Rekordumsatz für die deutsche Bahnindustrie - InnoTrans

Rekordumsatz für die deutsche Bahnindustrie - InnoTrans Rekordumsatz für die deutsche Bahnindustrie - InnoTrans

16.01.2013 Aufrufe

ZUR Sache Dr. Reiner Bayrle, Geschäftsführer AEG MIS GmbH, Ulm Öffentlicher Personennahverkehr – Markt der Zukunft Im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kann man in den letzten Jahren einen sehr starken Wandel erkennen. Ein Beispiel hierfür ist die Privatisierung vieler kommunaler Betreiber zu eigenständigen Unternehmen, die sich wirtschaftlich behaupten müssen. Die Hauptfi nanzierung dieser Betriebe erfolgt mehrheitlich durch die Fahrgeldeinnahmen, die abhängig von der Nutzung der Fahrgäste sind – hohe Auslastung wird somit immer wichtiger. Durch das zunehmende Verkehrsaufkommen in Großstädten und ein verstärktes Umweltbewusstsein ist die Nutzung der öffentlichen Trans- PUBlic TRanSPoRT/ inTeRioRS auf den Seiten 3 bis 5 portmittel international in den letzten Jahren stetig gewachsen. Um jedoch noch mehr Teilnehmer in ihrer Entscheidung zu öffentlichen Verkehrsmitteln zu bestärken, müssen die Betreiber neben einem gut ausgebauten Netz und regelmäßigen Abfahrtszeiten auch viele andere Vorteile erbringen. Der Fahrgast möchte heute bequem und ohne Einschränkungen von „Haustür zu Haustür“ kommen und benötigt dazu einen lückenlosen Informationsfl uss. Fahrpläne über das Mobiltelefon, dynamische Fahrpläne an Haltestellen oder zeitgenaue Abfahrtstafeln an den Bahnhöfen sollen dies unterstützen. Für die Industrie und Zulieferer im ÖPNV- Markt ist eine Messe wie die InnoTrans mit dem großen Schwerpunkt im Bereich Public Transport daher eine optimale Plattform, um den Betreibern und Unternehmen neue Ideen und Impulse zu geben, wie sie die Akzeptanz und Nutzung ihrer Verkehrsmittel steigern können. BERLIN, 18. – 21. SEPTEMBER 2012 No. 1 • 15. Jahrgang / 15th annual set / 15 e année • Mai / May / Mai 2011 2012 B 2 B - M A G A Z I N E F O R T H E R A I L W A Y I N D U S T R Y wachSenDeS inlanDSgeSchÄFT Rekordumsatz für die deutsche Bahnindustrie Das Freigelände der InnoTrans 2010: Schienenfahrzeuge haben nach wie vor den größten Anteil am Gesamtumsatz der deutschen Bahnindustrie. Die Unternehmen der Bahntechnikbranche in Deutschland erzielten im vergangenen Jahr mit einem Umsatz in Höhe von 10,9 Milliarden EUR ein neues Allzeithoch. Das entspricht einem Wachstum gegenüber 2009 um 4,8 Prozent. Der Umsatz der Bahnindustrie steigt damit zum fünften Mal in Folge, erklärt der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. Die Bahntechnikhersteller in Deutschland haben sich in den zurückliegenden Jahren trotz Weltwirtschaftskrise gut behauptet. Die Bestellungen der Branche sind 2010 um 9,7 Prozent auf ein Volumen von 11,3 Milliarden EUR gewachsen. Die Zahl der Beschäftigten im Inland stieg leicht um 2,2 Prozent auf 45.800. „Treibende Kraft der positiven Umsatzentwicklung war das Inlandsgeschäft“, erklärt der Präsident des VDB, Klaus Baur. „Es stieg um 13,3 Prozent auf ein Volumen von 5,1 Milliarden EUR.“ Das Auslandsgeschäft liegt mit einem Volumen in Höhe von insgesamt 5,8 Milliarden EUR unverändert vor dem Inlandsgeschäft. Den größten Anteil am Gesamtumsatz der Branche haben Schienenfahrzeuge. Dreiviertel ihres Geschäfts bestreiten die Bahntechnikhersteller mit Triebzügen, Lokomotiven, U- und Straßenbahnen sowie mit Waggons für den Personen- und Güterverkehr, ein Drittel davon entfällt allein auf den deutschen Markt. Vor diesem Hintergrund hat die Zulassung von Schienenfahrzeugen für die Zughersteller eine herausragende Bedeutung. „Wir stehen hierzu vor dem Abschluss einer Neuregelung im Eisenbahnsektor, die das Zulassungsverfahren verbindlich und effektiver organisiert als in der Vergangenheit“, sagt Baur. „Die Gespräche dazu unter Federführung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung mit dem Eisenbahn-Bundesamt und der Deutschen Bahn sind gut und konstruktiv.“ Rückläufe bei der Infrastrukturausrüstung Beim Auftragseingang, der als Indikator für die aktuelle Branchenentwicklung gilt, zogen insbesondere die Bestellungen aus dem Ausland wieder kräftig an. Sie stiegen auf 5,9 Milliarden EUR um 15,7 Prozent. Auch die heimischen Bahnbetreiber bestellten bei Bahntechnikherstellern mit 5,4 Milliarden EUR um 3,8 Prozent mehr als noch 2009. Alarmiert zeigt sich die Branche jedoch angesichts des erheblichen Bestellrückgangs für Infrastrukturausrüstungen. Sie sanken insgesamt um 13,8 Prozent. InnoTrans 2012 auf Erfolgskurs 70 Prozent der Ausstellungsfläche sind bereits jetzt gebucht – die InnoTrans scheint ihre Erfolgsgeschichte auch im nächsten Jahr fortzusetzen. siehe Seite 2 „Die rückläufi gen Bestellungen für Infrastrukturausrüstungen sind unbefriedigend“, sagt Baur. Sie gingen auf einem ohnehin niedrigen Niveau weiter deutlich um 13,8 Prozent zurück auf ein Volumen von nur noch 2,5 Milliarden EUR. Betroffen sind insbesondere Hersteller von Leit- und Sicherungstechnik, also zum Beispiel die im VDB organisierten Stellwerksanbieter. Für den VDB-Hauptgeschäftsführer Ronald Pörner ist diese Entwicklung „umso bedauerlicher, weil es einen hohen Nachholbedarf bei Ersatzinvestitionen in diesem Bereich gibt. Summa Summarum besteht ein zusätzlicher Ersatzbedarf an Leit- und Sicherungstechnik von jährlich etwa 250 Millionen EUR. Hier gilt es, ein Investitionsprogramm zu entwickeln und umzusetzen.“ In der Verantwortung sieht Pörner hier aber nicht allein den Netzbetreiber: „Vielmehr ist für die Höhe der Mittel für die Ersatzinvestitionen in ers- E-Mobility als Zukunftskonzept Bombardier baut seine Primove- Technik weiter aus. Ziel ist es, einen gemeinsamen Elektroantrieb für Straßenbahn, Busse, Lkw und Autos zu entwickeln. siehe Seite 5 ter Linie der Bund als Eigentümer des Netzes verantwortlich.“ Faire Bedingungen für Busse und Bahnen Rückendeckung für Absenktunnel Foto: Messe Berlin Mit Blick auf die von der Bundesregierung in diesem Jahr angestrengte Liberalisierung des Buslinienfernverkehrs fordert der VDB eine Marktöffnung mit Augenmaß. „Grundsätzlich steht der Verband der Bahnindustrie in Deutschland dem Vorhaben nicht ablehnend gegenüber. Es muss dabei aber unbedingt sichergestellt werden, dass gleiche und faire Ausgangsbedingungen für Bahnen und Busse gelten“, erklärt Pörner. „So fallen für jeden auf der Schiene gefahrenen Kilometer Mautgebühren in Form von Trassenpreisen an. Der Buslinienfernverkehr soll hingegen keinen einzigen Euro an Maut für die Benutzung der Autobahnen bezahlen. Diese Ungleichbehandlung sollte im Gesetzgebungsverfahren möglichst aufgehoben werden.“ Fehmarnbelt: Zwischen Dänemark und Deutschland könnten Züge bald auch unterirdisch fahren. Die Dänen bevorzugen einen Tunnel statt einer Brücke. siehe Seite 6

ZUR Sache<br />

Dr. Reiner Bayrle,<br />

Geschäftsführer<br />

AEG MIS GmbH,<br />

Ulm<br />

Öffentlicher<br />

Personennahverkehr –<br />

Markt der Zukunft<br />

Im öffentlichen Personennahverkehr<br />

(ÖPNV) kann man in den<br />

letzten Jahren einen sehr starken<br />

Wandel erkennen. Ein Beispiel<br />

hier<strong>für</strong> ist <strong>die</strong> Privatisierung vieler<br />

kommunaler Betreiber zu eigenständigen<br />

Unternehmen, <strong>die</strong><br />

sich wirtschaftlich behaupten<br />

müssen. Die Hauptfi nanzierung<br />

<strong>die</strong>ser Betriebe erfolgt mehrheitlich<br />

durch <strong>die</strong> Fahrgeldeinnahmen,<br />

<strong>die</strong> abhängig von der<br />

Nutzung der Fahrgäste sind –<br />

hohe Auslastung wird somit immer<br />

wichtiger. Durch das zunehmende<br />

Verkehrsaufkommen in<br />

Großstädten und ein verstärktes<br />

Umweltbewusstsein ist <strong>die</strong><br />

Nutzung der öffentlichen Trans-<br />

PUBlic TRanSPoRT/<br />

inTeRioRS<br />

auf den Seiten 3 bis 5<br />

portmittel international in den<br />

letzten Jahren stetig gewachsen.<br />

Um jedoch noch mehr Teilnehmer<br />

in ihrer Entscheidung zu öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln zu bestärken,<br />

müssen <strong>die</strong> Betreiber neben<br />

einem gut ausgebauten Netz<br />

und regelmäßigen Abfahrtszeiten<br />

auch viele andere Vorteile erbringen.<br />

Der Fahrgast möchte heute<br />

bequem und ohne Einschränkungen<br />

von „Haustür zu Haustür“<br />

kommen und benötigt dazu einen<br />

lückenlosen Informationsfl uss.<br />

Fahrpläne über das Mobiltelefon,<br />

dynamische Fahrpläne an Haltestellen<br />

oder zeitgenaue Abfahrtstafeln<br />

an den Bahnhöfen sollen<br />

<strong>die</strong>s unterstützen. Für <strong>die</strong> Industrie<br />

und Zulieferer im ÖPNV-<br />

Markt ist eine Messe wie <strong>die</strong> <strong>InnoTrans</strong><br />

mit dem großen Schwerpunkt<br />

im Bereich Public Transport<br />

daher eine optimale Plattform, um<br />

den Betreibern und Unternehmen<br />

neue Ideen und Impulse zu geben,<br />

wie sie <strong>die</strong> Akzeptanz und Nutzung<br />

ihrer Verkehrsmittel steigern<br />

können.<br />

BERLIN, 18. – 21. SEPTEMBER 2012<br />

No. 1 • 15. Jahrgang / 15th annual set / 15 e année • Mai / May / Mai 2011<br />

2012<br />

B 2 B - M A G A Z I N E F O R T H E R A I L W A Y I N D U S T R Y<br />

wachSenDeS inlanDSgeSchÄFT<br />

<strong>Rekordumsatz</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>deutsche</strong><br />

