Ausgabe 4/2012 - Akademie Klausenhof
Ausgabe 4/2012 - Akademie Klausenhof
Ausgabe 4/2012 - Akademie Klausenhof
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Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> � Nr. 4 <strong>2012</strong> K 6135<br />
Kompetenter Partner<br />
<strong>Klausenhof</strong> kooperiert in vielen Bereich mit Firmen und Institutionen<br />
Hans-Peter Flinks ist ein vorbildlicher<br />
Unternehmer: Morgens<br />
früh um sechs schon in der Firma,<br />
immer nah dabei, engagiert.<br />
Der Holz- und Baustoffhandel<br />
Lueb + Wolters in Borken ist ein<br />
Traditions-Familienunternehmen,<br />
"einer der größten in der Region",<br />
sagt er selbstbewusst, bundesweit<br />
tätig, 38.000 qm 2 Verkaufsfläche,<br />
160 Mitarbeitende,<br />
ein OBI-Baumarkt gehört auch<br />
dazu.<br />
Zusammenarbeit<br />
Elf Auszubildende hat die Firma<br />
eingestellt. Einer von ihnen ist<br />
Stefan Reese, der im <strong>Klausenhof</strong><br />
eine kooperative Ausbildung im<br />
Bereich Fachkraft für Lagerlogistik<br />
absolviert und bei Lueb +<br />
Rund 14 Prozent der Deutschen<br />
sind funktionale Analphabeten.<br />
Nachdem 2011 die "Leo-Studie"<br />
diese Zahl veröffentlichte, wurden<br />
zahlreiche Initiativen gestartet,<br />
um diese erschreckend hohe<br />
Zahl zu reduzieren. Die <strong>Akademie</strong><br />
<strong>Klausenhof</strong> hat nun mit einem<br />
28-monatigen Projekt begonnen,<br />
um Verbände, Betriebe<br />
und Institutionen in der Region<br />
Niederrhein und Westmünsterland<br />
für diese Problematik zu<br />
sensibilisieren und zu motivieren.<br />
Vernetzen und<br />
informieren<br />
Die „Grundbildungsinitiative<br />
Niederrhein und Westmünsterland“<br />
(GINIWE) will den Kreisen<br />
Borken und Wesel auf dieses<br />
Thema aufmerksam machen, die<br />
relevanten Akteure, wie etwa<br />
Kammern, Arbeitgeberverbände,<br />
Gewerkschaften oder Arbeits-<br />
der Wirtschaft<br />
Wolters den praktischen Teil<br />
durchläuft. "Wir arbeiten eng mit<br />
dem <strong>Klausenhof</strong> zusammen, denn<br />
wir brauchen kompetente Partner.<br />
Außerdem haben Unterneh-<br />
Geschäftsführer<br />
Hans-Peter<br />
Flinks, LagermeisterWolfgang<br />
Lösing<br />
und Auszubildender<br />
Stefan<br />
Reese vom<br />
<strong>Klausenhof</strong> (v.<br />
li.)<br />
agenturen vernetzen und über<br />
das Thema informieren. In den<br />
Betrieben sollen Mitarbeitende<br />
entsprechend geschult und unterstützt<br />
werden, auf Betroffene<br />
zuzugehen und diese auf Angebote<br />
aufmerksam zu machen.<br />
Beratung von Betrieben<br />
Besonders wichtig ist die persönliche<br />
Beratung und Unterstützung<br />
vor Ort. Hinzu kommen<br />
Fachkongresse, die Erstellung<br />
von Informationsmaterialien<br />
und ein Atlas mit passenden<br />
Angeboten in der Region. Anfang<br />
des Jahres steht eine Eröffnungskonferenz<br />
auf dem Plan.<br />
„Wer nicht richtig lesen und<br />
schreiben kann, der versucht<br />
meistens, dieses Defizit zu verbergen“,<br />
so <strong>Klausenhof</strong>direktor<br />
Dr. Hans Amendt. „Wir wollen<br />
darum vor allem das Umfeld in<br />
den Betrieben, aber auch die<br />
Öffentlichkeit und relevante Ak-<br />
men eine soziale Verpflichtung,<br />
auch Benachteiligten eine Chance<br />
zu geben". Ein Beispiel, das<br />
deutlich macht: Ausbildung von<br />
Benachteiligten dient der Wirt-<br />
Neues <strong>Klausenhof</strong>-Projekt will<br />
Analphabetismus in der Region bekämpfen<br />
Grundbildungsinitiative Niederrhein und Westmünsterland (GINIWE)<br />
teure für dieses Thema sensibilisieren.“<br />
Dazu gehöre das persönliche<br />
Gespräch mit Firmen<br />
und Institutionen, aber auch eine<br />
schaft, die gutes Personal braucht<br />
und genauso den Menschen, die<br />
sich fit machen wollen, um berufliche<br />
Perspektiven zu haben.<br />
Siehe Berichte S. 4-7<br />
Anzeigenkampagne in der Öffentlichkeit.<br />
GINIWE wird vom<br />
Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung gefördert.<br />
Einsatz auf Kreta<br />
Teilnehmende der berufsvorbereitenden Lehrgänge mit Internat haben<br />
- wie in den vergangenen Jahren auch - auf Kreta gearbeitet, um<br />
einen Beitrag zur Wiedergutmachung der Verbrechen deutscher Soldaten<br />
im 2. Weltkrieg zu leisten. Die Jugendlichen reparierten Wanderwege<br />
und waren Gäste der offiziellen Gedenkfeier zum Jahresgedächtnis<br />
der Ereignisse.<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
Training<br />
Integration<br />
per Theater<br />
Seite 2<br />
comeback50<br />
Mit Erfahrung<br />
in die Zukunft<br />
Seite 3<br />
INISS<br />
Sechster 50plus-Tag<br />
im Kreis Wesel<br />
Seite 3<br />
Interview<br />
Weiterbildung stellt<br />
Kompetenzen sicher<br />
Seite 4<br />
Reihe "A trifft B"<br />
Gute Tipps für<br />
Bewerber<br />
Seite 4<br />
EDV-Kurse<br />
Schulungen für die<br />
Bistümer Münster<br />
und Essen<br />
Seite 5<br />
Wirtschaft<br />
Praktikum ist<br />
entscheidend<br />
Seite 6<br />
SonntagMorgen<br />
Die Wilden aus<br />
dem Norden<br />
Seite 7<br />
Weihnachtsbasar<br />
Hilfe, die ankommt<br />
Seite 8<br />
Mitarbeiterschaft<br />
Neuer<br />
Verwaltungsleiter<br />
Seite 8<br />
Postvertriebsstück K6135. Entgelt bezahlt.<br />
Herausgeber: <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />
gGmbH, Dingden, <strong>Klausenhof</strong>str. 100<br />
46499 Hamminkeln, Tel.: 02852 / 890<br />
Fax: 02852/89-3300<br />
info@akademie-klausenhof.de<br />
www.akademie-klausenhof.de<br />
Verantwortlich: Dr. Hans Amendt<br />
Redaktion: Dr. Michael Sommer<br />
Druck: L.N. Schaffrath, Geldern
Seite 2<br />
Plümpe im<br />
Vorstand bestätigt<br />
Bernhard Plümpe, seit 1974 in<br />
verschiedenen Gremien der <strong>Akademie</strong><br />
<strong>Klausenhof</strong> aktiv, ist für<br />
fünf weitere Jahre von Bischof<br />
Felix Genn (Münster) in den Vorstand<br />
der Stiftung <strong>Akademie</strong><br />
<strong>Klausenhof</strong> als Vertreter der<br />
deutschen Bischofskonferenz berufen<br />
worden.<br />
Plümpe war bis zu seiner Pensionierung<br />
Leiter der Zentralstelle<br />
Pastoral der Deutschen Bischofskonferenz,<br />
Bonn.<br />
Weihbischof Theising und die<br />
Geschäftsführung sind sehr froh<br />
über die weitere Vorstandsarbeit<br />
von Bernhard Plümpe.<br />
Bernhard Plümpe<br />
Koooperative<br />
Ausbildung:<br />
Kammerbester<br />
Integration<br />
per Theater<br />
"JobAct" soll Jobs und Kompetenzen bringen<br />
125 "JobActs" gab es in Deutschland<br />
schon, und jetzt auch im<br />
<strong>Klausenhof</strong>: "JobAct to connect"<br />
ist eine Initiative der Projektfabrik<br />
Witten, in der Arbeitslose<br />
unter Profianleitung ein Theaterstück<br />
auf die Beine stellen, Unterstützung<br />
