15.01.2013 Aufrufe

Tierversuche an Hunden - Politischer Arbeitskreis für Tierrechte in ...

Tierversuche an Hunden - Politischer Arbeitskreis für Tierrechte in ...

Tierversuche an Hunden - Politischer Arbeitskreis für Tierrechte in ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Mitteilungen des <strong>Arbeitskreis</strong>es hum<strong>an</strong>er Tierschutz e.V.<br />

und des Politischen <strong>Arbeitskreis</strong>es <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>in</strong> Europa e.V.<br />

<strong>Tierversuche</strong><br />

<strong>an</strong> <strong>Hunden</strong><br />

<strong>an</strong> der<br />

Düsseldorfer<br />

He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-<br />

Universität<br />

Düsseldorf ist nicht nur die<br />

schicke Stadt mit <strong>in</strong>ternationalem<br />

Flair <strong>für</strong> Messe und Mode,<br />

sondern auch Tatort grausamer<br />

<strong>Tierversuche</strong>, durchgeführt <strong>an</strong><br />

der He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-Universität<br />

Düsseldorf. Was viele nicht<br />

wissen: Die Düsseldorfer Universität<br />

ist e<strong>in</strong>e der Hochburgen<br />

<strong>für</strong> <strong>Tierversuche</strong> <strong>in</strong><br />

Deutschl<strong>an</strong>d - über die Anzahl<br />

der zu Tode experimentierten<br />

Tiere schweigt die Uni.<br />

Natürlich behauptet die Lobby der<br />

Be<strong>für</strong>worter von <strong>Tierversuche</strong>n<br />

auch <strong>an</strong> der Universität Düsseldorf,<br />

<strong>Tierversuche</strong> müssten se<strong>in</strong>, um<br />

mediz<strong>in</strong>ische Erkenntnisse und<br />

Sicherheit <strong>für</strong> die Menschen zu<br />

gar<strong>an</strong>tieren. Von Aktien, Profiten<br />

und milliardenschweren Märkten<br />

ist dabei nie die Rede, obwohl die<br />

Industrie längst vormacht, wie<br />

universitäre Forschung <strong>in</strong>dustriellen<br />

Kommerz fördern k<strong>an</strong>n:<br />

Unternehmen lassen ihre Produkte<br />

<strong>an</strong> Universitäten im Tierversuch<br />

testen, von <strong>an</strong>geblich unabhängigen<br />

Wissenschaftlern. Diese „unabhängigen“<br />

Wissenschaftler veröffentlichen<br />

d<strong>an</strong>n die <strong>Tierversuche</strong><br />

<strong>in</strong> Fachzeitschriften - wobei die<br />

<strong>Tierversuche</strong> oft von den Herstellern<br />

der getesteten Produkte<br />

gesponsort werden, z.B. über firmeneigene<br />

Stiftungen. Die publizierten<br />

<strong>Tierversuche</strong> wiederum<br />

sollen dem getesteten Produkt zu<br />

Bek<strong>an</strong>ntheit und Glaubwürdigkeit<br />

verhelfen und dem Hersteller zu<br />

mehr Umsatz.<br />

An der Düsseldorfer Universität<br />

(Westdeutsche Kieferkl<strong>in</strong>ik – Polikl<strong>in</strong>ik<br />

<strong>für</strong> zahnärztliche Chirurgie,<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der Tierversuchs<strong>an</strong>lage<br />

des Universitätskl<strong>in</strong>ikums,<br />

Gebäude 22.22) lässt<br />

unter <strong>an</strong>derem die Schweizer Aktiengesellschaft<br />

Straum<strong>an</strong>n Zahnimpl<strong>an</strong>tate<br />

<strong>in</strong> grausamen <strong>Tierversuche</strong>n<br />

testen.<br />

In der Praxis sieht das zum Beispiel<br />

so aus: Im Jahr 2006 kündigt<br />

die Schweizer Straum<strong>an</strong>n AG <strong>an</strong>,<br />

im Jahr 2007 ihr neues Zahnimpl<strong>an</strong>tat<br />

SLActive® (seit 2005 im<br />

H<strong>an</strong>del) überall <strong>in</strong> der Welt zur<br />

St<strong>an</strong>dardoption <strong>für</strong> Patienten zu<br />

machen, d.h., es müssen viele<br />

Zahnärzte überzeugt werden, ihren<br />

Patienten das relativ teure Zahnimpl<strong>an</strong>tat<br />

SLActive® e<strong>in</strong>zusetzen;<br />

das ältere konventionelle Straum<strong>an</strong>n-Impl<strong>an</strong>tat<br />

SLA® ist im Vergleich<br />

preiswerter. Außerdem ist<br />

da noch die Konkurrenz – der<br />

Markt <strong>für</strong> Dentalimpl<strong>an</strong>tate ist milliardenschwer<br />

und stark umkämpft.<br />

Also muss Werbung her, <strong>in</strong><br />

wissenschaftlicher Form, denn<br />

Zahnärzte lesen Fachzeitschriften.<br />

Prompt veröffentlichen die Düsseldorfer<br />

Experimentatoren im Jahr<br />

2007 fünf tierexperimentelle Studien<br />

<strong>an</strong> <strong>Hunden</strong> und „belegen“<br />

damit die Vorzüge des neuen<br />

Straum<strong>an</strong>n-Impl<strong>an</strong>tats SLActive®,<br />

z.B. dessen bessere Knochene<strong>in</strong>heilung.<br />

Alle<strong>in</strong> <strong>für</strong> diese fünf Publikationen<br />

im Jahr 2007 müssen fast<br />

40 Hunde sterben: 31 Beagles und<br />

acht Foxhounds. Später folgen<br />

noch Versuche, die die Überlegenheit<br />

des Straum<strong>an</strong>n-Impl<strong>an</strong>tats<br />

gegenüber Produkten der Konkurrenz<br />

„belegen“ sollen – auch da<strong>für</strong><br />

werden Hunde getötet.<br />

Wenn Sie selber sich schon e<strong>in</strong>mal<br />

e<strong>in</strong>en Zahn ziehen lassen mussten<br />

und erfahren haben, wie schmerz-<br />

3/2011<br />

haft das h<strong>in</strong>terher se<strong>in</strong> k<strong>an</strong>n, d<strong>an</strong>n<br />

wissen Sie, was die Hunde erleiden<br />

mussten, denen jeweils 16 – 20<br />

Zähne auf e<strong>in</strong>mal gezogen wurden,<br />

bevor sie <strong>für</strong> Schweizer Firmen<strong>in</strong>teressen<br />

getötet wurden und immer<br />

noch gequält und getötet<br />

werden, denn die Düsseldorfer<br />

Tierversuchsserie <strong>für</strong> die Straum<strong>an</strong>n<br />

AG und die Schweizer Firma<br />

Geistlich Biomaterials, die Knochenersatz-Materialien<br />

testen<br />

lässt, gehen bis heute weiter! Beispiele<br />

<strong>für</strong> diese grausamen <strong>Tierversuche</strong><br />

<strong>an</strong> <strong>Hunden</strong>:<br />

(2007) 12 Beagles (STRAUMANN<br />

AG): Die Experimentatoren ziehen<br />

jedem Beagle (Alter 12 bis 15 Monate)<br />

<strong>in</strong>sgesamt 20 Zähne im<br />

Ober- und Unterkiefer. Nach e<strong>in</strong>er<br />

dreimonatigen Heilungsphase bohren<br />

die Experimentatoren jedem<br />

Hund <strong>in</strong>sgesamt 16 st<strong>an</strong>dardisierte<br />

Löcher (4 x 3 x 3 mm) <strong>in</strong> den<br />

Ober- und Unterkiefer. Anschließend<br />

werden bei jedem Hund <strong>in</strong><br />

die Löcher der zuvor gezogenen<br />

Zähne <strong>in</strong>sgesamt 16 Schraubenimpl<strong>an</strong>tate<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, entweder<br />

das konventionelle Straum<strong>an</strong>n-<br />

Impl<strong>an</strong>tat SLA® oder das neue<br />

SLActive®. 1, 2, 4 und 8 Wochen<br />

nach dieser Operation werden jeweils<br />

drei Hunde durch Überdosis<br />

e<strong>in</strong>es Barbiturats getötet, um die<br />

Kiefer gewebekundlich<br />

zu untersuchen.<br />

(2008) 8 Beagles (GEISTLICH<br />

BIOMATERIALS): Die Experimentatoren<br />

ziehen jedem Beagle (Alter<br />

14 bis 18 Monate) 20 Zähne und<br />

bohren ihnen d<strong>an</strong>ach 12 st<strong>an</strong>dardisierte<br />

Löcher <strong>in</strong> die Kieferknochen.<br />

Nach e<strong>in</strong>er Heilungszeit fügen die<br />

Experimentatoren <strong>in</strong> die gebohrten<br />

Knochendefekte entweder e<strong>in</strong>en<br />

Knochenersatzstoff <strong>in</strong> gekörnter<br />

Form oder <strong>in</strong> Blockform e<strong>in</strong>. Der<br />

Knochenersatz <strong>in</strong> Blockform wird<br />

mit e<strong>in</strong>er Tit<strong>an</strong>-Schraube im Hundekiefer<br />

befestigt. Beide Knochen-<br />

Wer nicht davor zurückschreckt, <strong>Tierversuche</strong> zu machen,<br />

der wird auch nicht zögern, darüber Lügen zu verbreiten. George Bernhard Shaw


ersatz-Produkte (Geistlich Biomaterials)<br />

s<strong>in</strong>d mit Wachstumsfaktoren<br />

beschichtet. E<strong>in</strong>e Membr<strong>an</strong><br />

(Geistlich Biomaterials) wird über<br />

die Defektbereiche gelegt. Nach 3<br />

und 8 Wochen werden jeweils vier<br />

Hunde getötet, d<strong>an</strong>n die Kieferknochen<br />

herausgeschnitten und<br />

Gewebeproben untersucht.<br />

(2009) 8 Foxhounds (GEISTLICH<br />

BIOMATERIALS): Die Experimentatoren<br />

ziehen jedem Foxhound (Alter<br />

nicht gen<strong>an</strong>nt) 16 Zähne. Nach<br />

e<strong>in</strong>er dreimonatigen Heilungsphase<br />

sägen die Experimentatoren e<strong>in</strong> 40<br />

mm l<strong>an</strong>ges und 3 mm dickes Knochenstück<br />

aus den Kieferknochen<br />

der Hunde. Die künstlichen Knochendefekte<br />

werden mit e<strong>in</strong>em<br />

experimentell gehärteten Knochenblock<br />

aus R<strong>in</strong>derknochen<br />

(Geistlich Biomaterials) oder eigenen<br />

Knochenstücken des Hundes<br />

von der jeweils <strong>an</strong>deren Kieferseite<br />

aufgefüllt. Die Materialien werden<br />

mit je e<strong>in</strong>er Tit<strong>an</strong>impl<strong>an</strong>tatschraube<br />

und e<strong>in</strong>er Knochenschraube<br />

befestigt. In den folgenden Wochen<br />

kommt es bei sechs Blöcken<br />

zu schwerwiegenden, schmerzhaften<br />

Entzündungen bei den <strong>Hunden</strong>,<br />

sodass die Materialien entfernt<br />

werden müssen. Nach drei Monaten<br />

werden die Hunde erneut operiert,<br />

die Schrauben entfernt und<br />

Zahnimpl<strong>an</strong>tate e<strong>in</strong>gesetzt. Drei<br />

Monate nach der letzten Operation<br />

werden die Hunde durch Überdosis<br />

e<strong>in</strong>es Barbiturats getötet. Anschließend<br />

werden die Foxhounds<br />

geköpft, die Kiefer herausgeschnitten<br />

und untersucht.<br />

(2010) 12 Foxhounds (STRAU-<br />

MANN AG): Die Experimentatoren<br />

ziehen jedem Foxhound (Alter zwei<br />

Jahre) 20 Zähne (10 im Oberkiefer,<br />

10 im Unterkiefer) und bohren<br />

nach drei Monaten Heilungsphase<br />

jedem Hund acht Löcher (4 x 2 x 3<br />

mm) <strong>in</strong> die Kieferknochen (vier <strong>in</strong><br />

den Oberkiefer, vier <strong>in</strong> den Unterkiefer).<br />

D<strong>an</strong>ach setzen die Experimentatoren<br />

den <strong>Hunden</strong> acht Impl<strong>an</strong>tate<br />

e<strong>in</strong>, vier von STRAUMANN<br />

und vier Impl<strong>an</strong>tate des Konkurrenten<br />

BIOMET 3i. Nach 2 und 8<br />

Wochen werden jeweils sechs Foxhounds<br />

durch Überdosis e<strong>in</strong>es Barbiturats<br />

getötet, die Kiefer herausgesägt<br />

und Gewebeproben untersucht.<br />

(2010) 12 Foxhounds (STRAU-<br />

MANN AG): Die Experimentatoren<br />

ziehen jedem Foxhound (Alter 20<br />

bis 26 Monate) 20 Zähne. Nach<br />

drei Monaten bohren sie <strong>in</strong> die<br />

Kieferknochen der Hunde Löcher<br />

von unterschiedlicher Größe. Nach<br />

vier Wochen werden die Fox-<br />

hounds erneut operiert: Jeder<br />

Hund bekommt acht Zahnimpl<strong>an</strong>tate,<br />

die <strong>an</strong> den Stellen <strong>in</strong> den<br />

Knochen geschraubt werden, wo<br />

vier Wochen vorher die Löcher <strong>in</strong><br />

den Knochen gebohrt wurden.<br />

Nach 2 und 8 Wochen werden jeweils<br />

sechs Foxhounds durch<br />

Überdosis e<strong>in</strong>es Barbiturats getötet,<br />

die Kiefer herausgeschnitten<br />

und untersucht.<br />

E<strong>in</strong> Hund ist ke<strong>in</strong> Mensch – E<strong>in</strong><br />

Mensch ist ke<strong>in</strong> Hund<br />

Die Düsseldorfer Experimentatoren<br />

Schwarz et al. selbst nennen <strong>in</strong><br />

ihren eigenen Publikationen Gründe<br />

<strong>für</strong> die Nicht-Übertragbarkeit<br />

von <strong>Tierversuche</strong>n <strong>an</strong> <strong>Hunden</strong> auf<br />

die kl<strong>in</strong>ische Situation beim Menschen,<br />

was sie nicht h<strong>in</strong>dert, weitere<br />

<strong>Tierversuche</strong> <strong>an</strong> <strong>Hunden</strong><br />

durchzuführen.<br />

<strong>Tierversuche</strong> s<strong>in</strong>d schlechte Wissenschaft,<br />

denn<br />

- der Knochenstoffwechsel bei<br />

Hund und Mensch ist <strong>an</strong>ders, weil<br />

die Umw<strong>an</strong>dlungsrate des Knochenheilungsprozesses<br />

beim Hund<br />

etwa viermal schneller abläuft als<br />

beim Menschen;<br />

- akute Defekte, wie das Bohren<br />

künstlicher Löcher im Kieferknochen<br />

(Dehiszenzdefekte), haben<br />

e<strong>in</strong>e Tendenz zur Spont<strong>an</strong>heilung –<br />

unabhängig vom <strong>an</strong>geblich stark<br />

wachstumsfördernden Effekt auf<br />

Knochen und Gewebe, den das<br />

Straum<strong>an</strong>n-Zahnimpl<strong>an</strong>tat SLActive®<br />

bewirken soll;<br />

- der durch chronisch-entzündliche<br />

Parodontalerkr<strong>an</strong>kungen geschädigte<br />

Kieferknochen des Menschen<br />

zeigt e<strong>in</strong> <strong>an</strong>deres Heilverhalten als<br />

der künstlich verletzte, gesunde<br />

Kieferknochen e<strong>in</strong>es Hundes (die <strong>in</strong><br />

den Hundekiefer gebohrten Löcher<br />

– Dehiszenzdefekte - sollen Knochenschäden<br />

im menschlichen Kieferknochen<br />

simulieren);<br />

- der Hundekiefer ist viel kompakter<br />

als der Kieferknochen des Menschen,<br />

und die Zähne des Hundes<br />

unterliegen durch ihre Form und<br />

der Form des Zahnbogens <strong>an</strong>deren<br />

Belastungen als beim Menschen.<br />

Diese und weitere <strong>Tierversuche</strong><br />

s<strong>in</strong>d nachzulesen unter<br />

www.argus-gegen-tierversuche.de<br />

- mit Quellen<strong>an</strong>gaben, H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen<br />

und Protestadressen!<br />

Als Geme<strong>in</strong>schaftsprojekt werden<br />

Argus! Kompromisslos gegen <strong>Tierversuche</strong><br />

e.V. und PAKT e.V. weitere<br />

<strong>Tierversuche</strong>, Firmennamen<br />

und Sponsor<strong>in</strong>g <strong>an</strong> der Universität<br />

Düsseldorf veröffentlichen.<br />

Elke Mertens<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Arbeitskreis</strong> hum<strong>an</strong>er Tierschutz e.V.<br />

