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Wertpapierprospekt - estavis.de

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<strong>Wertpapierprospekt</strong><br />

für die Zulassung zum regulierten Markt<br />

an <strong>de</strong>r<br />

Frankfurter Wertpapierbörse<br />

mit gleichzeitiger Zulassung zum Teilbereich <strong>de</strong>s<br />

regulierten Markts mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime<br />

Standard)<br />

von 1.446.808 auf <strong>de</strong>n Inhaber lauten<strong>de</strong>n Stückaktien jeweils mit einem anteiligen<br />

Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie und mit voller Gewinnanteilsberechti-<br />

gung ab <strong>de</strong>m 1. Juli 2010<br />

<strong>de</strong>r<br />

ESTAVIS AG<br />

Berlin<br />

International Securities I<strong>de</strong>ntification Number: DE000A0KFKB3<br />

Wertpapier-Kenn-Nummer: A0KFKB<br />

Bis zur Zulassung<br />

verbucht unter<br />

ISIN: DE000A1EMGM5<br />

WKN: A1EMGM<br />

Zulassungsbegleiten<strong>de</strong> Bank<br />

VEM Aktienbank AG<br />

12. Mai 2011


- 2 -<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

I. ZUSAMMENFASSUNG DES PROSPEKTES............................................ 8<br />

1. Allgemeine Informationen zur Gesellschaft und ihrer Geschäftstätigkeit .... 8<br />

a) Haupttätigkeitsbereiche ................................................................ 8<br />

b) Markt ............................................................................................ 9<br />

c) Wettbewerbsstärken..................................................................... 9<br />

d) Unternehmensstrategie ...............................................................10<br />

e) Weitere wesentliche Angaben über die Gesellschaft ...................10<br />

2. Zusammenfassung <strong>de</strong>r Wertpapierangaben..............................................11<br />

3. Ausgewählte Finanzdaten.........................................................................12<br />

4. Zusammenfassung <strong>de</strong>r Risikofaktoren ......................................................17<br />

a) Marktbezogene Risiken ...............................................................17<br />

b) Risiken in Bezug auf die Emittentin .............................................17<br />

c) Risiken <strong>de</strong>r Wertpapiere ..............................................................18<br />

II. RISIKOFAKTOREN..................................................................................19<br />

1. Marktbezogene Risiken.............................................................................19<br />

a) Erhöhungen <strong>de</strong>s Zinsniveaus können sich negativ auf <strong>de</strong>n<br />

Immobilienmarkt und die Finanzierungskosten sowie die<br />

Finanzierungsmöglichkeiten <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe sowie ihrer<br />

Kun<strong>de</strong>n auswirken.......................................................................19<br />

b) Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen<br />

Immobilienmarktes ......................................................................20<br />

2. Risiken in Bezug auf die Emittentin ...........................................................20<br />

a) Risiko, dass Wertverluste bei Immobilien <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe<br />

entstehen ....................................................................................20<br />

b) Risiko, dass Mieten entfallen o<strong>de</strong>r nicht in <strong>de</strong>r erwarteten Höhe<br />

erzielt wer<strong>de</strong>n..............................................................................20<br />

c) Risiken aus Altlasten einschließlich Kriegslasten,<br />

Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit und Schadstoffen in Immobilien o<strong>de</strong>r<br />

Baumaterialien sowie Verstößen gegen bauliche Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

o<strong>de</strong>r gegen Vorschriften <strong>de</strong>r Bausicherheit..................................21<br />

d) Risiko, dass von <strong>de</strong>r Emittentin erworbene Immobilien<br />

wirtschaftlich bzw. hinsichtlich <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Belastungen<br />

falsch bewertet wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r an Wert verlieren............................21<br />

e) Der Geschäftserfolg wird maßgeblich von wenigen Großprojekten<br />

und <strong>de</strong>ren Realisierungsstand beeinflusst; diese Projekte sind<br />

verschie<strong>de</strong>nen Risiken ausgesetzt, insbeson<strong>de</strong>re<br />

Kostensteigerungs-, Verzögerungs- und Zahlungsausfallrisiken..22<br />

f) Das Geschäft <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe hat einen sehr großen (Vor-)<br />

Finanzierungsbedarf, so dass die Finanzierungen gefun<strong>de</strong>n und<br />

zu auskömmlichen Konditionen aufgenommen wer<strong>de</strong>n müssen..23


- 3 -<br />

g) Risiko, dass erfor<strong>de</strong>rliche Genehmigungen für Mo<strong>de</strong>rnisierungen<br />

o<strong>de</strong>r Sanierungen nicht, nicht rechtzeitig o<strong>de</strong>r nur unter<br />

Auflagen/Nebenbedingungen erteilt wer<strong>de</strong>n ................................23<br />

h) Risiko, dass Immobilien nicht o<strong>de</strong>r nicht zu auskömmlichen<br />

Konditionen erworben wer<strong>de</strong>n können.........................................24<br />

i) Risiko, dass Scha<strong>de</strong>nsersatz o<strong>de</strong>r Vertragsstrafen zu zahlen sind<br />

aufgrund von Baumängeln o<strong>de</strong>r sonstigen Mängeln an Immobilien<br />

sowie aus Vertragsstrafenvereinbarungen und abgegebenen<br />

Mietgarantien und an<strong>de</strong>ren Garantien sowie dass - auch noch<br />

nach Jahren - Immobilien von Käufern zurückgegeben wer<strong>de</strong>n<br />

können o<strong>de</strong>r an Veräußerer zurück zu übertragen sind ...............24<br />

j) Risiko aus <strong>de</strong>m Vertrieb von Immobilien, insbeson<strong>de</strong>re aus <strong>de</strong>m<br />

Umstand, dass die seitens <strong>de</strong>r Estavis AG angebotenen<br />

Immobilienerwerbsgeschäfte und die damit im Zusammenhang<br />

stehen<strong>de</strong>n Finanzierungsgeschäfte als sogenannte verbun<strong>de</strong>ne<br />

Geschäfte angesehen wer<strong>de</strong>n könnten o<strong>de</strong>r dass die Estavis-<br />

Gruppe für Handlungen von Vertriebspartnern o<strong>de</strong>r aus<br />

Vertriebsunterlagen haften könnte...............................................26<br />

k) Risiko, dass die Benutzung <strong>de</strong>r Bezeichnung „Estavis“ Rechte<br />

Dritter verletzt und <strong>de</strong>swegen eine Umfirmierung sowie<br />

Scha<strong>de</strong>nsersatzverpflichtungen drohen können ..........................26<br />

l) Die Estavis-Gruppe ist von ihren Vertriebspartnern und <strong>de</strong>ren<br />

Vertriebserfolg abhängig. Diese Vertriebspartner erhalten hohe<br />

Vergütungen, die teilweise zurückgefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n müssen und<br />

sich dabei als nicht einbringlich erweisen könnten.......................27<br />

m) Steuerliche Risiken insbeson<strong>de</strong>re Abhängigkeit von <strong>de</strong>n<br />

beson<strong>de</strong>ren steuerlichen För<strong>de</strong>rmöglichkeiten für<br />

<strong>de</strong>nkmalgeschützte Immobilien sowie Risiko, dass Verlustvorträge<br />

verloren gegangen sind o<strong>de</strong>r künftig verloren gehen ...................27<br />

3. Risiken <strong>de</strong>r Wertpapiere............................................................................29<br />

a) Ungewissheit über Kursentwicklung und Liquidität <strong>de</strong>r Neuen<br />

Aktien ..........................................................................................29<br />

b) Risiko, dass eine hohe Volatilität <strong>de</strong>s Kurses <strong>de</strong>r Aktie <strong>de</strong>r Estavis<br />

AG besteht ..................................................................................29<br />

c) Risiko <strong>de</strong>s vollständigen Verlustes <strong>de</strong>s eingesetzten Kapitals bei<br />

Insolvenz <strong>de</strong>r Gesellschaft...........................................................29<br />

d) Kursrisiko aus künftigen Verkäufen von Aktien durch einen<br />

Großaktionär ...............................................................................29<br />

e) Verwässerungsrisiko bei künftigen Kapitalerhöhungen................30<br />

III. ALLGEMEINE INFORMATIONEN............................................................31<br />

1. Verantwortlichkeit für <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>s Prospektes.......................................31<br />

2. Gegenstand <strong>de</strong>s Prospektes.....................................................................31<br />

3. Zukunftsgerichtete Aussagen....................................................................31


- 4 -<br />

4. Hinweis zu Quellen <strong>de</strong>r Marktangaben sowie zu Fachbegriffen ................32<br />

5. Abschlussprüfer und Gutachter.................................................................33<br />

6. Hinweis zu Finanz- und Zahlenangaben ...................................................33<br />

7. Einsehbare Dokumente.............................................................................34<br />

IV. INFORMATIONEN ÜBER DIE BÖRSENZULASSUNG............................36<br />

1. Gegenstand <strong>de</strong>s Prospekts.......................................................................36<br />

2. Bestehen<strong>de</strong> Börsennotierung....................................................................36<br />

3. Zeitplan.....................................................................................................36<br />

4. ISIN, WKN, Börsenkürzel..........................................................................37<br />

5. Form und Verbriefung; Zahlstelle ..............................................................37<br />

6. Gewinnanteilberechtigung, Anteil am Liquidationserlös und Stimmrecht...37<br />

7. Verwässerung...........................................................................................37<br />

8. Kosten <strong>de</strong>r Zulassung ...............................................................................38<br />

V. ALLGEMEINE INFORMATIONEN ÜBER DIE GESELLSCHAFT ............39<br />

1. Sitz, Geschäftsjahr, Dauer, Gegenstand ...................................................39<br />

2. Gründung <strong>de</strong>r Estavis AG und historische Entwicklung.............................39<br />

3. Gruppenstruktur ........................................................................................41<br />

a) B & V Bauträger- und Vertriebsgesellschaft für Immobilien mbH &<br />

Co. KG ........................................................................................41<br />

b) ESTAVIS Beteiligungs GmbH & Co. KG......................................42<br />

c) Estavis Vermögensverwaltung GmbH .........................................42<br />

d) Estavis Zweite Vermögensverwaltungs GmbH ............................42<br />

e) Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH.................................................43<br />

f) Diverse Objektgesellschaften ......................................................43<br />

VI. GESCHÄFTSÜBERBLICK.......................................................................44<br />

1. Wichtigste Märkte und Marktfaktoren ........................................................44<br />

a) Gesamtwirtschaftliche Entwicklung..............................................44<br />

b) Entwicklung am <strong>de</strong>utschen Wohnungsmarkt ...............................45<br />

c) Rahmenbedingungen und Marktperspektiven am <strong>de</strong>utschen<br />

Wohnimmobilienmarkt.................................................................45<br />

2. Haupttätigkeitsbereiche.............................................................................46<br />

a) Segment Retailhan<strong>de</strong>l (Immobilienverkauf an private<br />

Kapitalanleger) ............................................................................47<br />

b) Portfoliohan<strong>de</strong>l ............................................................................48<br />

c) Sonstige Aktivitäten.....................................................................48<br />

d) Wohnungsprivatisierung ..............................................................48<br />

3. Einkauf und Projektakquisition ..................................................................48<br />

4. Vertrieb .....................................................................................................49<br />

a) Retailhan<strong>de</strong>l ................................................................................49<br />

b) Sonstige Aktivitäten.....................................................................49<br />

5. Unternehmensstrategie.............................................................................49<br />

6. Wettbewerbsstärken .................................................................................50


- 5 -<br />

7. Wettbewerb...............................................................................................51<br />

8. Sachanlagen.............................................................................................51<br />

a) Grundbesitz.................................................................................51<br />

b) Sonstige Sachanlagen.................................................................51<br />

9. Wesentliche Verträge................................................................................51<br />

10. Investitionen..............................................................................................52<br />

11. Mitarbeiter.................................................................................................53<br />

12. Forschung und Entwicklung, Patente, Lizenzen und Marken ....................53<br />

13. Rechtsstreitigkeiten / Verfahren vor Verwaltungsbehör<strong>de</strong>n .......................53<br />

14. Regulatorische Vorschriften und beson<strong>de</strong>re steuerliche Vorschriften........54<br />

a) Formvorschriften .........................................................................54<br />

aa) Erlaubnis nach § 34 c Abs. 1 S. 1 Nr. 4 Gewerbeordnung (GewO)<br />

....................................................................................................54<br />

bb) Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV) ..................................55<br />

cc) Baustellenverordnung (BaustellV) ...............................................55<br />

dd) Bun<strong>de</strong>sdatenschutzgesetz...........................................................55<br />

b) Bauerrichtung..............................................................................55<br />

aa) Bauträgervertrag .........................................................................55<br />

bb) Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen Teil B (VOB/B)<br />

....................................................................................................56<br />

cc) Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) ..............56<br />

c) Nutzung.......................................................................................57<br />

aa) Wohnraummietverhältnisse .........................................................57<br />

bb) Geschäftsraummietverhältnisse...................................................58<br />

d) Beson<strong>de</strong>re Vorschriften für Bau<strong>de</strong>nkmäler, insbeson<strong>de</strong>re<br />

Steuervorteile ..............................................................................58<br />

VII. AUSGEWÄHLTE FINANZIELLE INFORMATIONEN ...............................59<br />

1. Estavis-Gruppe .........................................................................................61<br />

2. Estavis AG ................................................................................................64<br />

VIII. KAPITALISIERUNG UND VERSCHULDUNG; GESCHÄFTSKAPITAL...66<br />

1. Kapitalbildung und Verschuldung..............................................................66<br />

2. Liquidität und Nettofinanzverbindlichkeiten ...............................................68<br />

3. Erklärung zum Geschäftskapital................................................................69<br />

IX. ERLÄUTERUNG UND ANALYSE DER VERMÖGENS-, FINANZ- UND<br />

ERTRAGSLAGE UND DER WIRTSCHAFTLICHEN ENTWICKLUNG.....70<br />

1. Überblick...................................................................................................70<br />

2. Darstellung <strong>de</strong>r wesentlichen Bilanzierungsmetho<strong>de</strong>n ..............................71<br />

3. Wesentliche die Ertragslage beeinflussen<strong>de</strong> Faktoren ..............................72<br />

a) Allgemeine das EBIT beeinflussen<strong>de</strong> Faktoren ...........................73<br />

b) Spezifische das EBIT beeinflussen<strong>de</strong> Faktoren...........................73<br />

c) Sonstige die Ertragslage beeinflussen<strong>de</strong> Faktoren......................74<br />

d) Risikomanagement......................................................................74


- 6 -<br />

4. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe .......................79<br />

a) Ertragslage..................................................................................79<br />

b) Vermögenslage ...........................................................................88<br />

c) Liquidität und Kapitalausstattung.................................................93<br />

5. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis AG ..............................97<br />

a) Ertragslage..................................................................................97<br />

b) Vermögenslage ...........................................................................98<br />

X. ERLÄUTERUNG DER PRO-FORMA-FINANZINFORMATIONEN..........100<br />

1. Einleiten<strong>de</strong>r Abschnitt .............................................................................100<br />

2. Grundlagen <strong>de</strong>r Einbeziehung.................................................................102<br />

3. Erläuterung <strong>de</strong>r Pro-Forma-Ertragslage ..................................................104<br />

4. Erläuterung <strong>de</strong>r Pro-Forma-Vermögenslage............................................106<br />

XI. DIVIDENDENPOLITIK, ERGEBNIS UND DIVIDENDE JE AKTIE..........108<br />

XII. ORGANE ................................................................................................109<br />

1. Überblick.................................................................................................109<br />

2. Vorstand .................................................................................................110<br />

a) Zusammensetzung, Beschlussfassung und Vertretung .............110<br />

b) Gegenwärtige Mitglie<strong>de</strong>r............................................................111<br />

c) Dienstverträge...........................................................................112<br />

d) Kredite, Aktienbesitz, sonstige Rechtsbeziehungen und<br />

Interessenkonflikte.....................................................................115<br />

3. Aufsichtsrat .............................................................................................116<br />

a) Zusammensetzung, Beschlussfassung und Ausschüsse...........116<br />

b) Gegenwärtige Mitglie<strong>de</strong>r............................................................117<br />

c) Vergütung..................................................................................120<br />

d) Kredite, Aktienbesitz, sonstige Rechtsbeziehungen und<br />

Interessenkonflikte.....................................................................121<br />

4. Hauptversammlung.................................................................................122<br />

a) Einführung.................................................................................122<br />

b) Beschlussfassung .....................................................................122<br />

c) Einberufung...............................................................................123<br />

5. Corporate Governance............................................................................124<br />

XIII. HAUPTAKTIONÄRE UND GESCHÄFTE UND RECHTSBEZIEHUNGEN<br />

MIT NAHE STEHENDEN PERSONEN...................................................127<br />

1. Aktionärsstruktur .....................................................................................127<br />

2. Rechtsbeziehungen ................................................................................127<br />

a) Beteiligungen.............................................................................128<br />

b) Bürgschaften <strong>de</strong>s Vorstands......................................................128<br />

c) Darlehen....................................................................................130<br />

d) Sonstiges ..................................................................................133


- 7 -<br />

XIV. ANGABEN ÜBER DAS KAPITAL DER ESTAVIS AG ...........................135<br />

1. Grundkapital und Aktien..........................................................................135<br />

2. Entwicklung <strong>de</strong>s Grundkapitals vom 1. Juli 2007 bis heute .....................135<br />

3. Genehmigtes Kapital...............................................................................135<br />

4. Ermächtigung zur Ausgabe von Schuldverschreibungen und Bedingtes<br />

Kapital 2010/I..........................................................................................136<br />

5. Weitere Ermächtigung zur Ausgabe von Schuldverschreibungen und<br />

Bedingtes Kapital 2010/II ........................................................................141<br />

6. Allgemeine Bestimmungen zur Erhöhung <strong>de</strong>s Grundkapitals ..................146<br />

7. Allgemeine Bestimmungen zu Bezugsrechten ........................................147<br />

8. Eigene Aktien..........................................................................................148<br />

9. Anzeigepflichten für Anteilsbesitz sowie für Aktiengeschäfte von<br />

Führungspersonen: Übernahmerecht......................................................148<br />

XV. INTERESSEN AN DER ZULASSUNG....................................................150<br />

XVI. BESTEUERUNG IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND..........151<br />

1. Allgemeines ............................................................................................151<br />

2. Ertragsteuern ..........................................................................................151<br />

a) Laufen<strong>de</strong> Besteuerung ..............................................................151<br />

aa) Besteuerung <strong>de</strong>r Gesellschaft ...................................................151<br />

bb) Besteuerung <strong>de</strong>r Anteilseigner ..................................................154<br />

b) Besteuerung bei Veräußerung...................................................158<br />

aa) Besteuerung inländischer Aktionäre ..........................................158<br />

bb) Besteuerung ausländischer Anteilseigner..................................160<br />

c) Beson<strong>de</strong>rheiten für Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute<br />

und Finanzunternehmen, Pensionsfonds, Lebens- und<br />

Krankenversicherungsunternehmen ..........................................161<br />

3. Erbschaft- und Schenkungsteuer ............................................................161<br />

4. Sonstige Steuern ....................................................................................162<br />

FINANZTEIL .....................................................................................................................................F-1<br />

WERTGUTACHTEN .................................................................................................................................W-1<br />

GESCHÄFTSGANG UND AUSSICHTEN ................................................................................................ G-1<br />

UNTERSCHRIFTEN...................................................................................................................................U-1


- 8 -<br />

I. ZUSAMMENFASSUNG DES PROSPEKTES<br />

Die nachfolgen<strong>de</strong> Zusammenfassung ist eine Einführung zu diesem Prospekt und fasst Informationen<br />

dieses Prospektes zusammen. Die nachfolgen<strong>de</strong> Zusammenfassung gibt lediglich einen Überblick<br />

und enthält nicht alle für <strong>de</strong>n Anleger möglicherweise relevanten Informationen <strong>de</strong>s Prospektes. Anle-<br />

ger sollten daher <strong>de</strong>n gesamten Prospekt aufmerksam lesen und je<strong>de</strong> Entscheidung zur Anlage in die<br />

Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft auf die Prüfung <strong>de</strong>s gesamten Prospektes stützen. Diese Zusammenfassung<br />

enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, d.h. Aussagen, die sich nicht auf historische Tatsachen<br />

und Ereignisse beziehen. Diese Aussagen können sich nachträglich als fehlerhaft erweisen.<br />

Die ESTAVIS AG, Berlin (nachfolgend auch „Estavis AG“ o<strong>de</strong>r die „Gesellschaft" o<strong>de</strong>r gemeinsam<br />

mit ihren Töchtern auch die „Estavis-Gruppe“ genannt) und die VEM Aktienbank AG, München<br />

(nachfolgend auch die „VEM“ genannt) übernehmen die Verantwortung für <strong>de</strong>n Inhalt dieser Zusam-<br />

menfassung und erklären, dass ihres Wissens die Angaben in dieser Zusammenfassung richtig sind<br />

und keine wesentlichen Umstän<strong>de</strong> ausgelassen wor<strong>de</strong>n sind.<br />

Die Gesellschaft und die VEM können für <strong>de</strong>n Inhalt dieser Zusammenfassung haftbar gemacht wer-<br />

<strong>de</strong>n, jedoch nur für <strong>de</strong>n Fall, dass die Zusammenfassung irreführend, unrichtig o<strong>de</strong>r wi<strong>de</strong>rsprüchlich<br />

ist, wenn sie zusammen mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Teilen dieses Prospektes gelesen wird. Für <strong>de</strong>n Fall, dass<br />

vor einem Gericht Ansprüche aufgrund <strong>de</strong>r in diesem Prospekt enthaltenen Informationen geltend<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n, könnte <strong>de</strong>r als Kläger auftreten<strong>de</strong> Anleger in Anwendung <strong>de</strong>r einzelstaatlichen<br />

Rechtsvorschriften <strong>de</strong>r Staaten <strong>de</strong>s Europäischen Wirtschaftsraums die Kosten für die Übersetzung<br />

<strong>de</strong>s Prospektes vor Prozessbeginn zu tragen haben.<br />

1. Allgemeine Informationen zur Gesellschaft und ihrer Geschäftstätigkeit<br />

a) Haupttätigkeitsbereiche<br />

Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r Aktivitäten <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe liegt auf <strong>de</strong>m Erwerb, <strong>de</strong>r Optimierung bzw. Mo-<br />

<strong>de</strong>rnisierung und <strong>de</strong>m Verkauf von Wohnimmobilien. Die Geschäftstätigkeit <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe glie-<br />

<strong>de</strong>rt sich in die Segmente Retailhan<strong>de</strong>l sowie sonstige Aktivitäten. Infolge <strong>de</strong>r Neuausrichtung <strong>de</strong>r<br />

Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2009/2010 beruht das Geschäftsmo<strong>de</strong>ll hauptsächlich auf <strong>de</strong>m<br />

Einzelwohnungsverkauf an Privatanleger. Das frühere Portfoliogeschäft mit institutionellen Investoren<br />

wur<strong>de</strong> eingestellt.<br />

Das Segment Retailhan<strong>de</strong>l umfasst <strong>de</strong>n Verkauf von Eigentumswohnungen an private Kapitalanleger<br />

im Wesentlichen zum Zwecke <strong>de</strong>r Altersvorsorge sowie als steuerlich begünstigte Kapitalanlage. Seit<br />

kurzem wur<strong>de</strong> dies um <strong>de</strong>n Verkauf an Eigennutzer ergänzt. Der Kern <strong>de</strong>r Tätigkeiten <strong>de</strong>r Estavis-


- 9 -<br />

Gruppe liegt dabei auf <strong>de</strong>m Kauf, <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung sowie <strong>de</strong>m anschließen<strong>de</strong>n Verkauf <strong>de</strong>nkmal-<br />

geschützter Immobilien, für die private Kapitalanleger beson<strong>de</strong>re Steuervorteile nutzen können.<br />

Die sonstigen Aktivitäten umfassen im Wesentlichen die Verwertung von Vorratsimmobilien außerhalb<br />

<strong>de</strong>s Retailgeschäfts. Die Estavis-Gruppe erzielt dabei aus Wohn- und Gewerbeimmobilienbestän<strong>de</strong>n,<br />

die zum Zwecke <strong>de</strong>r zukünftigen Veräußerung gehalten wer<strong>de</strong>n, regelmäßige Mieteinnahmen. Dar-<br />

über hinaus sind in diesem Segment auch geringfügige gewerbliche Development-Aktivitäten, also<br />

Projektentwicklungen, enthalten.<br />

b) Markt<br />

Am <strong>de</strong>utschen Immobilienmarkt zogen die Investmentumsätze 2010 wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich an. Nach Anga-<br />

ben von Jones Lang LaSalle hat sich das Transaktionsvolumen am <strong>de</strong>utschen Gewerbeimmobilien-<br />

markt nahezu verdoppelt. (Quelle: Jones Lang LaSalle, Pressemitteilung vom 7. Januar 2011: „Jones<br />

Lang LaSalle zum <strong>de</strong>utschen Gewerbeimmobilien-Investmentmarkt 2010: Starker Endspurt im letzten<br />

Quartal – Transaktionsvolumen im Jahresvergleich fast verdoppelt“).<br />

Am Wohnimmobilienmarkt nahm die Neubautätigkeit 2010 zu. Von Januar bis einschließlich Septem-<br />

ber 2010 erteilten die zuständigen Behör<strong>de</strong>n in Deutschland Baugenehmigungen für 137.900 Woh-<br />

nungen. Das waren 9.000 Wohnungen beziehungsweise 7,0 % mehr als im entsprechen<strong>de</strong>n Vorjah-<br />

reszeitraum. (Quelle: Statistisches Bun<strong>de</strong>samt, Pressemitteilung 428 vom 19. November 2010).<br />

Auch wenn die Bevölkerungszahl in Deutschland auf lange Sicht abnimmt, rechnen Experten bis zum<br />

Jahr 2025 mit einer steigen<strong>de</strong>n Zahl <strong>de</strong>r Haushalte (Quelle: Bun<strong>de</strong>sverband Freier Immobilien- und<br />

Wohnungsunternehmen e.V., Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau e.V., Bun<strong>de</strong>sverband Deut-<br />

scher Baustoff-Fachhan<strong>de</strong>l (BDB) e.V.: Wohnungsmangel in Deutschland? Regionalisierter Woh-<br />

nungsbedarf bis zum Jahr 2025. Berlin 2009 (Studie <strong>de</strong>s Eduard Pestel Instituts von März 2009).<br />

c) Wettbewerbsstärken<br />

Nach Auffassung <strong>de</strong>r Gesellschaft liegen ihre Wettbewerbsstärken insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r langjährigen<br />

Erfahrung im Markt sowie in <strong>de</strong>r hohen Umschlagskraft, d.h. <strong>de</strong>r Fähigkeit, eine große Anzahl an<br />

Wohnungen in kürzerer Zeit zu verkaufen. Die Estavis-Gruppe hat bereits eine sehr hohe Stückzahl<br />

an Denkmälern saniert und verfügt daher in diesem Bereich nach eigener Einschätzung über eine<br />

hohe Expertise. Die Gesellschaft betrachtet es als eine ihrer größten Stärken, in diesem speziellen<br />

Bereich <strong>de</strong>r Objektentwicklung erfahren zu sein. Hinzu erachtet die Gesellschaft ihre Erfahrung im<br />

Einzelverkauf von Wohnungen als beson<strong>de</strong>rs wertvoll im Wettbewerb. Aus Sicht <strong>de</strong>r Gesellschaft ist<br />

es insbeson<strong>de</strong>re die Kombination dieser bei<strong>de</strong>n Fähigkeiten, die <strong>de</strong>r Gesellschaft ihre hohe Um-<br />

schlagskraft beschert.


d) Unternehmensstrategie<br />

- 10 -<br />

Das aktuelle Kerngeschäft <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe ist <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l mit Wohnimmobilien. Diese Tätigkeit will<br />

das Unternehmen weiter ausbauen und sich operativ und strategisch weiterentwickeln.<br />

Zunehmen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung gewinnen Immobilien für die private Altersvorsorge, worin die Estavis-<br />

Gruppe wachsen<strong>de</strong> Geschäftspotenziale sieht.<br />

Der Einzelverkauf von Eigentumswohnungen in überwiegend <strong>de</strong>nkmalgeschützten Immobilien stellt<br />

sich aufgrund von steuerlichen Vorteilen hinsichtlich <strong>de</strong>r Absetzbarkeit von Sanierungsaufwendungen<br />

weiterhin als attraktiv dar, so dass die Estavis-Gruppe diesen Bereich weiterführen wird. Dabei wer-<br />

<strong>de</strong>n Aktivitäten im höherpreisigen Immobilienbereich angestrebt. Dies soll langfristig zu höheren<br />

durchschnittlichen Verkaufspreisen und Ertragsmargen führen. Langfristig sollen die Immobilien über<br />

bestehen<strong>de</strong> Vertriebsplattformen wie schon bisher an Kapitalanleger und künftig auch verstärkt an<br />

Selbstnutzer verkauft wer<strong>de</strong>n.<br />

Sowie sich Gelegenheiten bieten, möchte die Estavis-Gruppe auch eine Bestandshaltung von Immobi-<br />

lien aufbauen und optimieren.<br />

Darüber hinaus plant die Estavis-Gruppe eine Erweiterung ihres Immobilienangebots. Hierfür sollen<br />

verstärkt Immobilienbestän<strong>de</strong> übernommen wer<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>m Ziel, sie nach wertsteigern<strong>de</strong>n Optimie-<br />

rungsmaßnahmen über ein weites Spektrum von Exit-Kanälen (wie zum Beispiel Privatbanken, Ver-<br />

mögensverwalter etc.) an private Investoren zu veräußern, um weitere Wertschöpfungspotenziale zu<br />

realisieren.<br />

e) Weitere wesentliche Angaben über die Gesellschaft<br />

Vorstand: Florian Lanz (CEO, Vorsitzen<strong>de</strong>r),<br />

Eric Mozanowski (CSO)<br />

Aufsichtsrat: Dr. Karl-Josef Stöhr (Vorsitzen<strong>de</strong>r),<br />

Michael Kremer,<br />

John W. Cutts<br />

Grundkapital: EUR 14.319.352,00<br />

Mitarbeiter 46 fest angestellte sowie 5 freie Mitarbeiter


- 11 -<br />

2. Zusammenfassung <strong>de</strong>r Wertpapierangaben<br />

Gegenstand <strong>de</strong>s Prospekts: Gegenstand <strong>de</strong>s Prospekts ist die Zulassung von<br />

1.446.808 durch die vom Vorstand am 23. Februar 2010<br />

beschlossene Ausnutzung <strong>de</strong>s genehmigten Kapitals<br />

entstan<strong>de</strong>nen auf <strong>de</strong>n Inhaber lauten<strong>de</strong>n Stückaktien <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital<br />

von EUR 1,00 je Aktie und Gewinnberechtigung ab <strong>de</strong>m<br />

1. Juli 2010 (nachfolgend die „Neuen Aktien“ genannt)<br />

zum Börsenhan<strong>de</strong>l am regulierten Markt an <strong>de</strong>r Frankfur-<br />

ter Wertpapierbörse mit gleichzeitiger Zulassung zum<br />

Teilbereich <strong>de</strong>s regulierten Marktes mit weiteren Zulas-<br />

sungsfolgepflichten (Prime Standard). Die Zulassung<br />

wur<strong>de</strong> am 6. Mai 2011 beantragt. Die Notierungsaufnah-<br />

me <strong>de</strong>r Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft im regulierten Markt an<br />

<strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapierbörse ist für <strong>de</strong>n 17. Mai 2011<br />

vorgesehen. Die Neuen Aktien wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit alle von<br />

<strong>de</strong>r Aktionärin TAG Immobilien AG gehalten. Die TAG<br />

Immobilien AG hat sich gegenüber <strong>de</strong>r Estavis AG ver-<br />

pflichtet, die Neuen Aktien und alle weiteren von ihr am<br />

28. März 2011 gehaltenen Aktien <strong>de</strong>r Emittentin bis zum<br />

16. September 2011 nicht direkt o<strong>de</strong>r indirekt anzubieten,<br />

zu veräußern, dieses anzukündigen o<strong>de</strong>r sonstige Maß-<br />

nahmen zu ergreifen, die einer Veräußerung wirtschaftlich<br />

entsprechen.<br />

Bestehen<strong>de</strong> Börsennotierung: Das neben <strong>de</strong>n durch die Neuen Aktien verbriefte beste-<br />

hen<strong>de</strong> Grundkapital <strong>de</strong>r Gesellschaft, bestehend aus<br />

12.872.544 auf <strong>de</strong>n Inhaber lauten<strong>de</strong>n Stückaktien mit<br />

einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je<br />

Aktie und Gewinnberechtigung ab <strong>de</strong>m 1. Juli 2010 (nach-<br />

folgend die „Alten Aktien“ genannt), wird im regulierten<br />

Markt (Prime Standard) an <strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapier-<br />

börse unter <strong>de</strong>r ISIN DE000A0KFKB3 (WKN A0KFKB)<br />

gehan<strong>de</strong>lt. Die Neuen Aktien, die <strong>de</strong>rzeit in <strong>de</strong>r ISIN<br />

DE000A1EMGM5 für nicht notierte Aktien verbucht sind,<br />

wer<strong>de</strong>n ab <strong>de</strong>m Zeitpunkt ihrer Zulassung zum regulierten<br />

Markt (Prime Standard) an <strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapier-<br />

börse unter <strong>de</strong>r gleichen ISIN und WKN wie die Alten


- 12 -<br />

Aktien verbucht.<br />

Zulassungsbegleiten<strong>de</strong> Bank: VEM Aktienbank AG, Prannerstraße 8, 80333 München<br />

Verbriefung: Die Neuen Aktien sind ebenso wie die Alten Aktien in<br />

einer Globalurkun<strong>de</strong> verbrieft, die bei <strong>de</strong>r Clearstream<br />

Banking AG, Mergenthalerallee 61, 65760 Eschborn,<br />

verwahrt wer<strong>de</strong>n. Der Anspruch <strong>de</strong>r Aktionäre auf Ver-<br />

briefung ihres Anteils ist ausgeschlossen.<br />

Gewinnanteilsberechtigung: Die Alten und die Neuen Aktien sind mit voller Gewinnan-<br />

teilsberechtigung ab <strong>de</strong>m 1. Juli 2010 ausgestattet.<br />

Stimmrecht: Je<strong>de</strong> zuzulassen<strong>de</strong> Aktie gewährt in <strong>de</strong>r Hauptversamm-<br />

International Securities I<strong>de</strong>ntification<br />

Number (ISIN):<br />

lung eine Stimme.<br />

DE000A0KFKB3<br />

Wertpapier-Kenn-Nummer (WKN): A0KFKB<br />

Verkaufsbeschränkungen: Die Neuen Aktien sind und wer<strong>de</strong>n we<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>n Vor-<br />

3. Ausgewählte Finanzdaten<br />

schriften <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r jeweils gültigen Fassung (<strong>de</strong>r „Securi-<br />

ties Act“) noch bei <strong>de</strong>r Wertpapieraufsichtsbehör<strong>de</strong> eines<br />

Bun<strong>de</strong>sstaates <strong>de</strong>r Vereinigten Staaten von Amerika re-<br />

gistriert und dürfen außer in Ausnahmefällen auf Grund<br />

einer Befreiung von <strong>de</strong>n Registrierungserfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>s<br />

Securities Act in <strong>de</strong>n Vereinigten Staaten von Amerika<br />

we<strong>de</strong>r direkt noch indirekt angeboten, verkauft o<strong>de</strong>r dort-<br />

hin geliefert wer<strong>de</strong>n. Die Gesellschaft hat nicht die Ab-<br />

sicht, die Neuen Aktien, die Alten Aktien o<strong>de</strong>r einen Teil<br />

davon in <strong>de</strong>n Vereinigten Staaten von Amerika zu regist-<br />

rieren o<strong>de</strong>r die Aktien dort anzubieten, zu verkaufen o<strong>de</strong>r<br />

dorthin zu liefern. Dieser Prospekt darf insbeson<strong>de</strong>re nicht<br />

in die Vereinigten Staaten von Amerika, nach Kanada<br />

o<strong>de</strong>r Japan versandt wer<strong>de</strong>n.


- 13 -<br />

Die nachfolgend zusammengefassten Finanzdaten <strong>de</strong>r Estavis AG sind <strong>de</strong>m an an<strong>de</strong>rer Stelle in die-<br />

sem Prospekt abgedruckten Konzernabschlüssen <strong>de</strong>r Estavis AG zum 30. Juni 2008, 2009, 2010,<br />

<strong>de</strong>m verkürzten Konzernzwischenabschluss <strong>de</strong>r Estavis AG zum 31. Dezember 2010 und <strong>de</strong>n Pro-<br />

Forma-Finanzinformationen zum 31. Dezember 2010 <strong>de</strong>r Estavis AG entnommen o<strong>de</strong>r daraus abge-<br />

leitet. Die Finanzdaten <strong>de</strong>r Berichtsperio<strong>de</strong> 2007/2008 wur<strong>de</strong>n im Konzernabschluss <strong>de</strong>r Estavis AG<br />

zum 30. Juni 2009 im Hinblick auf die Darstellung nicht fortgeführter Aktivitäten angepasst. In <strong>de</strong>n<br />

nachfolgend zusammengefassten Finanzdaten wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb die im Konzernabschluss <strong>de</strong>r Estavis<br />

AG zum 30. Juni 2009 als Vergleichszahlen enthaltenen Werte <strong>de</strong>r Berichtsperio<strong>de</strong> 2007/2008 darge-<br />

stellt. Der Konzernabschluss zum 30. Juni 2008, 2009, 2010 und <strong>de</strong>r verkürzte Konzernzwischenab-<br />

schluss zum 31. Dezember 2010 sind jeweils nach <strong>de</strong>n IFRS, wie sie in <strong>de</strong>r EU anzuwen<strong>de</strong>n sind,<br />

aufgestellt wor<strong>de</strong>n.<br />

Der Konzernabschluss <strong>de</strong>r Estavis AG zum 30. Juni 2008 und 2009 wur<strong>de</strong> von PricewaterhouseCoo-<br />

pers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, („PwC“) geprüft und mit einem unein-<br />

geschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Bestätigungsvermerk für <strong>de</strong>n Konzernabschluss<br />

zum 30. Juni 2009 enthält einen Hinweis auf bestandsgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Liquiditätsrisiken, <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Esta-<br />

vis-Konzern zum damaligen Zeitpunkt ausgesetzt war. Der Konzernabschluss <strong>de</strong>r Estavis AG zum 30.<br />

Juni 2010 wur<strong>de</strong> von ei<strong>de</strong>l & partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft,<br />

Kehl, („e&p“) geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die Pro-<br />

Forma-Finanzinformationen <strong>de</strong>r Estavis AG zum 31. Dezember 2010 wur<strong>de</strong>n aus Daten, die nach <strong>de</strong>n<br />

IFRS, wie sie in <strong>de</strong>r EU anzuwen<strong>de</strong>n sind, aufgestellt wur<strong>de</strong>n, abgeleitet. Die Pro-Forma-<br />

Finanzinformationen <strong>de</strong>r Estavis AG zum 31. Dezember 2010 (einschließlich <strong>de</strong>r Gewinn- und Verlust-<br />

rechnungen für die Zeiträume 1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010 und 1. Juli 2010 bis 31. Dezember 2010)<br />

wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r e&p gemäß IDW-Prüfungsstandard PH 9.960.1 geprüft und mit einer Bescheinigung<br />

versehen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s geplanten Erwerbs von 100 % <strong>de</strong>r Anteile an <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH und<br />

<strong>de</strong>s Geschäftsbetriebs „Wohnungsprivatisierung“ (asset <strong>de</strong>al) durch die Estavis-Gruppe wur<strong>de</strong>n Pro-<br />

Forma-Finanzinformationen erstellt, die rein zu Anschauungszwecken hypothetisch für die Zeiträume<br />

1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010 und 1. Juli 2010 bis 31. Dezember 2010 die Situation darstellen, als ob<br />

<strong>de</strong>r Konzern in seiner rechtlichen Struktur unter Einschluss <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH und<br />

<strong>de</strong>s Geschäftsbetriebs „Wohnungsprivatisierung“ bereits in diesem Zeiträumen bestan<strong>de</strong>n hätte.<br />

Sofern nachfolgend Finanzdaten als „ungeprüft“ angegeben wer<strong>de</strong>n, be<strong>de</strong>utet dies, dass sie keiner<br />

Prüfung o<strong>de</strong>r prüferischen Durchsicht im Sinne von Ziffer 20.6 <strong>de</strong>s Anhangs I zur Verordnung (EG) Nr.<br />

809/2004 <strong>de</strong>r Europäischen Kommission unterzogen wur<strong>de</strong>n.<br />

Ertragslage


IFRS<br />

01.07.10 -<br />

31.12.10<br />

01.07.09 -<br />

31.12.09<br />

- 14 -<br />

Estavis-Gruppe Pro-Forma Estavis-<br />

01.07.09 -<br />

30.06.10<br />

01.07.08 -<br />

30.06.09<br />

01.07.07 -<br />

30.06.08<br />

01.07.10 -<br />

31.12.10<br />

Gruppe<br />

01.07.09 -<br />

30.06.10<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft ungeprüft geprüft geprüft geprüft geprüft geprüft<br />

Umsatzerlöse 29.898 40.335 71.328 70.710 120.209 33.220 75.207<br />

Sonstige betriebliche Erträge 2.926 4.192 9.671 6.989 3.984 3.444 10.606<br />

Bestandsverän<strong>de</strong>rungen -3.969 -7.875 2.156 1.450 -14.962 -3.969 2.156<br />

Materialaufwand 15.556 15.781 48.874 64.776 94.464 17.813 51.242<br />

Personalaufwand 1.359 1.411 2.664 3.196 3.250 1.553 3.229<br />

Abschreibungen auf Immate-<br />

rielle Vermögenswerte und<br />

Sachanlagen<br />

Sonstiger betrieblicher Auf-<br />

wand<br />

59 63 132 135 139 71 158<br />

9.255 16.026 26.768 34.468 15.839 10.123 28.110<br />

Betriebsergebnis 2.626 3.370 4.716 -23.427 -4.463 3.135 5.229<br />

Ergebnis aus assoziierten<br />

Unternehmen<br />

0 0 8 19 29 0 8<br />

Finanzergebnis -2.030 -1.791 -3.408 -4.882 -1.822 -2.217 -3.764<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern<br />

aus fortgeführten Aktivitä-<br />

ten<br />

595 1.579 1.317 -28.289 -6.256 917 1.474<br />

Ertragsteuern 187 142 672 -361 -2.648 284 719<br />

Ergebnis aus fortgeführten<br />

Aktivitäten<br />

Ergebnis aus nicht fortgeführ-<br />

ten Aktivitäten<br />

408 1.437 645 -27.928 -3.608 633 755<br />

0 -68 419 -18.310 -3.067 0 419<br />

Konzernergebnis 408 1.369 1.064 -46.237 -6.675 633 1.174


Vermögenslage<br />

- 15 -<br />

ESTAVIS-Gruppe Pro-Forma<br />

Estavis-<br />

Gruppe<br />

IFRS 31.12.2010 30.06.2010 30.06.2009 30.06.2008 30.12.2010<br />

AKTIVA<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft geprüft geprüft geprüft geprüft<br />

Langfristige Vermögenswerte 22.469 22.537 22.241 38.644 22.520<br />

Goodwill 17.776 17.776 17.776 20.581 17.776<br />

Sonstiges immaterielles Vermögen 45 37 18 141 67<br />

Sachanlagen 450 486 485 1.113 479<br />

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 0 0 0 12.840 0<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen 58 59 50 32 58<br />

Übrige Finanzanlagen 473 155 193 252 473<br />

Latente Ertragsteuerfor<strong>de</strong>rungen 3.667 4.024 3.718 3.684 3.667<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 127.928 132.864 185.047 211.127 139.282<br />

Vorräte 85.212 83.958 80.727 103.703 94.791<br />

For<strong>de</strong>rungen aus Lieferungen und Leistungen 12.381 19.527 1.955 27.604 12.906<br />

Sonstige For<strong>de</strong>rungen 26.518 24.335 49.424 52.328 26.589<br />

Laufen<strong>de</strong> Ertragsteuerfor<strong>de</strong>rungen 141 979 2.028 1.759 141<br />

Liqui<strong>de</strong> Mittel 3.677 4.065 3.884 25.733 4.856<br />

Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte 0 0 47.029 0 0<br />

Summe AKTIVA 150.397 155.401 207.287 249.772 161.802<br />

PASSIVA<br />

Eigenkapital 52.678 52.270 49.080 95.336 56.178<br />

Langfristige Schul<strong>de</strong>n 25.293 20.120 4.938 22.184 25.425<br />

Kurzfristige Schul<strong>de</strong>n 72.426 83.011 153.269 132.252 80.199<br />

Summe PASSIVA 150.397 155.401 207.287 249.772 161.802


Liquidität und Kapitalausstattung<br />

IFRS<br />

Konzernerfolg aus fortge-<br />

führten Aktivitäten<br />

Cashflow aus <strong>de</strong>r laufen-<br />

<strong>de</strong>n Geschäftstätigkeit<br />

davon aus nicht fortgeführ-<br />

ten Aktivitäten<br />

Cashflow aus <strong>de</strong>r Investiti-<br />

onstätigkeit<br />

davon aus nicht fortgeführ-<br />

ten Aktivitäten<br />

Cashflow aus <strong>de</strong>r Finanzie-<br />

rungstätigkeit<br />

davon aus nicht fortgeführ-<br />

ten Aktivitäten<br />

Finanzmittelfonds am En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Perio<strong>de</strong><br />

davon in zur Veräußerung<br />

bestimmte Vermögens-<br />

werte umgeglie<strong>de</strong>rt<br />

01.07.10 -<br />

31.12.10<br />

- 16 -<br />

01.07.09 -<br />

31.12.09<br />

01.07.09 -<br />

30.06.10<br />

01.07.08 -<br />

30.06.09<br />

01.07.07 -<br />

30.06.08<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft ungeprüft geprüft geprüft geprüft<br />

408 1.437 645 -27.928 -3.608<br />

-382 -1.249 -3.464 -12.154 -3.469<br />

0 0 0 3.527 -5.435<br />

-1 -5.515 -4.649 -708 -5.693<br />

0 -5.478 -4.491 -960 2.356<br />

-5 -514 -517 -178 -1.152<br />

0 0 0 -162 -259<br />

3.677 5.415 4.065 12.694 25.733<br />

0 0 0 8.810 0


Sonstige wesentliche Finanzzahlen (ungeprüft)<br />

IFRS<br />

01.07.10 -<br />

31.12.10<br />

01.07.09 -<br />

31.12.09<br />

- 17 -<br />

Estavis-Gruppe Pro-Forma Estavis-<br />

01.07.09 -<br />

30.06.10<br />

01.07.08 -<br />

30.06.09<br />

01.07.07 -<br />

30.06.08<br />

01.07.10 -<br />

31.12.10<br />

Gruppe<br />

01.07.09 -<br />

30.06.10<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

EBIT 1 2.626 3.370 4.724 -23.408 -4.434 3.135 5.237<br />

1 EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) ist das Konzernergebnis für das betreffen<strong>de</strong> Geschäftsjahr vor Finanzergebnis und<br />

Steuern vom Ertrag. Die Gesellschaft weist das EBIT aus, weil <strong>de</strong>r Vorstand <strong>de</strong>r Estavis AG es als hilfreiche Kennzahl für die<br />

Beurteilung <strong>de</strong>r Geschäftstätigkeit <strong>de</strong>r Estavis AG ansieht.<br />

4. Zusammenfassung <strong>de</strong>r Risikofaktoren<br />

a) Marktbezogene Risiken<br />

- Erhöhungen <strong>de</strong>s Zinsniveaus können sich negativ auf <strong>de</strong>n Immobilienmarkt und die Finan-<br />

zierungskosten sowie die Finanzierungsmöglichkeiten <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe sowie ihrer Kun-<br />

<strong>de</strong>n auswirken.<br />

- Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Immobilienmarktes<br />

b) Risiken in Bezug auf die Emittentin<br />

- Risiko, dass Wertverluste bei Immobilien <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe entstehen<br />

- Risiko, dass Mieten entfallen o<strong>de</strong>r nicht in <strong>de</strong>r erwarteten Höhe erzielt wer<strong>de</strong>n<br />

- Risiken aus Altlasten einschließlich Kriegslasten, Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit und Schadstoffen in<br />

Immobilien o<strong>de</strong>r Baumaterialien sowie Verstößen gegen bauliche Anfor<strong>de</strong>rungen o<strong>de</strong>r gegen<br />

Vorschriften <strong>de</strong>r Bausicherheit<br />

- Risiko, dass von <strong>de</strong>r Emittentin erworbene Immobilien wirtschaftlich bzw. hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

damit verbun<strong>de</strong>nen Belastungen falsch bewertet wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r an Wert verlieren<br />

- Der Geschäftserfolg wird maßgeblich von wenigen Großprojekten und <strong>de</strong>ren Realisierungs-<br />

stand beeinflusst; diese Projekte sind verschie<strong>de</strong>nen Risiken ausgesetzt, insbeson<strong>de</strong>re<br />

Kostensteigerungs-, Verzögerungs- und Zahlungsausfallrisiken.


- 18 -<br />

- Das Geschäft <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe hat einen sehr großen (Vor-) Finanzierungsbedarf, so<br />

dass die Finanzierungen gefun<strong>de</strong>n und zu auskömmlichen Konditionen aufgenommen wer-<br />

<strong>de</strong>n müssen.<br />

- Risiko, dass erfor<strong>de</strong>rliche Genehmigungen für Mo<strong>de</strong>rnisierungen o<strong>de</strong>r Sanierungen nicht,<br />

nicht rechtzeitig o<strong>de</strong>r nur unter Auflagen/Nebenbedingungen erteilt wer<strong>de</strong>n<br />

- Risiko, dass Immobilien nicht o<strong>de</strong>r nicht zu auskömmlichen Konditionen erworben wer<strong>de</strong>n<br />

können.<br />

- Risiko, dass Scha<strong>de</strong>nsersatz o<strong>de</strong>r Vertragsstrafen zu zahlen sind aufgrund von Baumängeln<br />

o<strong>de</strong>r sonstigen Mängeln an Immobilien sowie aus Vertragsstrafenvereinbarungen und abge-<br />

gebenen Mietgarantien und an<strong>de</strong>ren Garantien sowie dass - auch noch nach Jahren - Im-<br />

mobilien von Käufern zurückgegeben wer<strong>de</strong>n können o<strong>de</strong>r an Veräußerer zurück zu über-<br />

tragen sind<br />

- Risiko aus <strong>de</strong>m Vertrieb von Immobilien, insbeson<strong>de</strong>re aus <strong>de</strong>m Umstand, dass die seitens<br />

<strong>de</strong>r Estavis AG angebotenen Immobilienerwerbsgeschäfte und die damit im Zusammenhang<br />

stehen<strong>de</strong>n Finanzierungsgeschäfte als sogenannte verbun<strong>de</strong>ne Geschäfte angesehen wer-<br />

<strong>de</strong>n könnten o<strong>de</strong>r dass die Estavis-Gruppe für Handlungen von Vertriebspartnern o<strong>de</strong>r aus<br />

Vertriebsunterlagen haften könnte.<br />

- Risiko, dass die Benutzung <strong>de</strong>r Bezeichnung „Estavis“ Rechte Dritter verletzt und <strong>de</strong>swegen<br />

eine Umfirmierung sowie Scha<strong>de</strong>nsersatzverpflichtungen drohen können<br />

- Die Estavis-Gruppe ist von ihren Vertriebspartnern und <strong>de</strong>ren Vertriebserfolg abhängig. Die-<br />

se Vertriebspartner erhalten hohe Vergütungen, die teilweise zurückgefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n müs-<br />

sen und sich dabei als nicht einbringlich erweisen könnten.<br />

- Steuerliche Risiken insbeson<strong>de</strong>re Abhängigkeit von <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren steuerlichen För<strong>de</strong>r-<br />

möglichkeiten für <strong>de</strong>nkmalgeschützte Immobilien sowie Risiko, dass Verlustvorträge verloren<br />

gegangen sind o<strong>de</strong>r künftig verloren gehen<br />

c) Risiken <strong>de</strong>r Wertpapiere<br />

- Ungewissheit über Kursentwicklung und Liquidität <strong>de</strong>r Neuen Aktien<br />

- Volatilität <strong>de</strong>s Kurses <strong>de</strong>r Aktie <strong>de</strong>r Estavis AG<br />

- Risiko <strong>de</strong>s vollständigen Verlustes <strong>de</strong>s eingesetzten Kapitals bei Insolvenz <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

- Kursrisiko aus künftigen Verkäufen von Aktien<br />

- Verwässerungsrisiko bei künftigen Kapitalerhöhungen


II. RISIKOFAKTOREN<br />

- 19 -<br />

Anleger sollten bei <strong>de</strong>r Entscheidung über <strong>de</strong>n Kauf <strong>de</strong>r Aktien <strong>de</strong>r Estavis AG, Berlin (nachfolgend<br />

auch „Estavis AG“ o<strong>de</strong>r die „Gesellschaft" o<strong>de</strong>r gemeinsam mit ihren Töchtern auch die „Estavis-<br />

Gruppe“ genannt) die nachfolgen<strong>de</strong>n Risikofaktoren, verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren in diesem Prospekt<br />

enthaltenen Informationen, sorgfältig lesen und berücksichtigen. Der Eintritt eines o<strong>de</strong>r mehrerer die-<br />

ser Risiken kann erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

<strong>de</strong>r Estavis AG haben. Der Kurs <strong>de</strong>r Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft könnte aufgrund je<strong>de</strong>s dieser Risiken<br />

erheblich fallen und Anleger könnten ihr investiertes Kapital teilweise o<strong>de</strong>r sogar ganz verlieren.<br />

Nachstehend sind die für die Estavis AG und ihre Branche wesentlichen Risiken und die wesentlichen<br />

Risiken im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n angebotenen Wertpapieren beschrieben. Weitere Risiken und<br />

Unsicherheiten, die <strong>de</strong>r Gesellschaft gegenwärtig nicht bekannt sind, könnten <strong>de</strong>n Geschäftsbetrieb<br />

<strong>de</strong>r Estavis AG ebenfalls beeinträchtigen und nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-<br />

und Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis AG haben. Die Reihenfolge, in welcher die nachfolgen<strong>de</strong>n Risiken aufge-<br />

führt wer<strong>de</strong>n, enthält keine Aussage über die Wahrscheinlichkeit ihres Eintrittes und <strong>de</strong>n Umfang <strong>de</strong>r<br />

möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen. Gleichzeitig beruhen die Auswahl und <strong>de</strong>r Inhalt <strong>de</strong>r Risiko-<br />

faktoren auf Annahmen, die sich nachträglich als falsch erweisen können.<br />

1. Marktbezogene Risiken<br />

a) Erhöhungen <strong>de</strong>s Zinsniveaus können sich negativ auf <strong>de</strong>n Immobilienmarkt und die<br />

Finanzierungskosten sowie die Finanzierungsmöglichkeiten <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe so-<br />

wie ihrer Kun<strong>de</strong>n auswirken.<br />

Bereits seit längerer Zeit begünstigt ein sehr niedriges Zinsniveau <strong>de</strong>n Immobilienmarkt. Das niedrige<br />

Zinsniveau hat zum einen zur Folge, dass Kapitalinvestitionen in Immobilien gegenüber zinsgebun<strong>de</strong>-<br />

nen Anlageformen attraktiver erscheinen. Des Weiteren begünstigt das niedrige Zinsniveau <strong>de</strong>n kre-<br />

ditfinanzierten Immobilienerwerb und -bau, da die Kreditkosten gering sind und sich damit Immobilien-<br />

finanzierungen leichter rechnen. Das betrifft auch die Finanzierungen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe<br />

für <strong>de</strong>n Kauf von Immobilien <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe. Wenn sich das Zinsniveau erhöht, so kann dies ne-<br />

gativen Einfluss auf <strong>de</strong>n Immobilienmarkt haben, weil Kun<strong>de</strong>n aufgrund <strong>de</strong>r gestiegenen Finanzie-<br />

rungskosten weniger Immobilien nachfragen o<strong>de</strong>r Immobilien nur zu ungünstigeren Konditionen nach-<br />

gefragt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Estavis-Gruppe hat in erheblichem Umfang Fremdfinanzierungen aufgenommen. Diese sind ganz<br />

überwiegend kurzfristig und nur teilweise mit fester Verzinsung abgeschlossen. Ein Anstieg <strong>de</strong>s all-<br />

gemeinen Zinsniveaus wür<strong>de</strong> sich daher auch in <strong>de</strong>n Finanzierungskosten <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe nie<strong>de</strong>r-<br />

schlagen.


- 20 -<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorgenannten Umstän<strong>de</strong> könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage <strong>de</strong>r Emittentin auswirken.<br />

b) Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Immobilienmarktes<br />

Die Estavis-Gruppe ist ausschließlich auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Immobilienmarkt tätig. Der Immobilienmarkt<br />

unterliegt vielfältigen Schwankungen, die auf unterschiedlichen Faktoren beruhen können, wie bei-<br />

spielsweise <strong>de</strong>r Entwicklung von Angebot und Nachfrage, <strong>de</strong>n steuerlichen Rahmenbedingungen und<br />

insbeson<strong>de</strong>re auch <strong>de</strong>r gesamtwirtschaftlichen konjunkturellen Lage. Dabei ist zu be<strong>de</strong>nken, dass die<br />

Entwicklung <strong>de</strong>s Immobilienmarktes in <strong>de</strong>n letzten Jahren durch das günstige Zinsniveau positiv be-<br />

einflusst wur<strong>de</strong>. Eine negative Entwicklung <strong>de</strong>s Immobilienmarktes in Deutschland könnte sich negativ<br />

auf die Geschäftstätigkeit <strong>de</strong>r Emittentin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe auswirken.<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorgenannten Umstän<strong>de</strong> könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage <strong>de</strong>r Emittentin auswirken.<br />

2. Risiken in Bezug auf die Emittentin<br />

a) Risiko, dass Wertverluste bei Immobilien <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe entstehen<br />

Soweit sich Immobilien im Bestand <strong>de</strong>r Estavis AG befin<strong>de</strong>n, können diese Immobilien aufgrund von<br />

durch die Estavis AG nicht beeinflussbaren Faktoren Wertverluste erlei<strong>de</strong>n, etwa wegen verschlech-<br />

terter Sozialstrukturen <strong>de</strong>s Standorts, überdurchschnittlicher Abnutzung, auftreten<strong>de</strong>m Sanierungsbe-<br />

darf o<strong>de</strong>r ähnlicher Faktoren. Dies könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Ertrags- o<strong>de</strong>r<br />

Finanzlage <strong>de</strong>r Estavis AG auswirken.<br />

b) Risiko, dass Mieten entfallen o<strong>de</strong>r nicht in <strong>de</strong>r erwarteten Höhe erzielt wer<strong>de</strong>n<br />

Es ist möglich, dass bestehen<strong>de</strong> Mietverträge von Mietern in Objekten <strong>de</strong>r Estavis AG nicht mehr er-<br />

füllt wer<strong>de</strong>n können o<strong>de</strong>r dass bei Neu- und Anschlussvermietungen die bisherigen und/o<strong>de</strong>r kalkulier-<br />

ten Mieten nicht erzielt wer<strong>de</strong>n können. Bei auslaufen<strong>de</strong>n Mietverträgen über von <strong>de</strong>r Estavis AG <strong>de</strong>r-<br />

zeit o<strong>de</strong>r künftig gehaltene Immobilien besteht das Risiko, dass nicht sofort eine Anschlussvermietung<br />

möglich ist. Mieterwechsel können darüber hinaus mit erheblichen Umbau- und Sanierungsmaßnah-<br />

men verbun<strong>de</strong>n sein, die zu einem vorübergehen<strong>de</strong>n Mietausfall führen und erhebliche Kosten nach<br />

sich ziehen können. Dies könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

<strong>de</strong>r Estavis AG auswirken.


- 21 -<br />

c) Risiken aus Altlasten einschließlich Kriegslasten, Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit und Schad-<br />

stoffen in Immobilien o<strong>de</strong>r Baumaterialien sowie Verstößen gegen bauliche Anfor<strong>de</strong>-<br />

rungen o<strong>de</strong>r gegen Vorschriften <strong>de</strong>r Bausicherheit<br />

Es ist nicht ausgeschlossen, dass Grundstücke, die früher, <strong>de</strong>rzeit o<strong>de</strong>r künftig im Eigentum <strong>de</strong>r Esta-<br />

vis-Gruppe stehen bzw. stan<strong>de</strong>n mit Altlasten, an<strong>de</strong>ren schädlichen Bo<strong>de</strong>nverunreinigungen und/o<strong>de</strong>r<br />

Kriegslasten (z.B. Bomben) belastet sind. Bo<strong>de</strong>nverunreinigungen können Scha<strong>de</strong>nsersatz- und sons-<br />

tige Gewährleistungsansprüche <strong>de</strong>r Erwerber <strong>de</strong>r Immobilien auslösen. Auch kann die Estavis-Gruppe<br />

zur kostenintensiven Beseitigung <strong>de</strong>r Altlasten und/o<strong>de</strong>r Kriegslasten verpflichtet sein. Diese Pflichten<br />

und Ansprüche sind unabhängig von einer Verursachung <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nbelastungen<br />

durch die Estavis AG und es könnte sein, dass ihr keinerlei Regressansprüche gegen Dritte zustehen.<br />

Die Beseitigung etwaiger Lasten in diesem Sinne und die hiermit im Zusammenhang stehen<strong>de</strong>n weite-<br />

ren Maßnahmen können betriebliche Abläufe beeinflussen, Bauprojekte erheblich verzögern o<strong>de</strong>r<br />

unmöglich o<strong>de</strong>r wirtschaftlich unrentabel machen, und mit erheblichen zusätzlichen Kosten verbun<strong>de</strong>n<br />

sein.<br />

Darüber hinaus können zahlreiche Faktoren, u.a. das Alter <strong>de</strong>r Bausubstanz, Schadstoffe in Baumate-<br />

rialien, die Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit o<strong>de</strong>r nicht eingehaltene baurechtliche und <strong>de</strong>nkmalschutzrechtliche<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe gehaltenen Immobilien Kosten für aufwendige Sanie-<br />

rungs-, Instandhaltungs- und Mo<strong>de</strong>rnisierungsmaßnahmen verursachen. Sollten entsprechen<strong>de</strong> bauli-<br />

che Maßnahmen nicht durchgeführt wer<strong>de</strong>n, könnte sich dies nachteilig auf die Verkaufs- und Mieter-<br />

löse <strong>de</strong>r betroffenen Immobilien auswirken.<br />

Schließlich muss die Estavis-Gruppe als Bauherr bestimmte private und öffentlich-rechtliche Vorschrif-<br />

ten zur Sicherung <strong>de</strong>r Baustelle einhalten. Verstöße können zu Scha<strong>de</strong>nsersatzfor<strong>de</strong>rungen o<strong>de</strong>r<br />

auch zu Bußgel<strong>de</strong>rn führen.<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorgenannten Umstän<strong>de</strong> könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis AG auswirken.<br />

d) Risiko, dass von <strong>de</strong>r Emittentin erworbene Immobilien wirtschaftlich bzw. hinsichtlich<br />

<strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Belastungen falsch bewertet wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r an Wert verlieren<br />

Der wirtschaftliche Erfolg <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe ist maßgebend von Auswahl und Erwerb geeigneter<br />

Immobilien abhängig. Damit verbun<strong>de</strong>n ist das Risiko, die baulichen, rechtlichen, wirtschaftlichen und<br />

sonstigen Umstän<strong>de</strong> betreffend die anzukaufen<strong>de</strong>n Objekte falsch einzuschätzen o<strong>de</strong>r nicht zu erken-<br />

nen. Darüber hinaus könnten sich die getroffenen Annahmen in Bezug auf das Ertragspotenzial <strong>de</strong>r<br />

Immobilien nachträglich teilweise o<strong>de</strong>r in vollem Umfang als unzutreffend herausstellen. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

könnten falsche Einschätzungen hinsichtlich <strong>de</strong>r Attraktivität <strong>de</strong>s Objektstandorts und an<strong>de</strong>rer aus


- 22 -<br />

Investorensicht kaufentschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Faktoren dazu führen, dass sich die betreffen<strong>de</strong> Immobilie nicht<br />

zu <strong>de</strong>n geplanten Konditionen und/o<strong>de</strong>r innerhalb <strong>de</strong>s vorgesehenen Zeitraums veräußern lässt.<br />

Der Immobilienwert orientiert sich im Wesentlichen am Ertragswert, welcher wie<strong>de</strong>rum von <strong>de</strong>r Höhe<br />

<strong>de</strong>r jährlichen Mieteinnahmen, <strong>de</strong>r Standortsituation, <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s langfristigen Kapitalmarkt-<br />

zinses und <strong>de</strong>m allgemeinen Zustand <strong>de</strong>r Immobilie abhängig ist. Die Estavis AG lässt ihre Immobilien<br />

beim Erwerb nur teilweise durch einen externen Gutachter bewerten o<strong>de</strong>r eine Prüfung durch einen<br />

Bausachverständigen durchführen. Die Estavis AG könnte Immobilien beim Erwerb zu hoch bewerten<br />

und damit einen überhöhten Kaufpreis zahlen. Des Weiteren könnte eine erheblich negative Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r vorgenannten Faktoren zu einem niedrigeren Ertragswert mit <strong>de</strong>r Folge einer Reduzierung von im<br />

Bestand befindlichen Immobilienwerten führen.<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorgenannten Umstän<strong>de</strong> könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis AG auswirken.<br />

e) Der Geschäftserfolg wird maßgeblich von wenigen Großprojekten und <strong>de</strong>ren Realisie-<br />

rungsstand beeinflusst; diese Projekte sind verschie<strong>de</strong>nen Risiken ausgesetzt, insbe-<br />

son<strong>de</strong>re Kostensteigerungs-, Verzögerungs- und Zahlungsausfallrisiken.<br />

Derzeit generiert die Estavis-Gruppe einen erheblichen Teil ihrer Umsätze aus wenigen großen Pro-<br />

jekten, in <strong>de</strong>nen große Immobilienkomplexe entwickelt, saniert und umgebaut wer<strong>de</strong>n. Der Geschäfts-<br />

erfolg hängt also sowohl in je<strong>de</strong>m Geschäftsjahr als auch generell wesentlich von diesen einzelnen<br />

Projekten ab. Das Geschäft mit großen Immobilienprojekten ist stark von Einzelfaktoren beeinflusst,<br />

wie z.B. <strong>de</strong>r baurechtlichen Genehmigungslage, Erfolg o<strong>de</strong>r Misserfolg bei <strong>de</strong>r Projektentwicklung<br />

sowie Problemen im konkreten Bauprozess, z.B. bei <strong>de</strong>r Einholung notwendiger (Bau-) Genehmigun-<br />

gen etc. Schon <strong>de</strong>r Ausfall eines Projekts o<strong>de</strong>r Probleme o<strong>de</strong>r Verzögerungen bei <strong>de</strong>r Fertigstellung<br />

eines Projekts können ganz erheblich zu Umsatz- und/o<strong>de</strong>r Ertragsausfällen o<strong>de</strong>r -verschiebungen<br />

führen. Darüber hinaus könnten sich <strong>de</strong>r Ausfall eines o<strong>de</strong>r Verzögerungen bei Projekten erheblich<br />

negativ auf die Liquiditätslage <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe auswirken, insbeson<strong>de</strong>re wenn für die Abwicklung<br />

dieser o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer Projekte Zwischenfinanzierungen eingegangen wur<strong>de</strong>n, die auslaufen und nicht<br />

mehr bedient wer<strong>de</strong>n können o<strong>de</strong>r vorzeitig fällig gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Abnehmer für ein Projekt könnten z.B. aufgrund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten ihre Zahlungs-<br />

und Abnahmepflichten gegenüber <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe aus einem Bauprojekt nicht o<strong>de</strong>r nicht rechtzei-<br />

tig erfüllen. Das Projekt und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Eingang von Zahlungen aus einem Projekt könnten somit verzö-<br />

gert wer<strong>de</strong>n, Zahlungen vollständig ausfallen o<strong>de</strong>r ein Projekt nicht abgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>r Durchführung von Immobilienprojekten kann es zur Überschreitung <strong>de</strong>r geplanten Kosten<br />

kommen. Denkbare Ursachen sind insbeson<strong>de</strong>re äußere Einflüsse wie Wetter, Streitigkeiten mit o<strong>de</strong>r


- 23 -<br />

Insolvenzen von Subunternehmern o<strong>de</strong>r sonstige Verzögerungen im Bauablauf, etwa durch Planungs-<br />

fehler. Aber auch eine unrichtige Kalkulation <strong>de</strong>r Kosten insbeson<strong>de</strong>re wegen fehlerhafter Annahmen<br />

ist möglich, die sich schon allein <strong>de</strong>swegen ergeben können, weil die Entwicklung und <strong>de</strong>r Bau von<br />

Immobilienprojekten über einen längeren Zeitraum von bis zu mehreren Jahren dauern können und<br />

hierbei Annahmen über künftige Entwicklungen zu treffen sind.<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorgenannten Umstän<strong>de</strong> könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe auswirken.<br />

f) Das Geschäft <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe hat einen sehr großen (Vor-) Finanzierungsbedarf,<br />

so dass die Finanzierungen gefun<strong>de</strong>n und zu auskömmlichen Konditionen aufge-<br />

nommen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Die Estavis-Gruppe hat im Rahmen <strong>de</strong>s Immobiliengeschäfts einen großen (Vor-) Finanzierungsbe-<br />

darf, <strong>de</strong>r entwe<strong>de</strong>r durch Anzahlungen und Baufortschrittszahlungen von Kun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r durch an<strong>de</strong>re<br />

Zwischenfinanzierungen bis zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r technischen und rechtlichen Abnahme und Zahlung<br />

<strong>de</strong>r Vergütung <strong>de</strong>r Projekte gesichert wer<strong>de</strong>n muss. Gera<strong>de</strong> neu anlaufen<strong>de</strong> Bauprojekte haben schon<br />

bereits vor Baubeginn einen sehr hohen Liquiditätsbedarf, <strong>de</strong>r sich auch nicht immer sicher kalkulieren<br />

lässt. Die Estavis-Gruppe kann bisher nur in eingeschränktem Umfang auf Zwischenfinanzierungen<br />

durch Banken zurückgreifen. Sollte es <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe nicht gelingen, Finanzierungen für die Ab-<br />

wicklung ihrer Projekte zu erhalten, wäre sie nicht mehr in <strong>de</strong>r Lage, ihr Geschäft im angestrebten<br />

Umfang abzuwickeln.<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorgenannten Umstän<strong>de</strong> könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe auswirken.<br />

g) Risiko, dass erfor<strong>de</strong>rliche Genehmigungen für Mo<strong>de</strong>rnisierungen o<strong>de</strong>r Sanierungen<br />

nicht, nicht rechtzeitig o<strong>de</strong>r nur unter Auflagen/Nebenbedingungen erteilt wer<strong>de</strong>n<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung und Sanierung von Immobilien ist die Erteilung von baurechtlichen<br />

Genehmigungen notwendige Voraussetzung für die Realisierung je<strong>de</strong>s Projektes. Es ist unsicher, ob,<br />

wann und unter welchen Auflagen und/o<strong>de</strong>r Nebenbedingungen solche Genehmigungen für je<strong>de</strong>s<br />

einzelne Projekt erteilt wer<strong>de</strong>n. Insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>nkmalgeschützte Immobilien, die einen Kern <strong>de</strong>r Akti-<br />

vitäten <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe darstellen, erfor<strong>de</strong>rn bei einer Sanierung beson<strong>de</strong>re Genehmigungen.<br />

Hierbei ist die Gesellschaft teilweise auf die Ausübung von Ermessen einzelner Behör<strong>de</strong>n angewie-<br />

sen. Auch können Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen mit Be- und Anwohnern die Erteilung von Genehmigungen<br />

erheblich verzögern o<strong>de</strong>r sonst erheblich negativ beeinflussen. Je<strong>de</strong>r dieser Umstän<strong>de</strong> kann dazu<br />

führen, dass Projekte nicht zu <strong>de</strong>n angenommenen Kosten, nicht im angenommenen Zeitrahmen o<strong>de</strong>r<br />

gar nicht durchgeführt wer<strong>de</strong>n können.


- 24 -<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorgenannten Umstän<strong>de</strong> könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe auswirken.<br />

h) Risiko, dass Immobilien nicht o<strong>de</strong>r nicht zu auskömmlichen Konditionen erworben<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

Die Estavis-Gruppe ist davon abhängig, Objekte, die für ihr Geschäftsmo<strong>de</strong>ll von Interesse sind, zu<br />

i<strong>de</strong>ntifizieren und zu auskömmlichen Preisen erwerben zu können. Deshalb ist die Estavis-Gruppe<br />

insbeson<strong>de</strong>re darauf angewiesen, dass ihr von Vermittlern o<strong>de</strong>r Veräußerern interessante Objekte<br />

angeboten wer<strong>de</strong>n. Hierzu greift die Estavis-Gruppe auf ein Netzwerk von Maklern, Kontakten in<br />

Kommunen und an<strong>de</strong>ren Vermittlern zurück.<br />

Ist eine günstige Immobilie gefun<strong>de</strong>n, so können auch Grün<strong>de</strong> wie Vorkaufsrechte etwa von Gebiets-<br />

körperschaften o<strong>de</strong>r notwendige Vergabeverfahren <strong>de</strong>m Erwerb durch die Estavis-Gruppe entgegen-<br />

stehen.<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorgenannten Umstän<strong>de</strong> könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe auswirken.<br />

i) Risiko, dass Scha<strong>de</strong>nsersatz o<strong>de</strong>r Vertragsstrafen zu zahlen sind aufgrund von Bau-<br />

mängeln o<strong>de</strong>r sonstigen Mängeln an Immobilien sowie aus Vertragsstrafenvereinba-<br />

rungen und abgegebenen Mietgarantien und an<strong>de</strong>ren Garantien sowie dass - auch<br />

noch nach Jahren - Immobilien von Käufern zurückgegeben wer<strong>de</strong>n können o<strong>de</strong>r an<br />

Veräußerer zurück zu übertragen sind<br />

Die von <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe angebotenen Immobilien könnten mit Mängeln behaftet sein. Da die Esta-<br />

vis-Gruppe in wesentlichen Projekten als Generalübernehmer agiert, haftet sie regelmäßig für <strong>de</strong>n<br />

gesamten Zustand <strong>de</strong>r Anlage. Somit haftet sie gera<strong>de</strong> bei Großprojekten nicht nur für eigene Fehler,<br />

son<strong>de</strong>rn auch für Subunternehmer und zugekaufte Kompetenzen sowie erworbene Materialien. Hier-<br />

aus könnten sich künftig erhebliche Gewährleistungs- und/o<strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nsersatzansprüche gegen die<br />

Estavis-Gruppe ergeben. Solche Vorfälle könnten darüber hinaus insbeson<strong>de</strong>re bei Großprojekten<br />

dazu führen, dass negative Informationen über die Estavis-Gruppe und ihre Projekte verbreitet wer-<br />

<strong>de</strong>n, die die Marktakzeptanz von Projekten <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe beeinträchtigen könnten.<br />

Die Estavis-Gruppe ist im Falle eines Gewährleistungsregresses von <strong>de</strong>r Bonität ihrer Subunterneh-<br />

mer und Lieferanten abhängig. Fehlt es an ausreichen<strong>de</strong>r Bonität <strong>de</strong>s jeweiligen Scha<strong>de</strong>nsverursa-<br />

chers, kann es zu Ausfällen bei eventuellen Regressfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe kommen.


- 25 -<br />

Für eventuelle Gewährleistungsverpflichtungen <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe wur<strong>de</strong>n vorsorglich Rückstellun-<br />

gen in <strong>de</strong>r Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010 (nach IFRS) gebil<strong>de</strong>t, die sich aber als nicht aus-<br />

reichend erweisen könnten.<br />

In Projektverträgen wer<strong>de</strong>n Vertragsstrafeansprüche gegen die Estavis-Gruppe für <strong>de</strong>n Fall verein-<br />

bart, dass die vertraglichen Fristen zur Fertigstellung <strong>de</strong>r jeweiligen Anlage nicht eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Für <strong>de</strong>n Fall, dass sich die Fertigstellung von Anlagen verzögert, könnte die Estavis-Gruppe daher<br />

Vertragsstrafezahlungen schul<strong>de</strong>n. Das gilt auch dann, wenn die Estavis-Gruppe die Verzögerung<br />

nicht zu verschul<strong>de</strong>n hat. Daneben könnten in solchen Fällen zusätzlich Scha<strong>de</strong>nsersatzansprüche<br />

entstehen.<br />

Vertragsstrafen wer<strong>de</strong>n auch für <strong>de</strong>n Fall einer nicht rechtzeitigen Kaufpreiszahlung <strong>de</strong>r Estavis-<br />

Gruppe, bzw. für <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>s Rücktritts wegen Nichtzahlung durch die Estavis-Gruppe vereinbart. Die<br />

Estavis-Gruppe unterwirft sich für <strong>de</strong>n Anspruch auf Kaufpreiszahlung nebst Zinsen regelmäßig <strong>de</strong>r<br />

sofortigen Zwangsvollstreckung in ihr gesamtes Vermögen.<br />

Bestehen bei Kauf eines Grundstückes durch die Estavis-Gruppe noch Mietverhältnisse, so verpflich-<br />

tet sich <strong>de</strong>r Verkäufer regelmäßig, diese bis zur Übergabe aufzuheben. Darüber hinaus wird jedoch<br />

auch regelmäßig vereinbart, dass die Estavis-Gruppe <strong>de</strong>n Verkäufer von sämtlichen Ansprüchen frei-<br />

stellt, die aus <strong>de</strong>r Ausübung <strong>de</strong>r Vermieterrechte und - Pflichten gegenüber <strong>de</strong>m Verkäufer entstehen<br />

können.<br />

Teilweise wer<strong>de</strong>n für erworbene Immobilien Nutzungsbedingungen und Wi<strong>de</strong>rkaufsrechte mit <strong>de</strong>m<br />

Veräußerer vereinbart. Dies kann die wirtschaftliche Verwertbarkeit <strong>de</strong>r Grundstücke beeinträchtigen.<br />

Eine Vielzahl von in <strong>de</strong>r Vergangenheit abgeschlossenen Immobilienverkaufsverträgen enthalten ver-<br />

tragliche Zusagen <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe zur Miethöhe. Sofern diese nicht beziehungsweise nicht zu<br />

einem bestimmten Zeitpunkt nachgewiesen wer<strong>de</strong>n, könnten Kaufpreisteile später fällig wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

sogar vollends entfallen.<br />

Daneben wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Vergangenheit auch Mietgarantien mit Laufzeiten von mehreren Jahren abge-<br />

geben. Damit wird ein bestimmter Umfang an Mieteinnahmen für eine Immobilie garantiert, die die<br />

Estavis-Gruppe entwickelt und veräußert hat. Wird tatsächlich dieser Level unterschritten, so muss die<br />

Estavis-Gruppe für die Differenz einstehen. Für die Zukunft ist nur noch die Abgabe von Erstvermie-<br />

tungsgarantien, mit <strong>de</strong>nen eine Vermietung zu Beginn in einer bestimmten Höhe garantiert wird, be-<br />

absichtigt. Es ist nicht auszuschließen, dass die Estavis-Gruppe aus abgegebenen Garantien in An-<br />

spruch genommen wird.


- 26 -<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorgenannten Umstän<strong>de</strong> könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe auswirken.<br />

j) Risiko aus <strong>de</strong>m Vertrieb von Immobilien, insbeson<strong>de</strong>re aus <strong>de</strong>m Umstand, dass die<br />

seitens <strong>de</strong>r Estavis AG angebotenen Immobilienerwerbsgeschäfte und die damit im<br />

Zusammenhang stehen<strong>de</strong>n Finanzierungsgeschäfte als sogenannte verbun<strong>de</strong>ne Ge-<br />

schäfte angesehen wer<strong>de</strong>n könnten o<strong>de</strong>r dass die Estavis-Gruppe für Handlungen von<br />

Vertriebspartnern o<strong>de</strong>r aus Vertriebsunterlagen haften könnte.<br />

In <strong>de</strong>r Immobilienbranche kommt es häufig zu Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen mit Erwerbern von Eigentums-<br />

wohnungen wie sie von <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe vertrieben wer<strong>de</strong>n. Hier wer<strong>de</strong>n zum einen häufig Streitig-<br />

keiten darüber geführt, ob die Erwerber ausreichend über die Risiken <strong>de</strong>s Immobilienerwerbs aufge-<br />

klärt wur<strong>de</strong>n und ihnen die wirtschaftliche Lage zutreffend dargestellt wur<strong>de</strong>. Ein beson<strong>de</strong>res Risiko<br />

entsteht dadurch, dass häufig ein sogenanntes verbun<strong>de</strong>nes Geschäft zwischen <strong>de</strong>m Immobilienkauf-<br />

vertrag und <strong>de</strong>m Finanzierungsgeschäft vorliegt mit <strong>de</strong>r Folge, dass Mängel in <strong>de</strong>m einen Geschäft<br />

auch auf das an<strong>de</strong>re Geschäft durchschlagen können, etwa ein Rücktrittsrecht im Bezug auf <strong>de</strong>n Fi-<br />

nanzierungsvertrag auch zu einem Rücktrittsrecht von <strong>de</strong>m Kaufvertrag führt. Die Estavis AG führt<br />

<strong>de</strong>mgemäß eine Reihe von Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen mit Erwerbern von Immobilien. Insbeson<strong>de</strong>re un-<br />

terstützt die Estavis AG die Immobilienerwerber auch dabei, eine Finanzierung für <strong>de</strong>n Kaufpreis zu<br />

erhalten mit <strong>de</strong>r Folge, dass die Estavis-Gruppe <strong>de</strong>n vorbeschriebenen Risiken aus verbun<strong>de</strong>nen Ge-<br />

schäften ausgesetzt ist.<br />

Die Estavis-Gruppe bedient sich verschie<strong>de</strong>ner Vertriebspartner. Die Vertriebspartner arbeiten mit<br />

eigenen Vertriebsunterlagen, wobei sie hierbei auch ergänzend von <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe zur Verfü-<br />

gung gestellte Informationen über die angebotenen Immobilien einsetzen. Es könnte sein, dass die<br />

Estavis-Gruppe sich die Handlungen dieser Vertriebspartner entgegen halten lassen muss o<strong>de</strong>r eine<br />

Haftung für die von <strong>de</strong>n Vertriebspartnern zur Verfügung gestellten Unterlagen - egal ob diese von <strong>de</strong>r<br />

Estavis-Gruppe kommen o<strong>de</strong>r nicht - entsteht. Hieraus können in Einzelfällen Scha<strong>de</strong>nsersatzansprü-<br />

che erwachsen sowie Ansprüche von Erwerbern von Immobilien auf Rückabwicklung von Kaufverträ-<br />

gen.<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorgenannten Umstän<strong>de</strong> könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe auswirken.<br />

k) Risiko, dass die Benutzung <strong>de</strong>r Bezeichnung „Estavis“ Rechte Dritter verletzt und<br />

<strong>de</strong>swegen eine Umfirmierung sowie Scha<strong>de</strong>nsersatzverpflichtungen drohen können<br />

Die Gesellschaft hat im Vorfeld <strong>de</strong>s Börsengangs im Jahre 2007 <strong>de</strong>n Namen Estavis AG angenom-<br />

men. Im Rahmen von markenrechtlichen Eintragungsverfahren ist es in mehreren Län<strong>de</strong>rn zu Ausei-


- 27 -<br />

nan<strong>de</strong>rsetzungen mit einem an<strong>de</strong>ren Markeninhaber gekommen. Soweit bislang Entscheidungen vor-<br />

liegen, ist die Gesellschaft unterlegen. Eine Entscheidung in <strong>de</strong>r Schweiz ist rechtskräftig, die übrigen<br />

Verfahren sind noch anhängig, teilweise in <strong>de</strong>r Rechtsmittelinstanz. Es besteht ein erhebliches Risiko,<br />

dass <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Markeninhaber die Gesellschaft erfolgreich in Anspruch nimmt, auch die Benutzung<br />

<strong>de</strong>r Bezeichnung Estavis zu unterlassen. Dann müsste die Gesellschaft umfirmieren und eine neue<br />

Geschäftsbezeichnung einführen. Des Weiteren kann <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Markeninhaber Scha<strong>de</strong>nsersatzan-<br />

sprüche für die Nutzung <strong>de</strong>r Bezeichnung Estavis in <strong>de</strong>r Vergangenheit geltend machen.<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorgenannten Umstän<strong>de</strong> könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe auswirken.<br />

l) Die Estavis-Gruppe ist von ihren Vertriebspartnern und <strong>de</strong>ren Vertriebserfolg abhän-<br />

gig. Diese Vertriebspartner erhalten hohe Vergütungen, die teilweise zurückgefor<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n müssen und sich dabei als nicht einbringlich erweisen könnten.<br />

Im Bereich <strong>de</strong>s Wohnimmobilienhan<strong>de</strong>ls bedient sich die Estavis-Gruppe eines umfangreichen Netz-<br />

werks erfahrener externer Vertriebspartner. Somit hängt <strong>de</strong>r geschäftliche Erfolg in hohem Maße da-<br />

von ab, qualifizierte Vermittler zu gewinnen und längerfristig zu bin<strong>de</strong>n. Dies soll vor allem durch att-<br />

raktive Vergütungsbedingungen erreicht wer<strong>de</strong>n. Ein Teil <strong>de</strong>r Vergütung <strong>de</strong>r externen Vertriebspartner<br />

wird üblicherweise mit Abschluss <strong>de</strong>s Notarvertrages über <strong>de</strong>n Verkauf einer Immobilie fällig. Dabei<br />

besteht das Risiko, dass <strong>de</strong>r Käufer innerhalb einer gewährten Rücktrittsfrist vom Kaufvertrag zurück-<br />

tritt. Die teilweise Vergütung <strong>de</strong>s externen Vertriebspartners kann in diesem Falle zurückgefor<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n und wird in <strong>de</strong>r Praxis in <strong>de</strong>r Regel mit For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Vertriebspartner aus Verkäufen an<strong>de</strong>-<br />

rer Immobilien verrechnet. Trotz<strong>de</strong>m besteht jedoch das Risiko, dass diese For<strong>de</strong>rungen nicht ein-<br />

bringlich sind.<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorgenannten Umstän<strong>de</strong> könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe auswirken.<br />

m) Steuerliche Risiken insbeson<strong>de</strong>re Abhängigkeit von <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren steuerlichen<br />

För<strong>de</strong>rmöglichkeiten für <strong>de</strong>nkmalgeschützte Immobilien sowie Risiko, dass Verlust-<br />

vorträge verloren gegangen sind o<strong>de</strong>r künftig verloren gehen<br />

Die Entwicklung <strong>de</strong>s gültigen Steuerrechtes unterliegt - auch in seiner verwaltungstechnischen An-<br />

wendung - einem stetigen Wan<strong>de</strong>l. Die hier dargestellten steuerlichen Angaben geben <strong>de</strong>shalb die<br />

<strong>de</strong>rzeitige Rechtslage, die aktuelle Rechtsprechung sowie die Kommentierung durch die steuerliche<br />

Fachliteratur zum Datum <strong>de</strong>s Prospektes wie<strong>de</strong>r. Zukünftige Gesetzesän<strong>de</strong>rungen, abweichen<strong>de</strong> Ge-<br />

setzesauslegungen durch Finanzbehör<strong>de</strong>n und -gerichte können nicht ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n.


- 28 -<br />

Die Estavis AG generiert in erheblichen Umfang Umsätze mit <strong>de</strong>r Veräußerung von <strong>de</strong>nkmalgeschütz-<br />

ten Immobilien an Kapitalanleger. Diese Kapitalanleger profitieren dabei von <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren steuerli-<br />

chen Abschreibungsmöglichkeiten für Mo<strong>de</strong>rnisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen. Sollten<br />

sich diese beson<strong>de</strong>ren steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten nachteilig verän<strong>de</strong>rn, so könnte sich<br />

dies negativ auf Kaufpreise für entsprechen<strong>de</strong> Immobilien o<strong>de</strong>r insgesamt auf das Kaufinteresse aus-<br />

wirken.<br />

Die Estavis AG weist zurzeit gewerbesteuerliche Verlustvorträge von ca. TEUR 48.000,00 und körper-<br />

schaftsteuerliche Verlustvorträge von ca. TEUR 30.000,00 aus. Die steuerlichen Verlustvorträge <strong>de</strong>r<br />

Estavis AG könnten in Zukunft gefähr<strong>de</strong>t sein. Wenn durch Kapitalmaßnahmen und / o<strong>de</strong>r Aktienkäufe<br />

innerhalb von 5 Jahren mehr als 25 Prozent <strong>de</strong>s Grundkapitals o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Stimmrechte an einen Erwer-<br />

ber o<strong>de</strong>r diesem nahestehen<strong>de</strong>n Person o<strong>de</strong>r eine Erwerbergruppe mit gleichgerichteten Interessen<br />

übertragen wer<strong>de</strong>n, sind gemäß § 8c KStG insoweit, d.h. in Höhe <strong>de</strong>s entsprechen<strong>de</strong>n Anteils, Ver-<br />

lustvorträge nicht mehr abziehbar. Übersteigt die Grundkapital- bzw. Stimmrechtsübertragung an ei-<br />

nen Erwerber bzw. eine Erwerbergruppe innerhalb von 5 Jahren 50 Prozent, so sind die Verlustvor-<br />

träge vollständig nicht mehr abziehbar. Sollten Verlustvorträge in größerem Umfang teilweise o<strong>de</strong>r<br />

vollständig nicht mehr abziehbar sein, so könnte dies erheblich nachteilige Auswirkungen auf die<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis AG haben.<br />

Neben <strong>de</strong>r Vorschrift <strong>de</strong>s § 8c KStG gibt es noch die vorherige Vorschrift <strong>de</strong>s § 8 Abs. 4 KStG (Man-<br />

telkaufproblematik), die parallel zur Anwendung kommen kann. Gemäß § 8 Abs. 4 KStG wür<strong>de</strong>n die<br />

steuerlichen Verlustvorträge dann verloren gehen, wenn in einem zeitlichen und sachlichem Zusam-<br />

menhang mehr als 50 % neue Gesellschafter <strong>de</strong>r Gesellschaft hinzutreten und das Unternehmen mit<br />

überwiegend neuem Betriebsvermögen <strong>de</strong>n Geschäftsbetrieb fortsetzt o<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>r aufnimmt. Die<br />

Wirkung <strong>de</strong>r Vorschrift ist dann für Zeiträume nach <strong>de</strong>m 31. Dezember 2007 nur dann eröffnet, wenn<br />

Anteilsverän<strong>de</strong>rungen vor <strong>de</strong>m 1. Januar 2008 in einem zeitlichen und sachlichen Zusammenhang mit<br />

Anteilsverän<strong>de</strong>rungen nach <strong>de</strong>m 31. Dezember 2007 stehen. Daher können in <strong>de</strong>r zur Zeit laufen<strong>de</strong>n<br />

Betriebsprüfung bei <strong>de</strong>r Estavis AG u. U. die Anteilsverän<strong>de</strong>rungen im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Bör-<br />

sengang im Jahr 2007 durch die Finanzverwaltung an<strong>de</strong>rs als bei <strong>de</strong>r ersten Bescheidung gewürdigt<br />

wer<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>r Folge, dass Verlustvorträge verloren gehen.<br />

Im Konzernzwischenabschluss <strong>de</strong>r Estavis zum 31. Dezember 2010 wur<strong>de</strong>n aktive latente Steuern auf<br />

steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 2.194,00 für körperschaftsteuerliche Zwecke und<br />

TEUR 1.216,00 für gewerbesteuerliche Zwecke angesetzt (ungeprüfte Zahlen aus <strong>de</strong>m Rechnungs-<br />

wesen <strong>de</strong>r Estavis AG). Sofern Verlustvorträge verloren gehen, könnte dies dazu führen, dass die in<br />

<strong>de</strong>r Konzernbilanz angesetzten aktiven latenten Steuern ganz o<strong>de</strong>r teilweise abzuschreiben sind<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorgenannten Umstän<strong>de</strong> könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe auswirken.


