Der alte Engels - Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen
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fasst hat. Nach welchen Kriterien die Gesprächsaufzeichnungen aus dem weit umfangreicheren Bestand<br />
von Erinnerungen an <strong>Engels</strong> für den Band ausgewählt und auf relevante Textteile zugeschnitten<br />
wurden, ist im folgenden Einführungsentwurf nachzulesen (S. 28). Das im Band nun allein zu<br />
Grunde gelegte Kriterium einer zeitnahen Veröffentlichung der jeweiligen Gesprächsaufzeichnung<br />
(S. 584) ist für die Feststellung des Grades ihrer Authentizität sicher von Belang. Eine Garantie,<br />
dass eine solche Gesprächsaufzeichnung authentischer ist als eine später veröffentlichte, ist sie meines<br />
Erachtens nicht. In den Textgeschichten aller für den Band vorgesehenen Aufzeichnungen von<br />
Unterhaltungen mit <strong>Engels</strong> waren stets Erwägungen zum Grad ihrer Authentizität im ganzen wie<br />
auch zu dem einzelner Passagen enth<strong>alte</strong>n. Nach Auffassung des Bearbeiters hat der Band mit der<br />
Eliminierung dieser sieben Gesprächsaufzeichnungen einen Teil seiner Spezifik verloren. Näheres<br />
dazu findet sich ebenfalls im Einführungsentwurf (S. 8, 15/16). Außerdem sind über die von <strong>Engels</strong><br />
geäußerten Meinungen hinaus eine ganze Reihe von schwierig zu erlangenden Forschungsergebnissen<br />
zur Biografie von <strong>Engels</strong> verloren gegangen. Im Rahmen dieser digitalen Publikation war es<br />
nicht möglich, sämtliche, vorwiegend russischsprachige, Gesprächsaufzeichnungen aufzunehmen.<br />
Mit den beiden Texten im Anhang soll aber zumindest ein Eindruck von diesen Verlusten vermittelt<br />
werden.<br />
Neben diesen sieben Gesprächsaufzeichnungen wurden im gleichen Zuge auch die „Grußworte<br />
von <strong>Engels</strong> an die österreichische Arbeiterjugend vom 14. September 1893“ aus dem Anhang des<br />
Bandes entfernt. Dieser vierzeilige Gruß liegt nur in einer russischen Übersetzung einer nicht überlieferten<br />
Aufzeichnung von Karl Steinhardt vor.<br />
Entgegen der zuletzt geltenden Absprache zwischen dem Bearbeiter des Bandes I/32 und den bei<br />
der Berliner MEGA-Arbeitsstelle für die „Kapital“-Abteilung der Ausgabe zuständigen Mitarbeitern<br />
wurde <strong>Engels</strong>’ Notiz „Zur Veröffentlichung von Buch 4 des ‚Kapitals’“ doch wieder in den<br />
Band aufgenommen (S. 328). Über alle mit der Herausgabe des dritten Bandes des „Kapitals“ verbundene<br />
Anzeigen von <strong>Engels</strong> hat es immer wieder von den Kollegen der II. Abteilung der Ausgabe<br />
initiierte wechselnde Absprachen mit dem Bearbeiter des Bandes I/32 gegeben. Als ich den Band<br />
aus der Hand gab, sollten in ihm nur „Über den Inhalt von Marx’ ‚Kapital’, drittes Buch“ (S.<br />
267/268) und das Dubiosum „Marx’ ‚Kapital’, drittes Buch“ (S. 387) erscheinen. Warum man sich<br />
zu dem sonst unbedingt möglichst zu vermeidenden Doppel-Abdruck der Notiz zum vierten Buch<br />
des „Kapitals“ entschlossen hat (siehe MEGA 2 II/14. S. 347), ist mir nicht bekannt.<br />
Ich hatte überlegt, die nach der eigentlichen inhaltlichen Einführung stehenden „Editorischen<br />
Hinweise“ von mir nicht mit in diese Veröffentlichung aufzunehmen. Es zeigte sich dann aber doch,<br />
dass sie zusätzliche Informationen enth<strong>alte</strong>n, die dem Nutzer des Bandes willkommen sein könnten.<br />
Dies betrifft unter anderem die Auswahlkriterien für die vorgesehenen Gesprächsaufzeichnungen,<br />
Argumente für die Nicht-Aufnahme von Texten, die möglicherweise im Band erwartet werden, die<br />
Funktionen der unterschiedlich gest<strong>alte</strong>ten Übersetzungsvergleiche, Begründungen für neue Titelbildungen,<br />
den Abwägungsprozess zwischen Handschrift und Erstdruck bei der Festlegung der jeweiligen<br />
Textgrundlage sowie die Vorgehensweise bei der Datierung der Texte.<br />
Schließlich sind in meinem Einführungsentwurf auch die Umstände etwas deutlicher geschildert,<br />
unter denen der Band in einem Zeitraum von rund 25 Jahren erarbeitet wurde.<br />
<strong>Der</strong> hier vorgestellte Entwurf einer Einführung in den Band I/32 der MEGA ist natürlich in erster<br />
Linie für die Nutzer dieses Bandes geschrieben. Ich denke jedoch, dass er auch darüber hinaus denjenigen,<br />
die an der Biografie und am Schaffen von <strong>Engels</strong> interessiert sind, eine Reihe neu erkundeter<br />
Tatsachen und Zusammenhänge bietet.<br />
Im noch höheren Maße trifft diese relative Selbständigkeit auf den zweiten Text zu. Die Editionsrichtlinien<br />
der MEGA sehen vor, für Periodika, in denen mehrere Beiträge von Marx und <strong>Engels</strong><br />
erschienen sind, „Allgemeine Textgeschichten“ zu verfassen. (Editionsrichtlinien. S. 31, C.III.1.2.)<br />
Um eine solche handelt es sich beim zweiten Text. Diese „Allgemeine Textgeschichte“ erscheint im<br />
Band (S. 587–602) unter meinem Namen. Sie umfasst aber nur etwa ein Drittel des ursprünglichen<br />
Entwurfs. An dessen Kürzung, mit der schon angesichts der Stärke des Apparat-Bandes und auch<br />
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