L<strong>in</strong>nenstraße 5 A<br />

97723 Oberthulba-Fr<strong>an</strong>kenbrunn<br />

Redaktion „AK/PAKT-aktuell“:<br />

Rol<strong>an</strong>d Dunkel<br />

Tel.: 09736 751552<br />

E-mail: <strong>in</strong>fo@arbeitskreis-tierschutz.de<br />

Internet:<br />

www.arbeitskreis-tierschutz.de<br />

1. Vors.: Ulrich Dittm<strong>an</strong>n<br />

Tel.: 06361 3375<br />

E-mail: ulrich.dittm<strong>an</strong>n-arbeitskreis-<br />

tierschutz@web.de<br />

B<strong>an</strong>kverb<strong>in</strong>dung:<br />

Kto. Nr.: 1811 11 857<br />

BLZ: 760 100 85<br />

Postb<strong>an</strong>k Nürnberg<br />

IBAN Nr.:<br />

DE92 760100850181111857<br />

BIC: PBNKDEFF<br />

Der <strong>Arbeitskreis</strong> ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>getragener,<br />

geme<strong>in</strong>nütziger und steuerbegünstigter<br />

Vere<strong>in</strong>. Spenden s<strong>in</strong>d steuerlich absetzbar.<br />

Mitgliedsbeitrag: 24,00 €/ Jahr.<br />

<strong>Politischer</strong> <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>in</strong><br />

Europa PAKT e.V.<br />

Eduard-Schloem<strong>an</strong>n-Str. 33<br />

c/o Guhde<br />

40237 Düsseldorf<br />

Internet: www.paktev.de<br />

1. Vors.: Elisabeth Petras<br />

Ebeersreye 58, 22159 Hamburg<br />

Tel.: 0178-4702016<br />

E-Mail: petras@paktev.de<br />

B<strong>an</strong>kverb<strong>in</strong>dung:<br />

Kto. Nr.: 350 561<br />

BLZ: 37050198<br />

Sparkasse Köln/Bonn<br />

PAKT ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>getragener Vere<strong>in</strong>, geme<strong>in</strong>nützig<br />

und als besonders förderungswürdig<br />

<strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt.<br />

Für unverl<strong>an</strong>gt e<strong>in</strong>ges<strong>an</strong>dte Texte, Fotos<br />

und Datenträger k<strong>an</strong>n ke<strong>in</strong>e Haftung übernommen<br />

werden.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben<br />

nicht unbed<strong>in</strong>gt die Me<strong>in</strong>ung der Redaktion<br />

wieder.


Liebe Mitstreiter_<strong>in</strong>nen,<br />

die Diskussion über die Art und Weise von Tierhaltung<br />

<strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d ist im vollen G<strong>an</strong>ge.<br />

Sowohl auf Bundesebene als auch <strong>in</strong> Niedersachsen,<br />

der Hochburg der <strong>in</strong>dustriellen Geflügelhaltung<br />

hat m<strong>an</strong> den H<strong>an</strong>dlungsbedarf erk<strong>an</strong>nt, erstellt<br />

e<strong>in</strong>en "Tierschutzpl<strong>an</strong>" (Niedersachsen) und<br />

beg<strong>in</strong>nt, wenigstens e<strong>in</strong>ige der viel kritisierten<br />

Tierhaltungssysteme zu reglementieren. Inwieweit<br />

sich jedoch <strong>für</strong> die Tiere wirklich etwas zum Besseren<br />

verändert, ist ungewiss. Wir mischten uns <strong>in</strong><br />

die Diskussion sowohl <strong>in</strong> den Medien, als auch<br />

durch Stellungnahmen gegenüber den M<strong>in</strong>isterien<br />

e<strong>in</strong>. Darüber h<strong>in</strong>aus bemühen wir uns <strong>in</strong>tensiv um<br />

e<strong>in</strong>en Austausch mit <strong>an</strong>deren Vere<strong>in</strong>en und Verbänden<br />

- besonders auch durch die Initiierung und<br />

Unterstützung von Fachbündnissen und fachlichen<br />

Austausch.<br />

Das L<strong>an</strong>dwirtschaftsm<strong>in</strong>isterium erstellte "Eckpunkte"<br />

zur K<strong>an</strong><strong>in</strong>chenhaltung, die zwar Verbesserungen<br />

vorsehen, aber leider bisl<strong>an</strong>g ke<strong>in</strong>esfalls<br />

als artgerecht zu bezeichnen s<strong>in</strong>d. Sie sehen unter<br />

<strong>an</strong>derem weiterh<strong>in</strong> "perforierten" Boden <strong>für</strong> die<br />

Tiere vor und negieren ihr Gruppenverhalten, ihr<br />

Bewegungsbedürfnis, ihr Bedürfnis nach Dunkelheit<br />

<strong>in</strong> der Nacht und weitere wichtige Faktoren.<br />

Wir Verbände erstellten je eigene Stellungnahmen<br />

(unsere erfolgte geme<strong>in</strong>sam mit dem Vere<strong>in</strong> "Tier<br />

und Mensch e. V.", wobei Tierärzt<strong>in</strong> Kar<strong>in</strong> Ulich<br />

und Dr. Christ<strong>in</strong>a Sult<strong>an</strong> mich kräftig unterstützen),<br />

die Vere<strong>in</strong>e kommunizierten aber offen mite<strong>in</strong><strong>an</strong>der,<br />

was zu Verbesserung der Kompetenz,<br />

der Reflektion und auch der Solidarität im geme<strong>in</strong>samen<br />

Auftreten führt. Das Tierschutzbündnis<br />

„K<strong>an</strong><strong>in</strong>chenmast, ne<strong>in</strong> d<strong>an</strong>ke“ mit ca. 30 Verbänden,<br />

das vom "Deutschen Tierschutzbüro" geleitet<br />

wird und welchem auch PAKT <strong>an</strong>gehört, gab ebenfalls<br />

e<strong>in</strong>e Stellungnahme ab.<br />

"Kle<strong>in</strong>gruppenhaltung": Enttäuscht s<strong>in</strong>d wir über<br />

die Entscheidung der Bundesregierung, die Haltung<br />

von Legehennen <strong>in</strong> Großgruppenkäfigen bis<br />

zum Jahre 2035 als "Überg<strong>an</strong>gsfrist" zu erlauben.<br />

Wir hatten uns - ebenso wie auch <strong>an</strong>dere Verbände<br />

- entschieden dagegen ausgesprochen und dies<br />

auch schlüssig begründet. Nun hoffen wir auf Ablehnung<br />

der Vorlage durch den Bundesrat, denn<br />

e<strong>in</strong>e so l<strong>an</strong>ge Festlegung umstrittener Verhältnisse<br />

ist sicher nicht im S<strong>in</strong>ne des umzusetzenden Urteils<br />

des Bundesverfassungsgerichtes! Es k<strong>an</strong>n<br />

sicher nicht schaden, L<strong>an</strong>despolitiker zur Ablehnung<br />

dieser l<strong>an</strong>gen Frist im Bundesrat aufzufordern.<br />

Zoonosen: Auch die Seuchenpolitik beschäftigte<br />

uns erneut, denn neuerd<strong>in</strong>gs wird g<strong>an</strong>z selbstverständlich<br />

auch bei niedrig pathogenen Viren grausam<br />

mit CO2 jeweils der g<strong>an</strong>ze Tierbest<strong>an</strong>d "gekeult"<br />

- wobei m<strong>an</strong> aber ca. 95% der Betriebe, die<br />

Stallhaltungen - kaum testet, obgleich auch dort<br />

nachweislich immer wieder Grippeviren auftreten.<br />

Diese Regelung ist nicht nur grausam und negiert<br />

die Würde des Tieres (vgl. den gleichnamigen Artikel<br />

von W. M. Jores), sondern auch unverhältnismäßig,<br />

ungerecht und uns<strong>in</strong>nig aus Sicht der Seuchenprävention.<br />

In dieser Sache schrieb ich viele<br />

Leserbriefe und gab Informationen <strong>an</strong> Verbände,<br />

Politiker und Medien weiter (vgl. dazu me<strong>in</strong> Bericht<br />

zu Zoonosen). Diese Thematik werde ich weiter<br />

bearbeiten, weil ich sie <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Schlüsselthema<br />

halte.<br />

Stadttauben: Auch Taubenschützer aus Hamburg<br />

traten <strong>an</strong> mich her<strong>an</strong>, denn Fütterungsverbot,<br />

hungernde Tiere und Anfe<strong>in</strong>dungen belasten sie<br />

schwer. Hier werde ich mich <strong>in</strong> nächster Zeit verstärkt<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Ziel ist e<strong>in</strong>e Aufhebung des Verbotes<br />

- und Taubenschläge zum Ei-Austausch <strong>in</strong><br />

Hamburg.<br />

<strong>Tierversuche</strong>: Elke Mertens hat <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong>tensive<br />

Recherchen zu den H<strong>in</strong>tergründen zu <strong>Tierversuche</strong>n<br />

betrieben. Geht es wirklich um den Menschen<br />

- oder um g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>dere Interessen? E<strong>in</strong>ige<br />

der Ergebnisse f<strong>in</strong>den Sie unten <strong>in</strong> ihrem Bericht.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus nahm ich <strong>für</strong> PAKT wieder <strong>an</strong><br />

Fachver<strong>an</strong>staltungen - diesmal zu den Themen<br />

Qualzucht (org<strong>an</strong>isiert von der Partei der "Grünen",<br />

Berl<strong>in</strong>), "Zoonosen" (Axel-Spr<strong>in</strong>ger-Verlag,<br />

Berl<strong>in</strong>) und e<strong>in</strong>er Tagung zum Thema "Fleisch<br />

essen. Das gesellschaftliche Mensch-Tier-<br />

Verhältnis und die Bedeutung von Fleisch."<br />

der "Group for Society <strong>an</strong>d Animals Studies (GSA)<br />

des Instituts <strong>für</strong> Soziologie der Uni Hamburg teil.<br />

Auf letzter referierte unser Gründungsmitglied Dr.<br />

Renate Brucker zum Thema: "Der carnivore Bias <strong>in</strong><br />

den Sozialwissenschaften". Sie zeigte <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von<br />

Beispielen auf, wie Sozialwissenschaftler das ihnen<br />

un<strong>an</strong>genehme Thema "Fleisch" ausblenden und<br />

zum Beispiel <strong>in</strong> Biografien von Vegetariern nicht<br />

erwähnen oder mit fragwürdigen Motiven h<strong>in</strong>terlegen.<br />

Die Überarbeitung des PAKT-Flyers durch Wilfrid<br />

Maximili<strong>an</strong> Jores ist bis auf den Druck abgeschlossen.<br />

Er wird bald erhältlich se<strong>in</strong>. Unser Sorgenk<strong>in</strong>d<br />

ist leider immer noch die Homepage von PAKT.<br />

Aufgrund der <strong>für</strong> uns alle sehr schweren Bedienbarkeit<br />

erstellt Patricia nun e<strong>in</strong>e g<strong>an</strong>z neue Internetseite<br />

- doch das braucht Zeit. Wir bitten daher<br />

<strong>in</strong> dieser Sache noch um Geduld - oder Mithilfe,<br />

falls möglich.<br />

Anmerkung der Redaktion: Nachfolgendes gilt nur<br />

<strong>für</strong> PAKT-Mitglieder!<br />

PAKT-Aktuell wird es im neuen Jahr aus Kostengründen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Form geben. Wir schätzen<br />

den "<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>für</strong> hum<strong>an</strong>en Tierschutz" und der<br />

geme<strong>in</strong>same Rundbrief gefällt auch uns gut. Für<br />

die von Herrn Dittm<strong>an</strong>n und Herrn Dunkel geleistete<br />

Arbeit und gute Zusammenarbeit s<strong>in</strong>d wir<br />

d<strong>an</strong>kbar. Dennoch wollen wir im neuen Jahr mit<br />

e<strong>in</strong>em eigenen Rundbrief starten. Dies macht uns<br />

mehr Arbeit - wird aber <strong>für</strong> PAKT erheblich günstiger.<br />

Die Zeitschrift "Freiheit <strong>für</strong> Tiere" wird von e<strong>in</strong>igen<br />

Mitgliedern sehr geschätzt, von <strong>an</strong>deren kaum<br />

gelesen. Wir bitten alle, die diese Zeitschrift weiter<br />

beziehen möchten, diese beim Verlag "Das Brennglas"<br />

zu abonnieren. Bitte haben Sie <strong>für</strong> diese<br />

Maßnahme Verständnis.<br />

Es grüßt Sie/Euch alle herzlich<br />

Elisabeth Petras


Über die Würde der Tiere<br />

Dem Begriff der „Würde“ begegnen<br />

wir nicht oft. Am meisten vielleicht<br />

noch <strong>in</strong> der Formulierung „Das ist<br />

unter me<strong>in</strong>er Würde“, wenn jem<strong>an</strong>d<br />

e<strong>in</strong>en Auftrag ablehnen will,<br />

der mit se<strong>in</strong>er Gerechtigkeitsvorstellung,<br />

se<strong>in</strong>em moralischen Anspruch<br />

nicht vere<strong>in</strong>bar ist. Der<br />

politisch Interessierte er<strong>in</strong>nert sich<br />

bei diesem Begriff <strong>an</strong> das Grundgesetz<br />

der Bundesrepublik<br />

Deutschl<strong>an</strong>d, deren Artikel 1 lautet:<br />

“Die Würde des Menschen ist<br />

un<strong>an</strong>tastbar“, e<strong>in</strong>e Feststellung,<br />

die wie e<strong>in</strong> Bollwerk gegen allerlei<br />

Menschensch<strong>in</strong>derei <strong>an</strong> den Anf<strong>an</strong>g<br />

unseres politischen Neu<strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs<br />

nach Krieg und Nazityr<strong>an</strong>nei gesetzt<br />

worden ist und uns e<strong>in</strong> <strong>in</strong>neres<br />

wieder Aufrichten nach Mord<br />

und Totschlag ermöglicht hat. Der<br />

Satz von der Un<strong>an</strong>tastbarkeit der<br />

menschlichen Würde vermittelt<br />

Trost, Hoffnung und Zuversicht<br />

<strong>an</strong>gesichts der furchtbaren Bilder<br />

menschlicher Herabwürdigung, die<br />

wir aus der jüngeren Geschichte,<br />

leider bis <strong>in</strong> unsere Tage kennen!<br />

Die Überzeugung, dass ke<strong>in</strong>e Gewalt<br />

und Erniedrigung, ke<strong>in</strong>e Folter<br />

und ke<strong>in</strong>e Verfolgung die Würde<br />

des Menschen, gleichgültig welcher<br />

Nationalität, welchen Glaubens,<br />

welcher Rasse auch immer er se<strong>in</strong><br />

mag, zerstören k<strong>an</strong>n, hat sich uns<br />

e<strong>in</strong>geprägt! Das zu verstehen, fällt<br />

m<strong>an</strong>chmal schwer, wenn Menschen<br />

ihre Würde durch eigenes Fehlverhalten<br />

verdunkeln, wie etwa der<br />

Norweger, der zuerst das Regierungsviertel<br />

der Hauptstadt Oslo<br />

zerbombt und <strong>an</strong>schließend 69<br />

arglose Jugendliche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ferienlager<br />

erschießt. Oder der Mörder<br />

e<strong>in</strong>es entführten K<strong>in</strong>des, mit<br />

dessen Hilfe er dessen wohlhabenden<br />

Vater erpressen wollte. Dieser<br />

Vorfall ist sogar e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>drucksvolles<br />