3. Risiken <strong>de</strong>r Wertpapiere<br />

- 29 -<br />

a) Ungewissheit über Kursentwicklung und Liquidität <strong>de</strong>r Neuen Aktien<br />

In Zukunft sollen die Neuen Aktien am regulierten Markt mit gleichzeitiger Zulassung zum Teilbereich<br />

<strong>de</strong>s regulierten Markts mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) an <strong>de</strong>r Frankfurter<br />

Wertpapierbörse gehan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Die Gesellschaft kann nicht voraussagen, inwieweit das Anleger-<br />

interesse an ihren Aktien zur einem liqui<strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l führen wird. Unter Umstän<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n Anleger<br />

nicht in <strong>de</strong>r Lage sein, die Neuen Aktien zu einem min<strong>de</strong>stens <strong>de</strong>m Erwerbspreis entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Kurs o<strong>de</strong>r überhaupt wie<strong>de</strong>r zu verkaufen. Auch die Entwicklung <strong>de</strong>r Kurse <strong>de</strong>r Alten Aktien gibt kei-<br />

nen Aufschluss über die künftige Kursentwicklung <strong>de</strong>r Neuen Aktien.<br />

b) Risiko, dass eine hohe Volatilität <strong>de</strong>s Kurses <strong>de</strong>r Aktie <strong>de</strong>r Estavis AG besteht<br />

Der Kurs <strong>de</strong>r Aktie <strong>de</strong>r Estavis AG kann insbeson<strong>de</strong>re durch Schwankungen <strong>de</strong>r tatsächlichen o<strong>de</strong>r<br />

prognostizierten Betriebsergebnisse <strong>de</strong>r Gesellschaft o<strong>de</strong>r ihrer Konkurrenten, Än<strong>de</strong>rungen von Ge-<br />

winnprognosen o<strong>de</strong>r Nichterfüllung von Gewinnerwartungen von Wertpapieranalysten, Än<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r allgemeinen Wirtschaftsbedingungen, Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Aktionärskreises sowie durch weitere Fak-<br />

toren erheblichen Preisschwankungen ausgesetzt sein. Auch können generelle Schwankungen <strong>de</strong>r<br />

Kurse insbeson<strong>de</strong>re von Aktien von Unternehmen aus <strong>de</strong>r gleichen Branche zu einem Preisdruck auf<br />

die Aktien <strong>de</strong>r Estavis AG führen, ohne dass dafür notwendigerweise ein Grund im Geschäft o<strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>n Ertragsaussichten <strong>de</strong>r Gesellschaft gegeben ist. Hohe Schwankungen <strong>de</strong>s Aktienkurses bei ge-<br />

ringen gehan<strong>de</strong>lten Stückzahlen ebenso wie Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r im Streubesitz gehaltenen<br />

Aktien können zur Folge haben, dass das investierte Kapital <strong>de</strong>r Inhaber <strong>de</strong>r Aktien an <strong>de</strong>r Estavis AG<br />

hohen Schwankungen unterworfen ist. Die Volatilität <strong>de</strong>s Aktienkurses war bei <strong>de</strong>r Estavis AG in <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit teilweise groß.<br />

c) Risiko <strong>de</strong>s vollständigen Verlustes <strong>de</strong>s eingesetzten Kapitals bei Insolvenz <strong>de</strong>r Ge-<br />

sellschaft<br />

Eine Investition in Aktien bringt das Eigenkapitalrisiko mit sich. Im Fall <strong>de</strong>r Insolvenz <strong>de</strong>r Estavis AG<br />

kann es zu einem Totalverlust <strong>de</strong>s eingesetzten Kapitals kommen. Insbeson<strong>de</strong>re wer<strong>de</strong>n zunächst<br />

vorrangig die For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Fremdkapitalgeber abgegolten, und erst nach <strong>de</strong>ren vollständiger Er-<br />

füllung wür<strong>de</strong> eine Rückzahlung auf die Aktien erfolgen.<br />

d) Kursrisiko aus künftigen Verkäufen von Aktien durch einen Großaktionär<br />

Die Altaktionärin TAG Immobilien AG hat sich verpflichtet, bis zum 16. September 2011 keine Aktien<br />

direkt o<strong>de</strong>r indirekt anzubieten, zu veräußern, dieses anzukündigen o<strong>de</strong>r sonstige Maßnahmen zu


- 30 -<br />

ergreifen, die einer Veräußerung wirtschaftlich entsprechen. Sollten diese Altaktionärin <strong>de</strong>mentgegen<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Lock-up-Fristen o<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>ren Ablauf in erheblichem Umfang Aktien auf <strong>de</strong>m öffentli-<br />

chen Markt verkaufen o<strong>de</strong>r sollte sich auf <strong>de</strong>m Markt die Überzeugung herausbil<strong>de</strong>n, dass es zu sol-<br />

chen Verkäufen kommen könnte, besteht die Möglichkeit, dass dies <strong>de</strong>n Kurs <strong>de</strong>r Aktie <strong>de</strong>r Gesell-<br />

schaft nachteilig beeinflusst.<br />

e) Verwässerungsrisiko bei künftigen Kapitalerhöhungen<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r Wachstumspläne <strong>de</strong>r Gesellschaft wird voraussichtlich auch weiterhin<br />

ein erheblicher Kapitalbedarf bestehen. Die Gesellschaft hält sich die Möglichkeit offen, Kapitalmaß-<br />

nahmen mit o<strong>de</strong>r ohne Bezugsrecht <strong>de</strong>r Aktionäre durchzuführen. Die Beschaffung weiteren Eigenka-<br />

pitals, die mögliche Ausübung von Aktienoptionen auf Grund eventueller künftiger Aktienoptionspro-<br />

gramme und die Ausübung möglicherweise noch auszugeben<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l- o<strong>de</strong>r Optionsschuldver-<br />

schreibungen, Sachkapitalerhöhungen, etwa zum Erwerb an<strong>de</strong>rer Unternehmen o<strong>de</strong>r Unternehmens-<br />

beteiligungen, sowie sonstige Kapitalmaßnahmen können zu einer erheblichen Verwässerung <strong>de</strong>r<br />

Beteiligung <strong>de</strong>r Aktionäre an <strong>de</strong>r Gesellschaft führen und/o<strong>de</strong>r sich negativ auf <strong>de</strong>n Kurs <strong>de</strong>r Aktie <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft auswirken.


III. ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />

- 31 -<br />

1. Verantwortlichkeit für <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>s Prospektes<br />

Die Estavis AG, Berlin, und die VEM Aktienbank AG, München, übernehmen die Verantwortung für<br />

<strong>de</strong>n Inhalt dieses Prospektes und erklären hiermit, dass ihres Wissens die Angaben in diesem Pros-<br />

pekt richtig und keine wesentlichen Umstän<strong>de</strong> ausgelassen sind. Des Weiteren erklären die Gesell-<br />

schaft und VEM, dass sie die erfor<strong>de</strong>rliche Sorgfalt haben walten lassen, um sicher zu stellen, dass<br />

die in diesem Prospekt genannten Angaben ihres Wissens nach richtig sind und keine Tatsachen<br />

weggelassen wor<strong>de</strong>n sind, welche die Aussage <strong>de</strong>s Prospektes wahrscheinlich verän<strong>de</strong>rn könnten.<br />

2. Gegenstand <strong>de</strong>s Prospektes<br />

Gegenstand <strong>de</strong>s Prospekts ist die Zulassung von 1.446.808 durch die vom Vorstand am 23. Februar<br />

2010 beschlossene Ausnutzung <strong>de</strong>s genehmigten Kapitals entstan<strong>de</strong>nen auf <strong>de</strong>n Inhaber lauten<strong>de</strong><br />

Stückaktien <strong>de</strong>r Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie und<br />

Gewinnberechtigung ab 1. Juli 2010 (nachfolgen die „Neuen Aktien“ genannt) zum Börsenhan<strong>de</strong>l am<br />

regulierten Markt an <strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapierbörse mit gleichzeitiger Zulassung zum Teilbereich <strong>de</strong>s<br />

regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard). Die Zulassung wur<strong>de</strong> am<br />

6. Mai 2011 beantragt. Die Notierungsaufnahme <strong>de</strong>r Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft im regulierten Markt an<br />

<strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapierbörse ist für <strong>de</strong>n 17. Mai 2011 vorgesehen.<br />

3. Zukunftsgerichtete Aussagen<br />

Dieser Prospekt enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen. In die Zukunft gerichtete Aussagen sind<br />

alle Aussagen, die sich nicht auf historische Tatsachen und Ereignisse beziehen. Dies gilt auch für<br />

Aussagen in <strong>de</strong>n Abschnitten „Risikofaktoren" und „Geschäftsgang und Aussichten" und überall dort,<br />

wo <strong>de</strong>r Prospekt Angaben über die zukünftige finanzielle Ertragsfähigkeit, Pläne und Erwartungen in<br />

Bezug auf das Geschäft <strong>de</strong>r Estavis AG und ihrer Tochtergesellschaften („Estavis-Gruppe"), über<br />

Wachstum und Profitabilität sowie über wirtschaftliche Rahmenbedingungen, <strong>de</strong>nen die Estavis-<br />

Gruppe ausgesetzt ist, enthält. Die in die Zukunft gerichteten Aussagen basieren auf <strong>de</strong>r gegenwärti-<br />

gen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzung durch die Gesellschaft. Solche in die Zu-<br />

kunft gerichteten Aussagen basieren auf Annahmen und Faktoren und unterliegen daher Risiken und<br />

Ungewissheiten. Deshalb sollten unbedingt insbeson<strong>de</strong>re die Abschnitte „Risikofaktoren", „Geschäfts-<br />

überblick", „Erläuterung und Analyse <strong>de</strong>r Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und <strong>de</strong>r wirtschaftli-<br />

chen Entwicklung" und „Geschäftsgang und Aussichten" gelesen wer<strong>de</strong>n, die eine ausführliche Dar-<br />

stellung von Faktoren enthalten, die Einfluss auf die Geschäftsentwicklung <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe und<br />

auf die Branche, in <strong>de</strong>r die Estavis-Gruppe tätig ist, nehmen können.


- 32 -<br />

Die zukunftsgerichteten Aussagen beruhen auf <strong>de</strong>n gegenwärtigen Plänen, Schätzungen, Prognosen<br />

und Erwartungen <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe sowie auf bestimmten Annahmen, die sich, obwohl sie zum<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt nach Ansicht <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe angemessen sind, nachträglich als fehler-<br />

haft erweisen können. Zahlreiche Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung<br />

o<strong>de</strong>r die erzielten Erträge o<strong>de</strong>r Leistungen <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe wesentlich von <strong>de</strong>r Entwicklung, <strong>de</strong>n<br />

Erträgen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Leistungen abweichen, die in <strong>de</strong>n zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich o<strong>de</strong>r<br />

implizit angenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Zu diesen Faktoren gehören unter an<strong>de</strong>rem:<br />

• Verän<strong>de</strong>rungen allgemeiner wirtschaftlicher, geschäftlicher o<strong>de</strong>r rechtlicher Bedingungen,<br />

• politische o<strong>de</strong>r regulatorische Verän<strong>de</strong>rungen,<br />

• Verän<strong>de</strong>rungen im Wettbewerbsumfeld <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe,<br />

• sonstige Faktoren, die im Abschnitt „Risikofaktoren" näher erläutert sind und<br />

• Faktoren, die <strong>de</strong>r Gesellschaft zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt sind.<br />

Sollten aufgrund dieser Faktoren in einzelnen o<strong>de</strong>r mehreren Fällen Risiken o<strong>de</strong>r Unsicherheiten ein-<br />

treten o<strong>de</strong>r sollten sich von <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe zugrun<strong>de</strong> gelegte Annahmen als unrichtig erweisen,<br />

ist nicht auszuschließen, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von <strong>de</strong>nen abweichen, die in<br />

diesem Prospekt als angenommen, geglaubt, geschätzt o<strong>de</strong>r erwartet beschrieben wer<strong>de</strong>n. Die Esta-<br />

vis-Gruppe könnte aus diesem Grund daran gehin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, ihre finanziellen und strategischen<br />

Ziele zu erreichen.<br />

Die Gesellschaft beabsichtigt nicht, über ihre gesetzliche Verpflichtung hinaus <strong>de</strong>rartige in die Zukunft<br />

gerichtete Aussagen fortzuschreiben und/ o<strong>de</strong>r an zukünftige Ereignisse o<strong>de</strong>r Entwicklungen anzu-<br />

passen.<br />

4. Hinweis zu Quellen <strong>de</strong>r Marktangaben sowie zu Fachbegriffen<br />

Angaben in diesem Prospekt aus Studien Dritter zu Marktumfeld, Marktentwicklungen, Wachstumsra-<br />

ten, Markttrends und zur Wettbewerbssituation hat die Estavis AG ihrerseits nicht verifiziert. Die Ge-<br />

sellschaft hat diese Informationen von Seiten Dritter korrekt wie<strong>de</strong>rgegeben und, soweit es <strong>de</strong>r Ge-<br />

sellschaft bekannt ist und sie es aus <strong>de</strong>n veröffentlichten Informationen ableiten konnte, sind keine<br />

Tatsachen unterschlagen wor<strong>de</strong>n, die die wie<strong>de</strong>rgegebenen Informationen inkorrekt o<strong>de</strong>r irreführend<br />

gestalten wür<strong>de</strong>n.<br />

Des Weiteren basieren Angaben zu Marktumfeld, Marktentwicklungen, Wachstumsraten, Markttrends<br />

und zur Wettbewerbssituation in <strong>de</strong>n Bereichen, in <strong>de</strong>nen die Estavis-Gruppe tätig ist, auf Einschät-<br />

zungen <strong>de</strong>r Gesellschaft.


- 33 -<br />

Daraus abgeleitete Informationen, die somit nicht aus unabhängigen Quellen entnommen wor<strong>de</strong>n<br />

sind, können daher von Einschätzungen von Wettbewerbern <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe o<strong>de</strong>r von zukünftigen<br />

Erhebungen unabhängiger Quellen abweichen.<br />

5. Abschlussprüfer und Gutachter<br />

Die Konzernabschlüsse zum 30. Juni 2008 und 2009 wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Pricewaterhouse Coopers AG,<br />

Lise-Meitner-Str. 1, 10589 Berlin („PwC“) geprüft. Der Konzernabschluss zum 30. Juni 2010 wur<strong>de</strong><br />

von <strong>de</strong>r ei<strong>de</strong>l & partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Berliner Straße<br />

56, 77694 Kehl am Rhein („ei<strong>de</strong>l & partner") geprüft. Auch <strong>de</strong>r Jahresabschluss zum 30. Juni 2010<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft wur<strong>de</strong> von ei<strong>de</strong>l & partner geprüft. Die Pro-Forma-Finanzinformationen <strong>de</strong>r Estavis<br />

AG zum 31. Dezember 2010 wur<strong>de</strong>n von ei<strong>de</strong>l & partner gemäß IDW-Prüfungsstandard PH 9.960.1<br />

geprüft und mit einer in diesem Prospekt abgedruckten Bescheinigung versehen. Ei<strong>de</strong>l & partner wur-<br />

<strong>de</strong>n zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer <strong>de</strong>r Gesellschaft für das Geschäftsjahr<br />

2010/2011 bestellt. Der Grund für <strong>de</strong>n Wechsel <strong>de</strong>s Abschlussprüfers lag darin, dass wegen <strong>de</strong>s re-<br />

duzierten Geschäftsumfangs die Estavis AG die Zusammenarbeit mit einer Wirtschaftsprüfungsgesell-<br />

schaft suchte, die zu diesem Geschäftsumfang besser passt.<br />

Die ei<strong>de</strong>l & partner und die Pricewaterhouse Coopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sind Mit-<br />

glie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaftsprüferkammer und <strong>de</strong>r Steuerberaterkammer.<br />

Die Winter & Hirsch Property Consultants GmbH, Potsdamer Platz 9, 10117 Berlin, hat auf Ersuchen<br />

<strong>de</strong>r Emittentin Wertgutachten im Hinblick auf die Zusammenfassung <strong>de</strong>r Verkehrswertermittlungen<br />

zum 1. April 2011 bzw. zum 19. April 2011 für die Objekte erstellt, die in diesem Prospekt enthalten<br />

sind. Die Winter & Hirsch Property Consultants GmbH ist Mitglied im Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>utscher Sach-<br />

verständiger und Fachgutachter e.V., bei <strong>de</strong>m Institut für Qualitätssicherung & Zertifizierung und <strong>de</strong>m<br />

internationalen Verband RICS, <strong>de</strong>m Royal Institution of Chartered Surveyors, einem weltweit tätigen<br />

Berufsverband von Immobilienfachleuten. Der Wertgutachter hat <strong>de</strong>r Aufnahme <strong>de</strong>s Wertgutachtens in<br />

<strong>de</strong>r Form und <strong>de</strong>m Zusammenhang, in <strong>de</strong>m es aufgenommen wur<strong>de</strong>, zugestimmt. Der Wertgutachter<br />

ist in seiner Tätigkeit unabhängig und hat we<strong>de</strong>r ein wirtschaftliches Interesse an <strong>de</strong>m Bewertungsob-<br />

jekt noch ein Interesse an <strong>de</strong>r Estavis AG.<br />

Die Estavis AG bestätigt hiermit, dass sich seit <strong>de</strong>m Bewertungsstichtag <strong>de</strong>r vorgenannten Gutachten,<br />

<strong>de</strong>n 1. April 2011 bzw. 19. April 2011, ihres Wissens keine wesentlichen Än<strong>de</strong>rungen am Wert <strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>n Gutachten beurteilten Objekte ergeben haben.<br />

6. Hinweis zu Finanz- und Zahlenangaben


- 34 -<br />

Die in diesem Prospekt enthaltenen Finanzdaten, die Gegenstand von Finanzabschlüssen <strong>de</strong>r Gesell-<br />

schaft sind, entstammen überwiegend <strong>de</strong>n Konzernabschlüssen zum 30. Juni 2008, 2009 und 2010<br />

<strong>de</strong>r Estavis AG nach <strong>de</strong>n IFRS, wie sie in <strong>de</strong>r EU anzuwen<strong>de</strong>n sind. Die in diesem Prospekt enthalte-<br />

nen Pro-Forma-Finanzdaten entstammen <strong>de</strong>n Pro-Forma-Finanzinformationen <strong>de</strong>r Estavis AG zum<br />

31. Dezember 2010, die aus Daten, die nach <strong>de</strong>n IFRS, wie sie in <strong>de</strong>r EU anzuwen<strong>de</strong>n sind, aufge-<br />

stellt wur<strong>de</strong>n, abgeleitet sind. Soweit Finanzdaten angegeben wer<strong>de</strong>n, die aus <strong>de</strong>n han<strong>de</strong>lsrechtlichen<br />

Jahresabschlüssen (nach HGB) <strong>de</strong>r Gesellschaft stammen, sind diese Angaben entsprechend ge-<br />

kennzeichnet. Sofern in diesem Prospekt Finanzdaten als „ungeprüft" angegeben wer<strong>de</strong>n, be<strong>de</strong>utet<br />

dies, dass sie keiner Prüfung o<strong>de</strong>r prüferischen Durchsicht im Sinne von Ziffer 20.6 <strong>de</strong>s Anhangs I zur<br />

Verordnung (EG) Nr. 809/2004 <strong>de</strong>r Europäischen Kommission unterzogen wur<strong>de</strong>n.<br />

Der Prospekt enthält unter an<strong>de</strong>rem Angaben über die Berechnung <strong>de</strong>r Grundfläche von Wohneinhei-<br />

ten bzw. von Gebäu<strong>de</strong>n, die auf unterschiedlichen Berechnungsmetho<strong>de</strong>n beruhen können. Diese<br />

Angaben sind unter Umstän<strong>de</strong>n nicht mit Angaben an<strong>de</strong>rer Unternehmen vergleichbar, auch wenn<br />

von diesen Unternehmen dieselben Begriffe verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Dieser Prospekt enthält Währungsangaben in Euro. Währungsangaben in Euro wur<strong>de</strong>n mit „EUR",<br />

und Währungsangaben in tausend Euro wur<strong>de</strong>n mit „TEUR" vor <strong>de</strong>m Betrag kenntlich gemacht und<br />

abgekürzt. Einzelne Zahlenangaben (darunter auch Prozentangaben) in diesem Prospekt wur<strong>de</strong>n<br />

kaufmännisch gerun<strong>de</strong>t.<br />

In Tabellen addieren sich solche kaufmännisch gerun<strong>de</strong>ten Zahlenangaben unter Umstän<strong>de</strong>n nicht<br />

genau zu <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Tabelle gegebenenfalls gleichfalls enthaltenen Gesamtsummen.<br />

7. Einsehbare Dokumente<br />

Während <strong>de</strong>r Gültigkeitsdauer <strong>de</strong>s Prospektes können Kopien folgen<strong>de</strong>r Unterlagen in Papierform<br />

während <strong>de</strong>r üblichen Geschäftszeiten bei <strong>de</strong>r Gesellschaft, Uhlandstraße 165, 10719 Berlin, einge-<br />

sehen wer<strong>de</strong>n:<br />

(i) die Satzung <strong>de</strong>r Gesellschaft sowie die Geschäftsordnungen von Vorstand und Aufsichtsrat;<br />

(ii) <strong>de</strong>r geprüfte Jahresabschluss (nach HGB) <strong>de</strong>r Gesellschaft für das am 30. Juni 2010 abge-<br />

laufene Geschäftsjahr;<br />

(iii) die geprüften Konzernabschlüsse (nach IFRS) <strong>de</strong>r Gesellschaft für die am 30. Juni 2008,<br />

2009 und 2010 abgeschlossenen Geschäftsjahre;


- 35 -<br />

(iv) <strong>de</strong>r ungeprüfte Konzernzwischenabschluss (nach IFRS) <strong>de</strong>r Gesellschaft zum 31. Dezember<br />

2010;<br />

(v) die Pro-Forma-Finanzinformationen <strong>de</strong>r Gesellschaft zum 31. Dezember 2010;<br />

(vi) die Bewertungsgutachten <strong>de</strong>r Sachverständigen <strong>de</strong>r Winter & Hirsch Property Consultants<br />

GmbH im Hinblick auf die Zusammenfassung <strong>de</strong>r Verkehrswertermittlung zum 1. April 2011<br />

bzw. zum 19. April 2011.


- 36 -<br />

IV. INFORMATIONEN ÜBER DIE BÖRSENZULASSUNG<br />

1. Gegenstand <strong>de</strong>s Prospekts<br />

Gegenstand <strong>de</strong>s Prospekts ist die Zulassung von 1.446.808 durch die vom Vorstand am 23. Februar<br />

2010 beschlossene Ausnutzung <strong>de</strong>s genehmigten Kapitals entstan<strong>de</strong>nen auf <strong>de</strong>n Inhaber lauten<strong>de</strong><br />

Stückaktien <strong>de</strong>r Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie und<br />

Gewinnberechtigung ab 1. Juli 2010 (nachfolgen die „Neuen Aktien“ genannt) zum Börsenhan<strong>de</strong>l am<br />

regulierten Markt an <strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapierbörse mit gleichzeitiger Zulassung zum Teilbereich <strong>de</strong>s<br />

regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard). Die Zulassung wur<strong>de</strong> am<br />

6. Mai 2011 beantragt. Die Notierungsaufnahme <strong>de</strong>r Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft im regulierten Markt an<br />

<strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapierbörse ist für <strong>de</strong>n 17. Mai 2011 vorgesehen. Die Neuen Aktien wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r-<br />

zeit alle von <strong>de</strong>r Aktionärin TAG Immobilien AG gehalten. Die TAG Immobilien AG hat sich gegenüber<br />

<strong>de</strong>r Estavis AG verpflichtet, die Neuen Aktien und alle weiteren von ihr am 28. März 2011 gehaltenen<br />

Aktien <strong>de</strong>r Emittentin bis zum 16. September 2011 nicht direkt o<strong>de</strong>r indirekt anzubieten, zu veräußern,<br />

dieses anzukündigen o<strong>de</strong>r sonstige Maßnahmen zu ergreifen, die einer Veräußerung wirtschaftlich<br />

entsprechen.<br />

2. Bestehen<strong>de</strong> Börsennotierung<br />

Das neben <strong>de</strong>n durch die Neuen Aktien verbriefte bestehen<strong>de</strong> Grundkapital <strong>de</strong>r Gesellschaft, beste-<br />

hend aus 12.872.544 auf <strong>de</strong>n Inhaber lauten<strong>de</strong>n Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grund-<br />

kapital von EUR 1,00 je Aktie und Gewinnberechtigung ab <strong>de</strong>m 1. Juli 2010 (nachfolgend die „Alten<br />

Aktien“ genannt), wird im regulierten Markt (Prime Standard) an <strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapierbörse<br />

unter <strong>de</strong>r ISIN DE000A0KFKB3 (WKN A0KFKB) gehan<strong>de</strong>lt.<br />

Die Neuen Aktien wer<strong>de</strong>n ab <strong>de</strong>m Zeitpunkt ihrer Zulassung zum regulierten Markt (Prime Standard)<br />

an <strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapierbörse unter <strong>de</strong>r gleichen ISIN und WKN wie die Alten Aktien verbucht.<br />

3. Zeitplan<br />

Für die Zulassung ist folgen<strong>de</strong>r Zeitplan vorgesehen:<br />

13. Mai 2011 Voraussichtliches Datum <strong>de</strong>r Billigung <strong>de</strong>s Prospektes durch die Bun<strong>de</strong>s-<br />

anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

13. Mai 2011 Veröffentlichung <strong>de</strong>s Prospektes unter www.<strong>estavis</strong>.<strong>de</strong><br />

16. Mai 2011 Zulassung <strong>de</strong>r Neuen Aktien zum Börsenhan<strong>de</strong>l im regulierten Mark an<br />

<strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapierbörse mit gleichzeitiger Zulassung zum Teilbe-


- 37 -<br />

reich <strong>de</strong>s regulierten Markts mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime<br />

Standard)<br />

17. Mai 2011 Notierungseinbeziehung<br />

4. ISIN, WKN, Börsenkürzel<br />

International Securities I<strong>de</strong>ntification Number (ISIN): DE000A0KFKB3<br />

Wertpapierkennnummer (WKN): A0KFKB<br />

Börsenkürzel: E7S<br />

5. Form und Verbriefung; Zahlstelle<br />

Die Neuen Aktien sind ebenso wie die Alten Aktien auf <strong>de</strong>n Inhaber lauten<strong>de</strong> Aktien ohne Nennbetrag<br />

(Stückaktien). Vorbehaltlich einer abweichen<strong>de</strong>n Regelung im Kapitalerhöhungsbeschluss, lauten<br />

künftige neue Aktien ebenfalls auf <strong>de</strong>n Inhaber. Die Form <strong>de</strong>r Aktienurkun<strong>de</strong>n bestimmt <strong>de</strong>r Vorstand.<br />

Über mehrere Aktien eines Aktionärs kann eine Urkun<strong>de</strong> (Sammelurkun<strong>de</strong>) ausgestellt wer<strong>de</strong>n. Der<br />

Anspruch <strong>de</strong>s Aktionärs auf Einzelverbriefung einzelner o<strong>de</strong>r mehrerer Aktien ist ausgeschlossen.<br />

Sämtliche Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft sind in einer Globalurkun<strong>de</strong> verbrieft, die bei <strong>de</strong>r Clearstream Ban-<br />

king AG, Mergenthalerallee 61, 65760 Eschborn verwahrt wer<strong>de</strong>n. Die Erwerber erhalten über ihre<br />

Aktien eine Gutschrift auf ihrem Girosammel<strong>de</strong>potkonto. Zahlstelle ist die WestLB AG, Herzogstraße<br />

15, 40217 Düsseldorf.<br />

6. Gewinnanteilberechtigung, Anteil am Liquidationserlös und Stimmrecht<br />

Die Alten und die Neuen Aktien sind mit voller Gewinnanteilsberechtigung ab <strong>de</strong>m 1. Juli 2010 aus-<br />

gestattet. Je<strong>de</strong> Aktie gewährt in <strong>de</strong>r Hauptversammlung eine Stimme. An einem etwaigen Liquidati-<br />

onserlös nehmen sie entsprechend ihrem rechnerischen Anteil am Grundkapital teil.<br />

7. Verwässerung<br />

Die Neuen Aktien wur<strong>de</strong>n unter Ausschluss <strong>de</strong>s Bezugsrechts ausgegeben. Daher hat sich durch die<br />

Ausgabe <strong>de</strong>r Neuen Aktien und <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Erhöhung <strong>de</strong>s Grundkapitals auf<br />

EUR 9.546.235,00 <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r alten Aktionäre um ca. 15 % verwässert.<br />

Es sind auch Verwässerungen aufgrund künftiger Kapitalmaßnahmen möglich, vergleiche dazu „Risi-<br />

kofaktoren – Risiken auf Grund <strong>de</strong>r Zulassung – Verwässerungsrisiko wegen künftigen Kapitalerhö-<br />

hungen".


8. Kosten <strong>de</strong>r Zulassung<br />

- 38 -<br />

Die gesamten Kosten <strong>de</strong>r Zulassung <strong>de</strong>r Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft wer<strong>de</strong>n voraussichtlich ca.<br />

EUR 150.000,00 betragen.


- 39 -<br />

V. ALLGEMEINE INFORMATIONEN ÜBER DIE GESELLSCHAFT<br />

1. Sitz, Geschäftsjahr, Dauer, Gegenstand<br />

Die Estavis AG ist eine Aktiengesellschaft nach <strong>de</strong>utschem Recht. Sitz <strong>de</strong>r Estavis AG ist Berlin. Die<br />

Geschäftsadresse lautet Uhlandstraße 165, 10719 Berlin, Telefonnummer 0049 - (0) 30 - 8871810.<br />

Die Estavis AG ist im Han<strong>de</strong>lsregister <strong>de</strong>s Amtsgerichts Charlottenburg unter HRB 103691 seit <strong>de</strong>m<br />

14. September 2006 eingetragen. Das Geschäftsjahr läuft vom 1. Juli bis 30. Juni <strong>de</strong>s darauffolgen-<br />

<strong>de</strong>n Jahres. Die Dauer <strong>de</strong>r Gesellschaft ist nicht auf eine bestimmte Zeit beschränkt.<br />

Satzungsgemäßer Gegenstand <strong>de</strong>s Unternehmens gemäß § 2 <strong>de</strong>r Satzung <strong>de</strong>r Gesellschaft ist <strong>de</strong>r<br />

Erwerb, das Halten und Verwalten (einschließlich <strong>de</strong>r treuhän<strong>de</strong>rischen Verwaltung) von Vermögen,<br />

insbeson<strong>de</strong>re von Grundvermögen sowie hiermit in Verbindung stehen<strong>de</strong> Tätigkeiten unter Aus-<br />

schluss von Tätigkeiten nach § 34 c Gewerbeordnung (GewO) und nach § 1 <strong>de</strong>s Gesetzes über das<br />

Kreditwesen (KWG). Die Gesellschaft ist berechtigt, alle Geschäfte zu betreiben, die <strong>de</strong>m Gesell-<br />

schaftszweck unmittelbar o<strong>de</strong>r mittelbar zu dienen geeignet sind. Die Gesellschaft darf an<strong>de</strong>re Unter-<br />

nehmen gleicher o<strong>de</strong>r ähnlicher Art grün<strong>de</strong>n, übernehmen, vertreten und sich an solchen Unterneh-<br />

men beteiligen. Sie darf Unternehmensverträge abschließen und Zweignie<strong>de</strong>rlassungen im Inland und<br />

Ausland errichten.<br />

Die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften treten unter <strong>de</strong>n Geschäftsbezeichnungen „Estavis“<br />

und „B&V“ am Markt auf. Weitere kommerzielle Namen wer<strong>de</strong>n neben <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Gruppengesellschaften nicht verwen<strong>de</strong>t.<br />

2. Gründung <strong>de</strong>r Estavis AG und historische Entwicklung<br />

Die Estavis AG geht auf die "IMMCON" Immobilien-Consulting Jakob GmbH („Immcon GmbH") zu-<br />

rück, die 1993 mit einem Stammkapital in Höhe von 50.000,00 DM gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> und im gleichen<br />

Jahr die Geschäftstätigkeit im Bereich Vermittlung von Immobilien und Versicherungen sowie Haus-<br />

und treuhän<strong>de</strong>rische Vermögensverwaltung aufnahm. Im Juli 1994 beschloss die Gesellschafterver-<br />

sammlung die Verlegung <strong>de</strong>s Sitzes <strong>de</strong>r Gesellschaft von Großenhain nach Dres<strong>de</strong>n. Seither war die<br />

Immcon GmbH unter HRB 7577 bei <strong>de</strong>m Han<strong>de</strong>lsregister <strong>de</strong>s Amtsgerichts Dres<strong>de</strong>n eingetragen. Im<br />

Dezember 2001 beschloss die Gesellschafterversammlung <strong>de</strong>r Immcon GmbH, das Stammkapital auf<br />

Euro umzustellen. Außer<strong>de</strong>m beschloss die Gesellschafterversammlung, das auf Euro umgestellte<br />

Stammkapital von EUR 25.564,59 um EUR 435,41 auf EUR 26.000,00 zu erhöhen und die Satzung<br />

entsprechend zu än<strong>de</strong>rn. Die Kapitalerhöhung wur<strong>de</strong> am 12. März 2003 im Han<strong>de</strong>lsregister <strong>de</strong>s<br />

Amtsgerichts Dres<strong>de</strong>n eingetragen.


- 40 -<br />

Mit Wirkung zum 11. Mai 2006 veräußerten die alleinigen Gesellschafter Frau Judith Jakob und Herr<br />

Bernhard Jakob ihre sämtlichen Geschäftsanteile an <strong>de</strong>r Immcon GmbH an Herrn Rainer Schorr.<br />

Am 30. Juni 2006 beschloss die Gesellschafterversammlung, das Grundkapital <strong>de</strong>r Immcon GmbH um<br />

EUR 4.974.000,00 auf EUR 5.000.000,00 zu erhöhen im Wege einer Sacheinlage durch Einbringung<br />

von 94 % <strong>de</strong>r Kommanditanteile an <strong>de</strong>r ESTAVIS Beteiligungs KG sowie von 94 % <strong>de</strong>r Geschäftsan-<br />

teile an <strong>de</strong>r ESTAVIS Immobilienverwaltungs GmbH mit Sitz in Berlin, <strong>de</strong>r Komplementärin <strong>de</strong>r<br />

ESTAVIS Beteiligungs KG. Die genannten Beteiligungen wur<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n Hauptaktionär <strong>de</strong>r Estavis<br />

AG, Herrn Rainer Schorr, am 30. Juni 2006 eingebracht.<br />

Durch Umwandlungsbeschluss vom 30. Juni 2006, eingetragen im Han<strong>de</strong>lsregister <strong>de</strong>s Amtsgerichts<br />

Dres<strong>de</strong>n am 23. August 2006, wur<strong>de</strong> die Immcon GmbH formwechselnd in die Estavis AG umgewan-<br />

<strong>de</strong>lt. Durch Beschluss <strong>de</strong>r Hauptversammlung vom 25. August 2006 verlegte die Gesellschaft ihren<br />

Sitz nach Berlin.<br />

Im Frühjahr 2007 erwarb die Estavis AG eine Mehrheitsbeteiligung an <strong>de</strong>r Hanseatischen Immobilie-<br />

ninvest AG mit Sitz in Hamburg (später firmierend unter Hamburgische Immobilien Invest SUCV AG).<br />

Im April 2007 erfolgte <strong>de</strong>r Börsengang <strong>de</strong>r Estavis AG an die Frankfurter Wertpapierbörse, wo die<br />

Aktien <strong>de</strong>r Estavis AG seither im regulierten Markt (Prime Standard) gehan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />

Im September 2007 erwarb die Estavis AG sämtliche Anteile an <strong>de</strong>r B & V Bauträger und Vertriebsge-<br />

sellschaft für Immobilien mbH mit Sitz in Berlin.<br />

Im Juni 2009 veräußerte die Estavis AG ihre Beteiligung an <strong>de</strong>r Hamburgischen Immobilien Invest<br />

SUCV AG wie<strong>de</strong>r.


3. Gruppenstruktur<br />

- 41 -<br />

Die Estavis AG ist die Konzernobergesellschaft <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe, fungiert als Beteiligungs-Holding<br />

und ist <strong>de</strong>rzeit an folgen<strong>de</strong>n Gesellschaften beteiligt:<br />

Daneben gibt es noch diverse Objektgesellschaften, an <strong>de</strong>nen die Estavis AG beteiligt ist, zum Datum<br />

<strong>de</strong>s Prospekts sind das 38 Objektgesellschaften.<br />

a) B & V Bauträger- und Vertriebsgesellschaft für Immobilien mbH & Co. KG<br />

Im Han<strong>de</strong>lsregister <strong>de</strong>s Amtsgerichts Leipzig ist unter HRA 16009 die B & V Bauträger- und Vertriebs-<br />

gesellschaft für Immobilien mbH & Co. KG mit <strong>de</strong>m Sitz in Leipzig (nachfolgend „B & V Vertriebsge-<br />

sellschaft mbH & Co. KG“ genannt) seit <strong>de</strong>m 27. Januar 2010 eingetragen. Komplementärin ist die<br />

SD Sachsen Denkmal GmbH, die am Vermögen <strong>de</strong>r Kommanditgesellschaft nicht beteiligt ist. Kom-<br />

manditisten sind die Estavis AG mit 94,8 % und die Estavis Beteiligungs GmbH & Co. KG mit einer<br />

Beteiligung von 5,2 % am Vermögen <strong>de</strong>r B & V Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG.


- 42 -<br />

b) ESTAVIS Beteiligungs GmbH & Co. KG<br />

Im Han<strong>de</strong>lsregister <strong>de</strong>s Amtsgerichts Charlottenburg ist unter HRA 37010 die Estavis Beteiligungs<br />

GmbH & Co. KG mit <strong>de</strong>m Sitz in Berlin seit <strong>de</strong>m 19. September 2005 eingetragen. Komplementärin ist<br />

die Estavis Vermögensverwaltung GmbH, die am Vermögen <strong>de</strong>r Kommanditgesellschaft nicht beteiligt<br />

ist. Kommanditisten sind die Estavis AG mit 94 % und Herr Rainer Schorr mit einer Beteiligung von<br />

6 % am Vermögen <strong>de</strong>r Estavis Beteiligungs GmbH & Co. KG.<br />

c) Estavis Vermögensverwaltung GmbH<br />

Im Han<strong>de</strong>lsregister <strong>de</strong>s Amtsgerichts Charlottenburg ist unter <strong>de</strong>r HRB 104324 die Estavis Vermö-<br />

gensverwaltung GmbH mit Sitz in Berlin eingetragen. Die Satzung <strong>de</strong>r Gesellschaft wur<strong>de</strong> am<br />

16. Oktober 2006 festgestellt. Gegenstand <strong>de</strong>s Unternehmens ist <strong>de</strong>r Erwerb sowie das Halten und<br />

Verwalten (einschließlich treuhän<strong>de</strong>rischer Verwaltung) von Vermögen, insbeson<strong>de</strong>re von Grundver-<br />

mögen sowie hiermit in Verbindung stehen<strong>de</strong>n Tätigkeiten. Die Vorbereitung und/o<strong>de</strong>r Durchführung<br />

von Bauvorhaben als Bauherr in eigenem Namen für eigene und frem<strong>de</strong> Rechnung sowie die wirt-<br />

schaftliche Vorbereitung o<strong>de</strong>r Durchführung von Bauvorhaben als Baubetreuer im frem<strong>de</strong>n Namen für<br />

frem<strong>de</strong> Rechnung. Der Abschluss von Verträgen über Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, ge-<br />

werbliche Räume, Wohnräume o<strong>de</strong>r Darlehen. Tätigkeiten nach § 1 <strong>de</strong>s Gesetzes über das Kreditwe-<br />

sen (KWG) sind ausgeschlossen. Das Grundkapital beläuft sich auf EUR 25.000,00. Frau Corina Bü-<br />

chold, Florian Lanz und Eric Mozanowski sind Geschäftsführer. 100 % <strong>de</strong>r Geschäftsanteile an <strong>de</strong>r<br />

Estavis Vermögensverwaltung GmbH hält die Estavis AG.<br />

d) Estavis Zweite Vermögensverwaltungs GmbH<br />

Im Han<strong>de</strong>lsregister <strong>de</strong>s Amtsgerichts Charlottenburg ist unter HRB 125190 die Estavis Zweite Vermö-<br />

gensverwaltungs GmbH mit <strong>de</strong>m Sitz in Berlin seit <strong>de</strong>m 2. März 2010 eingetragen. Die Satzung wur<strong>de</strong><br />

am 16. Februar 2010 festgestellt. Gegenstand <strong>de</strong>s Unternehmens ist die Übernahme <strong>de</strong>r Geschäfts-<br />

führung von und die Beteiligung an Unternehmen, die sich befassen mit:<br />

a) <strong>de</strong>r Vermittlung <strong>de</strong>s Abschlusses und Nachweis <strong>de</strong>r Gelegenheit zum Abschluss von Verträ-<br />

gen über Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Wohnräume, gewerbliche Räume;<br />

b) Vermittlung <strong>de</strong>s Abschlusses und Nachweis <strong>de</strong>r Gelegenheit zum Abschluss von Verträgen<br />

über Darlehen;<br />

c) Vermittlung <strong>de</strong>s Abschlusses und Nachweis <strong>de</strong>r Gelegenheit zum Abschluss von Verträgen<br />

über <strong>de</strong>n Erwerb von Anteilsscheinen einer Kapitalgesellschaft, sonstigen öffentlichen ange-<br />

botenen Vermögensanlagen, die für gemeinsame Rechnung <strong>de</strong>r Anleger verwaltet wer<strong>de</strong>n,


- 43 -<br />

öffentlich angebotenen Anteilen an einer Kapitalgesellschaft o<strong>de</strong>r Kommanditgesellschaft<br />

und von verbrieften For<strong>de</strong>rungen gegen eine Kapitalgesellschaft o<strong>de</strong>r Kommanditgesell-<br />

schaft;<br />

d) Erwerb und Verwertung von Grundbesitz<br />

e) Erbringung von Bauträgerleistungen und Generalübernehmerleistungen ohne eigene hand-<br />

werkliche Leistungen.<br />

Das Grundkapital beläuft sich auf EUR 25.000,00. Herr Florian Lanz und Frau Corina Büchold sind<br />

Geschäftsführer. 100 % <strong>de</strong>r Geschäftsanteile an <strong>de</strong>r Estavis Zweite Vermögensverwaltungs GmbH<br />

hält die Estavis AG.<br />

e) Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH<br />

Im Han<strong>de</strong>lsregister <strong>de</strong>s Amtsgerichts Köln ist unter <strong>de</strong>r HRB 71202 die Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales<br />

GmbH mit <strong>de</strong>m Sitz in Köln seit <strong>de</strong>m 23. August 2007 eingetragen. Die Satzung wur<strong>de</strong> am 17. Juli<br />

2007 festgestellt. Gegenstand <strong>de</strong>s Unternehmens ist <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l mit bebauten und unbebauten<br />

Grundstücken, die Entwicklung von Grundstücken und die Begründung von Wohn- und Teileigentum.<br />

Tätigkeiten nach § 34c GewO übt die Gesellschaft nicht aus. Das Grundkapital beläuft sich auf<br />

EUR 25.000,00. Herr Jacopo Mingazzine und Herr Hans-Ulrich Sutter sind Geschäftsführer. 94 % <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsanteile an <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH hält die Estavis 32. Wohnen GmbH & Co.<br />

KG, eine Objektgesellschaft <strong>de</strong>r Estavis AG. 6 % <strong>de</strong>r Geschäftsanteile wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Estavis Beteili-<br />

gungs GmbH & Co. KG gehalten.<br />

f) Diverse Objektgesellschaften<br />

Darüber hinaus hält die Estavis-Gruppe Beteiligungen an verschie<strong>de</strong>nen Objektgesellschaften die<br />

ihrerseits Immobilien halten. Dieser Bestand <strong>de</strong>r Objektgesellschaften än<strong>de</strong>rt sich häufiger. Zum Da-<br />

tum <strong>de</strong>s Prospekts hält die Estavis-Gruppe Beteiligungen an 38 Objektgesellschaften.


VI. GESCHÄFTSÜBERBLICK<br />

1. Wichtigste Märkte und Marktfaktoren<br />

a) Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

- 44 -<br />

Nach einer durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise bedingten Phase einer schwächeren und<br />

teils auch rezessiven Konjunkturentwicklung in <strong>de</strong>n Jahren 2008 und 2009 kam es im Jahr 2010 zu<br />

einer <strong>de</strong>utlichen Aufhellung <strong>de</strong>s konjunkturellen Umfel<strong>de</strong>s in Deutschland. Die sich bereits seit En<strong>de</strong><br />

2009 abzeichnen<strong>de</strong>n Erholungsten<strong>de</strong>nzen beschleunigten und verstärkten sich in <strong>de</strong>r ersten Jahres-<br />

hälfte. So ergab sich beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal 2010 mit 2,3 % <strong>de</strong>r stärkste<br />

Anstieg gegenüber einem Vorquartal, <strong>de</strong>r jemals seit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung Deutschlands registriert<br />

wur<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>r zweiten Jahreshälfte ließ die Wachstumsdynamik etwas nach. Insgesamt stieg das BIP<br />

im Jahr 2010 preisbereinigt um 3,6 %, nach<strong>de</strong>m im Jahr zuvor noch ein Rückgang um 4,7 % zu ver-<br />

buchen gewesen war. Mit diesem Wert wur<strong>de</strong> 2010 <strong>de</strong>r stärkste preisbereinigte BIP-Anstieg seit <strong>de</strong>r<br />

Wie<strong>de</strong>rvereinigung verzeichnet (Quellen: Statistisches Bun<strong>de</strong>samt, Pressemitteilung 284 vom 13.<br />

August 2010; Pressemitteilung Nr. 431 vom 23. November 2010; Pressemitteilung Nr. 010 vom<br />

12. Januar 2011).<br />

Zu dieser Entwicklung trugen Impulse sowohl aus <strong>de</strong>m Inland als auch aus <strong>de</strong>m Ausland bei. Die Ex-<br />

porte stiegen 2010 preisbereinigt um 14,2 %, die Importe erhöhten sich um 13 %. Die Ausrüstungsin-<br />

vestitionen fielen im Vergleich zum Vorjahr um 9,4 % höher aus, und die Bauinvestitionen nahmen um<br />

2,8 % zu. Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr ergaben sich außer<strong>de</strong>m sowohl bei <strong>de</strong>n privaten als<br />

auch bei <strong>de</strong>n staatlichen Konsumausgaben (preisbereinigt +0,5 % bzw. +2,2 %) (Quelle: Statistisches<br />

Bun<strong>de</strong>samt, Pressemitteilung Nr. 010 vom 12. Januar 2011).<br />

Auch am Arbeitsmarkt machte sich die wirtschaftliche Erholung 2010 <strong>de</strong>utlich bemerkbar. Erwerbstä-<br />

tigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lagen saisonbereinigt <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>m Vor-<br />

jahresniveau. Nach Angaben <strong>de</strong>s Statistischen Bun<strong>de</strong>samtes wur<strong>de</strong> die Wirtschaftsleistung im Jah-<br />

resdurchschnitt von 40,5 Millionen Erwerbstätigen erbracht, womit die Erwerbstätigenzahl einen neu-<br />

en Höchststand erreichte. Im Vergleich zum Vorjahr entspracht dies einer Zunahme um 212.000 Per-<br />

sonen o<strong>de</strong>r 0,5 %. Die Zahl <strong>de</strong>r Erwerbslosen reduzierte sich nach vorläufigen Ergebnissen <strong>de</strong>r Ar-<br />

beitskräfteerhebung im Jahresdurchschnitt 2010 um 297.000 Personen beziehungsweise 9,2 % auf<br />

2,9 Millionen Personen (Quellen: Statistisches Bun<strong>de</strong>samt, Pressemitteilung Nr. 010 vom 12. Januar<br />

2011; Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit, Presse-Information 001 vom 4. Januar 2011).


- 45 -<br />

b) Entwicklung am <strong>de</strong>utschen Wohnungsmarkt<br />

Am <strong>de</strong>utschen Immobilienmarkt zogen die Investmentumsätze 2010 wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich an. Nach Anga-<br />

ben von Jones Lang LaSalle hat sich das Transaktionsvolumen am <strong>de</strong>utschen Gewerbeimmobilien-<br />

markt nahezu verdoppelt. Insgesamt wur<strong>de</strong>n 2010 Transaktionen im Volumen von rund<br />

EUR 19,3 Mrd. Abgewickelt, davon entfielen allein knapp EUR 5,8 Mrd. auf das vierte Quartal. Auf <strong>de</strong>r<br />

Käuferseite weitete sich <strong>de</strong>r Anteil ausländischer Investoren bemerkenswert aus; sie realisierten mit<br />

knapp EUR 7 Mrd. knapp ein Drittel <strong>de</strong>s Gesamttransaktionsvolumens, nach<strong>de</strong>m ihr Anteil im Vorjahr<br />

nur bei etwa 10 % gelegen hatte. Die durchschnittliche Transaktionsgröße erhöhte sich von<br />

EUR 16 Mio. im Jahr 2009 auf EUR 31 Mio. (Quelle: Jones Lang LaSalle, Pressemitteilung vom<br />

7. Januar 2011: „Jones Lang LaSalle zum <strong>de</strong>utschen Gewerbeimmobilien-Investmentmarkt 2010:<br />

Starker Endspurt im letzten Quartal – Transaktionsvolumen im Jahresvergleich fast verdoppelt“).<br />

Am Wohnimmobilienmarkt nahm die Neubautätigkeit 2010 zu. Von Januar bis einschließlich Septem-<br />

ber 2010 erteilten die zuständigen Behör<strong>de</strong>n in Deutschland Baugenehmigungen für 137.900 Woh-<br />

nungen. Das waren 9.000 Wohnungen beziehungsweise 7,0 % mehr als im entsprechen<strong>de</strong>n Vorjah-<br />

reszeitraum. Von <strong>de</strong>n genehmigten Wohnungen entfielen 120.500 Einheiten auf Neubauwohnungen in<br />

Wohngebäu<strong>de</strong>n (+7,7 %), wobei die Zahl <strong>de</strong>r Genehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />

sich mit 9,5 % etwas stärker erhöhte als die <strong>de</strong>r Genehmigungen für Wohnungen in Ein- und Zweifa-<br />

milienhäusern (6,3 % beziehungsweise 8,2 %) (Quelle: Statistisches Bun<strong>de</strong>samt, Pressemitteilung<br />

428 vom 19. November 2010).<br />

c) Rahmenbedingungen und Marktperspektiven am <strong>de</strong>utschen Wohnimmobilienmarkt<br />

Der <strong>de</strong>utsche Wohnungsmarkt ist mit rund 40 Millionen Wohneinheiten <strong>de</strong>r größte Europas, unter-<br />

schei<strong>de</strong>t sich jedoch hinsichtlich <strong>de</strong>r Eigentümerstruktur und <strong>de</strong>r Preisentwicklung von an<strong>de</strong>ren euro-<br />

päischen Län<strong>de</strong>rn. Die Eigentümerquote ist in Deutschland mit gut 42 % <strong>de</strong>utlich geringer als im euro-<br />

päischen Durchschnitt. Ein weiterer Unterschied zu vielen an<strong>de</strong>ren europäischen Län<strong>de</strong>rn besteht in<br />

<strong>de</strong>r relativ stabilen Preisentwicklung, wobei jenseits <strong>de</strong>r Durchschnittswerte zum Teil erhebliche regio-<br />

nale Unterschie<strong>de</strong> bestehen (Quelle: DB Research, Aktuelle Themen 491 vom 3. September 2010:<br />

Deutsche Wohnimmobilien. Zu Recht wie<strong>de</strong>r geschätzt?, S. 1). Im Unterschied zum Gewerbeimmobi-<br />

lienmarkt wird die Situation am Wohnimmobilienmarkt weniger von kurzfristigen Konjunkturtrends als<br />

von langfristigen Entwicklungen, insbeson<strong>de</strong>re von <strong>de</strong>mografischen Trends, geprägt.<br />

Auch wenn die Bevölkerungszahl in Deutschland auf lange Sicht abnimmt, rechnen Experten bis zum<br />

Jahr 2025 mit einer steigen<strong>de</strong>n Zahl <strong>de</strong>r Haushalte (Quelle: Bun<strong>de</strong>sverband Freier Immobilien- und<br />

Wohnungsunternehmen e.V., Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau e.V., Bun<strong>de</strong>sverband Deut-<br />

scher Baustoff-Fachhan<strong>de</strong>l (BDB) e.V.: Wohnungsmangel in Deutschland? Regionalisierter Woh-<br />

nungsbedarf bis zum Jahr 2025. Berlin 2009 (Studie <strong>de</strong>s Eduard Pestel Instituts von März 2009). Be-


- 46 -<br />

grün<strong>de</strong>t wird dies zum einen insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>r starken Zunahme <strong>de</strong>r Ein-Personen-Haushalte<br />

sowie mit einer <strong>de</strong>utlichen Zunahme <strong>de</strong>r Wohnfläche pro Kopf. Eine Studie <strong>de</strong>s Berliner Forschungs-<br />

instituts empirica im Auftrag <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sbausparkassen (LBS) kam im Dezember 2009 zu <strong>de</strong>m Ergeb-<br />

nis, dass die Pro-Kopf-Wohnfläche bun<strong>de</strong>sweit min<strong>de</strong>stens bis zum Jahr 2030 ansteigen wer<strong>de</strong>. Für<br />

<strong>de</strong>n Westen Deutschlands wird ein Anstieg <strong>de</strong>r Wohnfläche pro Kopf von 47 Quadratmetern im Jahr<br />

2010 bis auf 54 Quadratmeter im Jahr 2030 (+15 %) prognostiziert, für <strong>de</strong>n Osten Deutschlands wird<br />

mit einem Wachstum um fast 28 % auf 55 Quadratmeter gerechnet. Neben <strong>de</strong>m Trend zu kleineren<br />

Haushalten wird auch <strong>de</strong>r steigen<strong>de</strong> Wohlstand als Grund für diese Entwicklung genannt (Quelle:<br />

http://www.lbs.<strong>de</strong>, Pressemeldung vom 7. Dezember 2009). Beispielhaft lässt sich dies etwa anhand<br />

<strong>de</strong>r für Berlin vorliegen<strong>de</strong>n Informationen nachvollziehen, wo die durchschnittliche Wohnfläche je neu<br />

gebauter Wohnung von 90 Quadratmetern im Jahr 2000 auf 114 Quadratmeter je Neubauwohnung im<br />

Jahr 2008 gestiegen ist (Quelle: http://www.statistik-berlinbran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>/produkte/KleineStatistik/<br />

kBEst_2009.pdf).<br />

Angesichts <strong>de</strong>s erwarteten Wachstums <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Haushalte und <strong>de</strong>r Pro-Kopf-Wohnfläche und<br />

vor <strong>de</strong>m Hintergrund einer jahrelangen geringen Neubautätigkeit ist insbeson<strong>de</strong>re in Ballungsräumen<br />

mit einer steigen<strong>de</strong>n Wohnraumnachfrage und daher auch mit steigen<strong>de</strong>n Preisen und Mieten zu<br />

rechnen. Entsprechen<strong>de</strong> Entwicklungen zeichnen sich bereits heute ab. So stiegen die Mieten nach<br />

einer Erhebung <strong>de</strong>s Immobilienverbands Deutschland (IVD) für <strong>de</strong>n IVD-Wohnpreisspiegel 2010 in<br />

allen Kategorien an. Bei <strong>de</strong>r Neuvermietung von Neubauwohnungen ergab sich je nach Wohnwert ein<br />

um bis zu 2,5 % höherer Mietpreis, bei Bestandswohnungen lagen die Mieten um 1,4 % bis 2,2 %<br />

über <strong>de</strong>n Vorjahreswerten (Quelle: IVD, Wohnpreisspiegel, Pressemitteilung vom 6. Dezember 2010,<br />

http://www.ivd.net/html/0/188/artikel/1190.html).<br />

Geringe Fertigstellungszahlen, die rasche Konjunkturerholung, das weiterhin niedrige Zinsniveau und<br />

die Fokussierung vieler Anleger auf sichere Investmentprodukte sorgen laut einer Analyse von Deut-<br />

sche Bank Research insbeson<strong>de</strong>re in Ballungsräumen für eine Verteuerung von Innenstadtlagen,<br />

wenngleich sich die Chancen nicht auf die Ballungsräume beschränken. In <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n zwei<br />

Jahren dürften die Wohnungspreise in Deutschland laut Deutsche Bank Research um rund 1,5 % p. a.<br />

steigen (Quelle: Deutsche Bank Research vom 3. September 2010, www.dbresearch.<strong>de</strong>).<br />

2. Haupttätigkeitsbereiche<br />

Die Estavis AG fungiert als operativ tätige Beteiligungsholding, die ihre Geschäftstätigkeit mittels selb-<br />

ständiger Tochterunternehmen ausübt, <strong>de</strong>nen die Immobilienbestän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Unternehmens eigentums-<br />

bezogen zugeordnet sind.<br />

Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r Aktivitäten <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe liegt auf <strong>de</strong>m Erwerb, <strong>de</strong>r Optimierung bzw. Mo-<br />

<strong>de</strong>rnisierung und <strong>de</strong>m Verkauf von Wohnimmobilien. Die Geschäftstätigkeit <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe glie-


- 47 -<br />

<strong>de</strong>rt sich in die Segmente Retailhan<strong>de</strong>l sowie sonstige Aktivitäten. Infolge <strong>de</strong>r Neuausrichtung <strong>de</strong>r<br />

Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2009/2010 beruht das Geschäftsmo<strong>de</strong>ll hauptsächlich auf <strong>de</strong>m<br />

Einzelwohnungsverkauf an Privatanleger. Das frühere Portfoliogeschäft mit institutionellen Investoren<br />

wur<strong>de</strong> eingestellt.<br />

a) Segment Retailhan<strong>de</strong>l (Immobilienverkauf an private Kapitalanleger)<br />

Das Segment Retailhan<strong>de</strong>l umfasst <strong>de</strong>n Verkauf von Eigentumswohnungen an private Kapitalanleger<br />

im Wesentlichen zum Zwecke <strong>de</strong>r Altersvorsorge sowie als steuerlich begünstigte Kapitalanlage. Seit<br />

kurzem wur<strong>de</strong> dies um <strong>de</strong>n Verkauf an Eigennutzer ergänzt. Der Kern <strong>de</strong>r Tätigkeiten <strong>de</strong>r Estavis-<br />

Gruppe liegt dabei auf <strong>de</strong>m Kauf, <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung sowie <strong>de</strong>m anschließen<strong>de</strong>n Verkauf <strong>de</strong>nkmal-<br />

geschützter Immobilien, für die private Kapitalanleger beson<strong>de</strong>re Steuervorteile nutzen können. Im-<br />

mobilien, die für eine solche Investition in Frage kommen, wer<strong>de</strong>n anhand einer Vielzahl von Informa-<br />

tionen zumeist von internen Experten beurteilt, um das zukünftige Potential einer Immobilie abschät-<br />

zen zu können. Ein wesentliches Kriterium hierbei ist die Standortgüte. Beson<strong>de</strong>rs berücksichtigt wer-<br />

<strong>de</strong>n auch <strong>de</strong>mografische Entwicklungen und städtebauliche Verän<strong>de</strong>rungen. Durch diese Auswahlkri-<br />

terien sollen nur Immobilien verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eine positive Wert-<br />

entwicklung aufweisen wer<strong>de</strong>n. Ist eine geeignete Immobilie gefun<strong>de</strong>n, so wird in enger Abstimmung<br />

mit <strong>de</strong>n dafür zuständigen Denkmalschutzbehör<strong>de</strong>n und Architekten mit <strong>de</strong>r Sanierung begonnen.<br />

Dabei bedient sich die Estavis-Gruppe ausgewählter Firmen mit langjähriger Erfahrung. Möglichen<br />

Kapitalanlegern wer<strong>de</strong>n die finanziellen Rahmenbedingungen mittels einer Beratung durch externe<br />

Vertriebspartner erläutert. Auch <strong>de</strong>r Vertrieb <strong>de</strong>r Immobilien erfolgt bun<strong>de</strong>sweit durch externe Ver-<br />

triebspartner. Der regionale Fokus <strong>de</strong>r Aktivitäten lag bisher auf Berlin und Leipzig.<br />

Derzeit verfolgt die Estavis AG zwei neue Großprojekte in Berlin, nämlich das Projekt „Kodak Glanz-<br />

film Fabrik“ und „Kastaniengärten“. Bei <strong>de</strong>m Denkmalprojekt „Glanzfilmfabrik“ han<strong>de</strong>lt es sich um ein<br />

Denkmalensemble auf 37.600 qm <strong>de</strong>r Kodak Glanzfilmfabrik. Durch die Sanierung und <strong>de</strong>n Umbau<br />

<strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s soll gehobenes Wohnen direkt an <strong>de</strong>r Spree ermöglicht wer<strong>de</strong>n. Es sind 230 Wohnun-<br />

gen geplant. Aus diesem Gesamtprojekt wur<strong>de</strong> im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011 zwei<br />

Häuser mit 103 Wohnungen an einen an<strong>de</strong>ren Projektentwickler weiterveräußert. Von <strong>de</strong>m bei Estavis<br />

verbleiben<strong>de</strong>n Teil <strong>de</strong>s Projekts sind bereits für 24 Wohnungen <strong>de</strong>s 28 Wohnungen umfassen<strong>de</strong>n 1.<br />

Bauabschnitt <strong>de</strong>s Projekts und für 5 Wohnungen <strong>de</strong>s 27 Wohnungen umfassen<strong>de</strong>n 2. Bauabschnitts<br />

<strong>de</strong>s Projekts verbindliche Verkaufsverträge mit Endkun<strong>de</strong>n geschlossen. Die Bauarbeiten am 1.<br />

Bauabschnitts sollen am 1. April 2011 beginnen. Die Fertigstellung aller (Anzahl 4) Bauabschnitte ist<br />

für En<strong>de</strong> 2013 geplant.<br />

Neben <strong>de</strong>n steuerbegünstigten Denkmalimmobilien veräußert die Estavis-Gruppe ebenfalls vermietete<br />

Wohnungen an Kapitalanleger als Renditeobjekt. Diese wer<strong>de</strong>n von Anlegern nachgefragt zur Anlage<br />

<strong>de</strong>s Vermögens und als Altersvorsorge (stabile Einnahmen, weniger Wertschwankungen).


- 48 -<br />

Auch die frühere Beteiligung Hamburgische Immobilien Invest SUCV AG war zusammen mit ihrer<br />

Tochtergesellschaft (CWI Real Estate AG) im Bereich Retailhan<strong>de</strong>l tätig.<br />

b) Portfoliohan<strong>de</strong>l<br />

Bis zur Finanzkrise im Sommer 2008, welche die Estavis-Gruppe zur Aufgabe dieses Geschäftsbe-<br />

reichs veranlasste, war die Estavis-Gruppe maßgeblich auch im Portfoliohan<strong>de</strong>l tätig. Das Wesen<br />

dieses Geschäfts lag im Einkauf verschie<strong>de</strong>ner einzelner Mehrfamilienhäuser, die sodann zu Portfo-<br />

lien zusammengestellt und als solche an institutionelle Anleger veräußert wur<strong>de</strong>n.<br />

c) Sonstige Aktivitäten<br />

Die sonstigen Aktivitäten umfassen im Wesentlichen die Verwertung von Vorratsimmobilien außerhalb<br />

<strong>de</strong>s Retailgeschäfts. Die Estavis-Gruppe erzielt dabei aus Wohn- und Gewerbeimmobilienbestän<strong>de</strong>n,<br />

die zum Zwecke <strong>de</strong>r zukünftigen Veräußerung gehalten wer<strong>de</strong>n, regelmäßige Mieteinnahmen. Dar-<br />

über hinaus sind in diesem Segment auch geringfügige gewerbliche Development-Aktivitäten, also<br />

Projektentwicklungen, enthalten. Vor <strong>de</strong>r Umstrukturierung <strong>de</strong>r Geschäftstätigkeit <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe<br />

bil<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r Bereich Development einen eigenen Geschäftsbereich. Im Development wur<strong>de</strong>n Objekte<br />

mit <strong>de</strong>m Ziel einer späteren Veräußerung entwickelt. Aufgrund geringfügiger Geschäftsaktivität in die-<br />

sem Bereich wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bereich Development in <strong>de</strong>n Geschäftsbereich „sonstige Aktivitäten“ integriert.<br />

Die aus diesen Entwicklungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m früheren Portfoliohan<strong>de</strong>l noch vorhan<strong>de</strong>nen Immobilien wer-<br />

<strong>de</strong>n optimiert und gleichfalls einzeln an private o<strong>de</strong>r institutionelle Anleger verkauft.<br />

d) Wohnungsprivatisierung<br />

Die Estavis AG plant als weitere Vertriebsart, <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Wohnungsprivatisierung aufzubauen. In<br />

diesem Geschäftsbereich plant die Estavis AG insbeson<strong>de</strong>re als Dienstleister im Zusammenhang mit<br />

<strong>de</strong>r Beratung, Betreuung und Abwicklung <strong>de</strong>s Verkaufs von Immobilien zu agieren. Hierzu hat die<br />

Estavis-Gruppe durch Kaufvertrag vom 4. Mai <strong>de</strong>n Geschäftsbereich Wohnungsprivatisierung <strong>de</strong>s<br />

Colonia Real Estate-Konzerns erworben, vgl. dazu auch Seite G-1 f.<br />

3. Einkauf und Projektakquisition<br />

Der Projekteinkauf <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe funktioniert im Wesentlichen darüber, dass Banken, Makler<br />

und private Investoren <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe verschie<strong>de</strong>ne Objekte anbieten. Die Estavis-Gruppe ist seit<br />

mehreren Jahren im Markt aktiv und es ist diesen Vermittlern bekannt, welche Objekte für die Estavis-<br />

Gruppe von Interesse sind. Wenn <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe ein angebotenes Objekt dann tatsächlich inte-<br />

ressant erscheint, erstellt sie selber durch interne Experten eine Bewertung <strong>de</strong>r Immobilie. Zu<strong>de</strong>m


- 49 -<br />

wer<strong>de</strong>n Architekten damit beauftragt, die Sanierungsmöglichkeiten <strong>de</strong>s Objekts zu eruieren. Letztend-<br />

lich lässt die Estavis-Gruppe sodann bei Objekten, die für <strong>de</strong>n Retailhan<strong>de</strong>l eingekauft wer<strong>de</strong>n, für <strong>de</strong>n<br />

Endkun<strong>de</strong>n eine Projektkalkulation erstellen. Dazu wer<strong>de</strong>n vorab Gespräche mit Banken geführt, ob<br />

und zu welchen Konditionen die einzelnen Einheiten in <strong>de</strong>n Objekten für <strong>de</strong>n Endkun<strong>de</strong>n finanzierbar<br />

sein wer<strong>de</strong>n.<br />

4. Vertrieb<br />

a) Retailhan<strong>de</strong>l<br />

Bislang ist die Estavis-Gruppe selber nicht im Vertrieb aktiv. Vielmehr bedient sie sich hierfür insge-<br />

samt ca. 200 externer Partner, die die Immobilien gezielt an Privatanleger vertreiben. Es ist beabsich-<br />

tigt, dass die Estavis-Gruppe insbeson<strong>de</strong>re durch <strong>de</strong>n erworbenen Geschäftsbereich „Wohnungspriva-<br />

tisierung“ (vgl. dazu Seite G-1 f.) künftig <strong>de</strong>njenigen Vertrieb, <strong>de</strong>r sich an Eigennutzer <strong>de</strong>r Immobilien<br />

richtet, selber durchführt. Der Vertrieb <strong>de</strong>r Anlageobjekte wird weiterhin über Vertriebspartner abgewi-<br />

ckelt. Auch dort, wo die Estavis-Gruppe <strong>de</strong>n Vertrieb nicht unmittelbar selber, son<strong>de</strong>rn über die exter-<br />

nen Partner durchführt, ist sie jedoch immer <strong>de</strong>r Herausgeber <strong>de</strong>r Immobilenprospekte, in <strong>de</strong>nen die<br />

Immobilie und ihre Vorteile für <strong>de</strong>n Anleger beschrieben wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Estavis-Gruppe erzielt keine Erträge aus Finanzierungsvermittlungsgeschäften. Jedoch benennt<br />

die Estavis-Gruppe potenziellen Kun<strong>de</strong>n, das heißt Kaufinteressenten, die durch einen Vertriebspart-<br />

ner auf eine Immobilie aufmerksam wur<strong>de</strong>n, eine Bank, die bei entsprechen<strong>de</strong>r Bonität <strong>de</strong>s Erwerbers<br />

grundsätzlich bereit wäre, die Finanzierung durchzuführen.<br />

b) Sonstige Aktivitäten<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r sonstigen Aktivitäten führt die Estavis-Gruppe <strong>de</strong>n Vertrieb unmittelbar über die Kon-<br />

takte durch, die die Estavis-Gruppe aus ihren Geschäftsaktivitäten hat.<br />

5. Unternehmensstrategie<br />

Das aktuelle Kerngeschäft <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe ist <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l mit Wohnimmobilien. Diese Tätigkeit will<br />

das Unternehmen weiter ausbauen und sich operativ und strategisch weiterentwickeln.<br />

Zunehmen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung gewinnen Immobilien für die private Altersvorsorge, worin die Estavis-<br />

Gruppe wachsen<strong>de</strong> Geschäftspotenziale sieht.<br />

Der Einzelverkauf von Eigentumswohnungen in überwiegend <strong>de</strong>nkmalgeschützten Immobilien stellt<br />

sich aufgrund von steuerlichen Vorteilen hinsichtlich <strong>de</strong>r Absetzbarkeit von Sanierungsaufwendungen


- 50 -<br />

weiterhin als attraktiv dar, so dass die Estavis-Gruppe diesen Bereich weiterführen wird. Dabei wer-<br />

<strong>de</strong>n Aktivitäten im höherpreisigen Immobilienbereich angestrebt. Dies soll langfristig zu höheren<br />

durchschnittlichen Verkaufspreisen und Ertragsmargen führen. Langfristig sollen die Immobilien über<br />

bestehen<strong>de</strong> Vertriebsplattformen wie schon bisher an Kapitalanleger und künftig auch verstärkt an<br />

Selbstnutzer verkauft wer<strong>de</strong>n.<br />

Sowie sich Gelegenheiten bieten, möchte die Estavis-Gruppe auch eine Bestandshaltung von Immobi-<br />

lien aufbauen und optimieren. Das heißt, dass das Portfolio um Immobilien erweitert wer<strong>de</strong>n soll, die<br />

mittel- und langfristig (bis zu 5 Jahre) gehalten wer<strong>de</strong>n sollen, um Gewinne durch Mieterträge und<br />

Wertsteigerungen während <strong>de</strong>r Haltedauer zu erzielen. So hat die Estavis AG zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres<br />

2011 einen Wohnungsbestand mit 213 Wohnungen in Leipzig erworben. Das Portfolio umfasst eine<br />

Gesamtfläche von 12.443 qm und hat einen <strong>de</strong>rzeitigen Vermietungsstand von ca. 73 %. Ein Teil <strong>de</strong>s<br />

Portfolios (133 Wohnungen) mit einem Anschaffungswert von EUR 3,842 Mio. wird als Finanzinvesti-<br />

tion gehalten.<br />

Darüber hinaus plant die Estavis-Gruppe eine Erweiterung ihres Immobilienangebots. Hierfür sollen<br />

verstärkt Immobilienbestän<strong>de</strong> übernommen wer<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>m Ziel, sie nach wertsteigern<strong>de</strong>n Optimie-<br />

rungsmaßnahmen über ein weites Spektrum von Exit-Kanälen (wie zum Beispiel Privatbanken, Ver-<br />

mögensverwalter etc.) an private Investoren zu veräußern, um weitere Wertschöpfungspotenziale zu<br />

realisieren. Der Fokus liegt auf <strong>de</strong>m Erwerb von Wohnungsbestän<strong>de</strong>n mit einem aus Sicht <strong>de</strong>r Esta-<br />

vis-Gruppe hohen Optimierungspotential sowie auf <strong>de</strong>m anschließen<strong>de</strong>n Einzelverkauf. Die Optimie-<br />

rung <strong>de</strong>r Immobilien soll innerhalb von 12 Monaten durch Mo<strong>de</strong>rnisierung und Vermietungsaktivität<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>r Erweiterung ihrer Geschäftstätigkeit um Immobilien für Selbstnutzer sieht die Estavis-Gruppe<br />

organische Wachstumsmöglichkeiten, die mit <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n organisatorischen Strukturen und<br />

finanziellen Rahmenbedingungen gut erschlossen wer<strong>de</strong>n können.<br />

6. Wettbewerbsstärken<br />

Nach Auffassung <strong>de</strong>r Gesellschaft liegen ihre Wettbewerbsstärken insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r langjährigen<br />

Erfahrung im Markt sowie in <strong>de</strong>r hohen Umschlagskraft, d.h. <strong>de</strong>r Fähigkeit, eine große Anzahl an<br />

Wohnungen in kürzerer Zeit zu verkaufen. Die Estavis-Gruppe hat bereits eine sehr hohe Stückzahl<br />

an Denkmälern saniert und verfügt daher in diesem Bereich nach eigener Einschätzung über eine<br />

hohe Expertise. Die Gesellschaft betrachtet es als eine ihrer größten Stärken, in diesem speziellen<br />

Bereich <strong>de</strong>r Objektentwicklung erfahren zu sein. Hinzu erachtet die Gesellschaft ihre Erfahrung im<br />

Einzelverkauf von Wohnungen als beson<strong>de</strong>rs wertvoll im Wettbewerb. Aus Sicht <strong>de</strong>r Gesellschaft ist<br />

es insbeson<strong>de</strong>re die Kombination dieser bei<strong>de</strong>n Fähigkeiten, die <strong>de</strong>r Gesellschaft ihre hohe Um-<br />

schlagskraft beschert.


7. Wettbewerb<br />

- 51 -<br />

Nach Ansicht <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe gibt es keinen überregionalen und marktbeherrschen<strong>de</strong>n Wettbe-<br />

werber im Tätigkeitsbereich <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe, insbeson<strong>de</strong>re im Hinblick auf <strong>de</strong>n klaren Kun<strong>de</strong>nfo-<br />

kus und die umfassen<strong>de</strong> Wertschöpfungskette aus einer Hand. Es gibt aus Sicht <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

eigentlich keine regionalen Wettbewerber mit vergleichbaren Eigenschaften, allenfalls verschie<strong>de</strong>ne<br />

regional tätige Mittelständler wür<strong>de</strong>n, dann aber auch nur in Teilbereichen <strong>de</strong>r Geschäftstätigkeit, als<br />

Konkurrenz empfun<strong>de</strong>n, so zum Beispiel die GRK-Holding AG, o<strong>de</strong>r die LICON Wohnbau GmbH in<br />

Leipzig o<strong>de</strong>r etwa die Profi Partner AG in Berlin.<br />

8. Sachanlagen<br />

a) Grundbesitz<br />

Ganz überwiegend wer<strong>de</strong>n die von <strong>de</strong>n Gesellschaften <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe gehaltenen Immobilien im<br />

Umlaufvermögen geführt und fallen <strong>de</strong>swegen nicht unter die Sachanlagen. Eine Ausnahme besteht<br />

hinsichtlich einer als Büro selbst genutzten Eigentumswohnung in Chemnitz (mit TEUR 100 in <strong>de</strong>n<br />

Sachanlagen zum 31. Dezember 2010 enthalten):<br />

Objekt Einheiten Belastungen<br />

Hübschmannstr. 1 Eigentumswohnung (Büro)<br />

b) Sonstige Sachanlagen<br />

Nutzfläche 230 qm<br />

Keine<br />

Das weitere Sachanlagevermögen <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe (Buchwerte zum 31. Dezember 2010:<br />

TEUR 350) besteht aus Betriebs- und Geschäftsausstattung (Kraftfahrzeuge, EDV-Ausstattung und<br />

Büromöbel).<br />

9. Wesentliche Verträge<br />

Nachfolgend sind wesentliche Verträge außerhalb <strong>de</strong>r normalen Geschäftstätigkeit dargestellt, welche<br />

die Estavis-Gruppe in <strong>de</strong>n letzten bei<strong>de</strong>n Jahren abgeschlossen hat beziehungsweise die heute noch<br />

bestehen. Es gibt heute keine bestehen<strong>de</strong>n sonstigen Verträge außerhalb <strong>de</strong>r normalen Geschäftstä-<br />

tigkeit, die von einem Mitglied <strong>de</strong>r Gruppe abgeschlossen wur<strong>de</strong>n und die eine Bestimmung enthalten,<br />

<strong>de</strong>r zufolge ein Mitglied <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe eine Verpflichtung o<strong>de</strong>r ein Recht erlangt, die bzw. das für<br />

die Estavis-Gruppe von wesentlicher Be<strong>de</strong>utung ist.


- 52 -<br />

Vertragsparteien Vertragsdatum Vertragsgegenstand<br />

Estavis AG / Anleihegläubiger Die Estavis AG hat eine Nachranganleihe<br />

Estavis AG / Colonia Real Es-<br />

tate AG<br />

Estavis AG / TAG Immobilien<br />

AG<br />

mit einem Gesamtnennbetrag von bis zu<br />

EUR 5 Mio. begeben. Die Anleihegläubi-<br />

ger erhalten eine Verzinsung in Höhe von<br />

25 % p.a. Die Laufzeit <strong>de</strong>r Nachrangan-<br />

leihe beginnt am 30. April 2010 und en<strong>de</strong>t<br />

mit Ablauf <strong>de</strong>s 31. März 2012.<br />

Die Estavis AG hat von <strong>de</strong>r Colonia Real<br />

Estate AG durch Vertrag vom 4. Mai eine<br />

Beteiligung und im Rahmen eines Asset<br />

Deals einen Geschäftsbereich erworben<br />

(vgl. zu <strong>de</strong>n Details auch Seite G-1 f.).<br />

5. März 2010 Vertrag über Einbringung eines Grund-<br />

stücks gegen Ausgabe <strong>de</strong>r Neuen Aktien<br />

Als wesentliche Verträge im Rahmen <strong>de</strong>r gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, die zurzeit bestehen, sind<br />

zu nennen:<br />

37. ESTAVIS KG (Objektgesell-<br />

schaft <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe)/<br />

Kreissparkasse Böblingen<br />

10. Investitionen<br />

Darlehensvertrag über ca.<br />

EUR 5.050.712,00, das am 30. Juni 2013<br />

zur Rückzahlung fällig ist.<br />

Im Geschäftsjahr 2009/2010 hat die Estavis-Gruppe Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstat-<br />

tung und Software in Höhe von ca. TEUR 166 getätigt. Im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011<br />

beliefen sich die Investitionen <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe in Betriebs- und Geschäftsausstattung und Soft-<br />

ware auf insgesamt ca. TEUR 60. In <strong>de</strong>n Geschäftsjahren 2007/2008 und 2008/2009 beliefen sich die<br />

Investitionen hierfür auf TEUR 893 respektive TEUR 432. Im Geschäftsjahr 2007/2008 gab es<br />

daneben noch im Rahmen <strong>de</strong>s Erwerbs <strong>de</strong>r B&V Bauträger- und Vertriebsgesellschaft für Immobilien<br />

mbH eine Investition in Goodwill in Höhe von TEUR 9.089. Des Weiteren gab es in <strong>de</strong>n Geschäftsjah-<br />

ren 2007/2008 und 2008/2009 im Bereich <strong>de</strong>s inzwischen veräußerten HAG-Teilkonzerns Sanierungs-<br />

investitionen in als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien in Höhe von TEUR 227 bzw. TEUR 768.<br />

Die Estavis-Gruppe tätigt <strong>de</strong>rzeit Investitionen in Soft- und Hardware im Wert von ca. TEUR 30 und<br />

Investitionen in als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien in Höhe von ca. TEUR 3.843, die über-<br />

wiegend auf Grundlage bereits vorhan<strong>de</strong>ner Kreditvereinbarungen fremdfinanziert wer<strong>de</strong>n. Des Weite-<br />

ren laufen <strong>de</strong>rzeit die Investitionen zum Erwerb <strong>de</strong>s Geschäftsbereichs „Wohnungsprivatisierung“ und


- 53 -<br />

<strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH die auf Seite G-1 f. näher dargestellt ist. Weitere konkrete Inves-<br />

titionsvorhaben für die nächsten 12 Monate wur<strong>de</strong>n bislang nicht beschlossen.<br />

11. Mitarbeiter<br />

Die Estavis-Gruppe hat neben <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Estavis AG (jeweils ohne Auszu-<br />

bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> und geringfügig Beschäftigte) insgesamt 46 fest angestellte Mitarbeiter.<br />

Daneben gibt es noch insgesamt 5 freie Mitarbeiter innerhalb <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe.<br />

Zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r letzten drei Geschäftsjahre gab es die nachfolgend dargestellte Anzahl an Mitarbeitern<br />

(Angaben jeweils ohne Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>, geringfügig Beschäftigte und frei Mitarbeiter)<br />

Retailhan<strong>de</strong>l Sonstige Aktivitäten Gesamt<br />

30. Juni 2010 25 18 43<br />

30. Juni 2009 25 29 54<br />

30. Juni 2008 18 76 94<br />

12. Forschung und Entwicklung, Patente, Lizenzen und Marken<br />

Die Gesellschaft betreibt keine Forschung und Entwicklung. Es gibt keine wichtigen neuen Produkte<br />

und/o<strong>de</strong>r Dienstleistungen, die eingeführt wur<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Zu etwaigen Abhängigkeiten <strong>de</strong>r Gesellschaft in Bezug auf Marken wird auf die Ausführungen VI.13.<br />

Rechtsstreitigkeiten / Verfahren vor Verwaltungsbehör<strong>de</strong>n verwiesen; sonstige Abhängigkeiten von<br />

Patenten, Lizenzen und Marken gibt es nicht.<br />

13. Rechtsstreitigkeiten / Verfahren vor Verwaltungsbehör<strong>de</strong>n<br />

Die Estavis-Gruppe ist im Zusammenhang mit ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von Zeit zu Zeit<br />

Ansprüchen ausgesetzt und von Klagen betroffen. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich größtenteils um Rechtsstrei-<br />

tigkeiten im Zusammenhang mit Mietverträgen o<strong>de</strong>r Grundstückskaufverträgen, die aber keinen we-<br />

sentlichen Einfluss auf <strong>de</strong>n Geschäftsbetrieb haben. Innerhalb <strong>de</strong>r letzten 12 Monate waren die Ge-<br />

sellschaften <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe an <strong>de</strong>n nachstehend dargestellten Rechtsstreitigkeiten beteiligt, die<br />

sich erheblich auf die Finanzlage o<strong>de</strong>r Rentabilität <strong>de</strong>r Gesellschaft o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe ausge-<br />

wirkt haben bzw. noch auswirken könnten.<br />

Die ESTAVIS Filmfabrik war Partei eines Rechtsstreits, bei <strong>de</strong>m es um die Zahlung eines Architekten-<br />

honorars ging. In dieser Sache hat man sich im November 2010 auf eine Zahlung durch die ESTAVIS


- 54 -<br />

Filmfabrik in Höhe von EUR 350.000,00 zzgl. Verfahrenskosten in Höhe von ca. EUR 14.000,00 an<br />

die Gegenseite geeinigt.<br />

Die Estavis AG hat im Vorfeld <strong>de</strong>s Börsengangs im Jahre 2007 <strong>de</strong>n Namen Estavis AG angenommen.<br />

Im Rahmen von markenrechtlichen Eintragungsverfahren ist es in mehreren Län<strong>de</strong>rn zu Auseinan<strong>de</strong>r-<br />

setzungen mit einem an<strong>de</strong>ren Markeninhaber gekommen. Soweit bislang Entscheidungen vorliegen,<br />

ist die Gesellschaft unterlegen. Eine Entscheidung in <strong>de</strong>r Schweiz ist rechtskräftig, die übrigen Verfah-<br />

ren sind noch anhängig, teilweise in <strong>de</strong>r Rechtsmittelinstanz. Es besteht ein erhebliches Risiko, dass<br />

<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Markeninhaber die Gesellschaft erfolgreich in Anspruch nimmt, auch die Benutzung <strong>de</strong>r<br />

Bezeichnung Estavis zu unterlassen. Dann müsste die Gesellschaft umfirmieren und eine neue Ge-<br />

schäftsbezeichnung einführen. Des Weiteren kann <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Markeninhaber Scha<strong>de</strong>nsersatzan-<br />

sprüche für die Nutzung <strong>de</strong>r Bezeichnung Estavis in <strong>de</strong>r Vergangenheit geltend machen.<br />

Während <strong>de</strong>r letzten 12 Monate waren die Gesellschaften <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe darüber hinaus nicht<br />

Partei von staatlichen Interventionen, Gerichts- o<strong>de</strong>r Schiedsverfahren (einschließlich solcher Verfah-<br />

ren, die nach Kenntnis <strong>de</strong>r Gesellschaft noch eingeleitet wer<strong>de</strong>n könnten), die sich erheblich auf die<br />

Finanzlage o<strong>de</strong>r die Rentabilität <strong>de</strong>r Gesellschaft o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe ausgewirkt haben bzw.<br />

noch auswirken könnten.<br />

14. Regulatorische Vorschriften und beson<strong>de</strong>re steuerliche Vorschriften<br />

a) Formvorschriften<br />

aa) Erlaubnis nach § 34 c Abs. 1 S. 1 Nr. 4 Gewerbeordnung (GewO)<br />

Gemäß § 34c Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 GewO bedarf <strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r Bauvorhaben im eigenen Namen für<br />

eigene o<strong>de</strong>r frem<strong>de</strong> Rechnung vorbereiten o<strong>de</strong>r durchführen und dazu Vermögenswerte <strong>de</strong>s späteren<br />

Käufers verwen<strong>de</strong>n will, <strong>de</strong>r Erlaubnis <strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong>. Die Erlaubnis ist gemäß § 34c Abs. 2<br />

GewO zu versagen, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass <strong>de</strong>r Antragsteller o<strong>de</strong>r eine <strong>de</strong>r<br />

mit <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s Betriebes o<strong>de</strong>r einer Zweignie<strong>de</strong>rlassung <strong>de</strong>s Antragstellers beauftragten Perso-<br />

nen die erfor<strong>de</strong>rliche Zuverlässigkeit nicht besitzt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Antragsteller in ungeordneten Vermögens-<br />

verhältnissen lebt, insbeson<strong>de</strong>re über das Vermögen <strong>de</strong>s Antragstellers ein Insolvenzverfahren eröff-<br />

net wor<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Antragsteller in das vom Insolvenzgericht o<strong>de</strong>r vom Vollstreckungsgericht zu<br />

führen<strong>de</strong> Verzeichnis eingetragen ist. Sofern die Untersagung zum Schutze <strong>de</strong>r Allgemeinheit o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r im Betrieb <strong>de</strong>s Antragsteller Beschäftigten erfor<strong>de</strong>rlich ist, kommt gemäß § 35 GewO bei Vorliegen<br />

eines Versagungsgrun<strong>de</strong>s in Sinne von § 34c Abs. 2 GewO auch eine nachträgliche Entziehung <strong>de</strong>r<br />

Erlaubnis in Betracht.


- 55 -<br />

bb) Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV)<br />

Gewerbetreiben<strong>de</strong>, die Tätigkeiten nach § 34c Abs. 1 GewO ausüben, unterliegen gemäß § 1 MaBV<br />

<strong>de</strong>n Beschränkungen und Regulatorien <strong>de</strong>r Makler- und Bauträgerverordnung. Diese sind insbeson<strong>de</strong>-<br />

re in Bezug auf die Fälligkeit <strong>de</strong>r Vergütungsansprüche aus <strong>de</strong>m Verkauf <strong>de</strong>r Wohnimmobilien von<br />

Be<strong>de</strong>utung. Gemäß § 3 Abs. 2 MaBV darf die vereinbarte Vergütung vor vollständiger Fertigstellung<br />

nur dann in bis zu maximal sieben Teilbeträgen entsprechend <strong>de</strong>m Bauablauf fällig gestellt und vom<br />

Käufer entgegen genommen wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r Käufer ausreichend im Sinne von § 3 Abs. 1, 2 MaBV<br />

gesichert ist. Dies ist zusammengefasst dann <strong>de</strong>r Fall, wenn <strong>de</strong>r Kaufvertrag rechtswirksam ist und<br />

kein Rücktrittsrecht besteht, eine Auflassungsvormerkung zugunsten <strong>de</strong>s Käufers im Grundbuch ein-<br />

getragen ist, die Freistellung von nicht zu übernehmen<strong>de</strong>n Grundpfandrechten auch für <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>r<br />

Nichtvollendung gesichert ist und die Baugenehmigung erteilt wor<strong>de</strong>n ist. Eine Befreiung von <strong>de</strong>n Vor-<br />

gaben <strong>de</strong>s § 3 Abs. 1, 2 MaBV besteht nur dann, wenn <strong>de</strong>m Käufer als Sicherheit für alle etwaigen<br />

Ansprüche auf Rückgewähr o<strong>de</strong>r Auszahlung seiner Vermögenswerte eine Bürgschaft entsprechend<br />

§§ 2, 7 MaBV übergeben wor<strong>de</strong>n ist.<br />

cc) Baustellenverordnung (BaustellV)<br />

Bei <strong>de</strong>r Errichtung bzw. Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Wohnimmobilien sind die Vorgaben <strong>de</strong>r BaustellV betref-<br />

fend die Sicherheit und <strong>de</strong>n Gesundheitsschutz <strong>de</strong>r auf Baustellen Beschäftigten zu beachten. Hier-<br />

nach bestehen zahlreiche Informations-, Koordinations- und Kontrollpflichten. Insbeson<strong>de</strong>re ist hier-<br />

nach ein Sicherheits- und Gesundheitskoordinator einzusetzen, <strong>de</strong>r die Einhaltung <strong>de</strong>r Vorschriften<br />

<strong>de</strong>s Arbeitsschutzes, etwa in Bezug auf Arbeitszeiten und -bedingungen, Zustand <strong>de</strong>r Arbeitsmittel,<br />

Lagerung und Entsorgung etc. überwacht und <strong>de</strong>ssen Hinweise zu berücksichtigen sind.<br />

dd) Bun<strong>de</strong>sdatenschutzgesetz<br />

Die Verwendung von Kun<strong>de</strong>ndaten unterliegt <strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sdatenschutzgesetzes<br />

und ähnlichen Regelungen. Wer<strong>de</strong>n persönliche Daten ohne Einwilligung <strong>de</strong>r betroffenen Person ver-<br />

wen<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r gespeichert, kann dies zu Scha<strong>de</strong>nersatzansprüchen <strong>de</strong>r betroffenen Person führen und<br />

eine Ordnungswidrigkeit o<strong>de</strong>r sogar eine Straftat darstellen.<br />

b) Bauerrichtung<br />

aa) Bauträgervertrag<br />

Das Vertragsverhältnis mit <strong>de</strong>m Käufer <strong>de</strong>r neu gebauten bzw. mo<strong>de</strong>rnisierten Wohnimmobilien ist<br />

rechtlich als Bauträgervertrag einzustufen. Ein Bauträgervertrag unterliegt als gemischt-typischer Ver-<br />

trag keinem einheitlichen gesetzlichen Statut. Vielmehr sind hinsichtlich <strong>de</strong>r Verschaffung <strong>de</strong>s Eigen-


- 56 -<br />

tums am Grundstück einerseits und <strong>de</strong>r Errichtung <strong>de</strong>r Wohnimmobilie an<strong>de</strong>rerseits unterschiedliche<br />

gesetzliche Vorschriften maßgeblich. Die Eigentumsverschaffung richtet sich nach <strong>de</strong>n kaufrechtlichen<br />

Bestimmungen <strong>de</strong>r §§ 433 ff. BGB. Ansprüche <strong>de</strong>s Käufers im Falle von Sach- und Rechtsmängeln<br />

<strong>de</strong>s Grundstücks können gemäß § 444 BGB - außer im Falle <strong>de</strong>s arglistigen Verschweigens o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Übernahme einer selbständigen Garantie - vertraglich grundsätzlich ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n. Für die<br />

Errichtung <strong>de</strong>r Wohnimmobilie sind <strong>de</strong>mgegenüber die Bestimmungen <strong>de</strong>s gesetzlichen Werkver-<br />

tragsrechts gemäß §§ 631 ff BGB maßgeblich. Der Käufer hat einen Anspruch auf Errichtung einer<br />

abnahmefähigen und vertragsgemäßen Wohnimmobilie bis zum vertraglich vereinbarten Fertigstel-<br />

lungszeitpunkt. Bei Mängeln hat <strong>de</strong>r Käufer die gesetzlichen Mängelansprüche gemäß § 634 BGB<br />

(Nacherfüllungsanspruch, Mängelbeseitigung im Wege <strong>de</strong>r Selbstvornahme, Min<strong>de</strong>rungsrecht, Rück-<br />

trittsrecht, Scha<strong>de</strong>nersatz). Beschränkungen <strong>de</strong>r Mängelansprüche <strong>de</strong>s Käufers betreffend die Errich-<br />

tung <strong>de</strong>r Wohnimmobilie sind in allgemeinen Geschäftsbedingungen nicht bzw. nur sehr einge-<br />

schränkt möglich, vgl. § 309 Nr. 8 lit. b) BGB.<br />

bb) Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen Teil B (VOB/B)<br />

In <strong>de</strong>n Bauverträgen zur Errichtung bzw. Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Wohnimmobilien wird regelmäßig die<br />

Anwendung <strong>de</strong>r VOB/B vereinbart. Die VOB/B ist ein vorformuliertes Klauselwerk, das die Regelun-<br />

gen <strong>de</strong>s gesetzlichen Werkvertragsrechts <strong>de</strong>r §§ 631 ff BGB ergänzt und teilweise modifiziert. Die<br />

VOB/B trifft insbeson<strong>de</strong>re Son<strong>de</strong>rregelungen für Mängelansprüche (§§ 4, 3 VOB/B), für Leistungsver-<br />

zögerungen (§ 5 Abs. 4 VOB/B), für Scha<strong>de</strong>nersatzansprüche bei Behin<strong>de</strong>rungen (§ 6 Abs. 6 VOB/B)<br />

und für die Abnahme (§ 12 VOB/B). Ferner wird in <strong>de</strong>r VOB/B die Fälligkeit von Vergütungsansprü-<br />

chen (§ 14 und § 16 Abs. 3 VOB/B) sowie die Verjährung von Mängelansprüchen modifiziert (§ 13<br />

Abs. 4 VOB/B und § 13 Abs. 5 Nr. 1 VOB/B).<br />

cc) Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI)<br />

Die Vergütung <strong>de</strong>r im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Errichtung bzw. Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Wohnimmobilien<br />

beauftragten Architekten und Ingenieure richtet sich nach <strong>de</strong>n zwingen<strong>de</strong>n Vergütungsvorgaben <strong>de</strong>r<br />

HOAI, aktuell in <strong>de</strong>r Fassung vom 18. August 2009. Nach <strong>de</strong>r HOAI sind die seitens <strong>de</strong>s Architekten<br />

bzw. Ingenieurs zu erbringen<strong>de</strong>n Leistungen in Leistungsbil<strong>de</strong>r, etwa Gebäu<strong>de</strong>, Ingenieurbauwerke<br />

etc. aufgeteilt, die sich gemäß § 3 Abs. 4 HOAI wie<strong>de</strong>rum in neun einzelne Leistungsphasen unter-<br />

glie<strong>de</strong>rn. Das nach <strong>de</strong>r HOAI geschul<strong>de</strong>te Honorar bemisst sich grundsätzlich nach <strong>de</strong>n anrechenba-<br />

ren Kosten, die vorrangig durch eine Kostenberechnung, lediglich soweit diese nicht vorliegt, über<br />

eine Kostenschätzung ermittelt wer<strong>de</strong>n. Für die Vergütungshöhe maßgeblich sind ferner die Honorar-<br />

zone, die die Schwierigkeit <strong>de</strong>r Planungsanfor<strong>de</strong>rungen berücksichtigt, sowie <strong>de</strong>r Honorarsatz, <strong>de</strong>r<br />

vom Min<strong>de</strong>stsatz bis zum Höchstsatz nach <strong>de</strong>r Honorartabelle reicht. Aufgrund <strong>de</strong>s Min<strong>de</strong>stpreischa-<br />

rakters <strong>de</strong>r HOAI darf <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stsatz nach <strong>de</strong>r Honorartabelle grundsätzlich nicht unterschritten wer-<br />

<strong>de</strong>n.


c) Nutzung<br />

aa) Wohnraummietverhältnisse<br />

Mietrecht<br />

- 57 -<br />

Das <strong>de</strong>utsche Wohnraummietrecht ist weitgehend auf eine soziale Absicherung <strong>de</strong>s Mieters ausge-<br />

richtet, was sich insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Beschränkung <strong>de</strong>s Vermieters bei <strong>de</strong>r Kündigung und bei Miet-<br />

erhöhungen nie<strong>de</strong>rschlägt. So ist etwa eine or<strong>de</strong>ntliche Kündigung eines Mietverhältnisses über<br />

Wohnraum grundsätzlich nur dann möglich, wenn <strong>de</strong>r Vermieter an <strong>de</strong>r Beendigung <strong>de</strong>s Mietverhält-<br />

nisses ein berechtigtes Interesse hat, etwa im Fall von Eigenbedarf seitens <strong>de</strong>s Vermieters o<strong>de</strong>r wenn<br />

<strong>de</strong>r Vermieter ansonsten an einer angemessenen wirtschaftlichen Verwertung <strong>de</strong>s Mietobjektes ge-<br />

hin<strong>de</strong>rt wäre und dadurch erhebliche Nachteile erlei<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>. Die Möglichkeit, durch eine an<strong>de</strong>rwei-<br />

tige Vermietung einen höheren Mietzins zu erzielen o<strong>de</strong>r die Absicht <strong>de</strong>s Vermieters, <strong>de</strong>n Wohnraum<br />

in Eigentumswohnungen umzuwan<strong>de</strong>ln, fallen in<strong>de</strong>s nicht darunter. Möchte <strong>de</strong>r Vermieter die Miete<br />

erhöhen, kann er bei nicht-preisgebun<strong>de</strong>nen Mietverträgen unter Beachtung <strong>de</strong>r gesetzlichen bzw.<br />

vertraglichen Bestimmungen grundsätzlich eine Vertragsanpassung bis zur ortsüblichen Vergleichs-<br />

miete verlangen. In <strong>de</strong>r Regel darf <strong>de</strong>r Mietzins jedoch innerhalb von drei Jahren nicht um mehr als<br />

20 % steigen. Kommt es zum Verkauf von vermieteten Wohnräumen, an <strong>de</strong>nen nach <strong>de</strong>r Überlassung<br />

an <strong>de</strong>n Mieter Wohnungseigentum begrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n ist o<strong>de</strong>r begrün<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n soll, so hat <strong>de</strong>r Mie-<br />

ter ein sogenanntes schuldrechtliches Vorkaufsrecht mit <strong>de</strong>r Folge, dass er das Objekt zu <strong>de</strong>n glei-<br />

chen Bedingungen wie <strong>de</strong>r potenzielle Käufer erwerben kann. Bei <strong>de</strong>r öffentlichen För<strong>de</strong>rung von<br />

Wohnungsbau durch <strong>de</strong>n Bund, die Län<strong>de</strong>r bzw. die Kommunen bestehen darüber hinaus Beschrän-<br />

kungen für <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rempfänger in Hinsicht auf die Auswahl <strong>de</strong>r Mieter (Inhaber von Wohnberechti-<br />

gungsscheinen) sowie (zeitweise) in Bezug auf die Höhe <strong>de</strong>r Miete (die zur Deckung aller laufen<strong>de</strong>n<br />

Aufwendungen für das Objekt erfor<strong>de</strong>rliche sogenannte Kostenmiete).<br />

Sonstige gesetzliche Bestimmungen in Bezug auf Wohnraum<br />

Beim Verkauf von vermieteten Wohnimmobilien, die in Wohnungseigentum umgewan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

zur Umwandlung vorgesehen sind, und an Dritte verkauft wer<strong>de</strong>n sollen, gewährt das BGB <strong>de</strong>m Mie-<br />

ter ein gesetzliches Vorkaufsrecht, so dass dieser die Wohnung zu <strong>de</strong>n gleichen Bedingungen wie <strong>de</strong>r<br />

Dritte erwerben darf. Ein Vorkaufsrecht besteht allerdings nicht, wenn bereits zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Ver-<br />

mietung Wohnungseigentum bestand o<strong>de</strong>r eine Umwandlung in Wohnungseigentum konkret beab-<br />

sichtigt war. Der Eigentümer bzw. Vermieter einer Immobilie (Wohn- o<strong>de</strong>r Gewerbeimmobilie) muss<br />

auf Nachfrage eines Kauf- o<strong>de</strong>r Mietinteressenten einen Energieausweis, <strong>de</strong>r die Energieeffizienz <strong>de</strong>r<br />

Immobilie ausweist, vorlegen. Dies gilt sowohl für neu zu errichten<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong> (Bauantrag o<strong>de</strong>r Bau-<br />

anzeige nach <strong>de</strong>m 1. Oktober 2007) als auch für Bestandsgebäu<strong>de</strong>. Die Verpflichtung zur Vorlage


- 58 -<br />

eines Energieausweises gilt nicht nur im Falle eines Verkauf eines mit einem Gebäu<strong>de</strong> bebauten<br />

Grundstücks, son<strong>de</strong>rn auch für <strong>de</strong>n Verkauf von Wohnungs- und Teileigentum sowie <strong>de</strong>n Verkauf<br />

eines grundstücksgleichen Rechts an einem bebauten Grundstück. Auch bei <strong>de</strong>r Durchführung von<br />

bestimmten Mo<strong>de</strong>rnisierungsmaßnahmen und An- o<strong>de</strong>r Ausbauten ist ein Energieausweis zu erstel-<br />

len. Eine weitere Verpflichtung <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung vom 29. April 2009 ist die Durchführung<br />

von baulichen Än<strong>de</strong>rungen zum Zwecke <strong>de</strong>r Energieeinsparung. Alle genannten Pflichten sind buß-<br />

geldbewehrt.<br />

bb) Geschäftsraummietverhältnisse<br />

Mietverhältnisse für Geschäfträume unterliegen nicht <strong>de</strong>n sozialen Schutzvorschriften. Geschäftsräu-<br />

me sind solche Räume, die nach <strong>de</strong>m Zweck <strong>de</strong>s Vertrages zu geschäftlichen, insbeson<strong>de</strong>re gewerb-<br />

lichen o<strong>de</strong>r freiberuflichen Zwecken angemietet wer<strong>de</strong>n.<br />

Grenze <strong>de</strong>s freien Vertragsrechtes bieten die Regelungen <strong>de</strong>r Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

gemäß §§ 305 ff. BGB. Danach gelten für vorformulierte Vertragsbedingungen in Gewerbemietverträ-<br />

gen, die in einer Vielzahl von Fällen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, einschränken<strong>de</strong> Vorschriften.<br />

d) Beson<strong>de</strong>re Vorschriften für Bau<strong>de</strong>nkmäler, insbeson<strong>de</strong>re Steuervorteile<br />

Für Gebäu<strong>de</strong> in Sanierungsgebieten und für Bau<strong>de</strong>nkmäler existieren unter bestimmten Vorausset-<br />

zungen beson<strong>de</strong>re steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für Mo<strong>de</strong>rnisierungs- und Instandset-<br />

zungsmaßnahmen.<br />

Bei einem Gebäu<strong>de</strong>, welches als historisches Bau<strong>de</strong>nkmal registriert ist, bedarf <strong>de</strong>ssen Verän<strong>de</strong>rung<br />

o<strong>de</strong>r eine Nutzungsän<strong>de</strong>rung einer behördlichen Erlaubnis. Darüber hinaus ist <strong>de</strong>r Eigentümer ver-<br />

pflichtet, einen beabsichtigten Verkauf <strong>de</strong>s Bauwerks <strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong> anzuzeigen. Häufig<br />

verfügen die Gemein<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>nen das Bauwerk gelegen ist, zu<strong>de</strong>m über ein Vorkaufsrecht.


