Download des Anhangs: Fallstudien
Download des Anhangs: Fallstudien
Download des Anhangs: Fallstudien
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
88<br />
Mobilitätsmanagement für Betriebe<br />
Abschlussbericht<br />
Die untersuchten Beispiele zeigen, dass in allen Betrieben ein bestimmter Problemdruck (Parkdruck,<br />
angespannte Haushaltslage, Kapazitätsprobleme im Netz) oder eine strategische Ausrichtung<br />
in den Betrieben (Umwelt, Gesundheitsförderung) die Ausgangssituation für die<br />
Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements bzw. die Durchführung einzelner<br />
Maßnahmen bildete. Zwar ist dies nicht als Erfolgsfaktor zu bezeichnen, aber als der wesentliche<br />
Grund anzusehen, sich überhaupt mit dem Thema auseinander zu setzen.<br />
Innerbetriebliche Kooperation<br />
Im Rahmen der Maßnahmenentwicklung und Umsetzung erwies sich bei den untersuchten<br />
<strong>Fallstudien</strong> eine intensive Kommunikation und Kooperation unter Beteiligung aller relevanten<br />
Gruppen im Betrieb (Beschäftigte, Betriebs/Personalrat, mittleres Management, Geschäftsführung)<br />
als besonders erfolgreich. Im Einzelfall wurde berichtet, dass es innerhalb eines<br />
Betriebes Vorbehalte auf Seiten von Entscheidungsträgern gegeben habe, weil die Initiative von<br />
der Arbeitnehmervertretung bzw. von der Gewerkschaft ausging. Es zeigte sich, dass erst nach<br />
gemeinsamen Gesprächen Vorbehalte gegen Maßnahmen sowohl von der Geschäftsführung<br />
als auch von den Beschäftigten – je nachdem wer die initiierende Seite war – abgebaut werden<br />
konnten. In der Stadt Bielefeld beispielsweise wurde erst nach Einbeziehung <strong>des</strong> Personalrats<br />
und der Vermeidung von Sozialkriterien bei der Vergabe der Stellplätze die Parkraumbewirtschaftung<br />
erfolgreich eingeführt.<br />
Das Hamburger Beispiel zeigt auf, dass eine Initiative, die allein durch die Geschäftsführung als<br />
Top-Down-Ansatz etabliert wurde ebenfalls sehr erfolgreich sein kann. Dort aber, wo der Erfolg<br />
der Maßnahmen nur von Verhaltensänderungen der Beschäftigten abhängt und nicht durch<br />
Zwänge (Parkgebühren usw.) determiniert wird, ist Überzeugungsarbeit in hohem Maß<br />
erforderlich, die durch Einbindung der Beschäftigten eher geleistet und zum Erfolg geführt<br />
werden kann, als wenn diese Initiative von der Geschäftsführung der Betriebe ausgeht.<br />
Zumin<strong>des</strong>t, dass zeigt das Beispiel Dresden, ist eine weitgehende Einbindung der Beschäftigten<br />
bzw. deren Vertretungen erforderlich. Grundlage bildet in allen Fällen eine gemeinsame<br />
Schnittmenge der Interessen der Beschäftigten und <strong>des</strong> Betriebes.<br />
Engagement, Kontinuität und Kompetenz der handelnden Personen in den Betrieben<br />
Ein kontinuierliches betriebliches Mobilitätsmanagement setzt interessierte und engagierte<br />
Beschäftigte sowie eine feste Verankerung und Verstetigung im Management voraus. Die<br />
tragende Säule in Dresden war das herausgebildete Mobilitätsteam, welches als innerbetriebliche<br />
Arbeitsgruppe ohne formale Strukturen organisiert ist und deren entwickelte Strategien<br />
und Einzelmaßnahmen von der Geschäftsführung unterstützt werden.<br />
In den Freiburger Beispielen lebt – zumin<strong>des</strong>t dort, wo Aufgaben nicht durch die Geschäftsführung<br />
übernommen wurden – das Mobilitätsmanagement überwiegend vom ehrenamtlichen<br />
Engagement der Beschäftigten. Hier leistet die AG „Umweltfreundlich zum Betrieb“ ehrenamtlich<br />
eine betriebsübergreifende Wissenstransfer- und letztlich Netzwerkarbeit, die wesentlich<br />
zum positiven Image der Programmatik und der Maßnahmen in Freiburg beitragen konnte.<br />
Die befragten Akteure in AG und Betrieben stimmen weitgehend darin überein, dass für eine<br />
Sicherung <strong>des</strong> erreichten Stan<strong>des</strong> und eine mögliche Weiterentwicklung die personellen und<br />
materiellen Ressourcen der AG und der innenbetrieblichen Arbeitsgruppen nicht ausreichend<br />
sind und eine Übertragbarkeit auf andere Städte allein schon <strong>des</strong>halb nicht gelingen kann, weil<br />
nicht ausreichend Personen gefunden werden können, die bereit sind, eine solche Arbeit<br />
ehrenamtlich zu übernehmen.