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Download des Anhangs: Fallstudien

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22<br />

Mobilitätsmanagement für Betriebe<br />

Abschlussbericht<br />

Das Scheitern <strong>des</strong> Betriebsverkehrsplanes als Ganzes ist auf die Differenzen zwischen den<br />

verschiedenen Verantwortlichen und die damals anstehende Kommunalwahl zurückzuführen.<br />

Letztendlich brachte der Widerstand <strong>des</strong> Personalrates am Parkraumkonzept das gesamte<br />

Vorhaben zum Scheitern. Mitverantwortlich dafür sind sicherlich Mängel in der Kommunikation.<br />

Da es keinen zentralen zuständigen Bereich für sämtliche Maßnahmen im Bereich <strong>des</strong> Dienstreise-<br />

und Berufsverkehrs gibt, sondern viele verschiedene Zuständigkeiten, die nach außen<br />

nicht immer deutlich sind und auch nicht klar vertreten werden, kommt es häufig zu<br />

Verzögerungen bzw. zu Blockierungen bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen,<br />

weil zu viele Interessen aufeinander stoßen. Die Parkraumbewirtschaftung wird durch den<br />

Immobilienservicebetrieb gemanagt; um die Jobtickets kümmert sich die Personalabteilung etc.<br />

Auch politische Rahmenbedingungen, die von der Verwaltung nicht direkt beeinflusst werden<br />

können, werden als Hemmnis genannt, das beispielsweise die Umsetzung <strong>des</strong> Mobilitätsgutachtens<br />

hat scheitern lassen und damit das Thema insgesamt auch für fast drei Jahre hat<br />

ruhen lassen.<br />

Nach Einschätzung der befragten wird ist der Bergriff „Betriebliches Mobilitätsmanagement“<br />

negativ behaftet und wird als zu sperrig für eine Verwendung im täglichen Sprachgebrauch<br />

angesehen.<br />

Mangeln<strong>des</strong> Wissen und eine fehlende Transparenz der Kosten der betrieblichen Mobilität der<br />

Beschäftigten (z. B. Kosten der Stellplätze, Einsparpotenziale durch die Einführung von<br />

Jobtickets usw.) erschweren die Einführung von Maßnahmen <strong>des</strong> betrieblichen Mobilitätsmanagements.<br />

Ein weiteres Problem ist die unzureichende Kenntnis hinsichtlich <strong>des</strong> Mobilitätsverhaltens<br />

der Beschäftigten oder der Auslastung der Dienstwagen. Die im Mobilitätsgutachten<br />

vorgeschlagene Erhebung der Mitarbeitermobilität wurde nie durchgeführt, so dass die Grundlage<br />

für weitere gezielte individuelle Maßnahmen fehlt.<br />

Insgesamt sieht die Bauverwaltung noch großes Potenzial im Bereich <strong>des</strong> betrieblichen<br />

Mobilitätsmanagements und eine Vielzahl von Optimierungsmöglichkeiten in der allgemeinen<br />

Verwaltung.<br />

7.3.6 Fazit<br />

Erste Erfolge im Bereich <strong>des</strong> betrieblichen Mobilitätsmanagements konnte die Stadtverwaltung<br />

Bielefeld mit der Einführung <strong>des</strong> Jobtickets im Jahr 1993 verzeichnen. Die Fortführung bis in die<br />

Gegenwart mit stetig steigenden Abnahmezahlen bei den Beschäftigten bestätigt das.<br />

Durch die Einführung der Parkraumbewirtschaftung in der Bielefelder Innenstadt auf der einen<br />

Seite und dem weiterhin kostenfreien Parken für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung<br />

auf der anderen Seite ergab sich ein dringender Handlungsbedarf. Diesem wurde<br />

durch die Beauftragung von Mobilité mit einem Mobilitätskonzepts zur ökologischen und<br />

ökonomischen Optimierung Rechnung getragen. Leider verschwand der Betriebsverkehrsplan<br />

„in der Schublade“, da die Stadtverwaltung zu sehr mit internen Umstrukturierungen beschäftigt<br />

war. Das Scheitern ist vermutlich auch auf das Fehlen eines „Kümmerers“ zurückzuführen, der<br />

bei späteren Maßnahmen der Stadtverwaltung (Dienstfahrräder, Parkraumbewirtschaftung)<br />

vorhanden war. Das Scheitern <strong>des</strong> Mobilitätskonzepts bedeutet sowohl einen Bruch in der<br />

Entwicklung <strong>des</strong> Betrieblichen Mobilitätsmanagements als auch (zumin<strong>des</strong>t vorläufig) das Aus<br />

einer umfassenden Mobilitätsstrategie in Bielefeld: Das Vorhandensein von Diensträdern geht<br />

nicht auf das Mobilité-Gutachten zurück; die Parkraumbewirtschaftung wurde eingeführt, damit<br />

der für die Stellplätze zuständige Immobilien-Servicebetrieb wirtschaftlich arbeiten kann.

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