bei der Stellensuche<br />
erhalten und ein Praktikum absolvieren.<br />
Im <strong>Klausenhof</strong> studieren<br />
die zwanzig Teilnehmenden<br />
mit Hilfe des Ratinger Schauspielers<br />
und Theaterpädagogen Thomas<br />
Gimbel ein selbst entwickeltes<br />
Stück ein. Auch für das Bühnenbild,<br />
die Requisiten, die Maske<br />
und die Werbung sorgen die Teilnehmenden<br />
selbst.<br />
Initiative und Mut<br />
"Wir geben ihnen durch das<br />
Theaterspielen ganz neue Erfahrungsräume,<br />
Mut zur Eigeninitiative<br />
und ein besseres Selbstwertgefühl",<br />
sagt Liven Quell, Projektleiterin<br />
von der Projektfabrik.<br />
Der <strong>Klausenhof</strong> sei ihnen als Ort<br />
vom Jobcenter Kreis Wesel<br />
Oliver Marpert, <strong>Klausenhof</strong>-<br />
Absolvent einer kooperativen<br />
außerbetrieblichen Ausbildung<br />
zur Verkaufskraft<br />
hat die beste Kammerprüfung<br />
im Bereich der IHK<br />
Niederrhein abgelegt. Auf<br />
der diesjährigen "Bestenehrung"<br />
der Prüfungsbesten<br />
der jeweiligen Ausbildungsberufe<br />
ist er mit einer Ehrenurkunde<br />
ausgezeichnet Pressetermin mit Hexe und Prinzessin<br />
worden. Oliver Marpert hat<br />
den praktischen Teil seiner<br />
Ausbildung bei Sport Tenhagen<br />
in Emmerich absolviert.<br />
Nachdem er diese zweijährige<br />
Ausbildung mit Bravour<br />
bestanden hat, kann er<br />
ebenfalls bei Sport Tenhagen<br />
die Ausbildung mit dem Ziel<br />
Verkäufer fortsetzen. <strong>Klausenhof</strong>-Fachbereichsleiter<br />
Eduard Hannen ist erster Vorsitzender<br />
der neu gegründeten<br />
Landesarbeitsgemeinschaft vergleichbarer<br />
Einrichtungen beruflicher<br />
Rehabilitation in NRW.<br />
Derzeit sind zwölf Einrichtungen<br />
vertreten, die Lehrgänge für Behinderte<br />
(z.B. Berufsvorbereitung,<br />
Erstausbildung, Umschulung)<br />
anbieten. Die neue LAG<br />
will vor allem auf politischer Ebene<br />
auf diese Arbeit aufmerksam<br />
machen. Geplant sind jährliche<br />
Fachtagungen und regelmäßiger<br />
Austausch mit der Regionaldi-<br />
Oliver Marpert<br />
Nr. 4 | <strong>2012</strong><br />
Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />
empfohlen worden - auch weil<br />
die für den Kurs zuständige<br />
<strong>Klausenhof</strong>-Mitarbeiterin Heike<br />
Mecking selbst Theater spielt.<br />
Eigene Rolle finden<br />
Von Beginn an stand Schauspielerei<br />
auf dem Programm: Zum<br />
Einstieg musste jeder eine Rolle<br />
finden und eine Szene spielen.<br />
"Die Gruppe ist sehr offen,<br />
lernt irre schnell - wie ich es<br />
bisher kaum erlebt habe",<br />
schwärmt Theaterpädagoge<br />
Gimbel.<br />
Schon nach zwei Monaten stand<br />
der erste Akt auf dem Programm:<br />
eine Pressekonferenz.<br />
Die Teilnehmenden organisierten<br />
alles selbst und sorgten<br />
auch für fotografierfreundliche<br />
Einlagen: Zwei Teilnehmerinnen<br />
hatten sich verkleidet und spielten<br />
zusammen mit anderen aus<br />
der Gruppe ein improvisiertes<br />
Theaterstück. Das nutzten die<br />
Medienvertreter, darunter auch<br />
vom WDR-Fernsehen, gerne.<br />
Neue Landesarbeitsgemeinschaft:<br />
Eduard Hannen Vorsitzender<br />
LAG für vergleichbare Einrichtungen<br />
beruflicher Rehabilitation NRW<br />
rektion NRW der Bundesagentur<br />
für Arbeit. Die "vergleichba-<br />
ren Einrichtungen<br />
der<br />
beruflichen<br />
Rehabilitation"<br />
werden<br />
von freien<br />
Trägern wie<br />
der <strong>Akademie</strong>Klau-<br />
Eduard Hannen<br />
senhof,Kolpingwerken oder anderen mit unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten betrieben.<br />
Eine Aufgabe ist die Lobbyarbeit<br />
für die Zielgruppe der<br />
Behinderten in Nordrhein-<br />
Westfalen mit dem Ziel von<br />
mehr Teilhabe.<br />
Liven Quell (Projektfabrik Witten), Hildegard Derksen und Heike Mecking<br />
vom <strong>Klausenhof</strong> und Theaterpädagoge Thomas Gimbel (v. li.)<br />
Der Inhalt des geplanten Theaterstücks<br />
wird gerade von den<br />
Teilnehmenden erarbeitet, Pre-<br />
Karl-<br />
Joseph<br />
Verbeet<br />
Aktuelle Themen, von Fachleuten<br />
vorgestellt: Der <strong>Klausenhof</strong><br />
lädt immer wieder Expert/innen<br />
von außen ein, um Teilnehmende<br />
und Mitarbeitende fortzubilden.<br />
So informierte jetzt<br />
Britta Flothmann, zuständig für<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
beim Hauptzollamt Münster,<br />
in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> in<br />
Rhede rund 30 Jugendliche aus<br />
verschiedenen Bildungsmaßnahmen<br />
sowie Mitarbeitende über<br />
die "Schwarzarbeit".<br />
Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit,<br />
eine spezielle Abteilung<br />
beim Hauptzollamt Münster,<br />
überprüft jährlich unangekündigt<br />
viele Betriebe in der Region.<br />
Die Firmen müssen dabei ihrer<br />
Mitwirkungspflicht nachkommen<br />
und z.B. das Betreten von<br />
Grundstücken und Geschäftsräumen<br />
dulden.<br />
Mafiöse Strukturen<br />
Die Palette der Vergehen ist lang:<br />
Nichtabführung von Sozialabgaben<br />
und Steuerhinterziehung, illegale<br />
Beschäftigung von<br />
miere in Wesel ist für Februar<br />
geplant. Also: Am besten jetzt<br />
schon Karten sichern!<br />
Verbeet: Selbstbewusstsein tanken<br />
Projekte wie "JobAct to connect"<br />
haben natürlich ist erster Linie<br />
das Ziel, Menschen in Arbeit zu<br />
vermitteln, sagt der stellvertretende<br />
Leiter des Jobcenters Kreis<br />
Wesel, Karl-Josef Verbeet. Auch<br />
bei dieser Maßnahme zielen be-<br />
sonders das Praktikum und das<br />
Bewerbungstraining auf eine unmittelbare<br />
Arbeitsaufnahme.<br />
Genauso wichtig sei es aber<br />
auch, dass die neuen Teilnehmenden<br />
Kompetenzen erlernen<br />
und Selbstbewusstsein tanken.<br />
Gerade kommunikative Fähigkeiten,<br />
die beim Theaterspielen<br />
gefordert sind, können bei der<br />
Stellensuche entscheidend<br />
sein."<br />
Insgesamt zeigte er sich sehr zufrieden<br />
mit dem bisherigen Verlauf<br />
des Projektes: "Das läuft<br />
sehr, sehr gut", sagte er.<br />
Schwarzarbeit<br />
ist Betrug<br />
Fortbildung für Teilnehmende und Mitarbeitende<br />
Britta Flothmann<br />
Ausländern/-innen, Leistungsmissbrauch<br />
und Leistungsbetrug,<br />
Verstöße gegen Mindestarbeitsbedingungen.<br />
In den vergangenen<br />
Jahren sind immer häufiger internationale<br />
Verflechtungen und<br />
mafiöse Strukturen festzustellen.<br />
Je nach Einzelfall drohen den Beteiligten<br />
hohe Geld- und Haftstrafen.<br />
Den Jugendlichen wurde schnell<br />
klar: Schwarzarbeit ist keine<br />
harmlose Sache, sondern ein kriminelles<br />
Verhalten, und schadet<br />
nicht nur den vielen Betrieben,<br />
die legal handeln und sich so<br />
dem Wettbewerb stellen möchten,<br />
sondern der gesamten Gesellschaft.