- 59 -<br />

VII. AUSGEWÄHLTE FINANZIELLE INFORMATIONEN<br />

Die nachstehen<strong>de</strong>n Unternehmens- und Finanzdaten sind im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n im Finanzteil<br />

abgedruckten Jahresabschluss <strong>de</strong>r Estavis AG zum 30. Juni 2010, <strong>de</strong>n Konzernabschlüssen <strong>de</strong>r<br />

Estavis AG zum 30. Juni 2008, 30. Juni 2009 und 30. Juni 2010, <strong>de</strong>m verkürzten Konzernzwischen-<br />

abschluss <strong>de</strong>r Estavis AG zum 31. Dezember 2010, <strong>de</strong>n Pro-Forma-Finanzinformationen <strong>de</strong>r Estavis<br />

AG zum 31. Dezember 2010 sowie <strong>de</strong>r "Erläuterung und Analyse <strong>de</strong>r Vermögens-, Finanz- und Er-<br />

tragslage und <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Entwicklung" zu lesen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s geplanten Erwerbs von 100 % <strong>de</strong>r Anteile an <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH und<br />

<strong>de</strong>s Geschäftsbetriebs „Wohnungsprivatisierung“ (asset <strong>de</strong>al) durch die Estavis-Gruppe wur<strong>de</strong>n Pro-<br />

Forma-Finanzinformationen erstellt, die rein zu Anschauungszwecken hypothetisch für die Zeiträume<br />

1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010 und 1. Juli 2010 bis 31. Dezember 2010 die Situation darstellen, als ob<br />

<strong>de</strong>r Konzern in seiner rechtlichen Struktur unter Einschluss <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH und<br />

<strong>de</strong>s Geschäftsbetriebs „Wohnungsprivatisierung“ bereits in diesem Zeiträumen bestan<strong>de</strong>n hätte.<br />

Die Daten <strong>de</strong>r Bilanzen, <strong>de</strong>r Gewinn- und Verlustrechnungen für die Geschäftsjahre 2008/2009 und<br />

2009/2010 <strong>de</strong>r Estavis AG wur<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Han<strong>de</strong>lsrechts<br />

(HGB) erstellten Jahresabschlüssen <strong>de</strong>r Estavis AG entnommen, die für das Geschäftsjahre<br />

2008/2009 von <strong>de</strong>r PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und<br />

für das Geschäftsjahr 2009/2010 von <strong>de</strong>r ei<strong>de</strong>l & partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerbera-<br />

tungsgesellschaft geprüft wur<strong>de</strong>n.<br />

Die Daten <strong>de</strong>r Konzernbilanzen, <strong>de</strong>r Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungen, <strong>de</strong>r Konzern-<br />

Eigenkapitalverän<strong>de</strong>rungsrechnungen und <strong>de</strong>r Konzern-Kapitalflussrechnungen für die Geschäftsjahre<br />

2007/2008, 2008/2009, 2009/2010 sowie <strong>de</strong>r Konzern-Gesamtergebnisrechnungen für die Geschäfts-<br />

jahre 2008/2009 und 2009/2010 <strong>de</strong>r Estavis AG wur<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>r IFRS<br />

erstellten Konzernabschlüssen <strong>de</strong>r Estavis AG entnommen, die für die Geschäftsjahre 2007/2008 und<br />

2008/2009 von <strong>de</strong>r PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und<br />

für das Geschäftsjahr 2009/2010 von <strong>de</strong>r ei<strong>de</strong>l & partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerbera-<br />

tungsgesellschaft geprüft wur<strong>de</strong>n. Die Finanzdaten <strong>de</strong>r Berichtsperio<strong>de</strong> 2007/2008 wur<strong>de</strong>n im Kon-<br />

zernabschluss <strong>de</strong>r Estavis AG zum 30. Juni 2009 im Hinblick auf die Darstellung nicht fortgeführter<br />

Aktivitäten angepasst. In <strong>de</strong>n nachfolgend zusammengefassten Finanzdaten wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb die im<br />

Konzernabschluss <strong>de</strong>r Estavis AG zum 30. Juni 2009 als Vergleichszahlen enthaltenen Werte <strong>de</strong>r<br />

Berichtsperio<strong>de</strong> 2007/2008 dargestellt. Die Daten für das 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahre 2009/2010<br />

und für das 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011 wur<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m nach <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>r<br />

IFRS erstellten verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 31. Dezember 2010 entnommen. Dieser<br />

Konzernzwischenabschluss ist ungeprüft.


- 60 -<br />

Die Daten <strong>de</strong>r Pro-Forma-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010 sowie <strong>de</strong>r Pro-Forma-Gewinn- und<br />

Verlustrechnungen für die Zeiträume 1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010 und 1. Juli 2010 bis 31. Dezember<br />

2010 wur<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>n Pro-Forma-Finanzinformationen <strong>de</strong>r Estavis AG zum 31. Dezember 2010 ent-<br />

nommen. Die Pro-Forma-Finanzinformationen zum 31. Dezember 2010 wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r ei<strong>de</strong>l & part-<br />

ner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft gemäß IDW-Prüfungsstandard PH<br />

9.960.1 geprüft und mit einer in diesem Prospekt abgedruckten Bescheinigung versehen.<br />

Der Bestätigungsvermerk für <strong>de</strong>n Konzernabschluss zum 30. Juni 2009 enthält einen Hinweis auf<br />

bestandsgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Liquiditätsrisiken, <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Estavis-Konzern zum damaligen Zeitpunkt ausge-<br />

setzt war und nimmt dabei Bezug auf einen Teil <strong>de</strong>s Risikoberichts innerhalb <strong>de</strong>s Konzernlagebe-<br />

richts, <strong>de</strong>r im Folgen<strong>de</strong>n auszugsweise wie<strong>de</strong>rgegeben wird:<br />

„3.4 EINSCHÄTZUNG DES GESAMTRISIKOS<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r anhalten<strong>de</strong>n Restriktionen an <strong>de</strong>n nationalen und internationalen Kreditmärkten hat sich<br />

die Einschätzung <strong>de</strong>r Finanzierungsrisiken gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr geän<strong>de</strong>rt. Die für das Geschäfts-<br />

mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns notwendigen Finanzierungen wer<strong>de</strong>n durch die Verknappung von<br />

Krediten <strong>de</strong>rzeit erschwert. Die Finanzplanung für die kommen<strong>de</strong>n Jahre berücksichtigt die verän<strong>de</strong>rte<br />

Finanzierungssituation ausdrücklich.<br />

Der ESTAVIS-Konzern befin<strong>de</strong>t sich zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Feststellung <strong>de</strong>s Konzernjahresabschlusses in<br />

weit fortgeschrittenen Gesprächen mit Kreditgebern über die Prolongation sowie die Umfinanzierung<br />

eines wesentlichen Teils <strong>de</strong>r kurzfristigen Verbindlichkeiten. Eine Bestandsgefährdung <strong>de</strong>s Konzerns<br />

könnte sich hieraus nur dann ergeben, wenn die Prolongation sowie die Umfinanzierung von Schul<strong>de</strong>n<br />

wi<strong>de</strong>r Erwarten nicht erreicht wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Eine Bestandsgefährdung <strong>de</strong>s Konzerns kann sich außer<strong>de</strong>m ergeben, sollten das geplante Ver-<br />

kaufsvolumen sowie Maßnahmen zur Verbesserung <strong>de</strong>r Finanzierungssituation in wesentlichem Um-<br />

fang nicht umgesetzt wer<strong>de</strong>n können.“


1. Estavis-Gruppe<br />

Ertragslage<br />

IFRS<br />

01.07.10 –<br />

31.12.10<br />

- 61 -<br />

Estavis-Gruppe Pro-Forma Estavis-Gruppe<br />

01.07.09 -<br />

31.12.09<br />

01.07.09 -<br />

30.06.10<br />

01.07.08 -<br />

30.06.09<br />

01.07.07 -<br />

30.06.08<br />

01.07.10 -<br />

31.12.10<br />

01.07.09 -<br />

30.06.10<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft ungeprüft geprüft geprüft geprüft geprüft geprüft<br />

Umsatzerlöse 29.898 40.335 71.328 70.710 120.209 33.220 75.207<br />

Sonstige betriebliche Erträge 2.926 4.192 9.671 6.989 3.984 3.444 10.606<br />

Bestandsverän<strong>de</strong>rungen -3.969 -7.875 2.156 1.450 -14.962 -3.969 2.156<br />

Materialaufwand 15.556 15.781 48.874 64.776 94.464 17.813 51.242<br />

Personalaufwand 1.359 1.411 2.664 3.196 3.250 1.553 3.229<br />

Abschreibungen auf Immaterielle<br />

Vermögenswerte und Sachanla-<br />

gen<br />

59 63 132 135 139 71 158<br />

Sonstiger betrieblicher Aufwand 9.255 16.026 26.768 34.468 15.839 10.123 28.110<br />

Betriebsergebnis 2.626 3.370 4.716 -23.427 -4.463 3.135 5.229<br />

Ergebnis aus assoziierten<br />

Unternehmen<br />

0 0 8 19 29 0 8<br />

Finanzergebnis -2.030 -1.791 -3.408 -4.882 -1.822 -2.217 -3.764<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern aus<br />

fortgeführten Aktivitäten<br />

595 1.579 1.317 -28.289 -6.256 917 1.474<br />

Ertragsteuern 187 142 672 -361 -2.648 284 719<br />

Ergebnis aus fortgeführten<br />

Aktivitäten<br />

Ergebnis aus nicht fortgeführten<br />

Aktivitäten<br />

408 1.437 645 -27.928 -3.608 633 755<br />

0 -68 419 -18.310 -3.067 0 419<br />

Konzernergebnis 408 1.369 1.064 -46.237 -6.675 633 1.174<br />

davon auf Gesellschafter <strong>de</strong>s<br />

Mutterunternehmens entfal-<br />

lend<br />

davon auf Min<strong>de</strong>rheitsgesell-<br />

schafter entfallend<br />

408 1.369 1.071 -37.853 -5.435 633 1.181<br />

0 0 -7 -8.385 -1.240 0 -7


Vermögenslage<br />

- 62 -<br />

ESTAVIS-Gruppe Pro-Forma<br />

Estavis-<br />

Gruppe<br />

IFRS 31.12.2010 30.06.2010 30.06.2009 30.06.2008 31.12.2010<br />

AKTIVA<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft geprüft geprüft geprüft geprüftt<br />

Langfristige Vermögenswerte 22.469 22.537 22.241 38.644 22.520<br />

Goodwill 17.776 17.776 17.776 20.581 17.776<br />

Sonstiges immaterielles Vermögen 45 37 18 141 67<br />

Sachanlagen 450 486 485 1.113 479<br />

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 0 0 0 12.840 0<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen 58 59 50 32 58<br />

Übrige Finanzanlagen 473 155 193 252 473<br />

Latente Ertragsteuerfor<strong>de</strong>rungen 3.667 4.024 3.718 3.684 3.667<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 127.928 132.864 185.047 211.127 139.282<br />

Vorräte 85.212 83.958 80.727 103.703 94.791<br />

For<strong>de</strong>rungen aus Lieferungen und Leistungen 12.381 19.527 1.955 27.604 12.906<br />

Sonstige For<strong>de</strong>rungen 26.518 24.335 49.424 52.328 26.589<br />

Laufen<strong>de</strong> Ertragsteuerfor<strong>de</strong>rungen 141 979 2.028 1.759 141<br />

Liqui<strong>de</strong> Mittel 3.677 4.065 3.884 25.733 4.856<br />

Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte 0 0 47.029 0 0<br />

Summe AKTIVA 150.397 155.401 207.287 249.772 161.802<br />

PASSIVA<br />

Eigenkapital 52.678 52.270 49.080 95.336 56.178<br />

Langfristige Schul<strong>de</strong>n 25.293 20.120 4.938 22.184 25.425<br />

Kurzfristige Schul<strong>de</strong>n 72.426 83.011 153.269 132.252 80.199<br />

Summe PASSIVA 150.397 155.401 207.287 249.772 161.802


Liquidität und Kapitalausstattung<br />

IFRS<br />

Konzernerfolg aus fortgeführten<br />

- 63 -<br />

01.07.10 -<br />

31.12.10<br />

01.07.09 -<br />

31.12.09<br />

01.07.09 -<br />

30.06.10<br />

01.07.08 -<br />

30.06.09<br />

01.07.07 -<br />

30.06.08<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft ungeprüft geprüft geprüft geprüft<br />

Aktivitäten 408 1.437 645 -27.928 -3.608<br />

Cashflow aus <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Ge-<br />

schäftstätigkeit -382 -1.249 -3.464 -12.154 -3.469<br />

davon aus nicht fortgeführten Aktivi-<br />

täten 0 0 0 3.527 -5.435<br />

Cashflow aus <strong>de</strong>r Investitionstätig-<br />

keit -1 -5.515 -4.649 -708 -5.693<br />

davon aus nicht fortgeführten Aktivi-<br />

täten 0 -5.478 -4.491 -960 2.356<br />

Cashflow aus <strong>de</strong>r Finanzierungstä-<br />

tigkeit -5 -514 -517 -178 -1.152<br />

davon aus nicht fortgeführten Aktivi-<br />

täten 0 0 0 -162 -259<br />

Finanzmittelfonds am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Peri-<br />

o<strong>de</strong> 3.677 5.415 4.065 12.694 25.733<br />

davon in Zur Veräußerung bestimm-<br />

te Vermögenswerte umgeglie<strong>de</strong>rt 0 0 0 8.810 0


2. Estavis AG<br />

Ertragslage<br />

HGB<br />

- 64 -<br />

01.07.09 -<br />

30.06.10<br />

01.07.08 -<br />

30.06.09<br />

TEUR TEUR<br />

geprüft geprüft<br />

Umsatzerlöse 4 0<br />

Sonstige betriebliche Erträge 9.051 1.667<br />

Personalaufwand -1.984 -1.982<br />

Abschreibungen -507 -9.266<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.878 -11.555<br />

Finanzergebnis 848 -15.495<br />

Ergebnis <strong>de</strong>r gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 3.534 -36.632<br />

Steuern -367 377<br />

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 3.168 -36.255<br />

Vermögenslage<br />

HGB 30.06.2010 30.06.2009<br />

AKTIVA<br />

TEUR TEUR<br />

geprüft geprüft<br />

Anlagevermögen 23.866 25.223<br />

Immaterielle Vermögensgegenstän<strong>de</strong> 46 45<br />

Sachanlagen 300 276<br />

Finanzanlagen 23.519 24.901<br />

Umlaufvermögen 41.714 74.913<br />

For<strong>de</strong>rungen und Sonstige Vermögensgegenstän<strong>de</strong> 39.904 72.245<br />

Wertpapiere 0 31<br />

Liqui<strong>de</strong> Mittel 1.810 2.638<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 122 96<br />

Summe AKTIVA 65.703 100.232


PASSIVA<br />

- 65 -<br />

Eigenkapital 33.871 29.257<br />

Rückstellungen 3.044 5.567<br />

Verbindlichkeiten 28.788 65.409<br />

Summe PASSIVA 65.703 100.232


- 66 -<br />

VIII. KAPITALISIERUNG UND VERSCHULDUNG; GESCHÄFTSKAPITAL<br />

Die nachstehen<strong>de</strong>n Unternehmens- und Finanzdaten sind im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m im Finanzteil<br />

abgedruckten verkürzten Konzernzwischenabschluss <strong>de</strong>r Estavis AG zum 31. Dezember 2010 sowie<br />

<strong>de</strong>r "Erläuterung und Analyse <strong>de</strong>r Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Ent-<br />

wicklung" zu lesen.<br />

Die nachstehen<strong>de</strong>n Daten sind <strong>de</strong>m internen Rechnungswesen <strong>de</strong>r Gesellschaft entnommen. Diese<br />

Daten zum 28. Februar 2011 sind ungeprüft.<br />

1. Kapitalbildung und Verschuldung<br />

Die nachfolgen<strong>de</strong> Tabelle gibt eine Übersicht über die Kapitalbildung und Verschuldung <strong>de</strong>r Estavis-<br />

Gruppe am 28. Februar 2011 wie<strong>de</strong>r.<br />

Kapitalbildung und Verschuldung Estavis-<br />

Gruppe<br />

28.02.2011<br />

IFRS<br />

(ungeprüft)<br />

TEUR<br />

Kurzfristige Schul<strong>de</strong>n (Restlaufzeit bis zu ein Jahr) 75.051<br />

davon kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 42.395<br />

davon besichert 42.395<br />

davon garantiert 3.660<br />

davon sonstige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 2.045<br />

davon besichert 2.045<br />

davon garantiert 0<br />

davon sonstige nicht besicherte und nicht garantierte kurzfristi-<br />

ge Schul<strong>de</strong>n<br />

30.611


- 67 -<br />

Langfristige Schul<strong>de</strong>n (Restlaufzeit mehr als ein Jahr) 19.300<br />

davon langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 14.210<br />

davon besichert 14.210<br />

davon garantiert 0<br />

davon sonstige langfristige Finanzverbindlichkeiten 5.000<br />

davon besichert 5.000<br />

davon garantiert 0<br />

davon sonstige nicht besicherte und nicht garantierte langfristi-<br />

ge Schul<strong>de</strong>n<br />

Eigenkapital 52.677<br />

Gezeichnetes Kapital 9.546<br />

Kapitalrücklage 45.249<br />

IAS 39-Rücklage 0<br />

Noch nicht verwen<strong>de</strong>te Ergebnisse (Stand: 31.12.2010) -2.118<br />

Min<strong>de</strong>rheitenanteile (Stand: 31.12.2010) 0<br />

Da Verbindlichkeiten teilweise auf verschie<strong>de</strong>ne Art und Weise gesichert sind, können einzelne Ver-<br />

bindlichkeiten in <strong>de</strong>r Aufschlüsselung mehrfach aufgeführt sein, so dass <strong>de</strong>r Saldo nicht <strong>de</strong>m Gesamt-<br />

betrag entspricht.<br />

Als außerbilanzielle Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen wies die Gesell-<br />

schaft zum 28. Februar 2011 Verpflichtungen aus Ankaufsverträgen über Immobilien in Höhe von ca.<br />

135 TEUR und aus bestehen<strong>de</strong>n Miet- und Leasingverträgen und Beratungsverträgen in Höhe von ca.<br />

243 TEUR bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011, ca. 510 TEUR bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Geschäfts-<br />

jahres 2014/2015 und ca. 0 TEUR für Zeiträume nach <strong>de</strong>m Geschäftsjahr 2014/2015 aus. Der Kon-<br />

zern ist über eine unwesentliche Tochtergesellschaft vollhaften<strong>de</strong>r Gesellschafter mehrerer Beteili-<br />

gungsgesellschaften. Hieraus ergibt sich für diese Tochtergesellschaft eine abstrakte Haftung für die<br />

Schul<strong>de</strong>n dieser Beteiligungsgesellschaften. Diese beliefen sich zum 30. Juni 2010 1 auf 68.360<br />

TEUR und resultieren im Wesentlichen aus <strong>de</strong>r Refinanzierung <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Beteiligungsgesellschaf-<br />

ten gehaltenen Immobilien.<br />

1 Aktuellere Daten als zum 30. Juni 2010, insbeson<strong>de</strong>re Daten zum 28. Februar 2011, sind für die Verbindlichkeiten nicht ver-<br />

fügbar. Die Tochtergesellschaften <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe sind an <strong>de</strong>n Gesellschaften, bei <strong>de</strong>nen sie vollhaften<strong>de</strong> Gesellschafter<br />

sind, lediglich mit 6 % beteiligt. Im Übrigen sind diese Gesellschaften nicht Teil <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe. Demgemäß hat die Estavis-<br />

Gruppe keine Informationen über die Schul<strong>de</strong>n dieser Beteiligungsgesellschaften. Der aktuelle Stand <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r kon-<br />

zernexternen Beteiligungsgesellschaften wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe bei diesen Gesellschaften angefragt, jedoch ist auf die<br />

Anfrage keine Antwort eingegangen.<br />

90


- 68 -<br />

2. Liquidität und Nettofinanzverbindlichkeiten<br />

Die nachfolgen<strong>de</strong> Tabelle gibt eine Übersicht über die Liquidität und Nettofinanzverbindlichkeiten <strong>de</strong>r<br />

Estavis-Gruppe (ohne die Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH und <strong>de</strong>n Geschäftsbetrieb „Wohnungspri-<br />

vatisierung“) zum 28. Februar 2011:<br />

Liquidität und Nettofinanzverbindlichkeit 28.02.2011<br />

IFRS<br />

(ungeprüft)<br />

TEUR<br />

Zahlungsmittel 3.642<br />

Zahlungsmitteläquivalente 0<br />

Wertpapiere 8<br />

Liquidität 3.650<br />

Kurzfristige Finanzfor<strong>de</strong>rungen 0<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 42.058<br />

Kurzfristiger Teil <strong>de</strong>r langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 337<br />

Sonstige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 2.045<br />

Kurzfristige Finanzschul<strong>de</strong>n 44.440<br />

Kurzfristige Nettofinanzverschuldung 40.790<br />

Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 14.210<br />

Begebene Anleihe 0<br />

Sonstige langfristige Finanzverbindlichkeiten 5.000<br />

Langfristige Finanzverschuldung 19.210<br />

Nettofinanzverschuldung 60.000<br />

Die Finanzierung <strong>de</strong>r ESTAVIS-Gruppe ist überwiegend <strong>de</strong>rart strukturiert, dass jeweils die notwendi-<br />

gen Finanzierungen zum Erwerb von Immobilien aufgenommen und entwe<strong>de</strong>r bei Veräußerung <strong>de</strong>r<br />

Immobilien zurückgeführt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r durch Veräußerung von Objektgesellschaften <strong>de</strong>n Konsolidie-<br />

rungskreis verlassen. Die Gesellschaft bedarf zum Erwerb künftiger Immobilien <strong>de</strong>r Aufnahme weite-


- 69 -<br />

rer Finanzierungen, <strong>de</strong>ren Umfang von <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r künftig zu entrichten<strong>de</strong>n Kaufpreise abhängt.<br />

Dabei geht die Gesellschaft Kaufpreisverbindlichkeiten, die sie nicht aus <strong>de</strong>m vorhan<strong>de</strong>nen Ge-<br />

schäftskapital bedienen kann, final bin<strong>de</strong>nd stets nur dann ein, wenn die Refinanzierung gesichert ist.<br />

Des Weiteren wer<strong>de</strong>n Prolongationen für Finanzierungen bereits vorhan<strong>de</strong>ner Immobilien benötigt.<br />

3. Erklärung zum Geschäftskapital<br />

Die Gesellschaft ist <strong>de</strong>r Auffassung, dass die Estavis-Gruppe nicht in <strong>de</strong>r Lage ist, in <strong>de</strong>n nächsten<br />

min<strong>de</strong>stens zwölf Monaten sämtlichen fälligen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Sofern keine<br />

<strong>de</strong>r nachfolgend dargestellten Maßnahmen greift, hat die Gesellschaft spätestens am 31. Dezember<br />

2011 kein Geschäftskapital mehr. In Summe fehlt <strong>de</strong>r Gesellschaft aus heutiger Sicht ein Betrag in<br />

Höhe von rund EUR 26,2 Mio. für die Begleichung <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n nächsten zwölf Monaten fälligen Zah-<br />

lungsverpflichtungen.<br />

Der fehlen<strong>de</strong> Betrag an Geschäftskapital rührt aus Kreditverträgen her, welche zum 31. Dezember<br />

2011 fällig wer<strong>de</strong>n. Die entsprechen<strong>de</strong>n Kreditverträge sind mit einzelnen Gesellschaften <strong>de</strong>r Estavis-<br />

Gruppe zur Finanzierung <strong>de</strong>s Erwerbs von Immobilien abgeschlossen wor<strong>de</strong>n. Zum Großteil besteht<br />

eine Mithaftung weiterer Gesellschaften <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Estavis AG für diese<br />

Kreditverbindlichkeiten. Die Estavis-Gruppe ist zuversichtlich, dass ausreichen<strong>de</strong> Aussichten beste-<br />

hen, bis zum 31. Dezember 2011 das entsprechen<strong>de</strong> notwendige Geschäftskapital aufzubringen.<br />

Hierfür sind folgen<strong>de</strong> Maßnahmen vorgesehen: Zunächst wird die Gesellschaft bei sich bieten<strong>de</strong>n<br />

Gelegenheiten die Objekte, <strong>de</strong>ren Erwerb durch die entsprechen<strong>de</strong>n Darlehen finanziert wur<strong>de</strong>n, ganz<br />

o<strong>de</strong>r teilweise veräußern und aus <strong>de</strong>m Veräußerungserlös die Darlehen bis zum Jahresen<strong>de</strong> zurück-<br />

führen. Darlehen, die nicht auf diese Weise bis zum Jahresen<strong>de</strong> zurückgeführt sind, sollen verlängert<br />

wer<strong>de</strong>n. Hierfür wird die Gesellschaft zur gegebenen Zeit Verhandlungen mit <strong>de</strong>n finanzieren<strong>de</strong>n Ban-<br />

ken aufnehmen. Mit entsprechen<strong>de</strong>n Banken wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Vergangenheit bereits mehrfach in paral-<br />

lelen Fällen Verlängerungen von Darlehensvereinbarungen vereinbart und die Gesellschaft geht daher<br />

davon aus, dass gute Aussichten bestehen, die notwendigen Verlängerungen über <strong>de</strong>n 31. Dezember<br />

2011 hinaus zu erreichen. Sollten entgegen <strong>de</strong>r Einschätzung <strong>de</strong>r Gesellschaft diese Verlängerungen<br />

nicht erreicht wer<strong>de</strong>n können, so wür<strong>de</strong> die Estavis-Gruppe versuchen, von an<strong>de</strong>ren Kreditgebern<br />

entsprechen<strong>de</strong> Finanzierungsmittel zur Ablösung <strong>de</strong>r fällig wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Darlehensverträge zu erlangen.<br />

Sollten alle vorgenannten Maßnahmen entgegen <strong>de</strong>r Erwartung <strong>de</strong>r Emittentin nicht erfolgreich sein,<br />

wird dies nach Einschätzung <strong>de</strong>r Gesellschaft in einem Extremfall eine Verwertung <strong>de</strong>r Immobilien, die<br />

als Sicherheit bei <strong>de</strong>n jeweiligen Finanzierungen dienen, zur Folge haben. Nach Einschätzung <strong>de</strong>r<br />

Estavis-Gruppe liegt <strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>r Immobilien, die bei <strong>de</strong>n jeweiligen Finanzierungen als Sicherheit<br />

dienen, in allen Fällen über <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Kreditverbindlichkeiten. Daher wür<strong>de</strong> durch eine Verwertung<br />

dieser Immobilien, die als Sicherheiten dienen, die Rückführung <strong>de</strong>r Finanzierungen gelingen.


- 70 -<br />

IX. ERLÄUTERUNG UND ANALYSE DER VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE<br />

UND DER WIRTSCHAFTLICHEN ENTWICKLUNG<br />

Die folgen<strong>de</strong> Erläuterung und Analyse <strong>de</strong>r Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie <strong>de</strong>r wirtschaft-<br />

lichen Entwicklung bezieht sich hinsichtlich <strong>de</strong>r Estavis AG auf <strong>de</strong>n geprüften Jahresabschluss <strong>de</strong>r<br />

Estavis AG zum 30. Juni 2010 sowie hinsichtlich <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe auf die geprüften Konzernab-<br />

schlüsse <strong>de</strong>r Estavis AG zum 30. Juni 2008, 30. Juni 2009, 30. Juni 2010, <strong>de</strong>n ungeprüften verkürzten<br />

Konzernzwischenabschluss <strong>de</strong>r Estavis AG zum 31. Dezember 2010 <strong>de</strong>r Estavis AG zum<br />

31. Dezember 2010. Ungeprüfte Daten sind ausdrücklich als solche gekennzeichnet.<br />

Die Daten <strong>de</strong>r Konzernbilanzen, <strong>de</strong>r Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungen, <strong>de</strong>r Konzern-<br />

Eigenkapitalverän<strong>de</strong>rungsrechnungen und <strong>de</strong>r Konzern-Kapitalflussrechnungen für die Geschäftsjahre<br />

2007/2008, 2008/2009, 2009/2010, <strong>de</strong>r Konzern-Gesamtergebnisrechnungen für die Geschäftsjahre<br />

2008/2009, 2009/2010 und die Daten für das 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2009/2010 und für das 1.<br />

Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011 wur<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>n Konzernabschlüssen <strong>de</strong>r Estavis AG zum<br />

30. Juni 2008, 30. Juni 2009, 30. Juni 2010 bzw. <strong>de</strong>m verkürzten Konzernzwischenabschluss zum<br />

31. Dezember 2010 entnommen. Die Finanzdaten <strong>de</strong>r Berichtsperio<strong>de</strong> 2007/2008 wur<strong>de</strong>n im Kon-<br />

zernabschluss <strong>de</strong>r Estavis AG zum 30. Juni 2009 im Hinblick auf die Darstellung nicht fortgeführter<br />

Aktivitäten angepasst. In <strong>de</strong>n nachfolgend zusammengefassten Finanzdaten wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb die im<br />

Konzernabschluss <strong>de</strong>r Estavis AG zum 30. Juni 2009 als Vergleichszahlen enthaltenen Werte <strong>de</strong>r<br />

Berichtsperio<strong>de</strong> 2007/2008 dargestellt. Die Konzernabschlüsse zum 30. Juni 2008, 30. Juni 2009 und<br />

30. Juni 2010 wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesell-<br />

schaft bzw. von <strong>de</strong>r ei<strong>de</strong>l & partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschft ge-<br />

prüft, <strong>de</strong>r verkürzte Konzernzwischenabschluss zum 31. Dezember 2010 ist ungeprüft.<br />

1. Überblick<br />

Den Schwerpunkt <strong>de</strong>r Geschäftstätigkeit <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Geschäftsbereich Retailhan<strong>de</strong>l:<br />

Hier wer<strong>de</strong>n Immobilien angekauft, und in Form von Eigentumswohnungen an Kapitalanleger o<strong>de</strong>r<br />

Selbstnutzer veräußert. Insbeson<strong>de</strong>re bei unter Denkmalschutz stehen<strong>de</strong>n Immobilien wer<strong>de</strong>n diese<br />

vor <strong>de</strong>r Übergabe an die Käufer grundlegend saniert. Daneben hat die Estavis-Gruppe einen Bestand<br />

von Immobilien in <strong>de</strong>n Vorräten, die außerhalb <strong>de</strong>s Retailhan<strong>de</strong>ls (als ganze Häuser o<strong>de</strong>r Gruppen<br />

von Häusern) an Investoren veräußert wer<strong>de</strong>n sollen (Optimierungsportfolio).<br />

Die Umsätze (aus fortgeführten Aktivitäten) <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe beliefen sich im Geschäftsjahr<br />

2007/2008 auf TEUR 120.209, im Geschäftsjahr 2008/2009 auf TEUR 70.710, im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s<br />

Geschäftsjahrs 2008/2009 auf TEUR 40.335 im gesamten Geschäftsjahr 2009/2010 auf TEUR 71.328<br />

und im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011 auf TEUR 29.898. Das EBIT (aus fortgeführten<br />

Aktivitäten) betrug für die entsprechen<strong>de</strong>n Zeiträume TEUR -4.434, TEUR -23.407, TEUR 3.370,


- 71 -<br />

TEUR 4.724 bzw. TEUR 2.626 (ungeprüft, vgl. zur Berechnung "Hinweise zur Darstellung <strong>de</strong>r histori-<br />

schen Finanzinformationen").<br />

2. Darstellung <strong>de</strong>r wesentlichen Bilanzierungsmetho<strong>de</strong>n<br />

Die Ermittlung <strong>de</strong>s Wertes <strong>de</strong>r Vermögenswerte und Schul<strong>de</strong>n unter IFRS ist für wesentliche Bilanz-<br />

posten wie folgt:<br />

Der Goodwill stellt <strong>de</strong>n Überschuss <strong>de</strong>r Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs über <strong>de</strong>n<br />

Anteil <strong>de</strong>s Konzerns am beizulegen<strong>de</strong>n Zeitwert <strong>de</strong>s Nettovermögens <strong>de</strong>s erworbenen Unternehmens<br />

zum Erwerbszeitpunkt dar und wird als immaterieller Vermögenswert ausgewiesen. Der Goodwill wird<br />

einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen und mit seinen ursprünglichen Anschaffungskosten<br />

abzüglich kumulierter Wertmin<strong>de</strong>rungen bewertet. Eine planmäßige Abschreibung fin<strong>de</strong>t nicht statt.<br />

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien wer<strong>de</strong>n zu je<strong>de</strong>m Bilanzstichtag zum Fair Value<br />

bewertet. Die Wertän<strong>de</strong>rungen wer<strong>de</strong>n erfolgswirksam erfasst.<br />

Die Vorräte <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe bestehen aus <strong>de</strong>n zum Verkauf erworbenen Immobilien. Sie sind mit<br />

<strong>de</strong>m niedrigeren Wert aus Anschaffungs- o<strong>de</strong>r Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert ange-<br />

setzt. Die Anschaffungskosten umfassen <strong>de</strong>n Kaufpreis <strong>de</strong>r Immobilien zuzüglich anfallen<strong>de</strong>r Neben-<br />

kosten, wie Maklerkosten, Grun<strong>de</strong>rwerbsteuer, Notarkosten und Kosten <strong>de</strong>r Grundbucheintragungen.<br />

Herstellungskosten entstehen, wenn und soweit an <strong>de</strong>n Immobilien vor Abgang noch Sanierungen<br />

vorgenommen wer<strong>de</strong>n. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Materialkosten<br />

und Löhne sowie die Kosten <strong>de</strong>r zurechenbaren Fremdleistungen. Des Weiteren wer<strong>de</strong>n Gemeinkos-<br />

ten <strong>de</strong>s Baubereichs in die Herstellungskosten einbezogen. In <strong>de</strong>r Bauphase <strong>de</strong>r Objekte anfallen<strong>de</strong><br />

Zinsen, die durch die Herstellungskosten <strong>de</strong>s Objekts verursacht sind, wer<strong>de</strong>n bei Objekten mit Pro-<br />

jektbeginn nach <strong>de</strong>m 30. Juni 2009 als Herstellungskosten aktiviert. Bei Objekten mit Projektbeginn<br />

vor <strong>de</strong>m 30. Juni 2009 wur<strong>de</strong>n keine Zinsen aktiviert. Der Nettoveräußerungswert ist <strong>de</strong>r geschätzte,<br />

im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich <strong>de</strong>r geschätzten noch anfallen<strong>de</strong>n<br />

Kosten bis zur Fertigstellung und <strong>de</strong>r Vertriebskosten.<br />

Die erstmalige Bewertung <strong>de</strong>r zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte erfolgt<br />

zum Zeitwert zuzüglich angefallener Transaktionskosten. Zu <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Stichtagen wer<strong>de</strong>n<br />

sie mit <strong>de</strong>m Zeitwert bewertet. Die Differenz zu <strong>de</strong>n gegebenenfalls nach <strong>de</strong>r Effektivzinsmetho<strong>de</strong><br />

fortgeschriebenen Anschaffungskosten wird erfolgsneutral direkt in einer Rücklage im Eigenkapital<br />

erfasst. Bei Verkauf ist ein zu diesem Zeitpunkt im Eigenkapital berücksichtigter unrealisierter Erfolg<br />

aus <strong>de</strong>r Zeitwertbewertung erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung zu übernehmen.


- 72 -<br />

Rückstellungen wer<strong>de</strong>n angesetzt, wenn <strong>de</strong>r Gesellschaft aus Ereignissen <strong>de</strong>r Vergangenheit eine<br />

gegenwärtige rechtliche o<strong>de</strong>r faktische Verpflichtung entstan<strong>de</strong>n ist, es wahrscheinlich ist, dass die<br />

Erfüllung <strong>de</strong>r Verpflichtung einen Abfluss von Ressourcen erfor<strong>de</strong>rt und eine verlässliche Schätzung<br />

<strong>de</strong>r Höhe möglich ist. Wenn die Gesellschaft die Erstattung eines zurückgestellten Betrages erwartet<br />

(z. B. aufgrund einer Versicherung), berücksichtigt sie <strong>de</strong>n Erstattungsanspruch als separaten Vermö-<br />

genswert, sofern die Erstattung für <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>r Inanspruchnahme aus <strong>de</strong>r Verpflichtung so gut wie<br />

sicher ist.<br />

Latente Ertragsteuern wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Verbindlichkeitsmetho<strong>de</strong> für temporäre Unterschie<strong>de</strong> zwi-<br />

schen <strong>de</strong>m Steuerwert und <strong>de</strong>m IFRS-Bilanzwert von Vermögenswerten und Schul<strong>de</strong>n und für unge-<br />

nutzte steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Zur Bestimmung <strong>de</strong>r latenten Ertragsteuern wird<br />

grundsätzlich <strong>de</strong>r am Bilanzstichtag für <strong>de</strong>n jeweiligen Zeitpunkt <strong>de</strong>r Umkehrung gesetzlich gelten<strong>de</strong><br />

Steuersatz herangezogen.<br />

Latente Steueransprüche wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>m Maße angesetzt wie es wahrscheinlich ist, dass ein künftig<br />

zu versteuern<strong>de</strong>s Ergebnis erzielt wird, gegen das temporäre Unterschie<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r ein Verlustvortrag<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n können.<br />

Umsatzerlöse umfassen <strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Verkauf von Immobilien in Rechnung gestellten Betrag. Erlöse<br />

aus <strong>de</strong>m Verkauf von Immobilien wur<strong>de</strong>n bilanziell erfasst, wenn die maßgeblichen mit <strong>de</strong>m Eigentum<br />

daran verbun<strong>de</strong>nen Risiken und Chancen auf <strong>de</strong>n Käufer übergegangen sind. Dies tritt in <strong>de</strong>r Regel<br />

bei Übergang von Besitz, Nutzen, Lasten und Gefahr an <strong>de</strong>n Grundstücken ein.<br />

Soweit zum Realisationszeitpunkt <strong>de</strong>s Immobilienverkaufs noch im Verhältnis zum Volumen <strong>de</strong>r Ge-<br />

samttransaktion geringfügige Sanierungsarbeiten ausstehen, berücksichtigt die Gesellschaft die vor-<br />

aussichtlich noch anfallen<strong>de</strong>n Aufwendungen durch Ansatz einer Rückstellung. Bei umfangreicheren<br />

ausstehen<strong>de</strong>n Sanierungsarbeiten wird <strong>de</strong>r auf die Bauleistungen entfallen<strong>de</strong> Umsatzanteil mit <strong>de</strong>m<br />

Fortschritt <strong>de</strong>r Baudienstleistungen erfasst. Im Falle von Sanierungsarbeiten vor Übergabe <strong>de</strong>r Immo-<br />

bilien an <strong>de</strong>n Käufer, wird <strong>de</strong>r gesamte Verkaufserlös erst bei Übergabe vereinnahmt. Entgeltanteile,<br />

die von <strong>de</strong>r Erfüllung von vereinbarten Min<strong>de</strong>stvermietungserlösen aus <strong>de</strong>n verkauften Immobilien<br />

abhängig sind, wer<strong>de</strong>n erst realisiert, wenn diese Bedingungen vollständig erfüllt sind.<br />

Provisionen für das Vermitteln eines konkreten Geschäftsabschlusses wer<strong>de</strong>n im Zeitpunkt <strong>de</strong>r Erfül-<br />

lung <strong>de</strong>s vermittelten Geschäfts durch <strong>de</strong>n Konzern als Aufwand erfasst. Bis zu diesem Zeitpunkt<br />

wer<strong>de</strong>n bereits gezahlte Provisionen unter <strong>de</strong>n sonstigen For<strong>de</strong>rungen ausgewiesen.<br />

3. Wesentliche die Ertragslage beeinflussen<strong>de</strong> Faktoren


- 73 -<br />

a) Allgemeine das EBIT beeinflussen<strong>de</strong> Faktoren<br />

Die Gesellschaft ist <strong>de</strong>r Ansicht, dass die folgen<strong>de</strong>n Faktoren im Zeitraum zwischen <strong>de</strong>m 1. Juni 2007<br />

und <strong>de</strong>m 31. Dezember 2010 wesentlich die Geschäfte und Erträge <strong>de</strong>r Gesellschaften <strong>de</strong>r Estavis-<br />

Gruppe beeinflusst haben und dies voraussichtlich in Zukunft auch wer<strong>de</strong>n:<br />

Neben spezifischen, insbeson<strong>de</strong>re auf Einzelumstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r jeweiligen Immobilien beruhen<strong>de</strong>n Fakto-<br />

ren unterliegt die Geschäftstätigkeit <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe <strong>de</strong>n allgemeinen volkswirtschaftlichen Rah-<br />

menbedingungen. So führen üblicherweise niedrige Kapitalmarktzinsen in Deutschland zu einem An-<br />

stieg <strong>de</strong>r Anfrage nach Wohnimmobilien. Umgekehrt wirken sich steigen<strong>de</strong> Zinsen nachteilig auf die<br />

Verkauferlöse <strong>de</strong>r Gesellschaft aus. Zu<strong>de</strong>m wür<strong>de</strong>n die Refinanzierungskosten bei einer Erhöhung<br />

<strong>de</strong>s Zinsniveaus steigen. Ebenso kann eine Verschlechterung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Rahmenbedingun-<br />

gen die Immobilienmärkte und die Bonität <strong>de</strong>r Mieter sowie potenzieller Käufer für Immobilien in Mit-<br />

lei<strong>de</strong>nschaft ziehen. Auch kann eine Zunahme <strong>de</strong>s Wettbewerbs o<strong>de</strong>r Preisdruck sich auf die Ertrags-<br />

lage <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe auswirken. Darüber hinaus kann auch die <strong>de</strong>mographische Entwicklung in<br />

Deutschland Einfluss auf die Ertragsentwicklung haben.<br />

Politische (zum Beispiel Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r steuerlichen Anreize für die Sanierung von unter Denkmal-<br />

schutz stehen<strong>de</strong>n Immobilien) und regulatorische Entscheidungen und Entwicklungen beeinflussen<br />

Angebot und Nachfrage am Wohnimmobilienmarkt und wirken sich damit auf die Preisentwicklung<br />

aus. Ferner kann ein Anstieg <strong>de</strong>r Neubautenzahlen zu einer Reduzierung <strong>de</strong>s Preisniveaus am Markt<br />

für Altbaubestän<strong>de</strong> führen. Die Ertragslage <strong>de</strong>r Gesellschaft wird ferner durch die Steuern vom Ein-<br />

kommen und Ertrag beeinflusst und unterliegt auch insoweit politischen Entscheidungen und Entwick-<br />

lungen.<br />

b) Spezifische das EBIT beeinflussen<strong>de</strong> Faktoren<br />

Das EBIT <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe wird insbeson<strong>de</strong>re von <strong>de</strong>n erzielten Renditen bei <strong>de</strong>r Veräußerung <strong>de</strong>r<br />

Immobilien beeinflusst. Die erzielten Renditen sind nicht nur von <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r erworbenen Immobi-<br />

lien und <strong>de</strong>m jeweils gezahlten Ankaufspreis, son<strong>de</strong>rn auch von <strong>de</strong>n jeweils erzielten Verkaufspreisen<br />

abhängig. Die gezahlten Kaufpreise können sich nachträglich als zu hoch herausstellen, was sich<br />

schmälernd auf die Rendite auswirken kann, wenn bei <strong>de</strong>m Erwerb von Immobilien spezifische Risi-<br />

ken nicht erkannt bzw. falsch eingeschätzt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r getroffene Annahmen sich nachträglich teil-<br />

weise o<strong>de</strong>r in vollem Umfang als unzutreffend herausstellen. Die Höhe <strong>de</strong>s jeweils erzielbaren Ver-<br />

kaufpreises hängt maßgeblich von <strong>de</strong>r Lage und <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>s Objektes ab.<br />

Die Anzahl <strong>de</strong>r innerhalb einer Perio<strong>de</strong> im wesentlichen Geschäftsbereich Retailhan<strong>de</strong>l abgesetzten<br />

Immobilien hängt in erster Linie davon ab, Kapitalanleger o<strong>de</strong>r Selbstnutzer zu fin<strong>de</strong>n, die einerseits<br />

am Erwerb von Einzelwohnungen interessiert sind und an<strong>de</strong>rerseits aus Sicht <strong>de</strong>r Banken eine ausei-


- 74 -<br />

chen<strong>de</strong> Bonität für die Gewährung einer in <strong>de</strong>r Regel notwendigen Finanzierung <strong>de</strong>r Immobilie aufwei-<br />

sen. Hierfür bedarf es für die Estavis AG <strong>de</strong>r Kontakte zu entsprechend leistungsfähigen Vertrieben.<br />

Der Vertriebserfolg ist aber auch von <strong>de</strong>n sich im Zeitablauf verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Bonitätsanfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

die Kun<strong>de</strong>n refinanzieren<strong>de</strong>n Banken abhängig.<br />

Die Ertragslage <strong>de</strong>r Gesellschaft ist davon abhängig, dass die Estavis-Gruppe kontinuierlich Objekte<br />

mit Wertsteigerungspotenzial zu angemessenen Preisen erwirbt. Je weiter die erzielten Verkaufserlö-<br />

se über <strong>de</strong>n Anschaffungs- und Renovierungskosten liegen, <strong>de</strong>sto höher sind die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Margen. Der Anschaffungspreis hängt wie<strong>de</strong>rum vom Zustand und <strong>de</strong>r Lage <strong>de</strong>r jeweiligen Objekte<br />

ab. Entschei<strong>de</strong>nd für die Sicherung <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lsbestan<strong>de</strong>s an Immobilien zu angemessenen An-<br />

kaufspreisen sind ein vorhan<strong>de</strong>nes Angebot und die I<strong>de</strong>ntifizierung von Objekten, die für Maßnahmen<br />

zur Wertoptimierung in Betracht kommen und die Durchsetzungskraft gegenüber Wettbewerbern.<br />

Die Ertragslage <strong>de</strong>r Gesellschaft ist auch davon abhängig, für die Immobilienvorräte, die nicht inner-<br />

halb <strong>de</strong>s Retailgeschäfts veräußert wer<strong>de</strong>n (Optimierungsportfolio), geeignete Investoren zu fin<strong>de</strong>n<br />

und bis dahin geeignete Maßnahmen zu treffen, <strong>de</strong>n Vermietungsstand <strong>de</strong>r Objekte zu verbessern.<br />

Zinsän<strong>de</strong>rungen können das EBIT beeinflussen, da die Nachfrage nach Immobilien teilweise und da-<br />

mit mittelbar auch die Nachfrage nach Immobilien von <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe von <strong>de</strong>r Zinsentwicklung<br />

abhängen.<br />

Die Kosten <strong>de</strong>r Gesellschaft wer<strong>de</strong>n im Allgemeinen durch die Inflation beeinflusst. Die Gesellschaft<br />

ist bestrebt, Kostenerhöhungen durch Produktivitätssteigerungen und Investitionen auf eine Steige-<br />

rungsrate unterhalb <strong>de</strong>r Inflationsrate zu begrenzen. Jedoch wirkt sich die allgemeine Inflation bei <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft wie bei ihren Wettbewerbern auf die Vertriebs- und die allgemeinen Verwaltungs-, Mate-<br />

rial- sowie ähnliche Kosten aus.<br />

c) Sonstige die Ertragslage beeinflussen<strong>de</strong> Faktoren<br />

Zinsän<strong>de</strong>rungen beeinflussen die Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe vor allem für Teile <strong>de</strong>s Geschäfts,<br />

bei <strong>de</strong>r Vorräte längere Zeit refinanziert wer<strong>de</strong>n müssen. Dies betrifft im Retailgeschäft insbeson<strong>de</strong>re<br />

die Sanierungsobjekte und ansonsten die Objekte <strong>de</strong>s Optimierungsportfolios. Die Ertragslage wird<br />

ferner durch die Steuern vom Einkommen und Ertrag beeinflusst.<br />

d) Risikomanagement<br />

Im Lagebericht zum Konzernabschluss zum 30. Juni 2008 <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe ist ein Risikomanage-<br />

mentsystem <strong>de</strong>s Estavis-Konzerns beschrieben. Im Konzernabschluss wird hierauf verwiesen (vgl.<br />

Seite F-193). Die Beschreibung lautet wörtlich wie folgt:


- 75 -<br />

Das Risikomanagementsystem <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns ist darauf ausgerichtet, be- und entstehen<strong>de</strong><br />

Erfolgs- und Risikopotenziale <strong>de</strong>r geschäftlichen Aktivitäten <strong>de</strong>s Konzerns zu erkennen, zu sichern<br />

und auszuschöpfen, um eine nachhaltige Steigerung <strong>de</strong>s Unternehmenswertes zu erzielen. Integraler<br />

Bestandteil dieses Systems ist eine strukturierte, frühzeitige Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit potenziell un-<br />

günstigen Entwicklungen und Ereignissen, die es <strong>de</strong>m Vorstand ermöglicht, rechtzeitig vor Eintritt<br />

eines erheblichen Scha<strong>de</strong>ns gegensteuern<strong>de</strong> Maßnahmen zu ergreifen.<br />

Mit <strong>de</strong>r Aufgabe, insbeson<strong>de</strong>re erhebliche ertrags- und liquiditätsrelevante und damit potenziell be-<br />

standsgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Risikofaktoren rechtzeitig aufzu<strong>de</strong>cken und gegenüber <strong>de</strong>n Unternehmensorga-<br />

nen zu kommunizieren, ist das Risikomanagementsystem <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns organisatorisch in<br />

die Planungs-, Reporting- und Controllingprozesse <strong>de</strong>s Konzerns integriert. Es wird zentral von <strong>de</strong>r<br />

ESTAVIS AG gesteuert und umfasst eine systematische I<strong>de</strong>ntifikation, Analyse, Bewertung und<br />

Überwachung wesentlicher Risiken durch <strong>de</strong>n Vorstand <strong>de</strong>r Gesellschaft. In Anbetracht <strong>de</strong>r über-<br />

schaubaren Unternehmensstrukturen und Geschäftsprozesse ist <strong>de</strong>r Formalisierungsgrad aus Effi-<br />

zienzgesichtspunkten bisher vergleichsweise gering. Durch eine enge Einbindung <strong>de</strong>s Vorstands in<br />

die wesentlichen Geschäftsabschlüsse und Projekte wird ein laufen<strong>de</strong>s Monitoring über die auftreten-<br />

<strong>de</strong>n Risiken sichergestellt.<br />

Das vom ESTAVIS-Konzern eingesetzte Risikomanagementsystem beinhaltet die folgen<strong>de</strong>n wesentli-<br />

chen Elemente:<br />

• ein strukturiertes und standardisiertes Controlling- und Reportingsystem, das in <strong>de</strong>r Lage ist,<br />

geschäftliche Fehlentwicklungen frühzeitig aufzuzeigen und <strong>de</strong>r Unternehmensführung zu<br />

kommunizieren;<br />

• die Dokumentation relevanter Risiken zur regelmäßigen o<strong>de</strong>r anlassbezogenen Information<br />

<strong>de</strong>r Unternehmensführung;<br />

• eine in kurzen zeitlichen Abstän<strong>de</strong>n durchgeführte, regelmäßige Bewertung <strong>de</strong>r festgestellten<br />

Risiken und die Entscheidung hinsichtlich etwaiger Gegenmaßnahmen beziehungsweise <strong>de</strong>r<br />

bewussten Akzeptanz überschaubarer Risiken durch <strong>de</strong>n Vorstand <strong>de</strong>r ESTAVIS AG.<br />

Das finanzwirtschaftliche Risikomanagement <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns ist zum einen auf die Steuerung<br />

und Begrenzung <strong>de</strong>r finanziellen Risiken aus <strong>de</strong>r operativen Tätigkeit gerichtet. Insbeson<strong>de</strong>re soll<br />

dadurch wesentlichen For<strong>de</strong>rungsausfällen, die zu einer Gefährdung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens führen könnten, entgegengewirkt wer<strong>de</strong>n. Zum an<strong>de</strong>ren hat das finanzwirtschaftli-<br />

che Risikomanagement das Ziel, eine optimierte Konzernfinanzierung zu gewährleisten. Dazu wer<strong>de</strong>n<br />

angemessene Kreditrahmenverträge durch das Mutterunternehmen abgeschlossen, die zu einer zent-<br />

ralen Finanzierung <strong>de</strong>r operativen Konzerneinheiten eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Die fortlaufend angemessene


- 76 -<br />

Ausstattung <strong>de</strong>s Unternehmens mit Finanzmitteln wird durch ein kontinuierliches, rollieren<strong>de</strong>s Liquidi-<br />

tätscontrolling sichergestellt.<br />

Derivative Finanzinstrumente sind im Risikomanagementsystem <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns bisher nicht<br />

geson<strong>de</strong>rt erfasst, da <strong>de</strong>ren Einsatz bislang nur eine zu vernachlässigen<strong>de</strong> Rolle spielt. Bezüglich <strong>de</strong>r<br />

Einzelrisiken aus originären Finanzinstrumenten verweisen wir insbeson<strong>de</strong>re auf die nachstehen<strong>de</strong>n<br />

Ausführungen zu <strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungsausfall- und Finanzierungsrisiken sowie auf die Darstellungen im<br />

Konzernanhang.<br />

Die Angemessenheit und Funktionsfähigkeit <strong>de</strong>s implementierten Risikofrüherkennungssystems wer-<br />

<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r jährlichen Prüfung <strong>de</strong>r externen Finanzberichterstattung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG durch<br />

<strong>de</strong>n Abschlussprüfer überprüft. Dabei erkannte Verbesserungspotenziale wer<strong>de</strong>n anschließend in das<br />

System umgesetzt.<br />

Im Lagebericht zum Konzernabschluss zum 30. Juni 2009 <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe ist ein Risikomanage-<br />

mentsystem <strong>de</strong>s Estavis-Konzerns beschrieben. Im Konzernabschluss wird hierauf verwiesen (vgl.<br />

Seite F-138). Die Beschreibung lautet wörtlich wie folgt:<br />

Das Risikomanagementsystem <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns ist darauf ausgerichtet, be- und entstehen<strong>de</strong><br />

Erfolgs- und Risikopotenziale <strong>de</strong>r geschäftlichen Aktivitäten <strong>de</strong>s Konzerns zu erkennen, zu sichern<br />

und auszuschöpfen, um eine nachhaltige Steigerung <strong>de</strong>s Unternehmenswertes zu erzielen. Integraler<br />

Bestandteil dieses Systems ist eine strukturierte, frühzeitige Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit potenziell un-<br />

günstigen Entwicklungen und Ereignissen, die es <strong>de</strong>m Vorstand ermöglicht, rechtzeitig vor Eintritt<br />

eines erheblichen Scha<strong>de</strong>ns gegensteuern<strong>de</strong> Maßnahmen zu ergreifen.<br />

Mit <strong>de</strong>r Aufgabe, insbeson<strong>de</strong>re erhebliche ertrags- und liquiditätsrelevante und damit potenziell be-<br />

standsgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Risikofaktoren rechtzeitig aufzu<strong>de</strong>cken und gegenüber <strong>de</strong>n Unternehmensorga-<br />

nen zu kommunizieren, ist das Risikomanagementsystem <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns organisatorisch in<br />

die Planungs-, Reporting- und Controllingprozesse <strong>de</strong>s Konzerns integriert. Es wird zentral von <strong>de</strong>r<br />

ESTAVIS AG gesteuert und umfasst eine systematische I<strong>de</strong>ntifikation, Analyse, Bewertung und<br />

Überwachung wesentlicher Risiken durch <strong>de</strong>n Vorstand <strong>de</strong>r Gesellschaft. In Anbetracht <strong>de</strong>r über-<br />

schaubaren Unternehmensstrukturen und Geschäftsprozesse ist <strong>de</strong>r Formalisierungsgrad aus Effi-<br />

zienzgesichtspunkten bisher vergleichsweise gering. Durch eine enge Einbindung <strong>de</strong>s Vorstands in<br />

die wesentlichen Geschäftsabschlüsse und Projekte wird ein laufen<strong>de</strong>s Monitoring über die auftreten-<br />

<strong>de</strong>n Risiken sichergestellt.<br />

Das vom ESTAVIS-Konzern eingesetzte Risikomanagementsystem beinhaltet die folgen<strong>de</strong>n wesentli-<br />

chen Elemente:


- 77 -<br />

• ein strukturiertes und standardisiertes Controlling- und Reportingsystem, das in <strong>de</strong>r Lage ist,<br />

geschäftliche Fehlentwicklungen frühzeitig aufzuzeigen und <strong>de</strong>r Unternehmensführung zu<br />

kommunizieren;<br />

• die Dokumentation relevanter Risiken zur regelmäßigen o<strong>de</strong>r anlassbezogenen Information<br />

<strong>de</strong>r Unternehmensführung;<br />

• eine in kurzen zeitlichen Abstän<strong>de</strong>n durchgeführte, regelmäßige Bewertung <strong>de</strong>r festgestellten<br />

Risiken und die Entscheidung hinsichtlich etwaiger Gegenmaßnahmen beziehungsweise <strong>de</strong>r<br />

bewussten Akzeptanz überschaubarer Risiken durch <strong>de</strong>n Vorstand <strong>de</strong>r ESTAVIS AG.<br />

Das finanzwirtschaftliche Risikomanagement <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns ist zum einen auf die Steuerung<br />

und Begrenzung <strong>de</strong>r finanziellen Risiken aus <strong>de</strong>r operativen Tätigkeit gerichtet. Insbeson<strong>de</strong>re soll<br />

dadurch wesentlichen For<strong>de</strong>rungsausfällen, die zu einer Gefährdung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens führen könnten, entgegengewirkt wer<strong>de</strong>n. Zum an<strong>de</strong>ren hat das finanzwirtschaftli-<br />

che Risikomanagement das Ziel, eine optimierte Konzernfinanzierung zu gewährleisten. Die fortlau-<br />

fend angemessene Ausstattung <strong>de</strong>s Unternehmens mit Finanzmitteln wird durch ein kontinuierliches,<br />

rollieren<strong>de</strong>s Liquiditätscontrolling überwacht.<br />

Derivative Finanzinstrumente sind im Risikomanagementsystem <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns bisher nicht<br />

geson<strong>de</strong>rt erfasst, da <strong>de</strong>ren Einsatz bislang nur eine zu vernachlässigen<strong>de</strong> Rolle spielt. Bezüglich <strong>de</strong>r<br />

Einzelrisiken aus originären Finanzinstrumenten verweisen wir insbeson<strong>de</strong>re auf die nachstehen<strong>de</strong>n<br />

Ausführungen zu <strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungsausfall- und Finanzierungsrisiken sowie auf die Darstellungen im<br />

Konzernanhang.<br />

Die Angemessenheit und Funktionsfähigkeit <strong>de</strong>s implementierten Risikofrüherkennungssystems wer-<br />

<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r jährlichen Prüfung <strong>de</strong>r externen Finanzberichterstattung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG durch<br />

<strong>de</strong>n Abschlussprüfer überprüft. Dabei erkannte Verbesserungspotenziale wer<strong>de</strong>n anschließend in das<br />

System umgesetzt.<br />

Im Lagebericht zum Konzernabschluss zum 30. Juni 2010 <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe ist ein Risikomanage-<br />

mentsystem <strong>de</strong>s Estavis-Konzerns beschrieben. Im Konzernabschluss wird hierauf verwiesen (vgl.<br />

Seite F-78). Die Beschreibung lautet wörtlich wie folgt:<br />

Das Risikomanagementsystem <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns ist darauf ausgerichtet, be- und entstehen<strong>de</strong><br />

Erfolgspotenziale <strong>de</strong>r geschäftlichen Aktivitäten <strong>de</strong>s Konzerns zu erkennen, zu sichern und auszu-<br />

schöpfen, um eine nachhaltige Steigerung <strong>de</strong>s Unternehmenswertes zu erzielen. Integraler Bestand-<br />

teil dieses Systems ist eine strukturierte, frühzeitige Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit potenziell ungünstigen<br />

Entwicklungen und Ereignissen, die es <strong>de</strong>m Vorstand ermöglicht, rechtzeitig vor Eintritt eines erhebli-<br />

chen Scha<strong>de</strong>ns gegensteuern<strong>de</strong> Maßnahmen zu ergreifen.


- 78 -<br />

Mit <strong>de</strong>r Aufgabe, insbeson<strong>de</strong>re erhebliche ertrags- und liquiditätsrelevante und damit potenziell be-<br />

standsgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Risikofaktoren rechtzeitig aufzu<strong>de</strong>cken und gegenüber <strong>de</strong>n Unternehmensorga-<br />

nen zu kommunizieren, ist das Risikomanagementsystem <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns organisatorisch in<br />

die Planungs-, Reporting- und Controllingprozesse <strong>de</strong>s Konzerns integriert. Es wird zentral von <strong>de</strong>r<br />

ESTAVIS AG gesteuert und umfasst eine systematische I<strong>de</strong>ntifikation, Analyse, Bewertung und<br />

Überwachung wesentlicher Risiken durch <strong>de</strong>n Vorstand <strong>de</strong>r Gesellschaft. In Anbetracht <strong>de</strong>r über-<br />

schaubaren Unternehmensstrukturen und Geschäftsprozesse ist <strong>de</strong>r Formalisierungsgrad aus Effi-<br />

zienzgesichtspunkten bisher vergleichsweise gering. Durch eine enge Einbindung <strong>de</strong>s Vorstands in<br />

die wesentlichen Geschäftsabschlüsse und Projekte wird ein laufen<strong>de</strong>s Monitoring über die auftreten-<br />

<strong>de</strong>n Risiken sichergestellt.<br />

Das vom ESTAVIS-Konzern eingesetzte Risikomanagementsystem beinhaltet die folgen<strong>de</strong>n wesentli-<br />

chen Elemente:<br />

• ein strukturiertes und standardisiertes Controlling- und Reportingsystem, das in <strong>de</strong>r Lage ist,<br />

geschäftliche Fehlentwicklungen frühzeitig aufzuzeigen und <strong>de</strong>r Unternehmensführung zu<br />

kommunizieren;<br />

• die Dokumentation relevanter Risiken zur regelmäßigen o<strong>de</strong>r anlassbezogenen Information<br />

<strong>de</strong>r Unternehmensführung;<br />

• eine in kurzen zeitlichen Abstän<strong>de</strong>n durchgeführte, regelmäßige Bewertung <strong>de</strong>r festgestellten<br />

Risiken und die Entscheidung hinsichtlich etwaiger Gegenmaßnahmen beziehungsweise <strong>de</strong>r<br />

bewussten Akzeptanz überschaubarer Risiken durch <strong>de</strong>n Vorstand <strong>de</strong>r ESTAVIS AG.<br />

Das finanzwirtschaftliche Risikomanagement <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns ist zum einen auf die Steuerung<br />

und Begrenzung <strong>de</strong>r finanziellen Risiken aus <strong>de</strong>r operativen Tätigkeit gerichtet. Insbeson<strong>de</strong>re soll<br />

dadurch wesentlichen For<strong>de</strong>rungsausfällen, die zu einer Gefährdung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens führen könnten, entgegengewirkt wer<strong>de</strong>n. Zum an<strong>de</strong>ren hat das finanzwirtschaftli-<br />

che Risikomanagement das Ziel, eine optimierte Konzernfinanzierung zu gewährleisten. Die fortlau-<br />

fend angemessene Ausstattung <strong>de</strong>s Unternehmens mit Finanzmitteln wird durch ein kontinuierliches,<br />

rollieren<strong>de</strong>s Liquiditätscontrolling überwacht.<br />

Derivative Finanzinstrumente sind im Risikomanagementsystem <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns bisher nicht<br />

geson<strong>de</strong>rt erfasst, da <strong>de</strong>ren Einsatz bislang nur eine zu vernachlässigen<strong>de</strong> Rolle spielt. Bezüglich <strong>de</strong>r<br />

Einzelrisiken aus originären Finanzinstrumenten verweisen wir insbeson<strong>de</strong>re auf die nachstehen<strong>de</strong>n<br />

Ausführungen zu <strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungsausfall- und Finanzierungsrisiken sowie auf die Darstellungen im<br />

Konzernanhang.<br />

Die Angemessenheit und Funktionsfähigkeit <strong>de</strong>s implementierten Risikofrüherkennungssystems wer-<br />

<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r jährlichen Prüfung <strong>de</strong>r externen Finanzberichterstattung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG durch


- 79 -<br />

<strong>de</strong>n Abschlussprüfer überprüft. Dabei erkannte Verbesserungspotenziale wer<strong>de</strong>n anschließend in das<br />

System umgesetzt.<br />

Zur Sicherung <strong>de</strong>r Ordnungsmäßigkeit <strong>de</strong>r Finanzberichterstattung in Konzernabschluss, Konzernla-<br />

gebericht und Quartalsberichten hat die ESTAVIS AG präventive und überwachen<strong>de</strong> Kontrollmaß-<br />

nahmen in Bezug auf die buchführungs- und rechnungslegungsbezogenen Unternehmensprozesse in<br />

ihr internes Kontrollsystem (IKS) integriert. Zu diesen Maßnahmen zählen unter an<strong>de</strong>rem Funktions-<br />

trennungen, vor<strong>de</strong>finierte Genehmigungsgrundsätze und systemgestützte Verfahren zur Verarbeitung<br />

rechnungslegungsbezogener Daten. Die wesentlichen organisatorischen Maßnahmen sind Bestand-<br />

teil eines IKS-Handbuchs, in <strong>de</strong>m die Kerngeschäftsprozesse <strong>de</strong>r Gesellschaft nie<strong>de</strong>rgelegt sind. Bei<br />

Bedarf wer<strong>de</strong>n Spezialgebiete <strong>de</strong>r Rechnungslegungsprozesse über die Nutzung externer Berater<br />

abge<strong>de</strong>ckt.<br />

Die Einheitlichkeit <strong>de</strong>r Rechnungslegungsprozesse <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Konzernabschluss eingehen<strong>de</strong>n Toch-<br />

terunternehmen ist durch eine grundsätzlich zentrale Buchführung beim Mutterunternehmen gewähr-<br />

leistet. Die Verlässlichkeit <strong>de</strong>r Überleitung <strong>de</strong>r Einzelrechnungslegung <strong>de</strong>r einbezogenen Gesellschaf-<br />

ten auf die IFRS und ihre Zusammenführung zur Konzernrechnungslegung ist im Wesentlichen durch<br />

die Nutzung externer Berater gesichert.<br />

4. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe<br />

Die nachfolgen<strong>de</strong>n Erläuterungen <strong>de</strong>r Vermögens-, Finanz- und Ertragslage beziehen sich auf histori-<br />

sche Finanzinformationen <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe für <strong>de</strong>n Zeitraum 1. Juni 2007 bis 31. Dezember 2010<br />

und umfassen <strong>de</strong>mgemäß nicht die Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH und <strong>de</strong>n Geschäftsbetrieb<br />

„Wohnungsprivatisierung“. Die Auswirkungen <strong>de</strong>s Erwerbs dieser Geschäfte wer<strong>de</strong>n auf Pro-Forma-<br />

Basis für <strong>de</strong>n Zeitraum 1. Juli 2009 bis 31. Dezember 2010 im nachfolgen<strong>de</strong>n Abschnitt „ Erläuterun-<br />

gen <strong>de</strong>r Pro-Forma-Finanzinformationen“ beschrieben.<br />

a) Ertragslage<br />

Überblick<br />

Für die Gewinn- und Verlustrechnung hat die Gesellschaft das Gesamtkostenverfahren gewählt. Beim<br />

Gesamtkostenverfahren wird das Betriebsergebnis durch Gegenüberstellung aller Leistungen (Um-<br />

satzerlöse, erhöht o<strong>de</strong>r vermin<strong>de</strong>rt um Bestandsmehrungen o<strong>de</strong>r Bestandsmin<strong>de</strong>rungen) und Kosten<br />

(geglie<strong>de</strong>rt nach <strong>de</strong>n zugrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong>n Aufwandsarten: Materialaufwand, Personalaufwand, Ab-<br />

schreibungen und sonstige betriebliche Aufwendungen) einer Perio<strong>de</strong> dargestellt. Die Bestandsverän-


- 80 -<br />

<strong>de</strong>rungen wer<strong>de</strong>n durch Inventur bzw. Berechnung innerhalb <strong>de</strong>s Rechnungswesens ermittelt, die<br />

übrigen Leistungen und Kosten können ebenfalls unmittelbar aus <strong>de</strong>r Buchführung abgeleitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Tabellen zeigen die konsolidierte Gewinn- und Verlustrechnung <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe für<br />

das 1. Halbjahr <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>n Geschäftsjahres (1. Juli bis 31. Dezember 2010), für das 1. Halbjahr<br />

<strong>de</strong>s letzten Geschäftsjahres (1. Juli bis 31 Dezember 2009) und die Geschäftsjahre 2009/2010,<br />

2008/2009 und 2007/2008 (jeweils 1. Juli bis 30. Juni) sowie die Konzern-Gesamtergebnisrechnung<br />

für das 1. Halbjahr <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>n Geschäftsjahres (1. Juli bis 31. Dezember 2010), für das 1. Halbjahr<br />

<strong>de</strong>s vergangenen Geschäftsjahres (1. Juli bis 31. Dezember 2009) und die Geschäftsjahre 2009/2010<br />

und 2008/2009.<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung <strong>de</strong>r Berichtsperio<strong>de</strong> 2007/2008 wur<strong>de</strong>n im Konzernabschluss <strong>de</strong>r<br />

Estavis AG zum 30. Juni 2009 im Hinblick auf die Darstellung nicht fortgeführter Aktivitäten angepasst.<br />

In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Tabellen wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb die im Konzernabschluss <strong>de</strong>r Estavis AG zum 30. Juni<br />

2009 als Vergleichszahlen enthaltenen Werte <strong>de</strong>r Berichtsperio<strong>de</strong> 2007/2008 dargestellt.


Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungen<br />

IFRS<br />

- 81 -<br />

01.07.10 -<br />

31.12.10<br />

01.07.09 -<br />

31.12.09<br />

01.07.09 -<br />

30.06.10<br />

01.07.08 -<br />

30.06.09<br />

01.07.07 -<br />

30.06.08<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft ungeprüft geprüft geprüft geprüft<br />

Umsatzerlöse 29.898 40.335 71.328 70.710 120.209<br />

Sonstige betriebliche Erträge 2.926 4.192 9.671 6.989 3.984<br />

Bestandsverän<strong>de</strong>rungen -3.969 -7.875 2.156 1.450 -14.962<br />

Gesamtleistung 28.854 36.652 83.155 79.148 109.230<br />

Materialaufwand 15.556 15.781 48.874 64.776 94.464<br />

Personalaufwand 1.359 1.411 2.664 3.196 3.250<br />

Abschreibungen auf Immaterielle Vermö-<br />

genswerte und Sachanlagen 59 63 132 135 139<br />

Sonstiger betrieblicher Aufwand 9.255 16.026 26.768 34.468 15.839<br />

Betriebsergebnis 2.626 3.370 4.716 -23.427 -4.463<br />

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 0 0 8 19 29<br />

Zinserträge 55 201 239 894 2.708<br />

Zinsaufwendungen 2.085 1.992 3.647 5.776 4.530<br />

Finanzergebnis -2.030 -1.791 -3.408 -4.882 -1.822<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern aus fortge-<br />

führten Aktivitäten 595 1.579 1.317 -28.289 -6.256<br />

Ertragsteuern 187 142 672 -361 -2.648<br />

Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 408 1.437 645 -27.928 -3.608<br />

Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0 -68 419 -18.310 -3.067<br />

Konzernergebnis 408 1.369 1.064 -46.237 -6.675<br />

davon auf Gesellschafter <strong>de</strong>s Mutterun-<br />

ternehmens entfallend 408 1.369 1.071 -37.853 -5.435<br />

davon auf Min<strong>de</strong>rheitsgesellschafter ent-<br />

fallend 0 0 -7 -8.385 -1.240<br />

Konzern-Gesamtergebnisrechnung


IFRS<br />

- 82 -<br />

01.07.10 -<br />

31.12.10<br />

01.07.09 -<br />

31.12.09<br />

01.07.09 -<br />

30.06.10<br />

01.07.08 -<br />

30.06.09<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft ungeprüft geprüft geprüft<br />

Konzernergebnis 408 1.369 1.064 -46.237<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermö-<br />

genswerte 0 -7 -16 0<br />

Unrealisierte Wertän<strong>de</strong>rung 0 -7 -16 0<br />

Ergebniswirksame Reklassifizierung 0 0 0 0<br />

Ertragsteuern 0 0 0 0<br />

Summe <strong>de</strong>r direkt im Eigenkapital erfassten<br />

Ergebnisse 0 -7 -16 0<br />

Konzern-Gesamtergebnis 408 1.361 1.048 -46.237<br />

davon auf Gesellschafter <strong>de</strong>s Mutterunterneh-<br />

mens entfallend 408 1.362 1.055 -37.853<br />

davon auf Min<strong>de</strong>rheitsgesellschafter entfallend 0 0 -7 -8.385<br />

Die Estavis-Gruppe unterlag im Zeitraum zwischen <strong>de</strong>m 1. Juli 2007 und <strong>de</strong>m 31.12.2010 wesentli-<br />

chen Verän<strong>de</strong>rungen. Zum einen kam ab <strong>de</strong>m Geschäftsjahr 2008/2009 <strong>de</strong>r sogenannte Portfoliohan-<br />

<strong>de</strong>l, bei <strong>de</strong>m mehrere Einzelimmobilien erworben und als Gesamtheit an Investoren veräußert wur<strong>de</strong>n,<br />

aufgrund <strong>de</strong>r Kapitalmarktkrise vollständig zum Erliegen. Im Geschäftsjahr 2009/2010 wur<strong>de</strong> dieses<br />

Geschäftsfeld eingestellt. Zum an<strong>de</strong>ren veräußerte die Estavis-Gruppe im Geschäftsjahr 2008/2009<br />

ihr Hausverwaltungsgeschäft und ihre Beteiligung am Teilkonzern <strong>de</strong>r Hamburgischen Immobilien<br />

Invest SUCV AG, Hamburg (HAG-Teilkonzern) und damit einen wesentlichen Teil ihres Retailge-<br />

schäfts und eine Reihe von als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien. In <strong>de</strong>r Darstellung <strong>de</strong>r<br />

Ertragslage <strong>de</strong>r Geschäftsjahre 2008/2009 und 2007/2008 sind die Ergebnisse dieser verkauften Akti-<br />

vitäten im Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten enthalten. Die folgen<strong>de</strong>n Erläuterungen bezie-<br />

hen sich auf die fortgeführten Aktivitäten.<br />

Umsatzerlöse


- 83 -<br />

Die Umsatzerlöse <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe beruhen auf <strong>de</strong>m Verkauf von in Deutschland gelegenen Im-<br />

mobilien und entfallen wie folgt auf die einzelnen Geschäftsaktivitäten:<br />

IFRS<br />

1. HJ<br />

2010/2011<br />

1. HJ<br />

2009/2010 2009/2010 2008/2009 2007/2008<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft ungeprüft geprüft geprüft geprüft<br />

Retailhan<strong>de</strong>l 26.245 36.942 56.251 62.124 44.619<br />

Sonstige Aktivitäten 3.653 3.393 15.077 382 1 0<br />

Portfoliohan<strong>de</strong>l 0 0 0 8.203 75.589<br />

Summe 29.898 40.335 71.328 70.710 120.209<br />

1 Es han<strong>de</strong>lt sich um die im Geschäftsjahr 2008/2009 angefallenen Umsätze (Innenumsätze) <strong>de</strong>r fortgeführten Aktivitäten mit<br />

<strong>de</strong>n nicht fortgeführten Aktivitäten, die im Geschäftsjahr 2008/2009 noch <strong>de</strong>n Segment Portfolio zugerechnet waren, inhaltlich<br />

aber <strong>de</strong>m seit <strong>de</strong>m Geschäftsjahr 2009/2010 <strong>de</strong>finierten Segment Sonstige Aktivitäten zuzurechnen sind.<br />

Die Umsatzerlöse <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe fielen von TEUR 120.209 im Geschäftsjahr 2007/2008 auf<br />

TEUR 70.710 im Geschäftsjahr 2008/2009. Zwar stieg <strong>de</strong>r Umsatz im Retailgeschäft von<br />

TEUR 44.619 (Umsatz aus 8 Monaten, da dieses Geschäft erst En<strong>de</strong> Oktober 2007 erworben wur<strong>de</strong>)<br />

auf TEUR 62.124. Doch konnte dies <strong>de</strong>n Rückgang <strong>de</strong>r Umsätze im Portfoliohan<strong>de</strong>l von TEUR 75.589<br />

auf nur noch TEUR 8.203 nicht kompensieren. Im Geschäftsjahr 2009/2010 stiegen die Umsätze<br />

leicht auf TEUR 71.328. Darin waren Retailumsätze mit TEUR 56.251 und als Umsätze aus sonstigen<br />

Aktivitäten Umsätze aus Verkäufen aus <strong>de</strong>m Optimierungsportfolio mit TEUR 15.077 (davon<br />

TEUR 10.250 mit einer Gesellschaft <strong>de</strong>s TAG-Konzerns, <strong>de</strong>r seit April 2010 mit ca. 20 % an <strong>de</strong>r Esta-<br />

vis AG beteiligt ist) enthalten. Im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftjahrs 2010/2011 betrug <strong>de</strong>r Umsatz<br />

TEUR 29.898 TEUR (1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahres 2009/2010: TEUR 40.335), wovon<br />

TEUR 26.245 auf <strong>de</strong>n Retailhan<strong>de</strong>l und TEUR 3.653 auf die sonstigen Aktivitäten (Verkäufe aus <strong>de</strong>m<br />

Optimierungsportfolio) entfallen. In diesem Retailumsatz ist auch die Veräußerung zweier noch unsa-<br />

nierter Häuser aus einem in <strong>de</strong>r Entwicklungsphase befindlichen größeren Sanierungsprojekt („Kodak<br />

Glanzfilmfabrik“) an einen an<strong>de</strong>ren Investor mit TEUR 5.500 enthalten. Die gedämpften Retailumsätze<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n letzten Berichtsperio<strong>de</strong>n sind im Wesentlichen auf <strong>de</strong>n verlangsamten Absatz aufgrund <strong>de</strong>r<br />

im Zuge <strong>de</strong>r Finanzmarktkrise gestiegenen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r die Endkun<strong>de</strong>n finanzieren<strong>de</strong>n Banken<br />

an die Bonität <strong>de</strong>r Immobilienkäufer zurückzuführen.<br />

Sonstige betriebliche Erträge


IFRS<br />

- 84 -<br />

1. HJ<br />

2010/2011<br />

1. HJ<br />

2009/2010 2009/2010 2008/2009 2007/2008<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft ungeprüft geprüft geprüft geprüft<br />

Mieterträge aus Immobilien <strong>de</strong>s Vorratsvermögens 2.429 2.702 5.569 5.613 2.471<br />

Erträge aus Werterholung bei Vorräten und For<strong>de</strong>-<br />

rungen 0 1.000 3.590 0 0<br />

Übrige sonstige betriebliche Erträge 497 491 512 1.376 1.513<br />

Summe 2.926 4.192 9.671 6.989 3.984<br />

Der Anstieg <strong>de</strong>r Mieterträge aus Immobilien <strong>de</strong>s Vorratsvermögens vom Geschäftsjahr 2007/2008<br />

zum Geschäftsjahr 2008/2009 beruht auf <strong>de</strong>r erstmals längeren Haltedauer eines Portfolios von Vor-<br />

ratsimmobilien. Der weitere Anstieg <strong>de</strong>r sonstigen betrieblichen Erträge im Geschäftsjahr 2009/2010<br />

ist im Wesentlichen auf hierin enthaltene Erträge aus Werterholungen an Vorräten und For<strong>de</strong>rungen in<br />

Höhe von TEUR 3.590 zurückzuführen.<br />

Materialaufwand und Bestandsverän<strong>de</strong>rungen<br />

IFRS<br />

1. HJ<br />

2010/2011<br />

1. HJ<br />

2009/2010 2009/2010 2008/2009 2007/2008<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft ungeprüft geprüft geprüft geprüft<br />

Bestandsän<strong>de</strong>rungen -3.969 -7.875 2.156 1.450 -14.962<br />

Materialaufwand 15.556 15.781 48.874 64.776 94.464<br />

Rohkosten <strong>de</strong>s Umsatzes 19.525 23.656 46.718 63.326 109.427<br />

Der Materialaufwand abzüglich <strong>de</strong>r Bestandsverän<strong>de</strong>rung entspricht <strong>de</strong>m zu <strong>de</strong>n Umsatzerlösen kor-<br />

respondieren<strong>de</strong>n Ankaufs- bzw. Herstellungskosten <strong>de</strong>r Immobilien (Rohkosten <strong>de</strong>s Umsatzes). Im<br />

Geschäftsjahr 2008/2009 enthielt <strong>de</strong>r Materialaufwand daneben mit TEUR 15.139 Wertberichtigungen<br />

auf Vorratsimmobilien. Unter Bereinigung dieses Effektes betrug die Rohmarge ((Umsatz abzüglich<br />

Ankaufs- bzw. Herstellungskosten) zu Umsatz) 32 % im Geschäftsjahr 2008/2009 bzw. 35 % im Ge-<br />

schäftsjahr 2009/2010. Im 1. Halbjahr 2009/2010 und im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011<br />

erreicht die Rohmarge einen Wert von 41 % bzw. 35 %. Die Rohmarge im Geschäftjahr 2007/2008<br />

betrug nur 9 %, ist aber nicht vergleichbar, da die Zugangswerte vieler umgesetzter Immobilien <strong>de</strong>s


- 85 -<br />

Retailgeschäfts in dieser Perio<strong>de</strong> noch aus <strong>de</strong>r Kaufpreisallokation aus <strong>de</strong>m Erwerb einer Tochterge-<br />

sellschaft im Oktober 2007 stammten. Dieser Zugangswert lag über <strong>de</strong>m sonst üblichen Zugangswert<br />

im normalen laufen<strong>de</strong>n Geschäftsbetrieb, da für viele dieser Immobilien im Zeitpunkt <strong>de</strong>s Erwerbs<br />

durch die Estavis-Gruppe bereits verbindliche Verkaufsverträge abgeschlossen waren, also keine<br />

Vertriebskosten mehr anfielen.<br />

Personalaufwand<br />

Die Personalaufwendungen sanken von TEUR 3.250 im Geschäftsjahr 2007/2008 auf TEUR 3.196 im<br />

Geschäftsjahr 2008/2009 und TEUR 2.664 im Geschäftsjahr 2009/2010. Diese Entwicklung beruht<br />

einerseits auf <strong>de</strong>m Rückgang <strong>de</strong>r durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter (von 47 im Geschäftsjahr<br />

2007/2008 auf 42 in <strong>de</strong>n Geschäftsjahren 2008/2009 und 2009/2010), im Wesentlichen aber auf <strong>de</strong>r<br />

Verringerung <strong>de</strong>r Vorstandsbezüge ab <strong>de</strong>m Geschäftsjahr 2009/2010 und <strong>de</strong>r Verkleinerung <strong>de</strong>s Vor-<br />

stands ab <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2009/2010. Im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011<br />

betrug <strong>de</strong>r Personalaufwand TEUR 1.359 (1. Halbjahr 2008/2009: TEUR 1.411). Die Anzahl <strong>de</strong>r Mit-<br />

arbeiter ist auf 46 gestiegen.<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstän<strong>de</strong><br />

Die Abschreibungen betrafen ausschließlich Abschreibungen auf die Betriebs- und Geschäftsausstat-<br />

tung und auf die immateriellen Vermögenswerte <strong>de</strong>s Anlagevermögens.<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

IFRS<br />

1. HJ<br />

2010/2011<br />

1. HJ<br />

2009/2010 2009/2010 2008/2009 2007/2008<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft ungeprüft geprüft geprüft geprüft<br />

Vertriebskosten 5.403 10.262 15.949 15.640 1.314<br />

Mietgarantien -383 771 1.054 5.185 4.689<br />

Aufwendungen im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Vermie-<br />

tung von Immobilien <strong>de</strong>s Vorratsvermögens<br />

654 924 1.949 1.750 1.449*<br />

Beratungskosten 622 1.258 2.314 2.439 2.595<br />

Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 2.958 2.811 5.502 9.455 5.792<br />

Summe 9.255 16.026 26.768 34.468 15.839<br />

* Der Betrag von 1.449 TEUR ist im geprüften IFRS-Konzernabschluss <strong>de</strong>r Estavis AG zum 30. Juni 2008 in <strong>de</strong>n übrigen sons-<br />

tigen betrieblichen Aufwendungen enthalten gewesen.