Beispiel <strong>für</strong> die Gültigkeit des Artikels<br />

1 Grundgesetz, weil e<strong>in</strong> Gericht<br />

diesem M<strong>an</strong>n trotz se<strong>in</strong>er<br />

Schuld e<strong>in</strong> erhebliches Schmerzensgeld<br />

zugebilligt hat, um die<br />

ihm während der Vernehmung von<br />

der Polizei gesetzwidrig <strong>an</strong>gedrohte<br />

Folter abzugelten. An diesem<br />

Beispiel k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> erkennen, dass<br />

der Mensch zwar selbst se<strong>in</strong>e Würde<br />

durch Unrecht und Verbrechen<br />

<strong>in</strong> Frage stellen k<strong>an</strong>n, dass aber<br />

selbst Unrecht und Verbrechen die<br />

Würde dieses Menschen gegenüber<br />

der menschlichen Geme<strong>in</strong>schaft<br />

nicht <strong>an</strong>tasten k<strong>an</strong>n.<br />

Wer nun als Bürger dieses Staates<br />

e<strong>in</strong>en Blick <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e der sattsam<br />

bek<strong>an</strong>nten Tierfabriken tun k<strong>an</strong>n,<br />

<strong>in</strong> denen R<strong>in</strong>der, Schwe<strong>in</strong>e oder<br />

Geflügel von Geburt <strong>an</strong> <strong>in</strong> trostlo-<br />

ser Enge so gehalten werden, dass<br />

e<strong>in</strong> tiergemäßes Leben im Tageslicht<br />

und ohne Schmerz nicht mehr<br />

möglich ist, Tiere – wohlverst<strong>an</strong>den,<br />

- die sich ke<strong>in</strong>es Fehlverhaltens<br />

schuldig gemacht haben, sondern<br />

deren e<strong>in</strong>ziger Lebenszweck<br />

der Tod <strong>für</strong> die Ernährung des<br />

Menschen ist, muss sich die Frage<br />

stellen, ob der Begriff der Würde<br />

<strong>an</strong>gesichts e<strong>in</strong>es solchen unwürdigen<br />

Lebens nicht e<strong>in</strong>e brennende<br />

Aktualität erhält! Deshalb soll unsere<br />

Frage lauten: Wie verhält es<br />

sich mit der Würde der Tiere? Haben<br />

Tiere e<strong>in</strong>e Würde, die vielleicht<br />

auch un<strong>an</strong>tastbar ist? Und wer ist<br />

<strong>für</strong> e<strong>in</strong>e solche Würde, wenn es sie<br />

gibt, haftbar?<br />

Wenn wir nach der Würde des<br />

Menschen fragen, wie sie <strong>in</strong> der<br />

Verfassung geme<strong>in</strong>t ist, so ist es<br />

selbstverständlich, dass sie unabhängig<br />

ist von Alter und Verdienst,<br />

von Reichtum oder Armut, von<br />

Gesundheit oder H<strong>in</strong>fälligkeit, von<br />

Sprache oder Ethnie (Rasse), von<br />

Nationalität oder Stammeszugehörigkeit.<br />

Die Würde des Menschen<br />

beg<strong>in</strong>nt – das zeigt das R<strong>in</strong>gen um<br />

die pränatale Impl<strong>an</strong>tation befruchteter<br />

Eizellen! – mit dem Leben<br />

<strong>in</strong> der Eizelle durch die Vere<strong>in</strong>igung<br />

von weiblicher und männlicher<br />

Zelle. Das heißt: Die Würde<br />

des Menschen ist e<strong>in</strong>e Frucht des<br />

Lebens, e<strong>in</strong>e Folge der Schöpfung,<br />

ist dem Geschöpf mit Beg<strong>in</strong>n se<strong>in</strong>es<br />

Lebens unverlierbar e<strong>in</strong>gepfl<strong>an</strong>zt!<br />

Ebenso ist es bei den Tieren, mit<br />

dem großen Unterschied, dass<br />

Tiere nicht sündigen, nicht ihre<br />

Unschuld verlieren können, weil sie<br />

immer ihrer Natur folgen. Sie wissen<br />

nichts von ihrer Würde, aber<br />

sie können Schmerzen empf<strong>in</strong>den,<br />

Angst haben und leiden! Wer sich<br />

schon e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong>tensiv mit Tieren<br />

befasst hat, weiß dass Tiere mit<br />

uns Menschen kommunizieren und<br />

uns von ihrer Würde überzeugen<br />

können. Haben Sie schon e<strong>in</strong>mal<br />

Ihrem Hund, Ihrer Katze oder e<strong>in</strong>em<br />

R<strong>in</strong>d <strong>in</strong>tensiv <strong>in</strong> die Augen<br />

geschaut? D<strong>an</strong>n haben Sie auch<br />

etwas dar<strong>in</strong> gelesen, etwas gehört,<br />

was dieses Tier Ihnen sagen wollte!<br />

Solche Blicke können unvergesslich<br />

se<strong>in</strong> und sie berichten uns<br />

von der Seele, das ist: von der<br />

Würde dieser Tiere! Das hat auch<br />

der Papst Joh<strong>an</strong>nes XXIII. geme<strong>in</strong>t,<br />

als er davon schrieb, dass<br />

die Tiere e<strong>in</strong>e Seele haben wie alle<br />

lebenden Kreaturen. Und das ist<br />

die unverletzliche Würde der Tiere,<br />

von der sie nichts wissen und die<br />

ihnen auch nicht durch noch so<br />

viele Quälereien und Erniedrigungen<br />

genommen werden k<strong>an</strong>n. Und<br />

das ist etwas, was wir Menschen<br />

mit den Tieren geme<strong>in</strong>sam haben,<br />

was uns seit Beg<strong>in</strong>n des Lebens<br />

auf dieser Erde <strong>in</strong> die e<strong>in</strong>e Welt,<br />

nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Umwelt, sondern <strong>in</strong><br />

die Mitwelt zusammenb<strong>in</strong>det. Das<br />

Privileg des Menschen ist se<strong>in</strong>e<br />

Vernunft, die ihn <strong>in</strong> die Lage versetzt,<br />

Gut und Böse zu unterscheiden.<br />

Dieses Privileg ist allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch e<strong>in</strong>e Belastung, e<strong>in</strong>e Last,<br />

e<strong>in</strong>e Ver<strong>an</strong>twortung, die uns im<br />

Unterschied zu den Tieren h<strong>in</strong>zugegeben<br />

ist!<br />

Die Würde ist uns – Menschen und<br />

Tieren – e<strong>in</strong>fach durch das, was<br />

wir "Leben" nennen, gegeben, ohne<br />

dass wir gefragt werden, un<strong>an</strong>tastbar<br />

und dauerhaft. Mit dem<br />

großen Unterschied, dass die Würde<br />

des Menschen durch ihn selbst<br />

verletzt, wenn auch nicht ausgelöscht<br />

werden k<strong>an</strong>n.<br />

Die Würde der Tiere ist überhaupt<br />

nicht auslöschbar, weil sie der<br />

Grund und Boden s<strong>in</strong>d, auf dem<br />

wir Menschen stehen, gleichgültig<br />

ob sie auf der Weide stehen oder<br />

im Schlachthof am Haken hängen!<br />

Wir bleiben <strong>in</strong> ihrer Schuld und<br />

nicht nur ideell, sondern g<strong>an</strong>z materiell!<br />

Das ist die Krönung der<br />

Würde der Tiere.<br />

Nun wird der E<strong>in</strong>w<strong>an</strong>d kommen,<br />

dass es Tiere gibt, die wir nicht als<br />

unsere Stütze, sondern als lästig<br />

oder gar schädlich betrachten.<br />

Denken wir nur <strong>an</strong> Mäuse, Ratten<br />

und Mücken! Halt wird da der E<strong>in</strong>w<strong>an</strong>d<br />

kommen: die Mäuse s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />

Schutzschild <strong>für</strong> die Menschheit,<br />

weil sie zu Tausenden als Versuchstiere<br />

<strong>in</strong> der Wissenschaft und<br />

der Industrie ihr Leben <strong>für</strong> die Sicherheit<br />

der Menschen lassen!<br />

Welch e<strong>in</strong> furchtbares, belastendes<br />

Faktum <strong>für</strong> die Würde des Menschen,<br />

sich durch die – meist qualvolle<br />

Existenz -, durch den Tod<br />

tausender, ja Millionen Tiere schützen<br />

zu lassen! Aber es ist sicher,<br />

dass diese Tiere durch ihr Schicksal<br />

nicht e<strong>in</strong>en Millimeter ihrer<br />

Würde e<strong>in</strong>büßen. Bleibt die Mücke:<br />

erschlagen wir sie nicht bedenkenlos,<br />

wenn sie uns belästigt? Im<br />

Jahre 2000 hatte PAKT e.V. durch<br />

Zusammenschluss von 13 Org<strong>an</strong>isationen<br />

e<strong>in</strong>e Repräsent<strong>an</strong>z auf der<br />

Weltausstellung <strong>in</strong> H<strong>an</strong>nover <strong>für</strong><br />

das Zusammenwirken von Mensch<br />

und Tier <strong>in</strong> dieser Mitwelt geschaffen.<br />

Zur Verdeutlichung dessen,<br />

was wir wollten – und das hatte<br />

auch schon etwas mit der Würde<br />

der Tiere zu tun! – hatten wir e<strong>in</strong>en<br />

Slog<strong>an</strong> entworfen der hieß:


„Der Käfer spricht zum Menschen:<br />

“Nimm bitte De<strong>in</strong>en Fuß zur Seite!“.<br />

Statt e<strong>in</strong>fach den Käfer, der über<br />

unseren Weg krabbelt, zu zertreten,<br />

er<strong>in</strong>nern wir uns der Würde<br />

dieses Tieres und nehmen unseren<br />

Fuß zur Seite! Dass wir die Mücke,<br />

die uns sticht, erschlagen, ist ke<strong>in</strong><br />

Gegenbeweis, sondern folgt dem<br />

Gesetz der Natur, dass jedem das<br />

Recht gibt, den Angreifer abzuwehren!<br />

Dagegen werde ich den<br />

Falter oder die Sp<strong>in</strong>ne, die sich am<br />

Abend <strong>in</strong> me<strong>in</strong> Zimmer verirrt haben,<br />

nicht erschlagen, sondern mit<br />

der H<strong>an</strong>d f<strong>an</strong>gen und durch e<strong>in</strong><br />

geöffnetes Fenster <strong>in</strong> die Nacht<br />

entlassen, weil ich mich geehrt<br />

fühle, dass sie bei mir oder besser<br />

bei me<strong>in</strong>em Licht Schutz gesucht<br />

haben!<br />

Das b<strong>in</strong> ich ihrer Würde schuldig!<br />

Wilfrid Maximili<strong>an</strong> Jores<br />

EHEC, Vogel- und Schwe<strong>in</strong>egrippe: "Prognose <strong>für</strong> die nächste Zoonose"?<br />

Am 13.07.11 f<strong>an</strong>d <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> die<br />

Wissenschaft-Pressekonferenz der<br />

WVP im Spr<strong>in</strong>ger-Haus: "Prognose<br />

<strong>für</strong> die nächste Zoonose" unter<br />

Bezug auf auf Menschen übertragbare<br />

Tierkr<strong>an</strong>kheiten (Zoonosen<br />

wie EHEC und AI/Geflügelgrippe)<br />

statt.<br />

Referenten waren Prof. Klaus<br />

Stark, Robert Koch-Institut (RKI),<br />

Berl<strong>in</strong>, Prof. Mart<strong>in</strong> Groschup, Institut<br />

<strong>für</strong> neue und neuartige Tierseuchenerreger<br />

am Friedrich Loeffler-Institut<br />

(FLI), Insel Riems,<br />

Prof. Georg Baljer, Institut <strong>für</strong> Hygiene<br />

und Infektionskr<strong>an</strong>kheiten<br />

der Tiere, Universität Gießen und<br />

Prof. Christi<strong>an</strong> Drosten, Institut <strong>für</strong><br />

Virologie, Unikl<strong>in</strong>ik Bonn.<br />

Mir wurde auf dieser Ver<strong>an</strong>staltung<br />

erneut klar, wie wichtig unsere<br />

Anwesenheit dabei ist, wie sich im<br />

Folgenden zeigen wird. Zu Beg<strong>in</strong>n<br />

erhielten wir alle e<strong>in</strong>e Broschüre<br />

der Leipniz-Gesellschaft, <strong>in</strong> welcher<br />

Tierseuchen problematisiert, die<br />

Risiken der Intensivtierhaltung<br />

jedoch weitgehend ausgespart<br />

wurden. Nach e<strong>in</strong>führenden Vorträgen,<br />

die aus me<strong>in</strong>er Sicht nicht<br />

viel neues brachten, kam irgendw<strong>an</strong>n<br />

die Frage e<strong>in</strong>es Journalisten<br />

(zum<strong>in</strong>dest denke ich, dass es e<strong>in</strong>er<br />

war): "Was ist mit der Massentierhaltung?".<br />

Dazu zitiere ich hier<br />

s<strong>in</strong>ngemäß e<strong>in</strong>ige aus me<strong>in</strong>er Sicht<br />

unfassbare Aussagen vom Podium,<br />

die von den <strong>an</strong>deren Referenten<br />

h<strong>in</strong>genommen oder bestätigt wurden.<br />

Oft erk<strong>an</strong>nte ich nicht recht,<br />

von wem die Aussage kam:<br />

- Viren und Bakterien wären <strong>in</strong><br />

allen Haltungsformen ungefähr<br />

gleich vorh<strong>an</strong>den,<br />

- Schwe<strong>in</strong>eställe wären so hygienisch,<br />

es kämen dort kaum Erreger<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>... Verbreiten könnten sich<br />

die Erreger dort zwar schnell, aber<br />

sie gel<strong>an</strong>gten ja nicht h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, beim<br />

Geflügel vielleicht - aber nicht <strong>in</strong><br />

die "hygienischen" Schwe<strong>in</strong>eställe...<br />

Dem stellte ich Fakten entgegen:<br />

So waren z. B. zu 92% H1N1-<br />

Antikörper bei Schwe<strong>in</strong>en festgestellt<br />

worden, wie zur Zeit der<br />

"Schwe<strong>in</strong>egrippe" noch auf der<br />

Homepage des FLI nachzulesen<br />

war. MRSA, Lungenschäden treten<br />

<strong>in</strong> hohem Maß auf, wie vielfach<br />

dokumentiert ist. Auf diese D<strong>in</strong>ge<br />

wies ich h<strong>in</strong>. Der Gießener Experte<br />

erklärte mir, Schwe<strong>in</strong>e könnten<br />

ke<strong>in</strong>e Pneumokokken, die normalerweise<br />

<strong>für</strong> Lungenentzündungen<br />

ver<strong>an</strong>twortlich s<strong>in</strong>d, bekommen.<br />

Ich ließ mich belehren, beharrte<br />

aber auf den weiteren, belegbaren<br />

Fakten und führte die Dokumentation<br />

Dr. Herm<strong>an</strong>n Fockes ("Die<br />

Natur schlägt zurück. Antibiotikae<strong>in</strong>satz<br />

<strong>in</strong> der <strong>in</strong>tensiven Nutztierhaltung<br />

und Folgen [...].") zum<br />

Beleg <strong>an</strong>. M<strong>an</strong> bestätigte die aufgezählten<br />

