16.01.2013 Aufrufe

Download des Anhangs: Fallstudien

Download des Anhangs: Fallstudien

Download des Anhangs: Fallstudien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mobilitätsmanagement für Betriebe<br />

Anhang - <strong>Fallstudien</strong><br />

gemeinsamen Gesprächen Vorbehalte gegen Maßnahmen sowohl von der Geschäftsführung<br />

als auch von den Beschäftigten – je nachdem wer die initiierende Seite war – abgebaut werden<br />

konnten. In der Stadt Bielefeld beispielsweise wurde erst nach Einbeziehung <strong>des</strong> Personalrats<br />

und der Vermeidung von Sozialkriterien bei der Vergabe der Stellplätze die Parkraumbewirtschaftung<br />

erfolgreich eingeführt.<br />

Das Hamburger Beispiel zeigt auf, dass eine Initiative, die allein durch die Geschäftsführung als<br />

Top-Down-Ansatz etabliert wurde ebenfalls sehr erfolgreich sein kann. Dort aber, wo der Erfolg<br />

der Maßnahmen nur von Verhaltensänderungen der Beschäftigten abhängt und nicht durch<br />

Zwänge (Parkgebühren usw.) determiniert wird, ist Überzeugungsarbeit in hohem Maß<br />

erforderlich, die durch Einbindung der Beschäftigten eher geleistet und zum Erfolg geführt<br />

werden kann, als wenn diese Initiative von der Geschäftsführung der Betriebe ausgeht.<br />

Zumin<strong>des</strong>t, dass zeigt das Beispiel Dresden, ist eine weitgehende Einbindung der Beschäftigten<br />

bzw. deren Vertretungen erforderlich. Grundlage bildet in allen Fällen eine gemeinsame<br />

Schnittmenge der Interessen der Beschäftigten und <strong>des</strong> Betriebes.<br />

Engagement, Kontinuität und Kompetenz der handelnden Personen in den Betrieben<br />

Ein kontinuierliches betriebliches Mobilitätsmanagement setzt interessierte und engagierte<br />

Beschäftigte sowie eine feste Verankerung und Verstetigung im Management voraus. Die<br />

tragende Säule in Dresden war das herausgebildete Mobilitätsteam, welches als innerbetriebliche<br />

Arbeitsgruppe ohne formale Strukturen organisiert ist und deren entwickelte Strategien<br />

und Einzelmaßnahmen von der Geschäftsführung unterstützt werden.<br />

In den Freiburger Beispielen lebt – zumin<strong>des</strong>t dort, wo Aufgaben nicht durch die Geschäftsführung<br />

übernommen wurden – das Mobilitätsmanagement überwiegend vom ehrenamtlichen<br />

Engagement der Beschäftigten. Hier leistet die AG „Umweltfreundlich zum Betrieb“ ehrenamtlich<br />

eine betriebsübergreifende Wissenstransfer- und letztlich Netzwerkarbeit, die wesentlich<br />

zum positiven Image der Programmatik und der Maßnahmen in Freiburg beitragen konnte.<br />

Die befragten Akteure in AG und Betrieben stimmen weitgehend darin überein, dass für eine<br />

Sicherung <strong>des</strong> erreichten Stan<strong>des</strong> und eine mögliche Weiterentwicklung die personellen und<br />

materiellen Ressourcen der AG und der innenbetrieblichen Arbeitsgruppen nicht ausreichend<br />

sind und eine Übertragbarkeit auf andere Städte allein schon <strong>des</strong>halb nicht gelingen kann, weil<br />

nicht ausreichend Personen gefunden werden können, die bereit sind, eine solche Arbeit<br />

ehrenamtlich zu übernehmen.<br />

Die überwiegend ehrenamtlichen Arbeit und die dadurch häufig stark auf Einzelpersonen –<br />

sowohl auf Ebene der Geschäftsleitungen als auch der Arbeitnehmer – fixierte Struktur, beinhaltet<br />

darüber hinaus ein hohes Potenzial möglichen Scheiterns, sobald diese Personen die<br />

Betriebe oder die überbetriebliche Initiative verlassen.<br />

Letztendlich können professionelle Strukturen unter Beteiligung aller betrieblichen Gruppen<br />

zwar als Erfolgsfaktoren gewertet werden, gleichzeitig können ehrenamtliche Strukturen nicht<br />

per se als hemmender Faktor genannt werden. Sie setzen zur dauerhaften Etablierung und<br />

Unterstützung <strong>des</strong> Engagements allerdings mehr externe Unterstützung und Anerkennung von<br />

außen voraus.<br />

Externe und interne Öffentlichkeitsarbeit<br />

Für die Kontinuität <strong>des</strong> Engagements der innerbetrieblichen Akteure war sowohl in Freiburg als<br />

auch in Dresden entscheidend, dass die Thematik und die Wirkungen der eigenen Leistungen<br />

zunächst auf Ebene der Stadt und auch überregional Aufmerksamkeit und Anerkennung gefun-<br />

95

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!