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Solide Finanzpolitik ist vorausschauend - Wirtschaftsjournal

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Titel – Gesundheitswirtschaft<br />

Der Aufwand lohnt sich<br />

Steuern sparen mit betrieblicher Gesundheitsvorsorge – Beirat „Gesunde Arbeit“ diskutiert praktische<br />

Gesundheitsförderung<br />

Die demografische Entwicklung und die betriebliche<br />

Gesundheitsförderung stehen schon seit einiger<br />

Zeit im Fokus sächsischer Unternehmer. Doch<br />

trotz umfangreicher Informationen aus Politik und<br />

Wirtschaft werden die Folgen der demografischen<br />

Entwicklung nur unzureichend erkannt. Daher hatte<br />

die Gesellschaft für Gesunde Arbeit Dresden mbH<br />

das Thema auf die Agenda der Beiratssitzung am<br />

7. November gesetzt.<br />

Referenten aus Theorie und Praxis setzten sich damit auseinander,<br />

darunter Heike Zettwitz von der Sächsischen<br />

Staatskanzlei, die Zahlen und Strategieansätze der Landespolitik<br />

vorstellte. Vor einem Jahr startete der Demografiemonitor,<br />

der vom Sächsischen Landesamt für Statis -<br />

tik entwickelt wurde. Mit ihm können Unternehmen und<br />

Betriebe, Forscher und Wissenschaftler, Vereine, Verbände,<br />

Bürgerinitiativen und alle interessierten Bürger demografische<br />

Daten für ihre Region recherchieren. Schlüsse werden<br />

auf sehr vielfältige Weise gezogen. So engagieren sich<br />

Krankenkassen und der Landessportbund in der betrieblichen<br />

Gesundheitsförderung, wie Peter Arndt, Vorstandsvorsitzender<br />

der BKK Medicus Radebeul, und Wolfgang<br />

Schmidt vom Landessportbund Sachsen darlegten. Allerdings<br />

äußerte sich Peter Arndt „schockiert über die Abschaffung<br />

der Praxisgebühr“. Er halte es für ein schlechtes Zeichen,<br />

weil dadurch die Patienten weniger zur Selbstbeteiligung<br />

herangezogen würden. Wie das Jobcenter Dresden<br />

die Gesundheitsorientierung Arbeitssuchender fördert, legte<br />

Geschäftsführer Jan Pratzka dar.<br />

Welche Möglichkeiten für Unternehmer bestehen, die<br />

Gesundheitsvorsorge für ihre Mitarbeiter steuerlich geltend<br />

zu machen, erklärte sehr anschaulich Maximilian Lilienthal,<br />

Steuerberater bei der eureos gmbh. „Eine Voraussetzung<br />

für den Unternehmenserfolg sind gesunde und motivierte<br />

Mitarbeiter“, sagte er. Somit komme Arbeitgebern<br />

eine Schlüsselfunktion bei Arbeitsschutz und betrieblicher<br />

Gesundheitsfürsorge zu. Ausgaben im Zusammenhang mit<br />

der betrieblichen Gesundheitsvorsorge sind für ertragsteuerliche<br />

Zwecke als Betriebskosten abzugsfähig. Zu<br />

beachten <strong>ist</strong> jedoch, dass Zuschüsse von der Krankenkasse<br />

stets umsatzsteuerpflichtig sind. Für den Arbeitnehmer<br />

sind unter bestimmten Voraussetzungen die Zuwendungen<br />

des Arbeitgebers abgabenfrei. Als Faustregel gilt, dass<br />

Aufwendungen für begünstigte Maßnahmen bis 500 Euro<br />

pro Jahr lohnsteuer- und sozialversicherungsfrei sind. Um<br />

10 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />

nicht in die Problemzone allgemeiner oder unkonkreter<br />

Formulierungen zu geraten, kann man auf den Präventions-<br />

Leitfaden der Spitzenverbände der Krankenkassen zurück -<br />

greifen. Hier sind die begünstigten Handlungsfelder beschrieben,<br />

wie Reduzierung von Bewegungsmangel und arbeitsbedingten<br />

Belastungen des Bewegungsapparates, die<br />

Vermeidung von Mangelernährung, die Stressbewältigung<br />

und Entspannung und die Einschränkung des Suchtmittelkonsums,<br />

wie zum Beispiel Rauchen. Nicht begünstigt<br />

sind jedoch die Mitgliedsbeiträge für Fitnessstudios oder<br />

Sportvereine. Für separate Kurse kann dagegen die Steuer -<br />

befreiung gelten. Exakt formuliert <strong>ist</strong> dies in §3 Nr. 34 EStG<br />

– und natürlich gibt jeder Steuerberater darüber Auskunft.<br />

„Trotz der Arbeitgeberaufwendungen überwiegen auf jeden<br />

Fall die Vorteile“, betonte Maximilian Lilienthal. Weniger<br />

Fehlzeiten, geringerer Krankenstand und erhöhte Mitarbeiterle<strong>ist</strong>ungsfähigkeit<br />

und Motivation zahlen sich auf<br />

Dauer für jeden Unternehmer aus.<br />

Wie man sich im Arbeitsalltag etwas Freiraum für un -<br />

gestörtes Arbeiten verschaffen kann, stellte Diplom-Psychologin<br />

Anja Baethge von der Uni Leipzig anhand einer Forschungsstudie<br />

vor. Dazu gehören das Delegieren von<br />

Aufgaben, die Sammelbearbeitung von Anfragen und eine<br />

klare Strukturierung des Arbeitsalltags. So arbeiten Beiratsmitglieder<br />

und Referenten gemeinsam daran, den Un -<br />

ternehmern Lösungsansätze anzubieten, die sich leicht in<br />

der Praxis umsetzen lassen. Simone Pflug<br />

Maximilian Lilienthal, Steuerberater bei<br />

der eureos gmbh steuerberatungsgesellschaft<br />

rechtsanwaltsgesellschaft, erläuterte<br />

viele Vorteile der betrieblichen<br />

Gesundheitsvorsorge. Foto: eureos<br />

Gesellschaft für Gesunde Arbeit<br />

mbH Dresden<br />

www.gesunde-arbeit.de<br />

Die nächste Beiratssitzung findet<br />

am 8. Mai 2013 statt.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12121001

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