comeback50, die Initiative im<br />
Kreis Borken zur Integration älterer<br />
Arbeitsloser, steht für Erfahrung<br />
von Menschen und<br />
gleichzeitig für eine Perspektive<br />
in der Zukunft. Genau dies<br />
drückt eine neue Ausstellung<br />
mit Fotografien aus, die im TextilWerk<br />
Bocholt von Gerd Wiesmann,<br />
ehemaliger Landrat des<br />
Kreises Borken und „Botschafter<br />
50plus“, der stellvertretenden<br />
Landrätin Silke Sommers<br />
und von der stellvertretenden<br />
Bürgermeisterin von Bocholt,<br />
Christel Feldhaar, eröffnet wurde.<br />
Positive Einstellung<br />
„Mit Erfahrung in die Zukunft“<br />
so lautet der Titel der Ausstellung,<br />
die 20 Roll-ups mit Fotos<br />
„Erfahrung sichert Zukunft“ –<br />
unter diesem Motto stand der<br />
diesjährige 50plus-Tag im Kreis<br />
Wesel. Mit 50 Jahren keine Chancen<br />
mehr auf dem Arbeitsmarkt?<br />
Die Initiative INISS stemmt sich<br />
gegen diese weitläufige Ansicht.<br />
In einer Feierstunde wurde eine<br />
Fotoausstellung eröffnet und die<br />
Sieger im Wettbewerb „Unternehmen<br />
mit Weitblick“ geehrt (s.<br />
Bericht Randspalte rechts).<br />
Wie wichtig die Erfahrung der<br />
Arbeitnehmer/-innen für die Betriebe<br />
ist, führte Pfarrer Jürgen<br />
Nr. 4 | <strong>2012</strong><br />
Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />
Mit Erfahrung<br />
in die Zukunft<br />
comeback50 im Kreis Borken: Fotoausstellung in Bocholt eröffnet<br />
von ganz unterschiedlichen Menschen<br />
über 50 Jahre umfasst. Die<br />
Motive strahlen eine positive Einstellung<br />
über ihre Situation, ihre<br />
Kompetenzen und ihre Zukunft<br />
aus. Neben jeder Person ist ein<br />
entsprechendes Zitat mit einem<br />
Lebensmotto zu lesen. Zu den<br />
Abgebildeten gehören Projekt-<br />
Sechster<br />
50plus-Tag im<br />
Kreis Wesel<br />
Fotoausstellung und Ehrungen<br />
Gut besucht: Der 50plus-Tag in Dinslaken<br />
Fotografin Lisa Kannenbrock und der Landrat a.D. Gerd Wiesmann<br />
Widera, vom kirchlicher Dienst<br />
in der Arbeitswelt, Duisburg/<br />
Niederrhein, in seinem Impulsreferat<br />
„Erfahrung sichert Zukunft“<br />
aus. Die Industrie leidet<br />
unter Fachkräftmangel, die Gesellschaft<br />
unter dem demografischen<br />
Wandel. Trotzdem wurden<br />
viele Arbeit nehmer/-innen der<br />
Generation 50plus aus den Unternehmen<br />
und Betrieben entlassen.<br />
Mit ihnen geht auch das<br />
Fachwissen und die Erfahrung.<br />
Auch Ellen Burhans, Geschäftsführerin<br />
des Jobcenters Wesel<br />
teilnehmende aber auch Prominente<br />
wie Rhedes Bürgermeister<br />
Lothar Mittag und die Unternehmerin<br />
Dorothea Aßmann.<br />
Die Bilder hat Fotografin und<br />
betonte, dass es wichtig sei, den<br />
Wert von Erfahrung sichtbar zu<br />
machen.<br />
Erfahrung ist Voraussetzung<br />
für eine sichere Zukunft<br />
Den Wert der Lebenserfahrung<br />
der Generation 50plus in das öffentliche<br />
Bewusstsein zu tragen,<br />
sei das Ziel der Fotoausstellung,<br />
so Dr. Hans Amendt. Ähnlich wie<br />
bei der Fotoausstellung von<br />
comeback50 zeigen die Fotos 26<br />
verschiedene Personen ab 50<br />
Jahren in 26 unterschiedlichen<br />
Berufen. Trotz der unterschiedlichen<br />
Lebenssituationen und Lebenserfahrungen<br />
haben die Fotos<br />
eins gemeinsam: Sie zeigen<br />
eine selbstbewusste und aktive<br />
Generation. „Die Erfahrungen<br />
der Alten sind Voraussetzung für<br />
eine sichere Zukunft“. Die Fotoausstellung<br />
wird an verschiedenen<br />
Orten im Kreis Wesel zu<br />
sehen sein.<br />
2000 Vermittlungen<br />
In einem Ausblick zog Dr. Ulrich<br />
Rauter, FachWerk Kreis Wesel<br />
UG und einer der INISS-Projekt-<br />
Buchillustratorin Lisa Kannenbrock<br />
erstellt. In der ehemaligen<br />
Werkhalle im TextilWerk Bocholt<br />
hat die Präsentation einen<br />
idealen ersten Ausstellungsort<br />
gefunden: Verstreut in dem großen,<br />
dunklen, von Eisenträgern<br />
durchzogenen Raum strahlen die<br />
Fotos und die gezeigten Menschen<br />
auf – und wirken fast wie<br />
echte Personen, die dort stehen.<br />
Ideale Präsentation<br />
Die Wander-Ausstellung von<br />
comeback50 soll anschließend<br />
an verschiedenen Orten im<br />
Kreis Borken gezeigt werden.<br />
Der Weseler Künstler Wolf-Dieter Groth (stehend li.) leitete einen INISS-<br />
Workshop, in dem Teilteilnehmende Bilder für einen Jahreskalender erstellten.<br />
Wolf-Dieter Groth hat auch die Figur gestaltet, den die Preisträger des<br />
"Unternehmen mit Weitblick" erhalten.<br />
Ellen Burhans<br />
leiter, positive Bilanz. Jedoch könne<br />
man mit dem Projekt noch<br />
nicht zufrieden sein, denn niemand<br />
dürfe im beschäftigungsfähigen<br />
Alter verloren gehen. INISS<br />
hat in den acht Jahren über 2000<br />
Menschen in eine sozialversicherungspflichtige<br />
Tätigkeit vermitteln<br />
können. Denn die Generation<br />
50plus hat eben doch Chancen<br />
auf dem Arbeitsmarkt.<br />
In Gedenken an Irene Nadler,<br />
Paktmitarbeiterin Jobcenter<br />
Rhein kreis/Neuss wurde eine<br />
Schweigeminute gehalten. Sie<br />
wurde im September bei einer<br />
Messerattacke durch einen Kunden<br />
des Jobcenters getötet.<br />
Seite 3<br />
Unternehmen mit<br />
Weitblick<br />
Auch in diesem<br />
Jahr wurden die<br />
Unternehmen mit<br />
Weitblick im<br />
Kreis geehrt. Dr.<br />
Peter Glück, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung<br />
der Agentur für<br />
Arbeit in Wesel<br />
hob hervor, dass die Gewürdigten<br />
ein Zeichen setzen<br />
gegen die "allgemeine Zurückhaltung,<br />
ältere Menschen<br />
einzustellen“. Ausgezeichnet<br />
wurde das Taxi-Unternehmen<br />
von Manfred Dickmann, der<br />
für seinen Einsatz bereits das<br />
Bundesverdienstkreuz erhalten<br />
hat. Die Urkunde für den<br />
Verkehrsdienstleister NIAG<br />
nahm Hans-Rudolf Röhling,<br />
Leiter des NIAG-Bildungszentrums<br />
in Empfang. Als<br />
drittes Unternehmen wurde<br />
das Landhotel Galland in<br />
Dinslaken ausgezeichnet. Die<br />
Hälfte der Mitarbeiter dort<br />
ist über 50 Jahre alt. Landrat<br />
Dr. Ansgar Müller würdigte<br />
deren „beispielloses Engagement<br />
gegen den demografischen<br />
Wandel“. Die Preisträger<br />
erhielten den "50plus-<br />
Oscar (s. Foto oben) und eine<br />
Urkunde.<br />
Der Weseler Arbeitsagentur-<br />
Chef Dr. Peter Glück überreichte<br />
die Auszeichnung.<br />
Auch Landrat Dr. Müller (Wesel)<br />
ließ sich für die Ausstellung<br />
fotografieren.
