Download des Anhangs: Fallstudien
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98<br />
Mobilitätsmanagement für Betriebe<br />
Abschlussbericht<br />
praktiziert werden. Wesentlich bei der Initiierung ist eine gemeinsame Schnittmenge der<br />
Interessen der Beschäftigten und <strong>des</strong> Betriebes. In der Betriebsbefragung zeigte sich, dass<br />
Themenfelder (Motive für die Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements) mit einer<br />
hohen Wichtigkeit sowohl für die Geschäftsleitung als auch für Beschäftigte (wie Mitarbeiterzufriedenheit,<br />
Verringerung von Wegeunfällen und auch Gesundheitsförderung) am häufigsten<br />
genannt wurden (vgl. Kapitel 6.2.3).<br />
Kontinuität der Aktivitäten und Informationsvermittlung<br />
Das betriebliche Mobilitätsmanagement sollte nach einer initiierenden Startphase in eine<br />
Kommunikation und Kooperation – unter Beteiligung aller relevanten Hierarchieebenen im<br />
Betrieb (Beschäftigte, Betriebs/Personalrat, mittleres Management, Geschäftsführung) – übergeleitet<br />
werden. Optimal ist es, wenn das betriebliche Mobilitätsmanagement als Teil der<br />
betrieblichen Normalität etabliert wird und die Umsetzung und Erfolgskontrolle sowie die<br />
Weiterentwicklung von Maßnahmen als Aufgaben in neu gegründeten Einheiten definiert wird,<br />
die einen Regelbetrieb organisieren und deren Zuständigkeiten transparent und effektiv<br />
organisiert sind. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, die Nutzer (min<strong>des</strong>tens die<br />
Beschäftigten, nach Einzelfall auch Besucher und Kunden) regelmäßig und umfassend über<br />
alle Maßnahmen und optionalen Angebote <strong>des</strong> betrieblichen Mobilitätsmanagements im<br />
Rahmen eines internen Marketings zu informieren. Die Aufmerksamkeit aller intern Beteiligten<br />
wird durch Wahrnehmung geeigneter temporärer Ereignisse (z.B. extern organisierte<br />
Kampagnen z. B. der Berufsgenossenschafen, der Krankenkassen, von Umweltverbänden<br />
etc.), aktuelle politische Debatten um Verkehr (Kosten, Klimaschutz, Veränderungen der<br />
Betriebsstruktur etc.) von Zeit zu Zeit aktiviert bzw. geschärft.<br />
Überbetriebliche Öffentlichkeitsarbeit<br />
Die Einbindung der Maßnahmen bzw. der Konzepte <strong>des</strong> betrieblichen Mobilitätsmanagement in<br />
den Marktauftritt <strong>des</strong> Betriebs trägt wesentlich zur Imagebildung <strong>des</strong> Betriebs bei. Darüber<br />
hinaus können die Maßnahmen bzw. die Konzepte in Managementinstrumente der Betriebe<br />
eingebunden werden. Die meisten Betriebe wenden verschiedene Managementinstrumente<br />
bzw. Zertifizierungen an (vgl. Kapitel 6.2.3). Besonders geeignet sind Umweltzertifizierungen<br />
und sonstige Umweltprogramme.<br />
Über die Bildung von Netzwerken von Betrieben (Verbände, Arbeitsgruppen), Betriebs- und<br />
Personalräten, am Betriebsstandort, auf kommunaler Ebene kann ein Austausch – auch über<br />
Themenfelder <strong>des</strong> betrieblichen Mobilitätsmanagements – gewährleistet werden. Die Betriebsbefragung<br />
zeigt, dass sehr viele Maßnahmen, die zum betrieblichen Mobilitätsmanagement zu<br />
zählen sind, bereits in einer Vielzahl Betriebe angewandt werden und somit Erfahrungen zu<br />
Wirkungen vorliegen (vgl. Kapitel 6). In Abhängigkeit von der Funktion <strong>des</strong> Netzwerks können<br />
u. a. Erfahrungen innerhalb von Branchen, auf räumlichen Ebenen oder auf Verbandsebenen<br />
ausgetauscht werden. Dies kann auch dazu führen, dass Betriebe gemeinsam am Markt<br />
auftreten können, um sich zum Beispiel externe Mobilitätsdienstleistungen (vgl. Kapitel 5)<br />
gemeinsam nachzufragen, gegenüber der öffentlichen Hand gemeinsam aufzutreten, um<br />
Interessen, beispielsweise zu einer verbesserten Anbindung der Betriebe, wahrzunehmen.<br />
Kooperation mit Dritten und Unterstützung durch Dritte<br />
Ein ganz wesentlicher Erfolgsfaktor ist eine effektive Kommunikation und Kooperation mit<br />
Dritten (Leistungsersteller außerhalb <strong>des</strong> Betriebs, planende und ordnende öffentliche<br />
Verwaltung). Sowohl die <strong>Fallstudien</strong>, die Marktanalyse als auch die Betriebsbefragung verdeut-