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Der alte Engels - Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen

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man für marxistisch hielt. Neben den Artikeln von <strong>Engels</strong>, die im vorliegenden Band enth<strong>alte</strong>n sind,<br />

wird dies auch durch den Abdruck einiger weiterer früherer Schriften von Marx und <strong>Engels</strong> dokumentiert.<br />

Das betrifft Marx’ Arbeiten „<strong>Der</strong> achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“ (MEGA 2<br />

I/11. S. 96–189; Le Dix-huit Brumaire de Louis Bonaparte. In: Le Socialiste. Nrn. 15 bis 29, 7. Januar<br />

bis 8. April 1891 und Nrn. 37 bis 61, 3. Juni bis 21. November 1891) und seinen 1848 in Brüssel<br />

erschienenen „Discours sur la question du libre échange“ (ebenda. Nrn. 194 bis 196, 23., 30.<br />

Juni und 7. Juli 1894) sowie längere Auszüge aus <strong>Engels</strong>’ Artikel „Über den Antisemitismus“ aus<br />

der Wiener „Arbeiter-Zeitung“ vom 9. Mai 1890 (MEGA 2 I/31. S. 249–251; L’antisémitisme démasqué.<br />

In: Le Socialiste. Nr. 93, 3. Juli 1892) und einen Abschnitt aus seinem Werk „<strong>Der</strong> Ursprung<br />

der Familie, des Privateigentums und des Staates“ (MEGA 2 I/29. S. 1–114), das 1893 in<br />

französischer Übersetzung erschienen war (ebenda. S. 447–568; Le mariage monogamisque bourgeois.<br />

In: Le Socialiste. Nr. 167, 2. Dezember 1893). Mit dem Schreiben „Au Conseil national du<br />

Parti ouvrier“ (MEGA 2 I/31. S. 287; Le Socialiste. Nr. 14, 25. Dezember 1890.) und dem übersetzten<br />

Vorwort zur dritten deutschen Auflage der Marxschen Schrift „<strong>Der</strong> achtzehnte Brumaire des<br />

Louis Bonaparte“ (Le Socialiste. Nr. 15, 7. Januar 1891) enthält die 3. Serie des „Socialiste“ in den<br />

ersten Wochen ihres Bestehens zwei weitere Arbeiten von <strong>Engels</strong>, die allerdings noch nicht in den<br />

Zeitraum fallen, den der vorliegende Band umfasst. Darüber hinaus zeugen auch eine Reihe grundlegender<br />

Artikel der guesdistischen Hauptmitarbeiter und einiger ausländischer Marxisten wie August<br />

Bebel, Georgij Plechanov und Vera Zasulič von der angestrebten Ausrichtung der Zeitung.<br />

Nach <strong>Engels</strong>’ Meinung gelang es der Zeitung nicht immer im erforderlichen Maße, den mit diesem<br />

Anliegen verbundenen Anforderungen gerecht zu werden. Die Einschätzungen, die <strong>Engels</strong> vor<br />

allem im Rahmen seines brieflichen Gedankenaustauschs mit den Lafargues zur Politik des Parti<br />

ouvrier traf (siehe Friedrich <strong>Engels</strong>, Paul et Laura Lafargue: Correspondance. Textes recueillis, annotés<br />

et présentés par Émile Bottigelli. T. 3. Paris 1959) und die vorwiegend auf der Darstellung<br />

dieser Politik im „Socialiste“ beruhten, bildeten deshalb ein erstes, wenn auch nur sehr vermittelt<br />

wirkende Moment seiner Bemühungen, auf die für die Zeitung Verantwortlichen Einfluss zu nehmen.<br />

So kritisierte er verschiedentlich die Art und Weise, mit der sich der Parti ouvrier einige Male<br />

in Bündnisfragen verhielt (siehe etwa <strong>Engels</strong> an Laura Lafargue, 19. April 1892). <strong>Der</strong> gemeinsamen<br />

Fraktion der Sozialisten in der französischen Nationalversammlung stand er im wesentlichen skeptisch<br />

gegenüber, da er befürchtete, dass die marxistisch orientierten Kräfte vor allem von der zahlenmäßig<br />

überwiegenden Gruppe der „unabhängigen Sozialisten“ um Étienne-Alexandre Millerand<br />

absorbiert würden. (<strong>Engels</strong> an Paul Lafargue, 25. Februar und 13. Oktober 1893, 6. März und 2.<br />

Juni 1894 sowie 22. Januar 1895, an Laura Lafargue, 18. September und 19. Dezember 1893.) Kritisch<br />

vermerkte <strong>Engels</strong> gelegentlich eine gewisse Überhebung innerhalb der Führung des Parti ouvrier<br />

gegenüber sozialistischen Parteien anderer Länder. So forderte er von den Guesdisten mehr<br />

Toleranz hinsichtlich deren Haltung zu den anders als in Frankreich ablaufenden Maifeiern in anderen<br />

Ländern, vor allem in Deutschland (<strong>Engels</strong> an Paul Lafargue, 31. Januar 1891). In einem Brief<br />

an Paul Lafargue vom 27. Juni 1893 machte <strong>Engels</strong> im Parti ouvrier Tendenzen aus, die Rolle der<br />

französischen Arbeiterbewegung in der internationalen Arbeiterbewegung zu überhöhen. Dabei<br />

bezog er sich auf den Aufruf „Le Conseil du Parti ouvrier aux travailleurs de France“, den „Le Socialiste“<br />

am 17. Juni 1893 veröffentlicht hatte. In eine ähnliche Richtung zielte <strong>Engels</strong>’ Wunsch,<br />

einen öffentlichen Brief von Guesde, in dem dieser seinen Wahlsieg als eine Revolution bezeichnet<br />

hatte, nicht im „Socialiste“ abzudrucken (<strong>Engels</strong> an Laura Lafargue, 31. August 1893). Zu diesem<br />

Zeitpunkt war der Brief allerdings schon in der Zeitung publiziert worden (Nr. 154, 26. August<br />

1893). Im Zusammenhang mit Abrüstungsfragen machte <strong>Engels</strong> Paul Lafargue darauf aufmerksam,<br />

dass es unzulässig sei, wenn eine Nation allein öffentlich die Initiative ergriffe und dann die anderen<br />

aufforderte, ihr zu folgen; es müsse dem eine interne Verständigung vorausgehen. (<strong>Engels</strong> an<br />

Paul Lafargue, 3. Januar 1894.) In seiner Arbeit „Le socialisme en Allemagne“ (S. 62–71), deren<br />

Abdruck er gern im „Socialiste“ gesehen hätte, hatte <strong>Engels</strong> diesen internationalistischen Aspekt<br />

ebenfalls in Betracht gezogen. (<strong>Engels</strong> an August Bebel, 24.–26. Oktober 1891.) Die Haltung des<br />

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