15.01.2013 Aufrufe

Der alte Engels - Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen

Der alte Engels - Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen

Der alte Engels - Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zu <strong>Engels</strong>’ publizistischer Tätigkeit und seinem Einfluss auf wichtige Publikationsorgane<br />

der internationalen Arbeiterbewegung in den Jahren 1891–1895<br />

(Entwurf einer Allgemeinen Textgeschichte für den Band I/32 der MEGA) ι<br />

<strong>Der</strong> weitaus überwiegende Teil der im vorliegenden Band vereinten Arbeiten von <strong>Engels</strong> ist in Periodika<br />

erschienen und in den meisten Fällen auch für diese verfasst beziehungsweise in der Erwartung<br />

geschrieben, das sie dort publiziert würden. Im Zusammenhang mit dem Breitenwachstum der<br />

internationalen Arbeiterbewegung und damit im Unterschied zu früheren Perioden im Wirken von<br />

Marx und <strong>Engels</strong> widerspiegelt sich das publizistische Schaffen von <strong>Engels</strong> in den Jahren 1891 bis<br />

1895 in einer großen Zahl von Zeitschriften und Zeitungen in fast allen Ländern Europas und den<br />

USA. Aus ihnen lassen sich jedoch einige Publikationsorgane herausheben, für deren Gedeihen<br />

<strong>Engels</strong> sich im Interesse der Verbreitung des von Marx und ihm herrührenden „modernen Sozialismus“<br />

besonders interessierte und auf verschiedene Weise engagierte. Dazu gehören vor allem die<br />

„Neue Zeit“ und der „Vorwärts“ in Deutschland, „Le Socialiste“ in Frankreich, die „Arbeiter-<br />

Zeitung“ in Österreich und die „Critica Sociale“ in Italien. Mit den für die Ausrichtung dieser Periodika<br />

entscheidenden Personen stand <strong>Engels</strong> in ständiger enger Verbindung, was ihm eine bestimmte<br />

Einflussnahme auch über seine dort erschienenen Artikel hinaus ermöglichte. An der „Neuen<br />

Zeit“ war das Karl Kautsky, am „Socialiste“ Laura und Paul Lafargue, an der „Arbeiter-Zeitung“<br />

Victor Adler und an der „Critica Sociale“ Filippo Turati. Auf den „Vorwärts“ versuchte <strong>Engels</strong> seinen<br />

Einfluss vor allem über August Bebel und weniger über den Chefredakteur, Wilhelm Liebknecht,<br />

geltend zu machen. Die enge Beziehung von <strong>Engels</strong> zu diesen Redakteuren und Herausgebern<br />

war nicht in erster Linie persönlichen Zufälligkeiten geschuldet, sondern war ein Ausdruck der<br />

Bedeutung, die <strong>Engels</strong> den jeweiligen Arbeiterparteien und ihren Presseorganen in diesen Jahren für<br />

das Voranschreiten der gesamten internationalen Arbeiterbewegung beimaß.<br />

Die vielen anderen Periodika, in denen in den Jahren von 1891 bis 1895 Arbeiten von <strong>Engels</strong> erschienen,<br />

ließen sich hinsichtlich der Beziehung von <strong>Engels</strong> zu ihnen weiter vielfältig differenzieren.<br />

Dem kann hier aber nicht im einzelnen nachgegangen werden. Die meisten von ihnen traten<br />

lediglich als Publikationsorgane in Erscheinung, in denen, ohne <strong>Engels</strong>’ Beteiligung, einzelne seiner<br />

Artikel nachgedruckt wurden. Bei anderen geschah dies zumindest teilweise auch im Kontakt mit<br />

<strong>Engels</strong>. Von diesen sei exemplarisch auf den in London erschienenen „Przedświt“ (siehe S.<br />

790/791) und die „Rheinische Zeitung“ aus Köln (siehe S. 1410) verwiesen. Auch zur „New Yorker<br />

Volkszeitung“, die von Hermann Schlüter redigiert wurde, besaß <strong>Engels</strong> insbesondere über den<br />

Briefwechsel mit Friedrich Adolph Sorge eine Verbindung, die im vorliegenden Band über das<br />

Konstatieren der dort erfolgten Nachdrucke hinaus aber nicht recht erfassbar ist. (Siehe dazu die<br />

parallelen Brief-Bände dieser Ausgabe.) Nähere Angaben zu anderen Publikationsorganen, in denen<br />

Artikel von <strong>Engels</strong> erschienen sind, enth<strong>alte</strong>n die Einzeltextgeschichten zum jeweils ersten dort<br />

veröffentlichten Dokument. Die Heraushebung der genannten fünf Publikationsorgane ergibt sich<br />

also sowohl aus dem Umstand, dass in ihnen eine vergleichsweise größere Anzahl Arbeiten von<br />

<strong>Engels</strong> erschienen ist, als auch daraus, dass <strong>Engels</strong> auf andere, darüber hinausgehende Weise auf sie<br />

und damit auf die von ihnen repräsentierten Bewegungen Einfluss genommen hat.<br />

Im folgenden werden diese Periodika, auf die <strong>Engels</strong> seine Hauptaufmerksamkeit richtete, näher<br />

vorgestellt, wobei deren Geschichte nur im Zusammenhang mit dem Wirken von <strong>Engels</strong> in den Jahren,<br />

die der Band umfasst, dargestellt wird. Zugleich sollen so Ausuferungen und Wiederholungen<br />

in den betreffenden Einzeltextgeschichten vermieden werden. Das hauptsächliche Augenmerk ist<br />

ι <strong>Der</strong> Grundstock an Fakten zu dieser Allgemeinen Textgeschichte stammt von Ursel Becker für „ Die Neue Zeit“,<br />

Frank Skorsetz und Sandy Möser für den „Vorwärts“, Gerlinde Schilicke für „Le Socialiste“, Jürgen Nitsche für die<br />

„Arbeiterzeitung“ und Beatrice de Gerloni für die „Critica Sociale“.<br />

34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!