Erreger, behauptete<br />

jedoch, diese kämen auch im Freil<strong>an</strong>d<br />

vor, allerd<strong>in</strong>gs ohne auf das<br />

Ausmaß belegbar (!) e<strong>in</strong>zugehen.<br />

"Und die (Antibiotika-) Resistenzen?"<br />

fragte ich. Resistenzen gebe<br />

es im Freil<strong>an</strong>d wie im Stall, schallte<br />

es mir entgegen. Erst <strong>in</strong> der Abschlussrunde<br />

kam ich noch e<strong>in</strong>mal<br />

dr<strong>an</strong> und fragte, ob Antibiotika-<br />

Resistenzen entstehen könnten,<br />

wenn die Medikamente, z. B. <strong>in</strong><br />

der Biohaltung, gar nicht e<strong>in</strong>gesetzt<br />

würden. Nun wurde zum<strong>in</strong>dest<br />

der Resistenz-Punkt (im Gegensatz<br />

zur vorherigen Behauptung!)<br />

<strong>in</strong> Bezug auf die Bio-<br />

Tierhaltung revidiert, was der Moderator<br />

auch zur Kenntnis nahm.<br />

Solche Logik-Fehler aufzudecken,<br />

ist leider immer wieder nötig, weil<br />

die Vertreter der Agrar<strong>in</strong>dustrie<br />

e<strong>in</strong>en großen E<strong>in</strong>fluss auf das M<strong>in</strong>isterium<br />

ausüben, dem z. B. das<br />

Friedrich-Löffler-Institut untersteht<br />

und zudem weitere Interessenkonflikte<br />

bestehen. An der Negierung<br />

der Erregerhäufigkeit <strong>in</strong> geschlossenen<br />

Schwe<strong>in</strong>eställen wurde unter<br />

<strong>an</strong>derem deutlich, wie eifrig<br />

m<strong>an</strong> bemüht war, die Rolle der<br />

Intensivtierhaltung abzuschwächen,<br />

ohne die Vorteile e<strong>in</strong>er (art-<br />

Wie die Hausfrau, die die Stube<br />

gescheuert hat, Sorge<br />

trägt, dass die Tür zu ist, damit<br />

ja der Hund nicht here<strong>in</strong>komme<br />

und das get<strong>an</strong>e Werk<br />

durch die Spuren se<strong>in</strong>er Pfoten<br />

entstelle, also wachen die<br />

europäischen Denker darüber,<br />

dass ihnen ke<strong>in</strong>e Tiere<br />

<strong>in</strong> der Ethik herumlaufen.<br />

Albert Schweitzer<br />

gemäß durchgeführten!) Freil<strong>an</strong>dhaltung<br />

(Bakterien tötender Sauerstoff<br />

und UV-Licht, Bewegung,<br />

Stressm<strong>in</strong>derung, Immunstimulation,<br />

Individualabst<strong>an</strong>d) überhaupt<br />

zu erwähnen.<br />

Me<strong>in</strong>e weiteren E<strong>in</strong>wände zur Fütterung<br />

bei R<strong>in</strong>dern (Silage begünstigt<br />

EHEC im Gegensatz zu Weidegras)<br />

und zur Mutationswahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

von Viren durch<br />

schnellen Wirtswechsel <strong>in</strong> Massentierhaltung<br />

und me<strong>in</strong>e Frage nach<br />

der (ger<strong>in</strong>gen!) Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

e<strong>in</strong>er schnellen Mutation von ger<strong>in</strong>g<br />

pathogener zu hoch pathogener<br />

Geflügelgrippe - und ob denn<br />

die Keulungen bei harmlosen Viren<br />

wirklich gerechtfertigt wären,<br />

nahm m<strong>an</strong> aus Zeitgründen gar<br />

nicht mehr auf. Immerh<strong>in</strong> aber<br />

hatte ich sie gestellt und vielleicht<br />

Sensibilität geweckt. Im persönlichen<br />

Gespräch h<strong>in</strong>terher wies ich<br />

auf die sehr ungerechten Test-<br />

Vorschriften der Geflügelpestschutzverordnung<br />

h<strong>in</strong>, die ja das<br />

Freil<strong>an</strong>d stark überwachen, Ställe<br />

jedoch fast ungeschoren lassen<br />

und so die Datenlage verzerren.<br />

Die Vertreter des FLI versuchten<br />

abzuwiegeln, ohne aber me<strong>in</strong>e<br />

Aussage mit Fakten zu widerlegen.<br />

Dies alles zeigte mir erneut, wie<br />

sehr nötig die Anwesenheit kritischer<br />

Fragesteller auf solchen Ver<strong>an</strong>staltungen<br />

ist. Medienvertreter<br />

vertrauen <strong>in</strong> der Regel dem „Referenzlabor“,<br />

die Unabhängigkeit<br />

der Wissenschaft wird jedoch<br />

durch die Abhängigkeit von m<strong>in</strong>isterieller<br />

Gunst und den E<strong>in</strong>fluss z.<br />

B. des Zentralverb<strong>an</strong>des der Geflügelwirtschaft<br />

sowie eigene Interessen,<br />

wie z. B. Patente, auf<br />

schwere Proben gestellt, bzw. ist<br />

oft schlicht nicht gegeben. Über<br />

Rückmeldungen freue ich mich wie<br />

immer sehr - auch <strong>in</strong> korrigierender<br />

Weise!<br />

Elisabeth Petras


Liebe Mitglieder,<br />

wir laden Sie zur ordentlichen<br />

Mitgliederversammlung 2011<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Ort: Hotel „Rhöner L<strong>an</strong>d“,<br />

Zum Weißen Kreuz 20,<br />

97723 Oberthulba<br />

(Das Hotel liegt <strong>an</strong> der A 7, Nahe der Ausfahrt<br />

Bad Kiss<strong>in</strong>gen/Oberthulba)<br />

Datum: 29. Okt. 2011<br />

Beg<strong>in</strong>n: 13.00 Uhr<br />

<strong>Arbeitskreis</strong> hum<strong>an</strong>er Tierschutz e.V. Mitgliederversammlung<br />

Ulrich Dittm<strong>an</strong>n/Rol<strong>an</strong>d Dunkel 05.09.2011<br />

Qualvolles Schächten von Tieren - und<br />

sk<strong>an</strong>dalöses Verhalten der zuständigen Staats<strong>an</strong>waltschaft<br />

Am 15. Mai 2010 f<strong>an</strong>den im hessischen<br />

Aßlar betäubungslose<br />

Schächtungen von 30 Schafen<br />

statt. Tatzeitbeg<strong>in</strong>n: 07.00 Uhr.<br />

Bereits das erste Lamm, gefesselt<br />

mit zwei Ketten, benötigte 13 M<strong>in</strong>uten,<br />

um bewusstlos zu werden.<br />

In diesen 13 M<strong>in</strong>uten strampelte<br />

das Tier ständig mit den Be<strong>in</strong>en,<br />

die Augen waren <strong>an</strong>gstvoll erweitert,<br />

so e<strong>in</strong> Augenzeuge. Alle <strong>an</strong>deren<br />

Tiere, die nachfolgten, sahen<br />

bei der Ermordung quasi zu und<br />

rochen das Blut. Die Tat ereignete<br />

sich trotz Anwesenheit des Amtsveter<strong>in</strong>ärs<br />

und e<strong>in</strong>es Zeugen:<br />

Wolfg<strong>an</strong>g Penzler, der sich als<br />

Journalist ausgab, war im Auftrag<br />

der Org<strong>an</strong>isation Peta als „verdeckter<br />

Ermittler“ im Betrieb von<br />

Rüstem Alt<strong>in</strong>küpe.<br />

Deutschl<strong>an</strong>ds größte Tierrechtsorg<strong>an</strong>isation<br />

PETA Deutschl<strong>an</strong>d e. V.<br />

(Menschen <strong>für</strong> den ethischen Umg<strong>an</strong>g<br />

mit Tieren) erstattete daraufh<strong>in</strong><br />

Anzeige bei der Staats<strong>an</strong>waltschaft<br />

Limburg wegen Verstoßes<br />

gegen das Tierschutzgesetz.<br />

Als Beweis legt PETA der Anzeige<br />

Fotos der Schächtungen bei, die<br />

die Tierquälereien unmissverständlich<br />

dokumentierten.<br />

„Es geht nicht darum, ob diese<br />

Gräueltaten des betäubungslosen<br />

Schächtens <strong>an</strong> sich zulässig s<strong>in</strong>d<br />

oder nicht. Auch beim Schächten<br />

s<strong>in</strong>d die grundlegenden Bed<strong>in</strong>gungen<br />

der Tierschutzschlacht-<br />

Verordnung <strong>an</strong>zuwenden, und<br />

zwar den Tieren alle vermeidbaren<br />

Schmerzen und Leiden zu erspa-<br />

Tagesordnung<br />

1. Begrüßung durch den Vorst<strong>an</strong>d<br />

2. Wahl des Protokollführers<br />

3. Feststellung der ordnungsgemäßen E<strong>in</strong>berufung<br />

4. Bericht des Vorst<strong>an</strong>des<br />

5. Bericht des Schatzmeisters<br />

6. Aussprache zu den Berichten<br />

7. Entlastung des Vorst<strong>an</strong>des und des Schatzmeisters<br />

8. Wahl des Vorst<strong>an</strong>des und des Schatzmeisters<br />

9. Verschiedenes/Aussprache<br />

(Die Gelegenheit zum Mittagessen vor Versammlungsbeg<strong>in</strong>n<br />

ist gegeben.)<br />

ren‘. Das ist hier offensichtlich<br />

nicht der Fall!“, so Dr. Edmund<br />

Haferbeck, wissenschaftlicher Berater<br />

von PETA. E<strong>in</strong> Schaf, welches<br />

13 M<strong>in</strong>uten benötigt, um endlich<br />

bewusstlos zu werden und zu sterben,<br />

wird tierquälerisch getötet -<br />

denn die „normale“ Zeit vom<br />

Schächt-Schnitt bis zur Bewusstlosigkeit<br />

soll bei ca. 5-15 Sekunden<br />

liegen.<br />

Der unbedarfte Bürger, <strong>in</strong> dessen<br />

Namen Recht und Urteile gesprochen<br />

werden, nimmt <strong>an</strong>, dass die<br />

Staats<strong>an</strong>waltschaft e<strong>in</strong>er derart <strong>in</strong><br />

Wort und Bild belegten Tiersch<strong>in</strong>derei<br />

nun auch vehement nachgeht.<br />

Doch falsch gedacht . Entgegen<br />

vorgelegter Fakten und entgegen<br />

bestehender Rechtsnormen<br />

wurde das Strafermittlungsverfahren<br />

gegen den Schächter e<strong>in</strong>gestellt,<br />

e<strong>in</strong>e Aktene<strong>in</strong>sicht verweigert<br />

und somit auch e<strong>in</strong> sachbezogener<br />

weiterer Vortrag verh<strong>in</strong>dert.<br />

Mit e<strong>in</strong>em sechsseitigen Schreiben<br />

vom 28.07.2011 ist von PETA Beschwerde<br />

gegen den sk<strong>an</strong>dalösen<br />

E<strong>in</strong>stellungsbescheid der Staats<strong>an</strong>waltschaft<br />

Limburg bei der Generalstaats<strong>an</strong>waltschaft<br />

Fr<strong>an</strong>kfurt<br />

e<strong>in</strong>gereicht worden. Diese Vorgänge<br />

führten zu heftigen Diskussionen<br />

<strong>in</strong> Hessen, nachdem die<br />

oberhessische Presse diesen Sk<strong>an</strong>dal<br />

exklusiv öffentlich machte.<br />

PETA wird diesen Sk<strong>an</strong>dal weiter <strong>in</strong><br />

den Medien publizieren. Es wird<br />

hier ke<strong>in</strong>e Ruhe e<strong>in</strong>treten.<br />

Dr. Edmund Haferbeck<br />

Auch bei der „normalen“ Schlachtung<br />

von so gen<strong>an</strong>nten „Nutztieren“<br />

werden nach Schätzung PE-<br />

TAs zahlreiche Tiere nicht ordnungsgemäß<br />

betäubt. Vier bis sieben<br />

Prozent aller R<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d laut<br />

PETA bei der Schlachtung nicht<br />

betäubt. Bei den Schwe<strong>in</strong>en geraten<br />

jährlich etwa e<strong>in</strong>e halbe Millionen<br />

Tiere lebend <strong>in</strong>s Brühbad. Das<br />

bedeutet Schmerzen und Grauen<br />

jenseits menschlicher Vorstellung.<br />

PETA fordert daher grundsätzlich,<br />

<strong>in</strong> allen Schlachthöfen Webcams<br />

e<strong>in</strong>zurichten, so dass es dem<br />

Verbraucher möglich ist, die <strong>an</strong>geblich<br />

art- und tierschutzgerechten<br />

Bed<strong>in</strong>gungen vor Ort e<strong>in</strong>zusehen.<br />

Dr. Edmund Haferbeck


Immer mehr<br />

sk<strong>an</strong>dalöse<br />

Meldungen aus<br />

Deutschl<strong>an</strong>d bezüglich<br />

der Tierquälerei<br />

Schächten<br />

Die Falkenhausen-Schule <strong>in</strong> 77694<br />

Kehl, Baden-Württemberg, bietet<br />

ihren Schulk<strong>in</strong>dern neuerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong><br />

"Gesundes Frühstück" mit "Halal"-<br />

Fleisch <strong>an</strong>, berichtete die dortige<br />

Tagespresse am 9. Juni 2011.<br />

Diese Schule k<strong>an</strong>n wohl <strong>für</strong> sich <strong>in</strong><br />

Anspruch nehmen, die erste „Halal-Schulspeisung“<br />

<strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d<br />

durchzuführen. Mehrfache Protestschreiben<br />

<strong>an</strong> die Rektor<strong>in</strong> der<br />

Schule blieben unbe<strong>an</strong>twortet. Und<br />

das auch <strong>an</strong>geschriebene zuständige<br />

Regierungspräsidium Freiburg<br />

stellte sich h<strong>in</strong>ter (!) diese Ent-<br />

scheidung und w<strong>an</strong>dte sich mit<br />

e<strong>in</strong>em m<strong>in</strong>isteriellen Bittschreiben<br />

vom 15.07.11 <strong>an</strong> den ´<strong>Arbeitskreis</strong><br />

hum<strong>an</strong>er Tierschutz e.V.´, der hier<br />

auch opponiert hatte, „…doch persönlich<br />

herabsetzende Angriffe<br />

gegen die Rektor<strong>in</strong> der Falkenhausen-Schule<br />

künftig zu unterlassen“.<br />

-<br />

E<strong>in</strong>e weitere Sk<strong>an</strong>dalmeldung erreichte<br />

uns aus Bayern. G<strong>an</strong>z aktuell<br />

wurde hochrichterlicher<br />

Schutz hier e<strong>in</strong>em muslimischen<br />

An den<br />

Bayerischen Verwaltungsgerichtshof<br />

z.Hd. Herrn Präsident Steph<strong>an</strong> Kersten und Herrn Vizepräsident Dr. Erw<strong>in</strong> Allesch<br />

80539 München, Ludwigstr. 23<br />

Tel. 089/2130-0 Fax: 089 – 2130 -320 E-Mail: poststelle@vgh.bayern.de;<br />

Abschriftlich z. K. und Verwertung: Politik, Presse, Tierschutzverteiler<br />

Metzger zuteil. Der Bayerische<br />

Verwaltungsgerichtshof <strong>in</strong> München<br />

urteilte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Urteil vom<br />

Juli 2011, dass e<strong>in</strong> muslimischer<br />

Metzger aus Eichstätt aus religiösen<br />

Gründen Tiere auch ohne Betäubung<br />

schächten dürfe.<br />

Lesen Sie nachstehend e<strong>in</strong> Protestschreiben,<br />

mit dem wir uns <strong>an</strong> die<br />

Richter des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes,<br />

alle 620 Mitglieder<br />

Bundestages und die Presse,<br />

w<strong>an</strong>dten:<br />

Betrifft: Bayerischer Verwaltungsgerichtshof erlaubt Schächten - siehe<br />

http://www.sueddeutsche.de/bayern/bayerischer-verwaltungsgerichtshof-schaechten-erlaubt-1.1124097<br />

Die H<strong>in</strong>termänner und wahrhaft Schuldigen dieses Schächt-Sk<strong>an</strong>dalurteils sitzen warm und bräsig <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Der<br />

Fisch st<strong>in</strong>kt vom Kopfe her.<br />

Es s<strong>in</strong>d Merkel & Co., unsere lieben Bundespolitiker der etablierten Parteien, die uns beispielsweise auch den<br />