<strong>Bahnindustrie</strong><br />

Das Freigelände der <strong>InnoTrans</strong> 2010: Schienenfahrzeuge haben nach wie vor den größten Anteil am Gesamtumsatz der <strong>deutsche</strong>n <strong>Bahnindustrie</strong>.<br />

Die Unternehmen der Bahntechnikbranche<br />

in Deutschland erzielten im<br />

vergangenen Jahr mit einem Umsatz<br />

in Höhe von 10,9 Milliarden EUR ein<br />

neues Allzeithoch. Das entspricht einem<br />

Wachstum gegenüber 2009 um 4,8<br />

Prozent. Der Umsatz der <strong>Bahnindustrie</strong><br />

steigt damit zum fünften Mal in Folge,<br />

erklärt der Verband der <strong>Bahnindustrie</strong><br />

in Deutschland (VDB) e.V.<br />

Die Bahntechnikhersteller in Deutschland<br />

haben sich in den zurückliegenden<br />

Jahren trotz Weltwirtschaftskrise gut behauptet.<br />

Die Bestellungen der Branche<br />

sind 2010 um 9,7 Prozent auf ein Volumen<br />

von 11,3 Milliarden EUR gewachsen. Die<br />

Zahl der Beschäftigten im Inland stieg<br />

leicht um 2,2 Prozent auf 45.800. „Treibende<br />

Kraft der positiven Umsatzentwicklung<br />

war das Inlandsgeschäft“, erklärt<br />

der Präsident des VDB, Klaus Baur.<br />

„Es stieg um 13,3 Prozent auf ein Volumen<br />

von 5,1 Milliarden EUR.“ Das Auslandsgeschäft<br />

liegt mit einem Volumen<br />

in Höhe von insgesamt 5,8 Milliarden EUR<br />

unverändert vor dem Inlandsgeschäft.<br />

Den größten Anteil am Gesamtumsatz<br />

der Branche haben Schienenfahrzeuge.<br />

Dreiviertel ihres Geschäfts bestreiten <strong>die</strong><br />

Bahntechnikhersteller mit Triebzügen,<br />

Lokomotiven, U- und Straßenbahnen sowie<br />

mit Waggons <strong>für</strong> den Personen- und<br />

Güterverkehr, ein Drittel davon entfällt allein<br />

auf den <strong>deutsche</strong>n Markt. Vor <strong>die</strong>sem<br />

Hintergrund hat <strong>die</strong> Zulassung von<br />

Schienenfahrzeugen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zughersteller<br />

eine herausragende Bedeutung.<br />

„Wir stehen hierzu vor dem Abschluss<br />

einer Neuregelung im Eisenbahnsektor,<br />

<strong>die</strong> das Zulassungsverfahren verbindlich<br />

und effektiver organisiert als in der Vergangenheit“,<br />

sagt Baur. „Die Gespräche<br />

dazu unter Federführung des Bundesministeriums<br />

<strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

mit dem Eisenbahn-Bundesamt<br />

und der Deutschen Bahn sind gut und<br />

konstruktiv.“<br />

Rückläufe bei der<br />

Infrastrukturausrüstung<br />

Beim Auftragseingang, der als Indikator<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> aktuelle Branchenentwicklung<br />

gilt, zogen insbesondere <strong>die</strong> Bestellungen<br />

aus dem Ausland wieder kräftig<br />

an. Sie stiegen auf 5,9 Milliarden EUR<br />

um 15,7 Prozent. Auch <strong>die</strong> heimischen<br />

Bahnbetreiber bestellten bei Bahntechnikherstellern<br />

mit 5,4 Milliarden EUR um<br />

3,8 Prozent mehr als noch 2009. Alarmiert<br />

zeigt sich <strong>die</strong> Branche jedoch angesichts<br />

des erheblichen Bestellrückgangs<br />

<strong>für</strong> Infrastrukturausrüstungen.<br />

Sie sanken insgesamt um 13,8 Prozent.<br />

<strong>InnoTrans</strong> 2012<br />

auf Erfolgskurs<br />

70 Prozent der Ausstellungsfläche<br />

sind bereits jetzt gebucht – <strong>die</strong><br />

<strong>InnoTrans</strong> scheint ihre Erfolgsgeschichte<br />

auch im nächsten Jahr<br />

fortzusetzen.<br />

siehe Seite 2<br />

„Die rückläufi gen Bestellungen <strong>für</strong> Infrastrukturausrüstungen<br />

sind unbefriedigend“,<br />

sagt Baur. Sie gingen auf einem<br />

ohnehin niedrigen Niveau weiter deutlich<br />

um 13,8 Prozent zurück auf ein Volumen<br />

von nur noch 2,5 Milliarden EUR.<br />

Betroffen sind insbesondere Hersteller<br />

von Leit- und Sicherungstechnik, also<br />

zum Beispiel <strong>die</strong> im VDB organisierten<br />

Stellwerksanbieter. Für den VDB-Hauptgeschäftsführer<br />

Ronald Pörner ist <strong>die</strong>se<br />

Entwicklung „umso bedauerlicher, weil<br />

es einen hohen Nachholbedarf bei Ersatzinvestitionen<br />

in <strong>die</strong>sem Bereich gibt.<br />

Summa Summarum besteht ein zusätzlicher<br />

Ersatzbedarf an Leit- und Sicherungstechnik<br />

von jährlich etwa 250<br />

Millionen EUR. Hier gilt es, ein Investitionsprogramm<br />

zu entwickeln und umzusetzen.“<br />

In der Verantwortung sieht<br />

Pörner hier aber nicht allein den Netzbetreiber:<br />

„Vielmehr ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Höhe der<br />

Mittel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ersatzinvestitionen in ers-<br />

E-Mobility<br />

als Zukunftskonzept<br />

Bombar<strong>die</strong>r baut seine Primove-<br />

Technik weiter aus. Ziel ist es, einen<br />

gemeinsamen Elektroantrieb<br />

<strong>für</strong> Straßenbahn, Busse, Lkw und<br />

Autos zu entwickeln.<br />

siehe Seite 5<br />

ter Linie der Bund als Eigentümer des<br />

Netzes verantwortlich.“<br />

Faire Bedingungen<br />

<strong>für</strong> Busse und Bahnen<br />

Rückendeckung<br />

<strong>für</strong> Absenktunnel<br />

Foto: Messe Berlin<br />

Mit Blick auf <strong>die</strong> von der Bundesregierung<br />

in <strong>die</strong>sem Jahr angestrengte Liberalisierung<br />

des Buslinienfernverkehrs fordert<br />

der VDB eine Marktöffnung mit Augenmaß.<br />

„Grundsätzlich steht der Verband der<br />

<strong>Bahnindustrie</strong> in Deutschland dem Vorhaben<br />

nicht ablehnend gegenüber. Es muss<br />

dabei aber unbedingt sichergestellt werden,<br />

dass gleiche und faire Ausgangsbedingungen<br />

<strong>für</strong> Bahnen und Busse gelten“,<br />

erklärt Pörner. „So fallen <strong>für</strong> jeden auf der<br />

Schiene gefahrenen Kilometer Mautgebühren<br />

in Form von Trassenpreisen an. Der<br />

Buslinienfernverkehr soll hingegen keinen<br />

einzigen Euro an Maut <strong>für</strong> <strong>die</strong> Benutzung<br />

der Autobahnen bezahlen. Diese Ungleichbehandlung<br />

sollte im Gesetzgebungsverfahren<br />

möglichst aufgehoben werden.“<br />

Fehmarnbelt: Zwischen Dänemark<br />

und Deutschland könnten Züge<br />

bald auch unterirdisch fahren. Die<br />

Dänen bevorzugen einen Tunnel<br />

statt einer Brücke.<br />

siehe Seite 6


2<br />

innoTRanS aKTUell<br />

innoTRanS 2012<br />

Weltleitmesse erneut auf Erfolgskurs:<br />

70 Prozent der Ausstellungsfl äche gebucht<br />

Die nächste <strong>InnoTrans</strong> fi ndet vom<br />

18. bis zum 21. September 2012 statt.<br />

Schon jetzt sind nach Angaben des<br />

Veranstalters Messe Berlin rund 70<br />

Prozent der Ausstellungsfl äche gebucht.<br />

Die Nachfrage aus dem asiatischen<br />

und südamerikanischen Raum<br />

ist dabei besonders groß.<br />

Laut Messe Berlin haben in den letzten<br />

Monaten mehrere hundert Aussteller<br />

<strong>die</strong> Konditionen des sogenannten<br />

Early Bird-Rabatts genutzt und<br />

Standfl ächen <strong>für</strong> <strong>die</strong> nächste Weltleitmesse<br />

der Schienenverkehrstechnik<br />

angemeldet. Knapp anderthalb Jahre<br />

vor ihrem Start hat <strong>die</strong> <strong>InnoTrans</strong> 2012<br />

dadurch eine Ausstellungsfl äche erreicht,<br />

<strong>die</strong> bereits rund 70 Prozent der<br />

zur Vorjahresveranstaltung belegten<br />

Fläche entspricht. Sowohl <strong>die</strong> Nachfrage<br />

nach Hallenfl äche als auch nach<br />

Präsentationsmöglichkeiten auf dem<br />

Gleis- und Freigelände sei weiterhin<br />

sehr hoch. Nach Angaben des Veranstalters<br />

äußern Unternehmen insbesondere<br />

den Wunsch nach mehr Ausstellungsfl<br />

äche und einer weiteren<br />

Foto: DB AG / Reiner Schedler<br />

2010 nutzten in Deutschland fast<br />

10,7 Milliarden Fahrgäste den Linienverkehr<br />

mit Bussen und Bahnen.<br />

Dies entspricht rund 30 Millionen<br />

Personenfahrten am Tag.<br />

2010 präsentierten sich 2.243 Aussteller auf der <strong>InnoTrans</strong> und auch <strong>für</strong><br />

2012 brechen <strong>die</strong> Buchungen bereits alle Rekorde. Foto: Messe Berlin<br />