- 86 -<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen von TEUR 15.839 im Geschäftsjahr 2007/2008 auf<br />

TEUR 34.468 im Geschäftsjahr 2008/2009. Dies beruht zum größten Teil auf <strong>de</strong>m Anstieg <strong>de</strong>r Ver-<br />

triebsprovisionen von TEUR 1.314 auf TEUR 15.640. Dieser Anstieg beruht auf <strong>de</strong>m bereits beim<br />

Materialaufwand beschriebenen Effekt, dass für große Teile <strong>de</strong>s Retailumsatzes im Geschäftsjahr<br />

2007/2008 kein Vertriebsaufwand aus Sicht <strong>de</strong>s Konzerns anfiel, weil die entsprechen<strong>de</strong>n Immobilien<br />

im Rahmen eines Unternehmenserwerb mit bereits vorhan<strong>de</strong>nen Verkaufsverträgen erworben wur-<br />

<strong>de</strong>n. Des Weiteren beruht <strong>de</strong>r Anstieg <strong>de</strong>r sonstigen betrieblichen Aufwendungen gegenüber <strong>de</strong>m<br />

Geschäftsjahr 2007/2008 auch darauf, dass im Geschäftsjahr 2008/2009 in <strong>de</strong>n übrigen sonstigen<br />

betrieblichen Aufwendungen ungewöhnlich hohe Wertberichtigungen auf For<strong>de</strong>rungen in Höhe von<br />

TEUR 2.919 enthalten sind.<br />

Im Geschäftsjahr 2009/2010 sind im übrigen sonstigen betrieblichen Aufwand Wertberichtigungen auf<br />

For<strong>de</strong>rungen in Höhe von TEUR 1.013 enthalten. Der Rückgang <strong>de</strong>r Aufwendungen für Mietgarantien<br />

im Geschäftsjahr 2009/2010 gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr beruht im Wesentlichen darauf, dass aus <strong>de</strong>m<br />

eingestellten Portfoliohan<strong>de</strong>l kein Mietgarantieaufwand mehr entstan<strong>de</strong>n ist. Der Aufwand für Mietga-<br />

rantien <strong>de</strong>s 1. Halbjahrs <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011 ist durch <strong>de</strong>n Ertrag aus <strong>de</strong>r Auflösung einer<br />

Mietgarantierückstellung aus <strong>de</strong>m ehemaligen Portfoliohan<strong>de</strong>l in Höhe von TEUR 804 entlastet. Der<br />

Rückgang <strong>de</strong>r sonstigen betrieblichen Aufwendungen im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs gegenüber<br />

<strong>de</strong>m 1. Halbjahr und relativ gegenüber <strong>de</strong>m gesamten Geschäftsjahr 2009/2010 beruht ansonsten auf<br />

vermin<strong>de</strong>rten Aufwendungen im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n vermieteten Immobilien <strong>de</strong>s Vorratsvermö-<br />

gens (Optimierungsportfolio). Dies resultiert im Wesentlichen aus Verkäufen und Zugängen in diesem<br />

Portfolio. Ein weiterer Grund für die Reduktion <strong>de</strong>r sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegt in ge-<br />

sunkenen Beratungskosten. Der im Verhältnis zum Umsatz <strong>de</strong>s Retailhan<strong>de</strong>ls rückläufige Ver-<br />

triebsaufwand <strong>de</strong>s 1. Halbjahrs <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011 gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr beruht darauf,<br />

dass für <strong>de</strong>n im Retailumsatz <strong>de</strong>s 1. Halbjahrs <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011 enthalten Verkauf zwei-<br />

er noch unsanierter Häuser an einen Investor (siehe Erläuterung zum Umsatz) nur eine geringfügige<br />

Vermittlungsprovision angefallen ist. Allerdings sind im Übrigen sonstigen betrieblichen Aufwand im<br />

Zusammenhang mit diesem Verkauf Aufwand für Erfolgsbeteiligungen Dritter mit TEUR 678 enthalten.<br />

Finanzergebnis<br />

Im Finanzergebnis sind die Zinserträge und die Zinsaufwendungen saldiert.


IFRS<br />

1. HJ<br />

- 87 -<br />

2010/2011<br />

1. HJ<br />

2009/2010 2009/2010 2008/2009 2007/2008<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft ungeprüft geprüft geprüft geprüft<br />

Zinserträge 55 201 239 894 2.708<br />

Zinsaufwendungen -2.085 -1.992 -3.647 -5.776 -4.530<br />

Finanzergebnis -2.030 -1.791 -3.408 -4.882 -1.822<br />

Die rückläufigen Zinserträge über <strong>de</strong>n Berichtszeitraum sind im Wesentlichen auf die Vermin<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r liqui<strong>de</strong>n Mittel zurückzuführen. Der Anstieg <strong>de</strong>r Zinsaufwendungen vom Geschäftsjahr 2007/2008<br />

zum Geschäftsjahr 2008/2009 und <strong>de</strong>r Rückgang im Geschäftsjahr 2009/2010 ist im Wesentlichen<br />

durch die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Zinsniveaus bedingt. Der Rückgang <strong>de</strong>s Zinsaufwan<strong>de</strong>s im Geschäftsjahr<br />

2009/2010 ist zu<strong>de</strong>m dadurch bedingt, dass erstmals Zinsen als Herstellungskosten aktiviert wur<strong>de</strong>n,<br />

die erst zu späteren Zeitpunkten als Bestandsän<strong>de</strong>rung aufwandswirksam wer<strong>de</strong>n. Der Betrag <strong>de</strong>r<br />

aktivierten Zinsen betrug TEUR 382 im Geschäftsjahr 2009/2010 und TEUR 605 im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s<br />

Geschäftsjahrs 2010/2011. Der Anstieg <strong>de</strong>s Zinsaufwands im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs<br />

2010/2011 ist im Wesentlichen auf die relativ hohen Zinsen für ein Mezzanine-Darlehen, das im Mai<br />

2010 aufgenommen wur<strong>de</strong>, zurückzuführen.<br />

Steueraufwendungen<br />

Im Geschäftsjahr 2007/2008 ist <strong>de</strong>r im Verhältnis zum Verlust vor Steuern hohe Steuerertrag im We-<br />

sentlichen auf Erträge aus latenten Steuerpositionen aufgrund <strong>de</strong>r Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Steuersätze und<br />

eine Steuermin<strong>de</strong>rung für Vorjahre zurückzuführen. Der im Verhältnis zum Verlust vor Ertragsteuern<br />

niedrige Steuerertrag <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2008/2009 ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass<br />

für erhebliche neue steuerliche Verlustvorträge keine latenten Steuerfor<strong>de</strong>rungen angesetzt wur<strong>de</strong>n<br />

und bisher angesetzte latente Steuerfor<strong>de</strong>rungen für Verlustvorträge aus früheren Jahren abgeschrie-<br />

ben wur<strong>de</strong>n. In bei<strong>de</strong>n Fällen erfolgte dies, da nicht mit <strong>de</strong>r notwendigen Sicherheit mit entsprechen-<br />

<strong>de</strong>n zukünftigen steuerlichen Gewinnen gerechnet wer<strong>de</strong>n konnte. Der im Verhältnis zum Gewinn vor<br />

Steuern hohe Steueraufwand im Geschäftsjahr 2009/2010 beruht im Wesentlichen ebenfalls darauf,<br />

dass für einige neu entstan<strong>de</strong>ne Verlustvorträge aufgrund nicht ausreichend sicherer zukünftiger<br />

steuerlicher Gewinne keine latenten Steuerfor<strong>de</strong>rungen angesetzt wer<strong>de</strong>n konnten. Dies gilt auch für<br />

<strong>de</strong>n Steueraufwand im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011, wobei allerdings ein Steuerertrag<br />

aus Steuern für Vorjahre gegenläufig wirkte, sodass sich insgesamt ein im Verhältnis zum Gewinn<br />

normaler Steueraufwand ergab.<br />

Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten


- 88 -<br />

Die ab En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2008/2009 eingeleitete Fokussierung <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe auf das<br />

Geschäftsfeld <strong>de</strong>s Retailhan<strong>de</strong>ls und die Trennung von verlustbringen<strong>de</strong>n Aktivitäten und Konzerntei-<br />

len hat nach <strong>de</strong>n verlustreichen Geschäftsjahren 2007/2008 (TEUR -3.608) und insbeson<strong>de</strong>re<br />

2008/2009 (TEUR -27.928) im Geschäftsjahr 2009/2010 zur Rückkehr in die Gewinnzone geführt<br />

(TEUR 645). Diese Entwicklung setzt sich im 1. Halbjahr mit einem Gewinn in Höhe von TEUR 408<br />

fort (1. Halbjahr 2008/2009: TEUR 1.437).<br />

Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten<br />

Die Ergebnisse aus <strong>de</strong>m im Geschäftsjahr 2008/2009 veräußerten Hausverwaltungsgeschäft und <strong>de</strong>n<br />

Geschäftsaktivitäten <strong>de</strong>s HAG-Teilkonzerns (Retailgeschäft und als Investitionen gehaltene Finanz-<br />

immobilien), <strong>de</strong>ssen Verkauf zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2008/2009 vereinbart und im Geschäfts-<br />

jahr 2009/2010 vollzogen wur<strong>de</strong>, wur<strong>de</strong>n für das Geschäftsjahr 2008/2009 und rückwirkend für das<br />

Geschäftsjahr 2007/2008 im Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. Die Entkonso-<br />

lidierung <strong>de</strong>s HAG-Teilkonzerns erfolgte auf <strong>de</strong>n 1. Juli 2009. Im Geschäftsjahr 2007/2008 wur<strong>de</strong>n im<br />

laufen<strong>de</strong>n Geschäft dieser nicht fortgeführten Aktivitäten Umsätze und sonstige Erträge in Höhe von<br />

TEUR 28.784 erzielt. Hieraus resultierte ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von TEUR -4.228 und nach<br />

Steuern in Höhe von TEUR -3.067. Im Geschäftsjahr 2008/2009 wur<strong>de</strong>n im laufen<strong>de</strong>n Geschäft dieser<br />

Aktivitäten Umsätze und sonstige Erträge in Höhe von TEUR 13.305 erzielt. Hieraus resultierte ein<br />

Ergebnis aus laufen<strong>de</strong>m Geschäft vor Steuern in Höhe von TEUR -6.893 und nach Steuern in Höhe<br />

von TEUR -6.161. Zusätzlich war das Ergebnis mit einem Abgangs- und Abwertungsverlust nach<br />

Steuern in Höhe von 12.149 TEUR belastet, sodass sich insgesamt ein Ergebnis aus nicht fortgeführ-<br />

ten Aktivitäten in Höhe von -18.310 TEUR ergab. Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten im<br />

Geschäftsjahr 2009/2010 (419 TEUR) ergab sich im Wesentlichen aus <strong>de</strong>m über <strong>de</strong>m Buchwert lie-<br />

gen<strong>de</strong>n Verkaufserlös für eine For<strong>de</strong>rung gegen <strong>de</strong>n abgegangen HAG-Teilkonzern, die im Vorjahr<br />

auf einen niedrigeren Wert abgewertet wor<strong>de</strong>n war.<br />

b) Vermögenslage<br />

Überblick<br />

Die folgen<strong>de</strong> Tabelle zeigt die konsolidierte Bilanz <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe auf das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 1. Halbjahrs<br />

<strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>n Geschäftsjahres zum 31. Dezember 2010 und auf das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Geschäftsjahre<br />

2009/2010, 2008/2009 und 2007/2008 (jeweils zum 30. Juni).<br />

Konzernbilanzen


- 89 -<br />

IFRS 31.12.2010 30.06.2010 30.06.2009 30.06.2008<br />

Vermögenswerte<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft geprüft geprüft geprüft<br />

Langfristige Vermögenswerte 22.469 22.537 22.241 38.644<br />

Goodwill 17.776 17.776 17.776 20.581<br />

Sonstiges immaterielles Vermögen 45 37 18 141<br />

Sachanlagen 450 486 485 1.113<br />

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 0 0 0 12.840<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen 58 59 50 32<br />

Übrige Finanzanlagen 473 155 193 252<br />

Latente Ertragsteuerfor<strong>de</strong>rungen 3.667 4.024 3.718 3.684<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 127.928 132.864 185.047 211.127<br />

Vorräte 85.212 83.958 80.727 103.703<br />

For<strong>de</strong>rungen aus Lieferungen und Leistungen 12.381 19.527 1.955 27.604<br />

Sonstige For<strong>de</strong>rungen 26.518 24.335 49.424 52.328<br />

Laufen<strong>de</strong> Ertragsteuerfor<strong>de</strong>rungen 141 979 2.028 1.759<br />

Liqui<strong>de</strong> Mittel 3.677 4.065 3.884 25.733<br />

Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte 0 0 47.029 0<br />

Summe AKTIVA 150.397 155.401 207.287 249.772<br />

Eigenkapital 52.678 52.270 49.080 95.336<br />

Gezeichnetes Kapital 9.546 9.546 8.099 8.099<br />

Kapitalrücklage 45.249 45.249 44.222 77.065<br />

IAS 39-Rücklage 0 0 16 16<br />

Noch nicht verwen<strong>de</strong>te Ergebnisse -2.118 -2.525 -3.597 1.413<br />

Den Gesellschaftern <strong>de</strong>s MU zustehen<strong>de</strong>s EK 52.678 52.270 48.740 86.594<br />

Min<strong>de</strong>rheitenanteile 0 0 340 8.742<br />

Schul<strong>de</strong>n<br />

Langfristige Schul<strong>de</strong>n 25.293 20.120 4.938 22.184<br />

Rückstellungen 90 90 97 429<br />

Finanzverbindlichkeiten 21.955 16.448 588 16.517<br />

Latente Ertragsteuerverbindlichkeiten 3.249 3.583 4.254 5.238


- 90 -<br />

Kurzfristige Schul<strong>de</strong>n 72.426 83.011 153.269 132.252<br />

Rückstellungen 2.899 3.961 4.855 4.416<br />

Finanzverbindlichkeiten 47.283 59.824 67.918 84.281<br />

Erhaltene Anzahlungen 5.610 4.051 4.101 11.055<br />

Laufen<strong>de</strong> Ertragsteuerverbindlichkeiten 2.060 2.169 1.158 4.430<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.809 7.673 6.214 5.297<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 6.764 5.333 25.586 22.774<br />

Zur Veräußerung bestimmte Schul<strong>de</strong>n 0 0 43.437 0<br />

Summe PASSIVA 150.397 155.401 207.287 249.772<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Das Anlagevermögen <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe besteht im Wesentlichen aus Goodwill und latenten Steuer-<br />

for<strong>de</strong>rungen. Die Buchwerte <strong>de</strong>s sonstigen immateriellen Anlagevermögens (Software) und <strong>de</strong>r Sach-<br />

anlagen (Betriebs- und Geschäftsausstattung) und Finanzanlagen sind über <strong>de</strong>n Berichtszeitraum<br />

unwesentlich. Die zum 30. Juni 2008 im Anlagevermögen gezeigten als Finanzinvestitionen gehalte-<br />

nen Immobilien sind im Rahmen <strong>de</strong>s Verkaufs <strong>de</strong>r Beteiligung an <strong>de</strong>r Hamburgischen Immobilien In-<br />

vest SUCV AG, Hamburg (HAG-Teilkonzern) abgegangen.<br />

Der im Berichtszeitraum gezeigte Goodwill resultiert aus zwei Unternehmenserwerben im Jahr 2007.<br />

Die Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Goodwills vom 30. Juni 2008 auf <strong>de</strong>n 30. Juni 2009 ist auf <strong>de</strong>n anteiligen Ab-<br />

gang von Goodwill im Rahmen <strong>de</strong>s Verkaufs <strong>de</strong>s HAG-Teilkonzerns zurückzuführen.<br />

Die latenten Steuerfor<strong>de</strong>rungen resultieren im Wesentlichen aus steuerlichen Verlustvorträgen ver-<br />

schie<strong>de</strong>ner Gesellschaften <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe.<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

Zum Umlaufvermögen gehören Vorräte (die zum Verkauf bestimmten Immobilien), kurzfristige For<strong>de</strong>-<br />

rungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte (For<strong>de</strong>rungen aus Immobilienverkäufen, For<strong>de</strong>run-<br />

gen gegenüber nahe stehen<strong>de</strong>n Personen und sonstige Vermögensgegenstän<strong>de</strong>) und flüssige Mittel<br />

(Bankguthaben und Kassenbestand).<br />

Die nur zum 30. Juni 2009 ausgewiesenen zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte<br />

(TEUR 47.029) enthalten die gesamten Vermögenswerte (Anlage- und Umlaufvermögen) <strong>de</strong>s HAG-<br />

Teilkonzerns. Der Verkauf wur<strong>de</strong> im Folgejahr vollzogen. Zum 30. Juni 2008 sind die Vermögenswerte<br />

<strong>de</strong>s HAG-Teilkonzerns noch in <strong>de</strong>n jeweiligen Posten <strong>de</strong>s Anlage- und Umlaufvermögens ausgewie-


- 91 -<br />

sen, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien mit TEUR 12.840, <strong>de</strong>n Vorrä-<br />

ten mit TEUR 24.377, <strong>de</strong>n sonstigen For<strong>de</strong>rungen mit TEUR 14.413 TEUR und <strong>de</strong>n liqui<strong>de</strong>n Mitteln<br />

mit TEUR 5.515. Hierauf beruht ein Großteil <strong>de</strong>s Rückgangs bei <strong>de</strong>n meisten Posten <strong>de</strong>s lang- und<br />

kurzfristigen Vermögens vom 30. Juni 2008 auf <strong>de</strong>n 30. Juni 2009.<br />

Die Vorräte zum 30. Juni 2009 (TEUR 80.727) sind gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr (TEUR 103.703) neben<br />

<strong>de</strong>m Abgang durch Verkauf <strong>de</strong>s HAG-Teilkonzerns (TEUR 24.377) auch durch eine Abwertung um<br />

TEUR 15.139 reduziert. Die Zunahme <strong>de</strong>r Vorräte zum 30. Juni 2010 auf TEUR 83.958 beruht neben<br />

einem Aufbau <strong>de</strong>r Bestän<strong>de</strong> mit TEUR 1.590 auf einer Zuschreibung, die aufgrund einer Werterholung<br />

bei einem Objekt vorgenommen wur<strong>de</strong>. Der weitere Aufbau <strong>de</strong>r Vorräte zum 31. Dezember 2010 auf<br />

TEUR 85.212 beruht insbeson<strong>de</strong>re auf einer geleisteten Anzahlung auf ein größeres Immobilienportfo-<br />

lio in Leipzig.<br />

Die Höhe <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rungen aus Lieferungen und Leistungen zu <strong>de</strong>n jeweiligen Stichtagen ist von <strong>de</strong>r<br />

Höhe <strong>de</strong>r Umsätze abhängig, die stichtagsnah realisiert wur<strong>de</strong>n. Bei Umsätzen im Retailhan<strong>de</strong>l dauert<br />

es geraume Zeit, bis die auf <strong>de</strong>n Notaran<strong>de</strong>rkonten hinterlegten Kaufpreise ausgezahlt wer<strong>de</strong>n, bei<br />

größeren Transaktionen können die Kaufpreise kurzfristig gestun<strong>de</strong>t sein. Am 30. Juni 2010 ist in <strong>de</strong>n<br />

For<strong>de</strong>rungen aus Lieferungen und Leistungen mit TEUR 10.250 eine For<strong>de</strong>rung gegenüber einer Ge-<br />

sellschaft <strong>de</strong>s assoziierten Gesellschafters TAG Immobilien AG, Hamburg, aus <strong>de</strong>m Verkauf eines<br />

Portfolios an Immobilien aus <strong>de</strong>m Optimierungsportfolio enthalten.<br />

Eigenkapital<br />

Das Eigenkapital <strong>de</strong>s Konzerns hat sich vom 30. Juni 2008 zum 30. Juni 2009 aufgrund <strong>de</strong>r Verluste<br />

im Geschäftsjahr 2008/2009 von TEUR 95.336 auf TEUR 49.080 vermin<strong>de</strong>rt. Die Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Kapitalrücklage beruht darauf, dass in <strong>de</strong>r Estavis AG <strong>de</strong>ren Bilanzverlust durch eine Entnahme aus<br />

<strong>de</strong>r Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 32.843 ausgeglichen wur<strong>de</strong>. Im Geschäftsjahr 2009/2010 er-<br />

höhte sich das Eigenkapital einerseits aufgrund <strong>de</strong>s positiven Konzernergebnisses (TEUR 1.064) und<br />

an<strong>de</strong>rerseits aufgrund einer Sachkapitalerhöhung. Gegenstand <strong>de</strong>r Sacheinlage war ein Grundstück<br />

<strong>de</strong>ssen Zeitwert TEUR 2.474 betrug. Mit TEUR 1.447 wur<strong>de</strong> hierbei das gezeichnete Kapital erhöht.<br />

Der übersteigen<strong>de</strong> Betrag von TEUR 1.027 wur<strong>de</strong> in die Kapitalrücklage eingestellt. Durch diesen<br />

Vorgang wur<strong>de</strong> die TAG Immobilien AG, Hamburg größter Einzelaktionär <strong>de</strong>r Estavis AG. Die weitere<br />

Zunahme <strong>de</strong>s Eigenkapitals bis zum 31. Dezember 2010 beruht auf <strong>de</strong>m Konzernergebnis <strong>de</strong>s 1.<br />

Halbjahrs <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011 in Höhe von TEUR 408.<br />

Die zum 30. Juni 2008 und 30. Juni 2009 ausgewiesenen Min<strong>de</strong>rheitenanteile betrafen im Wesentli-<br />

chen die Min<strong>de</strong>rheiten am HAG-Teilkonzern. Mit <strong>de</strong>ssen Abgang im Geschäftsjahr 2009/2010 sind<br />

auch diese Min<strong>de</strong>rheitenanteile abgegangen.


Fremdkapital<br />

- 92 -<br />

Folgen<strong>de</strong> Tabelle stellt die Fremdmittel <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

IFRS 31.12.2010 30.06.2010 30.06.2009 30.06.2008<br />

Schul<strong>de</strong>n<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft geprüft geprüft geprüft<br />

Langfristige Schul<strong>de</strong>n 25.293 20.120 4.938 22.184<br />

Rückstellungen 90 90 97 429<br />

Finanzverbindlichkeiten 21.955 16.448 588 16.517<br />

Latente Ertragsteuerverbindlichkeiten 3.249 3.583 4.254 5.238<br />

Kurzfristige Schul<strong>de</strong>n 72.426 83.011 153.269 132.252<br />

Rückstellungen 2.899 3.961 4.855 4.416<br />

Finanzverbindlichkeiten 47.283 59.824 67.918 84.281<br />

Erhaltene Anzahlungen 5.610 4.051 4.101 11.055<br />

Laufen<strong>de</strong> Ertragsteuerverbindlichkeiten 2.060 2.169 1.158 4.430<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.809 7.673 6.214 5.297<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 6.764 5.333 25.586 22.774<br />

Zur Veräußerung bestimmte Schul<strong>de</strong>n 0 0 43.437 0<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n sowohl Entwicklungen, die in dieser Tabelle dargestellt sind, als auch Entwick-<br />

lungen, die in <strong>de</strong>r Bilanz dargestellt sind, diskutiert:<br />

Finanzverbindlichkeiten<br />

In <strong>de</strong>n Finanzverbindlichkeiten sind überwiegend Bankdarlehen enthalten. Die Finanzverbindlichkeiten<br />

dienen <strong>de</strong>r Refinanzierung <strong>de</strong>r Immobilien <strong>de</strong>s Vorratsvermögens und zum Teil <strong>de</strong>r dafür anfallen<strong>de</strong>n<br />

Vertriebskosten. Der Rückgang <strong>de</strong>r Finanzverbindlichkeiten vom 30. Juni 2008 auf <strong>de</strong>n 30. Juni 2009<br />

beruht überwiegend auf <strong>de</strong>m Verkauf <strong>de</strong>s HAG-Teilkonzerns (TEUR 35.908). Ab <strong>de</strong>m Geschäftsjahr<br />

2009/2010 hat die Estavis-Gruppe begonnen die Refinanzierung (insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Immobilien <strong>de</strong>s<br />

Optimierungsportfolios) zunehmend auf längerfristige Refinanzierungen umzustellen. Dies spiegelt<br />

sich in <strong>de</strong>r Zunahme <strong>de</strong>r langfristigen Finanzverbindlichkeiten und <strong>de</strong>r Abnahme <strong>de</strong>r kurzfristigen Fi-<br />

nanzverbindlichkeiten zu <strong>de</strong>n Stichtagen nach <strong>de</strong>m 30. Juni 2009 wie<strong>de</strong>r.<br />

Sonstige Schul<strong>de</strong>n


- 93 -<br />

Die Rückstellungen enthalten überwiegend Rückstellungen für Mietgarantien und ausstehen<strong>de</strong> Bau-<br />

leistungen. Der Rückgang <strong>de</strong>r Rückstellungen ab <strong>de</strong>m Geschäftsjahr 2008/2009 ist überwiegend auf<br />

<strong>de</strong>n Rückgang <strong>de</strong>r Mietgarantierückstellungen zurückzuführen.<br />

Die latenten Steuerverbindlichkeiten resultieren ab <strong>de</strong>m 30. Juni 2009 weit überwiegend aus <strong>de</strong>r Akti-<br />

vierung von Provisionsvorauszahlungen für noch nicht realisierte Han<strong>de</strong>lsumsätze. Zum 30. Juni 2008<br />

waren hier daneben auch latente Steuerverbindlichkeiten aus Aufwertungen von als Finanzinvestitio-<br />

nen gehaltenen Immobilien und von im Rahmen <strong>de</strong>r Kaufpreisallokation bei Unternehmenserwerben<br />

aufgewerteten Vorräten enthalten. Diese latenten Steuerverbindlichkeiten sind durch <strong>de</strong>n Verkauf <strong>de</strong>s<br />

HAG-Teilkonzerns abgegangen o<strong>de</strong>r durch Abgang <strong>de</strong>r Vorräte im normalen Geschäftsbetrieb im<br />

Geschäftsjahr 2008/2009 abgewickelt wor<strong>de</strong>n.<br />

Die nur zum 30. Juni 2009 ausgewiesenen zur Veräußerung bestimmten Schul<strong>de</strong>n (TEUR 43.437)<br />

enthalten die gesamten Schul<strong>de</strong>n (lang- und kurzfristig) <strong>de</strong>s HAG-Teilkonzerns. Der Verkauf wur<strong>de</strong> im<br />

Folgejahr vollzogen. Zum 30. Juni 2008 sind die Schul<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s HAG-Teilkonzerns noch in <strong>de</strong>n jeweili-<br />

gen Posten <strong>de</strong>r lang- und kurzfristigen Schul<strong>de</strong>n ausgewiesen. Hierauf beruht ein Großteil <strong>de</strong>s Rück-<br />

gangs bei <strong>de</strong>n meisten Posten <strong>de</strong>r Verbindlichkeiten vom 30. Juni 2008 auf <strong>de</strong>n 30. Juni 2009.<br />

c) Liquidität und Kapitalausstattung<br />

Überblick<br />

Die nachfolgen<strong>de</strong> Tabelle zeigt die Kapitalflussrechnung <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe für die jeweils zum<br />

30. Juni 2008, 2009 und 2010 en<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Geschäftsjahre sowie für das am 31. Dezember 2009 en-<br />

<strong>de</strong>n<strong>de</strong> 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahres 2009/2010 und das am 31. Dezember 2010 en<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

1. Halbjahr <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>n Geschäftsjahres 2010/2011:<br />

IFRS<br />

01.07.10 -<br />

31.12.10<br />

01.07.09 -<br />

31.12.09<br />

01.07.09 -<br />

30.06.10<br />

01.07.08 -<br />

30.06.09<br />

01.07.07 -<br />

30.06.08<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

ungeprüft ungeprüft geprüft geprüft geprüft<br />

Konzernergebnis 408 1.369 1.064 -46.237 -6.675<br />

+ Abschreibungen Anlagevermögen 59 63 132 284 312<br />

+/- Zunahme / Abnahme <strong>de</strong>r Rückstellungen -1.062 -433 -901 300 -2.715<br />

+ Abwertung auf Zur Veräußerung bestimmte<br />

+/-<br />

Vermögenswerte<br />

Wertän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r als Finanzinvestitionen<br />

gehaltenen Immobilien<br />

0 0 0 11.468 0<br />

0 0 0 1.249 1.345<br />

+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen 8 -15 -21 66 345


-/+<br />

-/+<br />

+/-<br />

-/+<br />

= Cashflow aus <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Geschäftstä-<br />

+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenstän-<br />

+ Einzahlungen aus Abgängen von Vermö-<br />

+ Einzahlungen aus Abgängen von als Finanz-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

+ Einzahlungen aus <strong>de</strong>m Abgang von vollkon-<br />

-<br />

-<br />

/ Erträge<br />

Gewinn / Verlust aus <strong>de</strong>m Abgang von Ge-<br />

genstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Anlagevermögens<br />

Zunahme / Abnahme <strong>de</strong>r Vorräte, <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>-<br />

- 94 -<br />

rungen aus Lieferungen und Leistungen sowie<br />

an<strong>de</strong>rer Aktiva, die nicht <strong>de</strong>r Investitions- o<strong>de</strong>r<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />

Zunahme / Abnahme <strong>de</strong>r Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen sowie an<strong>de</strong>-<br />

rer Passiva, die nicht <strong>de</strong>r Investitions- o<strong>de</strong>r<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />

Gewinn / Verlust aus <strong>de</strong>r Veräußerung von<br />

Tochterunternehmen<br />

tigkeit <br />

<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Sachanlagevermögens<br />

genswerten <strong>de</strong>s Finanzanlagevermögens<br />

investitionen gehaltenen Immobilien<br />

Auszahlungen für Investitionen in das immate-<br />

rielle Vermögen<br />

Auszahlungen für als Finanzinvestitionen<br />

gehaltene Immobilien<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Sach-<br />

anlagevermögen<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Finanz-<br />

anlagevermögen <br />

solidierten Unternehmen<br />

Auszahlungen aus <strong>de</strong>m Abgang von vollkon-<br />

solidierten Unternehmen<br />

Auszahlungen aus <strong>de</strong>m Zugang vollkonsoli-<br />

dierter Unternehmen<br />

3 0 0 63 -22<br />

4.547 22.966 7.027 15.473 -28.738<br />

-4.345 -25.268 -10.346 4.499 32.678<br />

0 68 -419 680 0<br />

-382 -1.249 -3.464 -12.154 -3.469<br />

26 0 0 46 0<br />

33 13 0 18 259<br />

0 0 0 135 3.020<br />

-15 0 -29 -38 -118<br />

0 0 0 -768 -229<br />

-45 -50 -123 -394 -576<br />

0 0 -6 0 -2<br />

0 0 0 293 0<br />

0 -5.478 -4.491 0 0<br />

0 0 0 0 -8.048<br />

= Cashflow aus <strong>de</strong>r Investitionstätigkeit -1 -5.515 -4.649 -708 -5.693<br />

+ Einzahlungen von Gesellschaftern 0 0 2 0 25<br />

- Auszahlungen an Gesellschafter 0 0 0 -78 -931<br />

+ Einzahlungen aus <strong>de</strong>r Begebung von Anlei- 0 0 0 1.008 2.842


-<br />

- 95 -<br />

hen und <strong>de</strong>r Aufnahme von (Finanz-) Krediten<br />

Auszahlungen aus <strong>de</strong>r Tilgung von Anleihen<br />

und <strong>de</strong>r Rückzahlungen von (Finanz-)Krediten<br />

-5 -514 -518 -1.108 -3.089<br />

= Cashflow aus <strong>de</strong>r Finanzierungstätigkeit -5 -514 -517 -178 -1.152<br />

Zahlungswirksame Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />

Finanzmittelfonds<br />

-388 -7.278 -8.629 -13.040 -10.315<br />

+ Finanzmittelfonds am Anfang <strong>de</strong>r Perio<strong>de</strong> 4.065 12.694 12.694 25.733 36.048<br />

davon In zur Veräußerung bestimmte Vermö-<br />

genswerte umgeglie<strong>de</strong>rter Finanzmittelfonds<br />

0 8.810 8.810 0 0<br />

= Finanzmittelfonds am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Perio<strong>de</strong> 3.677 5.415 4.065 12.694 25.733<br />

davon In zur Veräußerung bestimmte Vermö-<br />

genswerte umgeglie<strong>de</strong>rter Finanzmittelfonds<br />

Cashflow aus <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Geschäftstätigkeit<br />

0 0 0 8.810 0<br />

Die Zahlungsströme aus <strong>de</strong>r Refinanzierung <strong>de</strong>r Immobilien <strong>de</strong>s Vorratsvermögens wer<strong>de</strong>n innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Cashflow aus laufen<strong>de</strong>r Geschäftstätigkeit gezeigt, da in <strong>de</strong>r Regel mit <strong>de</strong>r Auszahlung für <strong>de</strong>n<br />

Erwerb einer Immobilie eine entsprechen<strong>de</strong> Einzahlung aus einer Refinanzierung und mit <strong>de</strong>r Einzah-<br />

lung aus <strong>de</strong>m Verkauf einer Immobilie eine Auszahlung für die Rückführung <strong>de</strong>r Refinanzierung ver-<br />

bun<strong>de</strong>n ist.<br />

Die negativen Cashflows aus laufen<strong>de</strong>r Geschäftstätigkeit <strong>de</strong>r Geschäftsjahre 2007/2008 (TEUR<br />

-3.469) und 2008/2009 (TEUR -12.154) sind im Wesentlichen Ausfluss <strong>de</strong>r negativen Konzernergeb-<br />

nisse dieser Jahre gemin<strong>de</strong>rt durch die darin enthaltenen zahlungsunwirksamen Abwertungen, die im<br />

Geschäftsjahr 2007/2008 mit TEUR 1.345 im Wesentlichen aus <strong>de</strong>r Abwertung <strong>de</strong>r als Finanzinvestiti-<br />

onen gehaltenen Immobilien und im Geschäftsjahr 2008/2009 aus <strong>de</strong>r Abwertungen von Immobilien<br />

<strong>de</strong>s Vorratsvermögens (TEUR 15.139), von For<strong>de</strong>rungen (TEUR 2.919), von als Finanzinvestition<br />

gehaltenen Immobilien (TEUR 1.249) und aus <strong>de</strong>r Abwertung <strong>de</strong>r gesamten Vermögenswerte <strong>de</strong>s<br />

HAG-Teilkonzerns (zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte) um TEUR 11.468 resultieren.<br />

Der trotz eines positiven Konzernergebnisses (TEUR 1.064) negative Cashflow aus laufen<strong>de</strong>r Ge-<br />

schäftstätigkeit <strong>de</strong>s Geschäftsjahres 2009/2010 (TEUR -3.464) beruht zum einen darauf, dass im<br />

Konzernergebnis per Saldo nicht zahlungswirksame Erträge aus <strong>de</strong>r Werterholung von Vorräten und<br />

For<strong>de</strong>rungen in Höhe von TEUR 2.577 enthalten waren und darauf das die Prolongation von Refinan-<br />

zierungen insbeson<strong>de</strong>re auf wertberichtigte Immobilien nicht in vollem Umfang zustan<strong>de</strong> kam und<br />

daher Refinanzierungen vor Abgang <strong>de</strong>r Vorräte zurückgezahlt wur<strong>de</strong>n. Im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäfts-<br />

jahres 2009/2010 wies <strong>de</strong>r Cashflow aus laufen<strong>de</strong>r Geschäftstätigkeit einen negativen Wert in Höhe<br />

von TEUR 1.249 aus.


- 96 -<br />

Der im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011 gezeigte negative Cashflow aus laufen<strong>de</strong>r Ge-<br />

schäftstätigkeit (TEUR -382) beruht im Wesentlichen darauf, dass im positiven Konzernergebnis<br />

(TEUR 408) ein zahlungsunwirksamer Ertrag aus <strong>de</strong>r Auflösung einer Rückstellung für Mietgarantien<br />

in Höhe von TEUR 804 enthalten ist.<br />

In <strong>de</strong>n genannten Beträgen <strong>de</strong>s Cashflows aus <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Geschäftstätigkeit entfallen im Ge-<br />

schäftsjahr 2007/2008 TEUR -5.435 auf nicht fortgeführte Aktivitäten und im Geschäftsjahr 2008/2009<br />

TEUR 3.527.<br />

Cashflow aus Investitionstätigkeit<br />

Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr 2009/2010 (TEUR -4.649) resultiert<br />

im Wesentlichen aus <strong>de</strong>m Vollzug <strong>de</strong>s Verkaufs <strong>de</strong>s HAG-Teilkonzerns, bei <strong>de</strong>m vereinnahmten<br />

Kaufpreis ein <strong>de</strong>utlich höherer mit <strong>de</strong>m Verkauf abgehen<strong>de</strong>r Bestand an liqui<strong>de</strong>n Mitteln gegenüber-<br />

stand. Dies führte per Saldo zu <strong>de</strong>r Auszahlung aus <strong>de</strong>m Abgang von vollkonsolidierten Unternehmen<br />

in Höhe von TEUR -4.491. Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr<br />

2008/2009 (TEUR -708) hängt überwiegend mit <strong>de</strong>n Auszahlungen für Investitionen in als Finanzin-<br />

vestitionen gehaltenen Immobilien <strong>de</strong>s inzwischen veräußerten HAG-Teilkonzerns zusammen. Der<br />

negative Cashflow aus Investititonstätigkeit im Geschäftsjahr 2007/2008 (TEUR -5.693) rührt mit<br />

TEUR -8.048 aus <strong>de</strong>m Erwerb <strong>de</strong>r B&V Bauträger- und Vertriebsgesellschaft für Immobilien mbH,<br />

<strong>de</strong>ren Retailhan<strong>de</strong>l noch heute betrieben wird. Der wesentliche gegenläufige Cashflow resultiert aus<br />

Verkäufen aus <strong>de</strong>m Portfolio <strong>de</strong>r als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien, die zum inzwischen<br />

veräußerten HAG-Teilkonzern gehörten.<br />

Auf nicht fortgeführte Aktivitäten entfielen aus <strong>de</strong>m Cashflow <strong>de</strong>r Investitionstätigkeit im Geschäftjahr<br />

2007/2008 TEUR 2.356, im Geschäftsjahr 2008/2009 TEUR -960 und im Geschäftsjahr 2009/2010<br />

TEUR -4.491.<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit<br />

Die Cashflows aus Finanzierungstätigkeit umfassen neben <strong>de</strong>n Cashflows von und an Gesellschafter<br />

nur Cashflows aus Fremdfinanzierungen, die nicht <strong>de</strong>r Refinanzierung <strong>de</strong>s Vorratsvermögens dienen.<br />

Die Zahlungsströme aus <strong>de</strong>r Refinanzierung <strong>de</strong>s Vorratsvermögens sind im Cashflow aus laufen<strong>de</strong>r<br />

Geschäftstätigkeit enthalten. Die kleineren Auszahlungen an Gesellschafter in <strong>de</strong>n Geschäftsjahren<br />

2008/2009 und 2007/2008 hängen mit <strong>de</strong>m Erwerb von Min<strong>de</strong>rheitsanteilen an Tochterunternehmen<br />

zusammen. Die Ein- und Auszahlungen im Zusammenhang mit Fremdfinanzierungen in diesen Ge-<br />

schäftsjahren resultierend überwiegend aus <strong>de</strong>r Refinanzierung <strong>de</strong>r als Finanzinvestitionen gehalte-<br />

nen Immobilien <strong>de</strong>s inzwischen veräußerten HAG-Teilkonzerns.


- 97 -<br />

In <strong>de</strong>n Geschäftsjahre 2007/2008 und 2008/2009 waren im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Be-<br />

träge aus nicht fortgeführten Aktivitäten in Höhe von TEUR -259 bzw. TEUR -162 enthalten.<br />

5. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage <strong>de</strong>r Estavis AG<br />

a) Ertragslage<br />

Nachstehend sind die zusammengefasste Gewinn- und Verlustrechnungen <strong>de</strong>r Estavis AG, nach HGB<br />

für die Geschäftsjahre 2008/2009 und 2009/2010 wie<strong>de</strong>rgegeben:<br />

HGB<br />

01.07.09 -<br />

30.06.10<br />

01.07.08 -<br />

30.06.09<br />

TEUR TEUR<br />

geprüft geprüft<br />

Umsatzerlöse 4 0<br />

Sonstige betriebliche Erträge 9.051 1.667<br />

Personalaufwand -1.984 -1.982<br />

Abschreibungen -507 -9.266<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.878 -11.555<br />

Betriebsergebnis 2.686 -21.137<br />

Finanzergebnis 848 -15.495<br />

Ergebnis <strong>de</strong>r gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 3.534 -36.632<br />

Steuern -367 377<br />

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 3.168 -36.255<br />

Im Geschäftsjahr 2008/2009 war das Ergebnis im Wesentlichen durch die Verluste aus Beteiligungs-<br />

unternehmen geprägt. Dies schlug sich in Abwertungen auf Beteiligungen mit TEUR 15.239 im Fi-<br />

nanzergebnis, Abwertung von For<strong>de</strong>rungen gegenüber Beteiligungen mit TEUR 9.162 in <strong>de</strong>n Ab-<br />

schreibungen und in Rückstellungen für Haftungsrisiken gegenüber Beteiligungen sowie einem Ver-<br />

lust aus abgehen<strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen mit TEUR 7.078 im sonstigen betrieblichen Aufwand nie<strong>de</strong>r. Dem<br />

stan<strong>de</strong>n im Finanzergebnis nur Beteiligungserträge in Höhe von TEUR 447 und im sonstigen betriebli-<br />

chen Ertrag Erträge aus <strong>de</strong>m Verkauf einer Beteiligung in Höhe von TEUR 360 gegenüber.<br />

Demgegenüber ergab sich Geschäftsjahr 2009/2010 aus <strong>de</strong>m Verkauf <strong>de</strong>r Beteiligung an <strong>de</strong>r HAG<br />

und einer For<strong>de</strong>rung gegen die HAG, aus Zuschreibungen an Beteiligungen und For<strong>de</strong>rungen gegen-<br />

über Beteiligungen sowie aus <strong>de</strong>r Auflösung von Rückstellungen für Haftungsrisiken gegenüber Betei-<br />

ligungen ein sonstiger betrieblicher Ertrag von TEUR 8.231. Daneben wur<strong>de</strong>n Erträge aus Beteiligun-


- 98 -<br />

gen in Höhe von TEUR 2.497 (im Finanzergebnis) erzielt. Dem stan<strong>de</strong>n nur Abschreibungen auf Be-<br />

teiligungen in Höhe von TEUR 1.657 im Finanzergebnis und Abschreibungen auf For<strong>de</strong>rungen ge-<br />

genüber Beteiligungsunternehmen in Höhe von TEUR 391 in <strong>de</strong>n Abschreibungen gegenüber.<br />

Neben <strong>de</strong>n Erfolgseffekten aus <strong>de</strong>n Beteiligungen wird das Ergebnis <strong>de</strong>r AG durch ihre Geschäftsfüh-<br />

rungs-, Leitungs- und Verwaltungsfunktion für die zahlreichen Objektgesellschaften <strong>de</strong>r Estavis-<br />

Gruppe bestimmt. Hierfür fielen im Geschäftsjahr 2009/2010 fast unverän<strong>de</strong>rt zum Vorjahr Personal-<br />

kosten in Höhe TEUR 1.984 an. Die sonstigen betrieblich bedingten sonstigen betrieblichen Aufwen-<br />

dungen (Beratungskosten, Mieten für Geschäftsräume und Fuhrpark, sonstige Raumkosten, War-<br />

tungskosten für EDV, etc) vermin<strong>de</strong>rten sich im Geschäftsjahr 2009/2010 auf TEUR 3.764 von im<br />

Vorjahr TEUR 4.475.<br />

b) Vermögenslage<br />

Nachstehend sind die zusammengefassten Bilanzen <strong>de</strong>r Estavis AG nach HGB zum 30. Juni 2009<br />

und 2010 wie<strong>de</strong>rgegeben:<br />

HGB 30.06.2010 30.06.2009<br />

AKTIVA<br />

TEUR TEUR<br />

geprüft geprüft<br />

Anlagevermögen 23.866 25.223<br />

Immaterielle Vermögensgegenstän<strong>de</strong> 46 45<br />

Sachanlagen 300 276<br />

Finanzanlagen 23.519 24.901<br />

Umlaufvermögen 41.714 74.913<br />

For<strong>de</strong>rungen und Sonstige Vermögensgegenstän<strong>de</strong> 39.904 72.245<br />

Wertpapiere 0 31<br />

Liqui<strong>de</strong> Mittel 1.810 2.638<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 122 96<br />

Summe AKTIVA 65.703 100.232<br />

PASSIVA<br />

Eigenkapital 33.871 29.257<br />

Gezeichnetes Kapital 9.546 8.099<br />

Kapitalrücklage 21.157 21.157<br />

Bilanzgewinn 3.168<br />

Rückstellungen 3.044 5.567<br />

Steuerrückstellungen 397 32


- 99 -<br />

Sonstige Rückstellungen 2.647 5.534<br />

Verbindlichkeiten 28.788 65.409<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 11.056 12.045<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 619 271<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbun<strong>de</strong>nen Unternehmen 10.805 36.362<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit <strong>de</strong>nen ein Beteili-<br />

gungsverhältnis besteht<br />

476 13.935<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 5.831 2.797<br />

Summe PASSIVA 65.703 100.232<br />

Auf Ebene <strong>de</strong>s Jahresabschlusses betrug <strong>de</strong>r Bilanzgewinn <strong>de</strong>r Estavis AG zum 30. Juni 2010<br />

TEUR 3.168. Nach <strong>de</strong>utschem Recht können Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n nur aufgrund eines in <strong>de</strong>m Jahresabschluss<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft ausgewiesenen Bilanzgewinns ausgeschüttet wer<strong>de</strong>n (für weitere Angaben zu <strong>de</strong>n<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen für Ausschüttungen siehe "Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>npolitik, Ergebnis und Divi<strong>de</strong>n-<br />

<strong>de</strong> je Aktie" sowie „Angaben über das Kapital <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe").


- 100 -<br />

X. ERLÄUTERUNG DER PRO-FORMA-FINANZINFORMATIONEN<br />

1. Einleiten<strong>de</strong>r Abschnitt<br />

Die ESTAVIS AG hat 100 % <strong>de</strong>r Anteile an <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH und <strong>de</strong>n Geschäfts-<br />

betrieb „Wohnungsprivatisierung“ (asset <strong>de</strong>al) aus <strong>de</strong>r Colonia Real Estate Solutions GmbH, die die-<br />

sen Geschäftsbetrieb durch Verschmelzung in 2010 von <strong>de</strong>r CRE Accentro GmbH erworben hatte,<br />

erworben. Der Gesamtkaufpreis beträgt ca. EUR 3,5 Mio. Der Vertrag wur<strong>de</strong> am 4. Mai 2011 abge-<br />

schlossen.<br />

Die Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH ist eine Objektgesellschaft, die verschie<strong>de</strong>ne Wohnimmobilien<br />

und die damit zusammenhängen<strong>de</strong> Refinanzierung hält. Der Geschäftsbetrieb „Wohnungsprivatisie-<br />

rung“ besteht in <strong>de</strong>r Vermittlung <strong>de</strong>s Kaufs von Wohnungen insbeson<strong>de</strong>re an <strong>de</strong>ren Mieter in <strong>de</strong>r Re-<br />

gel im Auftrag größerer Wohnungsgesellschaften.<br />

Der Erwerb <strong>de</strong>r Beteiligung und <strong>de</strong>s Geschäftsbetriebs führt zu Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Aktiva, Passiva,<br />

Aufwendungen und Erträge <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns. Aus diesem Grund veröffentlicht die ESTAVIS<br />

AG ergänzend zu <strong>de</strong>n historischen Finanzinformationen zum 30. Juni 2010 und zum 31. Dezember<br />

2010 Pro-Forma-Finanzinformationen. Diese bestehen aus einer Pro-Forma-Konzernbilanz zum<br />

31. Dezember 2010, aus Pro-Forma-Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungen für die Zeiträume vom<br />

1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010 und vom 1. Juli bis 31. Dezember 2010 sowie aus dazugehörigen Pro-<br />

Forma-Erläuterungen.<br />

Die vorliegen<strong>de</strong> Pro-Forma-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010, Pro-Forma-Konzern-Gewinn- und<br />

Verlustrechnung für <strong>de</strong>n Zeitraum 1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010 und Pro-Forma-Konzern-Gewinn- und<br />

Verlustrechnung für <strong>de</strong>n Zeitraum 1. Juli 2010 bis 31. Dezember 2010 (Pro-Forma-<br />

Finanzinformationen) sowie die Erläuterungen zu <strong>de</strong>n Pro-Forma-Finanzinformationen wur<strong>de</strong>n in Ü-<br />

bereinstimmung mit <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>s vom Institut <strong>de</strong>r Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. he-<br />

rausgegebenen IDW Rechnungslegungshinweis „Erstellung von Pro-Forma-Finanzinformationen“<br />

(IDW RH HFA 1.004) erstellt.<br />

Die Aufstellung <strong>de</strong>r Pro-Forma-Finanzinformationen erfolgt zum Zwecke <strong>de</strong>r Zulassung <strong>de</strong>r Aktien <strong>de</strong>r<br />

ESTAVIS AG aus <strong>de</strong>r Sachkapitalerhöhung vom 31. März 2010 zum Han<strong>de</strong>l am Geregelten Markt<br />

(Prime Standard) <strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapierbörse.<br />

Sie ergänzen <strong>de</strong>n verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 31. Dezember 2010 und <strong>de</strong>n Konzern-<br />

abschluss zum 30. Juni 2010 um <strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Berichtszeitraums konkret bevorstehen<strong>de</strong>n<br />

Unternehmenserwerb.


- 101 -<br />

Zweck <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Pro-Forma-Finanzinformationen ist es darzustellen, welche wesentlichen<br />

Auswirkungen <strong>de</strong>r Unternehmenserwerb auf die Vermögens- und Ertragslage <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns<br />

gehabt hätte, wenn <strong>de</strong>r Konzern während <strong>de</strong>s gesamten Berichtszeitraums in <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Unter-<br />

nehmenserwerb geschaffenen Struktur bestan<strong>de</strong>n hätte.<br />

Die Pro-Forma-Finanzinformationen dienen ausschließlich zu Anschauungszwecken. Sie stellen eine<br />

hypothetische Situation dar, die im Wesentlichen unterstellt, dass sich in <strong>de</strong>n in die Pro-Forma-<br />

Finanzinformationen einbezogenen Unternehmen im neu geschaffenen Verbund die gleichen Ge-<br />

schäftvorfälle ereignet hätten, die sich ohne <strong>de</strong>n Verbund tatsächlich ereignet haben. Folglich spiegeln<br />

die Pro-Forma-Finanzinformationen nicht die tatsächliche Vermögens-, Finanz- und Ertragslage <strong>de</strong>r<br />

ESTAVIS AG wi<strong>de</strong>r. Es ist nicht beabsichtigt, dass die Pro-Forma-Finanzinformationen die Vermö-<br />

gens-, Finanz- o<strong>de</strong>r Ertragslage zu einem zukünftigen Zeitpunkt prognostizieren. Die Pro-Forma-<br />

Finanzinformationen sind nur in Verbindung mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n historischen Finanzinformationen<br />

<strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns aussagekräftig.<br />

Die Pro-Forma-Finanzinformationen wer<strong>de</strong>n so dargestellt, als ob die durch die nachfolgend beschrie-<br />

bene Unternehmenstransaktion geschaffene Konzernstruktur schon während <strong>de</strong>s gesamten Ge-<br />

schäftsjahres 2009/2010 bestan<strong>de</strong>n hätte.<br />

Dazu gehen folgen<strong>de</strong> historische Finanzinformationen in die Erstellung <strong>de</strong>r Pro-Forma-Finanzinforma-<br />

tionen ein:<br />

Pro-Forma-Konzernbilanz zum 31.12.2010:<br />

- Konzern-Zwischenbilanz <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin (nach IFRS (EU); ungeprüft)<br />

- Bilanz <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH, Stuttgart (nach IFRS (EU); ungeprüft, nicht zur<br />

Veröffentlichung vorgesehen)<br />

- Bilanz <strong>de</strong>s Geschäftsbetriebs „Wohngsprivatsierung“ (nach IFRS (EU); ungeprüft, nicht zur<br />

Veröffentlichung vorgesehen)<br />

Pro-Forma-Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungen für die Zeiträume 1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010<br />

und 1. Juli 2010 bis 31. Dezember 2010:<br />

- Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin (nach IFRS (EU); geprüft;<br />

veröffentlicht)<br />

- Zwischen Gewinn- und Verlustrechnungen Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH, Stuttgart für die<br />

Zeiträume 1. Juli 2009 bis 31. Dezember 2009, 1. Januar 2010 bis 30. Juni 2010 und 1. Juli<br />

2010 bis 31. Dezember 2010 (nach IFRS (EU); ungeprüft, nicht zur Veröffentlichung vorgese-<br />

hen)<br />

- Zwischen Gewinn- und Verlustrechnungen CRE Accentro GmbH, Stuttgart für <strong>de</strong>n Zeitraum 1.<br />

Juli 2009 bis 31. Dezember 2009 (nach IFRS (EU); ungeprüft, nicht zur Veröffentlichung vor-<br />

gesehen)


- 102 -<br />

- Zwischen Gewinn- und Verlustrechnungen <strong>de</strong>s Geschäftsbetriebs „Wohnungsprivatisierung“<br />

für die Zeiträume 1. Januar 2010 bis 30. Juni 2010 und 1. Juli 2010 bis 31. Dezember 2010<br />

(nach IFRS (EU); ungeprüft, nicht zur Veröffentlichung vorgesehen)<br />

Die in <strong>de</strong>n Pro-Forma-Finanzinformationen angewandten Rechnungslegungsmetho<strong>de</strong>n entsprechen<br />

jenen, die die ESTAVIS AG im letzten Konzernabschluss zum 30. Juni 2010 und im verkürzten Kon-<br />

zern-Zwischenabschluss zum 31. Dezember 2010 angewen<strong>de</strong>t hat.<br />

Die historischen Finanzinformationen <strong>de</strong>r erworbenen Gesellschaft bzw. <strong>de</strong>s erworbenen Geschäfts-<br />

betriebs basieren auf nach HGB erstellten Jahresabschlüssen für die Kalen<strong>de</strong>rjahre 2009 und 2010.<br />

Für die Ableitung <strong>de</strong>r Pro-Forma-Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungen wur<strong>de</strong>n sie auf <strong>de</strong>r Grund-<br />

lage entsprechen<strong>de</strong>r Zwischenabschlüsse auf die bei<strong>de</strong>n Halbjahre 1. Januar bis 30. Juni 2009 bzw.<br />

2010 und 1. Juli bis 31. Dezember 2009 bzw. 2010 abgegrenzt.<br />

Bewertungsanpassungen von HGB auf IFRS waren nicht erfor<strong>de</strong>rlich. Zur Anpassung an die Aus-<br />

weiszuordnung im Estavis Konzern wur<strong>de</strong>n die Mieterträge aus <strong>de</strong>n Immobilien <strong>de</strong>s Vorratsvermö-<br />

gens aus <strong>de</strong>n Umsatzerlösen in die sonstigen betrieblichen Erträge und die entsprechen<strong>de</strong>n Aufwen-<br />

dungen aus diesen Vermietungen aus <strong>de</strong>m Materialaufwand in die sonstigen betrieblichen Aufwen-<br />

dungen umgeglie<strong>de</strong>rt. Auch <strong>de</strong>r Aufwand für Verkaufsprovisionen für Immobilien <strong>de</strong>s Vorratsvermö-<br />

gens wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Materialaufwand in die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umgeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Alle Beträge in <strong>de</strong>n Pro-Forma-Finanzinformationen wer<strong>de</strong>n in TEUR angegeben, sofern nichts an<strong>de</strong>-<br />

res vermerkt ist. Sowohl Einzel- als auch Summenwerte stellen <strong>de</strong>n Wert mit <strong>de</strong>r kleinsten Rundungs-<br />

differenz dar. Bei Additionen <strong>de</strong>r dargestellten Einzelwerte können <strong>de</strong>shalb kleine Differenzen zu <strong>de</strong>n<br />

ausgewiesenen Summen auftreten.<br />

2. Grundlagen <strong>de</strong>r Einbeziehung<br />

Abgebil<strong>de</strong>te Unternehmenstransaktion<br />

Voraussichtlich am 4. Mai wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Gesellschaften <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns 100% <strong>de</strong>r<br />

Anteile an <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH, Stuttgart und <strong>de</strong>n Geschäftsbetrieb „Wohnungspriva-<br />

tisierung“ (asset <strong>de</strong>al) erwerben. Der Kaufpreis wird ca. EUR 3,5 Mio. betragen.<br />

Am 8. April hat die ESTAVIS AG aus einer Kapitalerhöhung um 4.773.117 Aktien zu je EUR 1,70 ei-<br />

nen Erlös von ca. EUR 8,1 Mio. erzielt. Unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Kosten <strong>de</strong>r Transaktion beträgt <strong>de</strong>r<br />

Nettoerlös ca. EUR 7,7 Mio. Der Kaufpreis für die vorgesehenen Erwerbe wird aus <strong>de</strong>m Erlös <strong>de</strong>r<br />

Kapitalerhöhung beglichen.


- 103 -<br />

Der Konsolidierungskreis <strong>de</strong>r Pro-Forma-Finanzinformationen umfasst alle in <strong>de</strong>n Konzernab-<br />

schluss/Konzern-Zwischenabschluss <strong>de</strong>r ESTAVIS AG einbezogenen Tochtergesellschaften, sowie<br />

die bei<strong>de</strong>n erworbenen „Gesellschaften“.<br />

Pro-Forma-Annahmen<br />

Die Pro-Forma-Finanzinformationen basieren auf <strong>de</strong>r Annahme, dass die in IFRS 3 ‚Unternehmens-<br />

zusammenschlüsse’ beschriebene Erwerbsmetho<strong>de</strong> auf die Akquisition anzuwen<strong>de</strong>n ist. Die voraus-<br />

sichtlichen Anschaffungskosten <strong>de</strong>s Unternehmenszusammenschlusses wur<strong>de</strong>n auf Basis <strong>de</strong>s Men-<br />

gengerüsts zum 31. Dezember 2010 auf die erworbenen Vermögenswerte und Schul<strong>de</strong>n verteilt.<br />

Des Weiteren wird die Annahme getroffen, dass die Finanzierung dieser Erwerbe bereits zum Beginn<br />

<strong>de</strong>s betrachteten Pro-Forma-Zeitraums aus einer Kapitalerhöhung erfolgte. Hierbei wird angenom-<br />

men, dass 2.164.706 Aktien zu einem Ausgabepreis von EUR 1,70 ausgegeben wur<strong>de</strong>n. Hieraus<br />

resultiert ein Erlös von TEUR 3.680. Bei angenommenen Transaktionskosten von TEUR 180 führt<br />

dies zu einem Nettoerlös von TEUR 3.500.<br />

Die hypothetische Kapitalkonsolidierung bzw. Kaufpreisallokation für die bei<strong>de</strong>n Erwerbe in <strong>de</strong>n<br />

ESTAVIS-Konzern auf <strong>de</strong>n 31. Dezember 2010 sind vorläufig und können sich daher von <strong>de</strong>r im Kon-<br />

zernabschluss <strong>de</strong>r ESTAVIS AG zum 30. Juni 2011 vorzunehmen<strong>de</strong>n Kapitalkonsolidierung bzw.<br />

Kaufpreisallokation unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Die Kaufpreisallokation ist vorläufig. Dies betrifft insbeson<strong>de</strong>re die Schätzungen <strong>de</strong>s Fair Value <strong>de</strong>r im<br />

Vorratsvermögen <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH befindlichen Immobilien. Zu<strong>de</strong>m ist zu beach-<br />

ten, dass sich insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Bestand <strong>de</strong>r Vorratsimmobilien zwischen <strong>de</strong>m Stichtag <strong>de</strong>r hypotheti-<br />

schen Pro-Forma-Konzernbilanz und <strong>de</strong>m tatsächlichen zukünftigen Erstkonsolidierungszeitpunkt und<br />

damit die aufzu<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n stillen Rücklagen verän<strong>de</strong>rn können.<br />

Die in die Pro-Forma-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010 einfließen<strong>de</strong>n vorläufigen Bewertungen<br />

<strong>de</strong>s übernommenen Vermögens führen bei <strong>de</strong>n Immobilien <strong>de</strong>s Vorratsvermögens gegenüber <strong>de</strong>n<br />

bisherigen historischen Buchwerten zu einer um TEUR 184 niedrigeren Bewertung. Ansonsten erge-<br />

ben sich keine Umbewertungen gegenüber <strong>de</strong>n bisherigen historischen Buchwerten <strong>de</strong>r übernomme-<br />

nen Geschäfte. Es ergibt sich auch kein Goodwill o<strong>de</strong>r negativer Goodwill.<br />

In <strong>de</strong>r Pro-Forma-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010 wird ein zusätzliches gezeichnetes Kapital<br />

in Höhe von TEUR 2.165 und eine zusätzliche Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 1.335 gezeigt. Die-<br />

ses zusätzliche Eigenkapital stammt aus <strong>de</strong>r hypothetischen Kapitalerhöhung um 2.164.706 Aktien zu<br />

einem Ausgabepreis von EUR 1,70. Hieraus resultiert ein Erlös von TEUR 3.680. Bei angenommenen<br />

Transaktionskosten von TEUR 180 führt dies zu einem Nettoerlös von TEUR 3.500.


- 104 -<br />

Es wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Aufwands- und Ertragseliminierungen vorgenommen:<br />

Der Umsatzerlös (TEUR 524) aus <strong>de</strong>m Verkauf einer Immobilie zum Buchwert vom Geschäftsbereich<br />

„Wohnungsprivatisierung“ an die Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahres<br />

2010/2011 wur<strong>de</strong> gegen <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Materialaufwand eliminiert.<br />

Die Umsatzerlöse <strong>de</strong>s Geschäftbereichs „Wohnungsprivatisierung“ aus Provisionen für die Vermittlung<br />

von Wohnungsverkäufen <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales wur<strong>de</strong>n gegen <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Aufwand<br />

eliminiert. Davon waren im Geschäftsjahr 2009/2010 Umsätze in Höhe von TEUR 66 und im 1. Halb-<br />

jahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahres 2010/2011 Umsätze in Höhe von TEUR 92 betroffen.<br />

Zum 31. Dezember 2010 wur<strong>de</strong>n die aus Schuldverhältnissen zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n übernommenen<br />

Geschäften resultieren<strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen und Verbindlichkeiten gegeneinan<strong>de</strong>r ausgebucht.<br />

Die übernommenen Geschäfte weisen in <strong>de</strong>n historischen Finanzdaten eine weit unterdurchschnittli-<br />

che Ertragsteuerbelastung aus. Für die Pro-Forma-Finanzinformationen wird eine Ertragssteuerbelas-<br />

tung von 30 % auf das Ergebnis vor Ertragsteuern angenommen, da im ESTAVIS-Konzern hierauf<br />

entsprechen<strong>de</strong> Ertragssteuern angefallen wären. Dies führt zu einem zusätzlichen Steueraufwand in<br />

Höhe von TEUR 47 im Geschäftsjahr 2009/2010 bzw. von TEUR 87 im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäfts-<br />

jahrs 2010/2011.<br />

3. Erläuterung <strong>de</strong>r Pro-Forma-Ertragslage<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n die Einflüsse, die sich aus <strong>de</strong>m Erwerb <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH<br />

und <strong>de</strong>s Geschäftsbetriebs „Wohnungsprivatisierung“ auf das Ergebnis <strong>de</strong>s Gesamtkonzerns ergeben<br />

hätten, wenn die sich zukünftig ergeben<strong>de</strong> Gesamtstruktur schon ab <strong>de</strong>m 1. Juli 2009 bestan<strong>de</strong>n hät-<br />

te, erläutert. Es han<strong>de</strong>lt sich um eine hypothetische Betrachtung rein zu Anschauungszwecken und<br />

stellt daher nicht die tatsächliche Ertragslage <strong>de</strong>s Estavis Konzerns dar.


- 105 -<br />

Auszug aus <strong>de</strong>n Pro-Forma-Gewinn- und Verlustrechnungen für das Geschäftsjahr 2009/2010 und<br />

das 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011:<br />

ESTAVIS AG Berlin Pro-Forma Pro-Forma-<br />

Pro-Forma-Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

01.07.2009 - 30.06.2010<br />

Historische Finanzinformationen<br />

-Anpassungen Konzern-GuV<br />

in TEUR ESTAVIS AG GuV GuV Geschäfts- ESTAVIS AG<br />

Konzern-GuV Colonia Resi<strong>de</strong>ntial betrieb Woh-<br />

Sales GmbH nungsprivatisierung<br />

Umsatzerlöse 71.328 1.306 2.639 -66 75.207<br />

Sonstige betriebliche Erträge 9.671 798 137 10.606<br />

Bestandsverän<strong>de</strong>rungen 2.156 0 0 2.156<br />

Gesamtleistung 83.155 2.104 2.776 87.969<br />

Materialaufwand 48.874 1.044 1.354 -30 51.242<br />

Personalaufwand 2.664 0 565 3.229<br />

Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte 132 0 26 158<br />

und Sachanlagen<br />

Sonstiger betrieblicher Aufwand 26.768 738 640 -36 28.110<br />

Betriebsergebnis 4.716 322 191 5.229<br />

Ergebnis aus assozierten Unternehmen 8 0 0 8<br />

Zinserträge 239 2 1 242<br />

Zinsaufwendungen 3.647 344 15 4.006<br />

Finanzergebnis -3.408 -342 -14 -3.764<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern aus fortgeführten Aktivitäten 1.317 -20 177 1.474<br />

Ertragsteuern 672 0 0 47 719<br />

Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 645 -20 177 755<br />

Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten 419 0 0 419<br />

Konzernergebnis 1.064 -20 177 1.174<br />

davon auf Gesellschafter <strong>de</strong>s Mutterunternehmens entfallend 1.071 -20 177 1.181<br />

davon auf Min<strong>de</strong>rheitsgesellschafter entfallend -7 0 0 -7<br />

ESTAVIS AG Berlin Pro-Forma Pro-Forma-<br />

Pro-Forma-Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

01.07.2010 - 31.12.2010<br />

Historische Finanzinformationen<br />

-Anpassungen Konzern-GuV<br />

in TEUR ESTAVIS AG GuV GuV Geschäfts- ESTAVIS AG<br />

Konzern-GuV Colonia Resi<strong>de</strong>ntial betrieb Woh-<br />

Sales GmbH nungsprivatisierung<br />

Umsatzerlöse 29.898 1.685 2.253 -616 33.220<br />

Sonstige betriebliche Erträge 2.926 494 24 3.444<br />

Bestandsverän<strong>de</strong>rungen -3.969 0 0 -3.969<br />

Gesamtleistung 28.854 2.179 2.277 32.694<br />

Materialaufwand 15.556 1.371 1.479 -593 17.813<br />

Personalaufwand 1.359 0 194 1.553<br />

Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte 59 0 12 71<br />

und Sachanlagen<br />

Sonstiger betrieblicher Aufwand 9.255 555 336 -23 10.123<br />

Betriebsergebnis 2.626 253 256 3.135<br />

Ergebnis aus assozierten Unternehmen 0 0 0 0<br />

Zinserträge 55 1 3 59<br />

Zinsaufwendungen 2.085 187 4 2.276<br />

Finanzergebnis -2.030 -186 -1 -2.217<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern aus fortgeführten Aktivitäten 595 67 255 917<br />

Ertragsteuern 187 10 0 87 284<br />

Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 408 57 255 633<br />

Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0 0 0 0<br />

Konzernergebnis 408 57 255 633<br />

davon auf Gesellschafter <strong>de</strong>s Mutterunternehmens entfallend 408 57 255 633<br />

davon auf Min<strong>de</strong>rheitsgesellschafter entfallend 0 0 0 0


- 106 -<br />

Die Umsätze <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH resultieren aus <strong>de</strong>r Veräußerung von Wohnungen<br />

und betragen im Geschäftsjahr 2009/2010 TEUR 1.306 und in <strong>de</strong>r 1. Hälfte <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs<br />

2010/2011 TEUR 1.685. Diesen Umsätzen steht ein Materialaufwand im Geschäftsjahr 2009/2010 in<br />

Höhe von TEUR 1.044 und im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011 in Höhe von TEUR 1.371<br />

gegenüber. Des Weiteren sind hierfür im sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesene Vertriebs-<br />

kosten im Geschäftsjahr 2009/2010 in Höhe von TEUR 171 und im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs<br />

2010/2011 in Höhe von TEUR 205 angefallen.<br />

Ansonsten trägt die Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH in <strong>de</strong>n sonstigen betrieblichen Erträgen im Ge-<br />

schäftsjahr 2009/2010 TEUR 788 und im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011 TEUR 460 aus<br />

Mieterträgen zum Pro-Forma-Ergebnis bei. Diesen Mieterträgen stehen im sonstigen betrieblichen<br />

Aufwand Kosten <strong>de</strong>r Vermietung im Geschäftsjahr 2009/2010 von TEUR 475 und im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s<br />

Geschäftsjahrs 2010/2011 von TEUR 296 gegenüber.<br />

Der Geschäftsbetrieb „Wohnungsprivatiserung“ steuert im Geschäfts 2009/2010 einen Provisionsum-<br />

satz aus Vermittlungstätigkeit von TEUR 2.573 und im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011 von<br />

TEUR 1.637 zum Pro-Forma-Gesamtumsatz bei. Der damit zusammenhängen<strong>de</strong> Materialaufwand<br />

beträgt im Geschäftsjahr 2009/2010 TEUR 1.324 und im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011<br />

TEUR 1.410 und besteht überwiegend aus bezogenen Fremdleistungen.<br />

4. Erläuterung <strong>de</strong>r Pro-Forma-Vermögenslage<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n die Einflüsse, die sich aus <strong>de</strong>m Erwerb <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH<br />

und <strong>de</strong>s Geschäftsbetriebs „Wohnungsprivatisierung“ auf die Vermögenslage <strong>de</strong>s Gesamtkonzerns<br />

ergeben hätten, wenn die sich zukünftig ergeben<strong>de</strong> Gesamtstruktur schon zum Bilanzstichtag<br />

31. Dezember 2010 bestan<strong>de</strong>n hätte, erläutert. Es han<strong>de</strong>lt sich um eine hypothetische Betrachtung<br />

rein zu Anschauungszwecken und stellt daher nicht die tatsächliche Vermögenslage <strong>de</strong>s Estavis-<br />

Konzerns dar.


- 107 -<br />

Auszug aus <strong>de</strong>r Pro-Forma-Bilanz zum 31. Dezember 2010:<br />

ESTAVIS AG Berlin Ausgangszahlen<br />

Pro-Forma Pro-Forma-<br />

Pro-Forma-Konzernbilanz zum 31.12.2010 Historische Finanzinformationen<br />

-Anpassungen Bilanz<br />

in TEUR ESTAVIS AG Bilanz Bilanz ESTAVIS AG<br />

Konzernbilanz Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Geschäftsbetrieb<br />

Sales GmbH Wohnungsprivatisierung<br />

Vermögenswerte<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Goodwill 17.776 0 0 17.776<br />

Sonstiges immaterielles Vermögen 45 0 22 67<br />

Sachanlagen 450 0 29 479<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen 58 0 0 58<br />

Übrige Finanzanlagen 473 0 0 473<br />

Latente Ertragsteuerfor<strong>de</strong>rungen 3.667 0 0 3.667<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

22.469 0 51 22.520<br />

Vorräte 85.212 9.763 0 -184 94.791<br />

For<strong>de</strong>rungen aus Lieferung und Leistung 12.381 34 491 12.906<br />

For<strong>de</strong>rungen gegenüber verbun<strong>de</strong>nen Unternehmen 0 0 295 -295 0<br />

Sonstige For<strong>de</strong>rungen 26.518 3 68 26.589<br />

Laufen<strong>de</strong> Ertragsteuerfor<strong>de</strong>rungen 141 0 0 141<br />

Liqui<strong>de</strong> Mittel 3.677 541 638 4.856<br />

127.928 10.341 1.492 139.282<br />

Summe Aktiva 150.397 10.341 1.543 161.802<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 9.546 25 120 2.165 11.711<br />

-145<br />

Kapitalrücklage 45.249 2.904 487 1.335 46.584<br />

-3.391<br />

IAS 39-Rücklage 0 0 0 0<br />

Noch nicht verwen<strong>de</strong>te Ergebnisse -2.118 -56 204 -148 -2.118<br />

Den Gesellschaftern <strong>de</strong>s Mutterunternehmens<br />

zustehen<strong>de</strong>s Eigenkapital 52.678 2.873 811 56.178<br />

Min<strong>de</strong>rheitenanteile 0 0<br />

Summe Eigenkapital 52.678 2.873 811 56.178<br />

Schul<strong>de</strong>n<br />

Langfristige Schul<strong>de</strong>n<br />

Rückstellungen 90 0 0 90<br />

Finanzverbindlichkeiten 21.955 132 0 22.087<br />

Latente Ertragsteuerverbindlichkeiten 3.249 0 0 3.249<br />

Kurzfristige Schul<strong>de</strong>n<br />

25.293 132 0 25.425<br />

Rückstellungen 2.899 0 0 2.899<br />

Finanzverbindlichkeiten 47.283 6.281 0 53.564<br />

Erhaltene Anzahlungen 5.610 0 0 5.610<br />

Laufen<strong>de</strong> Ertragsteuerverbindlichkeiten 2.060 10 0 2.070<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung 7.809 439 600 8.848<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbun<strong>de</strong>nen Unternehmen 0 295 0 -295 0<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 6.764 311 132 7.207<br />

72.426 7.336 732 80.199<br />

Summe Passiva 150.397 10.341 1.543 161.802<br />

Die wesentlichen Auswirkungen <strong>de</strong>r Pro-Forma-Einbeziehung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Geschäfte betreffen die<br />

zusätzlichen Immobilien <strong>de</strong>s Vorratsvermögens mit TEUR 9.579, <strong>de</strong>nen zusätzliche Finanzschul<strong>de</strong>n<br />

(Bankkredite), zu <strong>de</strong>ren Refinanzierung in Höhe von TEUR 6.413 gegenüberstehen. Die Zunahme <strong>de</strong>s<br />

Eigenkapitals (gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage) um zusammen TEUR 3.500 bil<strong>de</strong>t die für die<br />

Finanzierung <strong>de</strong>s Kaufpreises <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Geschäfte unterstellte Barkapitalerhöhung ab.


- 108 -<br />

XI. DIVIDENDENPOLITIK, ERGEBNIS UND DIVIDENDE JE AKTIE<br />

Die Anteile <strong>de</strong>r Aktionäre am auszuschütten<strong>de</strong>n Gewinn <strong>de</strong>r Gesellschaft bestimmen sich nach ihren<br />

Anteilen am Grundkapital, solange die Hauptversammlung nichts an<strong>de</strong>res beschließt. Die Beschluss-<br />

fassung über die Ausschüttung von Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n für ein Geschäftsjahr auf die Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

obliegt <strong>de</strong>r or<strong>de</strong>ntlichen Hauptversammlung, die im darauffolgen<strong>de</strong>n Geschäftsjahr stattfin<strong>de</strong>n soll, die<br />

auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat entschei<strong>de</strong>t. Vorzugsrechte bestehen bei <strong>de</strong>r Gesell-<br />

schaft nicht. Die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> wird sofort fällig, sofern nicht durch die Hauptversammlung im Einzelfall im<br />

Gewinnverwendungsbeschluss o<strong>de</strong>r generell durch Satzungsän<strong>de</strong>rungen etwas Abweichen<strong>de</strong>s be-<br />

schlossen wird. Der Anspruch auf Zahlung <strong>de</strong>r Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> verjährt nach drei Jahren, wobei die Verjäh-<br />

rungsfrist erst mit <strong>de</strong>m Schluss <strong>de</strong>s Jahres beginnt, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Gewinnverwendungsbeschluss gefasst<br />

wur<strong>de</strong>. Verjährte Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n verbleiben bei <strong>de</strong>r Gesellschaft.<br />

Die Ausschüttung einer Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> für ein Geschäftsjahr kann nur auf Grundlage eines im han<strong>de</strong>ls-<br />

rechtlichen Einzelabschluss <strong>de</strong>r Gesellschaft ausgewiesenen Bilanzgewinns erfolgen. Sämtliche Akti-<br />

en, die Gegenstand dieses Prospektes sind, sind mit voller Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nberechtigung ab <strong>de</strong>m 1. Juli<br />

2010 ausgestattet. Bei <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>s zur Ausschüttung zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Bilanzgewinns<br />

ist das Ergebnis <strong>de</strong>s Geschäftsjahres (<strong>de</strong>r Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag) um Gewinn-/<br />

Verlustvorträge <strong>de</strong>s Vorjahres sowie um Entnahmen aus bzw. Einstellungen in Rücklagen zu korrigie-<br />

ren. Bestimmte Rücklagen sind kraft Gesetzes zu bil<strong>de</strong>n. Stellen Vorstand und Aufsichtrat <strong>de</strong>n Jah-<br />

resabschluss fest, so können sie einen Betrag von bis zu 20 % <strong>de</strong>s Jahresüberschusses in an<strong>de</strong>re<br />

Gewinnrücklagen i.S.v. § 266 Abs. 3 A Nr. III.4 Han<strong>de</strong>lsgesetzbuch („HGB") einstellen. Stellt die<br />

Hauptversammlung <strong>de</strong>n Jahresabschluss fest, sind 20 % <strong>de</strong>s Jahresüberschusses in die Gewinnrück-<br />

lage einzustellen, bis diese Rücklage <strong>de</strong>n Betrag <strong>de</strong>s Grundkapitals erreicht hat. Bei <strong>de</strong>r Berechnung<br />

<strong>de</strong>s in an<strong>de</strong>re Gewinnrücklagen einzustellen<strong>de</strong>n Teils <strong>de</strong>s Jahresüberschusses sind Beträge, die in<br />

die gesetzliche Rücklage einzustellen sind, und ein Verlustvortrag vorab vom Jahresüberschuss ab-<br />

zuziehen. Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nbeschränkungen o<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>re Verfahren für gebietsfrem<strong>de</strong> Wertpapierinha-<br />

ber gibt es nicht.<br />

In <strong>de</strong>r Vergangenheit hat die Estavis AG keine Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n ausgeschüttet.<br />

Die Gesellschaft strebt zukünftig eine Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>npolitik an, die sowohl die Interessen <strong>de</strong>r Aktionäre<br />

als auch die allgemeine Lage <strong>de</strong>r Gesellschaft berücksichtigt. Zukünftige Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nzahlungen erfol-<br />

gen in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Ertragslage <strong>de</strong>r Gesellschaft, ihrer finanziellen Lage, <strong>de</strong>m Liquiditätsbe-<br />

darf, <strong>de</strong>r allgemeinen Geschäftslage <strong>de</strong>r Märkte, in <strong>de</strong>nen die Estavis-Gruppe aktiv ist, sowie <strong>de</strong>m<br />

steuerlichen und regulatorischen Umfeld.


XII. ORGANE<br />

- 109 -<br />

Die Organe <strong>de</strong>r Gesellschaft sind <strong>de</strong>r Vorstand, <strong>de</strong>r Aufsichtsrat und die Hauptversammlung. Die<br />

Kompetenzen dieser Organe sind im Aktiengesetz, <strong>de</strong>r Satzung sowie ggf. in Geschäftsordnungen für<br />

<strong>de</strong>n Vorstand und <strong>de</strong>n Aufsichtsrat geregelt.<br />

1. Überblick<br />

Der Vorstand führt die Geschäfte nach Maßgabe <strong>de</strong>r Gesetze, <strong>de</strong>r Satzung <strong>de</strong>r Gesellschaft, <strong>de</strong>r Ge-<br />

schäftsordnungen für <strong>de</strong>n Vorstand und <strong>de</strong>n Aufsichtsrat, soweit diese erlassen wur<strong>de</strong>n, sowie unter<br />

Berücksichtigung <strong>de</strong>r Beschlüsse <strong>de</strong>r Hauptversammlung und eines etwaigen Geschäftsverteilungs-<br />

planes. Er vertritt die Gesellschaft gegenüber Dritten. Der Vorstand hat zu gewährleisten, dass inner-<br />

halb <strong>de</strong>r Gesellschaft ein angemessenes Risikomanagement und ein internes Überwachungssystem<br />

eingerichtet und betrieben wird, damit <strong>de</strong>n Fortbestand <strong>de</strong>r Gesellschaft gefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Entwicklungen<br />

frühzeitig erkannt wer<strong>de</strong>n. Der Vorstand ist gegenüber <strong>de</strong>m Aufsichtsrat berichtspflichtig. Insbeson<strong>de</strong>-<br />

re ist <strong>de</strong>r Vorstand verpflichtet, <strong>de</strong>m Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die beab-<br />

sichtigte Geschäftspolitik und an<strong>de</strong>re grundsätzliche Fragen <strong>de</strong>r Unternehmensplanung, die Rentabili-<br />

tät <strong>de</strong>r Gesellschaft, <strong>de</strong>n Gang <strong>de</strong>r Geschäfte sowie die Geschäfte, die für die Rentabilität o<strong>de</strong>r Liqui-<br />

dität von erheblicher Be<strong>de</strong>utung sein können, zu berichten. Der Vorstand hat dabei auch Abweichun-<br />

gen <strong>de</strong>s Geschäftsverlaufes von <strong>de</strong>n aufgestellten Plänen und Zielen unter Angabe von Grün<strong>de</strong>n dar-<br />

zulegen. Außer<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Aufsichtsrates aus sonstigen wichtigen Anlässen zu<br />

berichten. Der Aufsichtsrat kann zu<strong>de</strong>m je<strong>de</strong>rzeit einen Bericht über die Angelegenheiten <strong>de</strong>r Gesell-<br />

schaft verlangen. In einer Geschäftsordnung für <strong>de</strong>n Vorstand kann bestimmt wer<strong>de</strong>n, dass für be-<br />

stimmte Geschäfte <strong>de</strong>r Vorstand <strong>de</strong>r Zustimmung <strong>de</strong>s Aufsichtsrates bedarf. Der Aufsichtsrat ist be-<br />

fugt, <strong>de</strong>n Kreis <strong>de</strong>r zustimmungsbedürftigen Geschäfte zu erweitern o<strong>de</strong>r einzuschränken.<br />

Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s wer<strong>de</strong>n vom Aufsichtsrat bestellt und abberufen. Die gleichzeitige Mit-<br />

gliedschaft in Vorstand und Aufsichtsrat ist grundsätzlich nicht zulässig. Der Aufsichtsrat hat <strong>de</strong>n Vor-<br />

stand bei <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s Unternehmens zu überwachen. Nach <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Aktiengesetz ist <strong>de</strong>r<br />

Aufsichtsrat nicht zur Geschäftsführung berechtigt.<br />

Den Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>s Aufsichtsrates obliegen Treue- und Sorgfaltspflichten ge-<br />

genüber <strong>de</strong>r Gesellschaft. Dabei ist von <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn dieser Organe ein weites Spektrum von Inte-<br />

ressen, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Gesellschaft, ihrer Aktionäre, ihrer Mitarbeiter und ihrer Gläubiger, zu be-<br />

achten. Der Vorstand muss insbeson<strong>de</strong>re die Rechte <strong>de</strong>r Aktionäre auf Gleichbehandlung und<br />

gleichmäßige Information berücksichtigen.<br />

Nach <strong>de</strong>utschem Recht ist es <strong>de</strong>n einzelnen Aktionären (wie je<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Person) untersagt, ihren<br />

Einfluss auf die Gesellschaft dazu zu benutzen, ein Mitglied <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrates


- 110 -<br />

zu einer für die Gesellschaft schädlichen Handlung zu bestimmen. Aktionäre mit einem beherrschen-<br />

<strong>de</strong>n Einfluss dürfen ihren Einfluss nicht dazu nutzen, die Gesellschaft zu veranlassen, gegen ihre Inte-<br />

ressen zu verstoßen, es sei <strong>de</strong>nn, die daraus entstehen<strong>de</strong>n Nachteile wer<strong>de</strong>n ausgeglichen. Wer vor-<br />

sätzlich unter Verwendung seines Einflusses auf die Gesellschaft ein Mitglied <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Aufsichtsrates, einen Prokuristen o<strong>de</strong>r einen Handlungsbevollmächtigten dazu veranlasst, zum<br />

Scha<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Gesellschaft o<strong>de</strong>r ihrer Aktionäre zu han<strong>de</strong>ln, ist <strong>de</strong>r Gesellschaft und <strong>de</strong>n Aktionären<br />

zum Ersatz <strong>de</strong>s ihnen daraus entstehen<strong>de</strong>n Scha<strong>de</strong>ns verpflichtet. Daneben haften die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Vorstan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>s Aufsichtsrates gesamtschuldnerisch, wenn sie unter Verletzung ihrer Pflichten<br />

gehan<strong>de</strong>lt haben.<br />

Verstoßen die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrates gegen ihre Pflichten, so haften die<br />

betreffen<strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>r gesamtschuldnerisch gegenüber <strong>de</strong>r Gesellschaft auf Scha<strong>de</strong>nsersatz. Es<br />

wur<strong>de</strong> für die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>s Aufsichtsrates eine Directors & Officers Versicherung<br />

(Vermögensscha<strong>de</strong>nhaftpflichtversicherung) abgeschlossen. Ersatzansprüche <strong>de</strong>r Gesellschaft kön-<br />

nen auch durch Aktionäre in eigenem Namen geltend gemacht wer<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m diese Aktionäre,<br />

<strong>de</strong>ren Anteile im Zeitpunkt <strong>de</strong>r Antragstellung zusammen 1 % <strong>de</strong>s Grundkapitals o<strong>de</strong>r einen anteiligen<br />

Betrag am Grundkapital von EUR 100.000,00 erreichen, erfolgreich ein Klagezulassungsverfahren<br />

betrieben haben. Die Gesellschaft kann erst drei Jahre nach <strong>de</strong>m Entstehen <strong>de</strong>s Anspruchs und nur<br />

dann auf Ersatzansprüche verzichten o<strong>de</strong>r sich darüber vergleichen, wenn die Aktionäre dies in <strong>de</strong>r<br />

Hauptversammlung mit einfacher Stimmenmehrheit beschließen und wenn nicht eine Min<strong>de</strong>rheit von<br />

Aktionären, <strong>de</strong>ren Anteile zusammen 10 % <strong>de</strong>s Grundkapitals erreichen o<strong>de</strong>r übersteigen, Wi<strong>de</strong>r-<br />

spruch zur Nie<strong>de</strong>rschrift erhebt.<br />

2. Vorstand<br />

a) Zusammensetzung, Beschlussfassung und Vertretung<br />

Gemäß <strong>de</strong>r Satzung <strong>de</strong>r Gesellschaft kann <strong>de</strong>r Vorstand <strong>de</strong>r Estavis AG aus einer o<strong>de</strong>r mehreren<br />

Personen bestehen. Die Anzahl <strong>de</strong>r Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r wird vom Aufsichtsrat bestimmt. Der Auf-<br />

sichtsrat kann ein Vorstandsmitglied zum Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s ernennen. Gegenwärtig be-<br />

steht <strong>de</strong>r Vorstand <strong>de</strong>r Gesellschaft aus zwei Mitglie<strong>de</strong>rn. Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s wer<strong>de</strong>n vom<br />

Aufsichtsrat für eine Amtszeit von höchstens fünf Jahren bestellt. Eine wie<strong>de</strong>rholte Bestellung o<strong>de</strong>r<br />

Verlängerung <strong>de</strong>r Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig. Der Aufsichtsrat kann die<br />

Bestellung eines Vorstandsmitglie<strong>de</strong>s vor Ablauf <strong>de</strong>r Amtszeit wi<strong>de</strong>rrufen, wenn ein wichtiger Grund<br />

vorliegt, etwa bei grober Pflichtverletzung o<strong>de</strong>r wenn die Hauptversammlung <strong>de</strong>m Vorstandsmitglied<br />

das Vertrauen entzieht.<br />

Durch Beschluss vom 22. Juni 2009 hat <strong>de</strong>r Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung für <strong>de</strong>n Vorstand <strong>de</strong>r<br />

Estavis AG erlassen.


- 111 -<br />

Die Beschlüsse <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s wer<strong>de</strong>n, soweit es an einer expliziten Regelung durch Gesetz, Sat-<br />

zung o<strong>de</strong>r Geschäftsordnung fehlt, mit einfacher Mehrheit <strong>de</strong>r abgegebenen Stimmen gefasst. Besteht<br />

<strong>de</strong>r Vorstand aus mehr als zwei Mitglie<strong>de</strong>rn, ist <strong>de</strong>r Vorstand nur beschlussfähig, wenn zwei Drittel<br />

seiner Mitglie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Beschlussfassung teilnehmen. Besteht <strong>de</strong>r Vorstand aus mehr als zwei Per-<br />

sonen und ist ein Vorsitzen<strong>de</strong>r bestellt, so gibt bei Stimmengleichheit die Stimme <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>n Ausschlag.<br />

Ist nur ein Vorstandsmitglied bestellt, vertritt dieses die Gesellschaft allein. Ist <strong>de</strong>r Vorstand aus meh-<br />

reren Mitglie<strong>de</strong>rn zusammengesetzt, so wird die Gesellschaft durch zwei Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r ein<br />

Vorstandsmitglied gemeinsam mit einem Prokuristen vertreten. Sind mehrere Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r<br />

bestellt, kann <strong>de</strong>r Aufsichtsrat bestimmen, dass einzelne o<strong>de</strong>r mehrere Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r einzelver-<br />

tretungsberechtigt sind und/ o<strong>de</strong>r berechtigt sind, im Namen <strong>de</strong>r Gesellschaft und als Vertreter eines<br />

Dritten Rechtsgeschäfte vorzunehmen (Mehrfachvertretung), § 181 2. Alt. BGB.<br />

b) Gegenwärtige Mitglie<strong>de</strong>r<br />

Dem Vorstand <strong>de</strong>r Gesellschaft gehören gegenwärtig an:<br />

Florian Lanz (*1974)<br />

Herr Lanz ist Diplom-Kaufmann. Nach seinem Studium an <strong>de</strong>r Universität St. Gallen begann er seine<br />

berufliche Laufbahn im Jahr 1998 bei Altium Capital (vormals Apax Partners Corporate Finance). Im<br />

Jahr 2002 grün<strong>de</strong>te er die Immobilien-Unternehmen LAGO invest GmbH und LAGO service GmbH.<br />

Von 2004 bis 2008 war Florian Lanz geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter einer bun<strong>de</strong>sweit tätigen Im-<br />

mobiliengesellschaft, die er als Joint Venture mit namhaften ausländischen Investorengruppen ge-<br />

grün<strong>de</strong>t hatte (GOAL service GmbH). Ab 2008 war Florian Lanz als Geschäftsführer <strong>de</strong>r Deutsche<br />

Wohnimmobilien und Anlagegesellschaft mbH (DEUWA) tätig. Florian Lanz wur<strong>de</strong> mit Wirkung vom 1.<br />

Juli 2009 zum Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Vorstands <strong>de</strong>r Estavis AG bestellt und verantwortet die Bereiche<br />

Strategie, Kommunikation und Key Accounting. Er wur<strong>de</strong> bis zum 30. Juni 2012 bestellt.<br />

Die folgen<strong>de</strong> Übersicht gibt die von Herrn Lanz in <strong>de</strong>n letzten fünf Jahren ausgeübten Funktionen als<br />

Mitglied eines Verwaltungs-, Geschäftsführungs- o<strong>de</strong>r Aufsichtsorgans o<strong>de</strong>r als Partner (d.h. Gesell-<br />

schafter einer Personengesellschaft) in Gesellschaften außerhalb <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe wie<strong>de</strong>r:<br />

Gesellschaft Funktion<br />

Deutsche Wohnimmobilien und Anlagegesellschaft mbH Geschäftsführer<br />

GOAL service GmbH Geschäftsführer (bis 2008)<br />

LAGO invest GmbH Geschäftsführer<br />

GOAL Construction GmbH Geschäftsführer (bis 2008)


Eric Mozanowski (*1966)<br />

- 112 -<br />

Herr Mozanowski ist Kaufmann <strong>de</strong>r Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Seit 1987 war er als ge-<br />

schäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter verschie<strong>de</strong>ner Immobilienunternehmen tätig. Von 2002 bis 2007 war<br />

Eric Mozanowski Gesellschafter <strong>de</strong>r B&V Bauträger- und Vertriebsgesellschaft für Immobilien mbH,<br />

Berlin (B&V). Nach <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r B&V durch die Estavis AG im Oktober 2007 fungierte Eric<br />

Mozanowski als Geschäftsführer. Eric Mozanowski wur<strong>de</strong> am 1. Oktober 2008 zum Vorstand <strong>de</strong>r<br />

Estavis AG bestellt und verantwortet das Geschäft mit Privatanlegern. Er wur<strong>de</strong> bis zum 31. Dezem-<br />

ber 2011 bestellt.<br />

Die folgen<strong>de</strong> Übersicht gibt die einzige von Herrn Mozanowski in <strong>de</strong>n letzten fünf Jahren ausgeübten<br />

Funktion als Mitglied eines Verwaltungs-, Geschäftsführungs- o<strong>de</strong>r Aufsichtsorgans o<strong>de</strong>r als Partner<br />

(d.h. Gesellschafter einer Personengesellschaft) in Gesellschaften außerhalb <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe<br />

wie<strong>de</strong>r:<br />

Gesellschaft Funktion<br />

B&V Bauträger- und Vertriebsgesellschaft für Immobilien<br />

mbH<br />

Geschäftsführer<br />

Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorstands sind unter <strong>de</strong>r Geschäftsadresse <strong>de</strong>r Gesellschaft erreichbar.<br />

c) Dienstverträge<br />

Die Anstellungsverträge von Herrn Florian Lanz und Herrn Eric Mozanowski mit <strong>de</strong>r Estavis AG sind<br />

bis zum 30. Juni 2012 bzw. zum 31. Dezember 2011 fest abgeschlossen. Im Falle <strong>de</strong>r Verlängerung<br />

<strong>de</strong>r Amtszeit als Vorstand <strong>de</strong>r Gesellschaft verlängert sich <strong>de</strong>r Vertrag bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Verlängerung<br />

<strong>de</strong>r Amtsperio<strong>de</strong>. Über die Wie<strong>de</strong>rbestellung <strong>de</strong>s Vorstands soll spätestens sechs Monate vor Ablauf<br />

<strong>de</strong>r Amtszeit entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Der Dienstvertrag kann je<strong>de</strong>rzeit aus wichtigem Grun<strong>de</strong> gekündigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Als wichtiger Grund für die Kündigung seitens <strong>de</strong>r Gesellschaft gelten auch die Grün<strong>de</strong>, die<br />

gemäß § 84 Abs. 3 AktG eine Abberufung <strong>de</strong>s Vorstands als Vorstandsmitglied rechtfertigen wür<strong>de</strong>n.<br />

Die Kündigung bedarf <strong>de</strong>r Schriftform. Nach <strong>de</strong>n jeweiligen Dienstverträgen sind die Vorstandsmitglie-<br />

<strong>de</strong>r verpflichtet, auf Wunsch <strong>de</strong>s Vorstands o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrates Aufsichtsratsmandate o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>-<br />

re Ämter in Gesellschaften, an <strong>de</strong>nen die Gesellschaft unmittelbar o<strong>de</strong>r mittelbar beteiligt ist, sowie<br />

eine Tätigkeit in Verbän<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nen die Gesellschaft aufgrund ihrer geschäftlichen Betätigung ange-<br />

hört, o<strong>de</strong>r ein Ehrenamt in Verwaltung und Rechtsprechung zu übernehmen. Die <strong>de</strong>rzeitigen Dienst-<br />

verträge <strong>de</strong>r Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r sehen bei Beendigung <strong>de</strong>s jeweiligen Dienstvertrages keine beson-<br />

<strong>de</strong>ren Vergünstigungen vor. Im Übrigen gibt es keine Dienstleistungsverträge zwischen <strong>de</strong>n Vorstän-<br />

<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Gesellschaft bzw. ihren Tochtergesellschaften, die bei Beendigung <strong>de</strong>s Dienstleistungs-<br />

verhältnisses Vergünstigungen vorsehen.