Euro <strong>an</strong> die Backe genäht haben, unser L<strong>an</strong>d mit gig<strong>an</strong>tischer Verschuldung ru<strong>in</strong>ieren, Deutschl<strong>an</strong>d am H<strong>in</strong>dukusch<br />

verteidigen lassen - und sich tapfer <strong>für</strong> nach hier e<strong>in</strong>geschleppte grausamste, vorsätzliche Tierquälereipraktiken<br />

stark machen, <strong>in</strong>dem sie jegliche kle<strong>in</strong>ste juristische Verbesserung <strong>für</strong> die Schächttiere im “zivilisierten”<br />

Deutschl<strong>an</strong>d mit vorgeschobenen sogen<strong>an</strong>nten “verfassungsrechtlichen Bedenken” abbügeln.<br />

Es ist e<strong>in</strong> Sk<strong>an</strong>dal, e<strong>in</strong>e Groteske ohnegleichen: In der Türkei wird ab Dez. 2011 betäubungsloses Schächten<br />

verboten werden. In den Niederl<strong>an</strong>den ist e<strong>in</strong> entsprechendes Verbot bereits jetzt erg<strong>an</strong>gen. Nur die Bundesrepublik<br />

dreht und w<strong>in</strong>det sich wie e<strong>in</strong> Wurm, boykottiert und sabotiert förmlich seit 2007 (!) bis heute (zuletzt<br />

2010 s. BT-Ds. 17/1226 v. 24.3.2010) entsprechende Gesetzes<strong>in</strong>itiativen der Länderkammer. Die Une<strong>in</strong>sichtigkeit<br />

und Unfähigkeit unserer Bundes-Politiker ist leider <strong>in</strong> gleichem Maße entsetzlich wie die Qualen der Schächttiere<br />

entsetzlich s<strong>in</strong>d: M<strong>an</strong> beh<strong>an</strong>delt hier das Thema Schächten wie e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en un<strong>an</strong>tastbaren Hausgötzen,<br />

den m<strong>an</strong> nicht berühren darf. Widerwärtiger und erbärmlicher k<strong>an</strong>n politisches Tun unserer “Volksvertreter” (!?)<br />

sich wirklich nicht mehr gebärden. Näheres siehe http://www.arbeitskreis-tierschutz.de/Startseite/ Schaechten.htm.<br />

Sol<strong>an</strong>ge hier nicht e<strong>in</strong>e gesetzgeberische Änderung/Verbesserung vorgenommen wird, wie vom Bundesverwaltungsgericht<br />

Leipzig, Az 3C 30.05, 23.11.2006 explizit gefordert (“…die Verwirklichung des Staatszieles Tierschutz<br />

obliegt … dem Gesetzgeber“), wird sich die unerträgliche Situation <strong>für</strong> die Schächttiere <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d<br />

nicht ändern.<br />

Den “schwarzen Peter“ haben sol<strong>an</strong>ge die Veter<strong>in</strong>äre vor Ort, Kreisbehörden und Länder, die sich teils sogar heldenhaft<br />

wehren, Ausnahmegenehmigungen nach § 4a Abs.2 Nr. 2 TSchG zum betäubungslosen Abmetzeln von<br />

Tieren auszustellen.


Vergeblich - wenn Sie d<strong>an</strong>n von Verwaltungsgerichten, wie hier vom Verwaltungsgerichtshof <strong>in</strong> München, gezwungen<br />

werden, doch diese lebensverachtenden Freibriefe zum vorsätzlichen betäubungslosen zu Tode quälen<br />

auszustellen.<br />

Die <strong>an</strong>gerufenen Gerichte könnten auch <strong>an</strong>ders entscheiden, doch die Richter gehen dort aber, wie so oft, den<br />

Weg des ger<strong>in</strong>gsten Widerst<strong>an</strong>des und segnen diese Tierquälerei willfährig ab.<br />

Rückgraterweichung und Political-Correctness-Siechtum hat sich mittlerweile leider überall zu den weitverbreitesten<br />

und schrecklichsten Kr<strong>an</strong>kheiten <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d entwickelt. -<br />

M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n nur immer wieder gebetsmühlenartig die Fakten unseren “Entscheidungsträgern” zärtlich um die Ohren<br />

geben, <strong>in</strong> der Hoffnung, dass doch irgendw<strong>an</strong>n mehr Vernunft, Anst<strong>an</strong>d, “Ehrfurcht vor dem Leben” (Albert<br />

Schweitzer) auch <strong>in</strong> ihren Gehirnw<strong>in</strong>dungen E<strong>in</strong>lass f<strong>in</strong>det:<br />

Betäubungsloses <strong>an</strong>achronistisches Schächten leistet öffentlicher Verrohung Vorschub, fördert die Etablierung<br />

e<strong>in</strong>er abgeschotteten Parallelgesellschaft, desavouiert hier um Integration bemühte Gläubige und Bürger, ist religionswissenschaftlich<br />

nicht begründbar und weder mit dem Begriff "Religion" noch mit der hier geltenden Verfassungsethik<br />

zu vere<strong>in</strong>baren. Wer mit heutigem Wissensst<strong>an</strong>d, nach der Ver<strong>an</strong>kerung des Staatszieles Tierschutz <strong>in</strong><br />

der Verfassung (Artikel 20a GG), noch rechtsirrelev<strong>an</strong>ten Glaubenswunschvorstellungen e<strong>in</strong>zelner islamistischer<br />

oder jüdischer Glaubensgruppierungen bezüglich Begehr nach betäubungslosen Schächtungen rückgratlos nach<br />

dem Munde redet oder betäubungslose Schächtungen politisch oder juristisch billigend absegnet, muss sich den<br />

Vorwurf gefallen lassen, gezielte, rechtswidrige Volksverdummung zu betreiben.<br />

Ulrich Dittm<strong>an</strong>n / 26.07.2011<br />

<strong>Arbeitskreis</strong> hum<strong>an</strong>er Tierschutz e.V.<br />

E-Post: ulrich.dittm<strong>an</strong>n-arbeitskreis-tierschutz@web.de<br />

Internet: www.arbeitskreis-tierschutz.de<br />

Die Niederl<strong>an</strong>de verbieten das Schächten!<br />

Trotz empörter Proteste und wütender Drohungen von Seiten islamischer und mosaisch-orthodoxer F<strong>an</strong>atiker<br />

wurde <strong>in</strong> den Niederl<strong>an</strong>den betäubungsloses Schächten verboten. Mit überwältigender Mehrheit stimmte<br />

das Parlament <strong>in</strong> Den Haag am 28. Juni 2011 <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e von Mari<strong>an</strong>ne Thieme und Esther Ouweh<strong>an</strong>d <strong>in</strong>itiierte<br />

Verordnung, die das Schlachten von Tieren ohne Betäubung untersagt. (siehe<br />

http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/<strong>in</strong>ternational/niederl<strong>an</strong>d_verbot_parlament_schaechten_muslime_jud<br />

e_1.11091671.html )<br />

Kommentar von Wasmut Reyer, AnimalAlli<strong>an</strong>ce, der sich auch hier argumentativ mit viel Engagement e<strong>in</strong>gebracht<br />

hatte: „Endlich ist wieder e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Sieg der <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dten Ethik über grausamen und rücksichtslosen<br />

Egoismus errungen worden!“<br />

Die ´Partei <strong>für</strong> die Tiere´, ( vergleichbar mit der ´Partei Mensch Umwelt Tierschutz´ <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d), die<br />

zwei der 150 Abgeordneten stellt, hatte betäubungsloses Schächtschlachten als nicht akzeptable Tierquälerei<br />

bezeichnet. Für das von mehreren Parteien – darunter den Sozialdemokraten, den Liberalen und den Grünen<br />

– unterstützte Verbot stimmten 116 Abgeordnete, nur 30 votierten dagegen! Die Möglichkeit von E<strong>in</strong>zel-<br />

Ausnahmegenehmigungen wurde zugelassen - jedoch nur d<strong>an</strong>n, wenn der Antragsteller nachweist(!), dass<br />

den Tieren im Vergleich zu herkömmlichen Schlachtmethoden mit Betäubung nicht zusätzliches Leid zugefügt<br />

wird. Ob e<strong>in</strong> solcher Nachweis geführt werden k<strong>an</strong>n, ist umstritten.<br />

Wir gratulieren: Kompliment - und herzlichen Glückwunsch <strong>an</strong> die Bürger und Politiker der Niederl<strong>an</strong>de!<br />

Und wie ist die aktuelle Lage <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d?<br />

Laut e<strong>in</strong>er repräsentativen Me<strong>in</strong>ungsumfrage des SPIEGELS ist auch <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d e<strong>in</strong>e große Mehrheit<br />

(79 %) der Bevölkerung gegen das (betäubungslose) Schächten von Tieren.<br />

Frage <strong>an</strong> unsere so gen<strong>an</strong>nten Volksvertreter <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>: W<strong>an</strong>n werden Sie <strong>in</strong> dieser Tierschutzsache den Willen<br />

des deutschen Volkes endlich respektieren? W<strong>an</strong>n, verehrte Politiker, <strong>in</strong> der real existierenden Sche<strong>in</strong>demokratie<br />

Deutschl<strong>an</strong>ds, kehrt hier endlich auch im naiven Michell<strong>an</strong>d Vernunft e<strong>in</strong>? Wie l<strong>an</strong>ge noch sollen<br />

bei uns leidenfähige Tiere elend im Würgegriff e<strong>in</strong>er unfähigen Politik verröcheln? Wie l<strong>an</strong>ge wollen Sie noch<br />

würdelos den Global-Götzen Polical Correctness <strong>an</strong>beten? W<strong>an</strong>n endlich setzen Sie die entsprechende, (moderat<br />

formulierte) Bundesrats<strong>in</strong>itiative „Schächten“ der Länderkammer (zuletzt BT-Ds.17/1226 v.<br />

24.3.2010) um, die seit dem Jahre 2007(!) <strong>in</strong> Ihren Gremien im Bundestag schmort?<br />

S<strong>in</strong>d hier m<strong>an</strong>che gleicher als <strong>an</strong>dere gleiche? K<strong>an</strong>n sich nach Ihrer Me<strong>in</strong>ung bei uns schon jem<strong>an</strong>d benachteiligt<br />

<strong>an</strong>sehen, wenn er nicht per Sonderregelung zum l<strong>an</strong>gsamen zu Tode quälen von Tieren bevorteilt<br />

wird? Weshalb stellen Sie archaische, <strong>an</strong>achronistische Glaubenswunschvorstellen e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>derheit,<br />

willkürlich über das Staatsziel Tierschutz (Art. 20a GG) und die Willensbezeugung der großen Mehrheit unser<br />

Bevölkerung? Weltweit wird praktiziert „When you are <strong>in</strong> Rome, you have to do as Rom<strong>an</strong>s do“.<br />

W<strong>an</strong>n endlich gilt das auch <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d?<br />

V.i.S.d.P. Ulrich Dittm<strong>an</strong>n / 27.08.2011


Wie br<strong>in</strong>gen wir den Tierschutz vor<strong>an</strong>?<br />

Wunschdenken<br />

und Realität<br />

im Alltagsgeschehen<br />

Tierfreunde, die mit dem alltäglichen<br />

Tierelend des Quälens und<br />

Schlachtens konfrontiert werden,<br />

stecken <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em furchtbaren Dilemma<br />

der Hilflosigkeit: Leben<br />

retten wollen, es aber nicht können.<br />

Beispielsweise bei der so gen<strong>an</strong>nten<br />

"Nutztierhaltung" von<br />

Hühnern, Schwe<strong>in</strong>en, R<strong>in</strong>dern u.a.,<br />

die millionenfach lebensl<strong>an</strong>g der<br />

grauenvollen Ausbeutung <strong>in</strong> Menschenh<strong>an</strong>d<br />

ausgesetzt s<strong>in</strong>d, bis sie<br />

mehr oder m<strong>in</strong>der qualvoll umgebracht<br />

werden. "Hilflose Helfer"<br />

charakterisiert treffend die traurige<br />

Situation der Tierschützer.<br />

Wütendes demonstratives<br />

Schwenken der Fahne von Tierrechtlern<br />

mit der genialen Aufschrift<br />

"...ich b<strong>in</strong> gegen jegliches<br />

Töten etc." (sic!) hilft aber dabei<br />

nicht weiter, rettet ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges<br />

Tier<strong>in</strong>dividuum. Die Fleischesgier<br />

der Menschen ist nun mal unendlich.<br />

Wer vor diesen Fakten - aus<br />

welchen Gründen auch immer - die<br />

Augen zukneift, lügt sich selbst <strong>in</strong><br />

die Tasche und geht traumtänzerisch<br />

von theoretischem schönen<br />

Wunschdenken aus - und knallhart<br />

<strong>an</strong> der Realität vorbei.<br />

Wir können und dürfen Tieren<br />

ke<strong>in</strong>esfalls Gnadenakte verweigern,<br />

die ihnen zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e<br />

Qualverm<strong>in</strong>derung verschaffen,<br />

wenn die so sehr von uns gewünschte<br />

Lebensrettung oder<br />

Qualvermeidung - aufgrund der<br />

gegebenen Zustände auf dieser<br />

Welt - gegenwärtig nicht möglich<br />

ist.<br />

Es k<strong>an</strong>n nicht richtig se<strong>in</strong>, demonstrativ<br />

mit e<strong>in</strong>er ultimativen<br />

Maximalforderung "Alles oder<br />

Nichts" ("B<strong>in</strong> gegen jegliches Töten")<br />

letztlich das Alltagselend der<br />

Tiere zu negieren. E<strong>in</strong>e solche pharisäerhafte<br />

Haltung ist nur gut <strong>für</strong><br />

das eigene Ego, sich so als ethisch<br />

perfekter Gutmensch der Mitwelt<br />

präsentieren zu können. Mit Wahrheiten<br />

und nicht durchsetzbaren<br />

Forderungen alle<strong>in</strong> auf den Lippen<br />

ist im Alltagsgeschehen den Tieren<br />

leider nicht geholfen. Der ethische<br />

Anspruch ist eben nicht mit juristisch<br />

durchsetzbarem Recht identisch.<br />

M<strong>an</strong>che Tierfreunde wollen am Ziel<br />

se<strong>in</strong>, ohne je die Startl<strong>in</strong>ie gesehen<br />

zu haben. “Der praktische Tierschützer<br />

muss immer wieder auf<br />

Kompromisse e<strong>in</strong>gehen, weil der<br />

Alles-oder-Nichts-Grundsatz besonders<br />

im Tierschutz immer nur<br />

zum 'Nichts' und niemals zum 'Alles'<br />

führt.“ (Gotthard M. Teutsch:<br />

Mensch und Tier. Lexikon der Tierschutzethik)<br />

So nützt es wenig, fest im Glauben,<br />

edel und gut, mit selbst aufgesetztem<br />

Heiligensche<strong>in</strong> ("Ich<br />

verrate die Rechte der Tiere nicht")<br />

verbissen die re<strong>in</strong>e Lehre zu verkünden<br />

- dabei oft ängstlich bedacht,<br />

sich nicht die Füße <strong>in</strong> den<br />

Niederungen der Alltagsrealität zu<br />

beschmutzen. Viele ahnen gar<br />

nicht, was alles auf uns zukommen<br />

mag. Genm<strong>an</strong>ipulierte Anpassung<br />

der Tiere <strong>an</strong> ihre miserablen Haltungssysteme,<br />

zum Beispiel.<br />

M<strong>an</strong>che kompromisslosen Frugivore-Anhänger*<br />

würden so am<br />

liebsten noch den Veg<strong>an</strong>ern abgeschnittene<br />

Salatblätter von der<br />

Gabel, und letztere wiederum, den<br />

Vegetariern die Käsestulle aus der<br />

H<strong>an</strong>d reißen. Biobauern, die versuchen<br />

den Tieren zum<strong>in</strong>dest während<br />

ihrer Lebenssp<strong>an</strong>ne e<strong>in</strong> artgerechtes<br />

Leben zu bieten, werden<br />

verteufelt. Und Tierfreunde, die <strong>für</strong><br />

e<strong>in</strong>e gnädige Betäubung der Schafe<br />

und R<strong>in</strong>der vor dem Schächt-<br />

Schlachten, oder vor dem Kastrieren<br />

von Ferkeln kämpfen, um ihnen<br />

zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>iges <strong>an</strong> Angst<br />

und Schmerzen zu ersparen, werden<br />

<strong>an</strong>gegriffen: Sie würden als<br />

"H<strong>an</strong>dl<strong>an</strong>ger" der Tiernutzer fungieren,<br />

sich nicht "konsequent"<br />

genug verhalten und die Tiere so<br />

mit ihrem absoluten Recht auf Leben<br />

"verraten".<br />

Alle Tierschutz-Aktivitäten, die<br />

Erleichterungen <strong>für</strong> die Tiere erreichen<br />

- und seien sie noch so bescheiden<br />

- s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>e wichtige<br />

Mosaikste<strong>in</strong>e, die helfen, das große<br />

Bild der Tierbefreiung irgendw<strong>an</strong>n<br />

e<strong>in</strong>mal fertigzustellen.<br />

Das Hauptproblem ist heute nicht<br />

(mehr) <strong>Tierrechte</strong> zu def<strong>in</strong>ieren,<br />

sondern es gilt - wenigstens <strong>an</strong>satzweise<br />

- Tierschutz <strong>in</strong> der Praxis<br />

(!) durchzusetzen. Theoretisches<br />

Wissen um Ethik und Moral ist<br />

mittlerweile <strong>in</strong> Hülle und Fülle vorh<strong>an</strong>den.<br />

