie geht das Leben nach einem solchen Schicksalsschlag weiter? Wir sind keine Marionetten unseres Schicksals, davon ist der Psychologe und Experte für Krisenintervention, Georg Pieper, überzeugt. Der Mensch ist zum Überleben geboren, wir haben gleichsam eine Art Überlebensfaktor in uns, eine Reihe von ureigenen Schutzmechanismen, die uns helfen, sogar das Schlimmste zu überstehen. Pieper, der seit 20 Jahren Angehörige und Opfer von Ka - tastrophen wie dem Grubenunglück in Borken, den ICE- Unglück in Eschede oder den Amokläufen in Erfurt und Oslo therapiert, zeigt anhand seiner eindringlichsten Fälle, welche physischen und psychischen Überlebensmechanismen in und nach Extremsituationen greifen, und wie wir besser mit persönlichen Krisen und Lebensängsten umgehen können. „Dieses Buch handelt von Menschen, bei denen nicht alles nach Plan gelaufen ist…Und dennoch möchte ich es gern als „Mutmachbuch" bezeichnen. Denn bei der Lektüre wird auch ersichtlich, dass wir Menschen ungeahnte eigene Heilkräfte in uns tragen, die aktiviert werden, sobald wir den ersten Schritt wagen. Der mag oft der Schwerste sein, aber es ist tröstlich zu erfahren, dass wir – oft verschüttet geglaubte – Fähigkeiten besitzen, auch schwerste Schicksalsschläge zu überwinden. Wir müssen nur lernen, diese Kräfte wieder freizulegen. Psychische Folgen von Naturkatastrophen und die von Verbrechen beurteilt Pieper unterschiedlich. So litten z. B. die Hälfte der Opfer von Vergewaltigungen an posttraumatischen Störungen, während dies bei Naturkatastrophen lediglich auf 5 Prozent der Beteiligten zuträfe, denn: „Eine von Menschenhand verursachte Gewalttat können wir nicht so leicht akzeptieren. Sie erschüttert das Urvertrauen in unseren Grundfesten". Im Kapitel „Die Krisen- und Überforderungsgesellschaft" geht er auch auf die Finanzkrise und deren psychischen Auswirkungen ein: „Man fühlt sich zum passiven Zuschauer degradiert, der Abend für Abend beim Ansehen der Nachrichten ein Stück mehr Kontrolle verliert und verunsichert zurückbleibt." Er fordert (nicht nur bei dieser Krise) radikale Akzeptanz, sind doch die psychischen Folgen dieser Krise Ausdruck der Unfähigkeit, Veränderungen zu akzeptieren. Wer Krisen schnell akzeptiert, kann diese auch schneller bewältigen. „Viele Menschen neigen in Krisensituationen eher dazu zu klagen, als zu handeln. Ein altes chinesisches Sprichwort sagt: „In der Dunkelheit ist es besser, eine Kerze anzuzünden, als zu klagen." Wir können uns darin üben, die Ini - tiative zu ergreifen und planvoll vorzugehen. Der erste Schritt besteht darin, aus Stimmungen wie planloser Hektik oder depressiver Passivität herauszukommen und sich anderen Menschen zu öffnen." Wirtschaftsjournal | Dezember 2012 57

Überleben oder Scheitern<br />

Leseecke<br />

Michael Sitte-Zöllner von der Agentur WortReich empfiehlt das Buch des Krisenpsychologen Dr. Georg Pieper<br />