- 113 -<br />

Dem Vorstand ist es untersagt, für einen Zeitraum von zwei Jahren nach Beendigung <strong>de</strong>s Vertrages<br />

für ein Unternehmen tätig zu wer<strong>de</strong>n, das mit <strong>de</strong>r Gesellschaft o<strong>de</strong>r einem mit ihr verbun<strong>de</strong>nen Unter-<br />

nehmen im Wettbewerb steht, sich an solchem Unternehmen zu beteiligen - we<strong>de</strong>r unmittelbar noch<br />

mittelbar - o<strong>de</strong>r freiberuflich o<strong>de</strong>r beratend für ein solches Unternehmen tätig zu wer<strong>de</strong>n („nachver-<br />

tragliches Wettbewerbsverbot“). Ebenso ist es <strong>de</strong>m Vorstand untersagt, sich an einem Unterneh-<br />

men zu beteiligen, das in wesentlichem Umfang Geschäftsbeziehungen zu <strong>de</strong>r Gesellschaft o<strong>de</strong>r ei-<br />

nem mit ihr verbun<strong>de</strong>nen Unternehmen unterhält. Ausgenommen von diesem Wettbewerbsverbot sind<br />

Beteiligungen an börsennotierten Aktiengesellschaften, sofern diese nicht mehr als 2 % <strong>de</strong>s Grundka-<br />

pitals dieser Aktiengesellschaft betragen. Für die Dauer <strong>de</strong>s nachvertraglichen Wettbewerbsverbotes<br />

zahlt die Gesellschaft <strong>de</strong>m Vorstand eine Entschädigung in Höhe von 50 % <strong>de</strong>r zuletzt gezogenen<br />

Festvergütung. Die so errechnete Entschädigung wird in monatlichen Teilbeträgen zum Monatsen<strong>de</strong><br />

gezahlt. Auf die Karenzentschädigung wird angerechnet, was <strong>de</strong>r Vorstand durch an<strong>de</strong>rweitige Ver-<br />

wertung seiner Arbeitskraft erwirbt o<strong>de</strong>r zu erwerben böswillig unterlässt, soweit die Entschädigung<br />

unter Hinzurechnung dieses Betrages die Höhe <strong>de</strong>r zuletzt gezogenen vertragsmäßigen Leistungen<br />

<strong>de</strong>r Festvergütung um mehr als 10 % übersteigt. Ist <strong>de</strong>r Vorstand durch das Wettbewerbsverbot zu<br />

einer Wohnsitzverlegung gezwungen, fin<strong>de</strong>t eine Anrechnung erst ab Überschreitung <strong>de</strong>s genannten<br />

Betrages um mehr als 25 % statt. Der Vorstand ist verpflichtet, <strong>de</strong>r Gesellschaft Auskunft über seine<br />

an<strong>de</strong>rweitigen Verdienste zu erteilen.<br />

Die Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r erhalten als Vergütung für ihre Tätigkeiten ein jährliches Grundgehalt in Höhe<br />

von EUR 220.000,00 brutto. Beginnt o<strong>de</strong>r en<strong>de</strong>t die Tätigkeit <strong>de</strong>s Vorstands innerhalb <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>n<br />

Jahres, wird das Grundgehalt für diesen Zeitraum anteilig berechnet. Das Grundgehalt wird in zwölf<br />

gleichen Raten unter Einbehaltung <strong>de</strong>r gesetzlichen Abzüge am En<strong>de</strong> eines je<strong>de</strong>n Kalen<strong>de</strong>rmonats<br />

gezahlt, letztmalig für <strong>de</strong>n vollen Monat, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Dienstvertrag en<strong>de</strong>t. Darüber hinaus erhalten die<br />

Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r eine variable Vergütung für je<strong>de</strong>s Geschäftsjahr <strong>de</strong>r Gesellschaft. Gehört <strong>de</strong>r<br />

Vorstand nicht während <strong>de</strong>s gesamten Geschäftsjahres <strong>de</strong>r Gesellschaft an, so wird die variable Ver-<br />

gütung für diesen Zeitraum angerechnet. Die variable Vergütung beträgt 0,70 % <strong>de</strong>s konsolidierten<br />

EBITs (Earnings Before Interest and Taxes) <strong>de</strong>r Gesellschaft für das betreffen<strong>de</strong> Geschäftsjahr. Die<br />

Auszahlung <strong>de</strong>r variablen Vergütung erfolgt immer in <strong>de</strong>m auf die Feststellung <strong>de</strong>s Jahresabschlusses<br />

<strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n Geschäftsjahres folgen<strong>de</strong>n Kalen<strong>de</strong>rmonat.<br />

Herr Eric Mozanowski erhält eine Tantieme, <strong>de</strong>ren Höhe <strong>de</strong>r Aufsichtsrat jeweils vor Feststellung <strong>de</strong>s<br />

Jahresabschlusses nach seinem billigen Ermessen festsetzt; diese Tantieme ist zehn Tage nach einer<br />

solchen Festsetzung fällig. Die Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r haben Anspruch auf Ersatz aller im Interesse <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft gemachten Aufwendungen. Reisekosten und sonstige Aufwendungen wer<strong>de</strong>n gegen<br />

Vorlage von Belegen in voller Höhe erstattet. Weiterhin erhalten die Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r die Beiträge,<br />

die auf Grund <strong>de</strong>r Vorschriften <strong>de</strong>s Sozialversicherungsrechts für sie zu zahlen wären („Arbeitgeber-<br />

anteile“), wenn dieser <strong>de</strong>r gesetzlichen Sozialversicherungspflicht unterliegen wür<strong>de</strong>, jedoch nicht


- 114 -<br />

mehr, als die gesetzlich vorgesehenen Arbeitgeberbeiträge. Als Berechnungsbasis gelten die jeweils<br />

gültigen maximalen Beitragssätze für Pflichtversicherte bei <strong>de</strong>r gesetzlichen Rentenversicherung, <strong>de</strong>r<br />

gesetzlichen Krankenversicherung und <strong>de</strong>r gesetzlichen Pflegeversicherung. Etwaige Lohnsteuern auf<br />

Sachbezüge tragen die Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r selbst, und sie wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Gesellschaft nach Maß-<br />

gabe <strong>de</strong>r lohnsteuerrechtlichen Vorschriften einbehalten und abgeführt. Die Gesellschaft gewährt <strong>de</strong>n<br />

Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn keine Pension o<strong>de</strong>r vergleichbare Leistungen. Den Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn wird für<br />

ihre Tätigkeit ein angemessener Dienstwagen (monatliche Leasingrate inkl. Kfz-Versicherung bis ma-<br />

ximal EUR 1.500,00 ohne Umsatzsteuer) zur Verfügung gestellt, <strong>de</strong>r auch zu privaten Zwecken ge-<br />

nutzt wer<strong>de</strong>n kann. Die Einkommensteuer auf <strong>de</strong>n geldwerten Vorteil <strong>de</strong>r Privatnutzung trägt <strong>de</strong>r Vor-<br />

stand.<br />

Nach Ablauf von zwei Jahren nach Wirksamwer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Vertrages von Herr Florian Lanz wird die<br />

Höhe <strong>de</strong>r Vergütung überprüft und in angemessener Weise angepasst.<br />

Bei einer vorübergehen<strong>de</strong>n Arbeitsunfähigkeit, die durch Krankheit, Unfall o<strong>de</strong>r aus einem an<strong>de</strong>ren<br />

vom Vorstand nicht verschul<strong>de</strong>ten Grund eintritt, wer<strong>de</strong>n die Festbezüge im Fall von Herrn Florian<br />

Lanz für die Dauer von drei Monaten, und im Fall von Herrn Mozanowski von sechs Monaten, längs-<br />

tens aber bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Dienstvertrages, in unverän<strong>de</strong>rter Höhe fortgezahlt. Stirbt das Vor-<br />

standsmitglied während <strong>de</strong>r Dauer <strong>de</strong>s Dienstvertrages, so hat die Witwe Anspruch auf unvermin<strong>de</strong>rte<br />

Gewährung <strong>de</strong>s Gehaltes für <strong>de</strong>n Sterbemonat und, im Fall von Herrn Lanz, für die drei darauffolgen-<br />

<strong>de</strong>n Monate, im Fall von Herrn Mozanowski für die darauffolgen<strong>de</strong>n sechs Monate, längstens aber bis<br />

zur Beendigung <strong>de</strong>s Dienstvertrages. Hinterlassen die Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r keine Witwe, so sind die<br />

vorbezeichneten Bezüge <strong>de</strong>njenigen Personen auszubezahlen, an die <strong>de</strong>r Verstorbene Unterhaltszah-<br />

lungen geleistet hat.<br />

Die Gesellschaft versichert die Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r für die Dauer <strong>de</strong>r Anstellung gegen Unfall (To<strong>de</strong>s-<br />

und Invaliditätsfall) mit Deckungssummen von EUR 500.000,00.<br />

Im Geschäftsjahr 2009/2010 haben die in diesem Zeitraum amtieren<strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorstands die<br />

folgen<strong>de</strong>n Vergütungen in EUR erhalten:<br />

erfolgsunabhängig erfolgsabhängig Gesamt<br />

Florian Lanz 237.511,85 33.279,75 270.791,60<br />

Eric Mozanowski 219.996,00 33.279,75 253.275,75<br />

Corina Büchold (bis<br />

31. Dezember 2009)<br />

Hans Wittmann (bis 31.<br />

Dezember 2009)<br />

115.257,18 16.640,50 131.897,68<br />

116.835,00 23.590,00 140.425,00<br />

Gesamt 689.600,03 106.790,00 796.390,03


- 115 -<br />

Die Vorstandsdienstverträge sehen bei Beendigung <strong>de</strong>s Vertrags keine Vergünstigungen für die Vor-<br />

standsmitglie<strong>de</strong>r vor.<br />

d) Kredite, Aktienbesitz, sonstige Rechtsbeziehungen und Interessenkonflikte<br />

Den Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Vorstands wur<strong>de</strong>n im Geschäftsjahr 2009/2010 keine Kredite gewährt.<br />

Gegen die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n letzten fünf Jahren keinerlei Sanktionen wegen<br />

<strong>de</strong>r Verletzung in- o<strong>de</strong>r ausländischer Bestimmungen <strong>de</strong>s Straf- o<strong>de</strong>r Kapitalmarktrechtes verhängt,<br />

insbeson<strong>de</strong>re erfolgten keine Schuldsprüche in Bezug auf betrügerische Straftaten gegen die Mitglie-<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorstands. Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s waren in <strong>de</strong>n letzten fünf Jahren nicht an Insolven-<br />

zen, Insolvenzverwaltungen o<strong>de</strong>r Liquidationen beteiligt. Gegen die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s wur<strong>de</strong>n<br />

keinerlei öffentliche Anschuldigungen erhoben und/o<strong>de</strong>r Sanktionen von Seiten <strong>de</strong>r gesetzlichen Be-<br />

hör<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Regulierungsbehör<strong>de</strong>n (einschließlich bestimmter Berufsverbän<strong>de</strong>) verhängt, noch<br />

wur<strong>de</strong>n sie jemals durch ein Gericht für die Mitgliedschaft in einem Verwaltungs-, Geschäftsführungs-<br />

o<strong>de</strong>r Aufsichtsorgan einer Gesellschaft o<strong>de</strong>r für ihre Tätigkeit im Management o<strong>de</strong>r die Führung <strong>de</strong>r<br />

Geschäfte einer Gesellschaft als untauglich angesehen.<br />

Der Aktienbesitz <strong>de</strong>r Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r sowie Geschäfte und Rechtsbeziehungen zwischen <strong>de</strong>n<br />

Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>r Estavis AG wer<strong>de</strong>n im Abschnitt „Hauptaktionäre und Geschäfte und<br />

Rechtsbeziehungen mit nahe stehen<strong>de</strong>n Personen" dargestellt. Wie sich aus <strong>de</strong>n Darlegungen im<br />

vorgenannten Abschnitt ergibt, haben sich die Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r Eric Mozanowski und Florian Lanz<br />

für Verbindlichkeiten von Gesellschaften <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe persönlich verbürgt. Weiterhin hat Herr<br />

Mozanowski mehreren Gesellschaften <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe Darlehen gewährt. Darüber hinaus hat eine<br />

Gesellschaft ein Darlehen gewährt, die von <strong>de</strong>m Vorstandsmitglied Florian Lanz kontrolliert wird. So-<br />

mit ist es nicht auszuschließen, dass es zu Interessenkonflikten <strong>de</strong>r Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r aus diesen<br />

Verträgen in Bezug auf ihre Verpflichtungen gegenüber <strong>de</strong>r Emittentin kommen kann, insbeson<strong>de</strong>re<br />

wenn die Emittentin ihre Zahlungsverpflichtungen aus <strong>de</strong>n Darlehen die von Vorstän<strong>de</strong>n gewährt o<strong>de</strong>r<br />

verbürgt wur<strong>de</strong>n nicht erfüllt o<strong>de</strong>r es zu Uneinigkeiten über <strong>de</strong>n Vertragsinhalt o<strong>de</strong>r die Vertragserfül-<br />

lung kommt. Über diese potenziellen Interessenkonflikte hinaus gibt es keine potenziellen Interessen-<br />

konflikte zwischen <strong>de</strong>n privaten Interessen <strong>de</strong>r Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r ihren sonstigen Verpflichtun-<br />

gen in Bezug auf ihre Verpflichtungen gegenüber <strong>de</strong>r Estavis AG.<br />

Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorstands sind unter <strong>de</strong>r Geschäftsadresse <strong>de</strong>r Gesellschaft erreichbar.<br />

Es bestehen keine verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Vorstands unter-<br />

einan<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r zwischen <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Vorstands und <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Aufsichtsrates.


3. Aufsichtsrat<br />

- 116 -<br />

a) Zusammensetzung, Beschlussfassung und Ausschüsse<br />

Der Aufsichtsrat besteht aus drei Mitglie<strong>de</strong>rn, die von <strong>de</strong>r Hauptversammlung gewählt wer<strong>de</strong>n. Soweit<br />

die Hauptversammlung nicht bei <strong>de</strong>r Wahl einen kürzeren Zeitraum beschließt, erfolgt die Wahl <strong>de</strong>r<br />

Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>r und gegebenenfalls ihrer Ersatzmitglie<strong>de</strong>r gemäß <strong>de</strong>r Satzung <strong>de</strong>r Gesell-<br />

schaft für die Zeit bis zur Beendigung <strong>de</strong>rjenigen Hauptversammlung, die über die Entlastung <strong>de</strong>s<br />

Aufsichtsrates für das vierte Geschäftsjahr nach <strong>de</strong>m Beginn <strong>de</strong>r Amtszeit beschließt, wobei das Ge-<br />

schäftsjahr, in <strong>de</strong>m die Amtszeit beginnt, nicht mitgerechnet wird. Die Hauptsammlung kann auch eine<br />

kürzere Amtszeit bestimmen. Eine Wie<strong>de</strong>rwahl ist, auch mehrfach, zulässig. Die Hauptversammlung<br />

kann mit <strong>de</strong>r Wahl eines Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>s gleichzeitig ein Ersatzmitglied wählen, das in <strong>de</strong>n<br />

Aufsichtsrat nachrückt, wenn ein Aufsichtsratsmitglied vorzeitig ausschei<strong>de</strong>t, ohne dass ein Nachfol-<br />

ger bestellt ist. Tritt ein Ersatzmitglied an die Stelle eines ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>s, so<br />

erlischt das Amt mit Beendigung <strong>de</strong>r nächsten Hauptversammlung, die nach seinem Amtsantritt statt-<br />

fin<strong>de</strong>t. Fin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r nächsten Hauptversammlung keine Ersatzwahl statt, so verlängert sich die Amts-<br />

zeit bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Amtszeit <strong>de</strong>s vorzeitig ausgeschie<strong>de</strong>nen Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>s. Ersatzwahlen<br />

erfolgen für <strong>de</strong>n Rest <strong>de</strong>r Amtszeit <strong>de</strong>s ausgeschie<strong>de</strong>nen Mitglieds. Aufsichtsratsmitglied kann gemäß<br />

§ 100 AktG nicht sein, wer (i) bereits in 10 Han<strong>de</strong>lsgesellschaften, die gesetzlich einen Aufsichtsrat zu<br />

bil<strong>de</strong>n haben, Aufsichtsratmitglied ist, (ii) gesetzlicher Vertreter eines von <strong>de</strong>r Gesellschaft abhängigen<br />

Unternehmens ist, (iii) gesetzlicher Vertreter einer an<strong>de</strong>ren Kapitalgesellschaft ist, <strong>de</strong>ren Aufsichtsrat<br />

ein Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r Gesellschaft angehört. Mitglied <strong>de</strong>s Aufsichtsrats kann kein ehemaliges<br />

Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r Gesellschaft wer<strong>de</strong>n, wenn bereits zwei Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>r ehemalige Mit-<br />

glie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorstands sind. Aufsichtsratsmitglied kann ferner nicht sein, wer <strong>de</strong>m Vorstand einer bör-<br />

sennotierten Gesellschaft angehört und bereits fünf Aufsichtsratsmandate in konzernexternen börsen-<br />

notierten Gesellschaften wahrnimmt o<strong>de</strong>r Organ- o<strong>de</strong>r Beratungsfunktionen bei wesentlichen Wettbe-<br />

werbern <strong>de</strong>s Unternehmens ausübt. § 100 Abs. 4 AktG bleibt unberührt. Nach <strong>de</strong>r Satzung können die<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrates ihr Amt auch ohne Angaben von Grün<strong>de</strong>n durch einen an <strong>de</strong>n Vorsit-<br />

zen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Aufsichtsrates o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Vorstand zu richten<strong>de</strong> schriftliche Erklärung unter Einhaltung<br />

einer Frist von vier Wochen nie<strong>de</strong>rlegen. Das Recht zur Amtsnie<strong>de</strong>rlegung aus wichtigem Grund bleibt<br />

hiervon unberührt. Bei Vorliegen eines wichtigen Grun<strong>de</strong>s kann die Nie<strong>de</strong>rlegung fristlos erfolgen.<br />

Im Anschluss an die Hauptversammlung, in <strong>de</strong>r alle von <strong>de</strong>r Hauptversammlung zu wählen<strong>de</strong>n Auf-<br />

sichtsratsmitglie<strong>de</strong>r neu gewählt wor<strong>de</strong>n sind, fin<strong>de</strong>t eine Aufsichtsratssitzung statt, zu <strong>de</strong>r es einer<br />

beson<strong>de</strong>ren Einladung nicht bedarf. In dieser Sitzung wählt <strong>de</strong>r Aufsichtsrat einen Vorsitzen<strong>de</strong>n und<br />

einen Stellvertreter für die gesamte Amtszeit <strong>de</strong>s Aufsichtsrates. Die Amtszeit <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n und<br />

<strong>de</strong>s Stellvertreters entspricht ihrer Amtszeit als Mitglied <strong>de</strong>s Aufsichtsrates. Schei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r sein Stellvertreter vor Ablauf <strong>de</strong>r Amtszeit aus seinem Amt aus, so hat <strong>de</strong>r Aufsichtsrat unverzüg-<br />

lich eine Neuwahl für die restliche Amtszeit <strong>de</strong>s Ausgeschie<strong>de</strong>nen vorzunehmen. Der Aufsichtsrats-


- 117 -<br />

vorsitzen<strong>de</strong> ist berechtigt, namens <strong>de</strong>s Aufsichtsrates an diesen gerichtete Erklärungen in Empfang zu<br />

nehmen und die zur Durchführung <strong>de</strong>r Beschlüsse erfor<strong>de</strong>rlichen Erklärungen abzugeben.<br />

Gemäß § 110 AktG muss <strong>de</strong>r Aufsichtsrat zwei Sitzungen im Kalen<strong>de</strong>rhalbjahr abhalten. Dem Auf-<br />

sichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>n obliegt die Einberufung <strong>de</strong>r Aufsichtsratssitzungen. Die Sitzungen <strong>de</strong>s Auf-<br />

sichtsrates wer<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n mit einer Frist von 14 Tagen schriftlich einberufen, wobei<br />

<strong>de</strong>r Tag <strong>de</strong>r Absendung <strong>de</strong>r Einladung und <strong>de</strong>r Tag <strong>de</strong>r Sitzung nicht mitgerechnet wer<strong>de</strong>n. In drin-<br />

gen<strong>de</strong>n Fällen kann <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> die Frist abkürzen und mündlich, fernmündlich, fernschriftlich<br />

o<strong>de</strong>r telegrafisch o<strong>de</strong>r per Email einberufen.<br />

Außerhalb von Sitzungen ist schriftliche, telefonische, per (Computer) Fax, Email o<strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>okonferenz<br />

erfolgen<strong>de</strong> Beschlussfassung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats zulässig.<br />

Die Beschlüsse <strong>de</strong>s Aufsichtsrates wer<strong>de</strong>n in Sitzungen gefasst. Über die Form <strong>de</strong>r Beschlussfassung<br />

entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>.<br />

Der Aufsichtsrat ist beschlussfähig, wenn die Hälfte <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>nen er nach Gesetz o<strong>de</strong>r<br />

Satzung insgesamt zu bestehen hat, min<strong>de</strong>stens jedoch drei Mitglie<strong>de</strong>r, an <strong>de</strong>r Beschlussfassung<br />

teilnehmen und sich unter ihnen <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r sein Stellvertreter befin<strong>de</strong>t. Ein Mitglied nimmt<br />

auch dann an <strong>de</strong>r Beschlussfassung teil, wenn es sich in <strong>de</strong>r Abstimmung <strong>de</strong>r Stimme enthält. Die<br />

Beschlüsse bedürfen <strong>de</strong>r Mehrheit <strong>de</strong>r abgegebenen Stimmen. Bei Wahlen genügt die verhältnismä-<br />

ßige Mehrheit. Dabei gilt die Stimmenthaltung nicht als Stimmabgabe. Bei Stimmengleichheit gibt die<br />

Stimme <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r – falls <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> nicht an <strong>de</strong>r Beschlussfassung teilnimmt – die<br />

Stimme <strong>de</strong>s Stellvertreters <strong>de</strong>n Ausschlag. Das gilt auch bei Wahlen. Die Art <strong>de</strong>r Abstimmung be-<br />

stimmt <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>. Über die Sitzungen <strong>de</strong>s Aufsichtsrates ist eine Nie<strong>de</strong>rschrift anzufertigen, die<br />

vom Vorsitzen<strong>de</strong>n zu unterzeichnen ist. Dies gilt entsprechend für schriftlich, telefonisch, per (Compu-<br />

ter) Fax, Email o<strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>okonferenz gefassten Beschlüsse.<br />

Nach <strong>de</strong>r Satzung <strong>de</strong>r Gesellschaft kann sich <strong>de</strong>r Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung geben. Der<br />

Aufsichtsrat hat sich am 25. August 2006 eine Geschäftsordnung gegeben.<br />

Der Aufsichtsrat <strong>de</strong>r Estavis AG hat keine Ausschüsse gebil<strong>de</strong>t.<br />

b) Gegenwärtige Mitglie<strong>de</strong>r<br />

Die Namen und Haupttätigkeiten <strong>de</strong>r gegenwärtigen Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrates <strong>de</strong>r Estavis AG<br />

sind:


- 118 -<br />

Name Tätigkeiten außerhalb <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe<br />

Dr. Karl-Josef Stöhr Rechtsanwalt<br />

Michael Kremer selbstständiger Unternehmensberater<br />

John W. Cutts Geschäftsführer Pall Mall Capital<br />

Lebensläufe<br />

Dr. Karl-Josef Stöhr (*11. März 1960)<br />

Herr Dr. Karl-Josef Stöhr ist seit <strong>de</strong>m Bestehen <strong>de</strong>r Estavis AG Mitglied <strong>de</strong>s Aufsichtsrates <strong>de</strong>r Gesell-<br />

schaft. Herr Dr. Karl-Josef Stöhr studierte Rechtswissenschaften an <strong>de</strong>r Freien Universität Berlin. Seit<br />

1990 ist er als Rechtsanwalt zugelassen. Seit 2006 ist er in <strong>de</strong>r Sozietät Heuking Kühn Lüer Wojtek<br />

Partnerschaftsgesellschaft von Rechtsanwälten Steuerberatern Attorney-at-Law in Berlin tätig und<br />

Gesellschafter.<br />

Die folgen<strong>de</strong> Übersicht gibt die von Herrn Dr. Stöhr in <strong>de</strong>n letzten fünf Jahren ausgeübten Funktionen<br />

als Mitglied eines Verwaltungs-, Geschäftsführungs- o<strong>de</strong>r Aufsichtsorgans o<strong>de</strong>r Gesellschafter einer<br />

Personengesellschaft (Partner) in an<strong>de</strong>ren Gesellschaften außerhalb <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe wie<strong>de</strong>r:<br />

Gesellschaft Funktion<br />

Sozietät Heuking Kühn Lüer Wojtek Partnerschaftsgesell-<br />

schaft von Rechtsanwälten Steuerberatern Attorney-at-<br />

Law, Berlin (seit 2006)<br />

Partner<br />

Haus+Grund Immobilien-Rente AG (2002 bis 2005) Aufsichtsratsmitglied<br />

Michael Kremer (*11. September 1951)<br />

Herr Michael Kremer hat nach <strong>de</strong>m Studium <strong>de</strong>r Betriebswirtschaftslehre an <strong>de</strong>r Ruhr-Universität in<br />

Bochum seine Karriere 1977 bei <strong>de</strong>r Deutsche Bank AG begonnen, bei <strong>de</strong>r er zuletzt als Senior-VP<br />

Corporate Credit Risk Management tätig war, bevor er 1996 zur BFG Bank AG als Member of Board<br />

Real Estate and Corporate Finance wechselte. Im Jahr 2000 wechselte Herr Kremer vorübergehend<br />

als stellvertreten<strong>de</strong>r Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r und Finanzvorstand zur Aareal Bank AG und sodann im<br />

Jahr 2003 als Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Geschäftsführung zur DB Real Estate Management GmbH. Bis Okto-<br />

ber 2006 war er Geschäftsführer <strong>de</strong>r London & Regional Properties GmbH. Von März 2007 bis 28.<br />

Februar 2009 war er Managing Director <strong>de</strong>r Strategic Value Partners (Deutschland) GmbH. Herr Mi-<br />

chael Kremer ist seit <strong>de</strong>m Bestehen <strong>de</strong>r Estavis AG Mitglied <strong>de</strong>s Aufsichtsrates <strong>de</strong>r Gesellschaft. Herr<br />

Kremer ist Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrats <strong>de</strong>r Deutsche Operating Leasing AG und Mitglied <strong>de</strong>s Auf-<br />

sichtsrats <strong>de</strong>r Aveco Holding AG.


- 119 -<br />

Die folgen<strong>de</strong> Übersicht gibt die von Herrn Kremer in <strong>de</strong>n letzten fünf Jahren ausgeübten Funktionen<br />

als Mitglied eines Verwaltungs-, Geschäftsführungs- o<strong>de</strong>r Aufsichtsorgans o<strong>de</strong>r als Partner (d.h. Ge-<br />

sellschafter einer Personengesellschaft) in Gesellschaften außerhalb <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe wie<strong>de</strong>r:<br />

Gesellschaft Funktion<br />

Deutsche Operating Leasing AG Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

Aveco Holding AG Aufsichtsratsmitglied<br />

Strategic Value Partners (Deutschland) GmbH Geschäftsführer (bis Februar 2009)<br />

John W. Cutts (*27. September 1950)<br />

Herr Cutts ist Ingenieur und MBA. Er war Geschäftsführer <strong>de</strong>r EUPIC Services B.V. Amsterdam, <strong>de</strong>r<br />

EBC Amro Bank, London, <strong>de</strong>r Samuel Montagu & Co., London und <strong>de</strong>r WestMerchant Bank. Seit<br />

2000 ist er Geschäftsführer <strong>de</strong>r Pall Mall Capital, London, einer Investment Banking Gesellschaft, die<br />

hauptsächlich nicht börsennotierte Unternehmen und Privatinvestoren berät.<br />

Die folgen<strong>de</strong> Übersicht gibt die von Herrn Cutts in <strong>de</strong>n letzten fünf Jahren ausgeübten Funktionen als<br />

Mitglied eines Verwaltungs-, Geschäftsführungs- o<strong>de</strong>r Aufsichtsorgans o<strong>de</strong>r als Partner (d.h. Gesell-<br />

schafter einer Personengesellschaft) in Gesellschaften außerhalb <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe wie<strong>de</strong>r:<br />

Gesellschaft Funktion<br />

Pall Mall Alliance Ltd Director<br />

Pall Mall Capital Ltd Director<br />

Pall Mall Capital Holdings Ltd Director<br />

Pall Mall Capital Markets Ltd Director<br />

Pall Mall Capital Operations Ltd Director<br />

BPL Employee Trustees Ltd Director<br />

BPL (Holdings) Ltd Director<br />

BPL Share Participation Trustees Ltd Director<br />

Crownhill Estates Ltd Director<br />

Florin Court Freehold Ltd Gesellschafter<br />

Florin Court Management Ltd Director<br />

Osmose Ltd Director<br />

Pall Mall (Deutschland) Capital GmbH Geschäftsführer<br />

Pall Mall Capital Netherlands BV (Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>) Director<br />

Pall Mall Capital Ltd SAS (Frankreich) Director<br />

Dussmann AG & Co. KGaA Aufsichtsrat<br />

Cardinal Partners Ltd (Guernsey) Director<br />

DCM Holdings (Jersey) Ltd Director


- 120 -<br />

Gesellschaft Funktion<br />

DCM-Online (Jersey) Ltd Director<br />

Octavian King Holdings NV (Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>) Director<br />

Queen Resi<strong>de</strong>nces Investment BV (Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>) Director<br />

Queen Resi<strong>de</strong>nces Investment SA (Spanien) Director<br />

Sameer Telekom Holdings BV (Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>) Director<br />

Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrates sind über die Geschäftsadresse <strong>de</strong>r Gesellschaft zu erreichen. Sie<br />

sind jeweils bis zum Ablauf <strong>de</strong>r Hauptversammlung, die über die Entlastung <strong>de</strong>r Aufsichtsratsmitglie-<br />

<strong>de</strong>r für das Geschäftsjahr 2013/2014 beschließt, bestellt.<br />

c) Vergütung<br />

Die Vergütung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats setzt sich aus einer festen sowie einer erfolgsorientierten Vergütung<br />

zusammen. Außer<strong>de</strong>m erhalten die Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>r Ersatz für die ihnen bei <strong>de</strong>r Wahrnehmung<br />

ihres Amtes entstehen<strong>de</strong>n Auslagen. Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrats erhalten jährlich eine feste, nach<br />

Ablauf <strong>de</strong>s Geschäftsjahres zahlbare Vergütung in Höhe von EUR 5.000,00, <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Auf-<br />

sichtsrats in Höhe von EUR 10.000,00 zzgl. <strong>de</strong>r gesetzlichen Mehrwertsteuer, sofern diese abzufüh-<br />

ren ist. Darüber hinaus erhalten die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrats eine variable Vergütung, die von <strong>de</strong>r<br />

Entwicklung <strong>de</strong>s Börsenkurses <strong>de</strong>r Gesellschaften im Vergleich zur Entwicklung <strong>de</strong>r Börsenkurse von<br />

Aktien vergleichbarer Unternehmen („Peer-Group“) abhängt. Zu dieser Peer-Group gehören die Ge-<br />

sellschaften Colonia Real Estate, Deutsche Wohnen AG, Franconofurt AG und Vivacon AG. Die vari-<br />

able Vergütung beträgt maximal 200 % <strong>de</strong>r festen Jahresvergütung zzgl. gesetzlicher Mehrwertsteuer,<br />

sofern diese abzuführen ist. Die Gesellschaft gewährt <strong>de</strong>n Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>rn keine Pension<br />

o<strong>de</strong>r vergleichbare Leistungen.<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/2010 haben die Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong> Vergütungen in<br />

EUR erhalten:<br />

Aufsichtsratsmitglied erfolgsunabhängige<br />

Vergütung<br />

erfolgsabhängige<br />

Vergütung<br />

Dr. Karl-Josef Stöhr 11.900,00 8.925,00<br />

Michael Kremer 5.950,00 4.462,50<br />

Denham Eke<br />

(1. Juli bis 16. Februar 2010)<br />

3.966,67 2.975,00<br />

John Cutts 5.950,00 4.462,50<br />

Ulrich Wogart (1. Juli bis 16.<br />

Februar 2010)<br />

3.966,67 2.975,00


- 121 -<br />

Die Gesamtbezüge <strong>de</strong>r Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>r beliefen sich auf insgesamt EUR 55.533,34. Daneben<br />

haben die Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>r Anspruch auf Erstattung ihrer Auslagen. Soweit die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Aufsichtsrates berechtigt sind, die Umsatzsteuer <strong>de</strong>r Gesellschaft geson<strong>de</strong>rt in Rechnung zu stellen<br />

und dieses Recht ausüben, haben sie Anspruch auf Zahlung <strong>de</strong>r berechneten Umsatzsteuer. Es gibt<br />

für die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrates eine Directors & Officers Versicherung (Vermögensscha<strong>de</strong>nhaft-<br />

pflichtversicherung). Die Prämie für diese Versicherung wird von <strong>de</strong>r Gesellschaft gezahlt.<br />

d) Kredite, Aktienbesitz, sonstige Rechtsbeziehungen und Interessenkonflikte<br />

Gegen die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrates wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n letzten fünf Jahren keinerlei Sanktionen wegen<br />

<strong>de</strong>r Verletzung in- o<strong>de</strong>r ausländischer Bestimmungen in Bezug auf betrügerische Straftaten verhängt,<br />

insbeson<strong>de</strong>re erfolgten keine Schuldsprüche in Bezug auf betrügerische Straftaten gegen die Mitglie-<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrates. Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrates waren in <strong>de</strong>n letzten fünf Jahren nicht an<br />

Insolvenzen, Insolvenzverwaltungen o<strong>de</strong>r Liquidationen beteiligt. Gegen die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichts-<br />

rates wur<strong>de</strong>n keinerlei öffentliche Anschuldigungen erhoben und/o<strong>de</strong>r Sanktionen von Seiten <strong>de</strong>r ge-<br />

setzlichen Behör<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Regulierungsbehör<strong>de</strong>n (einschließlich bestimmter Berufsverbän<strong>de</strong>)<br />

verhängt, noch wur<strong>de</strong>n sie jemals vor einem Gericht für die Mitgliedschaft in einem Verwaltungs-,<br />

Geschäftsführungs- o<strong>de</strong>r Aufsichtsorgan einer Gesellschaft o<strong>de</strong>r für ihre Tätigkeit im Management<br />

o<strong>de</strong>r die Führung <strong>de</strong>r Geschäfte einer Gesellschaft als untauglich angesehen.<br />

Die Aufsichtsräte halten keine Aktien an <strong>de</strong>r Gesellschaft.<br />

Die Gesellschaft hat Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>rzeit we<strong>de</strong>r Darlehen gewährt noch Bürgschaften o<strong>de</strong>r<br />

Gewährleistungen für sie übernommen. Das Aufsichtsratsmitglied Dr. Stöhr ist Partner <strong>de</strong>r Kanzlei<br />

Heuking Kühn Lüer Wojtek Partnerschaft von Rechtsanwälten, Steuerberatern, Attorney-at-Law. Die<br />

Kanzlei ist regelmäßig rechtsberatend für die Estavis-Gruppe tätig. Aus <strong>de</strong>n Verpflichtungen von Herrn<br />

Dr. Stöhr als Partner <strong>de</strong>r Kanzlei einerseits sowie seinen Verpflichtungen als Aufsichtsrat <strong>de</strong>r Gesell-<br />

schaft an<strong>de</strong>rerseits können sich potenziell Interessenkonflikte ergeben. Darüber hinaus haben die<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrates <strong>de</strong>r Gesellschaft im Hinblick auf ihre privaten Interessen o<strong>de</strong>r sonstigen<br />

Verpflichtungen keine potenziellen Interessenkonflikte in Bezug auf Verpflichtungen gegenüber <strong>de</strong>r<br />

Estavis AG. Insbeson<strong>de</strong>re bestehen keine Dienstleistungsverhältnisse zwischen <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe<br />

und <strong>de</strong>n Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>rn die Vergünstigungen bei Beendigung <strong>de</strong>r Dienstleistungsverhältnisse<br />

vorsehen.<br />

Es bestehen we<strong>de</strong>r verwandtschaftliche Beziehungen zwischen <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Aufsichtsrates<br />

untereinan<strong>de</strong>r noch zwischen Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Aufsichtsrates und <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s.<br />

Die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>r sind unter <strong>de</strong>r Adresse <strong>de</strong>r Gesellschaft erreichbar.


4. Hauptversammlung<br />

a) Einführung<br />

- 122 -<br />

Die Hauptversammlung ist die Versammlung <strong>de</strong>r Aktionäre. Die Hauptversammlung fin<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>m Sitz<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft o<strong>de</strong>r einer <strong>de</strong>utschen Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern statt. Der Vor-<br />

stand entschei<strong>de</strong>t über die Wahl <strong>de</strong>s Ortes. Je<strong>de</strong> Aktie gewährt in <strong>de</strong>r Hauptversammlung eine Stim-<br />

me. Beschränkungen <strong>de</strong>s Stimmrechtes bestehen nicht. Das Stimmrecht entsteht erst mit <strong>de</strong>r Leis-<br />

tung <strong>de</strong>r gesetzlichen Min<strong>de</strong>steinlage auf die Aktie. Das Stimmrecht kann durch Bevollmächtigte aus-<br />

geübt wer<strong>de</strong>n. Gemäß <strong>de</strong>r Satzung <strong>de</strong>r Estavis AG sind, soweit gesetzlich nicht zwingend etwas an-<br />

<strong>de</strong>res vorgeschrieben ist, Vollmachten schriftlich o<strong>de</strong>r auf einem an<strong>de</strong>ren von <strong>de</strong>r Gesellschaft näher<br />

zu bestimmen<strong>de</strong>n Weg zu erteilen. Sofern neben <strong>de</strong>r Schriftform eine an<strong>de</strong>re Form <strong>de</strong>r Vollmachtser-<br />

teilung zugelassen wer<strong>de</strong>n soll, ist dies mit <strong>de</strong>r Einberufung <strong>de</strong>r Hauptversammlung bekannt zu ma-<br />

chen, an<strong>de</strong>renfalls verbleibt es, soweit gesetzlich nicht zwingend etwas an<strong>de</strong>res gilt, bei <strong>de</strong>r Schrift-<br />

form.<br />

b) Beschlussfassung<br />

Beschlüsse wer<strong>de</strong>n, sofern nicht zwingen<strong>de</strong> Vorschriften entgegenstehen, in <strong>de</strong>r Hauptversammlung<br />

mit einfacher Mehrheit <strong>de</strong>r abgegebenen Stimmen gefasst und, soweit das Gesetz außer <strong>de</strong>r Stim-<br />

menmehrheit eine Kapitalmehrheit vorschreibt, mit <strong>de</strong>r einfachen Mehrheit <strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>r Beschlussfas-<br />

sung vertretenen Grundkapitals. Der Versammlungsleiter ist ermächtigt, das Frage- und Re<strong>de</strong>recht<br />

<strong>de</strong>r Aktionäre zeitlich angemessen zu beschränken. Er ist insbeson<strong>de</strong>re berechtigt, zu Beginn <strong>de</strong>r<br />

Hauptversammlung o<strong>de</strong>r während ihres Verlaufs <strong>de</strong>n zeitlichen Rahmen <strong>de</strong>s Frage- und Re<strong>de</strong>rechts<br />

für <strong>de</strong>n ganzen Hauptversammlungsverlauf, für einzelne Tagesordnungspunkte und/o<strong>de</strong>r für einzelne<br />

Frage- und Re<strong>de</strong>beiträge angemessen festzusetzen. Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>s Auf-<br />

sichtsrates sollen an <strong>de</strong>r Hauptversammlung persönlich teilnehmen. Ist einem Aufsichtsratsmitglied<br />

die Anwesenheit am Ort <strong>de</strong>r Hauptsammlung nicht möglich, weil es sich aus wichtigem Grund im Aus-<br />

land aufhält, so kann es an <strong>de</strong>r Hauptversammlung im Wege <strong>de</strong>r Bild- und Tonübertragung teilneh-<br />

men.<br />

We<strong>de</strong>r das Aktienrecht noch die Satzung sehen eine Min<strong>de</strong>stbeteiligung für die Beschlussfähigkeit <strong>de</strong>r<br />

Hauptversammlung vor.<br />

Nach <strong>de</strong>m Aktienrecht erfor<strong>de</strong>rn Beschlüsse von grundlegen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung neben <strong>de</strong>r Mehrheit <strong>de</strong>r<br />

abgegebenen Stimmen auch eine Mehrheit von min<strong>de</strong>stens drei Vierteln <strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>r Beschlussfas-<br />

sung vertretenen Grundkapitals. Zu diesen Beschlüssen mit grundlegen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung gehören ins-<br />

beson<strong>de</strong>re:


- 123 -<br />

• Kapitalerhöhungen unter Ausschluss <strong>de</strong>s Bezugsrechtes,<br />

• Kapitalherabsetzungen,<br />

• die Schaffung von genehmigtem o<strong>de</strong>r bedingtem Kapital,<br />

• Auf- o<strong>de</strong>r Abspaltung sowie die Übertragung <strong>de</strong>s gesamten Vermögens <strong>de</strong>r Gesellschaft,<br />

• <strong>de</strong>r Abschluss von Unternehmensverträgen (z.B. Beherrschungs- und Gewinnabführungs-<br />

verträge),<br />

• <strong>de</strong>r Wechsel <strong>de</strong>r Rechtsform <strong>de</strong>r Gesellschaft und<br />

• die Auflösung <strong>de</strong>r Gesellschaft.<br />

c) Einberufung<br />

Die Hauptversammlung wird im Regelfall einmal jährlich einberufen (or<strong>de</strong>ntliche Hauptversammlung).<br />

Daneben können außeror<strong>de</strong>ntliche Hauptversammlungen einberufen wer<strong>de</strong>n. Die Einberufung <strong>de</strong>r<br />

Hauptversammlung unter Mitteilung <strong>de</strong>r Tagesordnung erfolgt durch <strong>de</strong>n Vorstand o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Aufsichts-<br />

rat, in <strong>de</strong>n gesetzlich vorgeschriebenen Fällen durch <strong>de</strong>n Aufsichtsrat. Sofern das Wohl <strong>de</strong>r Gesell-<br />

schaft es erfor<strong>de</strong>rt, hat <strong>de</strong>r Vorstand o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Aufsichtsrat eine außeror<strong>de</strong>ntliche Hauptversammlung<br />

einzuberufen. Aktionäre, die zusammen min<strong>de</strong>stens 5 % <strong>de</strong>s Grundkapitals halten, können ebenfalls<br />

die Einberufung einer Hauptversammlung vom Vorstand verlangen.<br />

Das Verlangen hat schriftlich zu erfolgen und muss <strong>de</strong>n Zweck und die Grün<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Einberufung ent-<br />

halten. Die or<strong>de</strong>ntliche Hauptversammlung fin<strong>de</strong>t innerhalb <strong>de</strong>r ersten acht Monate eines je<strong>de</strong>n Ge-<br />

schäftsjahres statt.<br />

Die Hauptversammlung ist min<strong>de</strong>stens 30 Tage vor <strong>de</strong>m Tag, bis zu <strong>de</strong>ssen Ablauf sich die Aktionäre<br />

vor <strong>de</strong>r Hauptversammlung bei <strong>de</strong>r Gesellschaft anzumel<strong>de</strong>n haben, einzuberufen. Die Anmeldung<br />

muss <strong>de</strong>r Gesellschaft unter <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Einberufung hierfür mitgeteilten Adresse bis spätestens am<br />

siebten Tage vor <strong>de</strong>r Versammlung zugehen. Die Berechtigung zur Teilnahme an <strong>de</strong>r Hauptversamm-<br />

lung und zur Ausübung <strong>de</strong>s Stimmrechtes ist gemäß <strong>de</strong>r Satzung durch einen in Textform erstellten<br />

Nachweis <strong>de</strong>s Anteilsbesitzes durch das <strong>de</strong>potführen<strong>de</strong> Institut nachzuweisen. Dieser Nachweis kann<br />

in <strong>de</strong>utscher o<strong>de</strong>r englischer Sprache erfolgen, hat sich auf <strong>de</strong>n gesetzlich vorgesehenen Tag (Record<br />

Date) vor <strong>de</strong>r Hauptversammlung zu beziehen und muss <strong>de</strong>r Gesellschaft bis spätestens am siebten<br />

Tag vor <strong>de</strong>r Hauptversammlung zugehen. Fristen, die von <strong>de</strong>r Hauptversammlung zurückrechnen,<br />

sind jeweils vom nicht mitzählen<strong>de</strong>n Tage <strong>de</strong>r Versammlung zurückzurechnen; fällt das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Frist<br />

auf einen Sonntag, einen am Sitz <strong>de</strong>r Gesellschaft gesetzlich anerkannten Feiertag o<strong>de</strong>r einen Sonn-<br />

abend, so än<strong>de</strong>rt dies am Fristablauf nichts.<br />

We<strong>de</strong>r das <strong>de</strong>utsche Recht noch die Satzung <strong>de</strong>r Gesellschaft beschränken das Recht nicht in<br />

Deutschland ansässiger o<strong>de</strong>r ausländischer Inhaber von Aktien, die Aktien zu halten o<strong>de</strong>r die mit ih-<br />

nen verbun<strong>de</strong>nen Stimmrechte auszuüben.


- 124 -<br />

Den Vorsitz in <strong>de</strong>r Hauptversammlung führt <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Aufsichtsrates, im Falle seiner Ver-<br />

hin<strong>de</strong>rung sein Stellvertreter. Im Falle <strong>de</strong>r Verhin<strong>de</strong>rung auch <strong>de</strong>s Stellvertreters <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

Aufsichtsrates leitet das älteste <strong>de</strong>r übrigen Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>r die Versammlung, im Falle seiner<br />

Verhin<strong>de</strong>rung das jeweils nächstälteste Aufsichtsratsmitglied. Für <strong>de</strong>n Fall, dass die nach vorstehen-<br />

<strong>de</strong>r Regelung bestimmten Personen sämtlich an <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>r Versammlung verhin<strong>de</strong>rt sind, wird<br />

<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> durch die Hauptversammlung gewählt.<br />

Das Aktienrecht erfor<strong>de</strong>rt grundsätzlich die Zustimmung <strong>de</strong>r betroffenen Aktionäre bei nachteiliger<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Rechte <strong>de</strong>r Inhaber <strong>de</strong>r Aktien. Allerdings gibt es hiervon im Einzelfall Ausnahmen. Ins-<br />

beson<strong>de</strong>re die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s bisherigen Verhältnisses mehrerer Gattungen von Aktien zum Nachteil<br />

einer Gattung ist gem. § 179 Abs. 3 AktG durch Beschluss <strong>de</strong>r Hauptversammlung, <strong>de</strong>r zu seiner<br />

Wirksamkeit <strong>de</strong>r Zustimmung <strong>de</strong>r benachteiligten Aktionäre bedarf, möglich. Über die Zustimmung<br />

haben die benachteiligten Aktionäre einen Son<strong>de</strong>rbeschluss zu fassen. Für diesen Son<strong>de</strong>rbeschluss<br />

ist eine Kapitalmehrheit von drei Vierteln <strong>de</strong>s vertretenen Grundkapitals erfor<strong>de</strong>rlich. Im Übrigen kön-<br />

nen die mit einer Aktie verbun<strong>de</strong>nen Rechte nur mit Zustimmung <strong>de</strong>s betroffenen Aktionärs zu <strong>de</strong>ssen<br />

Nachteil geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>r Satzung <strong>de</strong>r Gesellschaft gibt es keine Bedingungen, die im Hinblick auf die Maßnahmen zur<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Rechte <strong>de</strong>r Inhaber von Aktien strenger ausfallen als die gesetzlichen Vorschriften.<br />

5. Corporate Governance<br />

Corporate Governance - Entsprechenserklärung<br />

Vorstand und Aufsichtsrat <strong>de</strong>r Estavis AG i<strong>de</strong>ntifizieren sich mit <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>s Deutschen Corporate<br />

Governance Ko<strong>de</strong>x, eine verantwortungsvolle, transparente und auf nachhaltige Steigerung <strong>de</strong>s Un-<br />

ternehmenswertes gerichtete Unternehmensführung und -kontrolle zu för<strong>de</strong>rn.<br />

Corporate Governance bei <strong>de</strong>r Estavis AG ist darauf ausgerichtet, das Vertrauen von Anlegern, Ge-<br />

schäftspartnern, Mitarbeitern und <strong>de</strong>r Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung <strong>de</strong>s Unterneh-<br />

mens zu stärken.<br />

Gemäß § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft jährlich eine<br />

Erklärung abzugeben, inwiefern <strong>de</strong>n Empfehlungen <strong>de</strong>r "Regierungskommission Deutscher Corporate<br />

Governance Ko<strong>de</strong>x" entsprochen wur<strong>de</strong> und wird. Die letzte Entsprechenserklärung <strong>de</strong>r Estavis AG<br />

hat folgen<strong>de</strong>n Wortlaut:


- 125 -<br />

„Für <strong>de</strong>n Zeitraum seit <strong>de</strong>r letzten Entsprechenserklärung vom 10. November 2009 bis zum 1. Juli<br />

2010 bezieht sich die nachfolgen<strong>de</strong> Erklärung auf die Ko<strong>de</strong>x-Fassung vom 18. Juni 2009. Seit <strong>de</strong>m 2.<br />

Juli 2010 bezieht sich die Erklärung auf <strong>de</strong>n Ko<strong>de</strong>x in seiner neuen Fassung vom 26. Mai 2010, die<br />

am 2. Juli 2010 im elektronischen Bun<strong>de</strong>sanzeiger veröffentlicht wur<strong>de</strong>.<br />

Entsprechenserklärung 2010<br />

„Gemeinsame Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat <strong>de</strong>r Estavis AG gemäß §<br />

161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Ko<strong>de</strong>x<br />

Vorstand und Aufsichtsrat <strong>de</strong>r Estavis AG erklären gemäß § 161 AktG:<br />

Den Empfehlungen <strong>de</strong>s Deutschen Corporate Governance Ko<strong>de</strong>xes in <strong>de</strong>r jeweils aktuellen Fassung<br />

wur<strong>de</strong> und wird durch die Estavis AG mit folgen<strong>de</strong>n Ausnahmen entsprochen:<br />

Ko<strong>de</strong>x Ziffer 4.2.3 (Vergütung)<br />

Die Gesamtvergütung <strong>de</strong>s Vorstands umfasst <strong>de</strong>rzeit fixe und variable Bestandteile, jedoch keine<br />

Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung und Risikocharakter. Darüber hinaus wur<strong>de</strong><br />

und wird <strong>de</strong>r Empfehlung nicht entsprochen, bei <strong>de</strong>n variablen Bestandteilen <strong>de</strong>r Gesamtvergütung<br />

eine negative Entwicklung <strong>de</strong>r Gesellschaft zu berücksichtigen. Nach Auffassung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats ist<br />

bei<strong>de</strong>s nicht erfor<strong>de</strong>rlich, um die Loyalität <strong>de</strong>s Vorstands und seinen Einsatz für die Gesellschaft si-<br />

cherzustellen. Ein Abfindungs-Cap für ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>rzeit nicht vereinbart,<br />

da dies <strong>de</strong>r Aufsichtsrat nicht für erfor<strong>de</strong>rlich hält.<br />

Ko<strong>de</strong>x Ziffer 5.1.2 (Altersgrenze)<br />

Auf die Festlegung einer Altersgrenze wird aufgrund <strong>de</strong>r Altersstruktur <strong>de</strong>s Vorstands zum jetzigen<br />

Zeitpunkt verzichtet.<br />

Ko<strong>de</strong>x Ziffer 5.3.1, 5.3.2 und 5.3.3 (Ausschüsse)<br />

Der Aufsichtsrat hat bislang auf die Einrichtung von Ausschüssen verzichtet, insbeson<strong>de</strong>re auch auf<br />

die Einrichtung eines Prüfungs- und eines Nominierungsausschusses und wird dies auch zukünftig<br />

tun, weil <strong>de</strong>r Aufsichtsrat angesichts <strong>de</strong>r Anzahl von drei Mitglie<strong>de</strong>rn eine effiziente Arbeit auch in Ge-<br />

samtvertretung für möglich hält und die Bildung von Ausschüssen, die min<strong>de</strong>stens zwei, bei Be-<br />

schlussfähigkeit min<strong>de</strong>stens drei Personen umfassen müssen, bei einem Aufsichtsrat dieser Größen-<br />

ordnung nicht angebracht erscheint.<br />

Ko<strong>de</strong>x Ziffer 5.4.1 (Zusammensetzung <strong>de</strong>s Aufsichtrats)<br />

Der neu eingefügten Empfehlung in <strong>de</strong>r Fassung <strong>de</strong>s Ko<strong>de</strong>xes vom 26. Mai 2010 zur Formulierung<br />

von konkreten Zielen zur Zusammensetzung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats wird <strong>de</strong>rzeit nicht entsprochen, da nach


- 126 -<br />

Ansicht <strong>de</strong>s Aufsichtsrats eine solche Zielaufstellung für die effektive und erfolgreiche Arbeit <strong>de</strong>s Auf-<br />

sichtsrats nicht erfor<strong>de</strong>rlich ist. Der Aufsichtsrat wird prüfen, inwieweit dieser Empfehlung zukünftig<br />

entsprochen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Ko<strong>de</strong>x Ziffer 5.4.6 (Aufsichtsratsvergütung)<br />

Die Estavis AG zahlt an die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrats persönlich keine Vergütungen für von diesen<br />

erbrachte Beratungs- und Vermittlungsleistungen gegenüber <strong>de</strong>r Gesellschaft. Soweit für die Bera-<br />

tungsleistungen eines Aufsichtsratsmitglieds Vergütungen an eine Rechtsanwaltskanzlei gezahlt wer-<br />

<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r für an<strong>de</strong>re Anwälte <strong>de</strong>rselben Rechtsanwaltskanzlei Vergütungen gezahlt wer<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n<br />

diese Leistungen nicht im Corporate Governance Bericht aufgeführt, da nach Auffassung von Vor-<br />

stand und Aufsichtsrat eine solche Angabe im Corporate Governance Bericht keinen wesentlichen<br />

Informationswert für <strong>de</strong>n Kapitalmarkt hat.<br />

Ko<strong>de</strong>x Ziffer 7.1.2 (Befassung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats mit Zwischenberichten)<br />

Derzeit wer<strong>de</strong>n Quartalsberichte vor Veröffentlichung nicht mit <strong>de</strong>m Aufsichtsrat erörtert. Der Vorstand<br />

berichtet <strong>de</strong>m Aufsichtsrat auf monatlicher Basis schriftlich über die Lage <strong>de</strong>r Gesellschaft und <strong>de</strong>n<br />

Gang <strong>de</strong>r Geschäfte. Eine zusätzliche quartalsweise Berichterstattung hält <strong>de</strong>r Aufsichtsrat nicht für<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Berlin, im September 2010<br />

Vorstand und Aufsichtsrat<br />

Estavis AG“<br />

Den Vorgaben <strong>de</strong>s Corporate Governance Ko<strong>de</strong>x wird durch die Emittentin zum Datum <strong>de</strong>s Prospekts<br />

Folge geleistet mit Ausnahme <strong>de</strong>r Empfehlungen, von <strong>de</strong>nen eine Abweichung in <strong>de</strong>r vorstehen<strong>de</strong>n<br />

Entsprechenserklärung genannt wur<strong>de</strong>. Die Grün<strong>de</strong> für diese Abweichung ergeben sich ebenfalls aus<br />

<strong>de</strong>r vorstehen<strong>de</strong>n Entsprechenserklärung.


- 127 -<br />

XIII. HAUPTAKTIONÄRE UND GESCHÄFTE UND RECHTSBEZIEHUNGEN MIT NAHE<br />

STEHENDEN PERSONEN<br />

1. Aktionärsstruktur<br />

Nach Kenntnis <strong>de</strong>r Gesellschaft sind folgen<strong>de</strong> Aktionäre am Grundkapital <strong>de</strong>r Gesellschaft beteiligt:<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Stückaktien: 14.319.352<br />

Name Anzahl Aktien Anzahl (in %)<br />

TAG Immobilien AG 2.867.712 20,03 %<br />

Florian Lanz (Vorstandsmitglied) 870.000 6,08 %<br />

Eric Mozanowski (Vorstandsmitglied) 200.250 1,40 %<br />

Flossbach von Storch SICAV 1.234.028 8,62 %<br />

IPConcept Fund Management S.A. 2 223.000 1,56 %<br />

Elliston Properties 3 710.753 4,96 %<br />

Streubesitz 8.213.609 57,35 %<br />

Summe 14.319.352 100,00 %<br />

Die Angaben in <strong>de</strong>r vorstehen<strong>de</strong>n Übersicht beruhen, soweit sie nicht die Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r betref-<br />

fen, auf <strong>de</strong>n Informationen, welche <strong>de</strong>r Gesellschaft gemäß <strong>de</strong>n ihr von Aktionären übermittelten<br />

Stimmrechtsmitteilungen vorliegen. Insbeson<strong>de</strong>re in Bezug auf <strong>de</strong>n Aktionär Elliston Properties hat die<br />

Gesellschaft keine Informationen, ob sich diese Stimmrechtsanzahl und damit prozentuale Beteiligung<br />

seit <strong>de</strong>r zuletzt vorliegen<strong>de</strong>n Stimmrechtsmitteilung vom 13. Februar 2009 geän<strong>de</strong>rt hat. Die Hauptak-<br />

tionäre <strong>de</strong>r Estavis AG haben ebenso wie sämtliche übrigen Aktionäre aus je<strong>de</strong>r Aktie ein Stimmrecht.<br />

Unterschiedliche Stimmrechte für einzelne Aktien gibt es bei <strong>de</strong>r Estavis AG nicht.<br />

2. Rechtsbeziehungen<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Geschäfte und Rechtsbeziehungen wur<strong>de</strong>n zwischen <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe einerseits<br />

und verbun<strong>de</strong>nen Personen an<strong>de</strong>rerseits in <strong>de</strong>n letzten drei Geschäftsjahren sowie seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

letzten Geschäftsjahres bis zum Datum <strong>de</strong>s Prospekts abgeschlossen bzw. bestehen bereits:<br />

2 Die Aktien <strong>de</strong>r Flossbach von Storch SICAV wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r IPConcept Fund Management S.A. gemäß einer <strong>de</strong>r Estavis AG<br />

vorliegen<strong>de</strong>n Stimmrechtsmitteilung nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet. In <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Aktien, die in <strong>de</strong>r<br />

Tabelle angegeben sind, sind nur die unmittelbar von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r IPConcept Fund Management S.A. gehaltenen Aktien angegeben.<br />

3 Die Aktien von Elliston Properties wer<strong>de</strong>n Frau Kateryna Lakhovska gemäß einer <strong>de</strong>r Estavis AG vorliegen<strong>de</strong>n Stimmrechts-<br />

mitteilung nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet.


a) Beteiligungen<br />

- 128 -<br />

Der Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe und frühere Vorstand Herr Rainer Schorr hält aus steuerlichen Grün-<br />

<strong>de</strong>n jeweils eine Beteiligung in Höhe von jeweils 6 % an verschie<strong>de</strong>nen Objektgesellschaften <strong>de</strong>r Esta-<br />

vis-Gruppe, nämlich an <strong>de</strong>r ESTAVIS Beteiligungs GmbH & Co. KG, an <strong>de</strong>r B&V Döblauer Straße<br />

GmbH & Co. KG und an <strong>de</strong>r SIAG 12. Wohnen GmbH & Co. KG.<br />

b) Bürgschaften <strong>de</strong>s Vorstands<br />

Die Vorstän<strong>de</strong> und Aktionäre <strong>de</strong>r Gesellschaft, Herr Florian Lanz und Herr Eric Mozanowski, haben<br />

sich in <strong>de</strong>r Vergangenheit für Verbindlichkeiten von Gesellschaften <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe persönlich<br />

verbürgt. Im Einzelnen wur<strong>de</strong>n die folgen<strong>de</strong>n Bürgschaften abgegeben:<br />

Bürge Kreditinstitut Betrag in EUR Kreditnehmer / Zweck<br />

Eric Mozanowski Volksbank Mittweida eG 1.000.000,00 ESTAVIS Filmfabrik GmbH & Co.<br />

KG / selbstschuldnerische Bürg-<br />

schaft zur Sicherung <strong>de</strong>s Darlehens<br />

(EUR 1.500.000,00) zur Zwischenfi-<br />

nanzierung für <strong>de</strong>n Ankauf <strong>de</strong>s Ob-<br />

jektes in Berlin-Köpenick, Fried-<br />

richshagener Str. 9, Haus 21, 22<br />

Eric Mozanowski Volksbank Mittweida eG 1.000.000,00 ESTAVIS 43. Wohnen GmbH & Co.<br />

KG / selbstschuldnerische Bürg-<br />

schaft für die Zwischenfinanzierung<br />

für die Vorfinanzierung <strong>de</strong>s Darle-<br />

hens (EUR 1.000.000,00) <strong>de</strong>r Bank<br />

für Sozialwirtschaft AG zur Ablö-<br />

sung <strong>de</strong>s Objektes Pulsstr. 9 in Ber-<br />

Eric Mozanowski Volksbank Mittweida eG 500.000,00 ESTAVIS Filmfabrik GmbH & Co.<br />

lin<br />

KG / selbstschuldnerische Bürg-<br />

schaft zur Sicherung <strong>de</strong>s Darlehens<br />

(EUR 1.384.000,00) zur Zwischenfi-<br />

nanzierung für <strong>de</strong>n Ankauf <strong>de</strong>s Ob-<br />

jektes in Berlin-Köpenick,<br />

Friedrichshagener Str. 9, Rest-<br />

grundstücke<br />

Eric Mozanowski Volksbank Mittweida eG 1.000.000,00 ESTAVIS Filmfabrik GmbH & Co.<br />

KG / selbstschuldnerische Bürg-


- 129 -<br />

schaft zur Sicherung <strong>de</strong>s Darlehens<br />

(EUR 6.859.000,00) zur Bauträger-<br />

zwischenfinanzierung für das Objek-<br />

tes in Berlin-Köpenick, Friedrichs-<br />

hagener Str. 9, 1. Bauabschnitt,<br />

Haus 7, 8, 55<br />

Florian Lanz Volksbank Mittweida eG 1.000.000,00 ESTAVIS Filmfabrik GmbH & Co.<br />

KG / selbstschuldnerische Bürg-<br />

schaft zur Sicherung <strong>de</strong>s Darlehens<br />

(EUR 1.500.000,00) zur Zwischenfi-<br />

nanzierung für <strong>de</strong>n Ankauf <strong>de</strong>s Ob-<br />

jektes in Berlin-Köpenick,<br />

Friedrichshagener Str. 9, Haus 21,<br />

Florian Lanz Volksbank Mittweida eG 500.000,00 ESTAVIS Filmfabrik GmbH & Co.<br />

22<br />

KG / selbstschuldnerische Bürg-<br />

schaft zur Sicherung <strong>de</strong>s Darlehens<br />

(EUR 1.384.000,00) zur Zwischenfi-<br />

nanzierung für <strong>de</strong>n Ankauf <strong>de</strong>s Ob-<br />

jektes in Berlin-Köpenick,<br />

Friedrichshagener Str. 9, Rest-<br />

grundstücke<br />

Florian Lanz Volksbank Mittweida eG 1.000.000,00 ESTAVIS 43. Wohnen GmbH & Co.<br />

KG / selbstschuldnerische Bürg-<br />

schaft für die Zwischenfinanzierung<br />

für die Vorfinanzierung <strong>de</strong>s Darle-<br />

hens (EUR 1.000.000,00) <strong>de</strong>r Bank<br />

für Sozialwirtschaft AG zur Ablö-<br />

sung <strong>de</strong>s Objektes Pulsstr. 9 in Ber-<br />

Florian Lanz Volksbank Mittweida eG 1.000.000,00 ESTAVIS Filmfabrik GmbH & Co.<br />

lin<br />

KG / selbstschuldnerische Bürg-<br />

schaft zur Sicherung <strong>de</strong>s Darlehens<br />

(EUR 6.859.000,00) zur Bauträger-<br />

zwischenfinanzierung für das Objek-<br />

tes in Berlin-Köpenick, Friedrichs-<br />

hagener Str. 9, 1. Bauabschnitt,<br />

Haus 7, 8, 55


c) Darlehen<br />

- 130 -<br />

Der Vorstand und Aktionär <strong>de</strong>r Gesellschaft, Herr Eric Mozanowski, gewährte in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

mehreren Gesellschaften <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe Darlehen. Weitere Darlehen wur<strong>de</strong>n von einer Gesell-<br />

schaft gewährt, die von <strong>de</strong>m ehemaligen Vorstand <strong>de</strong>r Estavis AG, Herrn Rainer Schorr, kontrolliert<br />

wird. Zu<strong>de</strong>m kehrte eine Gesellschaft ein Darlehen aus, die von <strong>de</strong>m Vorstand und Aktionär <strong>de</strong>r Ge-<br />

sellschaft, Herrn Florian Lanz, kontrolliert wird. Schließlich hat die Estavis AG <strong>de</strong>m früheren Aufsichts-<br />

rat Herrn Jakob ein Darlehen gewährt. Im Einzelnen han<strong>de</strong>lt es sich dabei um folgen<strong>de</strong> Rechtsge-<br />

schäfte:<br />

Darlehensgeber Betrag in EUR Darlehensnehmer Zweck / Sicherheit Aktueller Stand<br />

Eric Mozanowski 150.000,00 B & V Bauträger-<br />

und Vertriebsgesell-<br />

schaft für Immobilen<br />

mbH<br />

Eric Mozanowski 265.000,00 KMW Wohnbauten<br />

4 you GmbH<br />

Eric Mozanowski 1.000.000,00 ESTAVIS Filmfabrik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Eric Mozanowski 453.000,00 ESTAVIS 41. Woh-<br />

nen GmbH & Co.<br />

KG<br />

Realisierung <strong>de</strong>s Ob-<br />

jektes Credéstr. 8 in<br />

Leipzig / Bestellung<br />

einer brieflosen<br />

Grundschuld zur Be-<br />

sicherung <strong>de</strong>r Darle-<br />

henssumme<br />

Vorfinanzierung von<br />

tatsächlichen Provisi-<br />

onszahlungen <strong>de</strong>s<br />

Objektes „Kodak“ und<br />

<strong>de</strong>r Belziger Str. 35a<br />

in Berlin /<br />

Zur Besicherung Ab-<br />

tretung <strong>de</strong>r Kaufpreise<br />

und Bestellung einer<br />

brieflosen Grund-<br />

schuld an <strong>de</strong>m<br />

Grundstück Belziger<br />

Str. 35a<br />

Realisierung <strong>de</strong>s Ob-<br />

jektes Klixstr. 31c in<br />

Berlin /<br />

Zur Besicherung Be-<br />

zurückgezahlt<br />

zurückgezahlt<br />

zurückgezahlt<br />

zurückgezahlt


- 131 -<br />

Darlehensgeber Betrag in EUR Darlehensnehmer Zweck / Sicherheit Aktueller Stand<br />

Eric Mozanowski 100.000,00 B & V Bauträger-<br />

und Vertriebsgesell-<br />

schaft für Immobilen<br />

mbH<br />

Eric Mozanowski 100.000,00 B & V Bauträger-<br />

und Vertriebsgesell-<br />

schaft für Immobilen<br />

mbH & Co. KG<br />

Eric Mozanowski 34.437,00 B & V Bauträger-<br />

und Vertriebsgesell-<br />

schaft für Immobilen<br />

mbH & Co. KG<br />

stellung einer brieflo-<br />

sen Grundschuld<br />

Als Sicherheit wird<br />

<strong>de</strong>r Kaufpreis <strong>de</strong>r WE<br />

19, Objekt Chemnitz,<br />

Lutherstr. 34 - 36, i.<br />

H. v. EUR 142.350,00<br />

abgetreten<br />

Als Sicherheit wird<br />

<strong>de</strong>r nach Ablösung<br />

<strong>de</strong>r Bankverbindlich-<br />

keiten verbleiben<strong>de</strong><br />

Restbetrag <strong>de</strong>s Kauf-<br />

preises i. H. v.<br />

EUR 244.437,00, WE<br />

319, Objekt Rosen-<br />

park, Stuttgart-<br />

Vaihingen, Robert-<br />

Koch-Str., abgetreten<br />

Als Sicherheit wird<br />

<strong>de</strong>r nach Ablösung<br />

<strong>de</strong>r Bankverbindlich-<br />

keiten verbleiben<strong>de</strong><br />

Restbetrag <strong>de</strong>s Kauf-<br />

preises i. H. v.<br />

EUR 244.437,00, WE<br />

319, Objekt Rosen-<br />

park, Stuttgart-<br />

Vaihingen, Robert-<br />

Koch-Str., abgetreten<br />

Eric Mozanowski 110.000,00 Estavis AG Als Sicherheit wird<br />

<strong>de</strong>r nach Ablösung<br />

<strong>de</strong>r Bankverbindlich-<br />

keiten verbleiben<strong>de</strong><br />

Restbetrag <strong>de</strong>s Kauf-<br />

preises i. H. v.<br />

EUR 244.437,00, WE<br />

319, Objekt Rosen-<br />

zurückgezahlt<br />

zurückgezahlt<br />

zurückgezahlt<br />

zurückgezahlt


- 132 -<br />

Darlehensgeber Betrag in EUR Darlehensnehmer Zweck / Sicherheit Aktueller Stand<br />

LAGO invest<br />

GmbH 4<br />

TAS Venture Capi-<br />

tal Invest GmbH 5<br />

Rainer Schorr,<br />

TAS Venture Capi-<br />

tal Invest GmbH 6 ,<br />

Captura 1. Prop-<br />

erty Management<br />

GmbH<br />

park, Stuttgart-<br />

Vaihingen, Robert-<br />

Koch-Str., abgetreten<br />

70.000,00 Estavis AG Sicherungsabtretung<br />

<strong>de</strong>s<br />

Verkaufspreises, <strong>de</strong>n<br />

die SP Center Verwal-<br />

tungsgesellschaft<br />

mbH für Pforzheim<br />

erhält<br />

2.500.000,00 Estavis AG Bestellung von<br />

For<strong>de</strong>rungsver-<br />

rechnungsver-<br />

einbarung über<br />

Restvaluta <strong>de</strong>s<br />

vorstehen<strong>de</strong>n<br />

Darlehensver-<br />

trages i. H. v.<br />

EUR 1.028.090,<br />

25<br />

Grundschul<strong>de</strong>n von<br />

insgesamt<br />

EUR 2.500.000,00 an<br />

5 Objekten in Ham-<br />

burg sowie Abtretung<br />

von Kaufpreisansprü-<br />

chen durch die B & V<br />

Bauträger- und Ver-<br />

triebsgesellschaft für<br />

Immobilien mbH in<br />

Höhe von<br />

EUR 1.251.235,00<br />

aus <strong>de</strong>m Verkauf von<br />

Eigentumswohnungen<br />

Estavis AG Freigabe <strong>de</strong>r vorste-<br />

hen<strong>de</strong>n Sicherheiten<br />

zurückgezahlt<br />

zurückgezahlt<br />

zurückgezahlt<br />

Estavis AG (da- max. Klaus-Dieter Jakob Kontokorrentdarlehen, EUR 150.000,00<br />

4 Die LAGO invest GmbH wird von <strong>de</strong>m Vorstand und Aktionär <strong>de</strong>r Gesellschaft, Herrn Florian Lanz, kontrolliert.<br />

5 Die TAS Venture Capital Invest GmbH wird von <strong>de</strong>m ehemaligen Vorstand <strong>de</strong>r Estavis AG, Herrn Rainer Schorr, kontrolliert.<br />

6 Siehe Fn. 3.


- 133 -<br />

Darlehensgeber Betrag in EUR Darlehensnehmer Zweck / Sicherheit Aktueller Stand<br />

mals: Immcon<br />

GmbH)<br />

EUR 300.000,00 besichert mit einer<br />

Eric Mozanowski EUR 300.000,00 B & V Bauträger-<br />

und Vertriebsgesell-<br />

schaft für Immobilen<br />

mbH & Co. KG<br />

Eric Mozanowski EUR 300.000,00 B & V Bauträger-<br />

und Vertriebsgesell-<br />

schaft für Immobilen<br />

mbH & Co. KG<br />

Eric Mozanowski EUR 500.000,00 B & V Bauträger-<br />

Eric Mozanowski EUR<br />

d) Sonstiges<br />

3.260.000,00<br />

und Vertriebsgesell-<br />

schaft für Immobilen<br />

mbH & Co. KG<br />

Estavis Filmfabrik<br />

GmbH & Co. KG<br />

selbstschuldnerischen<br />

Bürgschaft von<br />

EUR 150.000,00 von<br />

Herrn Rainer Schorr<br />

Als Sicherheit eine<br />

For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r B & V<br />

GmbH gegenüber <strong>de</strong>r<br />

Estavis AG in Höhe<br />

von min<strong>de</strong>stens<br />

EUR 300.000,00 ab-<br />

getreten.<br />

Grundschuld auf das<br />

Objekt Berlin-<br />

Köpenik, Friedrichs-<br />

hagener Str. 9,<br />

Grundbuch von Kö-<br />

penik, Blatt 7331,<br />

Flurstücke 192 und<br />

178 in Darlehenshöhe<br />

eingetragen.<br />

zurückgezahlt<br />

zurückgeführt<br />

zurückgeführt<br />

zurückgezahlt<br />

Im Jahr 2009 kaufte Herr Eric Mozanowski ein bebautes Grundstück von <strong>de</strong>r B & V Bauträger- und<br />

Vertriebsgesellschaft für Immobilien mbH & Co. KG zu einem Kaufpreis in Höhe von EUR 350.000,00.<br />

Im August 2010 hat die Estavis-Gruppe <strong>de</strong>r TAS Venture Capital Invest GmbH, einer Gesellschaft, die<br />

von <strong>de</strong>m ehemaligen Vorstand <strong>de</strong>r Estavis AG, Herrn Rainer Schorr, kontrolliert wird, ein bebautes<br />

Grundstück zum Preis von EUR 1.050.000,00 verkauft.


- 134 -<br />

Im Juni 2010 hat die TAG Immobilien AG verschie<strong>de</strong>ne Grundstücke <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe zum Kauf-<br />

preis von EUR 10.250.000,00 erworben.


- 135 -<br />

XIV. ANGABEN ÜBER DAS KAPITAL DER ESTAVIS AG<br />

1. Grundkapital und Aktien<br />

Das Grundkapital <strong>de</strong>r Estavis AG beträgt <strong>de</strong>rzeit EUR 14.319.352,00. Es ist eingeteilt in 14.319.352<br />

auf <strong>de</strong>n Inhaber lauten<strong>de</strong> Aktien ohne Nennwert (Stückaktien) mit einem anteiligen Betrag am Grund-<br />

kapital von EUR 1,00 je Aktie. Sämtliche Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft lauten auf <strong>de</strong>n Inhaber und sind voll<br />

eingezahlt. Je<strong>de</strong> Aktie gewährt in <strong>de</strong>r Hauptversammlung <strong>de</strong>r Gesellschaft eine Stimme. Beschrän-<br />

kungen <strong>de</strong>s Stimmrechtes bestehen nicht. Die Aktien sind mit voller Gewinnanteilberechtigung aus-<br />

gestattet. Im Falle <strong>de</strong>r Auflösung <strong>de</strong>r Gesellschaft wird das nach Erfüllung <strong>de</strong>r Verbindlichkeiten<br />

verbleiben<strong>de</strong> Vermögen <strong>de</strong>r Gesellschaft nach Anteilen am Grundkapital auf ihre Aktien verteilt.<br />

2. Entwicklung <strong>de</strong>s Grundkapitals vom 1. Juli 2007 bis heute<br />

Am 1. Juli 2007, <strong>de</strong>m Beginn <strong>de</strong>s Zeitraums, auf <strong>de</strong>n sich die historischen Finanzinformationen dieses<br />

Prospekts beziehen, betrug das Grundkapital <strong>de</strong>r Gesellschaft EUR 7.724.427,00.<br />

Durch Ausnutzung <strong>de</strong>s genehmigten Kapitals wur<strong>de</strong> das Grundkapital mit Eintragung <strong>de</strong>r Durchfüh-<br />

rung <strong>de</strong>r Kapitalerhöhung in das Han<strong>de</strong>lsregister am 27. Dezember 2007 von EUR 7.724.427,00 um<br />

EUR 375.000,00 auf EUR 8.099.427,00 gegen Sacheinlagen erhöht.<br />

Durch Ausnutzung <strong>de</strong>s genehmigten Kapitals wur<strong>de</strong> das Grundkapital mit Eintragung <strong>de</strong>r Durchfüh-<br />

rung <strong>de</strong>r Kapitalerhöhung in das Han<strong>de</strong>lsregister am 26. April 2010 von EUR 8.099.427,00 um<br />

EUR 1.446.808,00 auf EUR 9.546.235,00 gegen Sacheinlagen erhöht.<br />

Durch Ausnutzung <strong>de</strong>s genehmigten Kapitals wur<strong>de</strong> das Grundkapital mit Eintragung <strong>de</strong>r Durchfüh-<br />

rung <strong>de</strong>r Kapitalerhöhung in das Han<strong>de</strong>lsregister am 8. April 2011 von EUR 9.546.235,00 um<br />

EUR 4.773.117 auf EUR 14.319.352 gegen Bareinlagen erhöht.<br />

Die Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Aktienrechts geschaffen.<br />

3. Genehmigtes Kapital<br />

Der Vorstand war durch Beschluss <strong>de</strong>r Hauptversammlung <strong>de</strong>r Gesellschaft vom 13. Dezember 2010<br />

ermächtigt, bis zum 12. Dezember 2015 mit Zustimmung <strong>de</strong>s Aufsichtsrates das Grundkapital durch<br />

ein- o<strong>de</strong>r mehrmalige Ausgabe neuer Inhaber-Stammaktien und/o<strong>de</strong>r Inhaber-Vorzugsaktien mit o<strong>de</strong>r<br />

ohne Stimmrecht gegen Bar- und/o<strong>de</strong>r Sacheinlagen um bis zu insgesamt EUR 4.773.117,00 zu er-<br />

höhen (Genehmigtes Kapital 2010/I). Die Aktien können auch von einem o<strong>de</strong>r mehreren Kreditinstitu-<br />

ten mit <strong>de</strong>r Verpflichtung übernommen wer<strong>de</strong>n, sie <strong>de</strong>n Aktionären zum Bezug anzubieten. Den Aktio-


- 136 -<br />

nären ist grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand kann jedoch mit Zustimmung <strong>de</strong>s<br />

Aufsichtsrats das Bezugsrecht <strong>de</strong>r Aktionäre in bestimmten Fällen ausschließen.<br />

Die Eintragung <strong>de</strong>s Genehmigten Kapitals 2010/I in das Han<strong>de</strong>lsregister erfolgte am 23. Dezember<br />

2010. Durch Beschluss <strong>de</strong>s Vorstands mit Zustimmung <strong>de</strong>s Aufsichtsrates vom 7. April 2011 und Ein-<br />

tragung im Han<strong>de</strong>lsregister am 8. April 2011 wur<strong>de</strong> das Genehmigte Kapital 2010/I in Höhe von EUR<br />

4.773.117 vollständig ausgenutzt, so dass die Gesellschaft aktuell über kein genehmigtes Kapital<br />

mehr verfügt.<br />

4. Ermächtigung zur Ausgabe von Schuldverschreibungen und Bedingtes Kapital 2010/I<br />

Die Hauptversammlung <strong>de</strong>r Gesellschaft vom 16. Februar 2010 hat beschlossen, dass das Grundka-<br />

pital um bis zu EUR 3.239.770,00 durch Ausgabe von bis zu 3.239.770 neuen, auf <strong>de</strong>n Inhaber lau-<br />

ten<strong>de</strong>n Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab Beginn <strong>de</strong>s Geschäftsjahres ihrer Ausgabe bedingt<br />

erhöht (Bedingtes Kapital 2010/I) ist.<br />

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie<br />

(i) die Inhaber von Wan<strong>de</strong>l- und/o<strong>de</strong>r Optionsschuldverschreibungen und/o<strong>de</strong>r von Genuss-<br />

rechten mit Umtausch- o<strong>de</strong>r Bezugsrechten, die von <strong>de</strong>r Gesellschaft o<strong>de</strong>r ihr nachgeordne-<br />

ten Konzernunternehmen aufgrund <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Hauptversammlung vom 16. Februar 2010 ge-<br />

fassten Ermächtigungsbeschlusses bis zum 15. Februar 2015 ausgegeben wur<strong>de</strong>n, von ih-<br />

rem Umtausch- o<strong>de</strong>r Bezugsrecht Gebrauch machen und die Gesellschaft sich entschließt,<br />

die Umtausch- bzw. Bezugsrechte aus diesem Bedingten Kapital zu bedienen, o<strong>de</strong>r<br />

(ii) die zur Wandlung verpflichteten Inhaber von Wan<strong>de</strong>l- und/o<strong>de</strong>r Optionsschuldverschreibun-<br />

gen und/o<strong>de</strong>r von Genussrechten mit Umtausch- o<strong>de</strong>r Bezugsrechten, die von <strong>de</strong>r Gesell-<br />

schaft o<strong>de</strong>r ihren nachgeordneten Konzernunternehmen aufgrund <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Hauptver-<br />

sammlung vom 16. Februar 2010 gefassten Ermächtigungsbeschlusses bis zum 15. Februar<br />

2015 ausgegeben wur<strong>de</strong>n, ihre Pflicht zum Umtausch erfüllen und die Gesellschaft sich ent-<br />

schließt, die Umtausch- bzw. Bezugsrechte aus diesem Bedingten Kapital zu bedienen.<br />

Die Ausgabe <strong>de</strong>r Aktien erfolgt gemäß <strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>s Ermächtigungsbeschlusses <strong>de</strong>r Hauptver-<br />

sammlung vom 16. Februar 2010, d. h. insbeson<strong>de</strong>re zu min<strong>de</strong>stens 80 % <strong>de</strong>s durchschnittlichen<br />

Börsenkurses <strong>de</strong>r Aktie <strong>de</strong>r Gesellschaft in <strong>de</strong>r Eröffnungsauktion im XETRA®-Han<strong>de</strong>l (o<strong>de</strong>r einem<br />

Nachfolgesystem) an <strong>de</strong>n letzten zehn Börsenhan<strong>de</strong>lstagen vor <strong>de</strong>r Beschlussfassung <strong>de</strong>s Vorstan-<br />

<strong>de</strong>s über die Ausgabe <strong>de</strong>r jeweiligen Schuldverschreibungen, unter Berücksichtigung von Anpassun-<br />

gen gemäß <strong>de</strong>r im Beschluss <strong>de</strong>r Hauptversammlung vom 16. Februar 2010 unter Tagesordnungs-<br />

punkt 7 g) bestimmten Verwässerungsschutzregeln.


- 137 -<br />

Des Weiteren hat die Hauptversammlung vom 16. Februar 2010 <strong>de</strong>n Vorstand mit Zustimmung <strong>de</strong>s<br />

Aufsichtsrats zur Ausgabe von Wan<strong>de</strong>l- und/o<strong>de</strong>r Optionsschuldverschreibungen o<strong>de</strong>r Genussrechten<br />

mit o<strong>de</strong>r ohne Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugsrechten ermächtigt.<br />

a) Volumen<br />

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats bis zum 15. Februar 2015 einmalig<br />

o<strong>de</strong>r mehrfach Wan<strong>de</strong>l- und/o<strong>de</strong>r Optionsschuldverschreibungen o<strong>de</strong>r Genussrechte mit o<strong>de</strong>r ohne<br />

Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugsrechten (gemeinsam nachfolgend auch „Schuldverschreibungen“ genannt)<br />

im Gesamtnennbetrag von bis zu 200.000.000,00 EUR zu begeben. Den Inhabern <strong>de</strong>r im vorherge-<br />

hen<strong>de</strong>n Satz genannten Schuldverschreibungen können Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugsrechte auf bis zu<br />

20.000.000 auf <strong>de</strong>n Inhaber lauten<strong>de</strong> Stückaktien <strong>de</strong>r Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am<br />

Grundkapital in Höhe von insgesamt bis zu 20.000.000,00 EUR gewährt wer<strong>de</strong>n. Die Wandlungs- und<br />

Bezugsrechte können aus einem in dieser o<strong>de</strong>r künftigen Hauptversammlungen zu beschließen<strong>de</strong>n<br />

bedingten Kapital, aus bestehen<strong>de</strong>m o<strong>de</strong>r künftigem genehmigten Kapital und/o<strong>de</strong>r aus bestehen<strong>de</strong>n<br />

Aktien bedient wer<strong>de</strong>n und/o<strong>de</strong>r einen Barausgleich anstelle <strong>de</strong>r Lieferung von Aktien vorsehen.<br />

b) Gegenleistung<br />

Die Schuldverschreibungen können gegen Barleistungen und auch gegen Sachleistungen begeben<br />

wer<strong>de</strong>n, sofern <strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>r Sachleistung <strong>de</strong>n Ausgabepreis erreicht. Bei einer Bedienung von Be-<br />

zugs- o<strong>de</strong>r Wandlungsrechten aus bedingtem Kapital ist bei Sachleistungen bei <strong>de</strong>r Beschlussfassung<br />

über das betreffen<strong>de</strong> konkrete bedingte Kapital § 194 AktG zu beachten, an<strong>de</strong>renfalls darf die Ein-<br />

bringung von Sachleistungen auf Schuldverschreibungen mit Bezugs- o<strong>de</strong>r Wandlungsrechten und<br />

Bedienung aus <strong>de</strong>m konkreten bedingten Kapital nicht vorgesehen wer<strong>de</strong>n. Die Schuldverschreibun-<br />

gen können ferner unter Beachtung <strong>de</strong>s zulässigen maximalen Gesamtnennbetrages außer in Euro<br />

auch in <strong>de</strong>r gesetzlichen Währung eines OECD-Lan<strong>de</strong>s begeben wer<strong>de</strong>n.<br />

c) Laufzeit<br />

Die Laufzeit <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Zeitraum bis zur ersten Kündigungsmöglichkeit für<br />

die Gesellschaft darf längstens 20 Jahre betragen.<br />

d) Ausgabe durch Konzerngesellschaft<br />

Die Schuldverschreibungen können auch durch eine Konzerngesellschaft <strong>de</strong>r Estavis AG im Sinne<br />

von § 18 AktG ausgegeben wer<strong>de</strong>n, an <strong>de</strong>r die Estavis AG unmittelbar o<strong>de</strong>r mittelbar mit min<strong>de</strong>stens<br />

75 % beteiligt ist; für diesen Fall wird <strong>de</strong>r Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats für


- 138 -<br />

die Gesellschaft die Garantie für die jeweiligen Wan<strong>de</strong>l- und/o<strong>de</strong>r Optionsschuldverschreibungen<br />

und/o<strong>de</strong>r die Genussrechte zu übernehmen und <strong>de</strong>n Inhabern von Options- und/o<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>lschuld-<br />

verschreibungen o<strong>de</strong>r Genussrechten Options- bzw. Wandlungsrechte auf Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft zu<br />

gewähren.<br />

e) Bezugsrecht<br />

Bei <strong>de</strong>r Ausgabe <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen steht <strong>de</strong>n Aktionären ein gesetzliches Bezugsrecht zu,<br />

sofern nicht das Bezugsrecht gemäß <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Regelungen ausgeschlossen wird. Wer<strong>de</strong>n<br />

die Schuldverschreibungen von einer Konzerngesellschaft ausgegeben wie vorstehend unter d) be-<br />

schrieben, so ist die Gesellschaft verpflichtet, die Gewährung <strong>de</strong>s gesetzlichen Bezugsrechts an die<br />

Aktionäre sicher zu stellen, sofern nicht das Bezugsrecht gemäß <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Regelungen<br />

ausgeschlossen wird. Die Schuldverschreibungen können auch einem Emissionsmittler mit <strong>de</strong>r Ver-<br />

pflichtung angeboten wer<strong>de</strong>n, sie <strong>de</strong>n Aktionären zum Bezug anzubieten.<br />

f) Bezugsrechtsausschluss<br />

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats das Bezugsrecht <strong>de</strong>r Aktionäre auszu-<br />

schließen,<br />

(i) um Spitzenbeträge vom Bezugsrecht auszunehmen;<br />

(ii) um die Wan<strong>de</strong>l- und/o<strong>de</strong>r Optionsschuldverschreibungen und/o<strong>de</strong>r die Genuss-<br />

rechte, die mit einem Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugsrecht versehen sind, einzelnen In-<br />

vestoren zur Zeichnung anzubieten, soweit unter entsprechen<strong>de</strong>r Beachtung von<br />

§ 186 Abs. 3 Satz 4 AktG <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r aufgrund dieser Schuldverschreibungen<br />

auszugeben<strong>de</strong>n Aktien 10 % <strong>de</strong>s bei Wirksamwer<strong>de</strong>n dieser Ermächtigung und bei<br />

<strong>de</strong>r Beschlussfassung über die Ausübung <strong>de</strong>r Ermächtigung vorhan<strong>de</strong>nen Grund-<br />

kapitals nicht übersteigt und <strong>de</strong>r Ausgabepreis <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen <strong>de</strong>n<br />

nach anerkannten Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Finanzmathematik ermittelten theoretischen<br />

Marktwert <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen nicht wesentlich unterschreitet. Auf <strong>de</strong>n Be-<br />

trag von 10 % <strong>de</strong>s Grundkapitals ist <strong>de</strong>r Betrag anzurechnen, <strong>de</strong>r auf Aktien ent-<br />

fällt, die aufgrund einer an<strong>de</strong>ren entsprechen<strong>de</strong>n Ermächtigung unter Ausschluss<br />

<strong>de</strong>s Bezugsrechts in unmittelbarer o<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>s § 186<br />

Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben beziehungsweise veräußert wer<strong>de</strong>n, soweit eine<br />

<strong>de</strong>rartige Anrechnung gesetzlich geboten ist;<br />

(iii) um die Genussrechte ohne Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugsrecht einzelnen Investoren<br />

zur Zeichnung anzubieten, soweit <strong>de</strong>r Ausgabepreis <strong>de</strong>n nach anerkannten Me-


- 139 -<br />

tho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Finanzmathematik ermittelten theoretischen Marktwert <strong>de</strong>r Genuss-<br />

rechte nicht wesentlich unterschreitet und soweit die Genussrechte lediglich obliga-<br />

tionsähnlich ausgestaltet sind, d. h. we<strong>de</strong>r mitgliedschaftsähnliche Rechte noch<br />

Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugsrechte auf Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft begrün<strong>de</strong>n, keine Be-<br />

teiligung am Liquidationserlös gewähren und sich die Höhe <strong>de</strong>r Ausschüttung nicht<br />

nach <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>s Jahresüberschusses, <strong>de</strong>s Bilanzgewinns o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

richtet;<br />

(iv) soweit dies erfor<strong>de</strong>rlich ist, um <strong>de</strong>n Inhabern von Umtausch- und Bezugsrechten,<br />

die von <strong>de</strong>r Gesellschaft o<strong>de</strong>r Konzernunternehmen <strong>de</strong>r Gesellschaft auf Aktien<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft eingeräumt wur<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m Umfang ein Bezugsrecht auf Schuld-<br />

verschreibungen, die nach dieser Ermächtigung ausgegeben wer<strong>de</strong>n, zu gewäh-<br />

ren, wie es ihnen nach Ausübung ihres Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugsrechts bezie-<br />

hungsweise nach Erfüllung einer etwaigen Wandlungspflicht zustün<strong>de</strong> (Verwässe-<br />

rungsschutz), o<strong>de</strong>r<br />

(v) soweit Schuldverschreibungen gegen Sachleistungen begeben wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r<br />

Ausschluss <strong>de</strong>s Bezugsrechts im überwiegen<strong>de</strong>n Interesse <strong>de</strong>r Gesellschaft liegt.<br />

g) Bezugspreis, Verwässerungsschutz<br />

Bei Wan<strong>de</strong>l- und/o<strong>de</strong>r Optionsschuldverschreibungen und/o<strong>de</strong>r Genussrechten mit Wandlungs- o<strong>de</strong>r<br />

Bezugsrecht ist ein Umtausch- o<strong>de</strong>r Bezugsverhältnis festzulegen. Das Umtauschverhältnis ergibt<br />

sich aus <strong>de</strong>r Division <strong>de</strong>s Nennbetrags einer einzelnen Schuldverschreibung durch <strong>de</strong>n festgesetzten<br />

Wandlungspreis für eine Aktie. Das Umtauschverhältnis kann sich auch durch Division <strong>de</strong>s unter <strong>de</strong>m<br />

Nennbetrag liegen<strong>de</strong>n Ausgabepreises einer Schuldverschreibung durch <strong>de</strong>n festgesetzten Wand-<br />

lungspreis für eine Aktie ergeben. Diese Regelungen gelten entsprechend für das Bezugsverhältnis.<br />

Der jeweils festzusetzen<strong>de</strong> Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugspreis für eine Aktie muss min<strong>de</strong>stens 80 % <strong>de</strong>s<br />

durchschnittlichen Börsenkurses <strong>de</strong>r Aktie <strong>de</strong>r Gesellschaft an <strong>de</strong>n letzten zehn Börsenhan<strong>de</strong>lstagen<br />

vor <strong>de</strong>r Beschlussfassung <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s über die Ausgabe <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen in <strong>de</strong>r Eröff-<br />

nungsauktion im XETRA ® -Han<strong>de</strong>l (o<strong>de</strong>r einem Nachfolgesystem) entsprechen.<br />

Für <strong>de</strong>n Fall, dass die Gesellschaft während <strong>de</strong>r Laufzeit <strong>de</strong>r nach dieser Ermächtigung ausgegebe-<br />

nen Schuldverschreibungen unter Einräumung eines Bezugsrechts an ihre Aktionäre das Grundkapital<br />

erhöht o<strong>de</strong>r weitere Schuldverschreibungen, einschließlich Gewinnschuldverschreibungen o<strong>de</strong>r Ge-<br />

nussrechte, mit Umtausch- o<strong>de</strong>r Bezugsrechten auf Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft ausgibt, ohne dass<br />

zugleich auch <strong>de</strong>n Inhabern <strong>de</strong>r nach diesem Beschluss ausgegebenen und mit einem Umtausch-<br />

o<strong>de</strong>r Bezugsrecht versehenen Schuldverschreibungen ein Bezugsrecht eingeräumt wird, wie es ihnen<br />

nach Ausübung ihres Umtausch- o<strong>de</strong>r Bezugsrechts zustehen wür<strong>de</strong>, können in <strong>de</strong>n Ausgabebedin-


- 140 -<br />

gungen <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen die nachfolgen<strong>de</strong>n Regelungen vorgesehen wer<strong>de</strong>n (Verwässe-<br />

rungsschutzklausel):<br />

(i) Kapitalerhöhung gegen Einlagen und Gewährung von sonstigen Bezugsrech-<br />

ten<br />

Im Falle einer Kapitalerhöhung gegen Einlagen unter Gewährung von Bezugsrech-<br />

ten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gewährung von sonstigen Bezugsrechten wird <strong>de</strong>r Wandlungspreis<br />

um <strong>de</strong>n Bezugsrechtswert ermäßigt.<br />

Der „Bezugsrechtswert“ entspricht dabei (i) <strong>de</strong>m durchschnittlichen Börsenkurs <strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>n Aktionären zustehen<strong>de</strong>n Bezugsrechts an <strong>de</strong>n letzten zehn Börsenhan<strong>de</strong>lsta-<br />

gen <strong>de</strong>r Bezugsrechte (x) in <strong>de</strong>r Eröffnungsauktion im XETRA®-Han<strong>de</strong>l (o<strong>de</strong>r ei-<br />

nem Nachfolgesystem) o<strong>de</strong>r, soweit die Bezugsrechte nicht im XETRA®-Han<strong>de</strong>l<br />

son<strong>de</strong>rn im Parkett gehan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, (y) gemäß <strong>de</strong>m Eröffnungskurs für das Be-<br />

zugsrecht im Parketthan<strong>de</strong>l an <strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapierbörse o<strong>de</strong>r, soweit es<br />

bei<strong>de</strong> Kurse nicht gibt bzw. soweit ein Han<strong>de</strong>l mit Bezugsrechten nicht stattfin<strong>de</strong>t,<br />

(ii) <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Ausgabebedingungen festgesetzten Wandlungsstelle o<strong>de</strong>r<br />

Bezugsstelle nach finanzmathematischen Metho<strong>de</strong>n ermittelten Wert <strong>de</strong>s Bezugs-<br />

rechts.<br />

(ii) Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln<br />

Im Falle einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln erhöht sich das zur Siche-<br />

rung <strong>de</strong>s Wandlungsrechts bestehen<strong>de</strong> bedingte Kapital im gleichen Verhältnis wie<br />

das Grundkapital (§ 218 AktG). Den Anleihegläubigern wer<strong>de</strong>n bei Ausübung ihres<br />

Wandlungsrechts so viele zusätzliche Aktien zur Verfügung gestellt, als hätten sie<br />

ihr Wandlungsrecht zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln<br />

bereits ausgeübt. Bruchteile von Aktien, die in Folge einer Kapitalerhöhung aus<br />

Gesellschaftsmitteln entstehen, wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Ausübung <strong>de</strong>s Wandlungsrechts<br />

nicht ausgeglichen.<br />

(iii) Aktiensplit<br />

Falls sich die Anzahl <strong>de</strong>r Aktien verän<strong>de</strong>rt, ohne dass sich das Grundkapital än<strong>de</strong>rt<br />

(Neueinteilung <strong>de</strong>s Grundkapitals), gilt die in vorstehend (ii) vorgesehene Rege-<br />

lung sinngemäß.