RÜcKBlicK ÖPnV 2010<br />

Täglich fast 30 Millionen Fahrten mit Bussen und Bahnen<br />

inTeRView caReeR PoinT<br />

Die <strong>InnoTrans</strong> als Jobbörse<br />

Die 25-jährige Maryam Akbarnejad<br />

nutzte das Career-Point-Angebot auf<br />

der <strong>InnoTrans</strong> 2010 und stellte sich bei<br />

verschiedenen Firmen vor. Mit Erfolg:<br />

Seit Anfang Dezember arbeitet sie als<br />

Systemingenieurin <strong>für</strong> <strong>die</strong> Siemens<br />

Division Mobility.<br />

Frau Akbarnejad, Sie haben sich auf<br />

der <strong>InnoTrans</strong> 2010 bei Siemens vorgestellt<br />

und sind dort inzwischen fest angestellt.<br />

Wie sind Sie auf <strong>die</strong> Idee gekommen,<br />

<strong>die</strong> Messe als Jobbörse zu<br />

nutzen?<br />

Ich habe <strong>die</strong> <strong>InnoTrans</strong> bereits als Studentin<br />

besucht. 2008 hatte das Institut<br />

<strong>für</strong> Eisenbahnwesen und Verkehrssicherung<br />

der TU Braunschweig eine<br />

Exkursion hierhin organisiert. Die <strong>InnoTrans</strong><br />

im September 2010 kam dann<br />

<strong>für</strong> mich genau zum richtigen Zeitpunkt.<br />

Internationalisierung der <strong>InnoTrans</strong>.<br />

So planen beispielsweise Aussteller,<br />

<strong>die</strong> im vergangenen Jahr zum ersten<br />

Mal auf der Messe waren, mehr Fläche.<br />

Auf <strong>die</strong>se Entwicklung hatte <strong>die</strong><br />

Messe Berlin schon 2008 und 2010<br />

mit der Einbeziehung weiterer Hallen<br />

reagiert. Zu den bereits ange-<br />

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte,<br />

blieb <strong>die</strong> Zahl der Fahrgäste gegenüber<br />

2009 nahezu konstant (+ 0,1<br />

Prozent). Im Nahverkehr wurden 2010<br />

je Fahrt durchschnittlich 9,3 Kilometer<br />

und im Fernverkehr 290 Kilometer zurückgelegt.<br />

Die Beförderungsleistung –<br />

das Produkt aus den beförderten Personen<br />

und der Fahrtweite – lag bei rund<br />

135,5 Milliarden Personenkilometern<br />

und war damit ein Prozent höher als<br />

Ich stand kurz vor meinem Masterabschluss<br />

und plante meinen Berufseinstieg.<br />

Auf den Internetseiten der<br />

Messe las ich, dass sich hier interessante<br />

potentielle Arbeitgeber auf einem<br />

Career Point präsentieren. Dazu<br />

gehörte auch Siemens, mein jetziger<br />

Arbeitgeber. Am Career Point Pavilion<br />

hatte ich ein vielversprechendes Gespräch<br />

mit einer Siemens-Personalreferentin<br />

und übergab daraufhin meine<br />

Bewerbungsunterlagen.<br />

Wie viel Zeit lag zwischen der Messe<br />

und Ihrem Arbeitsbeginn?<br />

Es ging alles ganz schnell. Kurz nach<br />

der <strong>InnoTrans</strong> hatte ich schon ein Telefoninterview<br />

und eine Einladung<br />

zum Vorstellungsgespräch. Zwei Monate<br />

später, Anfang Dezember, wurde<br />

ich Siemens-Mitarbeiterin in Erlangen.<br />

meldeten Ausstellern gehören neben<br />

den großen Systemherstellern<br />

viele mittelständische Zulieferer aus<br />

aller Welt. Auch 2012 soll <strong>die</strong> hohe<br />

Internationalität eines der Markenzeichen<br />

der Branchenleitmesse sein.<br />

Schon jetzt kommt etwa jeder zweite<br />

angemeldete Aussteller aus dem in-<br />

2009. Im mittelfristigen Vergleich zeigt<br />

sich ein beständig leichter Zuwachs der<br />

Fahrgastzahlen. So wurden gegenüber<br />

dem Jahr 2005 im Linienverkehr 0,5 Milliarden<br />

mehr Fahrgäste registriert (+ 4,9<br />

Prozent). Hierzu trugen mit deutlichen<br />

Zuwächsen <strong>die</strong> Eisenbahnen und <strong>die</strong><br />

Straßenbahnen bei. So konnten der<br />

Eisenbahn-Nah- und Fernverkehr ein<br />

Plus von 11,5 Prozent bzw. 6,1 Prozent<br />

verzeichnen. Die Straßenbahnen leg-<br />

Maryam<br />

Akbarnejad<br />

Foto: Siemens<br />

Der Messestand der Siemens AG war<br />

mit dem Career-Point-Logo versehen –<br />

wie bewerten Sie das Career-Point-<br />

Programm insgesamt?<br />

Das Career-Point-Logo hat <strong>die</strong> gezielte<br />

Kontaktaufnahme erleichtert. Das Programm<br />

bietet außerdem <strong>die</strong> Gelegenheit<br />

eines direkten persönlichen Kontakts<br />

mit den Personalverantwortlichen<br />

der Unternehmen.<br />

Über <strong>die</strong> innoTrans<br />

Die <strong>InnoTrans</strong> ist einer der weltweit<br />

führenden Business-Treffs<br />

<strong>für</strong> Verkehrstechnik. Zur <strong>InnoTrans</strong><br />

2010 präsentierten 2.243 Aussteller<br />

aus 45 Ländern ihre innovativen<br />

Produkte und Dienstleistungen.<br />

Die insgesamt 103.295 Fachbesucher<br />

kamen aus über 100 Ländern<br />

nach Berlin. Angebotsschwerpunkte<br />

der neunten <strong>InnoTrans</strong> vom<br />

18. bis 21. September 2012 sind<br />

Railway Technology, Infrastructure,<br />

Tunnel Construction, Interiors<br />

und Public Transport.<br />

Weitere Informationen über <strong>die</strong><br />

<strong>InnoTrans</strong> und aktuelle Entwicklungen<br />

in der internationalen Verkehrstechnik<br />

unter:<br />

� www.innotrans.de<br />

ternationalen Raum. Das Interesse<br />

chinesischer, japanischer und brasilianischer<br />

Unternehmen an der <strong>InnoTrans</strong><br />

ist dabei besonders groß.<br />

ten um 7,1 Prozent zu. Im Omnibusnahverkehr<br />

stagnierten <strong>die</strong> Fahrgastzahlen<br />

unterdessen: Im Nahverkehr<br />

beförderten <strong>die</strong> Unternehmen im Jahr<br />

2010 mit rund 10,6 Milliarden Fahrgästen<br />

genauso viele Personen wie im Vorjahr.<br />

Dabei wurde der Omnibusnahverkehr<br />

mit 5,2 Milliarden Fahrgästen (– 0,7<br />

Prozent) seltener genutzt. Der Straßen-,<br />

Stadt- und U-Bahnverkehr hat mit 3,7<br />

Milliarden beförderten Personen (+ 0,2<br />

Welche Tipps können Sie anderen<br />

Job-Suchenden beim Messebesuch<br />

geben?<br />

Ich empfehle, sich schon im Vorfeld einen<br />

Fragenkatalog zu erstellen. Ein offenes<br />

und professionelles Auftreten ist<br />

wichtig. Aus meiner Erfahrung kann ich<br />

sagen, dass <strong>die</strong> Ansprechpartner auf<br />

den Firmenständen sehr gesprächsbereit<br />

und offen <strong>für</strong> jegliche Fragen sind.<br />

www.innotrans.DE<br />

Schienengüterverkehr<br />

2010: Vorjahresverluste<br />

zum Teil ausgeglichen<br />

Im Jahr 2010 wurden insgesamt<br />

355,7 Millionen Tonnen Güter auf<br />

dem <strong>deutsche</strong>n Schienennetz<br />

transportiert. Nach dem Einbruch<br />

im Jahr 2009 mit einem Rückgang<br />

von 15,9 Prozent ist der Gütertransport<br />

im Jahr 2010 mit einem Plus<br />

von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />

so stark gestiegen wie nie zuvor.<br />

Er unterschritt aber den bisherigen<br />

Höchstwert des Jahres 2008<br />

von 371,3 Millionen Tonnen um<br />

4,2 Prozent. Die Transportleistung<br />

stieg um zwölf Prozent auf 107,3<br />

Milliarden Tonnenkilometer und<br />

entsprach damit nahezu dem Wert<br />

von 2006 (107,0 Milliarden Tonnenkilometer).<br />

2010 wurden Güter<br />

durchschnittlich 302 Kilometer<br />

weit befördert,<br />

<strong>die</strong> Transportweite<br />

ist<br />

damit im Vergleich<br />

zum Vorjahr<br />

um 1,8 Prozent<br />

gesunken.<br />

Prozent) nur leicht zugenommen. Dagegen<br />

konnte der Nahverkehr mit Eisenbahnen<br />

(einschließlich S-Bahnen)<br />

Zuwächse um zwei Prozent auf über<br />

2,2 Milliarden Fahrgäste verzeichnen.<br />

Auch der Fernverkehr mit Eisenbahnen<br />

blieb mit 126 Millionen Reisenden<br />

(+ 2,4 Prozent) über dem Vorjahresergebnis.<br />

Die Beförderungsleistung<br />

stieg um 3,7 Prozent auf 36,1 Milliarden<br />

Personenkilometer.<br />

Herausgeber<br />

Messe Berlin GmbH<br />

Competence Center<br />

MS Mobility & Services<br />

Messedamm 22, D-14055 Berlin<br />

Telefon: + 49 (0)30 / 30 38 - 23 76<br />

Fax: + 49 (0)30 / 30 38 - 21 90<br />

E-Mail: innotrans@messe-berlin.de<br />

Internet: www.innotrans.de<br />

Konzeption, Anzeigen<br />

DVV Media Group / Eurailpress<br />

riccardo.distefano@dvvmedia.com<br />

Redaktion<br />

Messe Berlin GmbH<br />

hofer@messe-berlin.de<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

BONUM news + marketing, Hamburg<br />

innotransreport@bonum.net<br />

Layout und dtp<br />

Spree-Presse- und PR-Büro<br />

GmbH, Berlin<br />

www.spree-pr.com<br />

Bildnachweis<br />

Messe Berlin GmbH sowie Fotos<br />

der genannten Hersteller<br />

Druck<br />

Axel Springer, Druckhaus Spandau


MillionenaUFTRag<br />

Vossloh Kiepe und Alstom bauen Stadtbahn <strong>für</strong><br />

Hannover<br />

Ein Konsortium aus Vossloh Kiepe<br />

und Alstom baut <strong>die</strong> neuen Stadtbahnen<br />

<strong>für</strong> Hannover. Diese Entscheidung<br />

der üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe<br />

AG ist das Ergebnis eines Ausschreibungsverfahrens.<br />

Insgesamt sollen 50 Fahrzeuge des<br />

neuen Stadtbahnwagentyps TW 3000<br />

gebaut werden, zudem besteht eine<br />

Option <strong>für</strong> 96 Fahrzeuge des gleichen<br />

Typs im Zeitraum von 2015 bis Mitte der<br />

zwanziger Jahre. Der Auftrag über <strong>die</strong><br />

50 Fahrzeuge hat ein Volumen von rund<br />

126 Millionen EUR. Möglich wird <strong>die</strong>se<br />

Investition, weil <strong>die</strong> Anschaffung zu 50<br />

Prozent von der Landesnahverkehrsgesellschaft<br />

Niedersachsen mbH (LNVG)<br />

gefördert wird. Grund <strong>für</strong> den Kauf ist,<br />

dass <strong>die</strong> ältesten im Einsatz befi ndlichen<br />

Stadtbahnfahrzeuge des Typs TW<br />

6000 ein Alter von über 30 Jahren erreicht<br />

haben. Dadurch nehmen Störungen<br />

zu, Ausfälle häufen sich, Ersatzteile<br />

sind immer schwerer zu beschaffen und<br />

<strong>die</strong> Akzeptanz der Kunden <strong>für</strong> das in <strong>die</strong><br />

Jahre gekommene grüne Modell nimmt<br />

ab. Langfristig benötigt <strong>die</strong> üstra insgesamt<br />

146 neue Stadtbahnwagen bis<br />

aUSSchReiBUng<br />

Basel sucht <strong>die</strong> Super-Tram<br />

Mit 60 neuen Tramwagen soll <strong>die</strong> Flotte der Baseler Verkehrs-Betriebe modernisiert werden. Foto: Bildarchiv BVB<br />

