Download des Anhangs: Fallstudien
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Mobilitätsmanagement für Betriebe<br />
Abschlussbericht<br />
Arbeitsaufnahme bietet (Orientierungsphase auch hinsichtlich der Organisation <strong>des</strong> Arbeitsweges,<br />
für viele Mitarbeiter auch Suchphase im Hinblick auf einen neuen Wohnstandort und<br />
damit zusammenhängend die durch das Unternehmen angebotene kostenlose Wohnstandortberatung<br />
(Relocation-Service) für alle Neueingestellten, die zunächst im Ansatz und später<br />
verstärkt auch Mobilitätsinformationen vermittelte. 11<br />
Wohnstandortwechsel der Beschäftigten<br />
Eine wichtige Stimulation zum Verkehrsmittelwechsel vom MIV zum Fahrrad oder ÖPNV ergab<br />
sich im Verlauf <strong>des</strong> Projektes durch den Umzug vieler Mitarbeiter in eine größere Nähe zum<br />
Arbeitsplatz. Dies wurde auch durch die zwischenzeitliche Fertigstellung ausreichend attraktiver<br />
Wohnquartiere in den nördlichen Stadtteilen Dresdens, insbesondere auch in Klotzsche,<br />
möglich, die in der Nachwendezeit zunächst die Nachfrage nach adäquatem quantitativ und<br />
qualitativ ausreichendem Wohnungsangebot für die Beschäftigten an diesem Standort nicht<br />
bieten konnten. Die Ergebnisse der Mobilitätsanalysen im Längsschnitt der Jahre 1996 bis 2003<br />
bestätigen den Trend zu kürzeren Distanzen Wohnen - Arbeiten. Dass dieser Trend keine<br />
stabile Größe darstellt, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, ist seit 2003 bereits aus<br />
dem Betrieb heraus berichtet worden.<br />
Stellplatzmanagement<br />
Von den aktiv am Projekt beteiligten Partnern wird eingeschätzt, dass eine Bewirtschaftung der<br />
Stellplätze bereits früher deutliche Zuwächse bei ÖPNV und Fahrradverkehr bewirkt hätte,<br />
insbesondere angesichts der noch starken MIV-Nutzung der Beschäftigten aus Dresden. Alle<br />
bisherigen Pläne hierzu wurden jedoch zunächst wieder verworfen. Entscheiden<strong>des</strong> Argument<br />
hierfür war, dass rund 2/3 der Beschäftigten sich 2003 generell gegen Parkplatzgebühren<br />
ausgesprochen hatten und selbst die potenziell Begünstigten Nutzer anderer Verkehrsmittel<br />
diese Maßnahme überwiegend ablehnten. Strukturell war eine Koppelung der Parkgebühren an<br />
die individuellen Bedingungen der Beschäftigten ebenso im Gespräch wie eine Re-Investition<br />
der Erlöse in ÖPNV und Fahrradverkehr. Im Unterschied zu anderen Maßnahmen (Beratung,<br />
Information, Fahrradförderung, Jobticket usw.) wurde bisher zum Aspekt Parkraumbewirtschaftung<br />
noch keine Fachplanung durch externe Experten erstellt.<br />
Relevant ist als hemmende Rahmenbedingung für einen weiter wachsenden Erfolg <strong>des</strong> BMM<br />
die aktuell deutliche Entspannung der (konkurrierenden) Parkplatznachfrage von Mitarbeitern<br />
zu werten. Zwar wurde auf den Neubau eines ursprünglich geplanten Parkdecks mit 400-500<br />
zusätzlichen Stellplätzen trotz der massiven Zunahme der Arbeitsplätze verzichtet. Aber nach<br />
der Fertigstellung <strong>des</strong> nunmehr vierten Ausbauabschnittes <strong>des</strong> Betriebes in den Jahren<br />
2004/2005 hat sich die Situation auf dem Areal durch das Fehlen eines Großteils der zwischenzeitlich<br />
bis zu 2.000 mit dem Ausbau Beschäftigten entspannt. Hinzu kommen neue<br />
Regelungen der Parkplatznutzung (z. B. Zufahrt nur noch für Beschäftigte, vorher durften auch<br />
Mitarbeiter von Fremdfirmen fast ohne Einschränkung parken). Dennoch kann im Resultat das<br />
zwar kostenfreie aber „knappe Gut“ Stellplatz als bisher deutlich stimulierend für eine stärkere<br />
Nachfrage nach Alternativen zur Nutzung <strong>des</strong> eigenen Pkw bewertet werden.<br />
11 Mit dem Ende der beschriebenen Erweiterungsphase folgte eine neue Einstellungswelle. Die Produktionsaufnahme<br />
im 3. Werksmodul erfolgte im April 2001. Die Zahl der Beschäftigten wurde im Laufe <strong>des</strong> Jahres 2002 auf 4.300<br />
erhöht, bis Ende 2003 stieg sie auf 4.800, Ende 2005 existieren rund 6.200 Arbeitsplätze an diesem Standort.