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Download des Anhangs: Fallstudien

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44<br />

Mobilitätsmanagement für Betriebe<br />

Abschlussbericht<br />

Bethel) zu vergleichende Planung, sondern eher als Abfolge von verschiedenen kleineren<br />

Handlungen der Betriebsleitung in Abstimmung mit den Beschäftigten zu verstehen.<br />

Diese umfassen den Erwerb von Dienstfahrrädern, das Management einer eigenen kleinen<br />

Fahrzeugflotte, die auf die verkehrliche Erreichbarkeit abgestimmte Gestaltung der<br />

Dienstplanung sowie der pauschale Zuschuss in Höhe von 50 % <strong>des</strong> Zeitkartentarifes <strong>des</strong><br />

Hamburger Verkehrsverbunds für das Stadtgebiet Hamburg (Zonen A, B, C) für alle<br />

Beschäftigten. Die Beschäftigten müssen diesen Zuschuss nicht zum Erwerb einer ÖPNV-<br />

Zeitkarte nutzen, ein großer Teil realisiert dies jedoch und viele Beschäftigte nutzen den ÖPNV<br />

auch für den Arbeitsweg. Insoweit ergibt sich auch ein direkter Fördereffekt für diese<br />

Verkehrsmittelwahl im Berufsverkehr. Allerdings stehen weder in diesem eng bebauten Quartier<br />

in unmittelbarer Nähe <strong>des</strong> Arbeitsplatzes kostenfreie Stellplätze für die Beschäftigten zur<br />

Verfügung, noch verfügt der Betrieb selbst über Stellplätze für die Mitarbeiter. Daher ist die<br />

Nutzung <strong>des</strong> Pkw für den Arbeitsweg eher eine zu vernachlässigende Größe, da sie mit<br />

erheblichen Umständen (weite Fußwege) oder größeren Kosten für das Parken verbunden ist.<br />

„Der hauptsächliche Einsatz von Fahrrädern für die Wege zu den Patienten stellt eine optimale<br />

Lösung dar. Parkplätze sind in unmittelbarer Nähe praktisch nicht zu finden, weshalb längere<br />

Fußwege zwischen dem jeweiligen Stellplatz und dem Einsatzort zurückgelegt werden<br />

müssten. Andererseits sind die meisten Distanzen zu weit, um ausschließlich zu Fuß<br />

zurückgelegt werden zu können. Das System der Einsatzplanung ist so austariert, dass für die<br />

Tagesdienste kein Pkw erforderlich ist. Unter anderen räumlichen Bedingungen wäre dies nicht<br />

so einfach machbar. In den Bereichen der beiden Stationen Bergedorf und Ottensen müssen<br />

allein aufgrund der langen Wege zwischen den einzelnen Patienten viele Kraftfahrzeuge<br />

eingesetzt werden. In Bergedorf allein rund zehn Fahrzeuge, die jeweils bis zu 150 Kilometer<br />

Strecke an einem Tag zurücklegen müssen. Andererseits besteht hier keine vergleichbare<br />

Knappheit an Parkplätzen, so dass meistens von Haustür zu Haustür gefahren werden kann.<br />

Allerdings entsteht hier auch ein höherer Kostenaufwand, der wiederum die Kostenträger<br />

zusätzlich belastet.“ (Interview Hr. Schneider)<br />

Ein bestimmen<strong>des</strong> Ziel war für diese Form der Mobilitätsorganisation auch die Überlegung,<br />

dass die Mitarbeiter einerseits möglichst stressarm den Weg zu den Patienten zurücklegen<br />

können und auch die möglichen Zeitersparnisse bei Nutzung <strong>des</strong> Fahrra<strong>des</strong> den Patienten zu<br />

Gute kommen können. In der pauschalierten Aufwandsberechnung der Krankenkassen wurde<br />

zum Zeitpunkt der Projektetablierung nur fünf Minuten abrechnungsfähige Wegezeit<br />

zugelassen, womit sich ein zusätzlicher Anlass ergab, den Wegeaufwand nicht durch<br />

umständliche Anfahrten, Parkplatzsuche und lange Fußwege vom Parkplatz zu den Patienten<br />

unnötig zu verlängern (vgl. ACE, DGB 2005).<br />

Sollte, was selten der Fall ist, ein Beschäftigter den eigenen Pkw für dienstliche Wege nutzen,<br />

erhält er hierfür keine Kostenerstattung. Das gleiche gilt auch für Nutzung privater Fahrräder,<br />

was häufiger der Fall ist. Für Dienstwege, für die der ÖPNV genutzt wird, steht in der Station<br />

eine Anzahl übertragbare Zeitkarten zur Verfügung.<br />

Die Dienstpläne für die Tagesschichten werden so gestaltet, dass sie ohne Einsatz von Pkw<br />

geleistet werden können. Ein Pkw wird hauptsächlich für die Spätschicht <strong>des</strong><br />

Krankenpflegedienstes eingesetzt. Hauptgrund hierfür ist, dass zu dieser Schichtzeit ein<br />

weitaus größeres Gebiet als am Tag bedient wird (St. Pauli, Innenstadt und Altona), was ohne<br />

Pkw nicht leistbar wäre. Dieser Dienst wird durch einen einzelnen Mitarbeiter geleistet.

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