Die Baseler Verkehrs-Betriebe (BVB)<br />

wollen ihre Tramfl otte in den nächsten<br />

15 Jahren grundlegend modernisieren.<br />

Ende Januar startete hier<strong>für</strong> eine entsprechende<br />

Ausschreibung. Mit einem<br />

Volumen von 60 Trams in zwei verschiedenen<br />

Längen handelt es sich um den<br />

größten Beschaffungsauftrag, den <strong>die</strong><br />

BVB je vergeben hat. Die ersten neuen<br />

Fahrzeuge sollen 2013 in Betrieb gehen.<br />

In zwei Etappen sollen jeweils rund<br />

30 neue Trams ihren Betrieb aufnehmen.<br />

Zudem bestehen Optionen auf<br />

bis zu 51 weitere Fahrzeuge. Die neuen<br />

Tramfahrzeuge sollen <strong>die</strong> technischen<br />

und gesetzlichen Anforderungen an<br />

Die Präsentation der neuen Stadtbahn (v.l.n.r.): Wilhelm Lindenberg (Vorstand Betrieb und Personal üstra),<br />

André Neiß (Vorstandschef üstra), Hauke Jagau (Aufsichtsratsvorsitzender üstra/Regionspräsident), Thomas<br />

Weber (Geschäftsführer Vossloh Kiepe), Dr. Martin Lange (Vorsitzender Geschäftsführer Alstom). Foto: üstra<br />

Mitte der zwanziger Jahre als Ersatz <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Wagen des Typs TW 6000. Gegenüber<br />

dem TW 6000 soll das neue Fahrzeug<br />

auch <strong>für</strong> mobilitätseingeschränkte<br />

und ältere Fahrgäste leichter zugänglich<br />

sein sowie einen besseren Sitzkomfort<br />

und mehr Platz <strong>für</strong> Rollstühle,<br />

Kinderwagen, Fahrräder und Gepäck<br />

bieten. Für <strong>die</strong> Fahrer wird es ergonomi-<br />

eine moderne Stadttram längerfristig<br />

ebenso bewältigen können wie <strong>die</strong><br />

sich abzeichnende demografi sche Entwicklung<br />

oder <strong>die</strong> Anforderungen des<br />

Behindertengleichstellungsgesetzes.<br />

Nicht zuletzt müssen <strong>die</strong> neuen Fahrzeuge<br />

angesichts der bevorstehenden<br />

grenzüberschreitenden Tramlinien auch<br />

europäische Normen erfüllen. Die Budgetgewichtung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausschreibung<br />

steht bereits fest: Mit zusammen 40<br />

Prozent haben der Angebotspreis und<br />

<strong>die</strong> Betriebskosten (life cycle costs inklusive<br />

Energiekosten) das größte Gewicht.<br />

Mit 30 Prozent werden <strong>die</strong> kundenrelevanten<br />

Aspekte gewichtet. Dazu<br />

zählen <strong>die</strong> Zweckmäßigkeit <strong>für</strong> Mobili-<br />

sche Arbeitsplätze geben, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Fehlzeiten<br />

wegen Rückenbeschwerden und<br />

Bandscheibenschäden senken sollen.<br />

Das neue Stadtbahnfahrzeug benötigt<br />

zudem keine Klapptrittstufen mehr, da<br />

es auf den Stadtbahnlinien 3, 7 und 8<br />

eingesetzt werden kann, <strong>die</strong> seit 2009<br />

komplett mit Hochbahnsteigen ausgestattet<br />

sind. Durch <strong>die</strong> damit verbun-<br />

tätseingeschränkte, <strong>die</strong> Bewegungsfreiheit<br />

und das Sicherheitsgefühl, der<br />

Fahrkomfort sowie das Erscheinungsbild.<br />

Die letzten 30 Prozent stehen <strong>für</strong><br />

technische Werte wie <strong>die</strong> Trambauart<br />

oder <strong>die</strong> Lärm- und Erschütterungsemissionen<br />

zur Verfügung. Der Zuschlag soll<br />

dabei nur einem Angebot zuteil werden,<br />

das auf dem bestehenden BVB-Schienennetz<br />

ohne teure Anpassungen und<br />

Umbauten einsetzbar ist. Dazu muss der<br />

Hersteller <strong>die</strong> Einhaltung zwingender<br />

Produktanforderungen bezüglich Profi<br />

l, Gleisgeometrien und elektrischen<br />

Vorgaben nachweisen. Die Vergabeentscheidung<br />

wird voraussichtlich Ende<br />

September 2011 gefällt.<br />

PUBlic TRanSPoRT / inTeRioRS<br />

dene Gewichtseinsparung und durch<br />

eine effi zientere Energierückspeisung<br />

kann der Energieverbrauch um bis zu<br />

15 Prozent gesenkt werden.<br />

Produziert werden Hannovers neue<br />

Stadtbahnen in Düsseldorf, Salzgitter<br />

und Leipzig. Die ersten Fahrzeuge<br />

sollen voraussichtlich im Sommer 2013<br />

geliefert werden.<br />

PReMieRe in DeUTSchlanD<br />

E-Ticketing ohne Grenzen<br />

Der Geschäftsbereich Almex der Höft &<br />

Wessel-Gruppe hat jetzt <strong>für</strong> <strong>die</strong> beiden<br />

baden-württembergischen Landkreise<br />

Schwäbisch Hall und Ostalbkreis eine<br />

interoperable Lösung realisiert.<br />

Mit dem E-Ticket <strong>für</strong> zwei Verkehrsverbünde<br />

gibt es in Deutschland erstmals<br />

eine grenzenlose, überregionale E-Ticketing-Lösung.<br />

Fahrgäste können mit<br />

ihrem E-Ticket sowohl in „ihrer” Region<br />

als auch in der Nachbarregion mit<br />

den Linienbussen unterschiedlicher<br />

Verkehrsunternehmen fahren. Bisher<br />

musste extra ein Ticket <strong>für</strong> <strong>die</strong> Nachbarregion<br />

gekauft werden. In Deutschland<br />

ist <strong>die</strong>s eine Premiere. Trotz des <strong>für</strong><br />

ganz Deutschland gültigen E-Ticketing-<br />

Standards VDV-KA wurden bisher ledig-<br />

Hamburg will modernstes<br />

Bussystem Europas<br />

Als Alternative zur umstrittenen Stadtbahn<br />

will Hamburgs neuer erster<br />

Bürgermeister Olaf Scholz das „modernste<br />

Bussystem Europas“ schaffen<br />

– das erklärte er bei seinem Regierungsantritt<br />

im März. So sollen ab<br />

2020 nur noch emissionsfreie Busse<br />

angeschafft werden. Zudem sollen<br />

weitere Busspuren geschaffen und<br />

eine Ampelvorrangschaltung realisiert<br />

werden. Auch über <strong>die</strong> Einführung<br />

elektrisch spurgeführter Busse<br />

wird nachgedacht. Diese sollen hinsichtlich<br />

Komfort und Leistungsfähigkeit<br />

an eine Stadtbahn heranreichen,<br />

so Scholz. Darüber hinaus will Scholz<br />

den barrierefreien Ausbau der U-<br />

Bahn-Stationen fördern: Bis 2015 sollen<br />

statt vier nun 20 Bahnhöfe umgebaut<br />

sein, bis 2020 sogar alle.<br />

Hamburg: Busse statt Stadtbahn.<br />

Foto: Hochbahn AG<br />

lich geschlossene Lösungen <strong>für</strong> einzelne<br />

Regionen verwirklicht. „Es ist unser Ziel,<br />

dass das E-Ticket einzelner Verkehrsverbünde<br />

in ganz Deutschland genutzt werden<br />

kann. Dann werden noch mehr Fahrgäste<br />

auf Bus und Bahn umsteigen”, ist<br />

sich Thomas Wolf, Vorstand der Höft &<br />

Wessel-Gruppe, sicher. Almex konnte<br />

mit seiner intelligenten Lösung <strong>die</strong> beiden<br />

E-Ticketing-Systeme der Landkreise<br />

Schwäbisch Hall und Ostalbkreis miteinander<br />

verbinden. Und das, obwohl beide<br />

unterschiedlich funktionieren: Während<br />

im Ostalbkreis der Fahrpreis beim Einstieg<br />

in den Bus sofort abgebucht wird,<br />

setzt Schwäbisch Hall das Check-in/<br />

Check-out-System von Almex ein. Die<br />

Kosten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fahrt werden dann zum<br />

günstigsten Preis berechnet.<br />

Ein Ticket, zwei Regionen – Höft & Wessel macht es möglich. Foto:Höft & Wessel<br />

3<br />

Foto: Höft & Wessel


4 PUBlic TRanSPoRT / inTeRioRS<br />

URBino 12 aUch in Den TRoPen UnTeRwegS<br />

Hybridbus von Solaris mit neuem Einsatzgeb<br />

Die Nahverkehrsfl otte auf der französischen<br />

Insel La Réunion hat Verstärkung<br />

erhalten: Sechs Solaris-Busse<br />

sind ab sofort unter Palmen im Einsatz.<br />

Unter ihnen ist auch ein klimaschonender<br />

Urbino 12 Hybrid mit parallelem<br />

Hybridantrieb von Eaton.<br />

Dieser <strong>die</strong>sel-elektrische Hybridbus<br />

spart bis zu 33 Prozent Kraftstoff.<br />

Das neueste Einsatzgebiet <strong>für</strong> den<br />

umweltschonenden Solaris Urbino<br />

12 Hybrid ist tropisch: Die zu Frankreich<br />

gehörende Insel La Réunion im<br />

Indischen Ozean. Der internationale<br />

Verkehrskonzern Transdev setzt den<br />

<strong>die</strong>sel-elektrischen Hybridbus gemeinsam<br />

mit fünf klassisch <strong>die</strong>selgetriebenen<br />

Urbino 12 im Stadtverkehr<br />

der Inselhauptstadt Saint-Denis ein.<br />

Der Solaris Urbino 12 Hybrid ist mit<br />

einem parallelen Hybridsystem von<br />

Eaton ausgestattet. Ein 44 Kilowatt<br />

starker Elektromotor arbeitet mit einem<br />

Cummins-Dieselmotor zusammen,<br />

der den neusten Abgasstandards<br />

<strong>für</strong> Busse entspricht. Die<br />

MillionenaUFTRag<br />

Houston bestellt<br />

19 Stadtbahnen<br />

La Réunion: Der Urbino 12<br />

Hybrid von Solaris kommt in<br />

der Inselhauptstadt Saint-Denis<br />

zum Einsatz. Fotos: Solaris<br />

Kraftübertragung erfolgt über das in<br />

der Hybrideinheit integrierte automatisierte<br />

Schaltgetriebe mit sechs<br />

Gängen. Beim Bremsen zurückgewonnene<br />

Energie wird in Lithium-Ionen-Batterien<br />

im Fahrzeug gespeichert,<br />

um anschließend zur erneuten<br />

Beschleunigung verwendet zu wer-<br />

Der Betreiber Houston Metro will seine Flotte an Stadtbahnen erweitern<br />

und hat Siemens mit der Lieferung von 19 Fahrzeugen des Typs S70 (Fotos)<br />

im Wert von 83 Millionen USD (rund 57 Millionen EUR) beauftragt. Damit<br />

steigt <strong>die</strong> Zahl der Siemens-Fahrzeuge in der texanischen Metropole auf<br />

insgesamt 37. Die Niederfl ur-Konstruktion der Fahrzeuge sorgt <strong>für</strong> einen<br />

bequemen, barrierefreien Einstieg, <strong>die</strong> Reisegeschwindigkeit mit maximal<br />

