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Download des Anhangs: Fallstudien

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Mobilitätsmanagement für Betriebe<br />

Anhang - <strong>Fallstudien</strong><br />

nachweislich vorher noch nicht über eine Monats- oder Jahreszeitkarte verfügten. Das Modell<br />

der „InfineonCard“ wurde spezifisch durch ein Planungsbüro entwickelt und beinhaltet ein<br />

Anreizsystem, von dem sowohl die Nutzer als auch der Betrieb als Zuschussgeber und die<br />

Verkehrsunternehmen profitieren können. Aufgrund dieses Erfolges wurde im Folgejahr ab<br />

01.01.2006 eine Ausweitung auf das Umland umgesetzt. Hierbei wird jedoch eingeschätzt, dass<br />

die meisten Personen dieser Zielgruppe aufgrund unzureichender Fahrplanangebote ohnehin<br />

nicht allein über diese Tarifstrategie angesprochen werden können. Dennoch wurde diese<br />

Maßnahme umgesetzt, um einen gerechten Ausgleich zwischen ÖPNV-Stammkunden aus<br />

Dresden und dem Umland herzustellen.<br />

Die meisten Produkte <strong>des</strong> BMM bewährten sich in der Praxis und wurden durch die Gesamtheit<br />

der Beschäftigten durchschnittlich positiv eingeschätzt. Sie können als etabliert angesehen<br />

werden. Insbesondere die baulichen Maßnahmen zur Förderung <strong>des</strong> Fahrradverkehrs sind<br />

naturgemäß langfristig angelegt, organisatorische Maßnahmen wie Jobtickets, Parkraummanagement,<br />

Information, Mobilitätsberatung unterliegen bewusst einer integrierten,<br />

kurzfristigen Erfolgskontrolle, auch zur Nachjustierung. Hierbei werden arbeitsteilig Beiträge<br />

sowohl der Verkehrsunternehmen, als auch der Stadtverwaltung und auf Ebene <strong>des</strong><br />

Managements und <strong>des</strong> Mobilitätsteams im Betrieb geleistet. Auffällig ist, dass auch Nichtnutzer<br />

die Maßnahmen oft gut bewerten; dies wird darauf zurückgeführt, dass die Wirkung auch im<br />

Zusammenhang erkannt und folglich als Verbesserung der eigenen Situation beurteilt wird. So<br />

wird durch die MIV-Nutzer durchaus anerkannt, dass eine verstärkte Nutzung von ÖPNV und<br />

Fahrrad die Stauanfälligkeit auf den Zufahrtstraßen mindert und die Parkplatzsuche erleichtert.<br />

7.4.5 Fördernde und hemmende Rahmenbedingungen<br />

Die fördernden Rahmenbedingungen sind hinsichtlich Komplexität, Struktur und insbesondere<br />

hinsichtlich Kooperation und Kommunikation sehr ausgeprägt.<br />

Die Voraussetzungen für eine umweltverträgliche Verkehrsabwicklung treffen am Standort<br />

Klotzsche auch auf hemmende Faktoren, die in der peripheren Lage <strong>des</strong> Unternehmens<br />

begründet sind. Es wurde ursprünglich ein Standort gesucht, der verschiedenen betrieblichen<br />

Anforderungen gerecht werden musste. Ein sogenannter „integrierter“ Standort in enger<br />

räumlicher Beziehung zu Wohngebieten und wohnungsnaher Infrastruktur kam aufgrund dieser<br />

Anforderungen und der vom Werk ausgehenden Emissionen nicht in Betracht.<br />

Anbieterstruktur Mobilitätsdienstleistungen<br />

Im Verlauf der weiteren Projektentwicklung wurde immer deutlicher, wie schwach ausgeprägt<br />

lokal und bun<strong>des</strong>weit die Anbieterseite aufgestellt war, dass selbst für ein großes Unternehmen<br />

kaum standardisierte Produkte auf dem Markt waren 10 und praktisch jede größere Maßnahme<br />

zu großen Teilen die Eigenentwicklung von Modulen durch den Betrieb umfasste. Offensichtlich<br />

waren die Mobilitätsdienstleister besonders im Bereich von Beratung, Information,<br />

Zielgruppenmarketing, Tarif sowie Organisation <strong>des</strong> BMM noch nicht auf einen großen<br />

Industriebetrieb als Nachfrager eingestellt, sondern bedienten ausschließlich den diffusen Markt<br />

der Endnutzer. Diese Rahmenbedingung wurde von allen Akteuren als hemmend empfunden.<br />

10 Beispiele sind: Eigenentwicklung von Software für Fahrgemeinschaftsbörse im Intranet „Infineon CarPool“,<br />

Entwicklung Jobticket „InfineonTicket“ 2000/2001 durch DVB AG und Infineon, Jobticket „InfineonCard“ ab 2005 auf<br />

Basis einer Entwicklung eines externen Consulters. Das „Drive-In-Kaufhaus“ mit automatischen Abhollager zur<br />

Einsparung von Wegen scheiterte am Konkurs <strong>des</strong> Anbieters und dem Fehlen von Wettbewerbern, für ein „high-tech“-<br />

Infineon-Fahrrad fand sich kein Produzent, der diese relativ kleine Serie zu akzeptablen Kosten herstellen konnte.<br />

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