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Stadt Kandel BEBAUUNGSPLAN „NORDWEST , TEILBEREICH K2“

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Bebauungsplan „Nord-West“, Teilbereich „<strong>K2“</strong>, <strong>Stadt</strong> <strong>Kandel</strong><br />

B e g r ü n d u n g Seite 18<br />

Streuobst und sonstige gebietstypische Gehölzbestände)<br />

Die externe Ausgleichsfläche (Teilfläche der Ökokontofläche Blatt Nr. 21, Flurstück Nr. 6068,<br />

Gemarkung Steinweiler) liegt etwa rund 3 km (Luftlinie) nordwestlich des Plangebiets, so dass<br />

der funktionale und räumliche Zusammenhang der externen Ausgleichsfläche zur Eingriffsfläche<br />

noch gegeben ist.<br />

Der im Zentrum des Plangebiets liegende Hohlweg ist derzeit dicht mit Gehölzen bewachsen,<br />

seine Sohle ist mit Betonplatten versiegelt. Mit der Maßnahme „Ö1“ soll der typische<br />

Hohlwegscharakter wiederhergestellt werden. Hierzu sollen die Gehölzbestände auf der westlichen<br />

Böschungsseite entfernt und eine offene Lößsteilwand hergestellt werden. Die auf der<br />

Böschungsschulter stehenden Gehölzbestände sollen erhalten werden. Um eine ausreichende<br />

Besonnung der Steilwand zu erzielen, werden die Gehölzbestände auf der östlichen Böschungsseite/<br />

-oberkante stark aufgelichtet. Ältere und prägende Gehölze sollen dabei größtenteils<br />

erhalten bleiben. Die Lebensraumfunktionen für gehölzbewohnende Arten sowie die<br />

Leitlinienfunktion der Gehölzbestände bleiben somit weiterhin bestehen. Durch die Schaffung<br />

einer offenen Steilwand wird jedoch die Strukturvielfalt deutlich erhöht. So werden offene, fast<br />

senkrechte Lößwände als Lebensraum für Spezialisten (insb. wärmeliebende Hautflügler) und<br />

als Aufwärm- und Rendezvousplatz genutzt sowie von spezialisierten Flechten und Moosen<br />

besiedelt (vgl. KITT & HÖLLGÄRTNER 2002). Jungstadien von Hohlwegen mit weitgehend besonnten<br />

und unbewachsenen Lößsteilwänden sind heute kaum noch vorhanden, da in den noch<br />

bestehenden Hohlwegen wegen der meist befestigten Hohlwegsohle keine natürliche<br />

Eintiefung mehr erfolgen kann und die durch Erosion V-förmigen Böschungen in der Regel<br />

dicht mit Gehölzen sind.<br />

Die Maßnahme trägt somit dazu bei, den Arten- und Strukturreichtum und die vielfältigen ökologischen<br />

Funktionen des Hohlwegs zu optimieren. Die Spanne der unterschiedlichen, stark<br />

verzahnten Kleinlebensräume wird zukünftig von einer im Sommer extrem heißen Lößsteilwand<br />

über Ruderalgesellschaften und Halbtrockenrasen bis hin zu Einzelbäumen, Hecken und<br />

Gebüschen mit feuchtem Kleinklima reichen. Hier kann eine Vielzahl seltener und bestandsbedrohter<br />

Pflanzen und Tiere einen Lebensraum, Teillebensraum oder ein Rückzugsgebiet finden.<br />

Die so genannten „Hohlen“ mit Lößsteinwänden sind charakteristische, kulturhistorisch bedeutsame<br />

Landschaftselemente der südpfälzischen Lößriedel. Mit der geplanten Maßnahme<br />

wird damit auch der klassische Hohlwegscharakter optisch aufgewertet und für den Betrachter<br />

besser wahrnehmbar werden; es entsteht eine Landschaftsstruktur mit einer hohen landschaftlichen<br />

Attraktivität.<br />

Die bestehende Hohlwegssohle ist zudem ausreichend breit, um sowohl Retentionsfunktionen<br />

im Zuge der Bewirtschaftung des Niederschlagswassers im Plangebiet wahrzunehmen (Graben,<br />

Kaskade o. ä. zur Ableitung von Niederschlagswasser in südlich liegende Retentionsflächen) als<br />

auch eine Fußwegeverbindung aufzunehmen (Einbindung in das Fußwegenetz). Im Zuge der<br />

Niederschlagswasserbewirtschaftung kann auch die Außengebietsentwässerung des Hohlwegs<br />

sicher gestellt werden.<br />

Auf der Westseite der neuen Ortstrandstraße wird zudem eine Baumreihe aus gebietstypischen<br />

Laubbaumarten angelegt („Ö2“); die Maßnahme dient der Kompensation von<br />

Gehölzverlusten im Plangebiet sowie der landschaftlichen Einbindung der Verkehrstrasse (vgl.<br />

auch oben, Straßenbegleitgrün) und des neuen Baugebiets. Darüber hinaus kann der<br />

Gehölzstreifen Verbundfunktionen wahrnehmen (insb. Trittstein zwischen südlich angrenzender<br />

Streuobstwiese und den Gehölzbeständen entlang der Bahntrasse).<br />

WSW & Partner GmbH, Hertelsbrunnenring 20, 67657 Kaiserslautern - Tel. 0631/34230 / Fax 0631/3423-200

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