- 141 -<br />

In je<strong>de</strong>m Fall darf <strong>de</strong>r anteilige Betrag am Grundkapital <strong>de</strong>r je Schuldverschreibung<br />

zu beziehen<strong>de</strong>n Aktien <strong>de</strong>n Ausgabepreis <strong>de</strong>r Schuldverschreibung nicht überstei-<br />

gen.<br />

h) Weitere Bedingungen <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen<br />

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten <strong>de</strong>r Ausgabe<br />

und Ausstattung <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen, insbeson<strong>de</strong>re Laufzeit, Ausgabe- und Ausübungszeit-<br />

räume sowie Kündigung, Ausgabepreis <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen, Zinssatz, Stückelung und Anpas-<br />

sung <strong>de</strong>s Bezugspreises und Begründung einer Wandlungspflicht festzusetzen.<br />

5. Weitere Ermächtigung zur Ausgabe von Schuldverschreibungen und Bedingtes Kapi-<br />

tal 2010/II<br />

Die Hauptversammlung <strong>de</strong>r Gesellschaft vom 13. Dezember 2010 hat beschlossen, dass das Grund-<br />

kapital um bis zu EUR 578.724,00 durch Ausgabe von bis zu 578.724 neuen, auf <strong>de</strong>n Inhaber lauten-<br />

<strong>de</strong>n Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab Beginn <strong>de</strong>s Geschäftsjahres ihrer Ausgabe bedingt er-<br />

höht (Bedingtes Kapital 2010/II) ist.<br />

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie<br />

(i) die Inhaber von Wan<strong>de</strong>l- und/o<strong>de</strong>r Optionsschuldverschreibungen und/o<strong>de</strong>r von Genuss-<br />

rechten mit Umtausch- o<strong>de</strong>r Bezugsrechten, die von <strong>de</strong>r Gesellschaft o<strong>de</strong>r ihr nachgeordne-<br />

ten Konzernunternehmen aufgrund <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Hauptversammlung vom 13. Dezember 2010<br />

gefassten Ermächtigungsbeschlusses bis zum 12. Dezember 2015 ausgegeben wur<strong>de</strong>n, von<br />

ihrem Umtausch- o<strong>de</strong>r Bezugsrecht Gebrauch machen und die Gesellschaft sich entschließt,<br />

die Umtausch- bzw. Bezugsrechte aus diesem Bedingten Kapital 2010/II zu bedienen, o<strong>de</strong>r<br />

(ii) die zur Wandlung verpflichteten Inhaber von Wan<strong>de</strong>l- und/o<strong>de</strong>r Optionsschuldverschreibun-<br />

gen und/o<strong>de</strong>r von Genussrechten mit Umtausch- o<strong>de</strong>r Bezugsrechten, die von <strong>de</strong>r Gesell-<br />

schaft o<strong>de</strong>r ihren nachgeordneten Konzernunternehmen aufgrund <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Hauptver-<br />

sammlung vom 13. Dezember 2010 gefassten Ermächtigungsbeschlusses bis zum 12. De-<br />

zember 2015 ausgegeben wur<strong>de</strong>n, ihre Pflicht zum Umtausch erfüllen und die Gesellschaft<br />

sich entschließt, die Umtausch- bzw. Bezugsrechte aus diesem Bedingten Kapital 2010/II zu<br />

bedienen.<br />

Die Ausgabe <strong>de</strong>r Aktien erfolgt gemäß <strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>s Ermächtigungsbeschlusses <strong>de</strong>r Hauptver-<br />

sammlung vom 13. Dezember 2010 unter Tagesordnungspunkt 7, d.h. insbeson<strong>de</strong>re zu min<strong>de</strong>stens<br />

80 % <strong>de</strong>s durchschnittlichen Börsenkurses <strong>de</strong>r Aktie <strong>de</strong>r Gesellschaft an <strong>de</strong>n letzten zehn (10) Bör-


- 142 -<br />

senhan<strong>de</strong>lstagen vor <strong>de</strong>r Beschlussfassung <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s über die Ausgabe <strong>de</strong>r Schuldverschrei-<br />

bungen in <strong>de</strong>r Eröffnungsauktion im XETRA ® -Han<strong>de</strong>l an <strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapierbörse (o<strong>de</strong>r einem<br />

von <strong>de</strong>r Deutschen Börse AG bestimmten Nachfolgesystem) vor <strong>de</strong>r Beschlussfassung <strong>de</strong>s Vorstan-<br />

<strong>de</strong>s über die Ausgabe <strong>de</strong>r jeweiligen Schuldverschreibungen unter Berücksichtigung von Anpassun-<br />

gen gemäß <strong>de</strong>r im Beschluss <strong>de</strong>r vorgenannten Hauptversammlung unter Tagesordnungspunkt 7<br />

lit. g) bestimmten Verwässerungsschutzregeln.<br />

Des Weiteren hat die Hauptversammlung vom 13. Dezember 2010 <strong>de</strong>n Vorstand mit Zustimmung <strong>de</strong>s<br />

Aufsichtsrats zur Ausgabe von Wan<strong>de</strong>l- und/o<strong>de</strong>r Optionsschuldverschreibungen o<strong>de</strong>r Genussrechten<br />

mit o<strong>de</strong>r ohne Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugsrechten ermächtigt.<br />

a) Volumen<br />

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats bis zum 12. Dezember 2015 einmalig<br />

o<strong>de</strong>r mehrfach Wan<strong>de</strong>l- und/o<strong>de</strong>r Optionsschuldverschreibungen o<strong>de</strong>r Genussrechte mit o<strong>de</strong>r ohne<br />

Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugsrechten (gemeinsam nachfolgend auch „Schuldverschreibungen“ genannt)<br />

im Gesamtnennbetrag von bis zu EUR 2.850.000,00 zu begeben. Den Inhabern <strong>de</strong>r im vorhergehen-<br />

<strong>de</strong>n Satz genannten Schuldverschreibungen können Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugsrechte auf bis zu<br />

570.000 auf <strong>de</strong>n Inhaber lauten<strong>de</strong> Stückaktien <strong>de</strong>r Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am<br />

Grundkapital in Höhe von insgesamt bis zu EUR 570.000,00 gewährt wer<strong>de</strong>n. Die Wandlungs- und<br />

Bezugsrechte können aus einem in dieser o<strong>de</strong>r künftigen Hauptversammlungen zu beschließen<strong>de</strong>n<br />

bedingten Kapital, aus bestehen<strong>de</strong>m o<strong>de</strong>r künftigem genehmigten Kapital und/o<strong>de</strong>r aus bestehen<strong>de</strong>n<br />

Aktien bedient wer<strong>de</strong>n und/o<strong>de</strong>r einen Barausgleich anstelle <strong>de</strong>r Lieferung von Aktien vorsehen.<br />

b) Gegenleistung<br />

Die Schuldverschreibungen können gegen Barleistungen und auch gegen Sachleistungen begeben<br />

wer<strong>de</strong>n, sofern <strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>r Sachleistung <strong>de</strong>n Ausgabepreis erreicht. Bei einer Begebung gegen<br />

Sachleistungen ist im Falle <strong>de</strong>r Bedienung von Bezugs- o<strong>de</strong>r Wandlungsrechten aus bedingtem Kapi-<br />

tal bei <strong>de</strong>r Beschlussfassung über das betreffen<strong>de</strong> konkrete bedingte Kapital § 194 AktG zu beachten,<br />

an<strong>de</strong>renfalls darf die Einbringung von Sachleistungen auf Schuldverschreibungen mit Bezugs- o<strong>de</strong>r<br />

Wandlungsrechten und Bedienung aus <strong>de</strong>m konkreten bedingten Kapital nicht vorgesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Schuldverschreibungen können ferner unter Beachtung <strong>de</strong>s zulässigen maximalen Gesamtnenn-<br />

betrages außer in Euro auch in <strong>de</strong>r gesetzlichen Währung eines OECD-Lan<strong>de</strong>s begeben wer<strong>de</strong>n.<br />

c) Laufzeit<br />

Die Laufzeit <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Zeitraum bis zur ersten Kündigungsmöglichkeit für<br />

die Gesellschaft darf längstens 20 Jahre betragen.


d) Ausgabe durch Konzerngesellschaft<br />

- 143 -<br />

Die Schuldverschreibungen können auch durch eine Konzerngesellschaft <strong>de</strong>r Estavis AG im Sinne<br />

von § 18 AktG ausgegeben wer<strong>de</strong>n, an <strong>de</strong>r die Estavis AG unmittelbar o<strong>de</strong>r mittelbar mit min<strong>de</strong>stens<br />

75 % beteiligt ist; für diesen Fall wird <strong>de</strong>r Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats für<br />

die Gesellschaft die Garantie für die jeweiligen Wan<strong>de</strong>l- und/o<strong>de</strong>r Optionsschuldverschreibungen<br />

und/o<strong>de</strong>r die Genussrechte zu übernehmen und <strong>de</strong>n Inhabern von Options- und/o<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>lschuld-<br />

verschreibungen o<strong>de</strong>r Genussrechten Options- bzw. Wandlungsrechte auf Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft zu<br />

gewähren.<br />

e) Bezugsrecht<br />

Bei <strong>de</strong>r Ausgabe <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen steht <strong>de</strong>n Aktionären ein gesetzliches Bezugsrecht zu,<br />

sofern nicht das Bezugsrecht gemäß <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Regelungen ausgeschlossen wird. Wer<strong>de</strong>n<br />

die Schuldverschreibungen von einer Konzerngesellschaft ausgegeben wie vorstehend unter d) be-<br />

schrieben, so ist die Gesellschaft verpflichtet, die Gewährung <strong>de</strong>s gesetzlichen Bezugsrechts an die<br />

Aktionäre sicher zu stellen, sofern nicht das Bezugsrecht gemäß <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Regelungen<br />

ausgeschlossen wird. Die Schuldverschreibungen können auch einem Emissionsmittler mit <strong>de</strong>r Ver-<br />

pflichtung angeboten wer<strong>de</strong>n, sie <strong>de</strong>n Aktionären zum Bezug anzubieten.<br />

f) Bezugsrechtsausschluss<br />

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats das Bezugsrecht <strong>de</strong>r Aktionäre auszu-<br />

schließen,<br />

(i) um Spitzenbeträge vom Bezugsrecht auszunehmen;<br />

(ii) um die Wan<strong>de</strong>l- und/o<strong>de</strong>r Optionsschuldverschreibungen und/o<strong>de</strong>r die Genuss-<br />

rechte, die mit einem Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugsrecht versehen sind, einzelnen In-<br />

vestoren zur Zeichnung anzubieten, soweit unter entsprechen<strong>de</strong>r Beachtung von<br />

§ 186 Abs. 3 Satz 4 AktG <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r aufgrund dieser Schuldverschreibungen<br />

auszugeben<strong>de</strong>n Aktien 10 % <strong>de</strong>s bei Wirksamwer<strong>de</strong>n dieser Ermächtigung und bei<br />

<strong>de</strong>r Beschlussfassung über die Ausübung <strong>de</strong>r Ermächtigung vorhan<strong>de</strong>nen Grund-<br />

kapitals nicht übersteigt und <strong>de</strong>r Ausgabepreis <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen <strong>de</strong>n<br />

nach anerkannten Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Finanzmathematik ermittelten theoretischen<br />

Marktwert <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen nicht wesentlich unterschreitet. Auf <strong>de</strong>n Be-<br />

trag von 10 % <strong>de</strong>s Grundkapitals ist <strong>de</strong>r Betrag anzurechnen, <strong>de</strong>r auf Aktien ent-<br />

fällt, die aufgrund einer an<strong>de</strong>ren entsprechen<strong>de</strong>n Ermächtigung unter Ausschluss


- 144 -<br />

<strong>de</strong>s Bezugsrechts in unmittelbarer o<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>s § 186<br />

Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben beziehungsweise veräußert wer<strong>de</strong>n, soweit eine<br />

<strong>de</strong>rartige Anrechnung gesetzlich geboten ist;<br />

(iii) um die Genussrechte ohne Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugsrecht einzelnen Investoren<br />

zur Zeichnung anzubieten, soweit <strong>de</strong>r Ausgabepreis <strong>de</strong>n nach anerkannten Me-<br />

tho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Finanzmathematik ermittelten theoretischen Marktwert <strong>de</strong>r Genuss-<br />

rechte nicht wesentlich unterschreitet und soweit die Genussrechte lediglich obliga-<br />

tionsähnlich ausgestaltet sind, d. h. we<strong>de</strong>r mitgliedschaftsähnliche Rechte noch<br />

Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugsrechte auf Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft begrün<strong>de</strong>n, keine Be-<br />

teiligung am Liquidationserlös gewähren und sich die Höhe <strong>de</strong>r Ausschüttung nicht<br />

nach <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>s Jahresüberschusses, <strong>de</strong>s Bilanzgewinns o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

richtet;<br />

(iv) soweit dies erfor<strong>de</strong>rlich ist, um <strong>de</strong>n Inhabern von Umtausch- und Bezugsrechten,<br />

die von <strong>de</strong>r Gesellschaft o<strong>de</strong>r Konzernunternehmen <strong>de</strong>r Gesellschaft auf Aktien<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft eingeräumt wur<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m Umfang ein Bezugsrecht auf Schuld-<br />

verschreibungen, die nach dieser Ermächtigung ausgegeben wer<strong>de</strong>n, zu gewäh-<br />

ren, wie es ihnen nach Ausübung ihres Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugsrechts bezie-<br />

hungsweise nach Erfüllung einer etwaigen Wandlungspflicht zustün<strong>de</strong> (Verwässe-<br />

rungsschutz), o<strong>de</strong>r<br />

(v) soweit Schuldverschreibungen gegen Sachleistungen, insbeson<strong>de</strong>re zum Erwerb<br />

von Unternehmen, Unternehmensteilen und Beteiligungen an Unternehmen, ge-<br />

werblichen Schutzrechten, wie z.B. Patenten, Marken o<strong>de</strong>r hierauf gerichtete Li-<br />

zenzen, o<strong>de</strong>r sonstigen Produktrechten o<strong>de</strong>r sonstigen Sacheinlagen, auch<br />

Schuldverschreibungen, Wan<strong>de</strong>lschuldverschreibungen und sonstigen Finanzin-<br />

strumenten, begeben wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Ausschluss <strong>de</strong>s Bezugsrechts im überwie-<br />

gen<strong>de</strong>n Interesse <strong>de</strong>r Gesellschaft liegt.<br />

g) Bezugspreis, Verwässerungsschutz<br />

Bei Wan<strong>de</strong>l- und/o<strong>de</strong>r Optionsschuldverschreibungen und/o<strong>de</strong>r Genussrechten mit Wandlungs- o<strong>de</strong>r<br />

Bezugsrecht ist ein Umtausch- o<strong>de</strong>r Bezugsverhältnis festzulegen. Das Umtauschverhältnis ergibt<br />

sich aus <strong>de</strong>r Division <strong>de</strong>s Nennbetrags einer einzelnen Schuldverschreibung durch <strong>de</strong>n festgesetzten<br />

Wandlungspreis für eine Aktie. Das Umtauschverhältnis kann sich auch durch Division <strong>de</strong>s unter <strong>de</strong>m<br />

Nennbetrag liegen<strong>de</strong>n Ausgabepreises einer Schuldverschreibung durch <strong>de</strong>n festgesetzten Wand-<br />

lungspreis für eine Aktie ergeben. Diese Regelungen gelten entsprechend für das Bezugsverhältnis.<br />

Der jeweils festzusetzen<strong>de</strong> Wandlungs- o<strong>de</strong>r Bezugspreis für eine Aktie muss min<strong>de</strong>stens 80 % <strong>de</strong>s


- 145 -<br />

durchschnittlichen Börsenkurses <strong>de</strong>r Aktie <strong>de</strong>r Gesellschaft an <strong>de</strong>n letzten zehn (10) Börsenhan-<br />

<strong>de</strong>lstagen vor <strong>de</strong>r Beschlussfassung <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s über die Ausgabe <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen in<br />

<strong>de</strong>r Eröffnungsauktion im XETRA ® -Han<strong>de</strong>l an <strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapierbörse (o<strong>de</strong>r einem von <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Börse AG bestimmten Nachfolgesystem) entsprechen.<br />

Für <strong>de</strong>n Fall, dass die Gesellschaft während <strong>de</strong>r Laufzeit <strong>de</strong>r nach dieser Ermächtigung ausgegebe-<br />

nen Schuldverschreibungen unter Einräumung eines Bezugsrechts an ihre Aktionäre das Grundkapital<br />

erhöht o<strong>de</strong>r weitere Schuldverschreibungen, einschließlich Gewinnschuldverschreibungen o<strong>de</strong>r Ge-<br />

nussrechte, mit Umtausch- o<strong>de</strong>r Bezugsrechten auf Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft ausgibt, ohne dass<br />

zugleich auch <strong>de</strong>n Inhabern <strong>de</strong>r nach diesem Beschluss ausgegebenen und mit einem Umtausch-<br />

o<strong>de</strong>r Bezugsrecht versehenen Schuldverschreibungen ein Bezugsrecht eingeräumt wird, wie es ihnen<br />

nach Ausübung ihres Umtausch- o<strong>de</strong>r Bezugsrechts zustehen wür<strong>de</strong>, können in <strong>de</strong>n Ausgabebedin-<br />

gungen <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen die nachfolgen<strong>de</strong>n Regelungen vorgesehen wer<strong>de</strong>n (Verwässe-<br />

rungsschutzklausel):<br />

(i) Kapitalerhöhung gegen Einlagen und Gewährung von sonstigen Bezugsrech-<br />

ten<br />

Im Falle einer Kapitalerhöhung gegen Einlagen unter Gewährung von Bezugsrech-<br />

ten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gewährung von sonstigen Bezugsrechten wird <strong>de</strong>r Wandlungspreis<br />

um <strong>de</strong>n Bezugsrechtswert ermäßigt.<br />

Der „Bezugsrechtswert“ entspricht dabei (i) <strong>de</strong>m durchschnittlichen Börsenkurs <strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>n Aktionären zustehen<strong>de</strong>n Bezugsrechts an <strong>de</strong>n letzten zehn Börsenhan<strong>de</strong>lsta-<br />

gen <strong>de</strong>r Bezugsrechte (x) in <strong>de</strong>r Eröffnungsauktion im XETRA®-Han<strong>de</strong>l (o<strong>de</strong>r ei-<br />

nem von <strong>de</strong>r Deutschen Börse AG bestimmten Nachfolgesystem) o<strong>de</strong>r, soweit die<br />

Bezugsrechte nicht im XETRA®-Han<strong>de</strong>l son<strong>de</strong>rn im Parkett gehan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, (y)<br />

gemäß <strong>de</strong>m Eröffnungskurs für das Bezugsrecht im Parketthan<strong>de</strong>l an <strong>de</strong>r Frankfur-<br />

ter Wertpapierbörse o<strong>de</strong>r, soweit es bei<strong>de</strong> Kurse nicht gibt bzw. soweit ein Han<strong>de</strong>l<br />

mit Bezugsrechten nicht stattfin<strong>de</strong>t, (ii) <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Ausgabebedingungen<br />

festgesetzten Wandlungsstelle o<strong>de</strong>r Bezugsstelle nach finanzmathematischen Me-<br />

tho<strong>de</strong>n ermittelten Wert <strong>de</strong>s Bezugsrechts.<br />

(ii) Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln<br />

Im Falle einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln erhöht sich das zur Siche-<br />

rung <strong>de</strong>s Wandlungsrechts bestehen<strong>de</strong> bedingte Kapital im gleichen Verhältnis wie<br />

das Grundkapital (§ 218 AktG). Den Anleihegläubigern wer<strong>de</strong>n bei Ausübung ihres<br />

Wandlungsrechts so viele zusätzliche Aktien zur Verfügung gestellt, als hätten sie


- 146 -<br />

ihr Wandlungsrecht zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln<br />

bereits ausgeübt. Bruchteile von Aktien, die in Folge einer Kapitalerhöhung aus<br />

Gesellschaftsmitteln entstehen, wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Ausübung <strong>de</strong>s Wandlungsrechts<br />

nicht ausgeglichen.<br />

(iii) Aktiensplit<br />

Falls sich die Anzahl <strong>de</strong>r Aktien verän<strong>de</strong>rt, ohne dass sich das Grundkapital än<strong>de</strong>rt<br />

(Neueinteilung <strong>de</strong>s Grundkapitals), gilt die in vorstehend (ii) vorgesehene Rege-<br />

lung sinngemäß.<br />

In je<strong>de</strong>m Fall darf <strong>de</strong>r anteilige Betrag am Grundkapital <strong>de</strong>r je Schuldverschreibung<br />

zu beziehen<strong>de</strong>n Aktien <strong>de</strong>n Ausgabepreis <strong>de</strong>r Schuldverschreibung nicht überstei-<br />

gen.<br />

h) Weitere Bedingungen <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen<br />

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten <strong>de</strong>r Ausgabe<br />

und Ausstattung <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen, insbeson<strong>de</strong>re Laufzeit, Ausgabe- und Ausübungszeit-<br />

räume sowie Kündigung, Ausgabepreis <strong>de</strong>r Schuldverschreibungen, Zinssatz, Stückelung und Anpas-<br />

sung <strong>de</strong>s Bezugspreises und Begründung einer Wandlungspflicht festzusetzen.<br />

6. Allgemeine Bestimmungen zur Erhöhung <strong>de</strong>s Grundkapitals<br />

Nach <strong>de</strong>m Aktiengesetz kann das Grundkapital einer Aktiengesellschaft durch einen Beschluss <strong>de</strong>r<br />

Hauptversammlung erhöht wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r mit einer Mehrheit von min<strong>de</strong>stens drei Vierteln <strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>r<br />

Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst wird, soweit nicht die Satzung <strong>de</strong>r Aktiengesell-<br />

schaft an<strong>de</strong>re Mehrheitserfor<strong>de</strong>rnisse festlegt. Außer<strong>de</strong>m kann die Hauptversammlung ein genehmig-<br />

tes Kapital schaffen. Die Schaffung von genehmigtem Kapital erfor<strong>de</strong>rt einen Beschluss mit einer<br />

Mehrheit von drei Vierteln <strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>r Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals, durch <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Vorstand ermächtigt wird, innerhalb eines Zeitraumes von nicht mehr als fünf Jahren Aktien bis zu<br />

einem bestimmten Betrag auszugeben. Der Nennbetrag <strong>de</strong>s genehmigten Kapitals darf die Hälfte <strong>de</strong>s<br />

Grundkapitals, das zur Zeit <strong>de</strong>r Ermächtigung vorhan<strong>de</strong>n ist, nicht übersteigen. Weiterhin kann die<br />

Hauptversammlung zum Zweck <strong>de</strong>r Ausgabe von Aktien an Inhaber von Wan<strong>de</strong>lschuldverschreibun-<br />

gen o<strong>de</strong>r sonstigen Wertpapieren, die ein Recht zum Bezug von Aktien einräumen, von Aktien, die als<br />

Gegenleistung bei einem Zusammenschluss mit einem an<strong>de</strong>ren Unternehmen dienen, o<strong>de</strong>r von Akti-<br />

en, die Führungskräften und Arbeitnehmern im Wege <strong>de</strong>r Gewährung von Bezugsrechten angeboten<br />

wur<strong>de</strong>n, ein bedingtes Kapital schaffen, wobei jeweils ein Beschluss mit einer Mehrheit von drei Vier-<br />

teln <strong>de</strong>s vertretenen Grundkapitals erfor<strong>de</strong>rlich ist. Der Nennbetrag <strong>de</strong>s bedingten Kapitals darf für <strong>de</strong>n


- 147 -<br />

Fall, dass das bedingte Kapital zum Zwecke <strong>de</strong>r Ausgabe von Aktien an Führungskräfte und Arbeit-<br />

nehmer geschaffen wird, 10 %, in <strong>de</strong>n übrigen Fällen die Hälfte <strong>de</strong>s Grundkapitals, das zur Zeit <strong>de</strong>r<br />

Beschlussfassung vorhan<strong>de</strong>n ist, nicht übersteigen.<br />

7. Allgemeine Bestimmungen zu Bezugsrechten<br />

Nach <strong>de</strong>m Aktiengesetz stehen je<strong>de</strong>m Aktionär grundsätzlich Bezugsrechte auf die im Rahmen einer<br />

Kapitalerhöhung neu auszugeben<strong>de</strong>n Aktien sowie auf auszugeben<strong>de</strong> Wan<strong>de</strong>lschuldverschreibungen,<br />

Optionsanleihen, Genussrechte o<strong>de</strong>r Gewinnschuldverschreibungen zu. Bezugsrechte sind grund-<br />

sätzlich frei übertragbar. Während eines festgelegten Zeitraumes vor Ablauf <strong>de</strong>r Bezugsfrist kann ein<br />

Han<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Bezugsrechte an <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Wertpapierbörsen stattfin<strong>de</strong>n. Die Gesellschaft ist nicht<br />

verpflichtet, einen solchen Han<strong>de</strong>l zu organisieren, und steht auch nicht dafür ein, dass ein solcher<br />

Han<strong>de</strong>l stattfin<strong>de</strong>t. Während <strong>de</strong>r Ausübungsfrist nicht ausgeübte Bezugsrechte verfallen und führen<br />

zum Verlust <strong>de</strong>s Bezugsanspruchs. Die Gesellschaft kann frei über die nicht bezogenen Aktien, Wan-<br />

<strong>de</strong>lschuldverschreibungen, Optionsanleihen, Genussrechte o<strong>de</strong>r Gewinnschuldverschreibungen ver-<br />

fügen, in<strong>de</strong>m diese Dritten angeboten wer<strong>de</strong>n; das Angebot darf jedoch nicht zu günstigeren Konditio-<br />

nen als das Angebot an die Aktionäre erfolgen.<br />

Die Hauptversammlung kann durch Beschluss, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Mehrheit <strong>de</strong>r abgegebenen Stimmen und<br />

gleichzeitig einer Mehrheit von min<strong>de</strong>stens drei Viertel <strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>r Beschlussfassung vertretenen<br />

Grundkapitals bedarf, das gesetzliche Bezugsrecht <strong>de</strong>r Aktionäre ausschließen. Für einen Bezugs-<br />

rechtsausschluss ist ein Bericht <strong>de</strong>s Vorstands erfor<strong>de</strong>rlich, in <strong>de</strong>m zur Begründung <strong>de</strong>s Bezugs-<br />

rechtsausschlusses dargelegt wer<strong>de</strong>n muss, dass das Interesse <strong>de</strong>r Gesellschaft auf Ausschluss <strong>de</strong>s<br />

Bezugsrechtes das Interesse <strong>de</strong>r Aktionäre an <strong>de</strong>r Einräumung <strong>de</strong>s Bezugsrechtes überwiegt. Ein<br />

Ausschluss <strong>de</strong>s Bezugsrechtes im Falle <strong>de</strong>r Ausgabe neuer Aktien ist insbeson<strong>de</strong>re zulässig, wenn<br />

die Gesellschaft das Kapital gegen Bareinlagen erhöht, <strong>de</strong>r Betrag <strong>de</strong>r Kapitalerhöhung 10 % <strong>de</strong>s<br />

Grundkapitals nicht übersteigt und <strong>de</strong>r Ausgabebetrag <strong>de</strong>r neuen Aktien <strong>de</strong>n Börsenpreis nicht we-<br />

sentlich unterschreitet.<br />

Das Bezugsrecht dient dazu, <strong>de</strong>m Aktionär die Aufrechterhaltung seiner bisherigen prozentualen Be-<br />

teiligung am Grundkapital zu ermöglichen und seine Stimmkraft zu erhalten (Verwässerungsschutz).<br />

Wird das Bezugsrecht <strong>de</strong>r Aktionäre ausgeschlossen, so ist stets die Schranke <strong>de</strong>s § 255 Abs. 2 AktG<br />

zu beachten, das heißt <strong>de</strong>r festgesetzte Ausgabebetrag <strong>de</strong>r neuen Aktien darf nicht "unangemessen<br />

niedrig“ sein. Die neuen Aktien dürfen nur zu einem Kurs ausgegeben wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Verlust <strong>de</strong>r<br />

mitgliedschaftlichen Vermögenssubstanz <strong>de</strong>s vom Bezugsrecht ausgeschlossenen Aktionärs vollstän-<br />

dig kompensiert. Dabei muss sich <strong>de</strong>r Ausgabebetrag <strong>de</strong>r neuen Aktien stets am wirklichen Wert <strong>de</strong>r<br />

Aktiengesellschaft orientieren.


- 148 -<br />

Bei einer bedingten Kapitalerhöhung ist ein allgemeines Bezugsrecht <strong>de</strong>r Aktionäre kraft Natur <strong>de</strong>r<br />

Sache ausgeschlossen. Zum Schutz <strong>de</strong>r Aktionäre darf <strong>de</strong>r Nennbetrag <strong>de</strong>s bedingten Kapitals ohne<br />

Rücksicht auf <strong>de</strong>n Verwendungszweck die Hälfte, in bestimmten Fällen 10 %, <strong>de</strong>s Grundkapitals nicht<br />

übersteigen. Dient das bedingte Kapital <strong>de</strong>r Gewährung von Bezugsrechten an einen bestimmten<br />

Adressatenkreis, darf <strong>de</strong>r Nennbetrag 10 % <strong>de</strong>s Grundkapitals nicht übersteigen.<br />

8. Eigene Aktien<br />

Die Estavis AG hält <strong>de</strong>rzeit keine eigenen Aktien. Gemäß <strong>de</strong>m Beschluss <strong>de</strong>r Hauptversammlung vom<br />

16. Februar 2010 ist die Gesellschaft ermächtigt, bis zu 809.942 Stück eigene Aktien zu erwerben<br />

(auch unter Einsatz von Eigenkapital<strong>de</strong>rivaten, d.h. von Call- und/o<strong>de</strong>r Put-Optionen) und zu bestimm-<br />

ten Zwecken zu verwen<strong>de</strong>n, wobei die Ermächtigung am 17. Februar 2010 wirksam wur<strong>de</strong> und bis<br />

zum 15. Februar 2015 gilt. Dabei kann die Gesellschaft in bestimmten Fällen das Bezugsrecht bei <strong>de</strong>r<br />

Verwendung eigener Aktien ausschließen, kraft Gesetzes steht es <strong>de</strong>n Aktionären bei <strong>de</strong>r Verwen-<br />

dung eigener Aktien grundsätzlich zu.<br />

9. Anzeigepflichten für Anteilsbesitz sowie für Aktiengeschäfte von Führungspersonen:<br />

Übernahmerecht<br />

Das Wertpapierhan<strong>de</strong>lsgesetz bestimmt, dass je<strong>de</strong>r Aktionär, <strong>de</strong>r durch Erwerb, Veräußerung o<strong>de</strong>r<br />

auf sonstige Weise 3 %, 5 %, 10 %, 15 %, 20 %, 25 %, 30 %, 50 % o<strong>de</strong>r 75 % <strong>de</strong>r Stimmrechte an<br />

einer börsennotierten Gesellschaft erreicht, über- o<strong>de</strong>r unterschreitet, <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Gesell-<br />

schaft und <strong>de</strong>r BaFin unverzüglich, spätestens jedoch innerhalb von 4 Han<strong>de</strong>lstagen, das Erreichen,<br />

Überschreiten o<strong>de</strong>r Unterschreiten <strong>de</strong>r genannten Schwellenwerte sowie die Höhe seines aktuellen<br />

Stimmrechtsanteils mitzuteilen hat. Die Gesellschaft muss diese Mitteilung unverzüglich, spätestens<br />

jedoch 3 Han<strong>de</strong>lstage nach Zugang <strong>de</strong>r Mitteilung, veröffentlichen. In Verbindung mit diesem Erfor-<br />

<strong>de</strong>rnis enthält das Wertpapierhan<strong>de</strong>lsgesetz verschie<strong>de</strong>ne Regeln, die die Zuordnung <strong>de</strong>s Aktienbe-<br />

sitzes zu <strong>de</strong>r Person sicherstellen soll, die tatsächlich die mit <strong>de</strong>n Aktien verbun<strong>de</strong>nen Stimmrechte<br />

kontrolliert. Beispielsweise wer<strong>de</strong>n einem Unternehmen Aktien, die einem dritten Unternehmen gehö-<br />

ren, zugerechnet, wenn das eine Unternehmen das an<strong>de</strong>re kontrolliert, ebenso Aktien, die von einem<br />

dritten Unternehmen für Rechnung <strong>de</strong>s ersten o<strong>de</strong>r einem von diesem kontrollierten Unternehmen<br />

gehalten wer<strong>de</strong>n. Unterbleibt die Mitteilung, ist <strong>de</strong>r Aktionär für die Dauer <strong>de</strong>s Versäumnisses von <strong>de</strong>r<br />

Ausübung <strong>de</strong>r mit diesen Aktien verbun<strong>de</strong>nen Rechte (einschließlich Stimmrecht und <strong>de</strong>m Recht zum<br />

Bezug von Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n) ausgeschlossen. Sofern die Höhe <strong>de</strong>s Stimmrechtsanteils betroffen ist, ver-<br />

längert sich die Frist <strong>de</strong>s Rechtsverlustes bei vorsätzlicher o<strong>de</strong>r grob fahrlässiger Verletzung <strong>de</strong>r Mit-<br />

teilungspflichten um sechs Monate. Außer<strong>de</strong>m kann bei Nichteinhaltung <strong>de</strong>r Mitteilungspflicht eine<br />

Geldbuße verhängt wer<strong>de</strong>n. Des Weiteren besteht auch eine Mitteilungspflicht für <strong>de</strong>njenigen, <strong>de</strong>r<br />

unmittelbar o<strong>de</strong>r mittelbar Finanzinstrumente erwirbt, die ihrem Inhaber das Recht verleihen, einseitig<br />

im Rahmen einer rechtlich bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vereinbarung mit Stimmrechten verbun<strong>de</strong>ne und bereits ausge-


- 149 -<br />

geben Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft zu erwerben. Hierbei entstehen Mel<strong>de</strong>pflichten, wenn bei Erwerb <strong>de</strong>r<br />

zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong>n Aktien die Schwellen von 5 %, 10 %, 15 %, 20 %, 25 %, 30 %, 50 % o<strong>de</strong>r 75 %<br />

<strong>de</strong>r Stimmrechte an <strong>de</strong>r Gesellschaft, <strong>de</strong>ren Aktien erworben wer<strong>de</strong>n können, erreicht, überschreiten<br />

o<strong>de</strong>r unterschreiten wür<strong>de</strong>n. Eine Zusammenrechnung mit Beteiligungen, die bereits unmittelbar mel-<br />

<strong>de</strong>pflichtig sind, fin<strong>de</strong>t nur im Ausnahmefall statt.<br />

Das Wertpapierhan<strong>de</strong>lsgesetz verpflichtet Personen, die bei einer im Europäischen Wirtschaftsraum<br />

börsennotierten Gesellschaft Führungsaufgaben wahrnehmen ("Führungspersonen"), zur Mitteilung<br />

eigener Geschäfte mit Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft o<strong>de</strong>r sich darauf beziehen<strong>de</strong>r Finanzinstrumente, ins-<br />

beson<strong>de</strong>re Derivate, an die Gesellschaft und die BaFin innerhalb von 5 Werktagen. Dies gilt auch für<br />

Personen, die mit Führungspersonen in einer engen Beziehung stehen. Die Gesellschaft ist verpflich-<br />

tet, eine solche Mitteilung unverzüglich nach <strong>de</strong>m Erhalt zu veröffentlichen und <strong>de</strong>r BaFin die Veröf-<br />

fentlichung zu übersen<strong>de</strong>n. Die Pflicht besteht nicht, solange die Gesamtsumme <strong>de</strong>r Geschäfte einer<br />

Führungsperson und <strong>de</strong>r mit dieser Person in einer engen Beziehung stehen<strong>de</strong>n Personen insgesamt<br />

einen Betrag von 5.000,00 EUR bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahres nicht erreicht. Bei schuldhafter<br />

Nichteinhaltung <strong>de</strong>r Mitteilungspflicht kann eine Geldbuße verhängt wer<strong>de</strong>n.<br />

Führungspersonen sind Mitglie<strong>de</strong>r eines Leitungs-, Verwaltungs- o<strong>de</strong>r Aufsichtsorgans <strong>de</strong>r Gesell-<br />

schaft sowie sonstige Personen, die regelmäßig Zugang zu Insi<strong>de</strong>rinformationen im Sinne <strong>de</strong>s Wert-<br />

papierhan<strong>de</strong>lsgesetzes haben und zu wesentlichen unternehmerischen Entscheidungen ermächtigt<br />

sind. Folgen<strong>de</strong> Personen stehen mit einer Führungsperson in einer engen Beziehung: Ehepartner,<br />

eingetragene Lebenspartner, unterhaltsberechtigte Kin<strong>de</strong>r und an<strong>de</strong>re Verwandte, die zum Zeitpunkt<br />

<strong>de</strong>s mel<strong>de</strong>pflichtigen Geschäfts seit min<strong>de</strong>stens einem Jahr mit <strong>de</strong>r Führungsperson im selben Haus-<br />

halt leben. Juristische Personen, bei <strong>de</strong>nen die vorgenannten Personen Leitungsaufgaben wahrneh-<br />

men, unterliegen ebenfalls <strong>de</strong>r Mel<strong>de</strong>pflicht. Unter die vorstehen<strong>de</strong> Regelung fallen auch solche juris-<br />

tischen Personen, Gesellschaften und Einrichtungen, die direkt o<strong>de</strong>r indirekt von einer Führungsper-<br />

son kontrolliert wer<strong>de</strong>n, die zugunsten einer solchen Person gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren wirtschaft-<br />

liche Interessen weitgehend <strong>de</strong>nen einer solchen Person entsprechen.<br />

Des Weiteren ist nach <strong>de</strong>m Wertpapiererwerbs- und -Übernahmegesetz je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>ssen Stimmrechts-<br />

anteil 30 % <strong>de</strong>r stimmberechtigten Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft erreicht o<strong>de</strong>r übersteigt, verpflichtet, diese<br />

Tatsache einschließlich <strong>de</strong>s Prozentsatzes seiner Stimmrechte, innerhalb von 7 Kalen<strong>de</strong>rtagen in<br />

min<strong>de</strong>stens einem überregionalen Börsenpflichtblatt o<strong>de</strong>r mittels eines elektronisch betriebenen In-<br />

formationsverbreitungssystems für Finanzinformationen zu veröffentlichen und anschließend, sofern<br />

keine Befreiung von dieser Verpflichtung erteilt wur<strong>de</strong>, ein an alle Inhaber von Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

gerichtetes öffentliches Pflichtangebot zu unterbreiten.


XV. INTERESSEN AN DER ZULASSUNG<br />

- 150 -<br />

Die Estavis AG hat ein Interesse an <strong>de</strong>r Zulassung ihrer Aktien zum Han<strong>de</strong>l im regulierten Markt an<br />

<strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapierbörse, weil sie nach § 69 BörsZulVO verpflichtet ist, die Aktien zuzulassen.<br />

Weitere Interessen einschließlich möglicher Interessenkonflikte, die für die Zulassung von wesentli-<br />

cher Be<strong>de</strong>utung sind, gibt es nicht.


- 151 -<br />

XVI. BESTEUERUNG IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND<br />

1. Allgemeines<br />

Der nachfolgen<strong>de</strong> Abschnitt enthält eine kurze Zusammenfassung einiger wichtiger <strong>de</strong>utscher Be-<br />

steuerungsgrundsätze, die im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Erwerb, <strong>de</strong>m Halten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Übertragung von<br />

Aktien be<strong>de</strong>utsam sind o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n können. Es han<strong>de</strong>lt sich dabei jedoch nicht um eine umfassen<strong>de</strong><br />

und vollständige Darstellung sämtlicher steuerlicher Aspekte, die für Aktionäre relevant sein können.<br />

Grundlage dieser Zusammenfassung sind das zur Zeit <strong>de</strong>r Erstellung dieses Prospektes gelten<strong>de</strong><br />

nationale <strong>de</strong>utsche Steuerrecht (gesetzliche Regelungen, Auffassung <strong>de</strong>r Finanzverwaltung und fi-<br />

nanzgerichtliche Rechtsprechung) sowie die Regelungen <strong>de</strong>r Doppelbesteuerungsabkommen, die<br />

<strong>de</strong>rzeit zwischen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland und an<strong>de</strong>ren Staaten abgeschlossen sind. In bei-<br />

<strong>de</strong>n Bereichen können sich Regelungen o<strong>de</strong>r Rechtsauffassungen – unter Umstän<strong>de</strong>n auch rückwir-<br />

kend – än<strong>de</strong>rn. Für an<strong>de</strong>re als die nachfolgend behan<strong>de</strong>lten Aktionäre können abweichen<strong>de</strong> Besteue-<br />

rungsregeln gelten.<br />

Potenziellen Erwerbern von Aktien wird empfohlen, wegen <strong>de</strong>r Steuerfolgen <strong>de</strong>s Kaufs, <strong>de</strong>s Haltens<br />

sowie <strong>de</strong>r Veräußerung o<strong>de</strong>r unentgeltlichen Übertragung von Aktien und wegen <strong>de</strong>s bei einer ggf.<br />

möglichen Erstattung <strong>de</strong>utscher Quellensteuer (Kapitalertragsteuer) einzuhalten<strong>de</strong>n Verfahrens ihre<br />

steuerlichen Berater zu konsultieren. Diese sind in <strong>de</strong>r Lage, auch die beson<strong>de</strong>ren steuerlichen Ver-<br />

hältnisse <strong>de</strong>s einzelnen Aktionärs zutreffend zu berücksichtigen.<br />

Nur im Rahmen einer individuellen steuerlichen Beratung können in ausreichen<strong>de</strong>r Weise die steuer-<br />

lich relevanten Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s jeweiligen Aktionärs berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Der steuerliche Teil<br />

dieses Prospekts ersetzt nicht die individuelle Beratung <strong>de</strong>s Anlegers durch einen steuerlichen Bera-<br />

ter.<br />

Die Ausführungen in diesem Kapitel beschreiben die Rechtslage für <strong>de</strong>n Veranlagungszeitraum 2011.<br />

Auf eine mögliche Belastung mit Kirchensteuer bei natürlichen Personen wird nicht eingegangen.<br />

2. Ertragsteuern<br />

a) Laufen<strong>de</strong> Besteuerung<br />

aa) Besteuerung <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

In Deutschland ansässige Kapitalgesellschaften unterliegen grundsätzlich mit ihrem steuerpflichtigen<br />

Einkommen <strong>de</strong>r Körperschaftsteuer. Der Körperschaftsteuersatz beträgt gegenwärtig 15 %. Auf die<br />

Körperschaftsteuer wird <strong>de</strong>r Solidaritätszuschlag i.H.v. gegenwärtig 5,5 % erhoben (Zuschlagsteuer).


- 152 -<br />

Die Belastung aus Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag auf das steuerpflichtige Einkommen<br />

beträgt damit <strong>de</strong>rzeit 15,825 %. Die Einkommensermittlung erfolgt dabei nach <strong>de</strong>n Vorschriften <strong>de</strong>s<br />

Körperschaftsteuergesetzes und Einkommensteuergesetzes.<br />

Außer<strong>de</strong>m unterliegen inländische Kapitalgesellschaften mit ihrem in inländischen Betriebsstätten<br />

erzielten Gewerbeertrag <strong>de</strong>r Gewerbesteuer. Ein bun<strong>de</strong>sweit einheitlicher Gewerbesteuersatz existiert<br />

nicht. Vielmehr wird <strong>de</strong>r Gewerbesteuersatz maßgeblich durch <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r sich die<br />

jeweilige Betriebsstätte befin<strong>de</strong>t, zu bestimmen<strong>de</strong>n sog. „Hebesatz" bestimmt. Der durch Anwendung<br />

<strong>de</strong>r sog. Gewerbesteuermesszahl von 3,5 % auf <strong>de</strong>n Gewerbeertrag ermittelte Gewerbesteuermess-<br />

betrag wird mit diesem Hebesatz multipliziert. Hieraus ergibt sich die Gewerbesteuerbelastung. Der<br />

Gewerbesteueraufwand kann seit <strong>de</strong>m Veranlagungszeitraum 2008 nicht mehr als Betriebsausgabe<br />

von <strong>de</strong>r Bemessungsgrundlage für die Körperschaft- und Gewerbesteuer abgezogen wer<strong>de</strong>n. Die<br />

effektiven Gewerbesteuersätze liegen regelmäßig zwischen 7 % (bei einem Hebesatz von 200 %) und<br />

17,5 % (bei einem Hebesatz von 500 %).<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n und an<strong>de</strong>re Gewinnanteile, die die Kapitalgesellschaft sowohl von inländischen als auch<br />

von ausländischen Kapitalgesellschaften bezieht, sind im Ergebnis zu 95 % steuerbefreit; 5 % gelten<br />

pauschal als so genannte „nicht abzugsfähige Betriebsausgaben". Dieselbe Regelung gilt für Gewinne<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft aus <strong>de</strong>r Veräußerung von Anteilen an einer inländischen o<strong>de</strong>r ausländischen Kapital-<br />

gesellschaft. Die körperschaftsteuerliche Steuerbefreiung ist nicht an die Voraussetzung einer be-<br />

stimmten Min<strong>de</strong>stbeteiligungsquote geknüpft. Verluste aus <strong>de</strong>r Veräußerung solcher Anteile sind<br />

steuerlich nicht abzugsfähig. Die tatsächlich anfallen<strong>de</strong>n Betriebsausgaben, die mit <strong>de</strong>n Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n in<br />

unmittelbaren Zusammenhang stehen, dürfen im Übrigen grundsätzlich abgezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

In gewerbesteuerlicher Hinsicht wer<strong>de</strong>n Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n und an<strong>de</strong>re Gewinnanteile, die die Gesellschaft<br />

von inländischen o<strong>de</strong>r ausländischen Kapitalgesellschaften bezieht, im Ergebnis ebenfalls zu 95 %<br />

freigestellt. Dies gilt in<strong>de</strong>s nur dann, wenn die Kapitalgesellschaft an <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n inländischen<br />

Kapitalgesellschaft zu Beginn <strong>de</strong>s maßgeblichen Erhebungszeitraums (Stichtagsbetrachtung) und an<br />

<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n ausländischen Kapitalgesellschaft unter bestimmten weiteren Voraussetzungen<br />

seit Beginn <strong>de</strong>s maßgeblichen Erhebungszeitraums ununterbrochen (Perio<strong>de</strong>nbetrachtung) min<strong>de</strong>s-<br />

tens 15 % (bzw. bei nicht-<strong>de</strong>utschen EU-Gesellschaften min<strong>de</strong>stens 10 %) <strong>de</strong>s gezeichneten Kapitals<br />

<strong>de</strong>r ausschütten<strong>de</strong>n Gesellschaft hält (sog. „gewerbesteuerliches Schachtelprivileg"). An<strong>de</strong>renfalls<br />

unterliegen die Gewinnanteile vollständig <strong>de</strong>r Gewerbesteuer. Für Gewinnanteile, die von ausländi-<br />

schen Kapitalgesellschaften stammen, gelten zusätzliche Einschränkungen.<br />

Verluste <strong>de</strong>r Gesellschaft können zunächst – nur für Zwecke <strong>de</strong>r Körperschaftsteuer - bis zu einem<br />

Betrag i.H.v. EUR 511.500,00 mit <strong>de</strong>m zu versteuern<strong>de</strong>n Einkommen <strong>de</strong>s Vorjahres verrechnet wer-<br />

<strong>de</strong>n (sog. „Verlustrücktrag"). Danach verbleiben<strong>de</strong> Verluste wer<strong>de</strong>n grundsätzlich zeitlich unbefristet<br />

vorgetragen. In Vorjahren erzielte Verluste <strong>de</strong>r Kapitalgesellschaft sind für körperschaftsteuerliche und


- 153 -<br />

gewerbesteuerliche Zwecke bis zu einem Betrag i.H.v. EUR 1 Mio. uneingeschränkt mit <strong>de</strong>m maßgeb-<br />

lichen laufen<strong>de</strong>n Gewinn zu verrechnen. Darüber hinaus können sie nur gegen 60 % <strong>de</strong>s verbleiben-<br />

<strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n Gewinns verrechnet wer<strong>de</strong>n. Verbleiben<strong>de</strong> Verluste <strong>de</strong>r Gesellschaft sind erneut vorzu-<br />

tragen und können im Rahmen <strong>de</strong>r dargestellten Regelung von zukünftigen steuerpflichtigen Einkom-<br />

men und Gewerbeerträgen abgezogen wer<strong>de</strong>n. Allerdings kann es unter bestimmten Voraussetzun-<br />

gen zu einem Untergang <strong>de</strong>r Verlustvorträge kommen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Unternehmensteuerreform 2008 eingeführten und zwischenzeitlich gesetzlich<br />

modifizierten sogenannten Zinsschranke können Nettozinsaufwendungen (Saldo aus Zinsaufwendun-<br />

gen und Zinserträgen <strong>de</strong>s entsprechen<strong>de</strong>n Wirtschaftsjahres) von mehr als EUR 3 Mio., sofern keine<br />

Ausnahmetatbestän<strong>de</strong> greifen, bei <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>s steuerlichen Gewinns grundsätzlich nur noch in<br />

Höhe von 30 % <strong>de</strong>s steuerlichen EBITDA abgezogen wer<strong>de</strong>n. Für Fremdkapitalüberlassungen durch<br />

Gesellschafter gelten zusätzliche Regelungen. Nicht abzugsfähige Zinsaufwendungen sind vorzutra-<br />

gen und erhöhen <strong>de</strong>n Zinsaufwand in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Wirtschaftsjahren (Zinsvortrag). Nicht genutztes<br />

Zinsabzugspotential bis zur Ausschöpfung <strong>de</strong>r 30-Prozent-Grenze <strong>de</strong>s EBITDA kann in einem sog.<br />

EBITDA-Vortrag genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Sofern binnen fünf Jahren mehr als 50 % <strong>de</strong>s gezeichneten Kapitals, <strong>de</strong>r Mitgliedschaftsrechte, <strong>de</strong>r<br />

Beteiligungsrechte o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Stimmrechte an <strong>de</strong>r Gesellschaft unmittelbar o<strong>de</strong>r mittelbar auf einen<br />

Erwerber o<strong>de</strong>r eine diesem nahe stehen<strong>de</strong> Person übertragen wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ein vergleichbarer Sach-<br />

verhalt vorliegt (sog. schädlicher Beteiligungserwerb), gehen Zinsvorträge, nicht genutzte Verluste und<br />

ein nicht verwen<strong>de</strong>ter EBITDA-Vortrag vollständig unter. Bis zum schädlichen Beteiligungserwerb<br />

entstan<strong>de</strong>ne Verluste <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>n Wirtschaftsjahres können nicht mehr ausgeglichen wer<strong>de</strong>n. Über-<br />

tragungen von mehr als 25 % bis zu 50 % lassen Zinsvorträge und nicht genutzte Verluste quotal ent-<br />

fallen. Eine Kapitalerhöhung steht einem schädlichen Beteiligungserwerb gleich, soweit sie zu einer<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Beteiligungsquoten am Kapital <strong>de</strong>r Körperschaft führt. Soweit schädliche Beteili-<br />

gungserwerbe nach <strong>de</strong>m 31.12.2009 erfolgen, kann ein nicht genutzter Verlust abgezogen wer<strong>de</strong>n,<br />

soweit er die anteiligen (bei Übertragungen von mehr als 25 % bis zu 50 %) o<strong>de</strong>r gesamten (bei Über-<br />

tragungen von mehr als 50 %) zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s schädlichen Beteiligungserwerbs vorhan<strong>de</strong>nen stil-<br />

len Reserven <strong>de</strong>s inländischen Betriebsvermögens <strong>de</strong>r Körperschaft nicht übersteigt. Bei Beteili-<br />

gungserwerben nach <strong>de</strong>m 31.12.2009 liegt ein schädlicher Beteiligungserwerb nicht vor, wenn an <strong>de</strong>m<br />

übertragen<strong>de</strong>n und an <strong>de</strong>m übernehmen<strong>de</strong>n Rechtsträger dieselbe Person zu jeweils 100 Prozent<br />

mittelbar o<strong>de</strong>r unmittelbar beteiligt ist.


) Besteuerung <strong>de</strong>r Anteilseigner<br />

Allgemeines<br />

- 154 -<br />

Deutsche Kapitalgesellschaften haben grundsätzlich für Rechnung <strong>de</strong>r Aktionäre von <strong>de</strong>n von ihnen<br />

vorgenommenen Gewinnausschüttungen eine Kapitalertragsteuer in Höhe von 25 % und einen auf die<br />

Kapitalertragsteuer erhobenen Solidaritätszuschlag i.H.v. 5,5 % einzubehalten und an das zuständige<br />

Finanzamt abzuführen. Bemessungsgrundlage für die Kapitalertragsteuer ist die von <strong>de</strong>r Hauptver-<br />

sammlung beschlossene Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>. Die Kapitalgesellschaft ist für die Einbehaltung <strong>de</strong>r Kapitaler-<br />

tragsteuer verantwortlich.<br />

Der Kapitalertragsteuerabzug erfolgt grundsätzlich unabhängig davon, ob und in welchem Umfang die<br />

Gewinnausschüttung auf Ebene <strong>de</strong>s Aktionärs von <strong>de</strong>r Steuer befreit ist und ob es sich um einen im<br />

Inland o<strong>de</strong>r einen im Ausland ansässigen Aktionär han<strong>de</strong>lt.<br />

Auf Antrag wer<strong>de</strong>n ausländischen Körperschaften zwei Fünftel <strong>de</strong>r einbehaltenen und abgeführten<br />

Kapitalertragsteuer auf Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n erstattet. Für Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n, die an eine in einem Mitgliedstaat <strong>de</strong>r<br />

Europäischen Union ansässige Gesellschaft im Sinne <strong>de</strong>r Anlage 2 zum Einkommensteuergesetz<br />

(EStG) in Verbindung mit § 43b EStG und <strong>de</strong>r so genannten „Mutter-Tochter-Richtlinie" (Richtlinie Nr.<br />

90/435/EWG <strong>de</strong>s Rates vom 23. Juli 1990) ausgeschüttet wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r an eine Kapitalgesellschaft,<br />

die in einem Staat, mit <strong>de</strong>m die Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland ein Doppelbesteuerungsabkommen ab-<br />

geschlossen hat, ansässig ist, kann bei Vorliegen weiterer Voraussetzungen auf Antrag bei einer Ge-<br />

winnausschüttung von <strong>de</strong>r Einbehaltung <strong>de</strong>r Kapitalertragsteuer darüber hinaus ganz o<strong>de</strong>r teilweise<br />

abgesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei Aktionären, die in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig sind, sowie bei<br />

Aktionären, die im Ausland ansässig sind und die ihre Aktien im Betriebsvermögen einer <strong>de</strong>utschen<br />

Betriebsstätte o<strong>de</strong>r festen Einrichtung in Deutschland o<strong>de</strong>r in einem Betriebsvermögen halten, für das<br />

ein ständiger Vertreter in Deutschland bestellt ist, wird die einbehaltene und abgeführte Kapitaler-<br />

tragsteuer auf die Einkommen- o<strong>de</strong>r Körperschaftsteuerschuld angerechnet und in Höhe eines etwai-<br />

gen Überhanges erstattet. Für <strong>de</strong>n Solidaritätszuschlag gilt entsprechen<strong>de</strong>s.<br />

Im übrigen gilt für Ausschüttungen an im Ausland ansässige Aktionäre: Hat die Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Deutschland mit <strong>de</strong>m Ansässigkeitsstaat <strong>de</strong>s Aktionärs ein Doppelbesteuerungsabkommen abge-<br />

schlossen und hält <strong>de</strong>r Aktionär seine Aktien we<strong>de</strong>r im Vermögen einer Betriebsstätte o<strong>de</strong>r festen<br />

Einrichtung in Deutschland noch in einem Betriebsvermögen, für das ein ständiger Vertreter in<br />

Deutschland bestellt ist, <strong>de</strong>r im Sinne <strong>de</strong>s anwendbaren Doppelbesteuerungsabkommens abhängig<br />

ist, kann sich <strong>de</strong>r Kapitalertragsteuersatz nach Maßgabe <strong>de</strong>s anwendbaren Doppelbesteuerungsab-<br />

kommens reduzieren. Die Ermäßigung <strong>de</strong>r Kapitalertragsteuer wird grundsätzlich in <strong>de</strong>r Weise ge-


- 155 -<br />

währt, dass die Differenz zwischen <strong>de</strong>m einbehaltenen Gesamtbetrag einschließlich <strong>de</strong>s Solidaritäts-<br />

zuschlages und <strong>de</strong>r unter Anwendung <strong>de</strong>s einschlägigen Doppelbesteuerungsabkommens tatsächlich<br />

geschul<strong>de</strong>ten Kapitalertragsteuer (in <strong>de</strong>r Regel 15 %) auf Antrag durch die <strong>de</strong>utsche Finanzverwaltung<br />

erstattet wird. Formulare für das Erstattungsverfahren sind beim Bun<strong>de</strong>szentralamt für Steuern, An<br />

<strong>de</strong>r Küppe 1, 53225 Bonn, sowie <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Botschaften und Konsulaten erhältlich und können im<br />

Internet von <strong>de</strong>r Website <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>szentralamts für Steuern unter www.bzst.bund.<strong>de</strong> heruntergela-<br />

<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Besteuerung inländischer Anteilseigner<br />

Bei Aktien, die von unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Personen im Privatvermögen gehalten<br />

wer<strong>de</strong>n, unterliegen Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n und Veräußerungsgewinne unabhängig von <strong>de</strong>r Haltedauer <strong>de</strong>r Antei-<br />

le in voller Höhe einer Abgeltungssteuer, d.h. mit <strong>de</strong>m Einbehalt <strong>de</strong>r Steuer gilt die Einkommensteuer-<br />

schuld <strong>de</strong>s Anteilseigners als abgegolten. Die erzielten Einkünfte bleiben im Steuerveranlagungsver-<br />

fahren (d.h. im Rahmen seiner Steuererklärung) <strong>de</strong>s Anteilseigners daher unberücksichtigt. Die Abgel-<br />

tungssteuer wird von <strong>de</strong>r Gesellschaft bzw. bei Veräußerungen von <strong>de</strong>m die Veräußerung durchfüh-<br />

ren<strong>de</strong>n Kreditinstitut im Wege <strong>de</strong>s Kapitalertragsteuerabzugs für Rechnung <strong>de</strong>s Aktionärs einbehalten<br />

und abgeführt. Der Abgeltungssteuersatz beträgt 25 % (zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag, insge-<br />

samt 26,375 %) <strong>de</strong>r maßgeblichen Bruttoerträge. Für sämtliche Einkünfte aus Kapitalvermögen wird<br />

als Werbungskostenabzug insgesamt ein Sparer-Pauschbetrag in Höhe von EUR 801,00<br />

(EUR 1.602,00 bei zusammen veranlagten Ehegatten) gewährt. Der Abzug von tatsächlichen Wer-<br />

bungskosten ist hingegen ausgeschlossen. Verluste aus Kapitalvermögen dürfen nicht mit Einkünften<br />

aus an<strong>de</strong>ren Einkunftsarten ausgeglichen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rweitig genutzt wer<strong>de</strong>n. Die Verluste min<strong>de</strong>rn<br />

aber die künftigen Einkünfte <strong>de</strong>s Steuerpflichtigen aus Kapitalvermögen.<br />

Auf Antrag <strong>de</strong>s Aktionärs wer<strong>de</strong>n die Kapitalerträge mit <strong>de</strong>m individuellen Einkommensteuersatz be-<br />

steuert, wenn dies für <strong>de</strong>n Aktionär zu einer niedrigeren Steuerbelastung führt. Allerdings ist auch in<br />

diesem Fall ein über <strong>de</strong>n Sparer-Pauschbetrag hinausgehen<strong>de</strong>r Werbungskostenabzug ausgeschlos-<br />

sen. Liegt eine Beteiligung von mehr als 25 % vor o<strong>de</strong>r besteht eine Beteiligung von min<strong>de</strong>stens 1 %<br />

und ist <strong>de</strong>r Anteilseigner beruflich für die Gesellschaft tätig, kommt es auf Antrag zu einer Berücksich-<br />

tigung <strong>de</strong>r Kapitalerträge im Rahmen <strong>de</strong>s Veranlagungsverfahrens. Hierbei unterliegen 60 % <strong>de</strong>r Ein-<br />

künfte <strong>de</strong>r Besteuerung, in Höhe von 60 % ist <strong>de</strong>r Werbungskostenabzug in diesem Falle möglich<br />

(sogennantes „Teileinkünfteverfahren“). Verluste können mit an<strong>de</strong>ren Einkünften verrechnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Für Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n auf Aktien im Betriebsvermögen gilt die Abgeltungswirkung nicht. Sind die Aktien <strong>de</strong>m<br />

Betriebsvermögen <strong>de</strong>s Aktionärs zuzuordnen, so hängt die Besteuerung vielmehr davon ab, ob <strong>de</strong>r<br />

Aktionär eine Körperschaft, eine natürliche Person o<strong>de</strong>r eine Personengesellschaft (Mitunternehmer-<br />

schaft) ist:


- 156 -<br />

(i) Ist <strong>de</strong>r Aktionär eine inländische Kapitalgesellschaft, so sind ausgeschüttete Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n –<br />

vorbehaltlich bestimmter Ausnahmen zum Beispiel für Kreditinstitute, Finanzdienstleistungs-<br />

institute, Finanzunternehmen, Pensionsfonds, Lebens- und Krankenversicherungsunter-<br />

nehmen – grundsätzlich von <strong>de</strong>r Körperschaftsteuer und <strong>de</strong>m Solidaritätszuschlag befreit.<br />

Eine Min<strong>de</strong>stbeteiligungsgrenze o<strong>de</strong>r eine Min<strong>de</strong>sthaltezeit ist insoweit nicht zu beachten.<br />

Die bezogenen Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n sind auch von <strong>de</strong>r Gewerbesteuer befreit, wenn die Körperschaft<br />

zu Beginn <strong>de</strong>s maßgeblichen Erhebungszeitraums zu min<strong>de</strong>stens 15 % am Grundkapital <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft beteiligt war. Allerdings gelten in je<strong>de</strong>m Fall 5 % <strong>de</strong>r bezogenen Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n als<br />

steuerlich nicht abziehbare Betriebsausgaben, so dass effektiv 5 % <strong>de</strong>r Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Kör-<br />

perschaftsteuer (zuzüglich Solidaritätszuschlag) und <strong>de</strong>r Gewerbesteuer unterliegen. Dar-<br />

über hinaus gehen<strong>de</strong> Aufwendungen im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Beteiligung sind steuerlich<br />

voll abzugsfähig. Die bezogenen Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n unterliegen in voller Höhe <strong>de</strong>r Gewerbesteuer,<br />

wenn die inländische Kapitalgesellschaft zu Beginn <strong>de</strong>s maßgeblichen Erhebungszeitraums<br />

nicht zu min<strong>de</strong>stens 15 % am Grundkapital <strong>de</strong>r Gesellschaft beteiligt war.<br />

(ii) Bei Aktien, die von natürlichen Personen im Betriebsvermögen gehalten wer<strong>de</strong>n, sind Divi-<br />

<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n und Gewinne aus <strong>de</strong>r Veräußerung o<strong>de</strong>r Entnahme von Aktien zu 40 % steuerbefreit<br />

(Teileinkünfteverfahren). Entsprechend können Aufwendungen, die mit Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Ak-<br />

tienveräußerungs- o<strong>de</strong>r Entnahmegewinnen in wirtschaftlichem Zusammenhang stehen, nur<br />

zu 60 % abgezogen wer<strong>de</strong>n. Gewerbesteuerlich unterliegen die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Steuer in<br />

voller Höhe, es sei <strong>de</strong>nn, <strong>de</strong>r Steuerpflichtige war zu Beginn <strong>de</strong>s maßgeblichen Erhebungs-<br />

zeitraumes min<strong>de</strong>stens mit 15 % am Grundkapital <strong>de</strong>r Gesellschaft beteiligt. Sind diese Vor-<br />

aussetzungen erfüllt, gilt die 40 %ige Freistellung <strong>de</strong>r Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Einkommensteuer<br />

für die Gewerbesteuer entsprechend. Allerdings ist die Gewerbesteuer unter bestimmten<br />

Voraussetzungen im Wege eines pauschalierten Anrechnungsverfahrens auf die persönliche<br />

Einkommensteuerschuld <strong>de</strong>s Aktionärs vollständig o<strong>de</strong>r teilweise anrechenbar.<br />

(iii) Ist <strong>de</strong>r Aktionär eine Personengesellschaft, geht die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> in die einheitliche und geson-<br />

<strong>de</strong>rte Gewinnfeststellung ein und wird von dort <strong>de</strong>n Gesellschaftern anteilig zugewiesen. Die<br />

Besteuerung für Zwecke ESt/KSt erfolgt auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Gesellschafter und ist davon ab-<br />

hängig, ob es sich bei <strong>de</strong>m jeweiligen Gesellschafter um eine natürliche Person (dann Ein-<br />

kommensteuer) o<strong>de</strong>r um eine Körperschaft (dann Körperschaftsteuer) han<strong>de</strong>lt. Bei körper-<br />

schaftsteuerpflichtigen Gesellschaftern entspricht die Besteuerung <strong>de</strong>r Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n unter<br />

Glie<strong>de</strong>rungspunkt (i) aufgezeigten Grundsätzen. Bei einkommensteuerpflichtigen Gesell-<br />

schaftern (natürliche Personen) gelten die unter Glie<strong>de</strong>rungspunkt (ii) dargestellten Grund-<br />

sätze. Die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n unterliegen bei Zurechnung <strong>de</strong>r Aktien zu einer inländischen Betriebs-<br />

stätte eines Gewerbebetriebs <strong>de</strong>r Personengesellschaft zusätzlich auf Ebene <strong>de</strong>r Personen-<br />

gesellschaft in voller Höhe <strong>de</strong>r Gewerbesteuer, es sei <strong>de</strong>nn die Personengesellschaft war zu<br />

Beginn <strong>de</strong>s maßgeblichen Erhebungszeitraums zu min<strong>de</strong>stens 15 % am Grundkapital <strong>de</strong>r


- 157 -<br />

Gesellschaft beteiligt. In diesem Fall unterliegen nur 5 % <strong>de</strong>r Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nzahlungen <strong>de</strong>r Ge-<br />

werbesteuer, soweit Kapitalgesellschaften an <strong>de</strong>r Personengesellschaft beteiligt sind. Soweit<br />

natürliche Personen an ihr beteiligt sind, unterliegen die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n in diesem Fall nur zu<br />

60 % <strong>de</strong>r Gewerbesteuer. Die auf Ebene <strong>de</strong>r Personengesellschaft anfallen<strong>de</strong> Gewerbe-<br />

steuer wird im Wege eines pauschalierten Anrechnungsverfahrens auf die Einkommensteuer<br />

<strong>de</strong>r natürlichen Personen vollständig o<strong>de</strong>r teilweise angerechnet.<br />

Besteuerung ausländischer Anteilseigner<br />

Bei in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland beschränkt steuerpflichtigen Aktionären, die ihre Aktien nicht<br />

im Betriebsvermögen einer <strong>de</strong>utschen Betriebsstätte o<strong>de</strong>r festen Einrichtung in Deutschland o<strong>de</strong>r in<br />

einem Betriebsvermögen, für das ein ständiger Vertreter in Deutschland bestellt ist, halten, gilt die<br />

<strong>de</strong>utsche Steuerschuld mit Einbehaltung <strong>de</strong>r (ggf. nach einem Doppelbesteuerungsabkommen bzw.<br />

<strong>de</strong>r Mutter-Tochter-Richtlinie ermäßigten) Kapitalertragsteuer als abgegolten.<br />

Ist <strong>de</strong>r Aktionär eine natürliche Person und gehören die Aktien zu einem Betriebsvermögen einer<br />

<strong>de</strong>utschen Betriebsstätte o<strong>de</strong>r festen Einrichtung in Deutschland o<strong>de</strong>r zu einem Betriebsvermögen, für<br />

das ein im Sinne <strong>de</strong>r anwendbaren Doppelbesteuerungsabkommen abhängiger ständiger Vertreter in<br />

Deutschland bestellt ist, so unterliegen 60 % <strong>de</strong>r Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Einkommensteuer zuzüg-<br />

lich 5,5 % Solidaritätszuschlag hierauf. Gehören die Aktien zu einem gewerblichen Betriebsvermögen,<br />

unterliegen die bezogenen Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n nach Abzug <strong>de</strong>r mit ihnen im wirtschaftlichen Zusammenhang<br />

stehen<strong>de</strong>n Betriebsausgaben <strong>de</strong>r Gewerbesteuer, es sei <strong>de</strong>nn, <strong>de</strong>r Aktionär war zu Beginn <strong>de</strong>s maß-<br />

geblichen Erhebungszeitraumes zu min<strong>de</strong>stens 15 % am Grundkapital <strong>de</strong>r Gesellschaft beteiligt. Al-<br />

lerdings ist die Gewerbesteuer im Wege eines pauschalierten Anrechnungsverfahrens unter gewissen<br />

Voraussetzungen auf die persönliche Einkommensteuer <strong>de</strong>s Aktionärs teilweise o<strong>de</strong>r vollständig anre-<br />

chenbar.<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nausschüttungen an ausländische Körperschaften sind – vorbehaltlich bestimmter Ausnah-<br />

men zum Beispiel für Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute, Finanzunternehmen, Pensions-<br />

fonds, Lebens- und Krankenversicherungsunternehmen – grundsätzlich von <strong>de</strong>r Körperschaftsteuer<br />

und <strong>de</strong>m Solidaritätszuschlag befreit, wenn die Aktien einer Betriebsstätte in Deutschland zugerechnet<br />

wer<strong>de</strong>n können o<strong>de</strong>r durch einen ständigen Vertreter in Deutschland gehalten wer<strong>de</strong>n. Gehören die<br />

Aktien zu einer gewerblichen Betriebsstätte in Deutschland, unterliegen die bezogenen Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Gewerbesteuer, es sei <strong>de</strong>nn, die Beteiligung betrug zu Beginn <strong>de</strong>s maßgeblichen Erhebungszeit-<br />

raums min<strong>de</strong>stens 15 % <strong>de</strong>s Grundkapitals <strong>de</strong>r Gesellschaft. Auch wenn die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> von Körper-<br />

schaftsteuer und Gewerbesteuer befreit ist, wer<strong>de</strong>n jedoch 5 % <strong>de</strong>r Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n als steuerlich nicht<br />

abziehbare Betriebsausgaben behan<strong>de</strong>lt, so dass effektiv 5 % <strong>de</strong>r Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Körperschaftsteuer<br />

(zuzüglich Solidaritätszuschlag) und Gewerbesteuer unterliegen. Im Übrigen können tatsächlich anfal-


- 158 -<br />

len<strong>de</strong> Aufwendungen, die im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Beteiligung stehen, für körperschaft- und gewer-<br />

besteuerliche Zwecke in voller Höhe als Betriebsausgaben abgezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Ist <strong>de</strong>r Gläubiger <strong>de</strong>r Kapitalerträge eine in Deutschland beschränkt steuerpflichtige Körperschaft, so<br />

wer<strong>de</strong>n 2/5 <strong>de</strong>r Kapitalertragsteuer auf Antrag erstattet. Der Antrag ist bei <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>szentralamt für<br />

Steuern zu stellen. Eine weitergehen<strong>de</strong> Freistellung o<strong>de</strong>r Erstattung nach einem Abkommen zur Ver-<br />

meidung <strong>de</strong>r Doppelbesteuerung o<strong>de</strong>r § 43b EStG (Mutter-Tochter-Richtlinie) bleibt unberührt.<br />

b) Besteuerung bei Veräußerung<br />

aa) Besteuerung inländischer Aktionäre<br />

Die Veräußerung von Aktien, die vor <strong>de</strong>m 31. Dezember 2008 angeschafft wur<strong>de</strong>n und im Privatver-<br />

mögen gehalten wer<strong>de</strong>n (im Folgen<strong>de</strong>n als „Altaktien" bezeichnet) war nur dann steuerpflichtig, wenn<br />

diese innerhalb eines Jahres nach ihrer Anschaffung veräußert wur<strong>de</strong>n. Sofern diese Aktien also ge-<br />

genwärtig o<strong>de</strong>r künftig veräußert wer<strong>de</strong>n, unterliegt dieser Vorgang nicht (mehr) <strong>de</strong>r Einkommensteu-<br />

er, solange die Beteiligung in Ihrer Höhe nicht min<strong>de</strong>stens 1 % <strong>de</strong>s Grundkapitals erreicht hat. (s.u.).<br />

Gewinne aus <strong>de</strong>r Veräußerung von im Privatvermögen einer in Deutschland ansässigen natürlichen<br />

Person gehaltenen - nach <strong>de</strong>m 31. Dezember 2008 erworbenen - Aktien sind unabhängig von <strong>de</strong>r<br />

Haltedauer <strong>de</strong>r Aktien einkommensteuer- und solidaritätszuschlagspflichtig. Sie unterliegen als Kapi-<br />

taleinkünfte <strong>de</strong>r Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % (zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag). Die Ab-<br />

geltungssteuer wird von <strong>de</strong>m die Veräußerung durchführen<strong>de</strong>n Kreditinstitut im Wege <strong>de</strong>s Kapitaler-<br />

tragsteuerabzugs für Rechnung <strong>de</strong>s Aktionärs einbehalten und abgeführt. Ein Werbungskostenabzug<br />

ist über <strong>de</strong>n Sparer-Pauschbetrag hinaus nicht zulässig. Entsteht ein Veräußerungsverlust, so kann<br />

dieser lediglich mit Veräußerungsgewinnen aus Aktien verrechnet wer<strong>de</strong>n. Soweit dies in <strong>de</strong>m Veran-<br />

lagungszeitraum, in <strong>de</strong>m die Verluste angefallen sind nicht möglich ist, min<strong>de</strong>rn die Verluste die Ein-<br />

künfte, die <strong>de</strong>r Steuerpflichtige in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Veranlagungszeiträumen aus <strong>de</strong>r Veräußerung von<br />

Aktien erzielt.<br />

Gewinne aus <strong>de</strong>r Veräußerung von Aktien, die im Privatvermögen eines in Deutschland ansässigen<br />

Aktionärs gehalten wer<strong>de</strong>n, sind jedoch im Teileinkünfteverfahren zu 60 % steuerpflichtig, wenn <strong>de</strong>r<br />

Aktionär � o<strong>de</strong>r im Falle eines unentgeltlichen Erwerbs sein(e) Rechtsvorgänger � in einem Zeitpunkt<br />

während eines <strong>de</strong>r Veräußerung vorausgehen<strong>de</strong>n Fünfjahreszeitraums zu min<strong>de</strong>stens 1 % unmittel-<br />

bar o<strong>de</strong>r mittelbar am Grundkapital <strong>de</strong>r Gesellschaft beteiligt war(en). In diesem Falle unterliegen<br />

auch 60 % <strong>de</strong>r Gewinne aus <strong>de</strong>r Veräußerung eines Bezugsrechtes <strong>de</strong>r Einkommensteuer und <strong>de</strong>m<br />

Solidaritätszuschlag. Verluste aus <strong>de</strong>r Veräußerung <strong>de</strong>r Aktien o<strong>de</strong>r Bezugsrechte sowie Aufwendun-<br />

gen, die im wirtschaftlichen Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Veräußerung stehen, sind nur zu 60 % abziehbar.


- 159 -<br />

Die Besteuerung von Gewinnen aus <strong>de</strong>r Veräußerung von Aktien, die von einem in Deutschland an-<br />

sässigen Aktionär im Betriebsvermögen gehalten wer<strong>de</strong>n, hängt davon ab, ob <strong>de</strong>r Aktionär eine Kapi-<br />

talgesellschaft, eine natürliche Person o<strong>de</strong>r eine Personengesellschaft (Mitunternehmerschaft) ist:<br />

(i) Ist <strong>de</strong>r Aktionär eine inländische Kapitalgesellschaft, sind Gewinne aus <strong>de</strong>r Veräußerung von<br />

Aktien – vorbehaltlich bestimmter Ausnahmen, zum Beispiel für Kreditinstitute, Finanzdienst-<br />

leistungsinstitute, Finanzunternehmen, Pensionsfonds, Lebens- und Krankenversicherungs-<br />

unternehmen – grundsätzlich von <strong>de</strong>r Gewerbe- und Körperschaftsteuer einschließlich Soli-<br />

daritätszuschlag befreit. Jedoch wer<strong>de</strong>n 5 % <strong>de</strong>r Gewinne als steuerlich nicht abzugsfähige<br />

Betriebsausgaben behan<strong>de</strong>lt, so dass effektiv 5 % <strong>de</strong>r Gewinne <strong>de</strong>r Körperschaftsteuer (zu-<br />

züglich Solidaritätszuschlag) und <strong>de</strong>r Gewerbesteuer unterliegen. Tatsächlich anfallen<strong>de</strong><br />

Aufwendungen, die im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Beteiligung stehen, können für körper-<br />

schaftsteuerliche und gewerbesteuerliche Zwecke als Betriebsausgaben abgezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Dagegen sind Verluste aus <strong>de</strong>r Veräußerung o<strong>de</strong>r Abschreibung <strong>de</strong>r Aktien sowie an<strong>de</strong>re<br />

Gewinnmin<strong>de</strong>rungen, die im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n Aktien stehen, steuerlich nicht abzugs-<br />

fähig.<br />

(ii) Wer<strong>de</strong>n die Aktien im Betriebsvermögen eines Einzelunternehmers gehalten, unterliegen<br />

60 % <strong>de</strong>r Veräußerungsgewinne <strong>de</strong>r progressiven Einkommensteuer zuzüglich 5,5 % Solida-<br />

ritätszuschlag auf die Einkommensteuer. Mit solchen Veräußerungen im wirtschaftlichen Zu-<br />

sammenhang stehen<strong>de</strong> Aufwendungen und Veräußerungsverluste sowie Verluste aus <strong>de</strong>r<br />

Abschreibung <strong>de</strong>r Aktien sind nur zu 60 % steuerlich abzugsfähig. Gehören die Aktien zu ei-<br />

nem gewerblichen Betriebsvermögen, sind 60 % <strong>de</strong>r Veräußerungsgewinne auch gewerbe-<br />

steuerpflichtig. Allerdings ist die Gewerbesteuer im Wege eines pauschalierten Anrech-<br />

nungsverfahrens unter gewissen Voraussetzungen teilweise o<strong>de</strong>r vollständig auf die persön-<br />

liche Einkommensteuer <strong>de</strong>s Aktionärs anrechenbar. Gewinne aus <strong>de</strong>r Veräußerung von Ak-<br />

tien können <strong>de</strong>rzeit unter bestimmten Voraussetzungen bis zu einem Höchstbetrag von<br />

EUR 500.000,00 ganz o<strong>de</strong>r teilweise von <strong>de</strong>n Anschaffungskosten bestimmter gleichzeitig<br />

o<strong>de</strong>r später angeschaffter an<strong>de</strong>rer Wirtschaftsgüter abgezogen bzw. in eine zeitlich begrenz-<br />

te Reinvestitionsrücklage eingestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

(iii) Ist <strong>de</strong>r Aktionär eine Personengesellschaft, so wird die Einkommen- bzw. Körperschaftsteuer<br />

nur auf Ebene <strong>de</strong>s jeweiligen Gesellschafters dieser Gesellschaft erhoben, nicht aber auf<br />

Ebene <strong>de</strong>r Personengesellschaft. Die Besteuerung hängt davon ab, ob <strong>de</strong>r Gesellschafter<br />

eine Körperschaft o<strong>de</strong>r natürliche Person ist. Ist <strong>de</strong>r Gesellschafter eine Körperschaft, ent-<br />

spricht die Besteuerung <strong>de</strong>r Veräußerungsgewinne <strong>de</strong>n unter Glie<strong>de</strong>rungspunkt (i) aufge-<br />

zeigten Grundsätzen. Ist <strong>de</strong>r Gesellschafter eine natürliche Person, fin<strong>de</strong>n – vorbehaltlich<br />

bestimmter Ausnahmen für Unternehmen <strong>de</strong>s Finanz- und Versicherungssektors – grund-<br />

sätzlich die unter Glie<strong>de</strong>rungspunkt (ii) dargestellten Grundsätze Anwendung. Zusätzlich un-


- 160 -<br />

terliegen die Gewinne aus <strong>de</strong>r Veräußerung von Aktien bei Zurechnung zu einer inländi-<br />

schen Betriebsstätte eines Gewerbebetriebs <strong>de</strong>r Personengesellschaft <strong>de</strong>r Gewerbesteuer<br />

auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Personengesellschaft und zwar grundsätzlich zu 60 %, soweit natürliche<br />

Personen an <strong>de</strong>r Personengesellschaft beteiligt sind, und grundsätzlich zu 5 %, soweit Kapi-<br />

talgesellschaften beteiligt sind. Veräußerungsverluste und an<strong>de</strong>re Gewinnmin<strong>de</strong>rungen, die<br />

im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n veräußerten Aktien stehen, bleiben für Zwecke <strong>de</strong>r Gewerbe-<br />

steuer unberücksichtigt, wenn sie auf eine Körperschaft als Gesellschafter entfallen, und<br />

wer<strong>de</strong>n nur in Höhe von 60 % berücksichtigt, wenn sie auf eine natürliche Person als Ge-<br />

sellschafter entfallen. Wenn <strong>de</strong>r Gesellschafter eine natürliche Person ist, wird die von <strong>de</strong>r<br />

Personengesellschaft gezahlte, auf seinen Anteil entfallend Gewerbesteuer grundsätzlich<br />

nach einem pauschalierten Verfahren vollständig o<strong>de</strong>r teilweise auf seine persönliche Ein-<br />

kommensteuer angerechnet.<br />

bb) Besteuerung ausländischer Anteilseigner<br />

Erfolgt die Veräußerung <strong>de</strong>r Aktien durch eine ausländische natürliche Person, (i) die die Aktien in<br />

einer Betriebsstätte, festen Einrichtung o<strong>de</strong>r in einem Betriebsvermögen hält, für das ein ständiger<br />

Vertreter in Deutschland bestellt ist, o<strong>de</strong>r (ii) die selbst – bzw. bei unentgeltlichem Erwerb <strong>de</strong>ssen<br />

Rechtsvorgänger – zu irgen<strong>de</strong>inem Zeitpunkt innerhalb <strong>de</strong>r letzten fünf Jahre vor <strong>de</strong>r Veräußerung <strong>de</strong>r<br />

Aktien direkt o<strong>de</strong>r indirekt mit min<strong>de</strong>stens 1 % am Kapital <strong>de</strong>r Gesellschaft beteiligt war, so unterliegen<br />

die erzielten Veräußerungsgewinne in Deutschland zu 60 % <strong>de</strong>r Einkommensteuer (zuzüglich 5,5 %<br />

Solidaritätszuschlag). Bei Zurechnung <strong>de</strong>r Aktien zu einer inländischen Betriebsstätte eines Gewerbe-<br />

betriebes unterliegen die Veräußerungsgewinne zu 60 % auch <strong>de</strong>r Gewerbesteuer. Die meisten Dop-<br />

pelbesteuerungsabkommen sehen eine uneingeschränkte Befreiung von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Besteuerung<br />

vor, sofern die Aktien nicht im Vermögen einer inländischen Betriebsstätte o<strong>de</strong>r festen Einrichtung<br />

o<strong>de</strong>r durch einen inländischen ständigen Vertreter, <strong>de</strong>r im Sinne <strong>de</strong>s anwendbaren Doppelbesteue-<br />

rungsabkommens abhängig ist, gehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Veräußerungsgewinne, die eine nicht in Deutschland ansässige Körperschaft erzielt, sind – vorbehalt-<br />

lich bestimmter Ausnahmen, zum Beispiel für Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute, Finanzun-<br />

ternehmen, Pensionsfonds, Lebens- und Krankenversicherungsunternehmen – grundsätzlich zu 95 %<br />

von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Gewerbe- und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Körperschaftsteuer befreit. 5 % <strong>de</strong>r Gewinne wer<strong>de</strong>n<br />

als steuerlich nicht abziehbare Betriebsausgaben behan<strong>de</strong>lt, so dass effektiv 5 % <strong>de</strong>r Gewinne <strong>de</strong>r<br />

Körperschaftsteuer (zuzüglich Solidaritätszuschlag) unterliegen, wenn (i) die Aktien über eine Be-<br />

triebsstätte gehalten wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r zu einem Betriebsvermögen gehören, für das in Deutschland ein<br />

ständiger Vertreter bestellt ist, <strong>de</strong>r im Sinne <strong>de</strong>s anwendbaren Doppelbesteuerungsabkommens ab-<br />

hängig ist, o<strong>de</strong>r (ii) vorbehaltlich <strong>de</strong>r Anwendung eines Doppelbesteuerungsabkommens die ausländi-<br />

sche Körperschaft zu irgen<strong>de</strong>inem Zeitpunkt innerhalb <strong>de</strong>r letzten fünf Jahre vor <strong>de</strong>r Veräußerung <strong>de</strong>r<br />

Aktien unmittelbar o<strong>de</strong>r mittelbar zu min<strong>de</strong>stens 1 % am Kapital <strong>de</strong>r Gesellschaft beteiligt war. Gehö-


- 161 -<br />

ren die Aktien zu einer inländischen gewerblichen Betriebsstätte <strong>de</strong>r Körperschaft, so unterliegen 5 %<br />

<strong>de</strong>s Veräußerungsgewinns auch <strong>de</strong>r Gewerbesteuer. Doppelbesteuerungsabkommen sehen diesbe-<br />

züglich grundsätzlich keine weitere Reduktion <strong>de</strong>r im Inland erhobenen Steuer vor. Tatsächlich anfal-<br />

len<strong>de</strong> Aufwendungen, die im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Beteiligung stehen, können für körperschaft- und<br />

gewerbesteuerliche Zwecke als Betriebsausgaben abgezogen wer<strong>de</strong>n. Verluste aus <strong>de</strong>r Veräußerung<br />

o<strong>de</strong>r Abschreibung <strong>de</strong>r Aktien sowie an<strong>de</strong>re Gewinnmin<strong>de</strong>rungen, die im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n<br />

veräußerten Aktien stehen, sind steuerlich hingegen nicht abzugsfähig.<br />

c) Beson<strong>de</strong>rheiten für Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute und Finanzunter-<br />

nehmen, Pensionsfonds, Lebens- und Krankenversicherungsunternehmen<br />

Soweit Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute Aktien halten o<strong>de</strong>r veräußern, welche nach §<br />

1a <strong>de</strong>s Gesetzes über das Kreditwesen (KWG) <strong>de</strong>m Han<strong>de</strong>lsbuch zuzurechnen sind, gelten we<strong>de</strong>r für<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n noch für Veräußerungsgewinne das Teileinkünfteverfahren o<strong>de</strong>r die Befreiung von <strong>de</strong>r<br />

Körperschaftsteuer und ggf. von <strong>de</strong>r Gewerbesteuer. Gleiches gilt für Aktien, die von Finanzunter-<br />

nehmen im Sinne <strong>de</strong>s KWG mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r kurzfristigen Erzielung eines Eigenhan<strong>de</strong>lserfolges er-<br />

worben wer<strong>de</strong>n. Dies gilt auch für Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute und Finanzunterneh-<br />

men mit Sitz in einem an<strong>de</strong>ren Mitgliedstaat <strong>de</strong>r Europäischen Gemeinschaft o<strong>de</strong>r einem an<strong>de</strong>ren<br />

Vertragsstaat <strong>de</strong>s EWR-Abkommens, soweit sie mit Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n und Veräußerungsgewinnen nach<br />

Maßgabe <strong>de</strong>r obigen allgemeinen Erläuterungen in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland steuerpflichtig<br />

sind.<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nerträge und Gewinne aus <strong>de</strong>r Veräußerung von Anteilen, die bei Lebens- und Krankenver-<br />

sicherungsunternehmen <strong>de</strong>n Kapitalanlagen zuzurechnen sind, sind – unter weiteren Voraussetzun-<br />

gen – in voller Höhe körperschaft- und gewerbesteuerpflichtig. Entsprechen<strong>de</strong>s gilt für Pensionsfonds.<br />

Darüber hinaus fin<strong>de</strong>n für Lebens- und Krankenversicherungsunternehmen sowie für Pensionsfonds<br />

weitere beson<strong>de</strong>re steuerliche Regelungen Anwendung.<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n sind in <strong>de</strong>n vorgenannten Fällen allerdings grundsätzlich von <strong>de</strong>r Gewerbesteuer befreit,<br />

wenn <strong>de</strong>r Aktionär zu Beginn <strong>de</strong>s maßgeblichen Erhebungszeitraums zu min<strong>de</strong>stens 15 % am Grund-<br />

kapital <strong>de</strong>r Gesellschaft beteiligt war und die Anteile (bei Kranken- und Lebensversicherungen) nicht<br />

<strong>de</strong>n Kapitalanlagen dieser Unternehmen zuzuordnen sind.<br />

3. Erbschaft- und Schenkungsteuer<br />

Der Übergang von Aktien auf eine an<strong>de</strong>re Person durch Schenkung o<strong>de</strong>r von To<strong>de</strong>s wegen unterliegt<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Erbschaft- bzw. Schenkungsteuer, insbeson<strong>de</strong>re wenn


- 162 -<br />

(i) <strong>de</strong>r Erblasser, <strong>de</strong>r Schenker, <strong>de</strong>r Erbe, <strong>de</strong>r Beschenkte o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r sonstige Erwerber zur Zeit<br />

<strong>de</strong>s Vermögensübergangs seinen Wohnsitz o<strong>de</strong>r seinen gewöhnlichen Aufenthalt, seine Ge-<br />

schäftsleitung o<strong>de</strong>r seinen Sitz in Deutschland hatte o<strong>de</strong>r sich als <strong>de</strong>utscher Staatsangehöri-<br />

ger nicht länger als fünf – in bestimmten Fällen zehn – Jahre dauernd im Ausland aufgehal-<br />

ten hat, ohne im Inland einen Wohnsitz zu haben, o<strong>de</strong>r<br />

(ii) die Aktien beim Erblasser o<strong>de</strong>r Schenker zu einem Betriebsvermögen gehörten, für das in<br />

Deutschland eine Betriebsstätte unterhalten wur<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r ein ständiger Vertreter bestellt war,<br />

o<strong>de</strong>r<br />

(iii) <strong>de</strong>r Erblasser o<strong>de</strong>r Schenker zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Erbfalls o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Schenkung entwe<strong>de</strong>r allein<br />

o<strong>de</strong>r zusammen mit an<strong>de</strong>ren ihm nahe stehen<strong>de</strong>n Personen im Sinne <strong>de</strong>s § 1 Abs. 2 Au-<br />

ßensteuergesetz (AStG) zu min<strong>de</strong>stens 10 % am Grundkapital <strong>de</strong>r Gesellschaft unmittelbar<br />

o<strong>de</strong>r mittelbar beteiligt war.<br />

Die wenigen gegenwärtig in Kraft befindlichen <strong>de</strong>utschen Erbschaftsteuer-<br />

Doppelbesteuerungsabkommen sehen für Aktien in <strong>de</strong>r Regel vor, dass <strong>de</strong>utsche Erbschaft- bzw.<br />

Schenkungsteuer nur im Fall <strong>de</strong>s ersten Glie<strong>de</strong>rungspunktes und mit Einschränkungen im Fall <strong>de</strong>s<br />

zweiten Glie<strong>de</strong>rungspunktes erhoben wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Beson<strong>de</strong>re Vorschriften gelten für <strong>de</strong>utsche Staatsangehörige, die im Inland we<strong>de</strong>r einen Wohnsitz<br />

noch ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben und zu einer inländischen juristischen Person <strong>de</strong>s öffentli-<br />

chen Rechts in einem Dienstverhältnis stehen und dafür Arbeitslohn aus einer inländischen öffentli-<br />

chen Kasse beziehen, sowie für zu ihrem Haushalt gehören<strong>de</strong> Angehörige, die die <strong>de</strong>utsche Staats-<br />

angehörigkeit besitzen, und für ehemalige <strong>de</strong>utsche Staatsangehörige.<br />

4. Sonstige Steuern<br />

Bei Kauf, Verkauf o<strong>de</strong>r sonstiger Veräußerung von Aktien fällt keine <strong>de</strong>utsche Kapitalverkehrsteuer,<br />

Umsatzsteuer, Stempelsteuer o<strong>de</strong>r ähnliche Steuer an. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es<br />

jedoch möglich, dass Unternehmer zu einer Umsatzsteuerpflicht <strong>de</strong>r ansonsten steuerfreien Umsätze<br />

optieren.<br />

Vermögensteuer wird in Deutschland gegenwärtig nicht erhoben.<br />

Die Übertragung o<strong>de</strong>r Vereinigung von min<strong>de</strong>stens 95 % <strong>de</strong>r Aktien kann Grun<strong>de</strong>rwerbsteuer auslö-<br />

sen, wenn die Gesellschaft o<strong>de</strong>r Gesellschaften, an <strong>de</strong>nen die Gesellschaft unmittelbar o<strong>de</strong>r mittelbar<br />

beteiligt ist, über inländische Grundstücke verfügen.