Dr. Georg Pieper, Jahrgang 1953, <strong>ist</strong><br />

promovierter Psychologe mit eigener<br />

Praxis für Trauma- und Stressbewältigung<br />

in der Nähe von Marburg. Der<br />

international anerkannte Spezial<strong>ist</strong> für<br />

Krisenintervention und Traumatherapie<br />

betreute Opfer, Angehörige und Einsatzkräfte<br />

- unter anderem nach dem Grubenunglück<br />

in Borken, dem ICE-Unglück<br />

von Eschede. 2002 organisierte er im<br />

Auftrag der Thüringischen Landesregierung<br />

die Nachsorge nach dem Amoklauf<br />

in Erfurt. 2011 unterstützte er das<br />

Kriseninterventionsteam nach dem<br />

Attentat in Oslo. Sehr häufig holen ARD<br />

und ZDF bei Katastrophen seine Einschätzungen<br />

ein, etwa im Fall der in<br />

Chile über Wochen eingeschlossenen<br />

Bergleute, der Massenpanik bei der<br />

Love-Parade in Duisburg oder im Entführungsfall<br />

Kampusch. Für Schulen und<br />

andere öffentliche Institutionen bildet<br />

er Psychologen und Kriseninterventionskräfte<br />

aus. Foto: Rainer Waldinger<br />

Georg Pieper<br />

Überleben oder Scheitern<br />

Die Kunst, in Krisen zu bestehen<br />

und daran zu wachsen<br />

328 Seiten, 19,99 Euro<br />

KNAUS VERLAG München<br />

wirtschaftsjournal.de/id12125701<br />

Das Menschen Schlimmes zustößt, <strong>ist</strong> nicht zu ändern.<br />

Doch wir selbst haben Einfluss darauf, ob wir unsichere<br />

und extreme Lebenssituationen bestehen oder<br />

an ihnen scheitern. Deutschlands erfahrenster Krisenpsychologe<br />

Georg Pieper berichtete von seiner<br />

Arbeit mit Katastrophenopfern und vermittelt, wie<br />

wir die beeindruckende Stärke unserer Psyche für<br />

uns nutzen können.<br />

Jeden kann es treffen, aus heiterem Himmel: Eine Kündigung,<br />

ein Unfall, der Verlust eines geliebten Menschen, eine<br />

schwere Krankheit. Wie geht das Leben nach einem solchen<br />

Schicksalsschlag weiter? Wir sind keine Marionetten<br />

unseres Schicksals, davon <strong>ist</strong> der Psychologe und Experte<br />

für Krisenintervention, Georg Pieper, überzeugt. Der Mensch<br />

<strong>ist</strong> zum Überleben geboren, wir haben gleichsam eine Art<br />

Überlebensfaktor in uns, eine Reihe von ureigenen Schutzmechanismen,<br />

die uns helfen, sogar das Schlimmste zu überstehen.<br />

Pieper, der seit 20 Jahren Angehörige und Opfer von Ka -<br />

tastrophen wie dem Grubenunglück in Borken, den ICE-<br />

Unglück in Eschede oder den Amokläufen in Erfurt und<br />

Oslo therapiert, zeigt anhand seiner eindringlichsten Fälle,<br />

welche physischen und psychischen Überlebensmechanismen<br />

in und nach Extremsituationen greifen, und wie<br />

wir besser mit persönlichen Krisen und Lebensängsten<br />

umgehen können.<br />

„Dieses Buch handelt von Menschen, bei denen nicht alles<br />

nach Plan gelaufen <strong>ist</strong>…Und dennoch möchte ich es gern<br />

als „Mutmachbuch" bezeichnen. Denn bei der Lektüre wird<br />

auch ersichtlich, dass wir Menschen ungeahnte eigene Heilkräfte<br />

in uns tragen, die aktiviert werden, sobald wir den<br />

ersten Schritt wagen. Der mag oft der Schwerste sein, aber<br />

es <strong>ist</strong> tröstlich zu erfahren, dass wir – oft verschüttet geglaubte<br />

– Fähigkeiten besitzen, auch schwerste Schicksalsschläge<br />

zu überwinden. Wir müssen nur lernen, diese Kräfte wieder<br />

freizulegen.<br />

Psychische Folgen von Naturkatastrophen und die von Verbrechen<br />

beurteilt Pieper unterschiedlich. So litten z. B. die<br />

Hälfte der Opfer von Vergewaltigungen an posttraumatischen<br />

Störungen, während dies bei Naturkatastrophen lediglich<br />

auf 5 Prozent der Beteiligten zuträfe, denn: „Eine von<br />

Menschenhand verursachte Gewalttat können wir nicht so<br />

leicht akzeptieren. Sie erschüttert das Urvertrauen in unseren<br />

Grundfesten".<br />

Im Kapitel „Die Krisen- und Überforderungsgesellschaft"<br />

geht er auch auf die Finanzkrise und deren psychischen<br />

Auswirkungen ein: „Man fühlt sich zum passiven Zuschauer<br />

degradiert, der Abend für Abend beim Ansehen der Nachrichten<br />

ein Stück mehr Kontrolle verliert und verunsichert<br />

zurückbleibt." Er fordert (nicht nur bei dieser Krise) radikale<br />

Akzeptanz, sind doch die psychischen Folgen dieser<br />

Krise Ausdruck der Unfähigkeit, Veränderungen zu akzeptieren.<br />

Wer Krisen schnell akzeptiert, kann diese auch schneller<br />

bewältigen.<br />

„Viele Menschen neigen in Krisensituationen eher dazu zu<br />

klagen, als zu handeln. Ein altes chinesisches Sprichwort<br />

sagt: „In der Dunkelheit <strong>ist</strong> es besser, eine Kerze anzuzünden,<br />

als zu klagen." Wir können uns darin üben, die Ini -<br />

tiative zu ergreifen und planvoll vorzugehen. Der erste Schritt<br />

besteht darin, aus Stimmungen wie planloser Hektik oder<br />

depressiver Passivität herauszukommen und sich anderen<br />

Menschen zu öffnen."<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />

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