Unternehmerverband<br />
Seite 4<br />
Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> arbeitet<br />
ist Mitglied in der UnternehmerverbandsGruppe<br />
und arbeitet im Einzelverband<br />
Soziale Dienste und Bildung<br />
mit. So sind etwa <strong>Klausenhof</strong>-<br />
Mitarbeitende Mitglieder in<br />
verschiedenen Arbeitskreisen<br />
des Verbandes. Der Unternehmerverband<br />
bietet Beratung,<br />
juristische Hilfen, fachlichen<br />
Austausch und engagiert sich<br />
auf politischer Ebene für die<br />
Interessen der Mitglieder.<br />
Prüfungsausschüsse<br />
Als langjähriger Bildungsträger<br />
stellt die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />
viele hauptberufliche Mitarbeitende<br />
für die Prüfungsausschüsse<br />
der Industrie- und<br />
Handelkammer, der Handwerkskammer<br />
und der Landwirtschaftskammer<br />
ab:<br />
Matthias<br />
Bussen,<br />
Groß- und<br />
Außenhandelskaufleute<br />
Edelgard<br />
Maas,<br />
Einzelhandelskaufleute<br />
Margret<br />
Jonen, Büro-<br />
und<br />
Gesundheitskaufleute<br />
Karl-Heinz<br />
Klüber,<br />
Bürokaufleute<br />
Ludger<br />
Kannen,<br />
IT-Kaufleute<br />
Uwe Gadow,Garten-<br />
und<br />
Landschaftsbau<br />
Wilfried<br />
Zigowski,<br />
Metallbau<br />
Elisabeth Schulte<br />
Die Angst vor dem Fachkräftemangel<br />
geht mittlerweile<br />
um. Welche Rolle können<br />
Weiterbildungseinrichtungen<br />
spielen, um dem entgegenzusteuern?<br />
Weiterbildungseinrichtungen haben<br />
eine große Bedeutung, weil<br />
sie Mitarbeiter fortbilden können,<br />
um Fachkräfte zu werden.<br />
Hier werden dann wiederum<br />
Aufgaben frei für weniger Qualifizierte,<br />
die aber letztlich auch im<br />
Laufe der Zeit weitergebildet<br />
werden können. Entsprechend<br />
gilt es, auch geringqualifizierte<br />
Arbeitslose und lernschwache<br />
Schulabgänger zu fördern, damit<br />
sie wiederum eingestellt werden<br />
können in Bereiche, die durch<br />
Fortbildung der Mitarbeiter frei<br />
werden. Ausbildungsreife ist unabdingbar<br />
für Einstellungen, und<br />
gerade die Bildungseinrichtungen<br />
sind mit ihren professionellen Pädagogen<br />
die Richtigen, erst einmal<br />
fehlende Ausbildungsreife<br />
herzustellen, um dann überhaupt<br />
Jugendliche in die Betriebe holen<br />
zu können.<br />
Nr. 4 | <strong>2012</strong><br />
Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />
Weiterbildung stellt<br />
Kompetenzen sicher<br />
Interview mit Elisabeth Schulte,<br />
Geschäftsführerin des Unternehmerverband<br />
Soziale Dienste und Bildung<br />
Oft sind es Menschen mit<br />
besonderen „Vermittlungshemmnissen“<br />
- zum Beispiel<br />
das Alter oder gesundheitliche<br />
Probleme -, die in Einrichtungen<br />
wie dem Klau -<br />
senhof fit gemacht werden.<br />
Wird diese Gruppe in Zukunft<br />
mehr Chancen haben?<br />
Diese Gruppe wird mehr Chancen<br />
haben, aber die Einstellungskriterien<br />
der Unternehmen sind<br />
auch nicht beliebig nach unten<br />
ausdehnbar. Unternehmen am<br />
Markt und im Wettbewerb können<br />
nicht noch Sozialarbeit mitmachen,<br />
sie tun das übrigens bereits<br />
in hohem Ausmaß - sie haben<br />
aber eigentlich andere Aufgaben,<br />
nämlich die laufende Produktion<br />
oder Dienstleistung mit<br />
ihren daran hängenden Arbeitsplätzen<br />
sicher zu stellen. Daher<br />
kommt den Weiterbildungseinrichtungen<br />
die wichtige Aufgabe<br />
zu, Grundvoraussetzungen bei<br />
sozialen wie fachlichen Kompetenzen<br />
bei den Bewerbern sicher<br />
zu stellen. Sonst bleiben diese<br />
Menschen auf der Straße, denn<br />
die Unternehmen werden bei<br />
Fachkräftemangel sich auch zunehmend<br />
an das Ausland wen-<br />
den, in Technisierung und Rationalisierung<br />
investieren und auch<br />
Aufträge ablehnen.<br />
Hat die Wirtschaft auch eine<br />
ethische Verantwortung?<br />
Die Wirtschaft hat eine ethische<br />
Verantwortung, die sie ja auch<br />
großenteils wahr nimmt. Wir haben<br />
viele, sehr viele Mitgliedsfirmen,<br />
die sich enorm engagieren,<br />
um z.B. Schüler über Ausbildungschancen<br />
zu informieren und<br />
überhaupt zum Lernen zu motivieren,<br />
schwache Schulabsolventen<br />
auszubilden und sehr arbeitsaufwendig<br />
ihnen die Grundzüge<br />
der sozialen wie fachlichen Kompetenzen<br />
beizubringen, oder<br />
Menschen mit Behinderung eine<br />
Chance bieten.<br />
Hohes Engagement der<br />
Unternehmen<br />
Sie glauben gar nicht, welchen<br />
Umfang soziales Engagement in<br />
einem Unternehmen inzwischen<br />
oft annimmt, weil es immer öfter<br />
bei Mitarbeitern an Grundlagen<br />
fehlt, beispielsweise alleine schon<br />
beim Umgang mit Geld. Aber es<br />
gibt auch irgendwann Grenzen,<br />
denn ein Unternehmen ist ein<br />
Wirtschaftsbetrieb, der sich im<br />
internationalen Wettbewerb be-<br />
Gute Tipps für Bewerber<br />
Reihe "A trifft B" mit Hauswirtschaftsmeisterin Elfriede Schmid<br />
"Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> ist<br />
eine bedeutende Institution hier<br />
in der Region", sagt Elfriede<br />
Schmid, Bereichsleiterin Versorgung,<br />
Hauswirtschaft und Technik<br />
beim Erziehungshilfeverbund<br />
Gerburgis Bocholt.<br />
Und da sie selber oft mit dem<br />
Thema Ausbildung zu tun hat, ist<br />
sie gerne der Bitte nachgekommen,<br />
ihre Erfahrungen in der<br />
<strong>Klausenhof</strong>-Reihe "Arbeitgeber/innen<br />
treffen Bewerber/-innen"<br />
einzubringen. Diese Reihe wird<br />
regelmäßig durchgeführt.<br />
Freude an der Arbeit<br />
Vor Jugendlichen aus verschiedenen<br />
Lehrgängen im <strong>Klausenhof</strong><br />
Rhede machte sie deutlich,<br />
wie wichtig es ist, eine Ausbildung<br />
zu beginnen, die Zufriedenheit<br />
und Ausgeglichenheit im<br />
weiteren Leben schafft. "Man<br />
muss Freude an der Arbeit haben",<br />
sagt die Hauswirtschaftsmeisterin,<br />
die ihr Arbeitsleben<br />
mit 16 Jahren als Praktikantin im<br />
<strong>Klausenhof</strong> Dingden begann. "Es<br />
gibt zu viele, die aufgeben", und<br />
dass könne man am besten mit<br />
einer guten Berufsorientierung<br />
verhindern, riet sie ihren jungen<br />
Zuhörer/-innen. Mit seinen Berufsvorbereitungslehrgängen<br />
leiste der <strong>Klausenhof</strong> hier in der<br />
Region wichtige Arbeit. Auch ein<br />
Praktikum sei ein gute Möglichkeit<br />
eine passende Berufswahl<br />
zu erleichtern.<br />
Praktikum als Chance<br />
Ihr Betrieb, der täglich rund 950<br />
Essen für verschiedene karitative<br />
Einrichtungen, Schulen und<br />
Kindergärten kocht, gibt ständig<br />
jungen Leuten - auch vom <strong>Klausenhof</strong><br />
- die Chance, verschiedene<br />
Praktika zu absolvieren. Aber,<br />
und das sagt sie mit Nachdruck,<br />
"wir arbeiten wie ein Wirt- Elfriede Schmid<br />
schaftsunternehmen". Leute, die<br />
wesentliche Anforderungen nicht<br />
erfüllen, wie Interesse an der Arbeit,<br />
Pünktlichkeit, Sauberkeit<br />
und Beständigkeit, sind für die<br />
Arbeit in ihrem Betrieb nicht geeignet. <br />
haupten muss. Wo der Aufwand<br />
an sozialer Betreuung zu hoch<br />
wird oder die fachliche Eignung<br />
oder die sozialen Kompetenzen<br />
zu gering sind, wird das Unternehmen<br />
als solches gefährdet,<br />
wenn es viel Energie dort hinein<br />
stecken müsste, die Defizite aufzufangen<br />
– Energie, die für anderes<br />
Wichtiges fehlt. Und genau<br />
hier setzen die sozialen Einrichtungen<br />
an, die ja von der Wirtschaft<br />
über Steuergelder und<br />
Sozialversicherungsbeiträge kräftig<br />
mit finanziert werden, um die<br />
gesamtgesellschaftliche Aufgabe<br />
der Grundbildung mit professionellen,<br />
eigens dafür geschulten<br />
Mitarbeitern zu gewährleisten.<br />
Das ist auch eine Pflichtaufgabe<br />
des Staates, der sich dann der sozialen<br />
Dienstleister bedient.<br />
Viele Weiterbildungsträger<br />
stehen stark unter wirtschaftlichem<br />
Druck. Ist nicht<br />
ein größeres finanzielles Engagement<br />
seitens öffentlicher<br />
Stellen nötig?<br />
Weiterbildung ohne Qualität ist<br />
verschwendetes Geld. Daher<br />
muss eine qualitativ gute Arbeit<br />
gewährleistet sein, damit die Bildungsarbeit<br />
überhaupt sinnvoll<br />
ist. Das wiederum bedeutet, diese<br />
erforderliche Qualität muss<br />
auch finanziert werden. Nun haben<br />
wir einen Sozialetat in<br />
Deutschland insgesamt, der im<br />
historischen wie geografischen<br />
Vergleich sehr hoch ist. Die Frage<br />
ist daher wohl eher nicht, ob ein<br />
größeres, sondern ob ein effizienteres<br />
finanzielles Engagement<br />
nicht von Nöten ist.<br />
Hier sehen wir mit Sorge, dass<br />
gewachsene, erfolgreiche Strukturen<br />
von Weiterbildungsmaßnahmen<br />
politisch immer wieder<br />
durch Beendigung der einen und<br />
Neuaufstellung anderer Projekte<br />
zerstört werden. Ausschreibungen,<br />
die nur auf die Kosten achten,<br />
machen qualitativ hochwertige<br />
Arbeit von Weiterbildungsträgern<br />
kaputt.<br />
Bildung braucht<br />
verlässliche Politik<br />
Wir brauchen vor allem eine<br />
kontinuierliche, verlässliche Politik<br />
der individuellen wie arbeitsmarktrelevanten<br />
Weiterbildung,<br />
die es erlaubt, gute und engagierte<br />
Pädagogen und Erzieher einzusetzen,<br />
damit sie ihren volkswirtschaftlich<br />
enorm wichtigen<br />
Auftrag erfüllen können. Es ist<br />
kontraproduktiv, als Staat erst<br />
die Kosten bei Weiterbildungsträgern<br />
zu drücken, dann aber<br />
einen Mindestlohn einzuführen,<br />
an dem sich die Ausschreibungen<br />
von Weiterbildungsmaßnahmen<br />
dann als Richtlohn orientieren<br />
und Träger, die mehr als den Mindestlohn<br />
zahlen, aufgrund ihrer<br />
hohen Personalkosten keine<br />
Chance lassen.