Wer davon heute noch<br />

nichts weiß, dem ist vorzuwerfen,<br />

es nicht wissen zu wollen.<br />

Ethisches Denken, das auch die<br />

Mitgeschöpflichkeit unserer Tiergeschwister<br />

mit be<strong>in</strong>haltet, vollzieht<br />

sich nur l<strong>an</strong>gsam. Wichtig ist, all<br />

das vorh<strong>an</strong>dene Wissen um die<br />

Notwendigkeit des Tierschutzes<br />

nun <strong>in</strong> e<strong>in</strong> gesamtethisches H<strong>an</strong>deln<br />

(!) umzusetzen.<br />

Und <strong>an</strong> letzterem m<strong>an</strong>gelt es bei<br />

der (entscheidenden!) Masse der<br />

Menschheit gewaltig. Diese Menschenmasse<br />

wird zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> den<br />

nächsten 100 Jahren auf Fleischkonsum<br />

und sonstiger<br />

Tier"nutzung" bestehen - so unsere<br />

missh<strong>an</strong>delte Mutter Erde sol<strong>an</strong>ge<br />

durchhält und nicht vorher<br />

<strong>an</strong> den parasitär wütenden Menschenmassen<br />

erstickt. -<br />

In die Gehirnw<strong>in</strong>dungen all dieser<br />

Fleischesser- und Tiernutzermassen<br />

wird es (kurz- und mittelfristig)<br />

nicht gel<strong>in</strong>gen, mit unseren<br />

Ethikkonzepten e<strong>in</strong>zudr<strong>in</strong>gen. Das<br />

ist der Knackpunkt. Das ist die<br />

traurige Realität, von der wir gegenwärtig<br />

ausgehen müssen. Alles<br />

<strong>an</strong>dere ist selbsttäuschende Augenwischerei.<br />

Jetzt und heute<br />

muss - wenn auch zähneknirschend<br />

- e<strong>in</strong>e qualm<strong>in</strong>dernde Zwischenlösung<br />

gesucht werden, sol<strong>an</strong>ge<br />

die so sehr gewünschte<br />

Qualvermeidung nicht möglich ist.<br />

Öffentliche, mit viel Herzblut geführte<br />

Debatten über den "richtigen"<br />

Weg zur Tierbefreiung, gegenseitige<br />

hilflose Schuldzuweisungen<br />

unter den Tierschützern<br />

nützen wenig, schaden eher der<br />

Sache. Denn nichts freut unsere<br />

Gegner, die Tiernutzer jeglicher<br />

Couleur mehr, wenn wir unsere<br />

begrenzten Kräfte mit solchen<br />

Scharmützeln verschleißen.-<br />

Es gilt heute (!) die Ketten der<br />

Tier-Sklaven zu lockern, wenn wir<br />

sie schon nicht g<strong>an</strong>z davon befreien<br />

können. Ke<strong>in</strong>esfalls reicht es,<br />

lediglich träumerisch edle Ges<strong>in</strong>nungsethik<br />

vor sich herzutragen.<br />

Wir müssen uns mit praktizierender,<br />

ergebnisorientierter H<strong>an</strong>dlungsethik<br />

der Realität des Tierschutz-Alltagsgeschehen<br />

stellen -<br />

ohne natürlich das Ziel, die Tiere<br />

von allen Fesseln zu befreien, je<br />

aus den Augen zu verlieren.<br />

Ulrich Dittm<strong>an</strong>n<br />

* Verzehren nur was die Natur freiwillig<br />

hergibt (Nüsse, Körner, Äpfel etc.)


Defizite bei der Schafhaltung<br />

Schafe sche<strong>in</strong>en mehr als <strong>an</strong>dere<br />

Tiere <strong>in</strong> den Blick von tierfreundlichen<br />

Menschen zu geraten.<br />

Jedenfalls erreichen uns <strong>in</strong> Bezug<br />

auf Haltungsdefizite bei Schafen<br />

mehr Hilferufe als <strong>in</strong> <strong>an</strong>deren Bereichen<br />

der Tiernutzung. Jüngstes<br />

Beispiel: Spaziergänger entdeckten<br />

im Juni d. J. <strong>in</strong> der Nähe von Fulda<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Schafherde, deren Zust<strong>an</strong>d<br />

mehr als Besorgnis erregend<br />

war. Per e-mail hat m<strong>an</strong> uns dar-<br />

Auszüge aus der Nachricht vom Juni<br />

2011:<br />

Müssen solche Tiere die auf der Weide<br />

verbleiben nicht wenigstens e<strong>in</strong>en<br />

kle<strong>in</strong>en Unterst<strong>an</strong>d haben? Ich würde<br />

mich freuen, wenn sie etwas <strong>für</strong><br />

über <strong>in</strong>formiert und auch gleich mit<br />

Fotomaterial versorgt.<br />

E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich ersuchten wir die zuständige<br />

Veter<strong>in</strong>ärbehörde um e<strong>in</strong>e<br />

schnelle Überprüfung. Diese kontrollierte<br />

prompt, so dass schon<br />

kurze Zeit später die Tiere versorgt<br />

werden konnten: Der Schafhalter<br />

wurde ermittelt und mit den entsprechendenTierschutzbestimmungen<br />

„vertraut“ gemacht.<br />

diese Lebewesen <strong>in</strong> Bewegung setzen könnten. Leider war e<strong>in</strong> Anruf bei dem „Tierschutz-Notruf“ vollkommen<br />

wirkungslos, da der Ansprechpartner <strong>an</strong> der Gegenstelle ke<strong>in</strong>e Möglichkeit <strong>für</strong> irgende<strong>in</strong> Vorgehen sieht!“<br />

Tierschutzbündnis „K<strong>an</strong><strong>in</strong>chenmast, ne<strong>in</strong> d<strong>an</strong>ke“<br />

kritisiert Eckpunktepapier zur K<strong>an</strong><strong>in</strong>chenmast<br />

Vor wenigen Wochen hatte das<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> Ernährung,<br />

L<strong>an</strong>dwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV) e<strong>in</strong> sogen<strong>an</strong>ntes<br />

„Eckpunktepapier“ zur K<strong>an</strong><strong>in</strong>chenmast<br />

vorgelegt. Dieses sollte als<br />

Grundlage e<strong>in</strong>er Verordnung dienen,<br />

welche <strong>für</strong> die K<strong>an</strong><strong>in</strong>chenmast<br />

verb<strong>in</strong>dliche Haltungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

vorschreiben soll.<br />

„Bereits jetzt“, hieß es <strong>in</strong> dem Anschreiben<br />

des M<strong>in</strong>isteriums <strong>an</strong> verschiedeneTierschutzorg<strong>an</strong>isationen,<br />

„gelten <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d die<br />

Regelungen des Tierschutzgesetzes<br />

sowie die allgeme<strong>in</strong>en Regelungen<br />

der Tierschutz-<br />

Nutztierhaltungsverordnung.“ Aufgrund<br />

massiver Kritik von vielen<br />

Seiten, auch auf Anregung des<br />

Bundesrates, solle nun aber darüber<br />

h<strong>in</strong>aus <strong>für</strong> das Wohlergehen<br />

der K<strong>an</strong><strong>in</strong>chen gesorgt werden.<br />

Diese zynische E<strong>in</strong>leitung ist <strong>für</strong><br />

Tierschützer e<strong>in</strong> Schlag <strong>in</strong>s Gesicht,<br />

f<strong>in</strong>den doch die allgeme<strong>in</strong><br />

gehaltenen Regelungen des Tierschutzgesetzes<br />

ohneh<strong>in</strong> <strong>in</strong> vielen<br />

Sparten des Agrarsektors nur d<strong>an</strong>n<br />

Wirkung, wenn ke<strong>in</strong>e „Ausnahmeregelungen“<br />

o. Ä. gelten. Da <strong>für</strong><br />

die K<strong>an</strong><strong>in</strong>chenmast bisher ke<strong>in</strong>e<br />

näheren Regelungen getroffen<br />

wurden, gelten offiziell die Anforderungen<br />

des TierschG, welche<br />

g<strong>an</strong>z offensichtlich nicht ausreichen<br />

– die Bestimmungen werden<br />

nicht e<strong>in</strong>gehalten. Nach dem<br />

Grundsatz des TierschG darf e<strong>in</strong>em<br />

Tier ohne „vernünftigen Grund“<br />

Solche Bilder von Schafen ohne Unterst<strong>an</strong>d, von Schafen, die nicht<br />

genug Wasser zur Verfügung haben, von Schafen mit Verletzungen und<br />

herunterhängenden Pelzfetzen sollten nun der Verg<strong>an</strong>genheit <strong>an</strong>gehören<br />

- zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> Petersberg bei Fulda.<br />

Jedenfalls wird m<strong>an</strong> weiterh<strong>in</strong> „e<strong>in</strong> Auge“ auf diese Tierhaltung werfen!<br />

ke<strong>in</strong> Schaden, Schmerz oder Leid<br />

zugefügt werden. Die K<strong>an</strong><strong>in</strong>chenmast<br />

<strong>in</strong> ihrer jetzigen Form der<br />

Käfighaltung ist jedoch e<strong>in</strong>e Haltungsform,<br />

die e<strong>in</strong> artgemäßes<br />

Verhalten der Tiere <strong>in</strong> jedweder<br />

Form unterb<strong>in</strong>det, sie fügt den<br />

Tieren physisches und psychisches<br />

Leid zu, ist aus diesen Gründen <strong>in</strong><br />

<strong>an</strong>deren Ländern bereits verboten.<br />

In der Schweiz darf <strong>in</strong> deutschen<br />

Mast<strong>an</strong>lagen erzeugtes Fleisch nur<br />

noch mit dem deutlich sichtbaren<br />

H<strong>in</strong>weis „aus <strong>in</strong> der Schweiz nicht<br />

zugelassener Haltungsform“ vermarktet<br />

werden. Auch deutsche<br />

Kunden wünschen sich e<strong>in</strong> alternatives<br />

Angebot, wie Umfragen des<br />

Bündnisses deutlich zeigen. Viele<br />

Lebensmittelhändler haben K<strong>an</strong><strong>in</strong>chenfleisch<br />

aus Käfigmast daher<br />

nach eigenen Angaben bereits<br />

ausgelistet oder bef<strong>in</strong>den sich zurzeit<br />

<strong>in</strong> der Umstellung.<br />

Das von der Bundesregierung vorgelegte<br />

Eckpunktepapier jedoch<br />

geht grundsätzlich von der Beibehaltung<br />

der Käfigmast aus. Es<br />

schlägt zwar (ebenfalls nicht ausreichende)<br />

M<strong>in</strong>dest<strong>an</strong>forderungen<br />

<strong>an</strong> die Käfiggröße <strong>für</strong> Mastk<strong>an</strong><strong>in</strong>chen<br />

vor, ist aber schon im Grundsatz<br />

nicht zureichend.<br />

Das Tierschutzbündnis „K<strong>an</strong><strong>in</strong>chenmast,<br />

ne<strong>in</strong> d<strong>an</strong>ke“ kritisiert<br />

die Vorlage nicht nur scharf und<br />

dist<strong>an</strong>ziert sich von der Vermarktung<br />

der Vorschläge als Fortschritt<br />

<strong>für</strong> den Tierschutz, sondern hat<br />

e<strong>in</strong>e entsprechende Stellungnahme<br />

dem BMELV geschickt.<br />

Es k<strong>an</strong>n nicht se<strong>in</strong>, dass die ver<strong>an</strong>twortliche<br />

M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> im Zuge<br />

e<strong>in</strong>es „Tierschutzpaketes“ Verbesserungen<br />

im Bereich der K<strong>an</strong><strong>in</strong>chenmast<br />

<strong>an</strong>kündigt und nun e<strong>in</strong><br />

solches Eckpunktepapier vorgelegt<br />

wird. Mit diesem Papier sollen bereits<br />

vorh<strong>an</strong>dene Zustände gefestigt<br />

und legitimiert werden, obwohl<br />

sie teilweise noch nicht e<strong>in</strong>mal die<br />

Anforderungen des Tierschutzgesetzes<br />

erfüllen.<br />

Bundesm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Ilse Aigner hatte<br />

im Frühjahr e<strong>in</strong> „Tierschutzpaket“<br />

versprochen, mithilfe dessen auch<br />

die rechtlich immer noch ungeklärte<br />

Situation der Mastk<strong>an</strong><strong>in</strong>chen <strong>in</strong><br />