FINANZTEIL<br />

F- 1<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

I. Konzernzwischenabschluss (IFRS) <strong>de</strong>r ESTAVIS AG für <strong>de</strong>n Zeitraum F-3<br />

vom 1. Juli bis 31. Dezember 2010<br />

A. Konzern-Zwischenbilanz F-5<br />

B. Konzern-Zwischen-Gewinn- und Verlustrechnung F-7<br />

Konzern-Gesamtergebnisrechnung F 8<br />

C. Konzern-Zwischen-Kapitalflussrechnung F-9<br />

D. Konzern-Zwischen-Eigenkapitalverän<strong>de</strong>rungsrechnung F-10<br />

E. Ausgewählte Anhangangaben F-11<br />

II. Pro-Forma-Finanzinformationen F-18<br />

A. Pro-Forma-Konzernbilanz <strong>de</strong>r ESTAVIS AG zum 31. Dezember 2010 F-20<br />

B. Pro-Forma-Gewinn- und Verlustrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG für <strong>de</strong>n Zeitraum<br />

vom 1. Juli 2010 bis zum 31. Dezember 2010 F-21<br />

C. Pro-Forma-Gewinn- und Verlustrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG für <strong>de</strong>n Zeitraum<br />

vom 1. Juli 2009 bis zum 30. Juni 2010 F-22<br />

D. Erläuterungen zu <strong>de</strong>n Pro-Forma-Finanzinformationen F-23<br />

E. Bescheinigung F-31<br />

III. Geprüfter Konzernabschluss (IFRS) <strong>de</strong>r ESTAVIS AG für <strong>de</strong>n Zeitraum F-33<br />

vom 1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010<br />

A. Konzernbilanz F-35<br />

B. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung F-37<br />

C. Konzern-Gesamtergebnisrechnung F-38<br />

D. Konzern-Kapitalflussrechnung F-39<br />

E. Konzern-Eigenkapitalverän<strong>de</strong>rungsrechnung F-40<br />

F. Ausgewählte Anhangangaben F-41<br />

Bestätigungsvermerk <strong>de</strong>s Abschlussprüfers F-83<br />

IV. Geprüfter Konzernabschluss (IFRS) <strong>de</strong>r ESTAVIS AG für <strong>de</strong>n Zeitraum F-85<br />

vom 1. Juli 2008 bis 30. Juni 2009<br />

A. Konzernbilanz F-87<br />

B. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung F-89<br />

C. Konzern-Kapitalflussrechnung F-90<br />

D. Konzern-Eigenkapitalverän<strong>de</strong>rungsrechnung F-91<br />

E. Ausgewählte Anhangangaben F-92<br />

Bestätigungsvermerk <strong>de</strong>s Abschlussprüfers F-141<br />

V. Geprüfter Konzernabschluss (IFRS) <strong>de</strong>r ESTAVIS AG für <strong>de</strong>n Zeitraum F-146<br />

vom 1. Juli 2007 bis 30. Juni 2008<br />

A. Konzernbilanz F-148<br />

B. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung F-150<br />

C. Konzern-Kapitalflussrechnung F-151<br />

D. Konzern-Eigenkapitalverän<strong>de</strong>rungsrechnung F-152


F- 2<br />

E. Ausgewählte Anhangangaben F-153<br />

Bestätigungsvermerk <strong>de</strong>s Abschlussprüfers F-198<br />

VI. Geprüfter Jahresabschluss <strong>de</strong>r ESTAVIS AG für <strong>de</strong>n Zeitraum F-199<br />

vom 1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010<br />

A. Bilanz F-201<br />

B. Gewinn- und Verlustrechnung F-202<br />

C. Ausgewählte Anhangangaben F-203<br />

Bestätigungsvermerk <strong>de</strong>s Abschlussprüfers F-214


ESTAVIS AG, Berlin<br />

F- 3<br />

Konzernzwischenabschluss<br />

für <strong>de</strong>n Zeitraum vom<br />

1. Juli bis 31. Dezember 2010


Inhaltsverzeichnis<br />

F- 4<br />

A. Konzern-Zwischenbilanz <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, zum 31. Dezember 2010<br />

(in Euro)<br />

B. Konzern-Zwischen-Gewinn-und Verlustrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin,<br />

für <strong>de</strong>n Zeitraum vom 01. Juli bis 31. Dezember 2010 (in Euro)<br />

Konzern-Gesamtergebnisrechnung F-8<br />

C. Konzern-Zwischen-Kapitalflussrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, für <strong>de</strong>n<br />

Zeitraum vom 01. Juli bis 31. Dezember 2010 (in Euro)<br />

D. Konzern-Zwischen-Eigenkapitalverän<strong>de</strong>rungsrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG,<br />

Berlin, für <strong>de</strong>n Zeitraum vom 01. Juli bis 31. Dezember 2010<br />

E. Ausgewählte erläutern<strong>de</strong> Anhangangaben zum Konzernzwischenabschluss F-11<br />

F-5<br />

F-7<br />

F-9<br />

F-10


F- 5<br />

A. KONZERN-ZWISCHENBILANZ DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

ZUM 31. DEZEMBER 2010 (IN EURO)


F- 6


F- 7<br />

B. KONZERN-ZWISCHEN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG UND KONZERN-<br />

GESAMTERGEBNISRECHNUNG DER ESTAVIS AG, BERLIN, FÜR DEN ZEITRAUM<br />

VOM 01. JULI BIS 31. DEZEMBER 2010


F- 8


F- 9<br />

C. KONZERN-ZWISCHEN-KAPITALFLUSSRECHNUNG DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01. JULI BIS 31. DEZEMBER 2010 (IN EURO)


F- 10<br />

D. KONZERN-ZWISCHEN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG DER ESTAVIS AG, BER-<br />

LIN,<br />

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01. JULI BIS 31. DEZEMBER 2010


F- 11<br />

E. AUSGEWÄHLTE ERLÄUTERNDE ANHANGANGABEN ZUM KONZERNZWISCHENABSCHLUSS<br />

1. Grundlegen<strong>de</strong> Informationen F-12<br />

2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmetho<strong>de</strong>n F-13<br />

3. Konsolidierungskreis F-14<br />

4. Ergänzen<strong>de</strong> Erläuterungen zu einzelnen Positionen <strong>de</strong>s Zwischenabschlus-<br />

ses<br />

5. Versicherung <strong>de</strong>r gesetzlichen Vertreter F-17<br />

F-15


F- 12


F- 13


F- 14


F- 15


F- 16


F- 17


ESTAVIS AG, Berlin<br />

F- 18<br />

Pro-Forma-Finanzinformationen<br />

zum 31. Dezember 2010


Inhaltsverzeichnis<br />

F- 19<br />

A. Pro-Forma-Konzerbilanz <strong>de</strong>r ESTAVIS AG zum 31.12.2010 F-20<br />

B. Pro-Forma-Gewinn- und Verlustrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG für <strong>de</strong>n Zeit-<br />

raum vom 01. Juli 2010 bis 31. Dezember 2010<br />

C. Pro-Forma-Gewinn- und Verlustrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG für <strong>de</strong>n Zeit-<br />

raum vom 1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010<br />

D. Erläuterungen zu <strong>de</strong>n Pro-Forma-Finanzinformtionen F-23<br />

E. Bescheinigung F-31<br />

F-21<br />

F-22


F- 20<br />

A. PRO-FORMA-KONZERBILANZ DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

ZUM 31.12.2010 (IN TEUR)<br />

ESTAVIS AG Berlin Ausgangszahlen<br />

Pro-Forma-Anpassungen Pro-Forma-<br />

Pro-Forma-Konzernbilanz zum 31.12.2010 Historische Finanzinformationen<br />

Bilanz<br />

in TEUR ESTAVIS AG Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Geschäftsbetrieb Summen-<br />

ESTAVIS AG<br />

Konzernbilanz Sales GmbH Wohnungsprivatisierungspalte<br />

Vermögenswerte<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Goodwill 17.776 0 0 17.776 17.776<br />

Sonstiges immaterielles Vermögen 45 0 22 67 67<br />

Sachanlagen 450 0 29 479 479<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen 58 0 0 58 58<br />

Übrige Finanzanlagen 473 0 0 473 473<br />

Latente Ertragsteuerfor<strong>de</strong>rungen 3.667 0 0 3.667 3.667<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

22.469 0 51 22.520 22.520<br />

Vorräte 85.212 9.763 0 94.975 Tz. 22 -184 94.791<br />

For<strong>de</strong>rungen aus Lieferung und Leistung 12.381 34 491 12.906 12.906<br />

For<strong>de</strong>rungen gegenüber verbun<strong>de</strong>nen Unternehmen 0 0 295 295 Tz. 26 -295 0<br />

Sonstige For<strong>de</strong>rungen 26.518 3 68 26.589 26.589<br />

Laufen<strong>de</strong> Ertragsteuerfor<strong>de</strong>rungen 141 0 0 141 141<br />

Liqui<strong>de</strong> Mittel 3.677 541 638 4.856 4.856<br />

127.928 10.341 1.492 139.761 139.282<br />

Summe Aktiva 150.397 10.341 1.543 162.281 161.802<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 9.546 25 120 9.691 Tz. 23 2.165 11.711<br />

Tz. 23 -145<br />

Kapitalrücklage 45.249 2.904 487 48.640 Tz. 23 1.335 46.584<br />

Tz. 23 -3.391<br />

IAS 39-Rücklage 0 0 0 0 0<br />

Noch nicht verwen<strong>de</strong>te Ergebnisse -2.118 -56 204 -1.970 Tz. 23 -148 -2.118<br />

Den Gesellschaftern <strong>de</strong>s Mutterunternehmens<br />

zustehen<strong>de</strong>s Eigenkapital 52.678 2.873 811 56.362 56.178<br />

Min<strong>de</strong>rheitenanteile 0 0 0 0 0<br />

Summe Eigenkapital 52.678 2.873 811 56.362 56.178<br />

Schul<strong>de</strong>n<br />

Langfristige Schul<strong>de</strong>n<br />

Rückstellungen 90 0 0 90 90<br />

Finanzverbindlichkeiten 21.955 132 0 22.087 22.087<br />

Latente Ertragsteuerverbindlichkeiten 3.249 0 0 3.249 3.249<br />

Kurzfristige Schul<strong>de</strong>n<br />

25.293 132 0 25.425 25.425<br />

Rückstellungen 2.899 0 0 2.899 2.899<br />

Finanzverbindlichkeiten 47.283 6.281 0 53.564 53.564<br />

Erhaltene Anzahlungen 5.610 0 0 5.610 5.610<br />

Laufen<strong>de</strong> Ertragsteuerverbindlichkeiten 2.060 10 0 2.070 2.070<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung 7.809 439 600 8.848 8.848<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbun<strong>de</strong>nen Unternehmen 0 295 0 295 Tz. 26 -295 0<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 6.764 311 132 7.207 7.207<br />

72.426 7.336 732 80.494 80.199<br />

Summe Passiva 150.397 10.341 1.543 162.281 161.802


ESTAVIS AG Berlin<br />

Pro-Forma-Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

01.07.2010 - 31.12.2010<br />

Ausgangszahlen Pro-Forma-Anpassungen<br />

Pro-Forma-<br />

Historische Finanzinformationen<br />

Konzern-GuV<br />

in TEUR ESTAVIS AG Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Geschäftsbetrieb Summen-<br />

Konzern-GuV Sales GmbH Wohnungsprivatisierung Spalte<br />

ESTAVIS AG<br />

Umsatzerlöse 29.898 1.685 2.253 33.836 Tz. 25 -616 33.220<br />

Sonstige betriebliche Erträge 2.926 494 24 3.444 3.444<br />

Bestandsverän<strong>de</strong>rungen -3.969 0 0 -3.969 -3.969<br />

Gesamtleistung 28.854 2.179 2.277 33.310 32.694<br />

Materialaufwand 15.556 1.371 1.479 18.406 Tz. 25 -593 17.813<br />

Personalaufwand 1.359 0 194 1.553 1.553<br />

Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte 59 0 12 71 71<br />

und Sachanlagen<br />

Sonstiger betrieblicher Aufwand 9.255 555 336 10.146 Tz. 25 -23 10.123<br />

Betriebsergebnis 2.626 253 256 3.135 3.135<br />

Ergebnis aus assozierten Unternehmen 0 0 0 0 0<br />

Zinserträge 55 1 3 59 59<br />

Zinsaufwendungen 2.085 187 4 2.276 2.276<br />

Finanzergebnis -2.030 -186 -1 -2.217 -2.217<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern aus fortgeführten Aktivitäten 595 67 255 917 917<br />

Ertragsteuern 187 10 0 197 Tz. 27 87 284<br />

Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 408 57 255 720 633<br />

Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0 0 0 0 0<br />

Konzernergebnis 408 57 255 720 633<br />

davon auf Gesellschafter <strong>de</strong>s Mutterunternehmens entfallend 408 57 255 720 633<br />

davon auf Min<strong>de</strong>rheitsgesellschafter entfallend 0 0 0 0 0<br />

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.07. BIS 31.12.2010 (IN TEUR)<br />

B. PRO-FORMA-KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER ESTAVIS AG,<br />

BERLIN,<br />

F- 21


ESTAVIS AG Berlin<br />

Pro-Forma-Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

01.07.2009 - 30.06.2010<br />

Ausgangszahlen Pro-Forma-<br />

Historische Finanzinformationen<br />

Pro-Forma-Anpassungen Konzern-GuV<br />

in TEUR ESTAVIS AG Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Geschäftsbetrieb Summen-<br />

Konzern-GuV Sales GmbH Wohnungsprivatisierung Spalte<br />

ESTAVIS AG<br />

Umsatzerlöse 71.328 1.306 2.639 75.273 Tz. 25 -66 75.207<br />

Sonstige betriebliche Erträge 9.671 798 137 10.606 10.606<br />

Bestandsverän<strong>de</strong>rungen 2.156 0 0 2.156 2.156<br />

Gesamtleistung 83.155 2.104 2.776 88.035 87.969<br />

Materialaufwand 48.874 1.044 1.354 51.272 Tz. 25 -30 51.242<br />

Personalaufwand 2.664 0 565 3.229 3.229<br />

Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte 132 0 26 158 158<br />

und Sachanlagen<br />

Sonstiger betrieblicher Aufwand 26.768 738 640 28.146 Tz. 25 -36 28.110<br />

Betriebsergebnis 4.716 322 191 5.229 5.229<br />

Ergebnis aus assozierten Unternehmen 8 0 0 8 8<br />

Zinserträge 239 2 1 242 242<br />

Zinsaufwendungen 3.647 344 15 4.006 4.006<br />

Finanzergebnis -3.408 -342 -14 -3.764 -3.764<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern aus fortgeführten Aktivitäten 1.317 -20 177 1.474 1.474<br />

Ertragsteuern 672 0 0 672 Tz. 27 47 719<br />

Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 645 -20 177 802 755<br />

Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten 419 0 0 419 419<br />

Konzernergebnis 1.064 -20 177 1.221 1.174<br />

davon auf Gesellschafter <strong>de</strong>s Mutterunternehmens entfallend 1.071 -20 177 1.228 1.181<br />

davon auf Min<strong>de</strong>rheitsgesellschafter entfallend -7 0 0 -7 -7<br />

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.07.2009 BIS 30.06.2010 (IN TEUR)<br />

C. PRO-FORMA-KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER ESTAVIS AG,<br />

BERLIN,<br />

F- 22


F- 23<br />

D. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN PRO-FORMA-FINANZINFORMTIONEN<br />

I. Einleiten<strong>de</strong>r Abschnitt.................................................................................24<br />

II. Grundlagen <strong>de</strong>r Erstellung.........................................................................27<br />

1. Abgebil<strong>de</strong>te Unternehmenstransaktion ................................... 27<br />

2. Pro-Forma-Annahmen................................................................ 28<br />

III. Erläuterung <strong>de</strong>r Pro-Forma-Anpassungen ...............................................29<br />

1. Kapitalkonsolidierung, Kaufpreisallokation und Eigenkapital. 29<br />

2. Sonstige Anpassungsmaßnahmen............................................ 29


I. Einleiten<strong>de</strong>r Abschnitt<br />

F- 24<br />

Die ESTAVIS AG steht in fortgeschrittenen Verhandlungen mit ver-<br />

schie<strong>de</strong>nen Gesellschaften <strong>de</strong>s Colonia Real Estate Konzerns zum<br />

Erwerb von 100% <strong>de</strong>r Anteile an <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales<br />

GmbH und <strong>de</strong>s Geschäftsbetriebs „Wohnungsprivatisierung“ (as-<br />

set <strong>de</strong>al) aus <strong>de</strong>r Colonia Real Estate Solutions GmbH, die diesen<br />

Geschäftsbetrieb durch Verschmelzung in 2010 von <strong>de</strong>r CRE Ac-<br />

centro GmbH erworben hatte. Der Gesamtkaufpreis beträgt vor-<br />

aussichtlich ca. 3,5 Mio. Euro (vgl. Tz. 15). Der Vertrag wird voraus-<br />

sichtlich am 4. Mai 2011 abgeschlossen. Der Aufsichtsrat <strong>de</strong>r ESTA-<br />

VIS AG hat <strong>de</strong>m Erwerb bereits zugestimmt.<br />

Die Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH ist eine Objektgesellschaft,<br />

die verschie<strong>de</strong>ne Wohnimmobilien und die damit zusammenhän-<br />

gen<strong>de</strong> Refinanzierung hält. Der Geschäftsbetrieb „Wohnungspri-<br />

vatisierung“ besteht in <strong>de</strong>r Vermittlung <strong>de</strong>s Kaufs von Wohnungen<br />

insbeson<strong>de</strong>re an <strong>de</strong>ren Mieter in <strong>de</strong>r Regel im Auftrag größerer<br />

Wohnungsgesellschaften.<br />

Der vereinbarte Erwerb <strong>de</strong>r Beteiligung und <strong>de</strong>s Geschäftsbetriebs<br />

führt zu Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Aktiva, Passiva, Aufwendungen und<br />

Erträge <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns. Aus diesem Grund veröffentlicht die<br />

ESTAVIS AG ergänzend zu <strong>de</strong>n historischen Finanzinformationen<br />

zum 30. Juni 2010 und zum 31. Dezember 2010 Pro-Forma-<br />

Finanzinformationen. Diese bestehen aus einer Pro-Forma-<br />

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010, aus Pro-Forma-Konzern-<br />

Gewinn- und Verlustrechnungen für die Zeiträume vom 1. Juli 2009<br />

bis 30. Juni 2010 und vom 1. Juli bis 31. Dezember 2010 sowie aus<br />

dazugehörigen Pro-Forma-Erläuterungen.<br />

Die vorliegen<strong>de</strong> Pro-Forma-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010,<br />

Pro-Forma-Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für <strong>de</strong>n Zeitraum<br />

1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010 und Pro-Forma-Konzern-Gewinn- und<br />

Verlustrechnung für <strong>de</strong>n Zeitraum 1. Juli 2010 bis 31. Dezember<br />

2010 (Pro-Forma-Finanzinformationen) sowie die Erläuterungen zu<br />

<strong>de</strong>n Pro-Forma-Finanzinformationen wur<strong>de</strong>n in Übereinstimmung<br />

mit <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>s vom Institut <strong>de</strong>r Wirtschaftsprüfer in<br />

Deutschland e.V. herausgegebenen IDW Rechnungslegungshin-<br />

weis „Erstellung von Pro-Forma-Finanzinformationen“ (IDW RH HFA<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4


1.004) erstellt.<br />

F- 25<br />

Die Aufstellung <strong>de</strong>r Pro-Forma-Finanzinformationen erfolgt zum<br />

Zwecke <strong>de</strong>r Zulassung <strong>de</strong>r Aktien <strong>de</strong>r ESTAVIS AG aus <strong>de</strong>r Sachka-<br />

pitalerhöhung vom 31. März 2010 zum Han<strong>de</strong>l am Geregelten<br />

Markt (Prime Standard) <strong>de</strong>r Frankfurter Wertpapierbörse.<br />

Sie ergänzen <strong>de</strong>n verkürzten Konzernzwischenabschluss zum<br />

31. Dezember 2010 und <strong>de</strong>n Konzernabschluss zum 30. Juni 2010<br />

um <strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Berichtszeitraums konkret bevorste-<br />

hen<strong>de</strong>n Unternehmenserwerb.<br />

Zweck <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Pro-Forma-Finanzinformationen ist es dar-<br />

zustellen, welche wesentlichen Auswirkungen <strong>de</strong>r Unternehmens-<br />

erwerb auf die Vermögens- und Ertragslage <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns<br />

gehabt hätte, wenn <strong>de</strong>r Konzern während <strong>de</strong>s gesamten Berichts-<br />

zeitraums in <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Unternehmenserwerb geschaffenen<br />

Struktur bestan<strong>de</strong>n hätte.<br />

Die Pro-Forma-Finanzinformationen dienen ausschließlich zu An-<br />

schauungszwecken. Sie stellen eine hypothetische Situation dar,<br />

die im Wesentlichen unterstellt, dass sich in <strong>de</strong>n in die Pro-Forma-<br />

Finanzinformationen einbezogenen Unternehmen im neu geschaf-<br />

fenen Verbund die gleichen Geschäftvorfälle ereignet hätten, die<br />

sich ohne <strong>de</strong>n Verbund tatsächlich ereignet haben. Folglich spie-<br />

geln die Pro-Forma-Finanzinformationen nicht die tatsächliche<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage <strong>de</strong>r ESTAVIS AG wi<strong>de</strong>r. Es ist<br />

nicht beabsichtigt, dass die Pro-Forma-Finanzinformationen die<br />

Vermögens-, Finanz- o<strong>de</strong>r Ertragslage zu einem zukünftigen Zeit-<br />

punkt prognostizieren. Die Pro-Forma-Finanzinformationen sind nur<br />

in Verbindung mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n historischen Finanzinfor-<br />

mationen <strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns aussagekräftig.<br />

Die Pro-Forma-Finanzinformationen wer<strong>de</strong>n so dargestellt, als ob<br />

die durch die in Tz. 15 beschriebene Unternehmenstransaktion ge-<br />

schaffene Konzernstruktur schon während <strong>de</strong>s gesamten Ge-<br />

schäftsjahres 2009/2010 bestan<strong>de</strong>n hätte.<br />

Dazu gehen folgen<strong>de</strong> historische Finanzinformationen in die Erstel-<br />

lung <strong>de</strong>r Pro-Forma-Finanzinformationen ein:<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10


Pro-Forma-Konzernbilanz zum 31.12.2010:<br />

F- 26<br />

� Konzern-Zwischenbilanz <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin (nach IFRS<br />

(EU); ungeprüft)<br />

� Bilanz <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH, Stuttgart<br />

(nach IFRS (EU); ungeprüft, nicht zur Veröffentlichung vorgesehen)<br />

� Bilanz <strong>de</strong>s Geschäftsbetriebs „Wohnungsprivatsierung“<br />

(nach IFRS (EU); ungeprüft, nicht zur Veröffentlichung vorgesehen)<br />

Pro-Forma-Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungen für die Zeit-<br />

räume 1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010 und 1. Juli 2010 bis<br />

31. Dezember 2010:<br />

� Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG,<br />

Berlin (nach IFRS (EU); geprüft; veröffentlicht)<br />

� Zwischen Gewinn- und Verlustrechnungen Colonia Resi-<br />

<strong>de</strong>ntial Sales GmbH, Stuttgart für die Zeiträume 1. Juli<br />

2009 bis 31. Dezember 2009, 1. Januar 2010 bis 30. Juni<br />

2010 und 1. Juli 2010 bis 31. Dezember 2010 (nach IFRS (EU);<br />

ungeprüft, nicht zur Veröffentlichung vorgesehen)<br />

� Zwischen Gewinn- und Verlustrechnungen CRE Accentro<br />

GmbH, Stuttgart für <strong>de</strong>n Zeitraum 1. Juli 2009 bis 31. De-<br />

zember 2009 (nach IFRS (EU); ungeprüft, nicht zur Veröffentlichung<br />

vorgesehen)<br />

� Zwischen Gewinn- und Verlustrechnungen <strong>de</strong>s Ge-<br />

schäftsbetriebs „Wohnungsprivatisierung“ für die Zeit-<br />

räume 1. Januar 2010 bis 30. Juni 2010 und 1. Juli 2010 bis<br />

31. Dezember 2010 (nach IFRS (EU); ungeprüft, nicht zur Veröf-<br />

fentlichung vorgesehen)<br />

Die in <strong>de</strong>n Pro-Forma-Finanzinformationen angewandten Rech-<br />

nungslegungsmetho<strong>de</strong>n entsprechen jenen, die die ESTAVIS AG<br />

im letzten Konzernabschluss zum 30. Juni 2010 und im verkürzten<br />

Konzern-Zwischenabschluss zum 31. Dezember 2010 angewen<strong>de</strong>t<br />

hat.<br />

Die historischen Finanzinformationen <strong>de</strong>r erworbenen Gesellschaft<br />

bzw. <strong>de</strong>s erworbenen Geschäftsbetriebs basieren auf nach HGB<br />

erstellten Jahresabschlüssen für die Kalen<strong>de</strong>rjahre 2009 und 2010.<br />

Für die Ableitung <strong>de</strong>r Pro-Forma-Konzern-Gewinn- und Verlust-<br />

11<br />

12


F- 27<br />

rechnungen wur<strong>de</strong>n sie auf <strong>de</strong>r Grundlage entsprechen<strong>de</strong>r Zwi-<br />

schenabschlüsse auf die bei<strong>de</strong>n Halbjahre 1. Januar bis 30. Juni<br />

2009 bzw. 2010 und 1. Juli bis 31. Dezember 2009 bzw. 2010 abge-<br />

grenzt.<br />

Bewertungsanpassungen von HGB auf IFRS waren nicht erfor<strong>de</strong>r-<br />

lich. Zur Anpassung an die Ausweiszuordnung im ESTAVIS-Konzern<br />

wur<strong>de</strong>n die Mieterträge aus <strong>de</strong>n Immobilien <strong>de</strong>s Vorratsvermö-<br />

gens aus <strong>de</strong>n Umsatzerlösen in die sonstigen betrieblichen Erträge<br />

und die entsprechen<strong>de</strong>n Aufwendungen aus diesen Vermietun-<br />

gen aus <strong>de</strong>m Materialaufwand in die sonstigen betrieblichen<br />

Aufwendungen umgeglie<strong>de</strong>rt. Auch <strong>de</strong>r Aufwand für Verkaufs-<br />

provisionen für Immobilien <strong>de</strong>s Vorratsvermögens wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m<br />

Materialaufwand in die sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

umgeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Alle Beträge in <strong>de</strong>n Pro-Forma-Finanzinformationen wer<strong>de</strong>n in<br />

TEUR angegeben, sofern nichts an<strong>de</strong>res vermerkt ist. Sowohl Einzel-<br />

als auch Summenwerte stellen <strong>de</strong>n Wert mit <strong>de</strong>r kleinsten Run-<br />

dungsdifferenz dar. Bei Additionen <strong>de</strong>r dargestellten Einzelwerte<br />

können <strong>de</strong>shalb kleine Differenzen zu <strong>de</strong>n ausgewiesenen Sum-<br />

men auftreten.<br />

II. Grundlagen <strong>de</strong>r Erstellung<br />

1. Abgebil<strong>de</strong>te Unternehmenstransaktion<br />

Voraussichtlich am 4. Mai wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Gesellschaften<br />

<strong>de</strong>s ESTAVIS-Konzerns 100% <strong>de</strong>r Anteile an <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial<br />

Sales GmbH, Stuttgart und <strong>de</strong>n Geschäftsbetrieb „Wohnungspri-<br />

vatisierung“ (asset <strong>de</strong>al) erwerben. Der Kaufpreis wird ca. 3,5 Mio.<br />

Euro betragen.<br />

Am 8. April hat die ESTAVIS AG aus einer Kapitalerhöhung um<br />

4.773.117 Aktien zu je 1,70 Euro einen Erlös von ca. 8,1 Mio. Euro er-<br />

zielt. Unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Kosten <strong>de</strong>r Transaktion beträgt<br />

<strong>de</strong>r Nettoerlös ca. 7,7 Mio. Euro. Der Kaufpreis für die vorgesehe-<br />

nen Erwerbe wird aus <strong>de</strong>m Erlös <strong>de</strong>r Kapitalerhöhung beglichen.<br />

Der Konsolidierungskreis <strong>de</strong>r Pro-Forma-Finanzinformationen um-<br />

fasst alle in <strong>de</strong>n Konzernabschluss/Konzern-Zwischenabschluss <strong>de</strong>r<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17


F- 28<br />

ESTAVIS AG einbezogenen Tochtergesellschaften, sowie die bei-<br />

<strong>de</strong>n erworbenen „Gesellschaften“.<br />

2. Pro-Forma-Annahmen<br />

Die Pro-Forma-Finanzinformationen basieren auf <strong>de</strong>r Annahme,<br />

dass die in IFRS 3 ‚Unternehmenszusammenschlüsse’ beschriebene<br />

Erwerbsmetho<strong>de</strong> auf die Akquisition anzuwen<strong>de</strong>n ist. Die voraus-<br />

sichtlichen Anschaffungskosten <strong>de</strong>s Unternehmenszusammen-<br />

schlusses wur<strong>de</strong>n auf Basis <strong>de</strong>s Mengengerüsts zum 31. Dezember<br />

2010 auf die erworbenen Vermögenswerte und Schul<strong>de</strong>n verteilt.<br />

Des Weiteren wird die Annahme getroffen, dass die Finanzierung<br />

dieser Erwerbe bereits zum Beginn <strong>de</strong>s betrachteten Pro-Forma-<br />

Zeitraums aus einer Kapitalerhöhung erfolgte. Hierbei wird ange-<br />

nommen, dass 2.164.706 Aktien zu einem Ausgabepreis von 1,70<br />

Euro ausgegeben wur<strong>de</strong>n. Hieraus resultiert ein Erlös von 3.680<br />

TEUR. Bei angenommenen Transaktionskosten von 180 TEUR führt<br />

dies zu einem Nettoerlös von 3.500 TEUR.<br />

Die hypothetische Kapitalkonsolidierung bzw. Kaufpreisallokation<br />

für die bei<strong>de</strong>n Erwerbe in <strong>de</strong>n ESTAVIS-Konzern auf <strong>de</strong>n 31. De-<br />

zember 2010 sind vorläufig und können sich daher von <strong>de</strong>r im<br />

Konzernabschluss <strong>de</strong>r ESTAVIS AG zum 30. Juni 2011 vorzunehmen-<br />

<strong>de</strong>n Kapitalkonsolidierung bzw. Kaufpreisallokation unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Die Kaufpreisallokation ist vorläufig. Dies betrifft insbeson<strong>de</strong>re die<br />

Schätzungen <strong>de</strong>s Fair Value <strong>de</strong>r im Vorratsvermögen <strong>de</strong>r Colonia<br />

Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH befindlichen Immobilien. Zu<strong>de</strong>m ist zu be-<br />

achten, dass sich insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Bestand <strong>de</strong>r Vorratsimmobilien<br />

zwischen <strong>de</strong>m Stichtag <strong>de</strong>r hypothetischen Pro-Forma-Konzern-<br />

bilanz und <strong>de</strong>m tatsächlichen zukünftigen Erstkonsolidierungszeit-<br />

punkt und damit die aufzu<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n stillen Rücklagen verän<strong>de</strong>rn<br />

können.<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21


F- 29<br />

III. Erläuterung <strong>de</strong>r Pro-Forma-Anpassungen<br />

1. Kapitalkonsolidierung, Kaufpreisallokation und Eigenkapital<br />

Die in die Pro-Forma-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010 einflie-<br />

ßen<strong>de</strong>n vorläufigen Bewertungen <strong>de</strong>s übernommenen Vermö-<br />

gens führen bei <strong>de</strong>n Immobilien <strong>de</strong>s Vorratsvermögens gegenüber<br />

<strong>de</strong>n bisherigen historischen Buchwerten zu einer um 184 TEUR<br />

niedrigeren Bewertung. Ansonsten ergeben sich keine Umbewer-<br />

tungen gegenüber <strong>de</strong>n bisherigen historischen Buchwerten <strong>de</strong>r<br />

übernommenen Geschäfte. Es ergibt sich auch kein Goodwill o-<br />

<strong>de</strong>r negativer Goodwill.<br />

In <strong>de</strong>r Pro-Forma-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010 wird ein<br />

zusätzliches gezeichnetes Kapital in Höhe von 2.165 TEUR und eine<br />

zusätzliche Kapitalrücklage in Höhe von 1.335 TEUR gezeigt. Dieses<br />

zusätzliche Eigenkapital stammt aus <strong>de</strong>r hypothetischen Kapital-<br />

erhöhung um 2.164.706 Aktien zu einem Ausgabepreis von 1,70<br />

Euro. Hieraus resultiert ein Erlös von 3.680 TEUR. Bei angenomme-<br />

nen Transaktionskosten von 180 TEUR führt dies zu einem Nettoerlös<br />

von 3.500 TEUR.<br />

2. Sonstige Anpassungsmaßnahmen<br />

Es wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Aufwands- und Ertragseliminierungen vorge-<br />

nommen:<br />

Der Umsatzerlös (524 TEUR) aus <strong>de</strong>m Verkauf einer Immobilie zum<br />

Buchwert vom Geschäftsbereich „Wohnungsprivatisierung“ an die<br />

Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjah-<br />

res 2010/2011 wur<strong>de</strong> gegen <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Materialauf-<br />

wand eliminiert.<br />

Die Umsatzerlöse <strong>de</strong>s Geschäftbereichs „Wohnungsprivatisierung“<br />

aus Provisionen für die Vermittlung von Wohnungsverkäufen <strong>de</strong>r<br />

Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales wur<strong>de</strong>n gegen <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Aufwand eliminiert. Davon waren im Geschäftsjahr 2009/2010 Um-<br />

sätze in Höhe von 66 TEUR und im 1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahres<br />

2010/2011 Umsätze in Höhe von 92 TEUR betroffen.<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25


F- 30<br />

Zum 31.12.2010 wur<strong>de</strong>n die aus Schuldverhältnissen zwischen <strong>de</strong>n<br />

bei<strong>de</strong>n übernommenen Geschäften resultieren<strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen<br />

und Verbindlichkeiten gegeneinan<strong>de</strong>r ausgebucht.<br />

Die übernommenen Geschäfte weisen in <strong>de</strong>n historischen Finanz-<br />

daten eine weit unterdurchschnittliche Ertragsteuerbelastung aus.<br />

Für die Pro-Forma-Finanzinformationen wird eine Ertragssteuerbe-<br />

lastung von 30% auf das Ergebnis vor Ertragsteuern angenommen,<br />

da im ESTAVIS-Konzern hierauf entsprechen<strong>de</strong> Ertragssteuern an-<br />

gefallen wären. Dies führt zu einem zusätzlichen Steueraufwand in<br />

Höhe von 47 TEUR im Geschäftsjahr 2009/2010 bzw. von 87 TEUR im<br />

1. Halbjahr <strong>de</strong>s Geschäftsjahrs 2010/2011.<br />

Berlin, <strong>de</strong>n 27. April 2011<br />

Florian Lanz Eric Mozanowski<br />

26<br />

27


an die ESTAVIS AG<br />

F- 31<br />

Bescheinigung<br />

Wir haben geprüft, ob die Pro-Forma-Finanzinformationen zum 31.12.2010 <strong>de</strong>r<br />

ESTAVIS AG auf <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Pro-Forma-Erläuterungen dargestellten Grundlagen<br />

ordnungsgemäß erstellt wor<strong>de</strong>n sind und ob diese Grundlagen im Einklang mit<br />

<strong>de</strong>n Rechnungslegungsgrundsätzen sowie <strong>de</strong>n Ausweis-, Bilanzierungs- und Bewer-<br />

tungsmetho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Gesellschaft stehen. Die Pro-Forma-Finanzinformationen um-<br />

fassen eine Pro-Forma-Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für <strong>de</strong>n Zeitraum<br />

vom 01.07.2010 bis 31.12.2010, eine Pro-Forma-Konzern-Gewinn- und Verlustrech-<br />

nung für <strong>de</strong>n Zeitraum vom 01.07.2009 bis 30.06.2010, eine Pro-Forma-<br />

Konzernbilanz zum 31.12.2010 sowie Pro-Forma-Erläuterungen.<br />

Zweck <strong>de</strong>r Pro-Forma-Finanzinformationen ist es darzustellen, welche wesentlichen<br />

Auswirkungen die in <strong>de</strong>n Pro-Forma-Erläuterungen dargestellten Unternehmens-<br />

transaktionen auf die historischen Abschlüsse gehabt hätten, wenn <strong>de</strong>r Konzern<br />

während <strong>de</strong>s gesamten Berichtszeitraums in <strong>de</strong>r durch die Unternehmenstransak-<br />

tionen geschaffenen Struktur bestan<strong>de</strong>n hätte. Da Pro-Forma-Finanzinformationen<br />

eine hypothetische Situation beschreiben, vermitteln sie nicht in allen Einzelheiten<br />

die Darstellung, die sich ergeben hätte, wenn die zu berücksichtigen<strong>de</strong>n Ereignis-<br />

se tatsächlich zu Beginn <strong>de</strong>s Berichtszeitraums stattgefun<strong>de</strong>n hätten.<br />

Die Erstellung <strong>de</strong>r Pro-Forma-Finanzinformationen liegt in <strong>de</strong>r Verantwortung <strong>de</strong>r<br />

gesetzlichen Vertreter <strong>de</strong>r Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf <strong>de</strong>r Grundlage<br />

<strong>de</strong>r von uns durchgeführten Prüfung ein Urteil darüber abzugeben, ob die Pro-<br />

Forma-Finanzinformationen auf <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Pro-Forma-Erläuterungen dargestellten<br />

Grundlagen ordnungsgemäß erstellt wor<strong>de</strong>n sind und ob diese Grundlagen im<br />

Einklang mit <strong>de</strong>n Rechnungslegungsgrundsätzen sowie <strong>de</strong>n Ausweis-, Bilanzie-<br />

rungs- und Bewertungsmetho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Gesellschaft stehen. Nicht Gegenstand un-<br />

seres Auftrags ist die Prüfung <strong>de</strong>r Ausgangszahlen, einschließlich ihrer Anpassung<br />

an die Rechnungslegungsgrundsätze, Ausweis-, Bilanzierungs- und Bewertungsme-<br />

tho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Gesellschaft sowie <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Pro-Forma-Erläuterungen dargestellten<br />

Pro-Forma-Annahmen.


F- 32<br />

Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung <strong>de</strong>s vom Institut <strong>de</strong>r Wirtschaftsprüfer in<br />

Deutschland e.V. (IDW) herausgegeben IDW Prüfungshinweis: Prüfung von Pro-<br />

Forma-Finanzinformationen (IDW PH 9.960.1) so geplant und durchgeführt, dass<br />

wesentliche Fehler bei <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>r Pro-Forma-Finanzinformationen auf <strong>de</strong>n in<br />

<strong>de</strong>n Pro-Forma-Erläuterungen dargestellten Grundlagen sowie bei <strong>de</strong>r Erstellung<br />

dieser Grundlagen in Übereinstimmung mit <strong>de</strong>n Rechnungslegungsgrundätzen<br />

sowie <strong>de</strong>n Ausweis-, Bilanzierungs- und Bewertungsmetho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Gesellschaft mit<br />

hinreichen<strong>de</strong>r Sicherheit erkannt wer<strong>de</strong>n.<br />

Nach unserer Beurteilung sind die Pro-Forma-Finanzinformationen auf <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />

Pro-Forma-Erläuterungen dargestellten Grundlagen ordnungsgemäß erstellt. Diese<br />

Grundlagen stehen im Einklang mit <strong>de</strong>n Rechnungslegungsgrundätzen sowie <strong>de</strong>n<br />

Ausweis-, Bilanzierungs- und Bewertungsmetho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Gesellschaft.<br />

Kehl am Rhein, 27.04.2011<br />

ei<strong>de</strong>l & partner<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Dr. Michael Strickmann<br />

Wirtschaftsprüfer


ESTAVIS AG, Berlin<br />

F- 33<br />

Konzernabschluss<br />

für <strong>de</strong>n Zeitraum vom<br />

1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010


Inhaltsverzeichnis<br />

F- 34<br />

A. Konzernbilanz <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, zum 30. Juni 2010 (in Euro) F-35<br />

B. Konzern-Gewinn-und Verlustrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, für <strong>de</strong>n<br />

Zeitraum vom 01. Juli 2009 bis 30. Juni 2010 (in Euro)<br />

C. Konzern-Gesamtergebnisrechnung F-38<br />

D. Konzern-Kapitalflussrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, für <strong>de</strong>n Zeitraum<br />

vom 01. Juli 2009 bis 30. Juni 2010 (in Euro)<br />

E. Konzern-Eigenkapitalverän<strong>de</strong>rungsrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, für<br />

<strong>de</strong>n Zeitraum vom 01. Juli 2009 bis 30. Juni 2010<br />

F. Ausgewählte erläutern<strong>de</strong> Anhangangaben zum Konzernabschluss F-41<br />

F-37<br />

F-39<br />

F-40<br />

Bestätigungsvermerk <strong>de</strong>s Abschlussprüfers F-83


F- 35<br />

A. KONZERNBILANZ DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

ZUM 30. JUNI 2010 (IN EURO)


F- 36


F- 37<br />

B. KONZERN- GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01. JULI 2009 BIS 30. JUNI 2010 (IN EURO)


C. KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG<br />

F- 38


F- 39<br />

D. KONZERN- KAPITALFLUSSRECHNUNG DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01. JULI 2009 BIS 30. JUNI 2010 (IN EURO)


F- 40<br />

E. KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01. JULI 2009 BIS 30. JUNI 2010


F- 41<br />

F. AUSGEWÄHLTE ERLÄUTERNDE ANHANGANGABEN ZUM KONZERNABSCHLUSS<br />

1. Grundlegen<strong>de</strong> Informationen F-42<br />

2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmetho<strong>de</strong>n F-43<br />

3. Kapital- und Finanzrisikomanagement F-56<br />

4. Kritische Schätzungen und Annahmen bei <strong>de</strong>r Bilanzierung F-57<br />

5. Segmentberichterstattung F-57<br />

6. Ergänzen<strong>de</strong> Erläuterungen zu einzelnen Positionen <strong>de</strong>s Konzernabschlus-<br />

ses<br />

7. Sonstige Angaben F-82<br />

F-61


F- 42


F- 43


F- 44


F- 45


F- 46


F- 47


F- 48


F- 49


F- 50


F- 51


F- 52


F- 53


F- 54


F- 55


F- 56


F- 57


F- 58


F- 59


F- 60


F- 61


F- 62


F- 63


F- 64


F- 65


F- 66


F- 67


F- 68


F- 69


F- 70


F- 71


F- 72


F- 73


F- 74


F- 75


F- 76


F- 77


F- 78


F- 79


F- 80


F- 81


F- 82


F- 83


F- 84


ESTAVIS AG, Berlin<br />

F- 85<br />

Konzernabschluss<br />

für <strong>de</strong>n Zeitraum vom<br />

1. Juli 2008 bis 30. Juni 2009


Inhaltsverzeichnis<br />

F- 86<br />

A. Konzernbilanz <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, zum 30. Juni 2009 (in Euro) F-87<br />

B. Konzern-Gewinn-und Verlustrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, für <strong>de</strong>n<br />

Zeitraum vom 01. Juli 2008 bis 30. Juni 2009 (in Euro)<br />

C. Konzern-Kapitalflussrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, für <strong>de</strong>n Zeitraum<br />

vom 01. Juli 2008 bis 30. Juni 2009 (in Euro)<br />

D. Konzern-Eigenkapitalverän<strong>de</strong>rungsrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, für<br />

<strong>de</strong>n Zeitraum vom 01. Juli 2008 bis 30. Juni 2009<br />

E. Ausgewählte erläutern<strong>de</strong> Anhangangaben zum Konzernabschluss F-92<br />

F-89<br />

F-90<br />

F-91<br />

Bestätigungsvermerk <strong>de</strong>s Abschlussprüfers F-141


F- 87<br />

A. KONZERNBILANZ DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

ZUM 30. JUNI 2009 (IN EURO)


F- 88


F- 89<br />

B. KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01. JULI 2008 BIS 30. JUNI 2009 (IN EURO)


F- 90<br />

C. KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01. JULI 2008 BIS 30. JUNI 2009 (IN EURO)


F- 91<br />

D. KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01. JULI 2008 BIS 30. JUNI 2009


F- 92<br />

E. AUSGEWÄHLTE ERLÄUTERNDE ANHANGANGABEN ZUM KONZERNABSCHLUSS<br />

1. Grundlegen<strong>de</strong> Informationen F-93<br />

2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmetho<strong>de</strong>n F-94<br />

3. Kapital- und Finanzrisikomanagement F-111<br />

4. Kritische Schätzungen und Annahmen bei <strong>de</strong>r Bilanzierung F-112<br />

5. Segmentberichterstattung F-113<br />

6. Ergänzen<strong>de</strong> Erläuterungen zu einzelnen Positionen <strong>de</strong>s Konzernabschlus-<br />

ses<br />

F-118<br />

7. Sonstige Angaben F-143


F- 93


F- 94


F- 95


F- 96


F- 97


F- 98


F- 99


F- 100


F- 101


F- 102


F- 103


F- 104


F- 105


F- 106


F- 107


F- 108


F- 109


F- 110


F- 111


F- 112


F- 113


F- 114


F- 115


F- 116


F- 117


F- 118


F- 119


F- 120


F- 121


F- 122


F- 123


F- 124


F- 125


F- 126


F- 127


F- 128


F- 129


F- 130


F- 131


F- 132


F- 133


F- 134


F- 135


F- 136


F- 137


F- 138


F- 139


F- 140


F- 141


F- 142


F- 143


F- 144


F- 145


ESTAVIS AG, Berlin<br />

F- 146<br />

Konzernabschluss<br />

für <strong>de</strong>n Zeitraum vom<br />

1. Juli 2007 bis 30. Juni 2008


Inhaltsverzeichnis<br />

F- 147<br />

A. Konzernbilanz <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, zum 30. Juni 2008 (in Euro) F-148<br />

B. Konzern-Gewinn-und Verlustrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, für <strong>de</strong>n<br />

Zeitraum vom 01. Juli 2007 bis 30. Juni 2008 (in Euro)<br />

C. Konzern-Kapitalflussrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, für <strong>de</strong>n Zeitraum<br />

vom 01. Juli 2007 bis 30. Juni 2008 (in Euro)<br />

D. Konzern-Eigenkapitalverän<strong>de</strong>rungsrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, für<br />

<strong>de</strong>n Zeitraum vom 01. Juli 2007 bis 30. Juni 2008<br />

F-150<br />

F-151<br />

F-152<br />

E. Ausgewählte erläutern<strong>de</strong> Anhangangaben zum Konzernabschluss F-153<br />

Bestätigungsvermerk <strong>de</strong>s Abschlussprüfers F-198


F- 148<br />

A. KONZERNBILANZ DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

ZUM 30. JUNI 2008 (IN EURO)


F- 149


F- 150<br />

B. KONZERN GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01. JULI 2007 BIS 30. JUNI 2008 (IN EURO)


F- 151<br />

C. KONZERN -KAPITALFLUSSRECHNUNG DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01. JULI 2007 BIS 30. JUNI 2008 (IN EURO)


F- 152<br />

D. KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01. JULI 2007 BIS 30. JUNI 2008


F- 153<br />

E. AUSGEWÄHLTE ERLÄUTERNDE ANHANGANGABEN ZUM KONZERNABSCHLUSS<br />

1. Grundlegen<strong>de</strong> Informationen F-154<br />

2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmetho<strong>de</strong>n F-154<br />

3. Kapital- und Finanzrisikomanagement F-168<br />

4. Kritische Schätzungen und Annahmen bei <strong>de</strong>r Bilanzierung F-169<br />

5. Segmentberichterstattung F-170<br />

6. Ergänzen<strong>de</strong> Erläuterungen zu einzelnen Positionen <strong>de</strong>s<br />

Konzernabschlusses<br />

F-173<br />

7. Sonstige Angaben F-197


F- 154


F- 155


F- 156


F- 157


F- 158


F- 159


F- 160


F- 161


F- 162


F- 163


F- 164


F- 165


F- 166


F- 167


F- 168


F- 169


F- 170


F- 171


F- 172


F- 173


F- 174


F- 175


F- 176


F- 177


F- 178


F- 179


F- 180


F- 181


F- 182


F- 183


F- 184


F- 185


F- 186


F- 187


F- 188


F- 189


F- 190


F- 191


F- 192


F- 193


F- 194


F- 195


F- 196


F- 197


F- 198


ESTAVIS AG, Berlin<br />

F- 199<br />

Jahresabschluss<br />

für <strong>de</strong>n Zeitraum vom<br />

1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010


Inhaltsverzeichnis<br />

F- 200<br />

A. Bilanz <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, zum 30. Juni 2010 (in Euro) F-200<br />

B. Gewinn-und Verlustrechnung <strong>de</strong>r ESTAVIS AG, Berlin, für <strong>de</strong>n Zeitraum<br />

vom 01. Juli 2009 bis 30. Juni 2010 (in Euro)<br />

F-202<br />

C. Ausgewählte erläutern<strong>de</strong> Anhangangaben zum Jahresabschluss F-203<br />

Bestätigungsvermerk <strong>de</strong>s Abschlussprüfers F-219


F- 201<br />

A. BILANZ DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

ZUM 30. JUNI 2010 (IN EURO)


F- 202<br />

B. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER ESTAVIS AG, BERLIN,<br />

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01. JULI 2009 BIS 30. JUNI 2010 (IN EURO)


F- 203<br />

C. AUSGEWÄHLTE ERLÄUTERNDE ANHANGANGABEN ZUM JAHRESABSCHLUSS<br />

1. Grundlegen<strong>de</strong> Informationen F-204<br />

2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmetho<strong>de</strong>n F-206<br />

3. Sonstige Pflichtangaben F-209


I. Grundlegen<strong>de</strong> Informationen<br />

F- 204


F- 205


F- 206<br />

II. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmetho<strong>de</strong>n<br />

2. Angaben zur Bilanzierung und Bewertung einschließlich steuerrechtlicher<br />

Maßnahmen


F- 207


F- 208


F- 209


F- 210


F- 211


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F- 215


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F- 218


F- 219


W-1<br />

Winters & Hirsch<br />

Winters & Hirsch<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)<br />

WERTERMITTLUNGSGUTACHTEN<br />

nach <strong>de</strong>n International Financial Reporting Standards (IFRS)<br />

Bewertungsobjekt:<br />

Wohnungseigentumsanlage<br />

Pulsstraße 9<br />

14059 Berlin (Charlottenburg) / Deutschland<br />

Winters & Hirsch Valuation Services GmbH & Co. KG I Potsdamer Platz 9 I 10117 Berlin I Germany<br />

Tel. + 49.30.21 00 96-0 I Fax + 49.30.21 00 96-66 I info@winters-hirsch.<strong>de</strong> I Sitz <strong>de</strong>r Gesellschaft: Berlin<br />

Amtsgericht Charlottenburg I HRA Nr. 37224 B I Komplementär: Winters & Hirsch Deutschland GmbH I HRB Nr. 81437<br />

Geschäftsführer: Philipp C. Tabert<br />

DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert


W-2<br />

Winters & Hirsch<br />

Adressen<br />

Gutachter Auftraggeber<br />

Winters & Hirsch<br />

Valuation Services GmbH & Co. KG<br />

Potsdamer Platz 9<br />

10117 Berlin<br />

Deutschland<br />

Tel.: +49.30.21 00 96 - 0<br />

Fax: +49.30.21 00 96 - 66<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)<br />

Estavis 43. Wohnen GmbH & Co. KG<br />

Uhlandstrasse 165<br />

10719 Berlin<br />

Deutschland<br />

Tel.: +49 (0)30 887181-0<br />

Fax: +49 (0)30 887181-11<br />

Gutachter: Ansprechpartner:<br />

Dr. Jens Jähnke<br />

Vermessungsassessor<br />

Zertifizierter Sachverständiger nach<br />

DIN EN ISO/IEC 17024 durch IQ-Zert Bonn<br />

Tel.: +49.30.21 00 96 - 51<br />

Fax: +49.30.21 00 96 - 66<br />

Frau Corina Büchold<br />

Tel.: + 49 (0) 30 887181-18<br />

Fax: + 49 (0) 30 887181-11<br />

E-Mail: jens.jaehnke@winters-hirsch.<strong>de</strong> E-Mail: c.buechold@<strong>estavis</strong>.<strong>de</strong>


W-3<br />

Winters & Hirsch<br />

Allgemeine Informationen<br />

Gutachten-Nr. 2011-20-13-01<br />

Auftragsdatum 06.04.2011<br />

Datum <strong>de</strong>r Besichtigung 08.04.2011<br />

Ausfertigungsdatum 15.04.2011<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Ausfertigungen 2<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Seiten 66 (Fotos: 8 Seiten & sonstige Anlagen: 18 Seiten)<br />

Bewertungsobjekt Eigentumswohnanlage mit 80 Einheiten<br />

Pulsstraße 9<br />

14059 Berlin<br />

Deutschland<br />

Wertermittlungsstichtag 01. April 2011<br />

Fair Value 4.500.000 EUR<br />

Buchwert 3.326.800 EUR<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


Zusammenfassung<br />

W-4<br />

Winters & Hirsch<br />

Allgemeine Kennzahlen<br />

Baujahr 1970<br />

Grundstücksgröße 5.962 m²<br />

Miteigentumsanteil 653,23/1.000stel<br />

Bruttogrundfläche (BGF) ca. 7.325 m²<br />

Vermietbare Fläche gesamt 2.644,94 m²<br />

Leerstandsfläche gesamt<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)<br />

0,00 m²<br />

Zum 15.04.2011 sind alle Einheiten fertig gestellt<br />

Leerstandsrate 0,00 %<br />

Tatsächlicher Mietertrag p.a. 282.567,29 EUR<br />

Marktüblich erzielbarer Mietertrag p.a. 282.567,29 EUR<br />

Ergebnisübersicht<br />

Ermittelte Werte Betrag<br />

Bo<strong>de</strong>nwert 1.300.000 EUR<br />

Vergleichswert 4.550.000 EUR<br />

Ertragswert 4.500.000 EUR<br />

Buchwert 3.326.800 EUR<br />

Fair Value 4.500.000 EUR<br />

Preis pro m² vermietbare Fläche 1.700 EUR


Inhaltsverzeichnis<br />

W-5<br />

Winters & Hirsch<br />

Zusammenfassung ........................................................................................................ 4<br />

1 Allgemeine Informationen .............................................................................. 6<br />

2 Das Bewertungsobjekt ................................................................................... 7<br />

2.1 Lagebeschreibung ...............................................................................................................7<br />

2.2 Baubeschreibung .................................................................................................................7<br />

2.3 Vermietungs-/Leerstandssituation / Miteigentumsanteile.................................................8<br />

3 Zur Wertermittlung erfor<strong>de</strong>rliche Daten ...................................................... 11<br />

3.1 Grundbuch ..........................................................................................................................11<br />

3.2 Restnutzungsdauer ...........................................................................................................13<br />

3.3 Liegenschaftszinssatz .......................................................................................................13<br />

3.4 Erträge / Mieten .................................................................................................................14<br />

3.5 Bewirtschaftungskosten ....................................................................................................16<br />

4 Wertermittlung .............................................................................................. 17<br />

4.1 Vergleichswertverfahren ...................................................................................................17<br />

4.2 Bo<strong>de</strong>nwertermittlung..........................................................................................................21<br />

4.3 Ertragswertermittlung ........................................................................................................23<br />

5 Ableitung <strong>de</strong>s Fair Value .............................................................................. 24<br />

6 Schlussbemerkungen .................................................................................. 26<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


W-6<br />

Winters & Hirsch<br />

1 Allgemeine Informationen<br />

Das vorliegen<strong>de</strong> Gutachten dient <strong>de</strong>r Zusammenfassung <strong>de</strong>r Bewertungsergebnisse und hat <strong>de</strong>n<br />

Zweck <strong>de</strong>r Erstellung eines <strong>Wertpapierprospekt</strong>es. Weiterhin wur<strong>de</strong> das Gutachten zur Vorlage bei<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) erstellt. Auf Wunsch <strong>de</strong>s Auftraggebers<br />

wird dieses Gutachten in <strong>de</strong>utscher Sprache ausgefertigt.<br />

Beim Fair Value han<strong>de</strong>lt es sich um einen hypothetischen Marktpreis unter i<strong>de</strong>alisierten Bedingungen,<br />

wobei Winters & Hirsch von folgen<strong>de</strong>r Definition ausgeht:<br />

Der Fair Value ist <strong>de</strong>r Betrag, zu <strong>de</strong>m zwischen sachverständigen, vertragswilligen und<br />

voneinan<strong>de</strong>r unabhängigen Geschäftsparteien ein Vermögenswert getauscht o<strong>de</strong>r eine<br />

Verbindlichkeit beglichen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Der Fair Value hat die aktuelle Marktlage und die Umstän<strong>de</strong> zum Bilanzstichtag wi<strong>de</strong>rzuspiegeln [IAS<br />

40.38]. Die Ermittlung <strong>de</strong>s Fair Value erfolgt unter Anwendung einer dreistufigen Hierarchie, in <strong>de</strong>r das<br />

Vorrangprinzip <strong>de</strong>r marktpreisorientierten Ermittlung gilt.<br />

• In <strong>de</strong>r ersten Stufe ist zu prüfen, ob für <strong>de</strong>n zu bewerten<strong>de</strong>n Vermögenswert ein aktueller<br />

Marktpreis zum o<strong>de</strong>r nahe <strong>de</strong>m Bewertungsstichtag verfügbar ist (Börsenwerte).<br />

• Kann die Bedingung <strong>de</strong>r ersten Stufe nicht erfüllt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r sind lediglich Marktwerte von<br />

geringer Qualität verfügbar, so ist in <strong>de</strong>r zweiten Stufe alternativ <strong>de</strong>r Marktpreis einer<br />

vergleichbaren Position zu verwen<strong>de</strong>n (Marktpreise, die sich aus Angeboten und Preislisten<br />

ermitteln lassen).<br />

• Sind Marktpreise <strong>de</strong>r zweiten Stufe nicht verfügbar, so scheitert eine marktpreisbasierte<br />

Ermittlung. In diesem Fall ist auf <strong>de</strong>r Grundlage anerkannter investitions- und<br />

kapitalmarkttheoretischer Bewertungshypothesen ein Marktpreis für <strong>de</strong>n zu bewerten<strong>de</strong>n<br />

Vermögensgegenstand zu simulieren (dritte Stufe).<br />

Bei <strong>de</strong>m Fair Value han<strong>de</strong>lt es sich um einen <strong>de</strong>m Verkehrswert/Marktwert konzeptionell<br />

vergleichbaren Begriff. Damit können prinzipiell auch die in Deutschland vorherrschen<strong>de</strong>n<br />

Wertermittlungsverfahren bei <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>s Fair Value zur Anwendung kommen.<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


W-7<br />

Winters & Hirsch<br />

2 Das Bewertungsobjekt<br />

2.1 Lagebeschreibung<br />

Das Bewertungsobjekt befin<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r Pulsstraße, direkt neben Schloss und Schlosspark<br />

Charlottenburg. Bei <strong>de</strong>r unmittelbaren Umgebung han<strong>de</strong>lt es sich um einen alteingesessenen<br />

Krankenhausstandort. Das ehemalige Max-Bürger-Krankenhaus steht momentan leer. Auf einer Fläche<br />

von über 43.400 m² soll hier das Wohnquartier Gartenresi<strong>de</strong>nz Charlottenburg mit exklusiven<br />

Eigentumswohnungen entstehen. Ebenfalls in <strong>de</strong>r unmittelbaren Umgebung befin<strong>de</strong>t sich die<br />

Schlosspark-Klinik, ein aka<strong>de</strong>misches Lehrkrankenhaus <strong>de</strong>r Charité.<br />

Rund 50 m vom Bewertungsobjekt, im Heubnerweg, befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Campus <strong>de</strong>r Europäischen<br />

Wirtschaftshochschule Berlin (ESCP). Südwestlich <strong>de</strong>r Pulsstraße, entlang <strong>de</strong>r S-Bahn-Trasse, erstreckt<br />

sich ein Gewerbegebiet.<br />

Der nächstgelegene S-Bahnhof ist Westend. Anschluss an das U-Bahn-Netz besteht über die etwas<br />

weiter entfernt liegen<strong>de</strong>n Bahnhöfe Richard-Wagner-Platz und Mierendorffplatz. Die Autobahn A100<br />

verläuft ca. 300m Luftlinie entfernt westlich. Der vielbefahrene Spandauer Damm verläuft südlich <strong>de</strong>r<br />

Pulsstraße.<br />

2.2 Baubeschreibung<br />

Bei <strong>de</strong>m Bewertungsobjekt han<strong>de</strong>lt es sich um ein im Jahr 1970 errichtetes Arzt- und<br />

Schwesternwohnheim, dass mit <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong> Nr. 11 ein bauliches Ensemble bil<strong>de</strong>t. Die Pulsstraße 9<br />

ist ein Hochhaus mit gestaffelter Anordnung <strong>de</strong>r Wohnungen und <strong>de</strong>r Balkone. Die durchgeführten<br />

Baumaßnahmen dienten <strong>de</strong>r Instandsetzung und Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s. Mit <strong>de</strong>r<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierung wur<strong>de</strong>n die Wohnungen und die technischen Anlagen unter Beachtung <strong>de</strong>r<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Konstruktion auf <strong>de</strong>n heute gültigen Standard gebracht. Das Sockelgeschoss blieb<br />

unverän<strong>de</strong>rt. Hier sind die technischen Anlagen zur Wärme- und Wasserversorgung, die Mieterkeller<br />

und Gemeinschaftsräume untergebracht. In <strong>de</strong>n Wohngeschossen blieben die Grundrisse<br />

unverän<strong>de</strong>rt.<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


W-8<br />

Winters & Hirsch<br />

2.3 Vermietungs-/Leerstandssituation / Miteigentumsanteile<br />

Die vermietbare Fläche <strong>de</strong>s Bewertungsobjektes beträgt insgesamt ca. 2.645 m². Am<br />

Besichtigungstag war <strong>de</strong>r Großteil <strong>de</strong>r Wohnungen bereits saniert und an die Träger übergeben. Zum<br />

15. April 2011 wer<strong>de</strong>n die übrigen sanierten Wohnungen an die Träger übergeben, so dass im Objekt<br />

kein Leerstand herrscht.<br />

Die Aufteilung <strong>de</strong>r Flächen im Gebäu<strong>de</strong>s ist wie folgt:<br />

Lage<br />

Anzahl<br />

Einheiten<br />

Fläche<br />

Gesamt<br />

Übersicht <strong>de</strong>r Mieteinheiten<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)<br />

Wohnen Gewerbe<br />

Anzahl Fläche Anzahl Fläche<br />

KG 0 m² 0 0 m² 0 0,00 m²<br />

EG 0 0,00 m² 0 0 m² 0 0,00 m²<br />

1. OG 10 357,55 m² 10 357,55 m² 0 0,00 m²<br />

2. OG 10 357,56 m² 10 357,56 m² 0 0,00 m²<br />

3. OG 10 357,55 m² 10 357,55 m² 0 0,00 m²<br />

4. OG 10 311,66 m² 10 311,66 m² 0 0,00 m²<br />

5. OG 10 311,66 m² 10 311,66 m² 0 0,00 m²<br />

6. OG 10 311,66 m² 10 311,66 m² 0 0,00 m²<br />

7 OG 10 318,65 m² 10 318,65 m² 0 0,00 m²<br />

8 OG 10 318,65 m² 10 318,65 m² 0 0,00 m²<br />

Gesamt 80 2.644,94 m² 80 2.644,94 m² 0 0,00 m²


Übersicht <strong>de</strong>r Miteigentumsanteile<br />

W-9<br />

Winters & Hirsch<br />

Wohneinheit Lage Wohnfläche Miteigentumsanteil Grundbuch-Blatt<br />

1+2 1.OG 66,29 m² 16,37 /1.000stel 45091 + 45092<br />

3 1.OG 82,91 m² 20,47 /1.000stel 45093<br />

4+5 1.OG 59,36 m² 14,66 /1.000stel 45094 + 45095<br />

6+7 1.OG 59,34 m² 14,66 /1.000stel 45096+45097<br />

8+9 1.OG 59,41 m² 14,67 /1.000stel 45098+45099<br />

10 1.OG 30,24 m² 7,47 /1.000stel 45100<br />

11+12 2.OG 69,07 m² 17,06 /1.000stel 45101+45102<br />

13 2.OG 80,15 m² 19,78 /1.000stel 45103<br />

14+15 2.OG 59,34 m² 14,65 /1.000stel 45104+45105<br />

16+17 2.OG 59,36 m² 14,66 /1.000stel 45106+45107<br />

18 2.OG 32,49 m² 8,02 /1.000stel 45108<br />

19 2.OG 28,30 m² 6,99 /1.000stel 45109<br />

20 2.OG 28,85 m² 7,13 /1.000stel 45110<br />

21+22 3.OG 66,29 m² 16,37 /1.000stel 45111+45112<br />

23 3.OG 82,91 m² 20,47 /1.000stel 45113<br />

24+25 3.OG 59,36 m² 14,66 /1.000stel 45114+45115<br />

26+27 3.OG 59,34 m² 14,66 /1.000stel 45116+45117<br />

28+29 3. OG 59,41 m² 14,67 /1.000stel 45118+45119<br />

30 3.OG 30,24 m² 7,47 /1.000stel 45120<br />

31+32 4.OG 66,30 m² 16,38 /1.000stel 45212+45122<br />

33 4.OG 37,01 m² 9,14 /1.000stel 45123<br />

34+35 4.OG 59,36 m² 14,66 /1.000stel 45124+45125<br />

36+37 4.OG 59,34 m² 14,66 /1.000stel 45126+45127<br />

38+39 4.OG 59,41 m² 14,67 /1.000stel 45128+45129<br />

40 4.OG 30,24 m² 7,47 /1.000stel 45130<br />

41+42 5.OG 66,30 m² 16,38 /1.000stel 45131+45132<br />

43 5.OG 37,01 m² 9,14 /1.000stel 45133<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


W-10<br />

Winters & Hirsch<br />

Wohneinheit Lage Wohnfläche Miteigentumsanteil Grundbuch-Blatt<br />

44+45 5.OG 59,36 m² 14,66 /1.000stel 45134+45135<br />

46+47 5.OG 59,34 m² 14,66 /1.000stel 45136+45137<br />

48+49 5.OG 59,41 m² 14,67 /1.000stel 45138+45139<br />

50 5.OG 30,24 m² 7,47 /1.000stel 45140<br />

51+52 6.OG 66,30 m² 16,38 /1.000stel 45141+45142<br />

53 6 OG 37,01 m² 9,14 /1.000stel 45143<br />

54+55 6.OG 59,36 m² 14,66 /1.000stel 45144+45145<br />

56+57 6.OG 59,34 m² 14,66 /1.000stel 45146+45147<br />

58+59 6.OG 59,41 m² 14,67 /1.000stel 45148+45149<br />

60 6.OG 30,24 m² 7,47 /1.000stel 45150<br />

61 7.OG 42,66 m² 10,54 /1.000stel 45151<br />

62+63 7.OG 67,64 m² 16,70 /1.000stel 45152+45153<br />

64+65 7.OG 59,36 m² 14,66 /1.000stel 45154+45155<br />

66+67 7.OG 59,34 m² 14,66 /1.000stel 45156+45157<br />

68+69 7.OG 59,41 m² 14,67 /1.000stel 45158+45159<br />

70 7.OG 30,24 m² 7,47 /1.000stel 45160<br />

71 8.OG 42,66 m² 10,54 /1.000stel 45161<br />

72+73 8.OG 67,64 m² 16,70 /1.000stel 45162+45163<br />

74+75 8.OG 59,36 m² 14,66 /1.000stel 45164+45165<br />

76+77 8.OG 59,34 m² 14,66 /1.000stel 45166+45167<br />

78+79 8.OG 59,41 m² 14,67 /1.000stel 45168+45169<br />

80 8.OG 30,24 m² 7,47 /1.000stel 45170<br />

Summe 2.644,94 m² 653,23 /1.000stel<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


W-11<br />

Winters & Hirsch<br />

3 Zur Wertermittlung erfor<strong>de</strong>rliche Daten<br />

3.1 Grundbuch<br />

Der Wertermittlung lag das Grundbuch von Amtsgericht Charlottenburg vom 24.03.2010 zu Grun<strong>de</strong>,<br />

welches uns durch <strong>de</strong>n Auftraggeber zur Verfügung gestellt wur<strong>de</strong>.<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)<br />

Übersicht aller Grundbuchblätter Flur:<br />

Grundbuchblatt Amtsgericht Gemarkung<br />

45091 Charlottenburg Stadt Charlottenburg<br />

Übersicht aller Flurstücke<br />

Grundbuchblatt Flur Flurstück Wirtschaftsart und Lage Größe (m²)<br />

45091 4 103/15 Gebäu<strong>de</strong>- und Freifläche 5.962<br />

Grundstücksgröße gesamt 5.962


Bestandsverzeichnis:<br />

(exemplarisch für Wohnung 1)<br />

Abteilung I:<br />

Eigentümer<br />

W-12<br />

Winters & Hirsch<br />

Grundbucheintragungen für Blatt Nr.: 45091<br />

16,37/1.000 Miteigentumsanteil an <strong>de</strong>m Grundstück<br />

Charlottenburg , Flur 4, Flurstück 103/15, Gebäu<strong>de</strong>- und Freifläche<br />

Pulsstraße 9, 11<br />

verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Son<strong>de</strong>reigentum an<br />

<strong>de</strong>r Wohnung Nr. 1<br />

laut Aufteilungsplan zur Abgeschlossenheitsbescheinigung vom<br />

07.07.2008 Nr. 61 (Bau I B 103 Puls 9-11 772/2008, Bezirksamt<br />

Charlottenburg/Wilmersdorf).<br />

Für je<strong>de</strong>n Miteigentumsanteil ist ein beson<strong>de</strong>res Grundbuch angelegt<br />

(Stadt Charlottenburg Blätter 45091 bis 45203).<br />

Der hier eingetragene Miteigentumsanteil ist durch die zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />

Miteigentumsanteilen gehören<strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>reigentumsrechte beschränkt.<br />

Die Benutzung <strong>de</strong>s gemeinschaftlichen Eigentums ist geregelt.<br />

Son<strong>de</strong>rnutzungsrechte sind vereinbart.<br />

Hier: Son<strong>de</strong>rnutzungsrecht am Abstellraum, bezeichnet mit Nr. 123.<br />

Veräußerungsbeschränkung: Zustimmung durch Verwalter; Ausnahme:<br />

Veräußerung durch Erteilung <strong>de</strong>s Zuschlags in einem<br />

Zwangsversteigerungsverfahren.<br />

Ab <strong>de</strong>r zweiten Veräußerung nach <strong>de</strong>r Anlegung von Wohnungseigentum<br />

gelten weitere Ausnahmen:<br />

an Ehegatten,<br />

an Verwandte in gera<strong>de</strong>r Linie,<br />

an Verwandte zweiten Gra<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Seitenlinie,<br />

durch Insolvenzverwalter,<br />

an Gläubiger von Grundpfandrechten mit<br />

erster Rangstelle in Abteilung III <strong>de</strong>s<br />

betreffen<strong>de</strong>n Wohnungsgrundbuches.<br />

Wegen Gegenstand und Inhalt <strong>de</strong>s Son<strong>de</strong>reigentums wird Bezug<br />

genommen auf die Bewilligungen vom 04.09.2008 und 29.12.2008 (UR-<br />

Nr. B 1748/2008 und B 2351/2008, Notar Dr. Joachim Börner in Berlin);<br />

hierher übertragen aus Stadt Charlottenburg Blatt 14064; eingetragen am<br />

21.01.2009.<br />

Pulsstraße 9,11 Berlin GmbH Berlin, Teilung nach § 8 WEG eingetragen<br />

am 21. 01.2009<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


Abteilung II:<br />

Rechte, Lasten und<br />

Beschränkungen<br />

Abteilung III:<br />

Grundschul<strong>de</strong>n<br />

Anmerkung<br />

W-13<br />

Winters & Hirsch<br />

Beschränkte persönliche Dienstbarkeit (Netzstationsrecht) für die Berliner<br />

Kraft- und Licht (Bewag)- Aktiengesellschaft in Berlin. Gemäß Bewilligung<br />

vom 29.01./19.02.1975 eingetragen am 10.03.1975. Bei Neufassung <strong>de</strong>r<br />

Abteilung eingetragen am 06.03.2001.Infolge Begründung von<br />

Wohnungseigentum nach Stadt Charlottenburg Blätter 45091 bis 45203<br />

übertragen am 21.01.2009<br />

.Grunddienstbarkeit (Wärmeversorgungs- und Fernmel<strong>de</strong>kabelrecht) für<br />

die Bewag Aktiengesellschaft & Co.KG, Berlin. Gemäß Bewilligung vom<br />

22.06.2005 (UR-Nr. 385/2005, Notar Wolfgang Trautmann in Berlin)<br />

eingetragen am 27.07.2005. Infolge Begründung von Wohnungseigentum<br />

nach Blätter 45091 bis 45203 übertragen am 21.01.2009<br />

Eintragungen in dieser Abteilung bleiben bei <strong>de</strong>r Wertermittlung<br />

unberücksichtigt.<br />

Die in <strong>de</strong>r Abteilung II eingetragenen Rechte, Lasten und Beschränkungen wirken sich nicht<br />

wertmin<strong>de</strong>rnd aus, da die bauliche Nutzbarkeit <strong>de</strong>s Grundstücks nicht beeinträchtigt ist.<br />

3.2 Restnutzungsdauer<br />

Objektteil Baujahr<br />

Bestimmung <strong>de</strong>r Restnutzungsdauer<br />

GND<br />

(in Jahren)<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)<br />

Alter<br />

(in Jahren)<br />

Jahr <strong>de</strong>r<br />

Sanierung<br />

RND<br />

(in Jahren)<br />

Wohneigentumsanlage 1970 80 41 2010/2011 39<br />

Sachverständig angesetzte Restnutzungsdauer für das gesamte Objekt 40<br />

3.3 Liegenschaftszinssatz<br />

Die Liegenschaftszinssätze sind die Zinssätze, mit <strong>de</strong>nen Marktwerte von Grundtücken je nach<br />

Grundstücksart im Durchschnitt marktüblich verzinst wer<strong>de</strong>n. Sie sind auf <strong>de</strong>r Grundlage geeigneter<br />

Kaufpreise und <strong>de</strong>r ihnen entsprechen<strong>de</strong>n Reinerträge für gleichartig bebaute und genutzte<br />

Grundstücke unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Restnutzungsdauer <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>s<br />

Ertragswertverfahrens (§§ 17 bis 20 ImmoWertV) abzuleiten.<br />

Für Wohnungseigentumsanlagen ist <strong>de</strong>m Sachverständigen nicht bekannt, dass <strong>de</strong>r<br />

Gutachterausschuss <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Berlin einen eigenen Liegenschaftszinssatz abgeleitet hat. Daher<br />

wird hilfsweise über vergleichbare Objektarten ein Liegenschaftszinssatz hergeleitet.


W-14<br />

Winters & Hirsch<br />

Marktübliche Liegenschaftszinssätze gemäß <strong>de</strong>r Empfehlung <strong>de</strong>s IVD:<br />

Gebäu<strong>de</strong>art Zinsspanne<br />

Wohnhäuser ohne Gewerbeanteil 4,00 % - 5,50 %<br />

Wohn- und Geschäftshäuser bis 20% Gewerbeanteil 4,50 % - 6,00 %<br />

Wohn- und Geschäftshäuser mit 20 - 80 % Gewerbeanteil 5,00 % - 6,50 %<br />

Geschäftshäuser mit ausschließlich gewerblicher Nutzung 4,50 % - 7,50 %<br />

Quelle: GuG aktuell Heft 4/2010, S. 26<br />

Der angesetzte Liegenschaftszinssatz für das Bewertungsobjekt beträgt 4,50%.<br />

3.4 Erträge / Mieten<br />

Marktübliche Mieten für Neuabschlüsse bei Wohnraum<br />

Die Höhe <strong>de</strong>r Miete ist grundsätzlich beschränkt auf die Angaben (Mietspannen) im örtlichen<br />

Mietspiegel (§§ 558 ff. BGB). Bei existieren<strong>de</strong>n Verträgen darf die Miete für Wohnraum innerhalb von<br />

drei Jahren um maximal 20 % erhöht wer<strong>de</strong>n. Die Miete darf hierbei die im örtlichem Mietspiegel<br />

festgelegte Spanne nicht überschreiten (§§ 557 - 561 BGB). Für Fälle, die neu abgeschlossene<br />

Verträge für Wohnraum betreffen, erlaubt das Gesetz die Überschreitung <strong>de</strong>r im Mietspiegel<br />

festgelegten Mietpreisspanne um 20 %.<br />

Im vorliegen<strong>de</strong>n Fall wer<strong>de</strong>n sämtliche Wohnungen an soziale Träger vermietet, die dann mittels<br />

Untermietverträgen die Wohnungen an ihre Klienten vergeben. Die Klienten zahlen je nach ihrem<br />

Status entwe<strong>de</strong>r die Miete selbst o<strong>de</strong>r erhalten einen Zuschuss (bei Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n). Im Falle einer<br />

Arbeitslosigkeit zahlt das Job Center für die AGL-II-Empfänger die Miete. Die Höhe <strong>de</strong>r Miete ergibt<br />

sich hierbei nach <strong>de</strong>m § 22 SGB-II und <strong>de</strong>m Wohngeldgesetz und ist gestaffelt nach <strong>de</strong>r<br />

Personenanzahl.<br />

1 Person bis maximal 378 EUR Bruttowarmmiete<br />

2 Personen bis maximal 444 EUR Bruttowarmmiete<br />

3 Personen bis maximal 542 EUR Bruttowarmmiete<br />

4 Personen bis maximal 619 EUR Bruttowarmmiete<br />

Im Bun<strong>de</strong>sland Berlin achtet das Job-Center ausschließlich auf die Bruttowarmmiete, weniger auf <strong>de</strong>n<br />

Quadratmeterpreis. Hierdurch kann sich bei kleinen Wohnungen ein Quadratmeterpreis ergeben, <strong>de</strong>r<br />

oberhalb <strong>de</strong>s Mietmietspiegels liegt.<br />

Die Wohnungen im Bewertungsobjekt liegen im Durchschnitt bei 8,90 EUR/m² , wobei die Spanne von<br />

3,93 EUR/m² für eine 3-Zimmer Wohnung bis 10,65 EUR/m² für eine 1-Zimmer Wohnung reicht. Die 1-<br />

Zimmerwohnungen sind alle zu einem Quadratmeterpreis zwischen 7,50 und 10,65 EUR/m² vermietet.<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


W-15<br />

Winters & Hirsch<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s großen Bedarfs sozialer Träger nach geeigneten Wohnungen und <strong>de</strong>n 10-jährigen<br />

Laufzeiten <strong>de</strong>r Verträge können die erzielten Mieten als nachhaltig angesehen wer<strong>de</strong>n. Ein<br />

Unsicherheitsfaktor ist die zukünftige Entwicklung <strong>de</strong>r Wohngeldhöhe bei Beziehern von ALG-II, da<br />

die Wohngeldhöhe durch politische Entscheidung festgelegt ist und sich än<strong>de</strong>rn könnte. Nach<br />

Einschätzung <strong>de</strong>s Sachverständigen sind nach <strong>de</strong>rzeitigem Kenntnisstand mittelfristig keine<br />

Än<strong>de</strong>rungen zu erwarten.<br />

Da kleine Wohnungen generell teurer sind als größere Wohnungen, alle Wohnungen über einen<br />

Balkon verfügen, das Objekt am Schlosspark Charlottenburg und innerhalb <strong>de</strong>s S-Bahn-Rings<br />

gelegen ist, hält <strong>de</strong>r Sachverständige die Mieten im Objekt für nachhaltig erzielbar. Dieses<br />

Preisniveau wird auch durch aktuelle Mietangebote aus Immoscout24 belegt.<br />

In <strong>de</strong>n letzten 3 Jahren stiegen zu<strong>de</strong>m die Neuvertragsmieten im Postleitzahlbereich um 12,6 % auf<br />

durchschnittlich 6,40 EUR/m², die Bestandsmieten erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 5,8% auf<br />

durchschnittlich 5,00 EUR/m². Somit sind auch in <strong>de</strong>n Folgejahren steigen<strong>de</strong> Mieten in dieser Lage zu<br />

erwarten.<br />

Angebotsmieten für Wohneinheiten zum 8. April 2011 aus Immoscout24:<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


Fazit<br />

W-16<br />

Winters & Hirsch<br />

Die Angebotsmieten für kleine Wohnungen im Umfeld <strong>de</strong>s Bewertungsobjektes liegen bei<br />

durchschnittlich 9,55 EUR/m². Dieses Preisniveau ist auf das Bewertungsobjekt übertragbar und<br />

spiegelt die gezahlten Mieten unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Bedingungen für<br />

Wohngeldbezieher wi<strong>de</strong>r. Der Sachverständige hält die <strong>de</strong>rzeit im Objekt erzielten Mieteinnahmen für<br />

nachhaltig und eine Anpassung <strong>de</strong>r gezahlten Durchschnittmiete von 8,90 EUR/m² für nicht<br />

notwendig.<br />

3.5 Bewirtschaftungskosten<br />

Im vorliegen<strong>de</strong>n Bewertungsfall wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Kostenansätze gewählt:<br />

Bewirtschaftungskosten pro Jahr<br />

Kostenart Anteil in % Kosten (EUR/m²) Betrag (EUR)<br />

Verwaltungskosten 8,5 9,07 24.016<br />

Instandhaltungskosten 7,5 7,95 21.191<br />

Mietausfallwagnis 2,0 2,13 5.651<br />

nicht umlegbare Betriebskosten 0,0 0,00 0<br />

Gesamt (gerun<strong>de</strong>t) 18,0% 19,15 50.858<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


4 Wertermittlung<br />

W-17<br />

Winters & Hirsch<br />

4.1 Vergleichswertverfahren<br />

Im Vergleichswertverfahren wird <strong>de</strong>r Vergleichswert aus einer ausreichen<strong>de</strong>n Zahl von<br />

Vergleichspreisen ermittelt. Für die Ableitung <strong>de</strong>r Vergleichspreise sind die Kaufpreise solcher<br />

Grundstücke heranzuziehen, die mit <strong>de</strong>m zu bewerten<strong>de</strong>n Grundstück hinreichend übereinstimmen<strong>de</strong><br />

Grundstücksmerkmale aufweisen. Fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>m Gebiet, in <strong>de</strong>m das Grundstück gelegen ist,<br />

nicht genügend Vergleichspreise, können auch Vergleichspreise aus an<strong>de</strong>ren vergleichbaren<br />

Gebieten herangezogen wer<strong>de</strong>n. Bei bebauten Grundstücken können neben o<strong>de</strong>r anstelle von<br />

Vergleichspreisen zur Ermittlung <strong>de</strong>s Vergleichswerts geeignete Vergleichsfaktoren herangezogen<br />

wer<strong>de</strong>n. Sie sind auf <strong>de</strong>n marktüblich erzielbaren jährlichen Ertrag (Ertragsfaktor) o<strong>de</strong>r auf eine sonst<br />

geeignete Bezugseinheit, insbeson<strong>de</strong>re auf eine Flächen- o<strong>de</strong>r Raumeinheit <strong>de</strong>r baulichen Anlage<br />

(Gebäu<strong>de</strong>faktor), zu beziehen. Der Vergleichswert ergibt sich dann durch Vervielfachung <strong>de</strong>s<br />

jährlichen Ertrags o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r sonstigen Bezugseinheit <strong>de</strong>s zu bewerten<strong>de</strong>n Grundstücks mit <strong>de</strong>m<br />

Vergleichsfaktor.<br />

Die Suchkriterien für die Vergleichspreise lauten:<br />

• Anschrift: Pulsstraße 9 in 14059 Berlin<br />

• Bezirk: Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

• Geschosslage: kein KG und UG<br />

• Vertragsgegenstand: Wohnungseigentum<br />

• Vergleichszeitraum: ab 2009 bis heute<br />

• Baujahr seit 1960 bis 1980<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


Vergleichskaufpreise<br />

Nr. Adresse Ortsteil Baujahr Lage Anzahl<br />

Zimmer<br />

01 Sophie-Charlotten-<br />

Straße 105b<br />

02 Sophie-Charlotten-<br />

Straße / Spandauer<br />

Damm<br />

03 Sophie-Charlotten-<br />

Straße<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)<br />

W-18<br />

Winters & Hirsch<br />

Charlottenburg 1954 1. OG 1<br />

Charlottenburg 1954 k. A. 2<br />

Charlottenburg k. A. 1. OG 1<br />

04 Marathonallee 7 Charlottenburg 1896 6. OG 1<br />

05<br />

nahe Schloss<br />

Charlottenburg<br />

Charlottenburg k. A.<br />

Seitenflügel<br />

06 Westend Charlottenburg k. A. 2. OG 1<br />

1,5<br />

Kommentar<br />

Zentralheizung/Fernwärme; heller<br />

Wohnraum; Renovierung 2005;<br />

Laminatbo<strong>de</strong>n; Abstellraum in <strong>de</strong>r<br />

Wohnung<br />

Zentralheizung/Fernwärme; heller<br />

Wohnraum; Renovierung 2005;<br />

Laminatbo<strong>de</strong>n; Wannenbad; Balkon<br />

vollständig saniertes Objekt mit<br />

Etagenheizung; Lage im ruhigen<br />

Seitenflügel nach Westen<br />

ausgerichtet; Laminatbo<strong>de</strong>n;<br />

Einbauküche; Bad mit Dusche<br />

Fahrstuhl, mo<strong>de</strong>rne Elektrik und<br />

Fenster, Mo<strong>de</strong>rnes Bad, Einbauküche<br />

Gaszentralheizung; Seitenflügel;<br />

Objekt verfügt über begrünten<br />

Innenhof; mo<strong>de</strong>rnes Bad; Kochnische;<br />

schöner Dielenbo<strong>de</strong>n<br />

Wohnung mit Balkon;<br />

Ölzentralheizung; Durchlauferhitzer;<br />

vollständig mo<strong>de</strong>rnisiert; großer<br />

Gartenbereich; Einbauküche; Bad mit<br />

Dusche<br />

Größe <strong>de</strong>r<br />

Einheit (m²)<br />

Kaufpreis<br />

(EUR)<br />

Kaufpreis<br />

(EUR/m²)<br />

35,0 59.950 1.712,86<br />

42,0 75.000 1.785,71<br />

34,0 58.000 1.705,88<br />

34,0 56.000 1.647,00<br />

40,0 69.000 1.725,00<br />

34,0 59.000 1.735,29<br />

Mittelwert 1.718,62<br />

Mittelwert (gerun<strong>de</strong>t) 1.720


Anmerkungen<br />

W-19<br />

Winters & Hirsch<br />

Das direkte Umfeld <strong>de</strong>s Bewertungsobjektes sowie das näheren Umfeld rund um das Schloss<br />

Charlottenburg sind seit Jahren beliebte Wohnquartiere, in <strong>de</strong>nen Eigentumswohnungen verkauft<br />

wer<strong>de</strong>n. Das stillgelegte Max-Bürger-Krankenhaus wird durch die Firma Comer Homes in eine<br />

Eigentumswohnungsanlage umgewan<strong>de</strong>lt. Ab 2010 entsteht auf einer Fläche von über 43.400 m² ein<br />

Wohnquartier mit exklusiven Eigentumswohnungen in teilweise <strong>de</strong>nkmalgeschützten Häusern, einer<br />

parkähnlichen Anlage mit Wellness-Bereich, Swimming Pool und 24 Std. Security-Service.<br />

Mit <strong>de</strong>n angegebenen Vergleichskriterien konnten 6 Vergleichsfälle im Bezirk selektiert wer<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>r<br />

Sachverständige als vergleichbar ansieht. Es ergibt sich ein Mittelwert aus <strong>de</strong>n sechs Kauffällen von<br />

1.700 EUR/m².<br />

Im Grundstücksmarktbericht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Berlin, Ausgabe 2009/2010, sind für <strong>de</strong>n Teilmarkt <strong>de</strong>r Erst-<br />

und Weiterverkäufe umgewan<strong>de</strong>lter ehemaliger Mietwohnungen <strong>de</strong>s steuerbegünstigten bzw.<br />

freifinanzierten Wohnungsbaus (Baujahr ab 1950) Preisangaben veröffentlicht.<br />

Erst- und Weiterverkauf umgewan<strong>de</strong>lter ehemaliger Mietwohnungen <strong>de</strong>s steuerbegünstigten<br />

bzw. freifinanzierten Wohnungsbaus (Baujahr ab 1950)<br />

Stadtlage<br />

Westteil<br />

Berlins<br />

Preisniveau EUR/m²<br />

Wohnfläche (bezugsfrei) 2008<br />

Einfach 540 bis 1.790<br />

900<br />

Mittel 640 bis 1.900<br />

970<br />

Gut 700 bis 2.030<br />

1.200<br />

Sehr gut 1.050 bis 2.270<br />

1.720<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)<br />

Preisniveau EUR/m²<br />

Wohnfläche (bezugsfrei) 2009<br />

600 bis 1.700<br />

900<br />

620 bis 1.900<br />

980<br />

730 bis 2.030<br />

1.280<br />

1.090 bis 2.320<br />

1.760<br />

Der Sachverständige orientiert sich beim Preisniveau gemäß <strong>de</strong>r Einschätzung <strong>de</strong>s Mietspiegels in <strong>de</strong>r<br />

Zeile <strong>de</strong>r „mittleren“ Lage . Bei <strong>de</strong>n Verkaufsfällen <strong>de</strong>r betrachteten Jahre 2008 und 2009 ist ein leichtes<br />

Ansteigen im mittleren und oberen Spannenbereich feststellbar. Die Kaufpreise zwischen 2008 und<br />

2009 sind, bezogen auf <strong>de</strong>n Mittelwert, um weniger als 1% gestiegen. Die registrierte Kaufpreisspanne<br />

liegt zwischen 620 bis 1.900 EUR, im Mittel bei 980 EUR.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Lage, <strong>de</strong>r Nutzbarkeit, <strong>de</strong>r kleinen Wohnungsgrößen und <strong>de</strong>r kürzlich abgeschlossenen<br />

Sanierungsarbeiten wird ein Kaufpreis am oberen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Spanne für angemessen gehalten. Dies<br />

<strong>de</strong>ckt sich auch mit <strong>de</strong>n Kaufpreisangeboten in <strong>de</strong>r näheren Umgebung.<br />

EUR<br />

2.645 m² Wohnfläche zu 1.720 EUR/m² 4.549.400<br />

Vergleichswert (gerun<strong>de</strong>t) 4.550.000


W-20<br />

Winters & Hirsch<br />

Aus <strong>de</strong>n Vergleichskaufpreisen wird ein Marktwert in Höhe von 4.550.000 EUR abgeleitet.<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


4.2 Bo<strong>de</strong>nwertermittlung<br />

W-21<br />

Winters & Hirsch<br />

Die Grundlage <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nwertermittlung bil<strong>de</strong>n die vom Gutachterausschuss veröffentlichten<br />

Bo<strong>de</strong>nrichtwerte. Diese Bo<strong>de</strong>nrichtwerte wer<strong>de</strong>n in diesem Gutachten hilfsweise verwen<strong>de</strong>t, da an<strong>de</strong>re<br />

vergleichbare Daten nicht zur Verfügung stehen.<br />

Bo<strong>de</strong>nrichtwert<br />

Nach Auskunft <strong>de</strong>s Gutachterausschusses <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Berlin beträgt <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nrichtwert zum Stichtag<br />