106 Stundenkilometern macht <strong>die</strong> Bahn zu einer attraktiven Alternative zum<br />

Auto. Speziell <strong>für</strong> den amerikanischen Markt entwickelt, werden <strong>die</strong> S70-<br />

Fahrzeuge komplett im Siemens-Werk in Sacramento, Kalifornien, gefertigt<br />

und sollen ab Oktober 2012 ausgeliefert werden. Fotos: Siemens<br />

den. Bis zu 33 Prozent Energie könnten<br />

auf <strong>die</strong>se Weise gespart werden,<br />

so Solaris.<br />

Kühles Klima an Bord<br />

Für den Einsatz auf La Réunion hat Solaris<br />

<strong>die</strong> Busse mit leistungsfähigen Klimaanlagen<br />

an das tropische Klima an-<br />

37 Gasbusse<br />

<strong>für</strong> Norwegen<br />

Insel La Réunion<br />

Der norwegische Verkehrsbetrieb Tide<br />

ASA hat 37 Mercedes-Benz Citaro Gelenkbusse<br />

mit Gasantrieb in EEV-Ausführung<br />

(Enhanced Environmentally<br />

Friendly Vehicle) bestellt. Die mit Erdgas<br />

betriebenen Niederflur-Stadtbusse<br />

zeichnen sich durch ihre geringen<br />

Schadstoffemissionen speziell<br />

bei den Stickoxiden und Partikeln aus<br />

und unterschreiten <strong>die</strong> heute geltenden<br />

Euro 5-Emissionswerte schon deutlich.<br />

Für den Antrieb sorgt der Erdgas-Motor<br />

M 447 hLAG, der in zwei Leistungsvarianten<br />

185 Kilowatt (252 PS) bzw. 240<br />

Kilowatt (326 PS) angeboten wird. Tide<br />

ASA ist einer der größten Verkehrsbetriebe<br />

in Norwegen <strong>für</strong> öffentlichen<br />

Personenverkehr auf der Straße und zu<br />

Wasser. Der Betrieb beschäftigt 3.700<br />

Mitarbeiter und betreibt rund 1.000 Omnibusse<br />

und 80 Fähren sowie Express-<br />

Boote. Die Citaro-Erdgasbusse stehen<br />

in zwei Längenvarianten als Solo-Fahrzeug<br />

mit 12 Metern Länge und als Gelenk-Fahrzeug<br />

mit 18 Metern Länge zur<br />

Verfügung. Die Norweger haben den 18<br />

Meter langen Gelenkzug gewählt, der<br />

bis zu 138 Fahrgäste aufnehmen kann.<br />

S-Bahn Stuttgart startet<br />

Videoüberwachung<br />

Die S-Bahn Stuttgart startet <strong>die</strong> Videoüberwachung<br />

in ihren Zügen. Ziel ist<br />

es, <strong>die</strong> Sicherheit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fahrgäste weiter<br />

zu erhöhen und Vandalismusschäden<br />

zu begrenzen. Im S-Bahn-Vertrag<br />

gepasst. La Réunion liegt 800 Kilometer<br />

östlich von Madagaskar. Die Insel ist<br />

als Übersee-Département unmittelbarer<br />

Teil der französischen Republik<br />

und der Europäischen Union. Der Nahverkehr<br />

in der Hauptstadt Saint-Denis<br />

wird von Transdev durchgeführt. Transdev<br />

setzt auch in Straßburg sowie im<br />

Großraum Paris auf klimafreundliche<br />

zwischen dem Verband Region Stuttgart<br />

und DB Regio ist <strong>die</strong> Ausstattung von 60<br />

Zügen der Baureihe ET 423 geregelt. Die<br />

ersten 28 Fahrzeuge sind bereits mit aktivierter<br />

Kameraanlage im Einsatz. Jeder<br />

S-Bahn-Zug ist mit 16 Kameras ausgestattet.<br />

Die Kameras zeichnen das Geschehen<br />

im Innenraum auf. Kamerasymbole<br />

im Bereich der Türen weisen auf <strong>die</strong><br />

Videoüberwachung im Zug hin. Die Bilder<br />

werden maximal 72 Stunden gespeichert<br />

und somit <strong>die</strong> Vorgaben des Datenschutzes<br />

eingehalten. Bis Ende <strong>die</strong>ses<br />

Jahres sollen auch <strong>die</strong> restlichen 32 Züge<br />

der Baureihe ET 423 <strong>die</strong> Videoausrüstung<br />

erhalten. Die 83 neuen S-Bahn-Züge der<br />

Baureihe ET 430, <strong>die</strong> voraussichtlich ab<br />

Ende 2012 im Stuttgarter S-Bahn-Netz<br />

unterwegs sein werden, verfügen bereits<br />

ab Werk über eine Videoausrüstung.<br />

Deutschland finanziert<br />

U-Bahn in Vietnam<br />

Deutschland wird <strong>die</strong> Linie 2 des Stadtbahnsystems<br />

in Ho Chi Minh City mit<br />

240,75 Millionen EUR finanzieren. Einen<br />

entsprechenden Finanzierungsvertrag<br />

hat <strong>die</strong> KfW-Bankengruppe mit<br />

dem vietnamesischen Finanzministerium<br />

unterzeichnet. Insgesamt hat das<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaft und<br />

Technologie einen Zuschuss in Höhe<br />

von 85,75 Millionen EUR bereitgestellt,<br />

der durch einen Finanzkredit der KfW<br />

ergänzt wird. Dadurch soll der Transfer<br />

von klimafreundlicher Schlüsseltechnologie<br />

ermöglicht und <strong>deutsche</strong>n<br />

Unternehmen der Marktzugang erleichtert<br />

werden.<br />

Solaris-Hybridbusse. Für Solaris sind<br />

<strong>die</strong>se Busse auf La Réunion <strong>die</strong> zweite<br />

Lieferung außerhalb des europäischen<br />

Kontinents. Bereits seit 2008 fahren 225<br />

Solaris-Busse in Dubai und bewähren<br />

sich dort unter anspruchsvollen klimatischen<br />

Bedingungen.<br />

Designpaket <strong>für</strong><br />

französischen Markt<br />

Speziell <strong>für</strong> den französischen Markt<br />

hat Solaris darüber hinaus ein neues,<br />

optionales Design- und Ausstattungspaket<br />

<strong>für</strong> den Niederfl urbus Urbino<br />

entwickelt. Damit wird der Urbino<br />

zum „Bus à haut niveau de service“<br />

(BHNS) entsprechend den Wünschen<br />

französischer Aufgabenträger<br />

und Kunden.<br />

Die Entwicklung erfolgte gemeinsam<br />

mit dem Pariser Aufgabenträger Syndicat<br />

des transports d’Île-de-France<br />

(STIF) und dem Verkehrskonzern<br />

Transdev. Zum Ausstattungsumfang<br />

des Solaris Urbino BHNS gehört <strong>die</strong><br />

dynamische Fahrzeugfront, <strong>die</strong> das<br />

Aussehen der Niederfl urstraßenbahn<br />

Hamburger U4<br />

hat Anschluss<br />

Die letzte „Barriere“ <strong>für</strong> das Hamburger<br />

U4-Projekt, der neuen Schnellbahnverbindung<br />

zwischen der Hafen-<br />

City und der Hamburger Innenstadt, ist<br />

gefallen: Nach achtwöchigen Vorarbeiten<br />

im Schutze einer Erdvereisung<br />

konnte der Durchbruch zur U-Bahn-<br />

Haltestelle Jungfernstieg mit der Öffnung<br />

des Jungfernstieg-Wehrtores<br />

gefeiert werden. Von der HafenCity<br />

Hamburg bis in <strong>die</strong> Innenstadt hatte <strong>die</strong><br />

Tunnelbohrmaschine V.E.R.A. (Von der<br />

Elbe Richtung Alster) in knapp zweieinhalb<br />

Jahren <strong>die</strong> beiden Tunnelröhren<br />

bis zu den Zielschächten auf dem<br />

Anleger Jungfernstieg gegraben. Hier<br />

war <strong>für</strong> <strong>die</strong> Maschine Schluss, <strong>die</strong> letzten<br />

Meter bis zur bestehenden Haltestelle<br />

und der Durchbruch mussten<br />

im bergmännischen Vortrieb erfolgen.<br />

Aufgrund der Bodenverhältnisse<br />

und der Nähe zur Alster musste hier<strong>für</strong><br />

das Erdreich zunächst auf bis zu minus<br />

25 Grad vereist werden. Dann konnte<br />

ein kreisrundes Loch im Durchmesser<br />

von 5,60 Meter aus der Trennwand herausgesägt<br />

werden.<br />

Der Durchbruch zur Haltestelle<br />

Jungfernstieg ist vollendet.<br />

Foto: Hochbahn AG


iet und neuem Design<br />

Facelift <strong>für</strong> <strong>die</strong> Modemetropole: In Paris ist der Urbino BHNS mit neu designter Front unterwegs.<br />