Nr. 4 | <strong>2012</strong><br />
Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />
Schulungen für die<br />
Bistümer Münster und Essen<br />
(Fast) schon so lange es Computer<br />
in allen Büros gibt, kooperiert<br />
das Bistum Münster in Sachen<br />
EDV mit der <strong>Akademie</strong><br />
<strong>Klausenhof</strong>. "Seit rund 20 Jahren<br />
führen wir Schulungen für das<br />
Bistum durch", bestätigt der zuständige<br />
Fachbereichsleiter Peter<br />
Wischermann.<br />
Klassische Schulungen<br />
sinnvoll<br />
Die Computerprogramme haben<br />
sich im Laufe der Zeit geändert,<br />
nicht aber die Notwendigkeit,<br />
EDV-Kurse durchzuführen:<br />
"Weiterhin sind die klassischen<br />
Schulungen sinnvoll", sagt Verena<br />
Kottke, zuständig für IT-Organisation<br />
im Generalvikariat des<br />
Bistums Münster. Vor allem<br />
der Umgang mit der Bürosoftware<br />
von Microsoft steht immer<br />
Langjährige Zusammenarbeit / Schwerpunkt EDV-Kurse<br />
EDV-Schulung für Mitarbeiterinnen katholischer Kindertagsstätten<br />
ganz oben auf dem Schulungsprogramm.<br />
Der <strong>Klausenhof</strong> bietet<br />
EDV-Kurse für Mitarbeitende<br />
z.B. in den Pfarrgemeinden an.<br />
"Das klappt sehr gut mit der Organisation,<br />
und wir haben nur<br />
positive Rückmeldungen", bestätigt<br />
Verena Kottke. Besonders<br />
nachgefragt ist derzeit "Kita-<br />
Plus", ein EDV-Programm im<br />
Bildungspartner der Wirtschaft<br />
Firmen nutzen Kompetenz des <strong>Klausenhof</strong>s / Beispiel BYK-Chemie<br />
Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> arbeitet<br />
mit vielen Firmen in der Re-<br />
Personalleiterin Christina Rumpf<br />
(BYK-Chemie)<br />
gion zusammen. Sie schult Mitarbeitende<br />
zum Beispiel in Sachen<br />
EDV, Sprachen oder Kommunikationstechniken<br />
vor Ort oder<br />
per Kompaktkurs im <strong>Klausenhof</strong>.<br />
Ein Beispiel ist die BYK-Chemie<br />
GmbH, ein Unternehmen<br />
der ALTANA Gruppe und der<br />
weltweit führende Hersteller<br />
von Lack- und Kunststoffadditiven.<br />
Am Standort in Wesel arbeiten<br />
über 740 Mitarbeitende für den<br />
Erfolg des Unternehmens.<br />
Fachwissen der Trainer<br />
Christine Rumpf, Leiterin Personalentwicklung,<br />
Aus- und Wei-<br />
<strong>Klausenhof</strong> schult Bilstein-Auszubildende<br />
Gute Rückmeldungen bekam der <strong>Klausenhof</strong> für zwei dreitägige Trainingsseminare<br />
für die Auszubildenden der Firma Bilstein-Kaltband.<br />
"Auszubildende in der Arbeitswelt" und "Kommunikation, Persönlichkeit<br />
und Engagement" lauteten die Themen der Kurse, die von Marco<br />
Düsterwald, Leiter des Arbeitsbereichs Politische Bildung/Jugendakademie<br />
geplant und durchgeführt wurden. Personalleiterin Nina Lindemann<br />
bestätigte, dass das Konzept sehr gut bei den jungen Leuten<br />
angekommen sei. Bilstein-Kaltband produziert kaltgewalztes Stahlblech.<br />
Auszubildende der Firma Bilstein beim Kommunikationstraining<br />
Kindergarten-Bereich das der<br />
<strong>Klausenhof</strong> auch im Bistum Essen<br />
schult. "Peter Wischermann<br />
ist auf uns zugegangen, und das<br />
Angebot hat uns überzeugt", so<br />
Fortbildungsreferentin Heike<br />
Schmitz-Potthoff vom Zweckverband<br />
Kath. Tageseinrichtungen<br />
für Kinder im Bistum<br />
Essen.<br />
terbildung sagt zur Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>Klausenhof</strong> "Die<br />
Anforderungen an uns steigen<br />
und verändern sich ständig. Aus<br />
diesem Grund bieten wir unseren<br />
Mitarbeitenden zahlreiche<br />
Möglichkeiten der beruflichen<br />
Entwicklung. Dabei spielt die<br />
Weiterbildung in Form von Seminaren<br />
eine wichtige Rolle.<br />
Wenn Schulungsbedarf zu den<br />
MS-Office Produkten besteht,<br />
greifen wir bei BYK-Chemie<br />
sehr gerne auf das Angebot der<br />
<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> zurück.<br />
Das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
ist sehr gut. Das Feedback unserer<br />
Mitarbeiter ebenfalls. Besonders<br />
gelobt wird das Fachwissen<br />
der Trainer, die Anwendbarkeit<br />
der vermittelten Inhalte in der<br />
Praxis sowie die Möglichkeiten<br />
zur aktiven Teilnahme."<br />
Tagungshaus<br />
der Wirtschaft<br />
Nicht nur Kurse sind beliebt,<br />
viele Firmen und Institutionen<br />
buchen auch die Räumlichkeiten<br />
für ihre Veranstaltungen.<br />
Dabei unterstützt<br />
der <strong>Klausenhof</strong> die Gäste -<br />
falls gewünscht - mit Technik<br />
und Know-how. Manche, wie<br />
die Landesfinanzschule, nutzen<br />
das Haus immer wieder,<br />
um ihr Personal mit eigenen<br />
Kräften fortzubilden.<br />
Helpdesk Uni Düsseldorf<br />
Aber nicht nur Kurse bietet der<br />
<strong>Klausenhof</strong> an. Neu ist eine Hotline,<br />
bei der Mitarbeitende der<br />
Uni Düsseldorf bei EDV-Problemen<br />
anrufen können. Einen<br />
solchen Helpdesk hatte der<br />
<strong>Klausenhof</strong> schon für das Bistum<br />
Münster und für Siemens<br />
Bocholt eingerichtet.<br />
Zufriedene Kunden<br />
Die regelmäßiger Befragung der<br />
Kursteilnehmenden zeigt, wie zufrieden<br />
die Kunden sind: 33 %<br />
vergaben ein "gut" und 64 % ein<br />
"sehr gut" bei der Gesamtbewertung<br />
des Lehrgangs, und 76 %<br />
sahen ihre Erwartungen ganz erfüllt,<br />
14% bescheinigten, dass die<br />
Schulung ihre Erwartungen übertroffen<br />
habe.<br />
"Ich fand es gut, dass der EDV-Trainer vom <strong>Klausenhof</strong> erst unseren Stand<br />
abgefragt hat, und dann den Kurs an unseren Bedürfnissen ausgerichtet<br />
hat." Diese Erfahrung machte Jürgen Wachtmeister von den Stadtwerken<br />
Rhede, die ihre ganze Mitarbeiterschaft in Sachen Computeranwendungen<br />
mit Hilfe des <strong>Klausenhof</strong> auf den neuesten Stand gebracht hat. Mit auf dem<br />
Foto: Helga Gavert (hinten) und Kerstin Tenbeck.<br />
Seite 5<br />
Referenzen<br />
Firmen und Institutionen, für<br />
die die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />
Schulungen durchführt (Auszug).<br />
Insgesamt durchlaufen<br />
jährlich rund 3500 Mitarbeitende<br />
von Firmen und Institutionen<br />
die Schulungen:<br />
� ALTANA AG, Wesel<br />
� Berufsförderungsdienst<br />
der Bundeswehr, Münster<br />
� BHW Bausparkasse<br />
� Bilstein-Kaltband<br />
� BONITA, Hamminkeln<br />
� Borgers, Bocholt<br />
� BYK-Chemie, Wesel<br />
� Caritasverbände<br />
� CORUS Aluminium<br />
Hüttenwerk, Voerde<br />
� Deutsche Gießdraht,<br />
Emmerich<br />
� Deutsche Montan<br />
Technik, Essen<br />
� GTA Maschinensysteme,<br />
Hamminkeln<br />
� Gigaset Communications,<br />
Bocholt<br />
� Handelshof, Bocholt<br />
� IG Metall, Bocholt<br />
� KAB Diözesanverband,<br />
Münster<br />
� KERAMAG AG, Ratingen,<br />
Wesel<br />
� Landwirtschaftskammer<br />
Rheinland, Kleve u. Wesel<br />
