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Der alte Engels - Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen

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Vorbemerkung<br />

Im Sommer 2010 ist der in Jena erarbeitete Band I/32 der Marx-<strong>Engels</strong>-Gesamtausgabe (MEGA)<br />

erschienen, der das publizistische Schaffen von Friedrich <strong>Engels</strong> in den letzten viereinhalb Jahren<br />

seines Lebens enthält. Entgegen der üblichen Verfahrensweise stammt die Einführung in den Band<br />

nicht vom Bearbeiter. Über den Werdegang, der zu dieser Entscheidung geführt hat, will ich mich<br />

hier nicht auslassen. <strong>Der</strong> eine oder andere Punkt, der dabei eine Rolle gespielt hat, wird in den nachfolgenden<br />

Zeilen notgedrungen anklingen.<br />

Es liegt auf der Hand, dass rund 100 äußerst unterschiedliche Texte sehr viele Möglichkeiten für<br />

eine Einführung bieten. Auch nach zweijährigem Abstand bin ich der Auffassung, dass der von mir<br />

vorgelegte Entwurf eine dieser Möglichkeiten darstellt. Ihm liegt folgender Anspruch zu Grunde: Er<br />

soll dem Nutzer des Bandes einen Überblick über dessen Inhalt geben, Zusammenhänge zwischen<br />

den Texten deutlich machen, das publizistische Werk dieser Jahre sowohl zu den anderen Schaffensgebieten<br />

von <strong>Engels</strong> als auch zum Entwicklungsstand der internationalen sozialistischen Arbeiterbewegung<br />

in Beziehung setzen und schließlich auch die persönlichen Lebensumstände andeuten,<br />

unter denen diese Arbeiten entstanden sind.<br />

In den hier wiedergegebenen Entwurf ist bereits eine ganze Reihe von Hinweisen eingegangen,<br />

die mir in einem langwierigen Begutachtungsprozess zugegangen sind. Aufnehmen konnte ich<br />

selbstverständlich nur solche Vorschläge, die ich mit meinem Standpunkt zur Charakterisierung der<br />

Persönlichkeit und des Werkes von <strong>Engels</strong> vereinbaren konnte.<br />

Ich bringe den Entwurf so, wie er vorlag, als ich aus der redaktionellen Fertigstellung des Bandes<br />

ausgeschieden bin. Zu diesem Zeitpunkt lag der Text-Band von der Druckerei im vierten Satzlauf<br />

vor. <strong>Der</strong> Apparat war bis auf das Sachregister vollständig ausgearbeitet. Die Abschlussarbeiten befanden<br />

sich in der Phase, in der ich die redaktionellen Hinweise seitens der Berliner MEGA-<br />

Arbeitsstelle zu autorisieren hatte. Dieser Autorisierungsprozess war bis zum Text „Vom italienischen<br />

Panama“ gediehen. Auf die danach erfolgenden redaktionellen Eingriffe hatte ich keinen Einfluss<br />

mehr. Ob bzw. inwieweit dann eventuell auch noch einmal in die bereits autorisierten Apparateteile<br />

eingegriffen worden ist, habe ich nicht überprüft.<br />

<strong>Der</strong> Unterschied zwischen diesem Stand der Fertigstellung des Bandes, auf den mein Entwurf<br />

zielt, und dem vorliegenden Band macht einige Erklärungen notwendig.<br />

<strong>Der</strong> Band enthält statt der ursprünglich 105 nur 98 editorische Einheiten. <strong>Der</strong> gravierendste und<br />

von mir abgelehnte Eingriff betrifft das Ausscheiden von sieben Gesprächsaufzeichnungen. Die<br />

Aufnahme solcher Unterhaltungen mit <strong>Engels</strong> basiert auf einer Festlegung der Editionsrichtlinien,<br />

die in diesem Punkt unverändert von der neuen Herausgeberin, der Internationalen Marx-<strong>Engels</strong>-<br />

<strong>Stiftung</strong>, übernommen wurde (S. 18, A.II.2.2). Von der Herstellung des sog. Detaillierten Prospekts<br />

an zu Beginn der Arbeit am Band waren acht solcher Gesprächsaufzeichnungen Teil des Bandes.<br />

Neben den beiden nun noch im Band enth<strong>alte</strong>nen sehr kurzen Texten (S. 383 und 384) waren das<br />

Auszüge von Unterhaltungen, die <strong>Engels</strong> Mitte April 1892 mit Nikolaj Rusanov, im Frühjahr 1893<br />

mit Aleksej Voden, im Herbst 1893 mit Charles Rappoport, am 21. Juni 1894 mit Max Beer, Ende<br />

Juni/Anfang Juli 1894 mit Hellmut von Gerlach und Anfang Juli 1895 mit Petr Boborykin geführt<br />

hat. Diese Gesprächsaufzeichnungen haben sämtliche Begutachtungsprozesse sowohl unter der <strong>alte</strong>n<br />

als auch der neuen Herausgeberschaft durchlaufen, ohne dass auch nur einmal ein Zweifel an<br />

ihrer Aufnahme in den Band geäußert worden wäre. Im Gegenteil. Unter der neuen Herausgeberschaft<br />

bin ich angeh<strong>alte</strong>n worden, noch die Wiedergabe von Gesprächen aufzunehmen, die Vera<br />

Zasulič vom Sylvesterabend 1894 in einem nachfolgenden Brief an Georgij Plechanov überliefert<br />

hat. Mit dem Wegfall dieser sieben Aufzeichnungen von Unterhaltungen mit <strong>Engels</strong> ist der Band in<br />

letzter Minute um 17 Druckseiten gekürzt worden. Davon betroffen ist vor allem die Gesprächsaufzeichnung<br />

von Voden, die trotz strenger Auswahlkriterien sieben Seiten des Edierten Textes um-<br />

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