Solaris Tramino aufgreift. Im Inneren<br />

des Urbino BHNS wurde großer Wert<br />

auf Barrierefreiheit und Zugänglichkeit<br />

gelegt.<br />

Durch <strong>die</strong> Verwendung von Super-<br />

Single-Reifen auf der zweiten Achse<br />

wurde der Durchgang hier auf 850<br />

Bombar<strong>die</strong>r hat mit PrimoveCity eine<br />

eMobility-Lösung entwickelt, <strong>die</strong><br />

gleichermaßen <strong>für</strong> elektrisch betriebene<br />

Busse, Straßenbahnen, Lkw und<br />

Pkw genutzt werden könnte. Ziel ist<br />

es, durch eine einheitliche Infrastruktur<br />

elektronische Mobilitätslösungen<br />

zu fördern.<br />

Der Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />

ist bislang durch Faktoren wie<br />

Reichweite und Aufl adung stark beschränkt.<br />

Das will Bombar<strong>die</strong>r mit<br />

seinem PrimoveCity-Projekt ändern.<br />

Dahinter steckt eine verkehrsträgerübergreifende<br />

Technologie, einsetzbar<br />

<strong>für</strong> Straßenbahnen, Busse, Lkw<br />

und Pkw. PrimoveCity basiert auf<br />

der bereits erfolgreich getesteten<br />

Primove-Technik von Bombar<strong>die</strong>r:<br />

Durch den Einsatz von induktiver<br />

Energieübertragung erzeugt das Primove-System<br />

Strom mit Hilfe eines<br />

Magnetfeldes und unter der Trasse<br />

verlegten Kabeln. Der Strom wird also<br />

kontaktlos bezogen. Der stromübertragende<br />

Abschnitt wird nur aktiv<br />

geschaltet, wenn er völlig vom Fahrzeug<br />

überdeckt wird. Damit ist ein gefahrloser<br />

Betrieb gewährleistet. Eine<br />

unter dem Fahrzeug montierte Aufnahmespule<br />

wandelt das von unterirdisch<br />

verlegten Kabeln erzeugte magnetische<br />

Feld in elektrischen Strom<br />

um, der wiederum das Fahrzeugantriebssystem<br />

speist. Fahrzeug und<br />

streckenseitige Komponenten wur-<br />

Millimeter verbreitert, so dass auch<br />

Fahrgäste mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer<br />

<strong>die</strong>sen Bereich bequem<br />

passieren können. Eine LED-Beleuchtung<br />

des Mittelgangs und ein besonders<br />

rutschfester Fußbodenbelag verbessern<br />

<strong>die</strong> Sicherheit beim Ein- und<br />

Aussteigen und <strong>für</strong> stehende Passagiere.<br />

Hochaufl ösende Bildschirme im<br />

Deckenbereich sowie über den breiten<br />

Türen liefern den Fahrgästen Informationen<br />

zum Linienverlauf. Das<br />

BHNS-Design- und Ausstattungspaket<br />

<strong>für</strong> den Solaris Urbino kann mit<br />

PUBlic TRanSPoRT / inTeRioRS<br />

Urbino BHNS von innen: LED-<br />

Beleuchtung, moderne Sitze und<br />

hochaufl ösende Displays.<br />

verschiedenen umweltfreundlichen<br />

Antriebstechniken kombiniert werden,<br />

darunter das breite Angebot <strong>die</strong>sel-elektrischer<br />

Hybridbusse aus dem<br />

Solaris-Produktprogramm. Die Erprobung<br />

des Urbino BHNS erfolgt durch<br />

STIF und Transdev im Großraum Paris.<br />

e-MoBiliTy-KonZePT<br />

Verkehrstechnik der Zukunft:<br />

Bombar<strong>die</strong>r setzt auf elektrische Mobilitätslösungen<br />

den so entwickelt, dass sie alle geltenden<br />

Sicherheitsstandards erfüllen.<br />

Zuverlässiger Betrieb ist auch<br />

bei schlechter Wetterlage oder ungünstiger<br />

Bodenbeschaffenheit gewährleistet,<br />

zum Beispiel bei Schnee,<br />

Regen, Eis, Sand oder Feuchtigkeit.<br />

Erfolgreiche Testphase<br />

Nachdem <strong>die</strong> Primove-Lösung seit<br />

Sommer 2010 bereits in Augsburg<br />

mit einer Niederfl urstraßenbahn erprobt<br />

wird, testet Bombar<strong>die</strong>r <strong>die</strong><br />

Paris<br />

Technologie derzeit auch mit einem<br />

Bus auf einer 125 Meter langen Strecke<br />

in Lommel, Belgien. Aufbauend<br />

auf dem Erfolg <strong>die</strong>ser ersten beiden<br />

Projekte startet Bombar<strong>die</strong>r parallel<br />

nun das PrimoveCity-Programm, das<br />

städtische Mobilitätslösungen mit<br />

Elektrofahrzeugen untersucht. Im<br />

Sommer beginnen Tests mit einem<br />

Pkw. André Navarri, Präsident und<br />

COO von Bombar<strong>die</strong>r Transportation,<br />

sagt: „Das Bombar<strong>die</strong>r PrimoveCity-<br />

Programm verfolgt das Ziel, mit Elek-<br />

trofahrzeugen komfortable Mobilität<br />

über verschiedene Verkehrsträger<br />

hinweg bereitzustellen und somit <strong>die</strong><br />

Branche grundlegend zu verändern.<br />

Straßenbahnen, Busse, Pkw und Lkw<br />

werden <strong>für</strong> den elektrischen Betrieb<br />

ohne Oberleitungen oder Kabel ausgerüstet.<br />

Es wird keine Fahrtunterbrechungen<br />

oder lange Wartezeiten<br />

<strong>für</strong> das Nachladen von Batterien<br />

mehr geben. Am wichtigsten ist aber,<br />

dass alle Fahrzeuge <strong>die</strong> gleiche Infrastruktur<br />

nutzen könnten.“<br />

Hinter dem PrimoveCity-Konzept verbirgt sich ein verkehrsträgerübergreifendes System <strong>für</strong> elektrisch<br />

betriebene Fahrzeuge. Die Stromübertragung erfolgt dabei mittels eines Magnetfeldes. Grafik: Bombar<strong>die</strong>r<br />

5<br />

Lärmabsorbierend,<br />

wetter- und UV-beständig<br />

Das Unternehmen Rogers Corporation<br />

aus den USA produziert<br />

Bisco-MF1-Materialien. MF1 ist ein<br />

hochwertiger offenporiger Silikon-<br />

Schaumstoff. Er eignet sich <strong>für</strong> eine<br />

breite Palette von Polsterungs- und<br />

Abdichtungsanwendungen. Bei Nahverkehrsfahrzeugen<br />

werden <strong>die</strong>se<br />

Materialien <strong>für</strong> strapazierfähige, langlebige<br />

und komfortable Sitzpolster<br />

genutzt. Sie absorbieren auch Lärm<br />

im Fahrzeug-Innenraum. Herausragend<br />

sind ebenfalls <strong>die</strong> Wetter- und<br />

UV-Beständigkeit sowie <strong>die</strong> niedrige<br />

Druckverformung der MF1-Materialien.<br />

Dies gewährleistet <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Fahrgäste Sicherheit und Komfort<br />

und bietet lange Haltbarkeit. Zusätzlich<br />

vertreibt Rogers weltweit kundenspezifische<br />

Lösungen <strong>für</strong> Anti-<br />

Vibration Pads, <strong>die</strong> in schwimmenden<br />

Fußbodenkonstruktionen integriert<br />

sind und zur Schwingungsisolation,<br />

Lärm-Blockierung und -Absorption<br />

beitragen können.<br />

Foto: Rogers Corporation<br />

Hochwertiger Silikonschaumstoff<br />

im Sitz reduziert Lärm.<br />

Extrem<br />

niedriges Gewicht<br />

Speziell unter Berücksichtigung der<br />

Anforderungen im Nahverkehr hat<br />

das Unternehmen Franz Kiel den<br />

Sitz Esos entwickelt. Die Vorteile des<br />

Sitzes sind neben der sehr funktionalen<br />

Formgebung und der enormen<br />

Robustheit vor allem sein extrem<br />

niedriges Gewicht. Esos wurde<br />

in Zusammenarbeit mit Spezialisten<br />

<strong>für</strong> Leichtbaukonstruktionen entwickelt<br />

und ermöglicht den Einsatz<br />

in allen Fahrzeugvarianten des Nahverkehrs<br />

in Bus und Bahn. Weiterhin<br />

produziert <strong>die</strong> Firma Kiel einen Sitz<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> IC-Klasse: Der Sitz Comfortline<br />

bietet dank seines innovativen Federsystems<br />

laut Hersteller eine bisher<br />

unerreicht gute Ergonomie. Viele Anbauteile<br />

sorgen <strong>für</strong> höchste Funktionalität.<br />

Markante Formen setzen auch<br />

optisch neue Maßstäbe. Das extrabreite<br />

Kopfteil und <strong>die</strong> großen Kopfstützenwangen<br />

schaffen einen abge-<br />

schirmten Sitzraum.<br />

Innovatives<br />

Federsystem:<br />

C o m f o r t -<br />

line-Sitz<br />

der Firma<br />

Franz Kiel.<br />

Foto: Franz Kiel


6<br />

TUnnel conSTRUcTion / inFRaSTRUcTURe<br />

VeRBinDUng DeUTSchlanD-DÄneMaRK<br />

Rückendeckung <strong>für</strong> Absenktunnel<br />

unter dem Fehmarnbelt<br />

Die Stadt Münster und <strong>die</strong> Deutsche<br />

Bahn AG haben <strong>die</strong> Pläne zum Umbau<br />

und zur Modernisierung des Empfangsgebäudes<br />

des Hauptbahnhofs<br />

Münster vorgestellt.<br />

Die Planung sieht vor, auf der Westseite<br />

ein nahezu komplett neues Empfangsgebäude<br />

zu bauen. Lediglich der<br />

südliche Gebäudeteil, in dem Bahnhofsmanagement<br />

und 3-S-Zentrale<br />

untergebracht sind, soll aus städtebaulichen<br />

und funktionalen Gründen<br />

erhalten bleiben. Der Neubau umfasst<br />

Tunnel statt Brücke: Ein Absenktunnel<br />

unter dem Fehmarnbelt ist <strong>die</strong> bevorzugte<br />

technische Lösung <strong>für</strong> <strong>die</strong> feste<br />

Fehmarnbeltquerung und damit <strong>die</strong> Variante,<br />

<strong>die</strong> der weiteren Planung und<br />

der Umweltverträglichkeitsstu<strong>die</strong> zugrunde<br />

gelegt wird.<br />

Anfang Februar hat sich das dänische<br />

Parlament <strong>für</strong> den Bau eines Tunnels<br />

und gegen eine Brücke als feste Fehmarnbeltquerung<br />

zwischen Deutschland<br />

und Dänemark ausgesprochen.<br />

Der insgesamt 18 Kilometer<br />

lange Fehmarnbelttunnel im<br />

Querschnitt.<br />

Der Bau eines 18 Kilometer langen Tunnels,<br />

durch den auch der Schienenverkehr<br />

geleitet werden soll, sei sicherer<br />

und umweltverträglicher als <strong>die</strong> Brückenvariante,<br />

erklärten <strong>die</strong> Abgeordneten.<br />

Über <strong>die</strong> tatsächlichen Auswirkungen<br />

auf <strong>die</strong> Umwelt soll nun ein<br />

Gutachten angefertigt werden. Mit<br />

dem Baubeginn wird 2014 gerechnet,<br />

sechs Jahre später könnte der Tunnel<br />

unter der Ostsee hindurch eröffnet<br />

werden. Vorher muss das Projekt aber<br />

noch einige Planungshürden nehmen.<br />

So muss <strong>die</strong> zuständige Femern A/S,<br />

das staatseigene dänische Planungsbüro,<br />

zunächst <strong>die</strong> Grundlagen <strong>für</strong> eine<br />

umfangreiche Umweltverträglichkeits-<br />

UMBaUPlÄne VoRgeSTellT<br />

Ein neuer Hauptbahnhof <strong>für</strong> Münster<br />

Grafiken: Femern A/S<br />

auch den Bereich zwischen den vorhandenen<br />

Personenunterführungen<br />

sowie der bestehenden Eingangshalle.<br />

Zukünftig soll ein modernes<br />

und zeitgemäßes dreigeschossiges<br />

Empfangsgebäude in Stahlskelettbauweise<br />

mit transparenter Fassade entstehen.<br />

Der neue Bahnhof bietet dann<br />

auf rund 8.000 Quadratmetern Platz <strong>für</strong><br />

Servicebereiche <strong>für</strong> Reisende, Handel,<br />

Gastronomie und Büronutzung.<br />

Im Erdgeschoss sollen Vermarktungsbereiche<br />

und in den beiden Obergeschossen<br />

Büro- und Praxisfl ächen<br />

entstehen. Die Gesamtkosten <strong>für</strong> das<br />

Empfangsgebäude werden mit rund<br />

32 Millionen EUR veranschlagt, wovon<br />

der Bund rund acht Millionen EUR<br />

übernimmt und <strong>die</strong> Stadt Münster fünf<br />

Millionen EUR. Es ist geplant, mit dem<br />

Bau Ende 2013, nach Abschluss des<br />

Umbaus der Tunnel und Bahnsteiganlagen,<br />

zu beginnen, sofern <strong>die</strong> notwendigen<br />

Freigaben und Genehmigungen<br />

planmäßig erreicht werden. Die Bauzeit<br />

beträgt etwa zwei bis drei Jahre.<br />

Die vorhandene Expressguthalle auf<br />

der Ostseite des Bahnhofs wird eben-<br />

Viel Glas und Stahl: So könnte der neue Bahnhof der Universitätsstadt aussehen. Grafik: Deutsche Bahn AG<br />