� Marienhospital, Wesel<br />
� Mitsubishi Electric<br />
Europe, Ratingen<br />
� Rexam Beverage Can,<br />
Recklinghausen,<br />
� Schaffrath, Geldern<br />
� SINALCO International,<br />
Duisburg<br />
� Semper idem. Underberg,<br />
Rheinberg<br />
� Sparkasse Westmünsterland,<br />
Bocholt<br />
� Stadt Bocholt<br />
� Stadt Wesel<br />
Ansprechpartner/-innen<br />
Zuständig für berufsbegleitende<br />
berufliche Bildung und Firmenschulungen<br />
sind EDV-Spezialist<br />
Peter Wischermann<br />
(Arbeitsbereichsleiter) und<br />
Stefanie Bork (Sekretariat).<br />
Kontakt: training@akademieklausenhof.de,<br />
Tel.: 02852 / 89-1337<br />
Peter<br />
Wischermann<br />
Stefanie<br />
Bork
Seite 6<br />
Termine<br />
Winter <strong>2012</strong>/2013<br />
Berufsbezogene<br />
Weiterbildung und<br />
Trainings<br />
Autodesk Inventor<br />
- Einführungsseminar:<br />
18. - 20.01.2013<br />
Digitale Bildbearbeitung mit<br />
Adobe Photoshop Elements<br />
- Einführungsseminar:<br />
24. - 25.01.2013<br />
Englisch für Anfänger/-innen:<br />
21. - 25.01.2013<br />
MS-Office 2010<br />
Einsteigerseminar:<br />
28. - 1.2.2013<br />
Publishing mit Adobe InDesign<br />
- Einführungsseminar:<br />
14. - 5.2.2013<br />
Einführung in die Buchhaltung<br />
mit LEXWARE:<br />
15. - 17.2.2013<br />
Windows-Word:<br />
28.1. - 1.2.2013<br />
Computergestütztes Zeichnen<br />
mit AutoCAD <strong>2012</strong> 2D<br />
- Aufbauseminar:<br />
1. - 3. 2.2013<br />
MS-Access: 4. - 6.2.2013<br />
Publishing mit Adobe InDesign:<br />
14. - 15.02.2013<br />
Einführung in die Buchhaltung<br />
mit LEXWARE:<br />
15. - 17.2.2013<br />
MS-Office 2003/2010 –Umsteigerseminar:<br />
16.2.2013<br />
MS-Excel - Aufbaukurs:<br />
18. - 20.2.2013<br />
MS-Powerpoint:<br />
21. - 22.2.2013<br />
MS-Excel: 22. - 24.2.2013<br />
MS-Excel 2010 - Makroprogrammierung/VBA:<br />
22. - 24.2.2013<br />
MS-Access: 22. - 24.2.2013<br />
Englisch für den Beruf:<br />
25.2. - 1.3.2013<br />
MS-Project:<br />
28.2.2013 - 1.3.2013<br />
MS-Outlook - Intensivseminar:<br />
1. - 3.3.2013<br />
Publishing mit Adobe InDesign:<br />
1. - 2.3.2013<br />
Digitale Bildbearbeitung mit<br />
Adobe Photoshop Elements :<br />
1. - 2.3.2013<br />
Therapie grammatischer Störungen:<br />
1. - 2.3.2013<br />
Englisch Refresher Course:<br />
4. - 8.3.2013<br />
Hauskoch-Chef Ulrich Lütke (re.) mit seinem Mitarbeiter Giuseppe D'Urso,<br />
der über den <strong>Klausenhof</strong> die Stelle bekommen hat.<br />
Daniela Krabbe in ihrer Werkstatt (zusammen mit Mechaniker Dominik<br />
Feyl)<br />
Waldemar Prust (Leiter Einkauf, li) und Andreas Pohle (Produktionsleiter)<br />
von der Kersten Maschinen GmbH mit Sonja Werdemann, ehemalige <strong>Klausenhof</strong>-Umschülerin<br />
Nr. 4 | <strong>2012</strong><br />
Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />
Die Mischung<br />
machts!<br />
"Der Hauskoch" stellt gerne Ältere ein<br />
Drei ältere Arbeitslose habe er<br />
bisher über den <strong>Klausenhof</strong><br />
übernommen, bestätigt Ulrich<br />
Lütke, Chef des Tafel-Services<br />
"Der Hauskoch" in Wesel. "Ich<br />
lege viel Wert darauf, dass auch<br />
ältere Mitarbeitende dabei sind,<br />
denn es kommt auf eine gute<br />
Mischung der Altersstruktur an",<br />
so der gelernte Koch und Betriebswirt.<br />
Die Älteren geben ihre Erfahrungen<br />
an die Jüngeren weiter,<br />
und so entstehe ein Klima der<br />
Toleranz und des Miteinanders.<br />
Der <strong>Klausenhof</strong> - in diesem Falle<br />
das Projekt INISS zur Vermittlung<br />
älterer Arbeitsloser -<br />
schicke ihm genau die Leute, die<br />
zu gebrauchen sind.<br />
Dank dieser guten "Zuarbeit"<br />
könne sein Betrieb mit seinen<br />
20 Mitarbeitenden auch wachsen,<br />
langsam aber stetig. Derzeit<br />
kocht er frisch 1000 Essen<br />
pro Tag, hauptsächlich für Schulen<br />
und Kindergärten im Kreis<br />
Wesel.<br />
Nachwuchs<br />
sichern<br />
Auf der Suche nach geeigneten Fachkräften<br />
Das Autohaus Krabbe ist eine<br />
Größe in Bocholt - 30 Menschen<br />
arbeiten hier. Derzeit absolvieren<br />
hier außerdem acht junge<br />
Leute eine Ausbildung.<br />
Geeignete junge Leute finden<br />
sich aber immer seltener, darum<br />
ist es für Daniela Krabbe, zuständig<br />
für Personalfragen, umso<br />
wichtiger, möglichst vielen Jugendlichen<br />
per Praktikum eine<br />
Chance zu geben, darunter<br />
auch immer wieder vom <strong>Klausenhof</strong>,<br />
zum Beispiel junge<br />
Migranten/-innen, die in der<br />
<strong>Akademie</strong> einen Schulabschluss<br />
nachholen.<br />
"Wir nehmen gerade die Jugendlichen<br />
vom <strong>Klausenhof</strong> gerne<br />
an, weil sie immer besonders<br />
gut vorbereitet sind", bestätigt<br />
Daniela Krabbe.<br />
Praktikum ist entscheidend<br />
Bettina Mölder<br />
Wirtschaftsbetriebe nehmen gerne Praktikanten/-innen vom <strong>Klausenhof</strong><br />
Der Weg zum Dienstauto ist ein<br />
(fast) alltäglicher Gang für Bettina<br />
Mölder. Die <strong>Klausenhof</strong>-Mitarbeiterin<br />
ist zuständig für die<br />
Betreuung derjenigen, die im<br />
Rahmen einer beruflichen Umschulung<br />
ein Praktikum absolvieren.<br />
Sechs Monate dauert<br />
diese entscheidende Phase in<br />
der zweijährigen beruflichen Rehabilitation.<br />
"Die Praktikumsstelle<br />
ist für viele auch der spä-<br />
Job nach<br />
guter Arbeit<br />
Übernahme nach erfolgreichem Praktikum<br />
Drei Praktikanten/-innen hat die<br />
Kersten Maschinen GmbH<br />
aus den Umschulungskursen des<br />
<strong>Klausenhof</strong>s in letzter Zeit schon<br />
betreut, nun hat die Firma aus<br />
Rees Sonja Werdemann übernommen.<br />
"Sie hat gute Arbeit<br />
geleistet, und die Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>Klausenhof</strong> hat rei-<br />
tere Arbeitsplatz", bestätigt Bettina<br />
Mölder. Insgesamt kann sie<br />
aus ihrer Erfahrung sagen, dass<br />
die meisten Betriebe gerne<br />
Praktikanten/-innen vom <strong>Klausenhof</strong><br />
aufnehmen - und manchmal<br />
sogar nach geeigneten<br />
Kandidaten/-innen fragen.<br />
Hochmotiviert<br />
"Unsere Teilnehmenden werden<br />
gerne genommen, weil sie oft voll<br />
bungslos funktioniert", so Vertriebsleiter<br />
Bernd Boßmann. Ab<br />
ersten Januar wird die neue Mitarbeiterin<br />
im Einkauf eingesetzt.<br />
Kersten Maschinen hat 140 Mitarbeitende<br />
und produziert z.B.<br />
Agrar- und Kehrmaschinen oder<br />
Laubsauger sowie Displays und<br />
Werbeständer.<br />
einsetzbar sind, meist Erfahrungen<br />
aus ihren alten Berufen mitbringen<br />
und hochmotiviert sind,<br />
wieder in Arbeit zu kommen."<br />
Probleme ausräumen<br />
Alle Teilnehmenden werden von<br />
ihr während des Praktikums besucht.<br />
Manchmal gebe es kleinere<br />
Probleme, die aber fast immer<br />
per Gespräch ausgeräumt<br />
werden können.
