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38<br />

Mobilitätsmanagement für Betriebe<br />

Abschlussbericht<br />

Arbeitsaufnahme bietet (Orientierungsphase auch hinsichtlich der Organisation <strong>des</strong> Arbeitsweges,<br />

für viele Mitarbeiter auch Suchphase im Hinblick auf einen neuen Wohnstandort und<br />

damit zusammenhängend die durch das Unternehmen angebotene kostenlose Wohnstandortberatung<br />

(Relocation-Service) für alle Neueingestellten, die zunächst im Ansatz und später<br />

verstärkt auch Mobilitätsinformationen vermittelte. 11<br />

Wohnstandortwechsel der Beschäftigten<br />

Eine wichtige Stimulation zum Verkehrsmittelwechsel vom MIV zum Fahrrad oder ÖPNV ergab<br />

sich im Verlauf <strong>des</strong> Projektes durch den Umzug vieler Mitarbeiter in eine größere Nähe zum<br />

Arbeitsplatz. Dies wurde auch durch die zwischenzeitliche Fertigstellung ausreichend attraktiver<br />

Wohnquartiere in den nördlichen Stadtteilen Dresdens, insbesondere auch in Klotzsche,<br />

möglich, die in der Nachwendezeit zunächst die Nachfrage nach adäquatem quantitativ und<br />

qualitativ ausreichendem Wohnungsangebot für die Beschäftigten an diesem Standort nicht<br />

bieten konnten. Die Ergebnisse der Mobilitätsanalysen im Längsschnitt der Jahre 1996 bis 2003<br />

bestätigen den Trend zu kürzeren Distanzen Wohnen - Arbeiten. Dass dieser Trend keine<br />

stabile Größe darstellt, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, ist seit 2003 bereits aus<br />

dem Betrieb heraus berichtet worden.<br />

Stellplatzmanagement<br />

Von den aktiv am Projekt beteiligten Partnern wird eingeschätzt, dass eine Bewirtschaftung der<br />

Stellplätze bereits früher deutliche Zuwächse bei ÖPNV und Fahrradverkehr bewirkt hätte,<br />

insbesondere angesichts der noch starken MIV-Nutzung der Beschäftigten aus Dresden. Alle<br />

bisherigen Pläne hierzu wurden jedoch zunächst wieder verworfen. Entscheiden<strong>des</strong> Argument<br />

hierfür war, dass rund 2/3 der Beschäftigten sich 2003 generell gegen Parkplatzgebühren<br />

ausgesprochen hatten und selbst die potenziell Begünstigten Nutzer anderer Verkehrsmittel<br />

diese Maßnahme überwiegend ablehnten. Strukturell war eine Koppelung der Parkgebühren an<br />

die individuellen Bedingungen der Beschäftigten ebenso im Gespräch wie eine Re-Investition<br />

der Erlöse in ÖPNV und Fahrradverkehr. Im Unterschied zu anderen Maßnahmen (Beratung,<br />

Information, Fahrradförderung, Jobticket usw.) wurde bisher zum Aspekt Parkraumbewirtschaftung<br />

noch keine Fachplanung durch externe Experten erstellt.<br />

Relevant ist als hemmende Rahmenbedingung für einen weiter wachsenden Erfolg <strong>des</strong> BMM<br />

die aktuell deutliche Entspannung der (konkurrierenden) Parkplatznachfrage von Mitarbeitern<br />

zu werten. Zwar wurde auf den Neubau eines ursprünglich geplanten Parkdecks mit 400-500<br />

zusätzlichen Stellplätzen trotz der massiven Zunahme der Arbeitsplätze verzichtet. Aber nach<br />

der Fertigstellung <strong>des</strong> nunmehr vierten Ausbauabschnittes <strong>des</strong> Betriebes in den Jahren<br />

2004/2005 hat sich die Situation auf dem Areal durch das Fehlen eines Großteils der zwischenzeitlich<br />

bis zu 2.000 mit dem Ausbau Beschäftigten entspannt. Hinzu kommen neue<br />

Regelungen der Parkplatznutzung (z. B. Zufahrt nur noch für Beschäftigte, vorher durften auch<br />

Mitarbeiter von Fremdfirmen fast ohne Einschränkung parken). Dennoch kann im Resultat das<br />

zwar kostenfreie aber „knappe Gut“ Stellplatz als bisher deutlich stimulierend für eine stärkere<br />

Nachfrage nach Alternativen zur Nutzung <strong>des</strong> eigenen Pkw bewertet werden.<br />

11 Mit dem Ende der beschriebenen Erweiterungsphase folgte eine neue Einstellungswelle. Die Produktionsaufnahme<br />

im 3. Werksmodul erfolgte im April 2001. Die Zahl der Beschäftigten wurde im Laufe <strong>des</strong> Jahres 2002 auf 4.300<br />

erhöht, bis Ende 2003 stieg sie auf 4.800, Ende 2005 existieren rund 6.200 Arbeitsplätze an diesem Standort.

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