falls zurückgebaut. Hier sollen neue<br />

Eingangsbereiche entstehen. Mittelfristig<br />

bietet <strong>die</strong>se freiwerdende Fläche<br />

neues Entwicklungspotenzial als<br />

Standort <strong>für</strong> ein Hotel und eine Radstation.<br />

Der Hauptbahnhof in Münster<br />

www.railbusiness.de<br />

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B U S I N E S S<br />

ISSN 1867-2728<br />

B B B U U U S S S I I I N N N E E E S S S SS<br />

S<br />

www.railbusiness.de<br />

B U S I N E S S<br />

4/10<br />

ISSN ISSN 1867–2728<br />

1867–2728<br />

€ € 15,– 15,– / / Mai Mai 2010 2010<br />

25. Januar 2010<br />

Spezial Spezial<br />

Der wöchentliche Branchenreport von Eurailpress und DVZ<br />

Kombinierte<br />

Kombinierte<br />

Kombinierte<br />

Verkehre Verkehre Verkehre in in Europa Europa Europa<br />

B U S I N E S S<br />

U1_U2_Titel_EPV.indd 1 23.04.2010 10:33:05 Uhr<br />

7/11<br />

14. Februar 2011<br />

Der wöchentliche Branchenreport von Eurailpress und DVZ<br />

In <strong>die</strong>ser Ausgabe:<br />

■ Welche Gründe den BGH bei seinem<br />

Urteil im Vergaberechtsstreit geleitet<br />

haben Seite 2<br />

■ Welche Probleme <strong>die</strong> EU-Kommission<br />

bei der Festlegung des Transeuropäischen<br />

Netzes lösen muss Seite 3<br />

■ Wie sich <strong>die</strong> <strong>deutsche</strong> Locon mit einer<br />

Tochter im internationalen Güterverkehr<br />

engagiert Seite 4<br />

■ Wie Bahnen mit Hochtemperatur-Supraleitern<br />

eines Tages zum Schweben<br />

kommen könnten Seite 5<br />

■ Welche Ausschreibungsverfahren im<br />

Schienenpersonenverkehr aktuell auf<br />

European Railway Award. 10 000 EUR kann Londons Ex-Bürgermeister Ken Livingstone dem Weg sind Seite 7<br />

(Mitte) <strong>für</strong> einen guten Zweck spenden. Er erhielt den politischen European Railway Award<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Einführung der congestion charge in London. Dr. Johannes Ludewig (CER, links) und<br />

Laudator Dr. Hans-Jörg Grundmann (Siemens Mobility) freuen sich. (Seite 3) RB 14.02.11 (ici)<br />

DB Netz soll Lärm in<br />

Preisen berücksichtigen<br />

EuGH-Klageschrift: EU sieht dicke<br />

Löcher in Chinese Walls rund um DB-Netz<br />

fassung sichergestellt sei. Moniert wird<br />

auch der mögliche Wechsel von Führungskräften<br />

von Töchtern des Konzerns.<br />

Informationssystemen ist nicht ausrei- Neben der mangelnden Unabhänchend<br />

gesichert“, heißt es in der EuGH- gigkeit von DB Netz kritisiert <strong>die</strong> Kom-<br />

Klageschrift der EU-Kommission gegen mission auch, dass DB Netz nicht zur<br />

Deutschland wegen der unzureichenden Senkung der Infrastrukturkosten und<br />

Umsetzung des Ersten Eisenbahnpa- der Wegeentgelte verpfl ichtet sei. Außerkets,<br />

<strong>die</strong> Rail Business vorliegt.<br />

dem könne der nationale Regulierer sein<br />

Zudem werde das Leitungsgremium „Auskunftsverlangen nicht gegenüber<br />

von DB Netz unter nicht klar defi nierten dem Infrastrukturbetreiber durch geeig-<br />

Bedingungen ernannt, so dass keine nete Sanktionsmöglichkeiten durchset-<br />

völlige Unabhängigkeit der Beschlusszen“. RB 14.02.11 (cd)<br />

Wettbewerb Bei der Deutschen Bahn<br />

kann nicht ausgeschlossen werden, dass<br />

<strong>die</strong> Holding an relevante Informationen<br />

von DB Netz gelangt. „Der Zugang zu<br />

Infrastruktur DB Netz soll bis zum<br />

Beginn des Jahresfahrplans 2013, also<br />

Mitte Dezember kommenden Jahres, ein<br />

Trassenpreissystem entwickeln, das <strong>die</strong><br />

Lärmemission von Güterwagen berücksichtigt.<br />

Dies fordert Staatssekretär Prof.<br />

Klaus-Dieter Scheurle in einem Brief an<br />

DB-Netz-Vorstand Dr. Volker Kefer. Die<br />

Einarbeitung der Lärmkomponente in<br />

den Trassenpreis könnte sich in einer<br />

Anhebung der Sätze um 1 bis 2 % niederschlagen.<br />

Die Branche ist von den Plänen alarmiert.<br />

Noch bevor in Europa über <strong>die</strong> verpfl<br />

ichtende Anwendung lärmabhängiger<br />

Wegenutzungsentgelte entschieden worden<br />

sei, beginne Deutschland mit der Erhebung.<br />

RB 14.02.11 (ici)<br />

Welche italienische Bahngesellschaft hieß früher<br />

Strade Ferrate del Mediterraneo?<br />

A Crossrail Italia B DB Schenker Rail Italia<br />

C Captrain Italia D Arenaways<br />

Die richtige Antwort finden Sie in „Europäische Bahnen 2011“, Seite 416.<br />

Weitere Informationen unter www.eurailpress.de/eb<br />

Foto: Heinrici<br />

14.2.2011 | 7/11 1<br />

RBS_007-11_1_1_20110211134014_434554.indd 1 11.02.2011 13:40:24<br />

Kiel<br />

Lübeck<br />

Ein Entwurf der möglichen<br />

Tunneleinfahrt auf der<br />

dänischen Seite.<br />

stu<strong>die</strong> schaffen. Parallel hierzu wird in<br />

Deutschland das Planfeststellungsverfahren<br />

zur Genehmigung des Projektes<br />

vorbereitet. Nach dem Abschluss aller<br />

Planungen wird dem dänischen Parlament<br />

ein Baugesetz zur Abstimmung<br />

vorgelegt. Die fi nale Entscheidung <strong>für</strong><br />

Tunnel oder Brücke wird somit erst nach<br />

Abschluss aller Untersuchungen durch<br />

das dänische Parlament und den <strong>deutsche</strong>n<br />

Planfeststellungsbeschluss getroffen.<br />

Die Fehmarnbeltquerung gilt als<br />

eines der größten Bauprojekte Europas.<br />

Rail Business<br />

Bahninformationen<br />

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Jeden Montag Top-News<br />

und wichtige Hintergrundinformationen<br />

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Bahnbranche. Dazu täglich<br />

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DVV Media Group GmbH | Eurailpress<br />

Postfach 10 16 09 · 20010 Hamburg<br />

Fax: +49 40 / 237 14-104<br />

E-Mail: service@eurailpress.de · www.railbusiness.de<br />

Karte: Spree-PR<br />

ist mit rund 55.000 Reisenden einer der<br />

großen Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen.<br />

Ende 2010 startete der Umbau<br />

der Bahnsteige und Tunnel. Das 37-<br />

Millionen-Euro-Projekt soll 2013 abgeschlossen<br />

sein.


www.innotrans.DE<br />

Railway Technology<br />

TeSTPRoJeKT ZUR SchienenlÄRMReDUZieRUng<br />

Deutsche Bahn bringt neue Flüsterbremse voran<br />

Die Deutsche Bahn drückt bei der flächendeckenden<br />

Einführung von Flüsterbremsen<br />

aufs Tempo: Im April traf<br />

in Berlin der „EuropeTrain“ ein, der<br />

seit Dezember quer durch Europa unterwegs<br />

war, um eine neuartige Flüsterbremse<br />

– <strong>die</strong> LL-Sohle – auf Herz<br />

und Nieren zu testen und zur Serienreife<br />

zu bringen.<br />

Zusammengestellt aus verschiedenen<br />

Waggontypen, beladen mit diversen<br />

Gütern und gestellt von mehreren<br />

europäischen Eisenbahnunternehmen<br />

wird der Testzug bis Anfang 2012<br />

mehr als 200.000 Kilometer absolvieren,<br />

überwacht von Ingenieuren und<br />

Technikern.<br />

Test im eisigen Winter<br />

und bei Sommerhitze<br />

Im eisigen skandinavischen Winter<br />

war er schon unterwegs, <strong>die</strong> Sommerhitze<br />

Italiens steht ihm noch<br />

bevor. Gleichzeitig wird auch der<br />

Einfluss unterschiedlicher topografischer<br />

Bedingungen getestet.<br />

Die LL-Bremssohle hat das Potenzial,<br />

den Schienenlärm im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Güterzügen zu<br />

halbieren. Im Unterschied zur K-<br />

Die Verwaltung der französischen Region<br />

Pays de la Loire hat bei Alstom<br />

acht Zugeinheiten des Modells Citadis-Dualis<br />

bestellt. Die Region hat in<br />

der Vergangenheit bereits insgesamt<br />

15 Züge bestellt, <strong>die</strong> ab Juni <strong>die</strong>ses<br />

Jahres zwischen Nantes und Clisson<br />

fahren sollen. Die nun zusätzlich bestellten<br />

Fahrzeuge sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Strecke<br />

zwischen Nantes und Château-<br />

Stadler Rail hat von dem italienischen<br />

Verkehrsunternehmen Ferrovie Appulo<br />

Lucane (FAL) einen Auftrag <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Lieferung von neun Triebzügen er-<br />

Sohle, <strong>die</strong> den Lärm gleichfalls halbiert,<br />

lässt sich <strong>die</strong> LL-Bremssohle<br />

mit deutlich reduziertem finanziellen<br />

Aufwand in <strong>die</strong> Bestandsflotte<br />

einbauen. „Die Lärmminderung<br />

des Schienengüterverkehrs steht<br />

bei uns auf der Agenda weit oben“,<br />

sagt Dr. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand<br />

Transport und Logistik der<br />

Deutschen Bahn. „Wir bauen auf einen<br />

wachsenden Güterverkehr auf<br />

der Schiene. Dass <strong>die</strong>ser gerade in<br />

den hoch frequentierten Korridoren<br />

akzeptiert wird, setzt voraus,<br />

dass wir uns auch um den aktiven<br />

Lärmschutz bei der Verursachung<br />

kümmern.“<br />

30 europäische Bahnen<br />

sind am Projekt beteiligt<br />

Auf Initiative der DB und unter Federführung<br />

des Eisenbahn-Weltverbandes<br />

„Union internationale des<br />

chemins de fer“ (UIC) beteiligen<br />

sich rund 30 europäische Bahnen<br />

und mehrere Partner aus der Industrie<br />

an <strong>die</strong>sem Testprogramm. Verantwortlich<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> technische Umsetzung<br />

ist <strong>die</strong> DB Systemtechnik in<br />

Minden. Die gesamte europäische<br />

Planung, Durchführung und Überwa-<br />

BeSTellUng Bei alSToM<br />

Acht neue Züge verkehren an der Loire<br />

Foto: Alstom<br />

Die neuen Bahnen sollen zwischen<br />

Nantes und Châteaubriant fahren.<br />

chung des EuropeTrains wird von DB<br />

Schenker Rail in Mainz koordiniert.<br />

Schon heute rüstet <strong>die</strong> Güterbahn DB<br />

Schenker Rail alle neuen Güterwagen<br />

mit der leisen K-Sohle aus. Die<br />

Umrüstung von vorhandenen Wagen<br />

mit <strong>die</strong>ser K-Sohle ist wegen umfassender<br />

Umbauten an der Bremsanlage<br />

jedoch sehr aufwendig und<br />

damit teuer. Sie würde <strong>die</strong> Konkurrenzfähigkeit<br />

des Schienengüterverkehrs<br />

gefährden.<br />

LL-Sohle ist offensichtlich<br />

<strong>die</strong> kostengünstigere Lösung<br />

In der kostengünstigeren LL-Sohle,<br />

<strong>die</strong> ohne Umbauten auskommt, sieht<br />

<strong>die</strong> UIC hingegen einen Lösungsansatz<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> europäische Bestandsflotte,<br />

