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Download des Anhangs: Fallstudien

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18<br />

Mobilitätsmanagement für Betriebe<br />

Abschlussbericht<br />

möglichen Einsparungen bei den Verwaltungskosten in Höhe von bis einer halben Millionen<br />

Euro sowie einer Reduzierung der Dienstwagenflotte um 20 % aus.<br />

Diese Einsparungen konnten jedoch nicht erreicht werden, da das Mobilitätskonzept aufgrund<br />

von Differenzen zwischen den verschiedenen Verantwortlichen nicht in der vorgeschlagenen<br />

Form umgesetzt wurde. Die Stadt war seinerzeit vorrangig mit der Verwaltungsreform<br />

beschäftigt. Außerdem stand eine Kommunalwahl an, die einen politischen Wechsel mit sich<br />

brachte. Infolge<strong>des</strong>sen wurde das gesamte Vorhaben nicht weiter verfolgt.<br />

Ein wesentlicher Baustein der Empfehlungen <strong>des</strong> Gutachtens war die Einführung der Parkraumbewirtschaftung,<br />

die 300.000 € mehr in die Kasse der Stadtverwaltung bringen sollte.<br />

Diese scheiterte jedoch am Veto <strong>des</strong> Personalrates, der zwar die Ziele <strong>des</strong> Betriebsverkehrsplanes<br />

befürwortet hatte, nicht aber die Kriterien für die Stellplatzvergabe.<br />

Die Umstrukturierungen im Rahmen der Verwaltungsmodernisierung führten in Bielefeld zur<br />

Gründung <strong>des</strong> Immobilienservicebetriebes (ISB), der als Eigenbetrieb der Stadt Bielefeld sämtliche<br />

Liegenschaften der Stadt verwaltet. Im Jahr 2001 wurde durch den ISB ein Strategiepapier<br />

erstellt, in dem die Absicht bekundet wurde, für die – durch den ISB verwalteten Stellplätze –<br />

Gebühren zu erheben. Damit wurde das Thema Parkraumbewirtschaftung, wenn auch unter<br />

anderen Vorzeichen und ohne Einbindung in ein Gesamtkonzept, wieder auf die Agenda<br />

gebracht. Die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit bei der Stellplatzvergabe sorgte bei den<br />

Beschäftigten und ihrer Vertretung für Zündstoff. Zur Entwicklung einer geeigneten Strategie<br />

wurde eine Parkplatzkommission einberufen, der neben dem Dezernenten für Planen und<br />

Bauen Vertreterinnen und Vertreter aus folgenden Bereichen angehörten: Immobilien-Servicebetrieb,<br />

Personalamt, Personalrat, Gleichstellungsstelle und Schwerbehindertenvertretung.<br />

Darüber hinaus waren an der Konzepterstellung zeitweise die Kämmerei und das Verkehrsunternehmen<br />

MoBiel beteiligt.<br />

Entscheidend für die endgültige Akzeptanz <strong>des</strong> Parkraumkonzeptes war die Einbeziehung <strong>des</strong><br />

Personalrates mit seinen Mitbestimmungsrechten. Er vertrat den Standpunkt, dass eine Parkraumbewirtschaftung<br />

sinnvoll ist, die Verteilung der Stellplätze aber gerecht erfolgen muss und<br />

die Beschäftigten finanziell nicht zu sehr belasten darf. Nach einer langen Diskussion über<br />

mögliche soziale Kriterien, die über eine Stellplatzvergabe entscheiden könnten, hat sich nach<br />

einer Abfrage bei den Beschäftigten herausgestellt, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

die einen Stellplatz haben wollten, auch einen bekommen konnten. Die dadurch möglich<br />

gewordene Vermeidung von Sozialkriterien und die letztendlich doch moderaten Gebühren, die<br />

heute immer noch gelten, haben dazu geführt, dass die Parkraumbewirtschaftung inzwischen<br />

von allen akzeptiert und auch nicht mehr diskutiert wird.<br />

Von der ersten Diskussion der Parkraumbewirtschaftung bis zur Beschlussvorlage waren<br />

jedoch mehr als vier Jahre vergangen.<br />

7.3.2 Strategieentwicklung und Etablierung von Maßnahmen<br />

Die Maßnahmen <strong>des</strong> betrieblichen Mobilitätsmanagements, die von Seiten der Stadtverwaltung<br />

durchgeführt werden, lassen sich den drei Motivationen Haushaltssicherung (Parkraumbewirtschaftung),<br />

Ökologie (Jobticket, Verbesserung <strong>des</strong> ÖPNV) und Gesundheit (Dienstfahrräder)<br />

zuordnen.<br />

Das Jobticket kann als erste Maßnahme <strong>des</strong> betrieblichen Mobilitätsmanagements bei der<br />

Stadtverwaltung Bielefeld angesehen werden. Seit der Einführung im Jahr 1993 ist der Anteil<br />

der Jobticketinhaber von 13 % auf heute 31 % gestiegen. Im Gegensatz zu einigen anderen

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