Rettet Teop!<br />
Prof. Dr. Ulrike Mosel<br />
Nr. 4 | <strong>2012</strong><br />
Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />
Bestimmt kein "Urlaub"<br />
Wer sich als Arbeitnehmer/-in<br />
für einen beruflich relevanten<br />
Kurs anmeldet, der kann nach<br />
dem Arbeitnehmer-Weiterbildungs-Gesetz<br />
(AWbG) in<br />
Nordhein-Westfalen beim Arbeitgeber<br />
eine Freistellung bean-<br />
Etwa 6000 „bedrohte Sprachen“<br />
gibt es weltweit, viele sind sogar<br />
im Begriff in Kürze auszusterben.<br />
Die Professorin für Sprachwissenschaft<br />
an der Universität Kiel<br />
Dr. Ulrike Mosel kämpft genau<br />
dagegen an, unter anderem mit<br />
einem Projekt in Papua-Neuguinea,<br />
das sie im Rahmen der<br />
SonntagMorgen-Vortragsreihe<br />
im <strong>Klausenhof</strong> vorstellte.<br />
Sensibler Umgang<br />
Bougainville heißt die Insel im<br />
Südpazifik, auf der Ulrike Mosel<br />
forscht und arbeitet. Obwohl<br />
nur 160000 Menschen dort leben,<br />
werden 20 verschiedene<br />
Sprachen gesprochen und Menschen<br />
aus benachbarten Dörfern<br />
verstehen untereinander nicht<br />
einmal bisschen. „Es ist wie Spanisch<br />
und Russisch, absolut anders“,<br />
sagte Mosel. "Teop", die<br />
Sprache mit der sie sich befasst,,<br />
wird nur von etwa 6000 Menschen<br />
gesprochen.<br />
Sprache archivieren<br />
„Unsere Aufgabe ist es also, die<br />
Sprache verständlich zu archivieren“,<br />
erklärte sie. Dabei sei vor<br />
allem die Zusammenarbeit mit<br />
Weiterbildung für Arbeitnehmer/-innen im <strong>Klausenhof</strong> / Bildungsscheck<br />
tragen. Die meisten berufsbezogenen<br />
Kurse der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />
sind als "Bildungsurlaub"<br />
anerkannt. Eine jährlich erscheinende<br />
Broschüre und die Homepage<br />
informiert über die Angebote.<br />
Förderung per Bildungsscheck und -prämie<br />
Teilnehmende können eine finanzielle Förderung je nach Voraussetzungen<br />
bis zu 500 Euro durch den "Bildungsscheck" erhalten. Dazu<br />
muss eine anerkannte Beratungsstelle besucht worden sein. Bis zu<br />
hundert Bildungsschecks löst der <strong>Klausenhof</strong> jährlich ein. "Viele nutzen<br />
diesen Weg", so Geschäftsbereichsleiter Hans Nakath, "und wollen<br />
ausdrücklich unsere Kurse besuchen".<br />
Eine Förderung in dieser Höhe ist auch über die "Bildungsprämie"<br />
möglich, die alle in Anspruch nehmen können, deren Einkommen<br />
nicht zu hoch ist.<br />
Vortrag über bedrohte Sprachen<br />
der Bevölkerung wichtig, auf die<br />
sie angewiesen ist. Mosel: „Dieser<br />
Umgang muss sensibel und<br />
respektvoll sein.“<br />
Ziel ist es, ein Wörterbuch und<br />
zusätzliche Audio- und Videodateien<br />
zu erstellen, damit die Sprache<br />
und damit untrennbar verknüpft<br />
die Kultur und die Geschichte<br />
des Volkes nicht verloren<br />
gehen. Aber auch Schulmaterialien<br />
gehören dazu. Da die Sprache<br />
zuvor aber nicht geschrieben<br />
wurde, ist das nicht so einfach.<br />
Die Wilden aus dem Norden<br />
Dass die Kelten nicht viel mit<br />
Asterix zu tun haben, das zeigte<br />
Prof. Dr. Stefan Zimmer bei seinem<br />
SonntagMorgen-Vortrag<br />
über die Rolle der Kelten in Europa<br />
und deren kulturellen Einfluss<br />
bis heute. Ihren Anfang<br />
nahm die keltische Kultur in Osten<br />
Frankreichs, so Keltologe<br />
und emeritierte Professor der<br />
Universität Bonn. Die ältesten<br />
Funde keltischer Überreste<br />
werden auf etwa 750 v.Chr. datiert.<br />
„Für die Römer waren es<br />
zunächst nur Wilde aus dem<br />
Norden," Erst Julius Caesar be-<br />
Prof. Dr. Stefan Zimmer<br />
Kurs "Englisch für den Beruf"<br />
Immer gut besucht: die SonntagMorgen-Vorträge<br />
„Es ist ein bisschen wie Kreuzworträtseln“,<br />
sagte Mosel. Ähnlich<br />
arbeiten Sprachwissenschaftler<br />
auf der ganzen Welt daran,<br />
bedrohte Sprachen zu retten.<br />
Und übrigens: Auch Deutsch ist<br />
schloss, die Kelten seien „zivilisierbar“,<br />
so Zimmer.<br />
Viele blutige Kriege<br />
Mit der Romanisierung durch eine<br />
hohe Anzahl blutiger Kriege<br />
ging deshalb viele Hinterlassenschaften<br />
der Kelten verloren. Eine<br />
Menge Spuren finden sich daher<br />
in Irland und Schottland, da<br />
diese Gebiete nie von den Römern<br />
beherrscht wurden. „Es<br />
gibt heutzutage noch kleine<br />
Gruppen an den Ostküsten Englands,<br />
die Dialekte sprechen, die<br />
mir dem Keltischen verwandt<br />
eine bedrohte Sprache, da die<br />
Anzahl der Sprecher vor allem<br />
in der internationalen Wissenschaft<br />
stetig sinkt. „Ich publiziere<br />
heute nur noch auf Englisch“, so<br />
Mosel.<br />
SonntagMorgen mit Keltologen Prof. Dr. Stefan Zimmer<br />
sind“, berichtete Zimmer.<br />
„Vieles, was wir heute über dieses<br />
Volk wissen, muss aus dem<br />
Zusammenhang interpretiert<br />
werden“, erklärte er. Das läge<br />
auch daran, dass sie erst spät, im<br />
Zuge der Christianisierung, von<br />
Schriftsprache Gebrauch machten.<br />
Viel Literatur gibt es daher<br />
nicht, auch wenn die berühmte<br />
Legende von König Arthus keltischen<br />
Ursprungs ist.<br />
Prägend für Sprache<br />
und Kultur<br />
Die Kelten prägten entscheidend<br />
die Kultur der älteren Zeit, etwa<br />
durch ihr System des Klientenverhältnises.<br />
„Das mittelalterliche<br />
Feudalsystem kommt daher“,<br />
sagte Zimmer. Aber vor allem in<br />
der Sprache finden sich bis heute<br />
viele keltische Lehnwörter. Dazu<br />
gehören Städtenamen wie Aachen,<br />
was „warm“ bedeutet, und<br />
Bonn („fester Boden“) und alltägliche<br />
Begriffe, beispielsweise<br />
Eisen, Pferd und Budget.<br />
Seite 7<br />
Termine<br />
Winter <strong>2012</strong>/2013<br />
Allgemeine<br />
Weiterbildung<br />
Mit Konzept zu Persönlichkeit<br />
und Erfolg<br />
Teil I: 26. - 27.1.2013<br />
Teil II: 23. - 24.2.2013<br />
Teil III: 16. - 17.3.2013<br />
"Time-In" statt "Burn-Out":<br />
22. - 24.2.2013<br />
Mit Konzept zu Persönlichkeit<br />
und Erfolg Fastenwoche für<br />
Gesunde:<br />
11. - 20.3.2013<br />
Innere Ressourcen wecken<br />
durch Yoga, Meditation und autogenes<br />
Training:<br />
15. - 17.3.2013<br />
SonntagMorgen-<br />
Vorträge<br />
Schwarze Löcher im Herzen<br />
der Milchstraße<br />
Prof. Dr. Heino Falcke, Universität<br />
Nijmegen: 26.5.2013<br />
Kaufmännische<br />
Umschulungen<br />
(Vollzeit, Beginn 21.01.2013)<br />
- Büro kaufmann/-frau<br />
- Kaufmann/-frau für<br />
Bürokommunikation<br />
- Kaufmann/-frau im<br />
Groß- und Außenhandel<br />
- Kaufmann/-frau im<br />
Gesundheitswesen<br />
Kaufmännische<br />
Fortbildungen<br />
(Voll- und Teilzeit, monatlicher<br />
Einstieg)<br />
- Bürokommunikation, EDV<br />
- Rechnungswesen,<br />
- Personalwirtschaft<br />
- Vertrieb, Marketing, Logistik<br />
Technische<br />
Fortbildungen<br />
(Voll- und Teilzeit, monatlicher<br />
Einstieg)<br />
- Weiterbildung im Metallbereich,<br />