Deutschl<strong>an</strong>d geklärt werden soll.<br />

Im Rahmen der EU-Agrar-Reform<br />

2013 sollten hier e<strong>in</strong>heitliche St<strong>an</strong>dards<br />

festgelegt werden.<br />

Wir rufen daher weiter zur Unterstützung<br />

unserer Protestaktion<br />

auf: Über unsere Kampagnenwebsite<br />

k<strong>an</strong>n jede/r direkt <strong>an</strong> unserer<br />

E-Mail-Kampagne teilnehmen oder<br />

Postkarten bestellen, die d<strong>an</strong>n direkt<br />

<strong>an</strong> Frau Aigner geschickt werden<br />

können.<br />

Bitte unterstützen Sie unsere<br />

Kampagne mit e<strong>in</strong>er Spende.<br />

Das Tierschutzbündnis „K<strong>an</strong><strong>in</strong>chenmast,<br />

ne<strong>in</strong> d<strong>an</strong>ke“ ist e<strong>in</strong>e<br />

Initiative des Deutschen Tierschutzbüros.<br />

J<strong>an</strong> Peifer/Rom<strong>an</strong> Kriebisch<br />

Deutsches Tierschutzbüro, An Groß S<strong>an</strong>kt Mart<strong>in</strong> 6 / 206, 50667 Köln, Tel.: 0221-20463862<br />

www.k<strong>an</strong><strong>in</strong>chenmast.<strong>in</strong>fo


FDP-Politiker<br />

Goldm<strong>an</strong>n<br />

setzt sich <strong>für</strong><br />

Gänsequäler e<strong>in</strong><br />

Dass sich die FDP bei Tierschutz<strong>an</strong>liegen<br />

noch nicht mit Ruhm<br />

bekleckert hat, ist h<strong>in</strong>länglich<br />

bek<strong>an</strong>nt. Er<strong>in</strong>nert sei g<strong>an</strong>z konkret<br />

nur <strong>an</strong> die Bemühungen der<br />

FDP <strong>in</strong> den letzten vier Jahren, ja<br />

ke<strong>in</strong>en Fortschritt bei der Tierschutzthematik<br />

betäubungsloses<br />

Schächten zuzulassen.<br />

Jetzt untermauerte diese Partei<br />

wieder e<strong>in</strong>mal ihren Ruf als Unterstützer<br />

von Tierquälerei. Der<br />

FDP-Politiker H<strong>an</strong>s-Michael Goldm<strong>an</strong>n,<br />

MdB, kritisierte die Ver<strong>an</strong>stalter<br />

der Lebensmittelfachmesse<br />

Anuga 2011 <strong>in</strong> Köln, weil sie der<br />

unter grausamen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

hergestellten Stopfleber (Foie<br />

Gras) ke<strong>in</strong>e Plattform mehr bieten<br />

wollen. Während SPD- und Grünen-Politiker<br />

den Schritt lobten,<br />

stellt sich die FDP auf die Seite der<br />

Tierquäler: Der freie Markt sei<br />

vor sogen<strong>an</strong>nten Tierschützern<br />

zu schützen, so das Plädoyer<br />

von Tierarzt (!) Goldm<strong>an</strong>n.<br />

Doch niem<strong>an</strong>d ist überflüssig auf<br />

dieser Welt – er k<strong>an</strong>n immer noch<br />

als schlechtes Vorbild dienen! FDP-<br />

Goldm<strong>an</strong>n bemüht sich wirklich<br />

redlich, e<strong>in</strong>em solchen Negativ-<br />

Vorbild nachzueifern!<br />

Sehr geehrter Herr Goldm<strong>an</strong>n,<br />

Wir sollten die Aussagen von<br />

Goldm<strong>an</strong>n nicht nur gut im H<strong>in</strong>terkopf<br />

abspeichern, sondern auch <strong>in</strong><br />

unseren Unterlagen, um sie bei<br />

passender Gelegenheit der FDP um<br />

die Ohren geben zu können. Denn<br />

unweigerlich – spätestens zu den<br />

nächsten Wahlen – werden wir<br />

wieder diese wunderbar formulierten<br />

Schubladen-Schreiben von der<br />

FDP erhalten: “… Lieber Bürger,<br />

Sie können versichert se<strong>in</strong>, dass<br />

der Tierschutz e<strong>in</strong>en großen Stellenwert<br />

bei der FDP e<strong>in</strong>nimmt …“ -<br />

oder ähnliche ph<strong>an</strong>tasievolle Beteuerungen<br />

nach Märchenerzählerm<strong>an</strong>ier.<br />

Lesen Sie nachstehend das Protestschreiben<br />

von Prof. Dr. Dietrich<br />

Schwägerl <strong>an</strong> den FDP-Politiker<br />

Goldm<strong>an</strong>n. Kopien dieses Schreibens<br />

g<strong>in</strong>gen alle Parteivorstände<br />

und Fraktionen der etablierten<br />

Parteien und die Presse.<br />

Ihre Argumentation zur Förderung der Werbung <strong>für</strong> das Tierqualprodukt Stopfleber bei der ANUGA 2011 <strong>in</strong> Köln<br />

lässt tief blicken. Sie schreiben:<br />

“Nach Deutschl<strong>an</strong>d wurden letztes Jahr be<strong>in</strong>ahe 100 Tonnen Fettleber von Gänsen und Enten importiert. Im Vergleich<br />

zu der heimischen Weizenproduktion (2009 etwa 25 Mio. t) ist die Importmenge jedoch relativ ger<strong>in</strong>g und<br />

somit von nicht allzu großer wirtschaftlicher Bedeutung im Agrarsektor.”<br />

K<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> noch deutlicher zeigen, dass <strong>in</strong> Ihrem Bewusstse<strong>in</strong> lediglich Platz <strong>für</strong> Geschäfts-Themen wie Importmengen<br />

etc. ist, nicht aber <strong>für</strong> Ver<strong>an</strong>twortung, <strong>für</strong> die notwendige ethisch Orientierung und die Hilfsbereitschaft<br />

gegenüber geschundenen Mitlebewesen???<br />

Da k<strong>an</strong>n es mir nur grausen.<br />

Dass derzeit “der gesetzliche Rahmen jedoch ke<strong>in</strong> Vermarktungsverbot” <strong>für</strong> Stopfleber vorsieht, zeigt lediglich,<br />

dass die Gesetzgebung wieder e<strong>in</strong>mal h<strong>in</strong>ter den Erfordernissen zurückgeblieben ist.<br />

Und “das gastronomische und kulturelle Erbe unseres Nachbarstaates Fr<strong>an</strong>kreich” sollten wir respektieren, ja???<br />

Wie jem<strong>an</strong>d Tierquälerei als “kulturelles Erbe” bezeichnen k<strong>an</strong>n, ist mir, weil ich Wert auf Anst<strong>an</strong>d und Vernunft<br />

lege, völlig unbegreiflich. Genau umgekehrt ist nämlich von Fr<strong>an</strong>kreich zu verl<strong>an</strong>gen, dass es endlich die notwendigen<br />

Tierschutz-St<strong>an</strong>dards, die nur noch von Ausbeutern, Egoisten, Geschäftemachern ignoriert werden, respektiert!<br />

Zugleich mit der Ablehnung Ihrer verqueren Wertungen teile ich Ihnen aber me<strong>in</strong>e große Freude über den fortgesetzten<br />

Absturz Ihrer Partei mit.<br />

Machen Sie weiter so, d<strong>an</strong>n können sie ihn noch verstärken. Das ist doch e<strong>in</strong> lobenswertes Ziel.<br />

Mit <strong>an</strong>gemessenem Gruß,<br />

Prof. Dr. rer. nat. Dietrich Schwägerl<br />

Solche Fotos br<strong>in</strong>gen Licht <strong>in</strong>s Dunkel dieser grausamen Mastform, bei der e<strong>in</strong><br />

etwa 50 cm l<strong>an</strong>ges Metallrohr bis <strong>in</strong> den Magen geschoben und durch dieses das<br />

Mastfutter unter hohem Druck e<strong>in</strong>geflößt wird. Foto: Deutsches Tierschutzbüro


Der Sohn<br />

des Jägers<br />

Es ist völlig s<strong>in</strong>nlos, sich mit ihnen<br />

darüber zu unterhalten.<br />

Sie verstehen es nicht, sie können<br />

es nicht verstehen, denkt er, sie<br />

hören es, aber es sickert nicht <strong>in</strong><br />

das Herz, <strong>in</strong> den Verst<strong>an</strong>d, ergreift<br />

nicht ihr Denken, noch weniger ihr<br />

H<strong>an</strong>deln und sie wollen es auch<br />

nicht verstehen und werden es<br />

auch <strong>in</strong> nächster Zukunft nicht<br />

verstehen. Es ist genauso nutzlos<br />

mit ihnen über Ethik zu reden,<br />

über ethisches Verhalten zu diskutieren,<br />

weil sie es nicht begreifen,<br />

ist es doch von ihren stupiden Verhaltensweisen,<br />

von dem, was sie<br />

von ihren Eltern und Großeltern<br />

gelernt und übernommen haben,<br />

weiter entfernt, als die Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />

e<strong>in</strong>es Millionärs vom<br />

harten Existenzkampf der Menschen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er römischen Vorstadthochhaussiedlung.<br />

Bei den Großeltern, überlegt er<br />

sich, hört bei ihnen die Geschichte<br />

meist auf, f<strong>in</strong>det dort ihr schnelles<br />

Ende, obwohl ihr Verhalten mit<br />

se<strong>in</strong>em barbarischen Vernichtungstrieb<br />

<strong>in</strong> vormenschliche Zeiten zurückreicht<br />

und sie hier eigentlich<br />

ihre geistige Heimat haben. Ihre<br />

heutige Heimat zieht ihre Kraft aus<br />

faschistischen Wurzeln, grüne Uniform,<br />

optischer E<strong>in</strong>heitsbrei, horden-<br />

und herdenweises Auftreten,<br />

ihre auftrumpfende und abstoßende<br />

Art mit plumper Rechthaberei,<br />

ihre protzige Selbstherrlichkeit im<br />

Wald, bei Ver<strong>an</strong>staltungen, <strong>in</strong> den<br />

Blut<strong>an</strong>dachten der Hubertusmessen,<br />

das Gehabe von Herrenmenschen,<br />

stolz auf ihre Privilegien;<br />

die faschistoide Herkunft ist unleugbar,<br />

spr<strong>in</strong>gt <strong>in</strong>s Auge, ist m<strong>an</strong>ifestiert<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gesetz, das aus<br />

dem Herzen der Menschenverachtung,<br />

aus der Tiefe der Lebensvernichtung<br />

stammt. Ihm fällt sofort<br />

das Wort der Parkplatzwächtermentalität<br />

e<strong>in</strong>. Gib e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

Geist kle<strong>in</strong>e Macht und du erlebst<br />

e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Diktator, denkt er.<br />

Sie müssen herdenweise dahergehen,<br />

sie können nicht <strong>an</strong>ders, s<strong>in</strong>d<br />

sie doch alle<strong>in</strong> ihrer eigenen Jämmerlichkeit<br />

ausgesetzt, sie müssen<br />

marodierend durch Wald und Flur<br />

ziehen, die kle<strong>in</strong>en Diktatoren, um<br />

e<strong>in</strong>e Triebbefriedigung im Macht-<br />

rausch des Tötens zu erleben, die<br />

kle<strong>in</strong>en Herren, die nicht resozialisierbaren<br />

Triebtäter, die pathologischen<br />

Wiederholungstäter, die<br />

On<strong>an</strong>isten des Todes.<br />

Ethik ist ihnen e<strong>in</strong> Graus, so se<strong>in</strong>e<br />

Schlussfolgerung, als Gebrabbel<br />

dieser Neunmalklugen gebr<strong>an</strong>dmarkt,<br />

e<strong>in</strong> Geschwätz der Städter,<br />

die sich im dumpfen Dorfmief, <strong>in</strong><br />

der auflauernden, gegenseitigen<br />

Beobachtung der Kle<strong>in</strong>- und<br />

Kle<strong>in</strong>ststädte nicht wohlfühlen, e<strong>in</strong><br />

Geplapper dieser Besserwisser, die<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>karierte Lebensauffassung<br />

- die kle<strong>in</strong>en und großen Karos<br />

dar<strong>in</strong> <strong>in</strong> schwarz, <strong>in</strong> braun und<br />

kirchenviolett - nicht nachvollziehen<br />

wollen.<br />

Was sagt den Grünberockten Empathie,<br />

was sagt ihnen Ethik auch?<br />

Diese Worte, die aus e<strong>in</strong>er Welt<br />

fern ihres prov<strong>in</strong>ziellen Stumpfs<strong>in</strong>ns<br />

herüberkl<strong>in</strong>gen, diese Worte,<br />

die me<strong>in</strong>en, dass e<strong>in</strong> Tier, ebenso<br />

leidet wie e<strong>in</strong> Mensch, dass e<strong>in</strong><br />

Tier ebenso e<strong>in</strong> Recht auf Leben<br />

hat, genauso, wie e<strong>in</strong>er dieser größenwahns<strong>in</strong>niger<br />

Waldmetzger,<br />

diese Worte, die fordern, dass tierisches<br />

Leben nicht <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Ausleben<br />

von triebhaften Machtgefühlen<br />

und niedersten Tötungs<strong>in</strong>st<strong>in</strong>kten<br />

e<strong>in</strong>es Kle<strong>in</strong>geistes missbraucht<br />

werden darf, diese Worte sagen<br />

ihnen nichts, erreichen sie nicht <strong>in</strong><br />

ihrer schmutzigen Ges<strong>in</strong>nung. Sie<br />

missbrauchen ihre schmutzige Ges<strong>in</strong>nung<br />

dazu, ihre Tötungslust<br />

ungehemmt auszutoben, sie lügen<br />

alle Fakten <strong>für</strong> ihre geme<strong>in</strong>en und<br />

niedrigen Zwecke um. Ke<strong>in</strong> Vorw<strong>an</strong>d<br />

ist primitiv genug, den Vernichtungstrieb,<br />

die Tötungslust zu<br />

rechtfertigen, aber wie sollte er<br />

auch durchdacht se<strong>in</strong> aus dem Hirn<br />

e<strong>in</strong>es Wesens, dem triebhafte Inst<strong>in</strong>kte<br />

Intellekt ersetzen.<br />

Für Volk und Vaterl<strong>an</strong>d wirft sich<br />

die grüne Horde dem Angriff der<br />

Wildschwe<strong>in</strong>e entgegen und rettet<br />

das menschliche Leben vor dem<br />

Fuchsb<strong>an</strong>dwurm, tötet aus faschistisch-brauner<br />

Gewohnheit die Zuw<strong>an</strong>derer,<br />

die <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em deutschen<br />

Wald, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em deutschen Freizeitschiessk<strong>in</strong>o<br />

ke<strong>in</strong> Lebensrecht<br />

haben dürfen, wie Waschbären,<br />

wie Nilgänse. Könnte er nur, wie<br />

ihm der S<strong>in</strong>n steht, die Zuw<strong>an</strong>derung<br />

wäre beendet <strong>für</strong> alle Neu<strong>an</strong>kömml<strong>in</strong>ge,<br />

auch wenn er se<strong>in</strong>en<br />

Artenwahn heute nur noch <strong>an</strong> Tieren<br />

ausleben k<strong>an</strong>n und ihm die<br />

Gleichwertigkeit von Leben ke<strong>in</strong>e<br />

Bedeutung hat, schon gar nicht die<br />

Gleichwertigkeit im menschlichen<br />

und tierischen Leid zu erkennen<br />

vermag. Ich vernichte, also b<strong>in</strong><br />

ich, so se<strong>in</strong> credo, auch wenn ich<br />

kle<strong>in</strong> und dumm und ungebildet<br />

b<strong>in</strong>, gerade d<strong>an</strong>n muss ich töten<br />

und me<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e, geme<strong>in</strong>e Niedrigkeit<br />

mit Vernichtung <strong>an</strong>derer,<br />

über die ich armselige Kreatur<br />

noch Macht zu haben glaube,<br />

rechtfertigen.<br />

Aber Ethik betrifft nicht alle<strong>in</strong> die<br />

Ehrfurcht vor dem Leben, Ethik<br />

betrifft auch die Redlichkeit, die<br />

Tugend e<strong>in</strong>es Menschen gegen sich<br />

selbst. Ethik bleibt ihnen e<strong>in</strong><br />

Fremdwort schon deshalb, denkt<br />

er, weil diese Zurückgebliebenen<br />

der menschlichen Höherentwicklung<br />

sich selbst und ihre Mitmenschen<br />

perm<strong>an</strong>ent täuschen und<br />

belügen. Sie schieben Gründe jeglicher<br />

Art vor, e<strong>in</strong>en Tötungstrieb<br />

ausleben zu können, diese Süchtigen<br />

der Vernichtung. Töten, zerstören,<br />

verletzen ist ihnen Lebenserfüllung,<br />

es füllt ihre erbärmliche,<br />

muffige Existenz.<br />

Ne<strong>in</strong>, ethisches Verhalten, was<br />

auch immer das sei jenseits ihres<br />

flachen Denkhorizontes von<br />

Schwe<strong>in</strong>ebraten und Blasmusik<br />

und Sonntagschoral, me<strong>in</strong>t er ihre<br />

Ged<strong>an</strong>ken zu lesen, ist vom Teufel,<br />

ist neumodisches Getue, das haben<br />

sie noch nie gebraucht und<br />

verstehen es deshalb auch nicht,<br />

geschweige denn können sie es<br />

verstehen, bevor es nicht von<br />

Hochwürden <strong>in</strong> griffigen, e<strong>in</strong>fachsten<br />

Sätzen <strong>in</strong> der sonntäglichen<br />

Andacht erwähnt wurde und <strong>in</strong> ihre<br />

Dummschädel h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gebetet wurde.<br />