01.01.2011 für das Gebiet:<br />

Stichtag <strong>de</strong>r BRW-Karte Bo<strong>de</strong>nrichtwertzone GFZ Bo<strong>de</strong>nrichtwert<br />

01.01.201 W 2,5 500 EUR/m²<br />

Anmerkung zur zeitlichen Anpassung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nrichtwertes<br />

Da <strong>de</strong>r Gutachterausschuss <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nwert <strong>de</strong>s Richtwertgrundstückes zum Stichtag 01.01.2011<br />

ermittelt, kann aufgrund einer Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Marktlage eine zeitliche Anpassung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nwertes <strong>de</strong>s<br />

Bewertungsgrundstückes notwendig wer<strong>de</strong>n. Im vorliegen<strong>de</strong>n Fall hält <strong>de</strong>r Sachverständige eine<br />

zeitliche Anpassung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nrichtwertes für nicht notwendig.<br />

Anmerkung zu Abweichungen und Anpassungsfaktoren<br />

GFZ-Anpassung<br />

Die Ermittlung <strong>de</strong>r GFZ erfolgte überschlägig aus <strong>de</strong>r Flurkarte, da vom Auftraggeber keine <strong>de</strong>taillierte<br />

Flächenermittlung zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n konnte.<br />

490 m² x 9 Geschosse = 4.410 m²<br />

56 m² x 4 Geschosse = 224 m²<br />

30 m² x 1 Geschoss = 30 m²<br />

34 m² x 6 Geschosse = 204 m²<br />

351 m² x 7 Geschosse = 2.457 m²<br />

Summe <strong>de</strong>r Bruttogeschossflächen: 7.325 m²<br />

GFZ = Bruttogeschossfläche/Grundstücksgröße = 7.325/5.962 = 1,23<br />

Die Wertbeeinflussung durch die gegenüber <strong>de</strong>m Richtwertgrundstück höhere GFZ wird mittels <strong>de</strong>r<br />

GFZ-Umrechnungskoeffizienten berücksichtigt. Hierfür wur<strong>de</strong>n die in <strong>de</strong>r Anlage 11 <strong>de</strong>r WertR<br />

veröffentlichten Umrechnungskoeffizienten verwen<strong>de</strong>t:<br />

GFZ <strong>de</strong>s Bewertungsgrundstückes = 1,23 => GFZ-Umrechnungskoeffizient = 1,11<br />

GFZ <strong>de</strong>s Richtwertgrundstückes = 2,5 => GFZ-Umrechnungskoeffizient = 1,65<br />

Anpassungsfaktor: 1,11 / 1,65 = 0,67<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


W-22<br />

Winters & Hirsch<br />

Anpassung wegen Abweichung in <strong>de</strong>n wertbeeinflussen<strong>de</strong>n Zustandsmerkmalen<br />

Richtwert-<br />

grundstück<br />

Bewertungs-<br />

grundstück<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)<br />

Anpassungs-<br />

faktor<br />

Betrag<br />

Lage Mittlere/Gute Lage Mittlere/Gute Lage x 1,00 500<br />

Art <strong>de</strong>r Nutzung W W x 1,00<br />

Entwicklungsstufe baureifes Land baureifes Land x 1,00<br />

Flächengröße (m²) k.A. 5.962 x 1,00<br />

GFZ 2,5 1,23 x 0,67<br />

Vollgeschosse k.A. 9 x 1,00<br />

Bauweise k.A. offen x 1,00<br />

Tiefe (m) k.A. 40 x 1,00<br />

Zuschnitt <strong>de</strong>s<br />

Grundstücks<br />

k.A. unregelmäßig x 1,00<br />

Angepasster erschließungsbeitragsfreier Bo<strong>de</strong>nrichtwert 335 EUR/m²<br />

Beim Bewertungsobjekt noch ausstehen<strong>de</strong> Beiträge 0 EUR/m²<br />

Angepasster Bo<strong>de</strong>nwert 335 EUR/m²<br />

Ermittlung <strong>de</strong>s Gesamtbo<strong>de</strong>nwertes<br />

Angepasster Bo<strong>de</strong>nwert 335 EUR<br />

Zu-/Abschlag (z.B. Ecklage, Ausblick, rechtliche Belastung) 0 EUR<br />

Relativer Bo<strong>de</strong>nwert 335 EUR/m²<br />

Flächengröße 5.962 x m²<br />

Bo<strong>de</strong>nwert (gerun<strong>de</strong>t) 1.997.270 EUR<br />

Bo<strong>de</strong>nwert (anteilig 653,23/1.000) 1.300.000 EUR


W-23<br />

Winters & Hirsch<br />

4.3 Ertragswertermittlung<br />

Ertragswertermittlung<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)<br />

Betrag (EUR)<br />

Jährliche Jahresrohertrag 282.547<br />

- Bewirtschaftungskosten 18% -50.858<br />

= Marktüblich erzielbarer Jahresreinertrag 231.690<br />

-<br />

Liegenschaftszins:<br />

Reinertragsanteil <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns<br />

(Bo<strong>de</strong>nwert =1.300.000 EUR )<br />

4,50%<br />

58.500<br />

= Reinertragsanteil <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s 173.190<br />

x<br />

Restnutzungsdauer (RND) <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s<br />

Barwertfaktor nach Anlage 1 ImmoWertV<br />

40 Jahre 18,40<br />

= Gebäu<strong>de</strong>ertragswert (Zwischensumme) 3.186.706<br />

+ Bo<strong>de</strong>nwert 1.300.000<br />

= Vorläufiger Zwischenwert 4.486.706<br />

- / + Instandhaltungsstau -0,00<br />

= Ertragswert (gerun<strong>de</strong>t) 4.500.000


W-24<br />

Winters & Hirsch<br />

5 Ableitung <strong>de</strong>s Fair Value<br />

Die bei<strong>de</strong>n gewählten Wertermittlungsverfahren führen zu leicht unterschiedlichen Ergebnissen. Beim<br />

Bewertungsobjekt han<strong>de</strong>lt es sich um ein Renditeobjekt, wo möglichst hohe Erträge durch Vermietung<br />

erzielt wer<strong>de</strong>n sollen. Insofern liefert das Ertragswertverfahren hierfür die zuverlässigsten Ergebnisse.<br />

Bei <strong>de</strong>r Wertermittlung orientiert <strong>de</strong>r Sachverständige sich an <strong>de</strong>n am Markt erzielbaren Mieten. In<br />

Verbindung mit <strong>de</strong>m Liegenschaftszinssatz und <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Nutzungsdauer <strong>de</strong>s Objekts leitet<br />

er <strong>de</strong>n Ertragswert ab.<br />

Ermittelter Wert Betrag<br />

Bo<strong>de</strong>nwert 1.300.000 EUR<br />

Vergleichswert 4.550.000 EUR<br />

Ertragswert 4.500.000 EUR<br />

Buchwert 3.326.800 EUR<br />

Fair Value 4.500.000 EUR<br />

Der Fair Value <strong>de</strong>s Objektes Pulsstraße 9 in 14059 Berlin, Eigentumswohnungsanlage,<br />

Miteigentumsanteil 653,23/1000 an <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>- und Freifläche wird somit unter Berücksichtigung<br />

aller wertbeeinflussen<strong>de</strong>n Faktoren zum Wertermittlungsstichtag 1. April 2011 geschätzt auf:<br />

4.500.000 EUR<br />

(in Worten: Viermillionenfünfhun<strong>de</strong>rttausend Euro)<br />

Erläuterung <strong>de</strong>r Abweichung vom Buchwert und Marktwert:<br />

Durch die Anwendung <strong>de</strong>r Parameter im Ertragswertverfahren sowie die Verifizierung im<br />

Vergleichswertverfahren liegt <strong>de</strong>r Verkehrswert <strong>de</strong>r Renditeimmobilie über <strong>de</strong>m Buchwert.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re ist dies durch <strong>de</strong>n günstigen Einkauf <strong>de</strong>s Objektes zu begrün<strong>de</strong>n.<br />

Des Weiteren wird in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, dass Gebäu<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n Anschaffungs-<br />

bzw. Herstellungskosten gemin<strong>de</strong>rt um die vorgenommenen Abschreibungen in <strong>de</strong>r Bilanz aufzuführen<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


W-25<br />

Winters & Hirsch<br />

sind. Daraus folgt, dass <strong>de</strong>r Buchwert für die Zwecke <strong>de</strong>r Wertmittlung im Sinne einer<br />

marktpreisorientierten Betrachtung - von Ausnahmefällen abgesehen - ungeeignet ist.<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


W-26<br />

Winters & Hirsch<br />

6 Schlussbemerkungen<br />

Das vorliegen<strong>de</strong> Gutachten basiert auf <strong>de</strong>n Bedingungen, die unter Ziffer 1.2 „Wertermittlungsumfang“<br />

zwischen <strong>de</strong>m Auftraggeber und Winters & Hirsch Valuation Services GmbH & Co. KG vereinbart<br />

wur<strong>de</strong>n sowie auf <strong>de</strong>n überlassenen Unterlagen zum Bewertungsobjekt, die uns vom Auftraggeber<br />

übergeben wur<strong>de</strong>n und die unter Punkt „Erhaltene Dokumente und Informationen“ bezeichnet sind.<br />

Der unterzeichnen<strong>de</strong> Geschäftsführer von Winters & Hirsch bestätigt hiermit, dass Ihm keine <strong>de</strong>r<br />

Ablehnungsgrün<strong>de</strong> entgegenstehen, aus <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Darlegung keine Glaubwürdigkeit beigemessen<br />

wer<strong>de</strong>n kann und dass er kein persönliches Interesse am Ausgang <strong>de</strong>r Wertermittlung hat.<br />

Diese Zusammenfassung ist nur für <strong>de</strong>n Auftraggeber und für <strong>de</strong>n angegebenen Zweck als Bestandteil<br />

eines <strong>Wertpapierprospekt</strong>es bestimmt.<br />

Sollten sich die Zugrun<strong>de</strong>gelegten Daten und Annahmen nachträglich als fehlerhaft o<strong>de</strong>r unvollständig<br />

erweisen, behalten wir uns das Recht vor, die Bewertung entsprechend zu än<strong>de</strong>rn.<br />

Philipp C. Tabert Dr.-Ing. Jens Jähnke MRICS<br />

Geschäftsführer Gutachter<br />

nach DIN EN ISO/IEC 17024<br />

zertifizierter Sachverständiger<br />

Winters & Hirsch Winters & Hirsch<br />

Valuation Services GmbH & Co. KG Valuation Services GmbH & Co. KG<br />

Marktwertgutachten: Pulsstraße 9, 14059 Berlin (Charlottenburg)


Winters & Hirsch<br />

VERKEHRSWERTGUTACHTEN<br />

Ermittlung <strong>de</strong>s Verkehrswertes (Marktwertes) gemäß § 194 BauGB<br />

Wohnanlage bestehend aus folgen<strong>de</strong>n Immobilien<br />

Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2 in 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Am Pfarrfel<strong>de</strong> 4 in 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Gottlaßstraße 23 in 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Gottlaßstraße 25 in 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Gottlaßstraße 27 in 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Gottlaßstraße 29 in 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Gottlaßstraße 31 in 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Gottlaßstraße 33 in 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Gottlaßstraße 35 in 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Gottlaßstraße 37 in 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Linkelstraße 32 in 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Linkelstraße 34 in 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Linkelstraße 36 in 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Linkelstraße. 38 In 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Linkelstraße 40 In 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Winters & Hirsch Valuation Services GmbH & Co. KG I Potsdamer Platz 9 I 10117 Berlin I Germany<br />

Tel. + 49.30.21 00 96-0 I Fax + 49.30.21 00 96-66 I info@winters-hirsch.<strong>de</strong> I Sitz <strong>de</strong>r Gesellschaft: Berlin<br />

Amtsgericht Charlottenburg I HRA Nr. 37224 B I Komplementär: Winters & Hirsch Deutschland GmbH I HRB Nr. 81437<br />

Geschäftsführer: Philipp C. Tabert<br />

DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert


Winters & Hirsch<br />

Valuation Services GmbH & Co. KG<br />

Potsdamer Platz 9<br />

10117 Berlin<br />

Deutschland<br />

Tel.: +49.30.21 00 96 - 0<br />

Fax: +49.30.21 00 96 - 66<br />

W-27<br />

Winters & Hirsch<br />

Adressen<br />

Gutachter Auftraggeber<br />

Erste Sachsen Wohnbauten GmbH & Co. KG<br />

Theodor-Neubauer-Str. 32<br />

04318 Leipzig<br />

Deutschland<br />

Tel.: +49.30.88.71.81 - 0<br />

Fax: +49.30.88.71.81 - 11<br />

Ansprechpartner:<br />

Frau Corina Büchold<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


W-28<br />

Winters & Hirsch<br />

Übersicht <strong>de</strong>r Bewertungsobjekte<br />

Lft. Nr. Bewertungsnummer Objektlage Verkehrswert in EUR<br />

1 2011-20-14-01 Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2 265.000<br />

2 2011-20-14-02 Am Pfarrfel<strong>de</strong> 4 285.000<br />

3 2011-20-14-03 Gottlaßstr. 23 250.000<br />

4 2011-20-14-04 Gottlaßstr. 25 270.000<br />

5 2011-20-14-05 Gottlaßstr. 27 260.000<br />

6 2011-20-14-06 Gottlaßstr. 29 270.000<br />

7 2011-20-14-07 Gottlaßstr. 31 240.000<br />

8 2011-20-14-08 Gottlaßstr. 33 315.000<br />

9 2011-20-14-09 Gottlaßstr. 35 300.000<br />

10 2011-20-14-10 Gottlaßstr. 37 275.000<br />

11 2011-20-14-11 Linkelstr. 32 315.000<br />

12 2011-20-14-12 Linkelstr. 34 310.000<br />

13 2011-20-14-13 Linkelstr. 36 320.000<br />

14 2011-20-14-14 Linkelstr. 38 300.000<br />

15 2011-20-14-15 Linkelstr. 40 305.000<br />

Wertermittlungsstichtag 19. April 2011<br />

Verkehrswert 4.280.000 EUR<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


Inhaltsverzeichnis<br />

W-29<br />

Winters & Hirsch<br />

1 Allgemeine Informationen ........................................................................... 31<br />

1.1 Zweck <strong>de</strong>s Gutachtens ..................................................................................................... 31<br />

1.2 Wertermittlungsumfang ..................................................................................................... 31<br />

1.3 Gutachterteam ................................................................................................................... 32<br />

2 Grundlagen <strong>de</strong>r Wertermittlung .................................................................. 33<br />

2.1 Gesetze, Verordnungen und Richtlinien.......................................................................... 33<br />

2.2 Erhaltene Dokumente und Informationen ....................................................................... 33<br />

2.3 Besichtigung ...................................................................................................................... 34<br />

3 Das Bewertungsobjekt ................................................................................. 35<br />

3.1 Lagebeschreibung ............................................................................................................. 35<br />

3.1.1 Makrolage......................................................................................................................... 35<br />

3.1.2 Mikrolage .......................................................................................................................... 35<br />

3.2 Vermietungs-/Leerstandssituation ................................................................................... 36<br />

3.3 SWOT-Analyse .................................................................................................................. 37<br />

4 Zur Wertermittlung erfor<strong>de</strong>rliche Daten ..................................................... 38<br />

4.1 Grundbuch ......................................................................................................................... 38<br />

4.2 Restnutzungsdauer ........................................................................................................... 42<br />

4.3 Liegenschaftszinssatz ....................................................................................................... 43<br />

4.4 Erträge ................................................................................................................................ 44<br />

4.5 Bewirtschaftungskosten .................................................................................................... 48<br />

4.6 Mo<strong>de</strong>rnisierungs-/Instandsetzungskosten....................................................................... 51<br />

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W-30<br />

Winters & Hirsch<br />

5 Wertermittlung .............................................................................................. 52<br />

5.1 Wertermittlungsverfahren ................................................................................................. 52<br />

5.2 Bo<strong>de</strong>nwertermittlung ......................................................................................................... 53<br />

5.3 Ertragswertermittlung ........................................................................................................ 54<br />

6 Ableitung <strong>de</strong>s Verkehrswertes .................................................................... 57<br />

7 Schlussbemerkungen .................................................................................. 59<br />

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W-31<br />

Winters & Hirsch<br />

1 Allgemeine Informationen<br />

1.1 Zweck <strong>de</strong>s Gutachtens<br />

Das vorliegen<strong>de</strong> Gutachten dient <strong>de</strong>r Zusammenfassung <strong>de</strong>r Bewertungsergebnisse und hat <strong>de</strong>n Zweck<br />

<strong>de</strong>r Erstellung eines <strong>Wertpapierprospekt</strong>es. Weiterhin wur<strong>de</strong> das Gutachten zur Vorlage bei <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt<br />

für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) erstellt. Auf Wunsch <strong>de</strong>s Auftraggebers wird dieses Gutachten<br />

in <strong>de</strong>utscher Sprache ausgefertigt.<br />

1.2 Wertermittlungsumfang<br />

Das Gutachten gibt unsere sachverständige Meinung über die Höhe <strong>de</strong>s Verkehrswertes <strong>de</strong>s Wertermittlungsobjektes<br />

wie<strong>de</strong>r. Die Verkehrswertermittlung erfolgt nach <strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>s Baugesetzbuches<br />

und unter Anwendung <strong>de</strong>r Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV) sowie <strong>de</strong>r Wertermittlungsrichtlinie<br />

(WertR). Zur Wertermittlung sind das<br />

• Vergleichswertverfahren (§ 15 ImmoWertV) einschließlich <strong>de</strong>s Verfahrens zur<br />

Bo<strong>de</strong>nwertermittlung (§ 16 ImmoWertV)<br />

• Ertragswertverfahren (§ 17 - 20 ImmoWertV)<br />

• Sachwertverfahren (§ 21 - 23 ImmoWertV) o<strong>de</strong>r mehrere dieser Verfahren heranzuziehen.<br />

Die Verfahren sind nach <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>s Wertermittlungsobjektes unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r im gewöhnlichen<br />

Geschäftsverkehr bestehen<strong>de</strong>n Gepflogenheiten und <strong>de</strong>r sonstigen Umstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Einzelfalles,<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Daten, zu wählen, die Wahl ist zu begrün<strong>de</strong>n.<br />

Der Verkehrswert ist aus <strong>de</strong>m Ergebnis <strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r herangezogenen Verfahren unter Würdigung seines<br />

o<strong>de</strong>r ihrer Aussagefähigkeiten zu ermitteln.<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


1.3 Gutachterteam<br />

W-32<br />

Winters & Hirsch<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Mitarbeiter waren an <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s vorliegen<strong>de</strong>n Gutachtens beteiligt:<br />

Winters & Hirsch Valuation Advisory Team<br />

Name Position Telefon E-Mail<br />

Philipp C. Tabert Geschäftsführer +49. 30. 21 00 96-30 philipp.tabert@winters-hirsch.<strong>de</strong><br />

Dr.-Ing. Jens Jähnke Gutachter +49. 30. 21 00 96-51 jens.jaehnke@winters-hirsch.<strong>de</strong><br />

Martin Mayer Gutachter +49. 30. 21 00 96-23 martin.mayer@winters-hirsch.<strong>de</strong><br />

Norman Kindler Gutachter +49. 30. 21 00 96-27 norman.kindler@winters-hirsch.<strong>de</strong><br />

Iljana Heinemann Research +49. 30. 21 00 96-20 iljana.heinemann@winters-hirsch.<strong>de</strong><br />

Die Gutachter <strong>de</strong>r Winters & Hirsch Valuation Services GmbH und Co. KG sind nach DIN EN ISO/IEC<br />

17024 zertifiziert (Zertifizierungsstelle: IQ-Zert Bonn).<br />

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W-33<br />

Winters & Hirsch<br />

2 Grundlagen <strong>de</strong>r Wertermittlung<br />

2.1 Gesetze, Verordnungen und Richtlinien<br />

Das vorliegen<strong>de</strong> Gutachten wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Richtlinien und rechtlichen Grundlagen, in <strong>de</strong>r<br />

jeweils aktuellen Fassung, erstellt:<br />

1. Baugesetzbuch (BauGB)<br />

2. Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)<br />

3. Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV)<br />

4. Wertermittlungsrichtlinie (WertR)<br />

5. Baunutzungsverordnung (BauNVO)<br />

6. Wohnflächenverordnung (WoFlV), ggf. DIN 277 und DIN 283<br />

7. Zweite Berechnungsverordnung (II. BV)<br />

8. Betriebskostenverordnung (BetrKV)<br />

9. Örtlicher Mietspiegel für Wohnraum<br />

2.2 Erhaltene Dokumente und Informationen<br />

Bei <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s vorliegen<strong>de</strong>n Gutachtens hat sich Winters & Hirsch auf Informationen <strong>de</strong>s Auftraggebers<br />

und dritter Parteien gestützt. Die folgen<strong>de</strong>n Dokumentationen / Informationen sind Winters<br />

& Hirsch zugegangen und wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Wertermittlung berücksichtigt:<br />

Dokument / Information Datum Quelle<br />

Grundbuchauszug und Eintra-<br />

gungsmitteilung <br />

Eingangsdatum<br />

21.12.2010 Estavis AG 16.04.2011<br />

Kaufvertrag 28.09.2010 Estavis AG 16.04.2011<br />

Auskunft aus Baulastenregister 19.10.2010 Estavis AG 18.04.2011<br />

Auskunft aus Altlastenkataster 03.11.2010 Estavis AG 18.04.2011<br />

Flurkarte 19.04.2011 Amt für Geoinformation und Bo<strong>de</strong>nordnung 19.04.2011<br />

Bo<strong>de</strong>nrichtwertauskunft 19.04.2011 Gutachterausschuss Leipzig 19.04.2011<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


W-34<br />

Winters & Hirsch<br />

Mieterliste 07.04.2011 Estavis AG 18.04.2011<br />

Buchwert 18.04.2011 Estavis AG 18.04.2011<br />

Vom Auftraggeber wur<strong>de</strong>n uns die zur Bewertung benötigten Unterlagen per E-Mail zur Verfügung gestellt.<br />

Die erhaltenen Unterlagen wur<strong>de</strong>n einer individuellen Prüfung unterzogen. Wir gehen davon aus,<br />

dass die uns zur Verfügung gestellten und erhaltenen Unterlagen verlässlich, vollständig und korrekt<br />

sind. Inkorrekte o<strong>de</strong>r unvollständige Unterlagen / Informationen können die Schätzung <strong>de</strong>s Wertes <strong>de</strong>s<br />

Bewertungsobjektes beeinflussen. Wir behalten uns ausdrücklich das Recht vor, Berichtigungen zu verlangen<br />

bzw. <strong>de</strong>n Wert entsprechend anzupassen.<br />

2.3 Besichtigung<br />

Das Bewertungsobjekt wur<strong>de</strong> am 19. April 2011 von Herrn Norman Kindler (Winters & Hirsch) zusammen<br />

mit Frau C. Barthel von <strong>de</strong>r B&V Bauträger- und Vertriebsgesellschaft für Immobilien GmbH & Co.KG<br />

besichtigt. Im Rahmen <strong>de</strong>r Besichtigung wur<strong>de</strong> das Folgen<strong>de</strong> inspiziert: Eingangsbereiche, Treppenhäuser,<br />

die zugänglichen Leereinheiten, Keller, teilweise Dächer, Außenanlagen und die Umgebungsbebauung.<br />

Diese Wertermittlung ist kein Bausubstanz- o<strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nsgutachten. Es wur<strong>de</strong>n keine bautechnischen<br />

Untersuchungen durchgeführt, auch nicht hinsichtlich Schädlingsbefalls, gesundheitsgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Stoffe,<br />

o<strong>de</strong>r evtl. im Bo<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>ner Altlasten und Kontaminationen. Für diese Wertermittlung wer<strong>de</strong>n normale,<br />

nicht beeinträchtigte Bo<strong>de</strong>nverhältnisse, auch in <strong>de</strong>r nächsten Umgebung <strong>de</strong>s zu bewerten<strong>de</strong>n<br />

Grundstücks, vorausgesetzt.<br />

Die Funktionstüchtigkeit <strong>de</strong>r haustechnischen und sonstigen Anlagen wird unterstellt. Eine Überprüfung<br />

dieser Anlagen fand nicht statt.<br />

Alle Hinweise zur Größe, Beschaffenheit und Eigenschaften von Grund und Bo<strong>de</strong>n sowie alle Daten zu<br />

<strong>de</strong>n baulichen Anlagen ergeben sich, sofern nicht ausdrücklich darauf hingewiesen wur<strong>de</strong>, ausschließlich<br />

aus <strong>de</strong>n auftraggeberseitig vorgelegten Unterlagen und Auskünften. Ein eigenes Aufmaß erfolgte nicht.<br />

Ergänzen<strong>de</strong> Informationen wur<strong>de</strong>n während <strong>de</strong>r Ortsbesichtigung im Rahmen <strong>de</strong>r rein visuellen Bestandsaufnahme<br />

gewonnen und im übrigen telefonisch bei <strong>de</strong>n zuständigen Ämtern und Behör<strong>de</strong>n erfragt.<br />

Die Einhaltung öffentlich-rechtlicher Bestimmungen (einschließlich Genehmigungen, Auflagen, Abnahmen,<br />

Konzessionen und <strong>de</strong>rgleichen) wur<strong>de</strong> nicht geprüft. Ferner wur<strong>de</strong> nicht geprüft, ob behördliche<br />

Beanstandungen bestehen. Es wird unterstellt, dass die formelle und materielle Legalität hinsichtlich<br />

Bestand und Nutzung <strong>de</strong>s gesamten Anwesens gegeben ist.<br />

Über an<strong>de</strong>re als die im Gutachten genannten Rechte o<strong>de</strong>r Belastungen ist <strong>de</strong>m Unterzeichner nichts<br />

bekannt o<strong>de</strong>r auf Befragen zur Kenntnis gebracht wor<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Bewertung wird daher davon ausgegangen,<br />

dass keine beson<strong>de</strong>ren objektspezifischen Grundstücksmerkmale vorhan<strong>de</strong>n sind.<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


W-35<br />

Winters & Hirsch<br />

3 Das Bewertungsobjekt<br />

3.1 Lagebeschreibung<br />

3.1.1 Makrolage<br />

Die kreisfreie Stadt Leipzig befin<strong>de</strong>t sich im Nordwesten <strong>de</strong>s Freistaates Sachsen und ist mit 519.664<br />

Einwohnern (Stand: September 2010) die bevölkerungsreichste Stadt <strong>de</strong>r fünf neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r.<br />

Leipzig ist eines von sechs Oberzentren Sachsens und bil<strong>de</strong>t gemeinsam mit Halle (Saale) einen Ballungsraum<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Metropolregion Sachsendreieck. Die traditionsreiche Universitäts- und Messestadt<br />

Leipzig ist ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Wirtschaftszentrum, Sitz zahlreicher öffentlicher Verwaltungen und<br />

Institutionen, wichtiger Verkehrsknotenpunkt und beliebtes Reiseziel mit einer immensen Vielfalt an<br />

Kunst, Architektur und Geschichte.<br />

Zu <strong>de</strong>n in Leipzig ansässigen Firmen gehören Siemens, Porsche, BMW, Primacom und Kinowelt. Die<br />

Leipziger Messe ist weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt und gilt als einer <strong>de</strong>r ältesten<br />

<strong>de</strong>r Welt. Die Arbeitslosenquote in Leipzig beträgt 13,9% (März 2011, basierend auf allen zivilen Erwerbspersonen).<br />

Der Leipziger Hauptbahnhof, <strong>de</strong>r größte Kopfbahnhof Europas, ist ein überregional wichtiger Knotenpunkt<br />

im ICE- und IC-Netz <strong>de</strong>r Deutschen Bahn sowie Verknüpfungspunkt <strong>de</strong>s S-Bahn- und Regionalverkehrs<br />

im Großraum Halle/Leipzig. Leipzig hat Anschluss an die Autobahnen A9, A14 und A38 sowie<br />

an eine Reihe von Bun<strong>de</strong>sstraßen, die schnelle Verbindungen in die Region gewährleisten. Der Flughafen<br />

Leipzig-Halle ist rund 18 km entfernt.<br />

3.1.2 Mikrolage<br />

Das Bewertungsobjekt befin<strong>de</strong>t sich im Stadtbezirk Nordwest, Ortsteil Wahren. Das Stadtzentrum von<br />

Leipzig ist rund fünf km entfernt. Die unmittelbare Umgebung ist geprägt von Mehrfamilienhäusern umgeben<br />

von viel Grün in einer ruhigen, kleinstädtischen Atmosphäre. In <strong>de</strong>r direkten Nachbarschaft befin<strong>de</strong>n<br />

sich eine Reihe von Gewerbehöfen. Zu <strong>de</strong>n im Ortsteil Wahren ansässigen Firmen gehören u. a. <strong>de</strong>r<br />

St. Benno-Verlag, die EMAG Leipzig Maschinenfabrik, Prebena Befestigungstechnik Leipzig und die<br />

Zahnrä<strong>de</strong>rfabrik Max Müller.<br />

Der Lunapark mit <strong>de</strong>m Auensee befin<strong>de</strong>t sich südlich <strong>de</strong>s Bewertungsobjektes. Von regionaler Be<strong>de</strong>utung<br />

ist das Haus Auensee, in <strong>de</strong>m regelmäßig nationale und internationale Künstler auftreten.<br />

Die Linkelstraße, die direkt vor <strong>de</strong>m Bewertungsobjekt verläuft, führt zur Bun<strong>de</strong>sstraße 6 in Richtung<br />

Leipziger Stadtzentrum sowie in Richtung Merseburg, Schkeuditz und Halle (Saale). Der S-Bahnhof<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


W-36<br />

Winters & Hirsch<br />

Wahren (Leipzig – Halle) ist rund 400 m entfernt. Die Straßenbahnhaltestelle Wahren ist ebenfalls etwa<br />

400 m entfernt. Von hier besteht Anschluss an <strong>de</strong>n Leipziger Hauptbahnhof.<br />

3.2 Vermietungs-/Leerstandssituation<br />

Die gesamte vermietbare Fläche <strong>de</strong>s Bewertungspaketes beträgt ca. 6.935 m² wovon zum Wertermittlungs-zeitpunkt<br />

rund 2.496 m² Mietfläche als Leerstand ausgewiesen sind. Dieser Leerstand entspricht<br />

einem Gesamtanteil von ca. 36°% auf die Gesamtfläche <strong>de</strong>s Bewertungsobjektes.<br />

Die genaue Aufteilung innerhalb <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s ist in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Tabellen erläutert:<br />

Lfd. Nr.<br />

Anzahl<br />

Einheiten<br />

Übersicht <strong>de</strong>r Mieteinheiten<br />

Wohnen Leerstand<br />

Anzahl Fläche in m² Anzahl Fläche<br />

1 Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2 8 474,43 5 266,82<br />

2 Am Pfarrfel<strong>de</strong> 4 9 450,32 2 116,80<br />

3 Gottlaßstr. 23 7 424,77 3 198,43<br />

4 Gottlaßstr. 25 7 442,93 3 168,49<br />

5 Gottlaßstr. 27 6 363,08 0 0,00<br />

6 Gottlaßstr. 29 7 408,55 2 110,70<br />

7 Gottlaßstr. 31 8 456,23 7 341,86<br />

8 Gottlaßstr. 33 10 455,66 1 49,78<br />

9 Gottlaßstr. 35 9 448,87 1 48,83<br />

10 Gottlaßstr. 37 9 458,57 3 164,53<br />

11 Linkelstr. 32 11 518,10 4 215,26<br />

12 Linkelstr. 34 11 520,03 4 215,56<br />

13 Linkelstr. 36 11 513,41 4 185,94<br />

14 Linkelstr. 38 11 513,53 5 253,85<br />

15 Linkelstr. 40 10 486,78 3 159,35<br />

134 6.935 47 2.496<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


3.3 SWOT-Analyse<br />

W-37<br />

Winters & Hirsch<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Merkmale haben Einfluss auf die Qualität <strong>de</strong>s Bewertungsobjektes:<br />

Stärken [Strengths] Schwächen [Weaknesses]<br />

die Gebäu<strong>de</strong> haben eine gute Bausubstanz die westliche und nördliche Umgebung ist von Gewerbe<br />

geprägt<br />

gute Erreichbarkeit <strong>de</strong>r Innenstadt keine Stellplätze auf <strong>de</strong>m Grundstück vorhan<strong>de</strong>n<br />

dichtes infrastrukturelles Netz mit allen Versorgungseinrichtungen<br />

und günstige Nahverkehrsanbindung<br />

das Grundstück grenzt südlich an eine Kleingartenkolonie<br />

mit großem Grünanteil.<br />

regelmäßige Grundstücksstruktur<br />

Sehr gute Wohnungsgrößen<br />

Der Auensee befin<strong>de</strong>t sich nur wenige Gehminuten<br />

entfernt<br />

Chancen [Opportunities] Risiken [Threats]<br />

Mittel bis langfristig besteht Potential zur Vollvermietung<br />

Um die Marktgängigkeit zu gewährleisten, ist wie<br />

geplant eine Instandsetzung <strong>de</strong>r leerstehen<strong>de</strong>n<br />

Einheiten notwenig.<br />

Langfristiges Potential für Mieterhöhungen<br />

hohes Verkehrsaufkommen in <strong>de</strong>r Linkelstr.<br />

Nord- westliche Randlage von Leipzig<br />

keine<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


W-38<br />

Winters & Hirsch<br />

4 Zur Wertermittlung erfor<strong>de</strong>rliche Daten<br />

4.1 Grundbuch<br />

Der Wertermittlung lagen die Grundbücher von Wahren vom 21.12.2010 zu Grun<strong>de</strong>, welches uns durch<br />

<strong>de</strong>n Auftraggeber zur Verfügung gestellt wur<strong>de</strong>.<br />

Übersicht aller Grundbuchblätter Flur:<br />

Grundbuch (Blatt) Grundbuchamt Gemarkung<br />

559 Leipzig Wahren<br />

560 Leipzig Wahren<br />

561 Leipzig Wahren<br />

562 Leipzig Wahren<br />

563 Leipzig Wahren<br />

564 Leipzig Wahren<br />

565 Leipzig Wahren<br />

Übersicht aller Flurstücke<br />

Grundbuchblatt Flur Flurstück Wirtschaftsart und Lage Größe (m²)<br />

Wahren 309 Gebäu<strong>de</strong>- und Freifläche 870<br />

Wahren 309 a Gebäu<strong>de</strong>- und Freifläche 950<br />

Wahren 309 b Gebäu<strong>de</strong>- und Freifläche 950<br />

Wahren 309 c Gebäu<strong>de</strong>- und Freifläche 980<br />

Wahren 309 d Gebäu<strong>de</strong>- und Freifläche 1.760<br />

Wahren 309 e Gebäu<strong>de</strong>- und Freifläche 1.380<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


W-39<br />

Winters & Hirsch<br />

Wahren 309 f Gebäu<strong>de</strong>- und Freifläche 1.080<br />

Grundstücksgröße gesamt 7.970<br />

Abteilung I:<br />

Eigentümer<br />

Abteilung II:<br />

Rechte, Lasten und<br />

Beschränkungen<br />

Abteilung III:<br />

Grundschul<strong>de</strong>n<br />

Abteilung I:<br />

Eigentümer<br />

Abteilung II:<br />

Rechte, Lasten und<br />

Beschränkungen<br />

Abteilung III:<br />

Grundschul<strong>de</strong>n<br />

Eintragungen im Grundbuch von Wahren, Blatt Nr.: 559<br />

Leipziger Baugesellschaft für Kleinwohnungen GmbH<br />

Lfd. Nr. 3<br />

Über das Vermögen <strong>de</strong>r Eigentümerin LBK Leipziger Baugesellschaft für<br />

Kleinwohnungen GmbH, Leipzig ist das Insolvenzverfahren eröffnet<br />

(Amtsgericht Leipzig, AZ.: 402 IN 2598/08); eingetragen am 19.02.2009.<br />

Lfd. Nr. 4<br />

Auflassungsvormerkung für Erste Sachsen Wohnbauten GmbH & Co.<br />

KG, Leipzig; gemäß Bewilligung vom 28.09.2010 (UR-Nr. 2189/2010, Notar<br />

Karl-Heinz Mallon in Mittweida); eingetragen am 18.11.2010.<br />

Eintragungen in Abt. III sind für die Bewertung nicht relevant.<br />

Eintragungen im Grundbuch von Wahren, Blatt Nr.: 560<br />

Leipziger Baugesellschaft für Kleinwohnungen GmbH<br />

Lfd. Nr. 3<br />

Über das Vermögen <strong>de</strong>r Eigentümerin LBK Leipziger Baugesellschaft für<br />

Kleinwohnungen GmbH, Leipzig ist das Insolvenzverfahren eröffnet<br />

(Amtsgericht Leipzig, AZ.: 402 IN 2598/08); eingetragen am 19.02.2009.<br />

Lfd. Nr. 4<br />

Auflassungsvormerkung für Erste Sachsen Wohnbauten GmbH & Co.<br />

KG, Leipzig; gemäß Bewilligung vom 28.09.2010 (UR-Nr. 2189/2010, Notar<br />

Karl-Heinz Mallon in Mittweida); eingetragen am 18.11.2010.<br />

Eintragungen in Abt. III sind für die Bewertung nicht relevant.<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


Abteilung I:<br />

Eigentümer<br />

Abteilung II:<br />

Rechte, Lasten und<br />

Beschränkungen<br />

Abteilung III:<br />

Grundschul<strong>de</strong>n<br />

Abteilung I:<br />

Eigentümer<br />

Abteilung II:<br />

Rechte, Lasten und<br />

Beschränkungen<br />

Abteilung III:<br />

Grundschul<strong>de</strong>n<br />

W-40<br />

Winters & Hirsch<br />

Eintragungen im Grundbuch von Wahren, Blatt Nr.: 561<br />

Leipziger Baugesellschaft für Kleinwohnungen GmbH, Leipzig<br />

Lfd. Nr. 3<br />

Über das Vermögen <strong>de</strong>r Eigentümerin LBK Leipziger Baugesellschaft für<br />

Kleinwohnungen GmbH, Leipzig ist das Insolvenzverfahren eröffnet<br />

(Amtsgericht Leipzig, AZ.: 402 IN 2598/08); eingetragen am 19.02.2009.<br />

Lfd. Nr. 4<br />

Auflassungsvormerkung für Erste Sachsen Wohnbauten GmbH & Co.<br />

KG, Leipzig; gemäß Bewilligung vom 28.09.2010 (UR-Nr. 2189/2010, Notar<br />

Karl-Heinz Mallon in Mittweida); eingetragen am 18.11.2010.<br />

Eintragungen in Abt. III sind für die Bewertung nicht relevant.<br />

Eintragungen im Grundbuch von Wahren, Blatt Nr.: 562<br />

Leipziger Baugesellschaft für Kleinwohnungen GmbH, Leipzig<br />

Lfd. Nr. 3<br />

Über das Vermögen <strong>de</strong>r Eigentümerin LBK Leipziger Baugesellschaft für<br />

Kleinwohnungen GmbH, Leipzig ist das Insolvenzverfahren eröffnet<br />

(Amtsgericht Leipzig, AZ.: 402 IN 2598/08); eingetragen am 19.02.2009.<br />

Lfd. Nr. 4<br />

Auflassungsvormerkung für Erste Sachsen Wohnbauten GmbH & Co.<br />

KG, Leipzig; gemäß Bewilligung vom 28.09.2010 (UR-Nr. 2189/2010, Notar<br />

Karl-Heinz Mallon in Mittweida); eingetragen am 18.11.2010.<br />

Eintragungen in Abt. III sind für die Bewertung nicht relevant.<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


Abteilung I:<br />

Eigentümer<br />

Abteilung II:<br />

Rechte, Lasten und<br />

Beschränkungen<br />

Abteilung III:<br />

Grundschul<strong>de</strong>n<br />

Abteilung I:<br />

Eigentümer<br />

Abteilung II:<br />

Rechte, Lasten und<br />

Beschränkungen<br />

Abteilung III:<br />

Grundschul<strong>de</strong>n<br />

W-41<br />

Winters & Hirsch<br />

Eintragungen im Grundbuch von Wahren, Blatt Nr.: 563<br />

Leipziger Baugesellschaft für Kleinwohnungen mit beschränkter Haftung<br />

in Leipzig<br />

Lfd. Nr. 3<br />

Über das Vermögen <strong>de</strong>r Eigentümerin LBK Leipziger Baugesellschaft für<br />

Kleinwohnungen GmbH, Leipzig ist das Insolvenzverfahren eröffnet<br />

(Amtsgericht Leipzig, AZ.: 402 IN 2598/08); eingetragen am 19.02.2009.<br />

Lfd. Nr. 4<br />

Auflassungsvormerkung für Erste Sachsen Wohnbauten GmbH & Co.<br />

KG, Leipzig; gemäß Bewilligung vom 28.09.2010 (UR-Nr. 2189/2010, Notar<br />

Karl-Heinz Mallon in Mittweida); eingetragen am 18.11.2010.<br />

Eintragungen in Abt. III sind für die Bewertung nicht relevant.<br />

Eintragungen im Grundbuch von Wahren, Blatt Nr.: 564<br />

Leipziger Baugesellschaft für Kleinwohnungen, Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung, Leipzig<br />

Lfd. Nr. 3<br />

Über das Vermögen <strong>de</strong>r Eigentümerin LBK Leipziger Baugesellschaft für<br />

Kleinwohnungen GmbH, Leipzig ist das Insolvenzverfahren eröffnet<br />

(Amtsgericht Leipzig, AZ.: 402 IN 2598/08); eingetragen am 19.02.2009.<br />

Lfd. Nr. 4<br />

Auflassungsvormerkung für Erste Sachsen Wohnbauten GmbH & Co.<br />

KG, Leipzig; gemäß Bewilligung vom 28.09.2010 (UR-Nr. 2189/2010, Notar<br />

Karl-Heinz Mallon in Mittweida); eingetragen am 18.11.2010.<br />

Eintragungen in Abt. III sind für die Bewertung nicht relevant.<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


Abteilung I:<br />

Eigentümer<br />

Abteilung II:<br />

Rechte, Lasten und<br />

Beschränkungen<br />

Abteilung III:<br />

Grundschul<strong>de</strong>n<br />

4.2 Restnutzungsdauer<br />

W-42<br />

Winters & Hirsch<br />

Eintragungen im Grundbuch von Wahren, Blatt Nr.: 565<br />

Leipziger Baugesellschaft für Kleinwohnungen, Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung, Leipzig<br />

Lfd. Nr. 3<br />

Über das Vermögen <strong>de</strong>r Eigentümerin LBK Leipziger Baugesellschaft für<br />

Kleinwohnungen GmbH, Leipzig ist das Insolvenzverfahren eröffnet<br />

(Amtsgericht Leipzig, AZ.: 402 IN 2598/08); eingetragen am 19.02.2009.<br />

Lfd. Nr. 4<br />

Auflassungsvormerkung für Erste Sachsen Wohnbauten GmbH & Co.<br />

KG, Leipzig; gemäß Bewilligung vom 28.09.2010 (UR-Nr. 2189/2010, Notar<br />

Karl-Heinz Mallon in Mittweida); eingetragen am 18.11.2010.<br />

Eintragungen in Abt. III sind für die Bewertung nicht relevant.<br />

Bei Anwendung <strong>de</strong>s Ertragswertverfahrens bemisst sich die Kapitalisierungsdauer (für <strong>de</strong>n anzusetzen<strong>de</strong>n<br />

Barwertfaktor im Ertragswertverfahren) sowie bei Anwendung <strong>de</strong>s Sachwertverfahrens bei <strong>de</strong>r Alterswertmin<strong>de</strong>rung<br />

nach <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Restnutzungsdauer und nicht nach <strong>de</strong>r verbleiben<strong>de</strong>n technischen<br />

Restlebensdauer.<br />

Als Restnutzungsdauer ist die Anzahl <strong>de</strong>r Jahre anzusehen, über die eine bauliche Anlage zum Wertermittlungsstichtag<br />

bei ordnungsgemäßer Unterhaltung und Bewirtschaftung voraussichtlich noch wirtschaftlich<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n kann. Für die Beurteilung <strong>de</strong>r Restnutzungsdauer eines bebauten Grundstücks<br />

sind vorrangig die Qualität <strong>de</strong>r Mietflächen und <strong>de</strong>r Ausstattung sowie <strong>de</strong>r Zustand <strong>de</strong>r baulichen Anlagen<br />

von Be<strong>de</strong>utung.<br />

Umfangreiche Mo<strong>de</strong>rnisierungen führen zu einer Verlängerung <strong>de</strong>r Restnutzungsdauer, wohingegen<br />

mangelhafte Pflege bzw. unzureichen<strong>de</strong> Unterhaltung <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>substanz regelmäßig zu einem Substanzverfall<br />

und damit zu einer Verkürzung <strong>de</strong>r Restnutzungsdauer führen.<br />

Wur<strong>de</strong> also eine bauliche Anlage stets ordnungsgemäß instand gehalten, ist es gerechtfertigt, die Restnutzungsdauer<br />

(RND) aus ihrer Gesamtnutzungsdauer (GND) und ihrem Alter nach folgen<strong>de</strong>r Beziehung<br />

abzuleiten:<br />

RND = GND – Gebäu<strong>de</strong>alter<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


W-43<br />

Winters & Hirsch<br />

Objektteil Baujahr<br />

Bestimmung <strong>de</strong>r Restnutzungsdauer<br />

GND<br />

(in Jahren)<br />

Alter<br />

(in Jahren)<br />

Jahr <strong>de</strong>r<br />

Sanierung *<br />

RND *<br />

(in Jahren)<br />

Gesamtanlage 1930 80 81 2010/2011 40<br />

Sachverständig angesetzte Restnutzungsdauer für das gesamte Objekt 40<br />

4.3 Liegenschaftszinssatz<br />

Mit Marktanpassungsfaktoren und Liegenschaftszinssätzen sollen die allgemeinen Wertverhältnisse auf<br />

<strong>de</strong>m Grundstücksmarkt erfasst wer<strong>de</strong>n. Die Liegenschaftszinssätze sind die Zinssätze, mit <strong>de</strong>nen Verkehrswerte<br />

von Grundtücken je nach Grundstücksart im Durchschnitt marktüblich verzinst wer<strong>de</strong>n. Sie<br />

sind auf <strong>de</strong>r Grundlage geeigneter Kaufpreise und <strong>de</strong>r ihnen entsprechen<strong>de</strong>n Reinerträge für gleichartig<br />

bebaute und genutzte Grundstücke unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Restnutzungsdauer <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> nach<br />

<strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>s Ertragswertverfahrens (§§ 17 bis 20 ImmoWertV) abzuleiten.<br />

Aufgrund einer Veröffentlichung <strong>de</strong>s IVD wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Liegenschaftszinssätze je nach Nutzungstyp<br />

veröffentlicht:<br />

Gebäu<strong>de</strong>art Zinsspanne<br />

Wohnhäuser ohne Gewerbeanteil 4,00 % bis 5,50 %<br />

Wohn- und Geschäftshäuser bis 20% Gewerbeanteil 4,50 % bis 6,00 %<br />

Wohn- und Geschäftshäuser mit 20 - 80 % Gewerbeanteil 5,00 % bis 6,50 %<br />

Geschäftshäuser mit ausschließlich gewerblicher Nutzung 6,00 % bis 8,50 %<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


W-44<br />

Winters & Hirsch<br />

Aufgrund dieser Spanne wird ein durchschnittlicher Liegenschaftszins für gemischt genutzte Objekte in<br />

dieser Lagequalität mit <strong>de</strong>m Ansatz von Dr. Goetz Sommer (Quelle GuG 5/95) modifiziert.<br />

Liegenschaftszinssatzableitung nach Götz Sommer<br />

Abhängigkeitskriterien Parameter Zins / Zinsspanne<br />

Gebäu<strong>de</strong>art Mehrfamilienhäuser von 4,00 % bis 4,50 %<br />

Baujahresgruppe 1975 bis heute (Fiktives Baujahr)<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Wohneinheiten 6-10 je nach Aufgang<br />

Verhältnis Wohnanteil reine Wohnnutzung<br />

Lagequalität Mittlere bis Gute Lage<br />

Marktsituation Keine Wertung<br />

Miet- und Kaufpreisrelation Keine Wertung<br />

Angepasster Zinssatz 4,25 %<br />

Der angesetzte Liegenschaftszinssatz für das Bewertungsobjekt beträgt 4,25 %.<br />

4.4 Erträge<br />

von 4,00 % bis 4,50 %<br />

In diesem Abschnitt wer<strong>de</strong>n die tatsächlich erzielten Mieteinnahmen, die marktüblich erzielbaren Mieten<br />

und ein eventueller Mehr- o<strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rnutzen mit Hilfe von Vergleichswerten ermittelt. Die Kalkulation im<br />

Gutachten berücksichtigt die tatsächlich gezahlte Miete und die Mieterhöhungspotentiale so wie sie nach<br />

<strong>de</strong>n Verträgen und gesetzlichen Vorschriften realisiert wer<strong>de</strong>n können. Weichen die tatsächlich erzielten<br />

Mieten von <strong>de</strong>n marktüblich erzielbaren Mieten ab, so wird die Differenz im Wertermittlungsverfahren<br />

adäquat als temporärer Mehr- o<strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rnutzen berücksichtigt.<br />

Im Fall einer Vermietung von Wohneinheiten unter ortsüblichem Mietniveau wird die Miete an die geschätzte<br />

Marktmiete angepasst, um <strong>de</strong>n Vereinbarungen in <strong>de</strong>n Mietverträgen bzw. <strong>de</strong>n gesetzlichen<br />

Beschränkungen laut §§ 557 und 561 BGB zu entsprechen. Die Höhe <strong>de</strong>r Mieten ist grundsätzlich beschränkt<br />

auf die Angaben (Mietspannen) im örtlichen Mietspiegel (§§ 558 ff. BGB). Bei existieren<strong>de</strong>n<br />

Verträgen darf die Miete für Wohnraum innerhalb von drei Jahren um maximal 20 % erhöht wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Miete darf hierbei die im örtlichem Mietspiegel festgelegte Spanne nicht überschreiten (§§ 557 - 561<br />

BGB). Für Fälle, die neu abgeschlossene Verträge für Wohnraum betreffen, erlaubt das Gesetz die<br />

Überschreitung <strong>de</strong>r im Mietspiegel festgelegten Mietpreisspanne um 20 %.<br />

Im Falle eines Mehrnutzens wird dieser über die vertragliche Zeit berücksichtigt. Nach Beendigung <strong>de</strong>s<br />

Vertragsverhältnisses wird wie<strong>de</strong>r die ortsübliche Vergleichsmiete als marktüblich erzielbare Miete angesetzt.<br />

Bei Gewerbeeinheiten bestimmt sich die Höhe <strong>de</strong>r Miete nach individuellen Vereinbarungen. Dies gilt<br />

auch für Mieterhöhungen, die in Form von Staffeln o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Basis eines Lebenshaltungs-<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


W-45<br />

Winters & Hirsch<br />

kostenin<strong>de</strong>xes vereinbart wer<strong>de</strong>n. Optionsrechte für die Verlängerung von Mietverträgen wer<strong>de</strong>n nicht<br />

berücksichtigt, es sei <strong>de</strong>nn, <strong>de</strong>r Mieter übt sein Optionsrecht aus.<br />

Nicht vermietete Flächen sowie Flächen, die auf Grund eines zu erwarten<strong>de</strong>n Leerstan<strong>de</strong>s (Mietvertragsen<strong>de</strong>)<br />

bestehen, wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r marktüblich erzielbaren Miete bewertet.<br />

Temporärer Mehr-/Min<strong>de</strong>rnutzen<br />

Zur Berechung <strong>de</strong>s temporären Mehr-/Min<strong>de</strong>rnutzens, <strong>de</strong>r sich aus <strong>de</strong>r Differenz zwischen marktüblich<br />

erzielbarer und tatsächlich gezahlter Miete ergibt, wer<strong>de</strong>n die Differenzen nach <strong>de</strong>r Zeit beurteilt, die für<br />

eine Mietanpassung erfahrungsgemäß entsprechend <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Mieten zu unterstellen ist. Der<br />

Differenzbetrag wird für diesen Zeitraum kapitalisiert und das Ergebnis <strong>de</strong>r Kapitalisierung in <strong>de</strong>r Ertragswertkalkulation<br />

mit <strong>de</strong>m ermittelten Ertragswert verrechnet.<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


Bewertungsobjekt<br />

Mietfläche<br />

in m²<br />

Mietertrag<br />

pro m²<br />

W-46<br />

Winters & Hirsch<br />

Mietübersicht<br />

Tatsächliche Miete Marktüblich erzielbare Miete Mietdifferenz<br />

Mietertrag<br />

monatlich<br />

in EUR<br />

Mietertrag<br />

jährlich<br />

in EUR<br />

Mietertrag<br />

pro m²<br />

Mietertrag<br />

monatlich<br />

in EUR<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)<br />

Mietertrag<br />

jährlich<br />

in EUR<br />

jährlich<br />

in EUR<br />

Temporären Mehr-<br />

/Min<strong>de</strong>rnutzen<br />

Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2 474 3,76 780 9.360 4,36 2.069 24.828 15.468 -25.920<br />

Am Pfarrfel<strong>de</strong> 4 450 4,10 1.368 16.416 4,30 1.935 23.220 6.804 -11.400<br />

Gottlaßstr. 23 425 4,94 1.118 13.416 4,35 1.847 22.164 8.748 -14.658<br />

Gottlaßstr. 25 443 5,04 1.382 16.584 4,34 1.923 23.076 6.492 -10.877<br />

Gottlaßstr. 27 363 5,37 1.948 23.376 4,25 1.543 18.516 -4.860 8.145<br />

Gottlaßstr. 29 409 5,94 1.770 21.240 4,34 1.774 21.288 48 -81<br />

Gottlaßstr. 31 456 6,22 711 8.532 4,31 1.965 23.580 15.048 -25.214<br />

Gottlaßstr. 33 456 5,12 2.077 24.924 4,31 1.962 23.544 -1.380 2.312<br />

Gottlaßstr. 35 449 4,26 1.705 20.460 4,31 1.933 23.196 2.736 -4.585<br />

Gottlaßstr. 37 459 3,66 1.077 12.924 4,30 1.974 23.688 10.764 -18.036<br />

Linkelstr. 32 518 4,44 1.345 16.140 4,37 2.264 27.168 11.028 -14.778<br />

Linkelstr. 34 520 4,07 1.239 14.868 4,37 2.274 27.288 12.420 -20.649<br />

Linkelstr. 36 513 4,37 1.432 17.184 4,37 2.246 26.952 9.768 -12.608<br />

Linkelstr. 38 514 4,62 1.200 14.400 4,37 2.242 26.904 12.504 -21.252<br />

Linkelstr. 40 487 4,88 1.598 19.176 4,36 2.123 25.476 6.300 -10.556<br />

Gesamt 6.935 4,34 20.750 249.000 4,67 30.074 360.888 111.888 -180.157


W-47<br />

Winters & Hirsch<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


W-48<br />

Winters & Hirsch<br />

4.5 Bewirtschaftungskosten<br />

Als Bewirtschaftungskosten sind die für eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung und zulässige Nutzung<br />

marktüblich entstehen<strong>de</strong>n jährlichen Aufwendungen zu berücksichtigen, die nicht durch Umlage o<strong>de</strong>r<br />

sonstige Kostenübernahme ge<strong>de</strong>ckt sind.<br />

Berücksichtigungsfähige Bewirtschaftungskosten sind<br />

1. die Verwaltungskosten, sie umfassen die Kosten <strong>de</strong>r zur Verwaltung <strong>de</strong>s Grundstücks erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Arbeitskräfte und Einrichtungen, die Kosten <strong>de</strong>r Aufsicht, <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r vom Eigentümer<br />

persönlich geleisteten Verwaltungsarbeit sowie die Kosten <strong>de</strong>r Geschäftsführung.<br />

2. die Instandhaltungskosten, sie umfassen die Kosten, die infolge von Abnutzung o<strong>de</strong>r Alterung zur<br />

Erhaltung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Wertermittlung zugrun<strong>de</strong> gelegten Ertragniveaus <strong>de</strong>r baulichen Anlage während<br />

ihrer Restnutzungsdauer aufgewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

3. das Mietausfallwagnis, es umfasst das Risiko von Ertragsmin<strong>de</strong>rungen, die durch uneinbringliche<br />

Rückstän<strong>de</strong> von Mieten, Pachten und sonstigen Einnahmen o<strong>de</strong>r vorübergehen<strong>de</strong>n Leerstand<br />

entstehen, <strong>de</strong>r zur Vermietung, Verpachtung o<strong>de</strong>r sonstigen Nutzung bestimmt ist. Es umfasst<br />

auch das Risiko von uneinbringlichen Kosten einer Rechtsverfolgung auf Zahlung, Aufhebung eines<br />

Mietverhältnisses o<strong>de</strong>r Räumung.<br />

4. nicht umlegbare Betriebskosten; Betriebskosten sind die Kosten, die durch das Eigentum am<br />

Grundstück o<strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n bestimmungsgemäßen Gebrauch <strong>de</strong>s Grundstücks sowie seiner baulichen<br />

und sonstigen Anlagen laufend entstehen. Diese sind bei <strong>de</strong>r Wertermittlung nur anzusetzen,<br />

soweit sie üblicherweise nicht vom Eigentümer auf die Mieter umgelegt wer<strong>de</strong>n. Eine Aufstellung<br />

<strong>de</strong>r umlegbaren Betriebskosten für Wohnraum enthält § 2 BetrKV.<br />

Verwaltungskosten<br />

Für wohnwirtschaftliche Nutzung ist ihre Höhe im § 26 Abs. 2 und 3 II. BV bestimmt und beträgt<br />

• bis 254,79 EUR jährlich je Wohnung (bei Eigenheimen, Kleinsiedlungen)<br />

• bis 304,64 EUR jährlich je Eigentumswohnung<br />

• bis 33,23 EUR jährlich für Garagen und ähnliche Einstellplätze.<br />

Diese Kosten hängen vom Gebäu<strong>de</strong>typ, Gebäu<strong>de</strong>alter und von <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r vermieteten Einheiten ab<br />

und sind vom Vermieter zu tragen.<br />

Instandhaltungskosten<br />

Ihre Höhe kann nach § 28 II. BV angesetzt wer<strong>de</strong>n. Grundsätzlich sind nur die bei gewöhnlicher Bewirtschaftung<br />

nachhaltig entstehen<strong>de</strong>n Instandhaltungskosten anzusetzen.<br />

Die jährlichen Instandhaltungskosten, die nach § 28, Abs. 2 II. BV zu berücksichtigen sind, betragen:<br />

Bei wohnwirtschaftlicher Nutzung<br />

• bis 7,87 €/m² Wohnfläche (WF) pro Jahr für Wohnungen, <strong>de</strong>ren Bezugsfertigkeit<br />

am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahres weniger als 22 Jahre zurück liegt<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


Zu- und Abschläge<br />

Mietausfallwagnis<br />

W-49<br />

Winters & Hirsch<br />

• bis 9,97 €/m² WF pro Jahr für Wohnungen, <strong>de</strong>ren Bezugsfertigkeit am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Kalen<strong>de</strong>rjahres min<strong>de</strong>stens 22 Jahre zurück liegt<br />

• 12,74 €/m² WF pro Jahr für Wohnungen, <strong>de</strong>ren Bezugsfertigkeit am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahres<br />

min<strong>de</strong>stens 32 Jahre zurück liegt (gemäß II. BV).<br />

• bis 75,33 € je Garagen- o<strong>de</strong>r Einstellplatz im Jahr (§ 28 Abs. 5 II. BV)<br />

• abzüglich 0,22 € jährlich je m² WF bei Fernwärme<br />

• abzüglich 1,17 € jährlich je m² WF, wenn <strong>de</strong>r Mieter die Kosten <strong>de</strong>r kleinen Instandhaltung<br />

i.S.d. § 28 Abs. 3 Satz 2 II. BV trägt<br />

• zuzüglich 1,11 € jährlich je m² WF, wenn ein maschinell betriebener Aufzug vorhan<strong>de</strong>n<br />

ist<br />

• zuzüglich 9,41 €/m² je m² WF, wenn <strong>de</strong>r Vermieter die Kosten <strong>de</strong>r Schönheitsreparaturen<br />

i.S.d. § 28 Abs. 4 Satz 2 II. BV trägt<br />

Das Mietausfallwagnis hängt von <strong>de</strong>r Immobilienart, <strong>de</strong>m Standort und <strong>de</strong>r individuellen Objektsituation<br />

(Anzahl <strong>de</strong>r Wohneinheiten / Mieter / Mieterstruktur) etc. ab. In § 29 II. BV fin<strong>de</strong>t sich keine Regelung,<br />

nach <strong>de</strong>r das Wagnis <strong>de</strong>r Höhe nach einzuschätzen ist. Dies gilt auch für die Wertermittlungsrichtlinie<br />

2002. Nach <strong>de</strong>r aufgehobenen Vorgängerregelung waren als Mietausfallwagnis anzusetzen (WertR 91<br />

Nr. 3.5.2.5) :<br />

• Bei Wohnflächen: 2 % <strong>de</strong>r Nettokaltmiete<br />

• Bei Gewerbeflächen: 4 % <strong>de</strong>r Nettokaltmiete<br />

Je nach objektspezifischen Gegebenheiten kann es notwendig wer<strong>de</strong>n, abweichen<strong>de</strong> Prozentansätze für<br />

das Mietausfallwagnis in <strong>de</strong>r Wertermittlung zu berücksichtigen.<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


W-50<br />

Winters & Hirsch<br />

Im vorliegen<strong>de</strong>n Bewertungsfall wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Kostenansätze gewählt:<br />

Bewirtschaftungskosten<br />

Bewertungsobjekt Anteil in % Kosten (EUR/m²) Betrag (EUR)<br />

Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2 31,18 16,33 7.742<br />

Am Pfarrfel<strong>de</strong> 4 31,44 16,22 7.301<br />

Gottlaßstr. 23 31,26 16,30 6.928<br />

Gottlaßstr. 25 31,28 16,29 7.218<br />

Gottlaßstr. 27 31,64 16,14 5.860<br />

Gottlaßstr. 29 31,29 16,29 6.662<br />

Gottlaßstr. 31 31,40 16,24 7.405<br />

Gottlaßstr. 33 31,43 16,23 7.400<br />

Gottlaßstr. 35 31,42 16,24 7.289<br />

Gottlaßstr. 37 31,44 16,23 7.448<br />

Linkelstr. 32 31,16 16,35 8.466<br />

Linkelstr. 34 31,15 16,35 8.501<br />

Linkelstr. 36 31,13 16,35 8.390<br />

Linkelstr. 38 31,19 16,32 8.392<br />

Linkelstr. 40 31,20 16,32 7.950<br />

Gesamt Ø 31,31 Ø 16,28 112.952<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


W-51<br />

Winters & Hirsch<br />

4.6 Mo<strong>de</strong>rnisierungs-/Instandsetzungskosten<br />

Instandsetzungskosten sind Maßnahmen zur Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>s zum bestimmungsgemäßen Gebrauch<br />

geeigneten Zustan<strong>de</strong>s eines Objektes, sofern sie nicht unter <strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>raufbau fallen o<strong>de</strong>r durch<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierungen verursacht wor<strong>de</strong>n sind.<br />

Unter Mo<strong>de</strong>rnisierung sind bauliche Maßnahmen zu verstehen, die <strong>de</strong>n Gebrauchswert <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s<br />

nachhaltig erhöhen, die allgemeinen Wohnverhältnisse auf Dauer verbessern o<strong>de</strong>r nachhaltig Einsparungen<br />

von Energie und Wasser bewirken wie z.B. Dacherneuerung inkl. Verbesserung <strong>de</strong>r Wärmedämmung,<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Fenster, Verbesserung <strong>de</strong>r Leitungssysteme, Verbesserung <strong>de</strong>r Heizungsanlage,<br />

Wärmedämmung <strong>de</strong>r Außenanlagen, Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Bä<strong>de</strong>r, Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>s Innenausbaus,<br />

wesentliche Än<strong>de</strong>rung und Verbesserung <strong>de</strong>r Grundrissgestaltung. Diese Maßnahmen sind geeignet, die<br />

sonst übliche wirtschaftliche Nutzungsdauer eines Gebäu<strong>de</strong>s zu verlängern.<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierungskosten liegen im Vergleich <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>n Instandhaltungs-/Sanierungskosten.<br />

Im vorliegen<strong>de</strong>n Fall wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Instandsetzungsmaßnahmen berücksichtigt.<br />

Bewertungsobjekt Zeitpunkt Betrag (EUR)<br />

Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2 2011 42.720<br />

Am Pfarrfel<strong>de</strong> 4 2011 18.720<br />

Gottlaßstr. 23 2011 31.840<br />

Gottlaßstr. 25 2011 27.040<br />

Gottlaßstr. 27 2011 0<br />

Gottlaßstr. 29 2011 17.760<br />

Gottlaßstr. 31 2011 54.700<br />

Gottlaßstr. 33 2011 8.000<br />

Gottlaßstr. 35 2011 7.840<br />

Gottlaßstr. 37 2011 26.400<br />

Linkelstr. 32 2011 34.560<br />

Linkelstr. 34 2011 34.560<br />

Linkelstr. 36 2011 29.760<br />

Linkelstr. 38 2011 40.616<br />

Linkelstr. 40 2011 25.600<br />

Gesamt 400.116<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


5 Wertermittlung<br />

W-52<br />

Winters & Hirsch<br />

5.1 Wertermittlungsverfahren<br />

Zur Ermittlung <strong>de</strong>s Verkehrswertes sind das Vergleichswert-, Ertragswert- o<strong>de</strong>r Sachwertverfahren bzw.<br />

mehrere dieser Verfahren heranzuziehen. Die Verfahren sind nach <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>s Wertermittlungsobjektes<br />

unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r im gewöhnlichen Geschäftsverkehr bestehen<strong>de</strong>n Gepflogenheiten und <strong>de</strong>r<br />

sonstigen Umstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Einzelfalls, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Daten, zu wählen; die<br />

Wahl ist zu begrün<strong>de</strong>n.<br />

Der Verkehrswert ist aus <strong>de</strong>m Ergebnis <strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r herangezogenen Verfahren unter Würdigung seines<br />

o<strong>de</strong>r ihrer Aussagefähigkeit zu ermitteln. In <strong>de</strong>n Wertermittlungsverfahren sind in folgen<strong>de</strong>r Reihenfolge<br />

zu berücksichtigen:<br />

1. die allgemeinen Wertverhältnisse auf <strong>de</strong>m Grundstücksmarkt (Marktanpassung)<br />

2. die beson<strong>de</strong>ren objektspezifischen Grundstücksmerkmale <strong>de</strong>s zu bewerten<strong>de</strong>n Grundstücks.<br />

Beson<strong>de</strong>re objektspezifische Grundstücksmerkmale wie beispielsweise eine wirtschaftliche Überalterung,<br />

ein überdurchschnittlicher Erhaltungszustand, Baumängel o<strong>de</strong>r Bauschä<strong>de</strong>n sowie von <strong>de</strong>n marktüblich<br />

erzielbaren Erträgen erheblich abweichen<strong>de</strong> Erträge können, soweit dies <strong>de</strong>m gewöhnlichen Geschäftsverkehr<br />

entspricht, durch marktgerechte Zu- o<strong>de</strong>r Abschläge o<strong>de</strong>r in an<strong>de</strong>rer geeigneter Weise berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

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5.2 Bo<strong>de</strong>nwertermittlung<br />

W-53<br />

Winters & Hirsch<br />

Der Wert <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns ist ohne Berücksichtigung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen baulichen Anlagen auf <strong>de</strong>m Grundstück<br />

vorrangig im Vergleichswertverfahren zu ermitteln. Dabei kann <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nwert auch auf <strong>de</strong>r Grundlage<br />

geeigneter Bo<strong>de</strong>nrichtwerte ermittelt wer<strong>de</strong>n. Bo<strong>de</strong>nrichtwerte sind geeignet, wenn die Merkmale<br />

<strong>de</strong>s zugrun<strong>de</strong> gelegten Richtwertgrundstückes hinreichend mit <strong>de</strong>m Grundstücksmerkmalen <strong>de</strong>s zu bewerten<strong>de</strong>n<br />

Grundstückes übereinstimmen.<br />

Bo<strong>de</strong>nrichtwert<br />

Nach Auskunft <strong>de</strong>s Gutachterausschusses in Leipzig beträgt <strong>de</strong>r nicht angepasste Bo<strong>de</strong>nrichtwert zum<br />

Stichtag 31. Dezember 2010 für das Gebiet:<br />

Stichtag <strong>de</strong>r BRW-Karte Anmerkung Bo<strong>de</strong>nrichtwertzone Bo<strong>de</strong>nrichtwert<br />

31. Dezember 2010 1-4 Geschosse W 90 EUR/m²<br />

Anmerkung zur zeitlichen Anpassung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nrichtwertes<br />

Da <strong>de</strong>r Gutachterausschuss <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nwert <strong>de</strong>s Richtwertgrundstückes zum Stichtag 31.12.2010 ermittelt,<br />

kann aufgrund einer Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Marktlage eine zeitliche Anpassung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nwertes <strong>de</strong>s Bewertungsgrundstückes<br />

notwendig wer<strong>de</strong>n.<br />

Anpassung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nrichtwertes bei abweichen<strong>de</strong>m Stichtag<br />

Richtwertgrundstück Bewertungsgrundstück Anpassungsfaktor Wert<br />

Stichtag 31.12.2009 19. April 2011 x 1,00 90<br />

90 EUR/m²<br />

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5.3 Ertragswertermittlung<br />

W-54<br />

Winters & Hirsch<br />

Entsprechend <strong>de</strong>n Gepflogenheiten <strong>de</strong>s gewöhnlichen Geschäftsverkehrs ist <strong>de</strong>r Verkehrswert eines<br />

Renditeobjektes im Falle <strong>de</strong>r Nichtanwendbarkeit <strong>de</strong>s Vergleichswertverfahrens mit Hilfe <strong>de</strong>s Ertragswertverfahrens<br />

zu ermitteln. Im Ertragswertverfahren wird <strong>de</strong>r Ertragswert auf <strong>de</strong>r Grundlage marktüblich<br />

erzielbarer Erträge ermittelt, soweit die Ertragsverhältnisse absehbar wesentlichen Verän<strong>de</strong>rungen unterliegen<br />

o<strong>de</strong>r wesentlich von <strong>de</strong>n marktüblich erzielbaren Erträgen abweichten. Folgen<strong>de</strong> Varianten wer<strong>de</strong>n<br />

hierbei unterschie<strong>de</strong>n:<br />

1) Im Ertragswertverfahren auf Grundlage marktüblich erzielbarer Erträge wird <strong>de</strong>r Ertragswert ermittelt<br />

a) aus <strong>de</strong>m ermittelten Bo<strong>de</strong>nwert und <strong>de</strong>m um <strong>de</strong>n Betrag <strong>de</strong>r angemessenen Verzinsung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nwerts<br />

vermin<strong>de</strong>rten und sodann kapitalisierten Reinertrag, <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nwertverzinsungsbetrages<br />

ist <strong>de</strong>r für die Kapitalisierung maßgebliche Liegenschaftszinssatz zugrun<strong>de</strong> zu<br />

legen (allgemeines Ertragswertverfahren).<br />

b) aus <strong>de</strong>m kapitalisierten Reinertrag und <strong>de</strong>m ermittelten Bo<strong>de</strong>nwert, <strong>de</strong>r mit Ausnahme <strong>de</strong>s Wertes<br />

von selbständig nutzbaren Teilflächen auf <strong>de</strong>n Wertermittlungsstichtag abzuzinsen ist (vereinfachtes<br />

Ertragswertverfahren).<br />

2) Im Ertragswertverfahren auf <strong>de</strong>r Grundlage periodisch unterschiedlicher Erträge wird <strong>de</strong>r Ertragswert<br />

aus <strong>de</strong>n durch gesicherte Daten abgeleiteten periodische erzielbaren r-einerträgen innerhalb <strong>de</strong>s Betrachtungszeitraumes<br />

und <strong>de</strong>m Restwert <strong>de</strong>s Grundstücks am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Betrachtungszeitraumes ermittelt.<br />

Die periodischen Reinerträge sowie <strong>de</strong>r Restwert <strong>de</strong>s Grundstücks sind jeweils auf <strong>de</strong>n Wertermittlungsstichtag<br />

abzuzinsen.<br />

Der Reinertrag ergibt sich aus <strong>de</strong>m jährlichen Rohertrag abzüglich <strong>de</strong>r Bewirtschaftungskosten. Der Rohertrag<br />

ergibt sich aus <strong>de</strong>n bei ordnungsgemäßer Bewirtschaftung und zulässiger Nutzung marktüblich<br />

erzielbaren Erträge. Bei Anwendung <strong>de</strong>s Ertragswertverfahrens auf <strong>de</strong>r Grundlage periodisch unterschiedlicher<br />

Erträge ergibt sich <strong>de</strong>r Rohertrag insbeson<strong>de</strong>re aus <strong>de</strong>n vertraglichen Vereinbarungen. Als<br />

Bewirtschaftungskosten sind die für eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung und zulässige Nutzung<br />

marktüblich entstehen<strong>de</strong>n jährlichen Aufwendungen zu berücksichtigen, die nicht durch Umlage ge<strong>de</strong>ckt<br />

sind. Der Kapitalisierung und Abzinsung sind Barwertfaktoren zugrun<strong>de</strong> zu legen. Der jeweilige Barwertfaktor<br />

ist unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Restnutzungsdauer und <strong>de</strong>s jeweiligen Liegenschaftszinssatzes zu<br />

bestimmen.<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


Lfd.<br />

Nr.<br />

Bewertungsob-<br />

jekt<br />

Rohertrag<br />

Bewirtschaf-<br />

tungskosten<br />

W-55<br />

Winters & Hirsch<br />

Rein-<br />

ertrag<br />

Ertragswertberechnung<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)<br />

LZS<br />

Bo<strong>de</strong>n-<br />

wert<br />

Verz. <strong>de</strong>s<br />

Bo<strong>de</strong>n-<br />

wertes <br />

Reiner-<br />

trag(Ge- bäu<strong>de</strong>)<br />

Verviel<br />

-<br />

fältiger<br />

Kapitali-<br />

sierter<br />

Reinertrat<br />

Instand-<br />

haltungs-<br />

stau<br />

Temp.<br />

Mehr-<br />

Min<strong>de</strong>rnut-<br />

in EUR in EUR % in EUR in % in EUR in EUR in EUR in EUR in EUR in EUR<br />

zen<br />

Ertragswert<br />

1 Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2 24.828 7.742 31,2 17.086 4,25 44.000 1.870 15.216 19,08 290.280 42.720 -25.920 265.000<br />

2 Am Pfarrfel<strong>de</strong> 4 23.220 7.301 31,4 15.919 4,25 52.000 2.210 13.709 19,08 261.531 18.720 -11.400 285.000<br />

3 Gottlaßstr. 23 22.164 6.928 31,3 15.236 4,25 39.000 1.657 13.579 19,08 259.051 31.840 -14.658 250.000<br />

4 Gottlaßstr. 25 23.076 7.218 31,3 15.858 4,25 39.000 1.657 14.201 19,08 270.917 27.040 -10.877 270.000<br />

5 Gottlaßstr. 27 18.516 5.860 31,6 12.656 4,25 49.000 2.082 10.574 19,08 201.723 8.145 260.000<br />

6 Gottlaßstr. 29 21.288 6.662 31,3 14.626 4,25 49.000 2.082 12.544 19,08 239.306 17.760 -81 270.000<br />

7 Gottlaßstr. 31 23.580 7.405 31,4 16.175 4,25 62.000 2.635 13.540 19,08 258.307 54.700 -25.214 240.000<br />

8 Gottlaßstr. 33 23.544 7.400 31,4 16.144 4,25 62.000 2.635 13.509 19,08 257.715 8.000 2.312 315.000<br />

9 Gottlaßstr. 35 23.196 7.289 31,4 15.907 4,25 52.000 2.210 13.697 19,08 261.302 7.840 -4.585 300.000<br />

10 Gottlaßstr. 37 23.688 7.448 31,4 16.240 4,25 52.000 2.210 14.030 19,08 267.655 26.400 -18.036 275.000<br />

11 Linkelstr. 32 27.168 8.466 31,2 18.702 4,25 43.000 1.827 16.875 19,08 321.929 34.560 -14.778 315.000<br />

12 Linkelstr. 34 27.288 8.501 31,2 18.787 4,25 43.000 1.827 16.960 19,08 323.551 34.560 -20.649 310.000<br />

13 Linkelstr. 36 26.952 8.390 31,1 18.562 4,25 43.000 1.827 16.735 19,08 319.259 29.760 -12.608 320.000<br />

14 Linkelstr. 38 26.904 8.392 31,2 18.512 4,25 43.000 1.827 16.685 19,08 318.305 40.616 -21.252 300.000


W-56<br />

Winters & Hirsch<br />

15 Linkelstr. 40 25.476 7.950 31,2 17.526 4,25 44.000 1.870 15.656 19,08 298.674 25.600 -10.556 305.000<br />

Gesamt 360.888 112.952 247.936 716.000 30.426 217.510 4.149.505 400.116 -180.157 4.280.000<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


W-57<br />

Winters & Hirsch<br />

6 Ableitung <strong>de</strong>s Verkehrswertes<br />

Beim Bewertungsobjekt han<strong>de</strong>lt es sich um ein Renditeobjekt, wo möglichst hohe Erträge durch Vermietung<br />

erzielt wer<strong>de</strong>n sollen. Insofern liefert das Ertragswertverfahren hierfür die zuverlässigsten Ergebnisse.<br />

Bei <strong>de</strong>r Wertermittlung orientiert <strong>de</strong>r Sachverständige sich an <strong>de</strong>n am Markt erzielbaren Mieten. In<br />

Verbindung mit <strong>de</strong>m Liegenschaftszinssatz und <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Nutzungsdauer <strong>de</strong>s Objekts leitet er<br />

<strong>de</strong>n Ertragswert ab.<br />

Bewertungsobjekt Verkehrswert in EUR Buchwert in EUR<br />

Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2 265.000 259.056<br />

Am Pfarrfel<strong>de</strong> 4 285.000 245.891<br />

Gottlaßstr. 23 250.000 231.940<br />

Gottlaßstr. 25 270.000 241.675<br />

Gottlaßstr. 27 260.000 198.255<br />

Gottlaßstr. 29 270.000 223.083<br />

Gottlaßstr. 31 240.000 249.118<br />

Gottlaßstr. 33 315.000 248.807<br />

Gottlaßstr. 35 300.000 245.099<br />

Gottlaßstr. 37 275.000 250.396<br />

Linkelstr. 32 315.000 282.901<br />

Linkelstr. 34 310.000 283.955<br />

Linkelstr. 36 320.000 281.443<br />

Linkelstr. 38 300.000 279.805<br />

Linkelstr. 40 305.000 267.061<br />

Summe 4.280.000 3.788.484<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


W-58<br />

Winters & Hirsch<br />

Der ermittelte Verkehrswert <strong>de</strong>r Gesamtanlage zum Wertermittlungsstichtag 19. April 2011 beträgt:<br />

rd. 4.280.000 EUR<br />

(in Worten: vier Millionen zweihun<strong>de</strong>rtachtzig Tausend Euro)<br />

Erläuterung <strong>de</strong>r Abweichung von Buchwerten und Marktwerten:<br />

Die Differenzen zwischen <strong>de</strong>n sachverständig ermittelten Verkehrswerten und <strong>de</strong>n Buchwerten lassen<br />

sich wie folgt erklären:<br />

Durch die einheitliche Anwendung <strong>de</strong>r Parameter im Ertragswertverfahren liegen fast alle Verkehrswerte<br />

<strong>de</strong>r Renditeimmobilien über <strong>de</strong>n Buchwerten. Insbeson<strong>de</strong>re ist dies durch <strong>de</strong>n günstigen Einkauf <strong>de</strong>r<br />

Objekte zu begrün<strong>de</strong>n.<br />

Des Weiteren wird in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, dass Gebäu<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n Anschaffungs-<br />

bzw. Herstellungskosten gemin<strong>de</strong>rt um die vorgenommenen Abschreibungen in <strong>de</strong>r Bilanz aufzuführen<br />

sind. Daraus folgt, dass <strong>de</strong>r Buchwert für die Zwecke <strong>de</strong>r Wertmittlung im Sinne einer marktpreisorientierten<br />

Betrachtung - von Ausnahmefällen abgesehen - ungeeignet ist.<br />

Bei <strong>de</strong>m Objekt Gottlaßstr. 31 ist <strong>de</strong>r Buchwert geringfügig über <strong>de</strong>m ermittelten Verkehrswert. Hinsichtlich<br />

<strong>de</strong>r Genauigkeit von Verkehrswertermittlungen ist anzumerken, dass <strong>de</strong>r Verkehrswert keine mathematisch<br />

genau ermittelbare Größe ist. In <strong>de</strong>r Rechtssprechung wird von einer Genauigkeit von plus minus<br />

20 bis 30 % ausgegangen. Im Allgemeinen kann jedoch von einer Genauigkeit von weniger als 10% ausgegangen<br />

wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Gottlaßstr. 31 beträgt die Abweichung 3,8%. In diesem Fall wird davon ausgegangen,<br />

dass <strong>de</strong>r Buchwert mit <strong>de</strong>m Verkehrswert übereinkommt.<br />

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W-59<br />

Winters & Hirsch<br />

7 Schlussbemerkungen<br />

Das vorliegen<strong>de</strong> Gutachten basiert auf <strong>de</strong>n Bedingungen, die unter Ziffer 1.2 „Wertermittlungsumfang“<br />

zwischen <strong>de</strong>m Auftraggeber und Winters & Hirsch Valuation Services GmbH & Co. KG vereinbart wur<strong>de</strong>n,<br />

sowie auf <strong>de</strong>n überlassenen Unterlagen zum Bewertungsobjekt, die uns vom Auftraggeber übergeben<br />

wur<strong>de</strong>n und die unter Ziffer 2.3 „Erhaltene Dokumente und Informationen“ bezeichnet sind.<br />

Der unterzeichnen<strong>de</strong> Geschäftsführer von Winters & Hirsch bestätigt hiermit, dass Ihm keine <strong>de</strong>r Ablehnungsgrün<strong>de</strong><br />

entgegenstehen, aus <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Darlegung keine Glaubwürdigkeit beigemessen wer<strong>de</strong>n<br />

kann und dass er kein persönliches Interesse am Ausgang <strong>de</strong>r Wertermittlung hat.<br />

Diese Zusammenfassung ist nur für <strong>de</strong>n Auftraggeber und für <strong>de</strong>n angegebenen Zweck als Bestandteil<br />

eines <strong>Wertpapierprospekt</strong>es bestimmt.<br />

Sollten sich die Zugrun<strong>de</strong>gelegten Daten und Annahmen nachträglich als fehlerhaft o<strong>de</strong>r unvollständig<br />

erweisen, behalten wir uns das Recht vor, die Bewertung entsprechend zu än<strong>de</strong>rn.<br />

Philipp C. Tabert Dr.-Ing. Jens Jähnke MRICS<br />

Geschäftsführer Gutachter<br />

nach DIN EN ISO/IEC 17024<br />

zertifizierter Sachverständiger<br />

Winters & Hirsch Winters & Hirsch<br />

Valuation Services GmbH & Co. KG Valuation Services GmbH & Co. KG<br />

Marktwertgutachten: Linkelstr. 32-40 / Am Pfarrfel<strong>de</strong> 2, 4 / Gottlaßstr. 23-37 in 04159 Leipzig (Wahren)


GESCHÄFTSGANG UND AUSSICHTEN<br />

G-1<br />

Für das laufen<strong>de</strong> Geschäftsjahr 2010/2011 <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe wird mit einer positiven Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Umsatz- und Ertragslage gerechnet. Der Grund für diese Annahme liegt vor allen Dingen in <strong>de</strong>n<br />

schon laufen<strong>de</strong>n Projekten.<br />

So verfolgt die Estavis-Gruppe <strong>de</strong>rzeit zwei neue Großprojekte in Berlin. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um die<br />

Projekte „Kodak Glanzfilmfabrik“ und „Kastaniengärten“.<br />

Bei <strong>de</strong>m Denkmalprojekt „Glanzfilmfabrik“ han<strong>de</strong>lt es sich um ein Denkmalensemble auf 37.600 qm<br />

<strong>de</strong>r Kodak Glanzfilmfabrik. Durch die Sanierung und <strong>de</strong>n Umbau <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s soll gehobenes Woh-<br />

nen direkt an <strong>de</strong>r Spree ermöglicht wer<strong>de</strong>n. Derzeit sind 230 Wohnungen geplant. Aktuell sind in <strong>de</strong>n<br />

entstehen<strong>de</strong>n 28 Wohnungen <strong>de</strong>s ersten Bauabschnitts <strong>de</strong>s Projekts bereits 24, von <strong>de</strong>n 27 Wohnun-<br />

gen <strong>de</strong>s zweiten Bauabschnitts bereits 5 Wohnungen verkauft. Als Globalverkauf wur<strong>de</strong>n bereits 118<br />

Wohnungen in zwei Häusern an einen Investor verkauft. Beginn <strong>de</strong>r Umbaumaßnahmen <strong>de</strong>s ersten<br />

Bauabschnitts war <strong>de</strong>r 1. April 2011. Die Fertigstellung <strong>de</strong>s gesamten Projekts ist für En<strong>de</strong> 2013 ge-<br />

plant.<br />

Bei <strong>de</strong>m Denkmalprojekt „Kastaniengärten“ han<strong>de</strong>lt es sich um ein <strong>de</strong>nkmalgeschütztes Industrieare-<br />

al, das um 1910 erbaut wur<strong>de</strong>. Dort sollen auf einer Wohnfläche von rund 3.300 qm durch die geplan-<br />

te Sanierung 41 hochwertige, loftartige Wohnungen in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>nkmalgeschützten Gebäu<strong>de</strong> entstehen.<br />

Bis auf zwei Wohnungen sind die dort entstehen<strong>de</strong>n Wohnungen bereits einzeln an private Kapitalan-<br />

leger und Selbstnutzer verkauft wor<strong>de</strong>n. Am 1. Januar 2011 wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Umbau begonnen. Bis<br />

zum 31. Dezember 2011 soll das Projekt voraussichtlich bezugsfertig und bis März 2012 vollständig<br />

fertig gestellt sein.<br />

Durch Kaufvertrag vom 4. Mai 2011 hat die Estavis AG <strong>de</strong>n Geschäftsbereich „Wohnungsprivatisie-<br />

rung“ <strong>de</strong>r Colonia Real Estate Solutions GmbH und 100 % <strong>de</strong>r Geschäftsanteile an <strong>de</strong>r Colonia Resi-<br />

<strong>de</strong>ntial Sales GmbH zu einem Gesamtkaufpreis in Höhe EUR 3,5 Mio. erworben. Der Kaufpreis soll<br />

aus vorhan<strong>de</strong>ner Liquidität beglichen wer<strong>de</strong>n. Hiermit will die Estavis AG als dritte Vertriebsart <strong>de</strong>n<br />

Bereich <strong>de</strong>r Wohnungsprivatisierung, also <strong>de</strong>r Veräußerung von Wohnungen an Mieter, aufbauen. Die<br />

bei<strong>de</strong>n erworbenen Gesellschaften repräsentierten bislang innerhalb <strong>de</strong>s Konzerns <strong>de</strong>r Colonia Real<br />

Estate AG <strong>de</strong>n Geschäftsbereich <strong>de</strong>r Wohnungsprivatisierung. Die Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH<br />

ist eine reine Objektgesellschaft, die Immobilien in Berlin, Landshut, Lingen und Wunstorf hält. Die<br />

Objekte umfassen ca. 180 Wohneinheiten mit einer Fläche von ca. 12.000 qm und einem Buchwert


G-2<br />

zum 31. Dezember 2010 von ca. EUR 9,74 Mio. Der erworbene Geschäftsbereich „Wohnungsprivati-<br />

sierung“ ist für die Vermarktung eigener Objekte tätig und tritt als Dienstleister für Dritte am Markt auf<br />

und ist hierbei mit 5 fest angestellten und 15 freien Mitarbeitern tätig. Seit Januar 2011 bis zum<br />

31. März 2011 wur<strong>de</strong> insgesamt die Veräußerung von ca. 100 Wohneinheiten vermittelt. Im Ge-<br />

schäftsjahr 2010 betrug <strong>de</strong>r Umsatz <strong>de</strong>s Geschäftsbereichs „Wohnungsprivatisierung“ ca.<br />

EUR 3,3 Mio. und <strong>de</strong>r Jahresüberschuss ca. TEUR 328. Bei <strong>de</strong>r Colonia Resi<strong>de</strong>ntial Sales GmbH<br />

betrug <strong>de</strong>r Umsatz ca. EUR 3,87 Mio. und <strong>de</strong>r Jahresüberschuss ca. TEUR 62 (alle Zahlen ungeprüft<br />

nach IFRS).<br />

Mit Kaufvertrag vom 19. April 2011 hat die Estavis AG <strong>de</strong>s Weiteren das Objekt „Patzenhofer Brauerei<br />

- Friedrichshöfe“ in Berlin zu einem Preis von EUR 4,15 Mio. erworben. Es han<strong>de</strong>lt sich um einen<br />

<strong>de</strong>nkmalgeschützten Altbaubestand mit einer vermietbaren Fläche von ca. 8.400 qm die sich auf drei<br />

Gebäu<strong>de</strong>teile verteilt. Der Altbaubestand soll <strong>de</strong>nkmalgerecht saniert und zusätzlich Neubauten mit<br />

einer vermietbaren Fläche von ca. 5.500 qm errichtet wer<strong>de</strong>n. Anschließend sollen die Wohneinheiten<br />

veräußert wer<strong>de</strong>n. Von <strong>de</strong>m Kaufpreis ist zunächst ein Betrag in Höhe von EUR 1,5 Mio. fällig, <strong>de</strong>n die<br />

Estavis-Gruppe aus vorhan<strong>de</strong>ner Liquidität begleichen will. Der Restbetrag ist nach Ablauf von<br />

18 Monaten und erteiltem Baurecht fällig, hierfür soll noch eine Finanzierung bei einer Bank aufge-<br />

nommen wer<strong>de</strong>n. Sollte kein Baurecht für Wohnnutzung erteilt wer<strong>de</strong>n, so hat die Estavis ein Rück-<br />

trittsrecht. Der bereits gezahlte Betrag von EUR 1,5 Mio. wür<strong>de</strong> dann rückerstattet wer<strong>de</strong>n. Die kalku-<br />

lierten Kosten für die Baumaßnahmen einschließlich <strong>de</strong>s Kaufpreises belaufen sich auf ca. EUR 36,6<br />

Mio. Für die Baumaßnahmen wur<strong>de</strong>n noch keine Verträge abgeschlossen.<br />

Die Estavis-Gruppe plant, <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l mit Wohnimmobilien weiter auszubauen. Weiterhin sieht die<br />

Estavis-Gruppe wachsen<strong>de</strong> Geschäftspotentiale in Immobilien, die für die private Altersvorsorge ge-<br />

nutzt wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus plant die Estavis-Gruppe die Bestandshaltung von Immobilien weiter<br />

auszubauen und zu optimieren. Auch eine Erweiterung <strong>de</strong>s Immobilienangebots <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe<br />

wird angestrebt. Hierfür sollen verstärkt Immobilienbestän<strong>de</strong> übernommen wer<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>m Ziel, sie<br />

nach wertsteigern<strong>de</strong>n Optimierungsmaßnahmen über ein weites Spektrum von Exit-Kanälen an priva-<br />

te Investoren zu veräußern. So hat die Estavis AG zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres 2011 einen Wohnungsbe-<br />

stand mit 213 Wohnungen in Leipzig erworben. Das Portfolio umfasst eine Gesamtfläche von<br />

12.443 qm und hat einen <strong>de</strong>rzeitigen Vermittlungsstand von ca. 73 %. Ein Teil <strong>de</strong>s Portfolios (133<br />

Wohnungen) mit einem Anschaffungswert von EUR 3,842 Mio. wird als Finanzinvestition gehalten.<br />

Weiterhin plant die Estavis die Erweiterung <strong>de</strong>r Angebotspalette im Retailhan<strong>de</strong>l. So wird zum ersten<br />

Mal bei <strong>de</strong>n Berliner Großprojekten verstärkt an Eigennutzer veräußert. Zusätzlich will Estavis <strong>de</strong>n


G-3<br />

Bereich <strong>de</strong>r Mieterprivatisierung mit <strong>de</strong>m erworbenen Geschäftsbereich Wohnungsprivatisierung auf-<br />

bauen.<br />

Durch Ausnutzung <strong>de</strong>s genehmigten Kapitals wur<strong>de</strong> das Grundkapital <strong>de</strong>r Estavis AG mit Eintragung<br />

<strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>r Kapitalerhöhung in das Han<strong>de</strong>lsregister am 8. April 2011 von EUR 9.546.235,00<br />

um EUR 4.773.117,00 auf EUR 14.319.352,00 gegen Bareinlagen erhöht. Im Zuge <strong>de</strong>r Kapitalerhö-<br />

hung flossen <strong>de</strong>r Estavis AG Bruttoemissionserlöse in Höhe von ca. EUR 8 Mio. zu.<br />

Sonstige wesentliche Trends seit <strong>de</strong>m 30. Juni 2010 in Bezug auf Umsatz und Produktion und Vorräte<br />

sowie Kosten und Ausgabepreise existieren nicht. Über die in diesem Abschnitt beschriebenen Um-<br />

stän<strong>de</strong> Kapitalerhöhung, Unternehmenserwerb durch Vertrag vom 4. Mai 2010 und Immobilienerwerb<br />

durch Vertrag vom 19. April 2010 hinaus gab es keine wesentlichen Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Finanzlage<br />

o<strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsposition <strong>de</strong>r Estavis-Gruppe seit <strong>de</strong>m 31. Dezember 2010.<br />

Sonstige Trends, Unsicherheiten, Nachfrage, Verpflichtungen o<strong>de</strong>r Vorfälle, die voraussichtlich die<br />

Aussichten <strong>de</strong>s Emittenten zumin<strong>de</strong>st im laufen<strong>de</strong>n Geschäftsjahr wesentlich beeinflussen dürften,<br />

sind über die in diesem Abschnitt Geschäftsgang und Aussichten dargestellten Umstän<strong>de</strong> hinaus nicht<br />

bekannt.

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