Download des Anhangs: Fallstudien
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2005 Jobticket für Beschäftigte mit Wohnstandort Dresden<br />
Mobilitätsmanagement für Betriebe<br />
Abschlussbericht<br />
2006 Ausweitung <strong>des</strong> Jobtickets auf Beschäftigte, die im Dresdner Umland<br />
wohnen<br />
Infineon Technologies/Qimonda Dresden; Dr. Gernot Loibnegger, Abteilungsleiter<br />
Produktion, Sprecher <strong>des</strong> Mobilitätsteams, Königsbrücker Straße 180,<br />
01099 Dresden, Tel. 0351 / 886-2350.<br />
Lan<strong>des</strong>hauptstadt Dresden, Geschäftsbereich Stadtentwicklung, Hauptabteilung<br />
Mobilität; Gerhard Ritscher, Dr. Kerstin Burggraf, Postfach 120020,<br />
01001 Dresden, Tel. 0351 / 488-3270, HA-Mobilitaet@dresden.de<br />
7.4.1 Initiierung <strong>des</strong> BMM und der Entwicklungsprozess<br />
Auslösen<strong>des</strong> Moment für die Befassung mit BMM als Lösungsansatz war bei Infineon bzw.<br />
vormals SIMEC ein Mix aus bereits vorhandenem Problemdruck (wachsender Parkplatzbedarf<br />
durch die ursprünglich so kurzfristig nicht vorgesehene Vergrößerung <strong>des</strong> Betriebes – allein in<br />
1996 wurden erfolgten 400 Neueinstellungen über Plan – und eine unzureichende Erreichbarkeit<br />
<strong>des</strong> Betriebes mit Straßenbahn und Bus). Durch die weitere Ausbauplanung <strong>des</strong> Werks und<br />
die insgesamt sehr dynamische Entwicklung <strong>des</strong> Standorts Klotzsche (Neu- und Ausbau von<br />
Flughafen, weiteren Industriebetrieben usw. auf derzeit annähernd 15.000 Arbeitsplätze)<br />
wurden perspektivisch größere Konflikte im Bereich der Erschließung gesehen, die sich auch<br />
störend auf den Betriebsablauf auswirken können und für die Beschäftigten zu einer Belastung<br />
werden könnten. Als Drittes wurde erkannt, dass für die angestrebte Verhaltensänderung der<br />
Beschäftigten infrastrukturelle Angebote nicht ausreichen, sondern intensive Beratung und<br />
Information erforderlich sei.<br />
Der inhaltliche Zugang zum Projekt wurde bereits in der Frühphase durch wirtschaftliche<br />
Gesichtspunkte <strong>des</strong> mit dem Werksaufbau betrauten Managements geprägt, welches errechnet<br />
hatte, welche Kosten allein für die Herstellung zusätzlicher Parkplätze bei einer Orientierung auf<br />
ein unbegrenztes Wachstum der Pkw-Nutzung der neu einzustellenden Mitarbeiter<br />
aufzubringen wären. Diese Effizienzbetrachtung war für viele Beteiligte eine ungewohnte<br />
Erfahrung.<br />
Auf städtischer Seite unterstützte die Vorstellung eines Projektes <strong>des</strong> Deutschen Verkehrssicherheitsrates<br />
(DVR) 1996 eine verstärkte Auseinandersetzung mit der Möglichkeit, auf die<br />
Verkehrsmittelwahl der Beschäftigten zugunsten <strong>des</strong> ÖPNV einzuwirken. Dieses Projekt<br />
(„Mobilitätsberatung für Unternehmen“) zielte zentral auf eine Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />
auf dem Arbeitsweg durch Reduzierung der Nutzung <strong>des</strong> MIV. Die Stadtverwaltung griff diesen<br />
Ansatz auf und entwickelte ihn mit Infineon als Praxispartner u. a. mit Förderung mehrerer<br />
Forschungsprojekte weiter. Aus Sicht der Stadtverwaltung waren zwei Aspekte entscheidend<br />
für die Ansprache von Infineon: Die Stadt suchte einen Projektpartner, der innovative Produkte<br />
herstellt und damit auch Anknüpfungspunkte für innovative Problemlösungen in der Verkehrsplanung<br />
schafft und es sollte der Gedanke aufgegriffen werden, sich direkt mit einem großen<br />
Verkehrserzeuger planerisch und kooperativ zu befassen.<br />
Für das Gelingen der Startphase war relevant, dass durch Unterstützung Dritter zusätzliche<br />
Entscheidungsgrundlagen bei den einzelnen Handlungsträgern geschaffen bzw. diese<br />
Entscheidungen positiv beeinflusst wurden. Auf der Seite <strong>des</strong> Wirtschaftsunternehmens<br />
engagierte sich die IHK Dresden. Sie wurde durch das Unternehmen im Hinblick auf die<br />
Mobilitätssituation am Standort angesprochen und unterstützte die ersten Arbeitsschritte auch<br />
vor dem Hintergrund der besonderen Bedeutung, die der Ausbau <strong>des</strong> Infineon-Standortes<br />
Dresden für die Region als Wirtschafts-, aber auch als Forschungs- und Entwicklungsstandorts