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2 WOCHENBLATT<br />

7. November 2012<br />

DAS JOURNAL FÜR DIE REGION KARLSRUHE<br />

Rundfunkgebühren:<br />

Ganz genaues<br />

weiß man<br />

(noch) nicht...<br />

Gelegentlich gestalten<br />

sich Recherchen zu<br />

einem Thema schwieriger<br />

<strong>als</strong> zunächst angenommen.<br />

Zum Beispiel,<br />

wenn den Lesern gesagt<br />

werden soll, was das<br />

neue Modell zur GEZ<br />

und den Rundfunkgebühren<br />

für die Menschen<br />

und Unternehmen<br />

<strong>der</strong> Region bedeutet.<br />

Eine aktuelle Umfrage<br />

zeigt, die Betroffenen wissen<br />

noch nicht allzu viel<br />

Doch zurück zu den<br />

Rundfunkgebühren. Die<br />

City Initiative Karlsruhe<br />

kann noch keine detaillierten<br />

Auskünfte geben.<br />

Also weiter zur Karlsruher<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung.<br />

Auch dort – Genaues<br />

weiß man noch nicht. Bei<br />

einem Karlsruher Kaufhaus<br />

reichte die Recherche<br />

bis zur Zentrale, aber auch<br />

dort rätselt man wohl noch<br />

- wie an<strong>der</strong>swo auch - was<br />

das nun eigentlich für kon-<br />

Satellit statt UKW: Auch das kostet Gebühren<br />

über die Auswirkungen.<br />

Ein Phänomen, das sonst<br />

meist bei Steuergesetzen<br />

auftritt. Da beschließt die<br />

Politik eine Än<strong>der</strong>ung -<br />

und die Steuerberater, die<br />

es umsetzen sollen, wissen<br />

ebenso wenig darüber wie<br />

die Finanzämter.<br />

krete Auswirkungen haben<br />

könnte. Handwerkskammer<br />

und die Industrie- und<br />

Handelskammer – auch das<br />

sind Adressen, bei denen<br />

man immer kompetent beraten<br />

wird. Am Ende haben<br />

alle geholfen, weil sie durch<br />

ihre Auskünfte und ihre<br />

Fragen, die noch bestehen,<br />

eines deutlich machen: Die<br />

Neuregelung ist noch nicht<br />

bei den Menschen angekommen.<br />

Caroline Carnevale<br />

GEZ - Die Historie:<br />

Seit 1953 zahlen die deutschen<br />

Bürger eine Rundfunkgebühr.<br />

Bei ihrer<br />

Einführung hat die Gesamtgebühr<br />

7 DM betragen,<br />

was bei heutiger Kaufkraft<br />

16,23 € entspricht.<br />

Mittlerweile beträgt die<br />

Gesamtgebühr 17,98 € pro<br />

Monat.<br />

Umgerechnet in die heutige<br />

Kaufkraft sind das rund<br />

18,65 €. Dabei errechnet<br />

sich die zu zahlende Gebühr<br />

wie folgt: Für ein<br />

Radio o<strong>der</strong> ein neuartiges<br />

Rundfunkgerät, wie z.B.<br />

ein internetfähiger PC,<br />

wird eine Grundgebühr<br />

von 5,76 € fällig. Wird<br />

außerdem noch ein Fernseher<br />

genutzt, setzt sich<br />

die Gesamtgebühr aus <strong>der</strong><br />

Grundgebühr und <strong>der</strong> Gebühr<br />

für den Fernseher<br />

über 12,22 €, zusammen.<br />

Im Jahr 2011 haben sich die<br />

Gesamtbeträge aus Rundfunkgebühren<br />

auf rund<br />

7,53 Mrd. Euro belaufen.<br />

Davon stehen dem Südwestrundfunk<br />

etwa 1 Mrd.<br />

Euro zur Verfügung. Soweit<br />

die aktuellen Fakten. Am 1.<br />

Januar 2013 wird sich aber<br />

einiges än<strong>der</strong>n, denn mit<br />

dem 15. Rundfunkän<strong>der</strong>ungsstaatsvertrag<br />

wird aus<br />

<strong>der</strong> Rundfunkgebühr, <strong>der</strong><br />

Rundfunkbeitrag.<br />

Warum gibt es die Rundfunkgebühr<br />

überhaupt?<br />

Die Gebühren dienen<br />

hauptsächlich <strong>der</strong> Finanzierung<br />

des durch den<br />

Rundfunkstaatsvertrag<br />

geregelten Auftrags zur<br />

Grundversorgung durch<br />

Thema <strong>der</strong> Woche<br />

GEZ - mit schönen Grüßen vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk<br />

die öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunkanstalten.<br />

Dazu zählen die Fernsehanstalten<br />

ARD, ZDF und<br />

die dritten Programme. In<br />

Baden-Württemberg ist das<br />

<strong>der</strong> SWR. Sowie die Radiosen<strong>der</strong><br />

SWR1, SWR2, SWR3<br />

und SWR4. Die öffentlichrechtlichenRundfunkanstalten<br />

haben den Auftrag,<br />

ein von staatlichen und<br />

wirtschaftlichen Einfl üssen<br />

unabhängiges Programm<br />

zu liefern.<br />

Wer muss die<br />

Rundfunkgebühr<br />

bezahlen?<br />

Grundsätzlich ist<br />

je<strong>der</strong> Bürger <strong>der</strong> ein<br />

Rundfunkempfangsgerät<br />

besitzt zur<br />

Zahlung <strong>der</strong> Gebühr<br />

verpfl ichtet. Davon<br />

befreit sind unter<br />

an<strong>der</strong>em Empfänger<br />

<strong>der</strong> Sozialhilfe,<br />

pflegebedürftige<br />

Personen, sowie<br />

nicht bei den Eltern<br />

lebende Emp-<br />

fänger von Berufsausbildungsbeihilfe.<br />

Die Gebührenpfl icht<br />

gilt für Privatpersonen und<br />

Unternehmen gleichermaßen.<br />

Was än<strong>der</strong>t sich mit in<br />

Kraft treten des neuen<br />

Rundfunkgebührenmodells<br />

im Jahr 2013 für<br />

die Bürgerinnen und<br />

Bürger?<br />

Das neue System verfolgt<br />

einen geräteunabhängigen<br />

Ansatz zur Finanzierung<br />

des öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunks. Das bedeutet,<br />

dass eine Familie mit erwachsenen<br />

Kin<strong>der</strong>n, unabhängig<br />

davon wie viele<br />

Personen ein eigenes Einkommen<br />

beziehen und wie<br />

viele Rundfunkgeräte in<br />

Betrieb sind, nur einmalig<br />

einen Gesamtbetrag von<br />

17,98 € zu entrichten hat.<br />

Das gleiche gilt für Wohngemeinschaften.<br />

Also - eine<br />

Wohnung – ein Beitrag.<br />

Weiterhin können sich<br />

Empfänger staatlicher Sozialleistungen<br />

vom Beitrag<br />

befreien lassen.<br />

Was än<strong>der</strong>t sich mit dem<br />

neuen Modell für Unternehmen<br />

und Institutionen?<br />

Während kleine Betriebe<br />

von <strong>der</strong> Umstellung profi -<br />

tieren (eine Betriebsstätte<br />

mit bis zu 8 Beschäftigten<br />

zahlt nur 5,99 € pro Monat),<br />

müssen große Betriebe<br />

mit vielen Mitarbeitern<br />

tiefer in die Tasche greifen,<br />

auch wenn sich an <strong>der</strong> Anzahl<br />

<strong>der</strong> Empfangsgeräte<br />

nichts än<strong>der</strong>t.<br />

So fällt für eine Betriebsstätte<br />

mit bis zu 9.999<br />

Mitarbeitern ein monatlicher<br />

Beitrag in Höhe von<br />

1.438,40 € an. Übers ganze<br />

Jahr gesehen ergibt das<br />

eine stolze Summe von<br />

17.260,80 €.<br />

Was än<strong>der</strong>t sich für Einrichtungen<br />

des Gemeinwohls?<br />

Hierzu zählen unter an<strong>der</strong>em<br />

Schulen und Hoch-<br />

schulen. Für diese Einrichtungen<br />

gelten ab 2013 neue<br />

Regelungen. So wird hier<br />

pro Betriebsstätte und pro<br />

Monat ein Beitrag von maximal<br />

17,98 € fällig. Dieser<br />

Beitrag deckt auch alle auf<br />

die Schule o<strong>der</strong> Hochschule<br />

zugelassenen Fahrzeuge ab.<br />

Dasselbe gilt für gemeinnützige<br />

Einrichtungen, sowie<br />

gemeinnützige Vereine<br />

und Stiftungen. Bei bis zu<br />

acht Beschäftigten pro Be-<br />

Rundfunkgebühren: Damit fi ng alles an Fotos: ps<br />

triebsstätte beläuft sich <strong>der</strong><br />

monatliche Betrag sogar auf<br />

nur 5,99 €.<br />

Infos: Wie so oft fi ndet<br />

man auch zu diesem Thema<br />

die wichtigen Informationen<br />

im World Wide Web.<br />

Unter www.rundfunkbei<br />

trag.de wird mit Sicherheit<br />

fast je<strong>der</strong> die passende<br />

Antwort auf seine Frage<br />

bekommen.<br />

Übrigens: Die Frage nach<br />

dem Sinn dieser Abgabe<br />

beantwortet sich mit den<br />

vorliegenden Fakten natürlich<br />

nicht. Es gibt politische<br />

Urteile dazu und viele unterschiedliche<br />

Meinungen.<br />

Das wird wohl auch nach<br />

<strong>der</strong> Gesetzesän<strong>der</strong>ung so<br />

bleiben!<br />

AKA02

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