<strong>die</strong> rund 600.000 Güterwagen<br />

umfasst. Sowohl <strong>die</strong> jetzt getestete<br />

LL-Sohle als auch <strong>die</strong> seit 2003 zugelassene<br />

K-Sohle unterscheiden<br />

sich von herkömmlichen Bremsklötzen<br />

aus Grauguss dadurch, dass sie<br />

<strong>die</strong> Laufflächen der Räder nicht aufrauen<br />

und damit <strong>die</strong> Rollgeräusche<br />

um etwa zehn Dezibel reduzieren,<br />

was vom menschlichen Ohr als Halbierung<br />

des Lärms wahrgenommen<br />

wird.<br />

Die Flüsterbremse soll Rollgeräusche um etwa zehn Dezibel reduzieren.<br />

Die LL-Bremssohle lässt sich mit vergleichsweise geringen Kosten in <strong>die</strong><br />

Bestandsflotte einbauen. Fotos: DB AG / Jet-Foto Kranert<br />

Für den Regionalverkehr hat <strong>die</strong> tschechische<br />

Staatsbahn CD bei Škoda Vagonka<br />

mit dem Abschluss von zwei Verträgen<br />

elektrische Triebwagen bestellt.<br />

Diese sollen in den Regionen Usti, Pardubice,<br />

Hradec Králové, Olomouc und<br />

Süd-Böhmen eingesetzt werden. Der<br />

erste Vertrag über 2,06 Milliarden CZK<br />

(rund 85 Millionen EUR) sieht <strong>die</strong> Beschaffung<br />

von 15 dreiteiligen Einheiten<br />

SchMalSPURFahRZeUge FÜR aPUlien<br />

Stadler liefert <strong>die</strong>selelektrische Triebzüge nach Süditalien<br />

halten. Die Schmalspurfahrzeuge sollen<br />

ab 2013 in Apulien auf dem Netz<br />

der FAL südwestlich von Bari zum Einsatz<br />

kommen. Der Auftrag hat ein Volumen<br />

von rund 45 Millionen EUR und<br />

umfasst vier dreiteilige und fünf zwei-<br />

briant vorgesehen. Die Auslieferung<br />

ist <strong>für</strong> 2013/14 geplant. Der Auftragswert<br />

liegt bei 27 Millionen Euro. Die<br />

Bestellung ist Teil des Rahmenvertrages<br />

zwischen Alstom und der französischen<br />

Staatsbahn SNCF über 650<br />

Millionen Euro <strong>für</strong> 200 Citadis-Dualis.<br />

Neben der Region Pays de Loire<br />

hat bisher <strong>die</strong> Region Rhône-Alpes 24<br />

Fahrzeuge bestellt.<br />

teilige <strong>die</strong>selelektrische Triebzüge.<br />

Mit <strong>die</strong>sem Auftrag hat Stadler bereits<br />

über 100 Züge nach Italien verkauft.<br />

Die neuen Züge <strong>für</strong> FAL basieren auf<br />

den Stadler-Fahrzeugen der Ferrovie<br />

della Calabria, <strong>die</strong> in den letzten<br />

zwei Jahren ausgeliefert wurden. Die<br />

Tschechien ordert E-Triebwagen bei Škoda<br />

Spurbreite beträgt 950 Millimeter. Die<br />

Triebzüge bieten einen hohen Komfort,<br />

50 Prozent Niederfluranteil, spezielle<br />

Plätze <strong>für</strong> Rollstuhlfahrer und<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, Fahrräder zu transportieren.<br />

Die zweiteiligen Züge verfügen<br />

über 92 Sitzplätze sowie acht<br />

Klappsitze. Die dreiteiligen Züge<br />

haben 157 Sitzplätze, davon zehn<br />

vor. Der zweite Vertrag über 448 Millionen<br />

CZK (rund 18,5 Millionen EUR) betrifft<br />

vier zweiteilige Zweisystemzüge.<br />

Der Auftrag wurde von der EU mitfinanziert<br />

und ist Teil der Modernisierung der<br />

tschechischen Regionalzugflotte bis<br />

2014. Die ersten Einheiten werden in<br />

der zweiten Jahreshälfte 2012 erwartet,<br />

Ende 2014 sollen alle Triebwagen ausgeliefert<br />

sein.<br />

Grafik: Stadler<br />

7<br />

Die Fahrzeuge von Stadler sollen in<br />

Süditalien zum Einsatz kommen.<br />

Klappsitze. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

der modernen Fahrzeuge<br />

beträgt 100 Stundenkilometer. Ein<br />

einfaches Wartungskonzept und moderne<br />

Dieselmotoren vervollständigen<br />

<strong>die</strong> Hauptcharakteristiken der<br />

neuen FAL-Flotte. Alle neun Kompositionen<br />

werden laut Stadler voraussichtlich<br />

im Laufe des Jahres 2013<br />

ausgeliefert.


8 SeRVice<br />

Hotelbuchung<br />

leicht<br />

gemacht<br />

Ein wichtiger Standortvorteil Berlins ist <strong>die</strong> bundesweit größte<br />

Hotelkapazität. Knapp 120.000 Betten in rund 750 Häusern bieten<br />

<strong>für</strong> jeden Geschmack etwas Passendes. Im Vergleich europäischer<br />

Metropolen hat Berlin <strong>die</strong> günstigsten Übernachtungspreise im 3-<br />

bis 5-Sterne-Bereich. Das Wichtigste ist aber <strong>die</strong> herausragende<br />

Servicequalität, <strong>die</strong> in Berliner Hotels als selbstverständlich gilt.<br />

Auf der Internetseite der Messe Berlin fi nden Interessierte ausgewählte<br />

Angebote, <strong>die</strong> dabei helfen, <strong>die</strong> richtige Unterkunft zu<br />

wählen: So bietet beispielsweise <strong>die</strong> Berlin Tourismus & Kongress<br />

GmbH <strong>die</strong> Möglichkeit zur Online-Buchung von über 360 Unterkünften.<br />

Weitere Infos unter: � www.innotrans.de Foto: visitBerlin<br />

Zu guter Letzt:<br />

Wir möchten gern ausstellen.<br />

Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf!<br />

Einfach ausfüllen und per Fax an +49 (0)30 / 30 38 - 21 90<br />

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Wir interessieren uns<br />

<strong>für</strong> (bitte ankreuzen):<br />

Das Thema Nachwuchs und Karriere<br />

steht auch bei der <strong>InnoTrans</strong> 2012 im Fokus:<br />

Mit dem Career-Point-Konzept entstehen<br />

<strong>für</strong> Schüler, Studenten und Auszubildende<br />

mit fachlichem Bezug zum<br />

Schienenverkehr und öffentlichen Personenverkehr<br />

gezielte Anlaufpunkte<br />

(Fotos rechts) zum Thema Karriere. Das<br />

Konzept sieht dabei eine Kombination<br />

zwischen einem Wegweiser und einem<br />

zentralen Pavilion als Präsentations- und<br />

Kommunikationsfl äche vor. Das orange<br />

Career-Point-Logo kennzeichnet <strong>die</strong><br />

Messestände der teilnehmenden Firmen<br />

– hier stehen Ansprechpartner der<br />

Unternehmen zu Themen wie Aus- und<br />

Weiterbildung bereit. Der Career Point<br />

Pavilion bietet abseits vom Business am<br />

Messestand den Career-Point-Teilnehmern<br />

ergänzend eine Präsentations-, Informations-<br />

und Kommunikationsplattform<br />

in lockerer Atmosphäre. So wird<br />

<strong>die</strong>ser Bereich zu einem zentralen Anlaufpunkt<br />

zu den Themen: Nachwuchsförderung,<br />

Ausbildung, Karriere.<br />

BERLIN, 18. BIS 21. SEPTEMBER 2012<br />

Bahn verwechselt Zug<br />

„treno sbaglia stazione" meldet <strong>die</strong><br />

italienische nachrichtenagentur ansa<br />

im letzten sommer: „Zug verwechselt<br />

Bahnhof“. tatsächlich wurde<br />

nicht der Bahnhof verwechselt,<br />

sondern der ganze Zug. 135 Passagiere<br />

eines nachtzuges von Barcelo-<br />

na nach Mailand dürften ziemlich<br />

sauer gewesen sein, als sie am Morgen<br />

aufwachten. statt in Mailand<br />

waren sie in Zürich. Ähnliche szenen<br />

in italien: Hier standen an einem<br />

Grenzbahnhof plötzlich 105 Fahrgäste<br />

auf dem Bahnsteig, <strong>die</strong> eine Fahrkarte<br />

nach Zürich in der tasche hat-<br />

Gemeinsam <strong>die</strong> Zukunft gestalten<br />

ten. Ursache war eine Verwechslung.<br />

wie jedes Mal wurde der spanische<br />

nachtzug auch an jenem abend in<br />

Lyon geteilt. Dabei haben <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />

der französischen Bahn jedoch<br />

<strong>die</strong> Zugteile vertauscht. Da alle Passagiere<br />

schliefen, wurde der Fehler<br />

erst stunden später bemerkt.<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

Veranstalter MESSE BERLIN GMBH<br />

Competence Center MS Mobility & Services<br />

Matthias Steckmann, Director<br />

Messedamm 22, D-14055 Berlin<br />

Telefon + 49 (0)30 / 30 38 - 23 76<br />

Fax + 49 (0)30 / 30 38 - 21 90<br />

E-Mail innotrans@messe-berlin.de<br />

Internet www.innotrans.de<br />

Projektleitung Matthias Steckmann<br />

Produktmanager Kerstin Schulz<br />

Telefon +49 (0)30 / 30 38 - 20 32<br />

Me<strong>die</strong>npartner<br />

der <strong>InnoTrans</strong><br />

Lisa Scharfe<br />

Telefon +49 (0)30 / 30 38 - 22 12<br />

Kai Mangelberger<br />

Telefon +49 (0)30 / 30 38 - 23 56<br />

Lena Hedrich<br />

Telefon +49 (0)30 / 30 38 - 23 89<br />

Projektorganisation Gabriele Burek<br />

Telefon +49 (0)30 / 30 38 - 20 33<br />

Fabian Frenkel<br />

Telefon +49 (0)30 / 30 38 - 67 54<br />

Tim Hamker<br />

Telefon +49 (0)30 / 30 38 - 23 76<br />

Josephine Ruhp<br />

Telefon +49 (0)30 / 30 38 - 23 58<br />

Erik Schaefer<br />

Telefon +49 (0)30 / 30 38 - 20 34<br />

Presse Michael T. Hofer<br />

Telefon +49 (0)30 / 30 38 - 22 70<br />

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Fotos: Messe Berlin

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