Praxisqualifizierung<br />
Metall<br />
Infos und Anmeldung<br />
<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />
<strong>Klausenhof</strong>str. 100<br />
46499 Hamminkeln<br />
Tel.: 02852 / 89-0<br />
info@akademie-klausenhof.de<br />
www.akademie-klausenhof.de
Seite 8<br />
Gut besucht war wieder der Weihnachtsbasar am 3. Advent im <strong>Klausenhof</strong>, bei dem Projekte ihre oftmals selbstgemachten<br />
Produkte verkauften. Der Erlös kam ihren Initiativen in Afrika, Asien oder Lateinamerika zugute.<br />
Bischöflicher<br />
Besuch<br />
Bischof Victor Agbanou aus Benin<br />
hat die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> besucht<br />
und sich über Schulungsmöglichkeiten<br />
informiert. Neben<br />
Deutschkursen für Priester seiner<br />
Diözese fragte er nach einer<br />
zusätzlichen Schulung in Verwaltungs-<br />
und Finanzfragen, wie es<br />
der <strong>Klausenhof</strong> vor Jahren schon<br />
für einen Generalvikar aus Uganda<br />
durchgeführt hat. Grund seiner<br />
Reise war vor allem ein Besuch<br />
seiner Partner in den Bistümern<br />
Münster und Osnabrück.<br />
Bischof Victor Agbanou und der<br />
geistliche Rektor des <strong>Klausenhof</strong>,<br />
Pfarrer Norbert Becker<br />
Aus der Mitarbeiterschaft<br />
Neuer Verwaltungsleiter<br />
Norbert Schulze Mengering<br />
Familie Struckmeier mit ihrem Stand<br />
Hilfe, die ankommt<br />
Alternativer Basar statt Weihnachtsrummel<br />
"Letztes Mal konnten wir vom Erlös gleich die ganze Stromrechnung<br />
bezahlen!" Hans-Jürgen Struckmeier hat kaum Zeit, von seinem Projekt<br />
auf Sri Lanka zu erzählen. Plätzchen, Weihnachtsbaumschmuck,<br />
dicke Socken, die Besucher kaufen gerne. Rund 1000 Euro kommen<br />
so zusammen. Sie haben einen kleinen Stand, eine Collage als Info-<br />
Plakat und viel Herzblut für ihre Sache. "Ich bin Rentner, und wir als<br />
Familie mit Frau und Sohn unterstützen seit 1990 ein Waisenhaus<br />
und ein Altenheim auf der Insel", erzählt der ehemalige Mitarbeiter<br />
des <strong>Klausenhof</strong>s. 26 engagierte Institutionen, vom Dritte-Welt-Laden<br />
Wesel bis zur Tilapia-Initiative Niederrhein, verkaufen ihre Produkte,<br />
oft Kunsthandwerk, das in den Projekten selbst gefertigt wurde. "Eine<br />
tolle Sache", meint Struckmeier, "und man muss nicht draußen in<br />
der Kälte stehen!"<br />
Am 1. Dezember hat Norbert Schulze Mengering seine<br />
Arbeit als Verwaltungsleiter der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> begonnen.<br />
Keine leichte Aufgabe: "Es ist beeindruckend, wie vielfältig<br />
der <strong>Klausenhof</strong> ist, und ich brauche bestimmt eine Weile, bis<br />
ich alles durchschaut habe". Der 42-Jährige ist studierter Betriebswirt<br />
sowie Bilanzbuchhalter und war zuvor Leiter des<br />
Finanz- und Rechnungswesens der Spedition BTG Feldberg<br />
(Bocholt). Schulze Mengering ist verheiratet, hat zwei Kinder<br />
(fünf und sieben Jahre alt) und wohnt in Borken-Rhedebrügge.<br />
Außerdem singt er als Tenor im St.-Pius-Kirchenchor Krechting.<br />
Weitere neue Mitarbeitende im <strong>Klausenhof</strong>:<br />
Peter Hauser, Hermann-Josef Steinfort (Technischer<br />
Dienst Dingen), Miriam Leidig (Internatsbetreuung Rhede),<br />
Frank Bothe, Christiane Roers (comeback50 Rhede) Andrea<br />
Droste (sozialpädagogische Betreuung), Verena Oellerich<br />
(Projekt GINIWE Dingden), Markus Rottbeck (EDV-<br />
Support), Beate Hasenkamp-Kempkes (Heidekeller Dingden),<br />
Gisela Görkes (Service Dingden) und Lisa Gutowski<br />
(Freiwilliges Soziales Jahr im Politischen Leben, Dingden)<br />
Nr. 4 | <strong>2012</strong><br />
Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />
Begegnung mit<br />
Papst Benedikt<br />
Ein Höhepunkt der <strong>Klausenhof</strong>-<br />
Studienreise nach Rom war die<br />
Teilnahme an der wöchentlichen<br />
Generalaudienz von Papst Benedikt<br />
XVI. Die Gruppe wurde<br />
während der Audienz ausdrücklich<br />
als Pilger der <strong>Akademie</strong><br />
<strong>Klausenhof</strong> begrüßt.<br />
Der Papst beschrieb in seiner<br />
Ansprache vor rund 8.000 Besuchern<br />
in der Aula „Paolo VI“ drei<br />
Wege, die dem Menschen Möglichkeiten<br />
zeigen, wie er Gott<br />
Gruppenbild vor dem Petersdom<br />
Sie haben es schon bemerkt: In dieser Aktuell berichten wir<br />
schwerpunktmäßig über unsere Zusammenarbeit mit der Wirtschaft<br />
und insbesondere mit Betrieben aus der Region.<br />
Gerade in der heutigen Zeit lesen und hören wir täglich über<br />
Erfolge oder Misserfolge von Unternehmen. Wachstumsraten,<br />
Exportzahlen, Insolvenzmeldungen oder Börsennotierungen<br />
sind Teil der täglichen Informationsflut. Wirtschaftliche Aktivitäten<br />
gehören zur Basis unseres Lebens.<br />
Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> ist Teil der hiesigen Wirtschaft und<br />
mit insgesamt 215 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sowie<br />
15 Auszubildenden auch ein Wirtschafts- und Arbeitsmarktfaktor<br />
in der Region. Als Weiterbildungseinrichtung erfüllen wir<br />
wichtige Aufgaben:<br />
- Wir bilden junge und ältere Menschen für die regionale Wirtschaft<br />
aus.<br />
- Wir vermitteln passende Arbeitskräfte in die Betriebe.<br />
- Wir eröffnen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz Suchenden neue<br />
berufliche Perspektiven.<br />
- Wir qualifizieren Mitarbeitende der hiesigen Unternehmen.<br />
- Wir geben den Betrieben Raum und Unterkunft für eigene<br />
Schulungsmaßnahmen.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Wirtschaft braucht uns,<br />
und wir brauchen die Wirtschaft. Das ist gut so.<br />
Primär geht es dabei um Menschen und ihr Wohlergehen gehen.<br />
Folglich sollte sich unser ganzes Denken und Tun – auch und<br />
gerade in der Wirtschaft – in den Dienst aller Menschen stellen.<br />
Eigene Bereicherung auf Kosten anderer, Wachstum ohne Rücksicht<br />
auf die Natur sowie Staatsverschuldung auf Kosten der<br />
nächsten Generationen stehen dem entgegen.<br />
Wenn uns durch unsere Bildungs- und Begegnungsarbeit im<br />
<strong>Klausenhof</strong> kleine Schritte zu mehr Gerechtigkeit, Menschenwürde<br />
und Bewahrung der Schöpfung gelingen, dann – so glaube<br />
ich – sind auch wir wie die Hirten und Könige auf dem Weg<br />
zum Stern von Bethlehem.<br />
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />
und alles Gute im neuen Jahr.<br />
Ihr<br />
Studienseminar in Rom<br />
Direktor der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />
erkennen kann: über die Welt,<br />
über den Menschen und über<br />
den Glauben. Die Gruppe konnte<br />
den Papst auch ein zweites<br />
Mal während des Angelus-Gebetes<br />
am Sonntag erleben. Außerdem<br />
standen kunstgeschichtliche<br />
Führungen durch verschiedene<br />
Kirchen Roms, durch die<br />
Vatikanischen Museen, durch<br />
die römische Altstadt und das<br />
antike Rom auf dem Programm.<br />
Gedanken<br />
am Ende...