Kommt nun noch e<strong>in</strong>er daher, der<br />

von wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

spricht, e<strong>in</strong>er dieser Köpfe, der<br />

Bücher liest und vielleicht sogar<br />

studiert hat, also e<strong>in</strong>er dieser Menschen,<br />

die überhaupt nicht mitreden<br />

können, weil sie schon deshalb<br />

ke<strong>in</strong>e Ahnung haben, weil sie ke<strong>in</strong>en<br />

Schnellkurs im Töten best<strong>an</strong>den<br />

haben und der sich auch weigert,<br />

e<strong>in</strong>e derart alberne Prüfung<br />

als Nachweis des Nichtwissens<br />

abzulegen, sondern sich vielmehr<br />

auf Fakten, auf logisches Denken<br />

und kritische Analysen verlässt, ist<br />

das Maß voll bei ihnen, so se<strong>in</strong>e<br />

Erfahrung.<br />

Ethik, Empathie, wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse, was soll das, was<br />

soll das überhaupt se<strong>in</strong>, so ihre<br />

dauernde Frage, diese absurden<br />

Fremdwörter, die sie noch nie<br />

brauchten, deren S<strong>in</strong>ngehalt, deren<br />

Bedeutung ihnen unverständlich,<br />

nicht verstehbar ist und es<br />

auch schon immer ohne sie g<strong>in</strong>g,<br />

weil das Leben <strong>in</strong> der Natur damit


<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise erfasst werden<br />

könne, also Wörter, die unnötig,<br />

weil unnütz s<strong>in</strong>d und das Leben<br />

überhaupt <strong>an</strong>ders ist, als Bücherweisheiten,<br />

was soll also dieses<br />

belastende Zeug, kl<strong>in</strong>gen ihre monoton<br />

repetierten Worte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Gedächtnis nach.<br />

Sie merken es nicht und glauben<br />

es noch weniger, dass sie es s<strong>in</strong>d,<br />

die völlig naturentfremdet s<strong>in</strong>d.<br />

Die freie Natur, Wald und Feld, als<br />

Lebensraum aller dar<strong>in</strong> existierender<br />

Lebensformen ist ihnen suspekt.<br />

Die Vorstellungen ihrer bornierten<br />

Kle<strong>in</strong>bürgerlichkeit müssen<br />

dort gelten, die Vorstellungen dessen,<br />

was ihren abstoßenden Vorstellungen,<br />

getauft <strong>in</strong> dem Bierdunst<br />

der Dorfkneipe, erfahrbar<br />

ist. Die <strong>in</strong>dustriell genormte Natur,<br />

der Freil<strong>an</strong>d<strong>in</strong>dustriekomplex, diese<br />

denaturierte Natur entspricht<br />

ihrer kle<strong>in</strong>bürgerlichen Ordnung<br />

und diese Ordnung wird mit der<br />

Fl<strong>in</strong>te despotenhaft verteidigt.<br />

Er denkt <strong>für</strong> sich, was mache ich<br />

eigentlich, ich gehe immer davon<br />

aus, unbewusst, <strong>in</strong>st<strong>in</strong>ktiv, dass<br />

alle Menschen gleich s<strong>in</strong>d, gleiche<strong>in</strong>sichtig<br />

und erkenntnisbereit,<br />

was mache ich doch <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Ged<strong>an</strong>kenfehler,<br />

was begehe ich doch<br />

<strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Trugschluss. Lehrt mich<br />

nicht das Leben täglich, stündlich,<br />

dass die B<strong>an</strong>dbreite im Geist, die<br />

Sp<strong>an</strong>nweite des Denkens, die verschiedenen<br />

Dimensionen der Intelligenz<br />

nirgends so ause<strong>in</strong><strong>an</strong>derklaffen,<br />

bei ke<strong>in</strong>em <strong>an</strong>deren Wesen<br />

solche Unterschiede aufweisen, als<br />

beim Menschen? Wie k<strong>an</strong>n ich da-<br />

Kooperation<br />

Mit Dr. Gunter Bleibohm und<br />

Harald Hoos von pro iure <strong>an</strong>imalis,<br />

der überregional tätigen<br />

Vere<strong>in</strong>igung, verb<strong>in</strong>det uns seit<br />

l<strong>an</strong>gem e<strong>in</strong>e ged<strong>an</strong>kliche und<br />

persönliche Freundschaft.<br />

So haben wir beschlossen, uns<br />

künftig gegenseitig als Kooperationspartner<br />

zu unterstützen.<br />

Zusammenarbeit und Zusammenschlüsse<br />

der Tierschutzvere<strong>in</strong>igungen<br />

s<strong>in</strong>d immens wichtig,<br />

um besser gegen das <strong>in</strong><br />

ihren Ausmaßen gig<strong>an</strong>tische<br />

Tiernutzer-Konglomerat vorgehen<br />

zu können.<br />

Über das vorbildliche Engagement<br />

von pro iure <strong>an</strong>imalis <strong>in</strong>formieren<br />

Sie sich bitte hier:<br />

www.pro-iure-<strong>an</strong>imalis.de<br />

von ausgehen, dass Ethik, Empathie<br />

und logische Analysen verst<strong>an</strong>den<br />

werden, wenn ich doch<br />

weiß, dass aller Geist dem unsichtbar<br />

ist, der ke<strong>in</strong>en hat. Warum<br />

wende ich mich überhaupt mit<br />

solchen Ged<strong>an</strong>ken <strong>an</strong> diese Mikroben<br />

des Denkens, <strong>an</strong> diesen Orden<br />

der geistigen M<strong>in</strong>oriten, <strong>an</strong> die<br />

Bettelmönche der Intelligenz, warum,<br />

fragt er sich, wirst Du nicht<br />

schlau und folgst der Erkenntnis,<br />

dass m<strong>an</strong> Geist am besten damit<br />

zeigt, dass m<strong>an</strong> mit Dummen nicht<br />

spricht.<br />

Aber es gibt ja nicht nur diese<br />

dumpfen Bauerntölpel <strong>in</strong> der Fraktion<br />

der Tötungsgierigen, wenn<br />

auch diese Sorte sofort hervorsticht<br />

und <strong>in</strong>s Auge fällt, ne<strong>in</strong> es<br />

gibt auch die mächtigen, die reichen,<br />

die e<strong>in</strong>flussreichen Br<strong>an</strong>dstifter<br />

der Vernichtung, die eigentlichen<br />

Betreiber des Todeskarussells.<br />

Es gibt die kle<strong>in</strong>en und großen<br />

Beamten und die Richter und<br />

die Staats<strong>an</strong>wälte und die M<strong>in</strong>ister<br />

und die Priester und die Redakteure,<br />

es gibt ihn, diesen mafiösen<br />

Sumpf der gegenseitigen Vorteilsgewährung,<br />

es gibt diese Camorra<br />

der Vernichtung, die Gesellschaft<br />

der Todesboten, die das Vernichtungskarussell<br />

a13m Laufen halten,<br />

es schön f<strong>in</strong>den, selber damit<br />

fahren, weil auch sie Triebbefriedigung<br />

<strong>in</strong> der Vernichtung f<strong>in</strong>den. Er<br />

frägt sich und f<strong>in</strong>det ke<strong>in</strong>e Antwort,<br />

wie es sich e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaft,<br />

e<strong>in</strong> Volk, e<strong>in</strong> Staat, der<br />

Zukunft den Menschen verspricht<br />

und tatsächlich nur vorlügt, wie<br />

k<strong>an</strong>n sich dieses Volk entwickeln,<br />

das durchsetzt ist von Menschen,<br />

die vom Töten begeistert s<strong>in</strong>d, die<br />

Töten als Lustbefriedigung haben,<br />

fragt er sich, was ist das <strong>für</strong> e<strong>in</strong><br />

Volk, dass nicht aufsteht, das sich<br />

nicht wehrt, das sich die Natur,<br />

den eigenen Lebensraum von pathologischen<br />

Profiteuren und Triebtätern<br />

zerstören lässt. Ist dieses<br />

Volk überhaupt <strong>an</strong>ders, unterscheidet<br />

es sich von der tötungswilligen<br />

M<strong>in</strong>derheit, würden auch<br />

sie die Karren der Verurteilten zur<br />

Guillot<strong>in</strong>e zerren und bei jedem<br />

abgeschlagenen Kopf vor Begeisterung<br />

johlen, unterscheidet sich<br />

dieses Volk überhaupt von dem<br />

Auswurf der Lebensverachtung,<br />

verdient es dieses Volk, dass sich<br />

Verkünder der Ethik h<strong>in</strong>stellen und<br />

die Protagonisten des Tiermordes<br />

<strong>an</strong>klagen. Er zweifelt, wird unsicher,<br />

bekommt Beklemmung,<br />

wenn er denkt, dass alle um ihn<br />

herum ähnlich denken, vergleichbar<br />

triebgesteuert s<strong>in</strong>d, dass Ehrfurcht<br />

vor dem Leben nur die Fiktion<br />

von philosophischen Eigenbrödlern<br />

se<strong>in</strong> könnte, dass Töten, dass<br />

Auslöschen wirklich die große<br />

Lustbefriedigung der Masse ist,<br />

dass die Masse zum<strong>in</strong>dest das Töten<br />

toleriert, nicht ablehnt, nur <strong>in</strong><br />

Sonntagsreden sich dagegen ausspricht.<br />

Er bekommt Beklemmung,<br />

Herzrasen, wenn er unter diesen<br />

Vorzeichen überlegt, was wäre,<br />

wenn e<strong>in</strong> großer Charismatiker das<br />

globale Töten fordert, als wichtig<br />

verkauft und die Masse da<strong>für</strong> wieder<br />

begeistert und mit dem Tod<br />

der <strong>an</strong>deren fasz<strong>in</strong>iert, wird sich<br />

d<strong>an</strong>n wieder zeigen, dass alle Bemühungen<br />

um Empathie, Ethik<br />

und Vernunft vergeblich waren,<br />

dass der Mensch im Wesen unveränderlich<br />

ist und <strong>an</strong> se<strong>in</strong>er unveränderlichen<br />

Starrheit zugrunde<br />

geht, nachdem er alle Wehrlosen<br />

bereits zu se<strong>in</strong>em Vergnügen h<strong>in</strong>gemordet<br />

hat. Er muss die Ged<strong>an</strong>ken<br />

abbrechen, er k<strong>an</strong>n sie nicht<br />

ohne tiefe Abscheu fertig denken,<br />

er <strong>für</strong>chtet das Ergebnis, er scheut<br />

sich noch vor der endgültigen<br />

Demaskierung der<br />

Bestie Mensch und schämt<br />

sich zutiefst, dass se<strong>in</strong><br />

Vater e<strong>in</strong> Jäger ist.<br />

Dr. Gunter Bleibohm<br />

www.pro-iure-<strong>an</strong>imalis.de<br />

Dr. Gunter Bleibohm (li.)<br />

und Harald Hoos (re.)


Jagdgesetznovellierung <strong>in</strong> Sachsen<br />

Traditionen werden fortgesetzt<br />

Anlässlich des Referentenentwurfs zum neuen Sächsischen Jagdgesetz ließen wir unsere Kritik den L<strong>an</strong>dtags-<br />

Fraktionen und dem zuständigen M<strong>in</strong>ister <strong>für</strong> Umwelt und L<strong>an</strong>dwirtschaft Kupfer zukommen – wir bed<strong>an</strong>ken uns<br />

<strong>an</strong> dieser Stelle g<strong>an</strong>z herzlich bei unserem Mitglied Herrn Beyrich, Chemnitz, <strong>für</strong> se<strong>in</strong>e Unterstützung. Hier e<strong>in</strong>ige<br />

Kritikpunkte aus unseren Schreiben vom 16.06.2011:<br />

Jagdausübung, Jagdausübungsrecht, § 1 Abs. 4<br />

Hier ist e<strong>in</strong>e Regelung zum regelmäßigen Nachweis der<br />

Schießfertigkeit zu treffen. Die Sollbestimmung zur<br />

Teilnahme <strong>an</strong> Übungen ist absolut unzureichend. Angemessen<br />

ersche<strong>in</strong>t der Erlass e<strong>in</strong>er Rechtsverordnung<br />

nach § 35 (… zum Schutz des Wildes!) denn gerade<br />

bei Treib- und Drückjagden wird der Tierquälerei durch<br />

ungenaues Schießen auf flüchtende Tiere Tür und Tor<br />

geöffnet. Auch sollte die körperliche Eignung (z.B. Reaktionsvermögen,<br />

Sehstärke) <strong>in</strong> regelmäßigen Zeitabständen<br />

nachgewiesen werden.<br />

E<strong>in</strong> Zeitungsbericht vom 27.4.2010, Nordkurier, L<strong>an</strong>dkreis<br />

Demm<strong>in</strong>, bestätigt unsere Auffassung: Bei e<strong>in</strong>igen<br />

Jägern gibt es offenbar e<strong>in</strong>en erheblichen Nachholbedarf<br />

<strong>in</strong> puncto Treffsicherheit und Bedienung ihrer<br />

Waffen. Zu diesem Schluss kommt der Bericht des<br />

Beauftragten <strong>für</strong> das Schießwesen <strong>in</strong> der Sitzung des<br />

Kreisjagdverb<strong>an</strong>des <strong>in</strong> Ivenack. „Die Schießergebnisse<br />

s<strong>in</strong>d teilweise erschreckend“, hieß es dar<strong>in</strong>. Das Gleiche<br />

gelte <strong>für</strong> den Zust<strong>an</strong>d e<strong>in</strong>iger Waffen. Außerdem<br />

hätten Jäger Schwierigkeiten bei der H<strong>an</strong>dhabung ihrer<br />

eigenen Gewehre.<br />

Sachliche Verbote, § 18 Abs. 1 - Fallenjagd<br />

Das Verbot der Fallenjagd muss <strong>für</strong> alle Tierarten und<br />

<strong>für</strong> alle Fallentypen gelten. Auch „Lebendfallen“ bedeuten<br />

psychisches Leid und Stress <strong>für</strong> die gef<strong>an</strong>genen<br />

Tiere. Außerdem können sie sich <strong>in</strong>folge von Fluchtversuchen<br />

schwer verletzen. Nicht selten verenden Tiere<br />

qualvoll, weil der rechtzeitige Kontrollg<strong>an</strong>g durch den<br />

Jäger zu spät erfolgt.<br />

Jagde<strong>in</strong>richtungen § 26 Abs. 3<br />

Nicht <strong>in</strong> allen Ländern dieser Erde ist das Jagdrecht mit<br />

dem Grund und Boden verknüpft. Und nicht <strong>in</strong> allen<br />

Ländern müssen Grundstückeigentümer aus Menschenrechtsgründen<br />

die Jagd auf ihrem eigenen Grund<br />

und Boden dulden - unverständlicherweise bisher jedoch<br />

noch <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d!<br />

Vielfach – u.a. auch <strong>in</strong> Sachsen - gibt es Menschen, die<br />

die Jagd auf Ihrem Grund und Boden aus Gewissensgründen<br />

ablehnen. Diesbezüglich ist e<strong>in</strong> Verfahren vor<br />

dem Europäischen Gerichtshof <strong>für</strong> Menschenrechte<br />

<strong>an</strong>hängig (Befreiung vom Zw<strong>an</strong>g der Mitgliedschaft <strong>in</strong><br />

Jagdgenossenschaften). E<strong>in</strong>e endgültige Entscheidung<br />

steht noch aus.<br />

Nicht genug, dass <strong>in</strong> Sachsen ethisch motivierte Jagdgegner<br />

ihren Grund und Boden dem Jagdausübungsberechtigten<br />

zur Verfügung stellen müssen,<br />

nun sollen sie auch noch die Errichtung von Jagde<strong>in</strong>richtungen<br />

(Schießständen u.ä.) auf ihren eigenen<br />

Grundstücken ertragen. Wir halten das <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e nicht<br />

h<strong>in</strong>zunehmende Zumutung und bitten Sie e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich<br />

auf e<strong>in</strong>e entsprechende Änderung, ggf. Streichung,<br />

des Absatzes 3 h<strong>in</strong>zuwirken.<br />

Begriffe „Weidgerechtigkeit“ und „kr<strong>an</strong>kgeschossen“<br />

Die Begriffe „Weidgerechtigkeit“ und „kr<strong>an</strong>kgeschossen“<br />

f<strong>an</strong>den sich schon im Reichsjagdgesetz, das unter<br />

der Schirmherrschaft des Reichsjägermeisters Gör<strong>in</strong>g<br />

von Jägern <strong>für</strong> Jäger fabriziert wurde (übertitelt wurde<br />

der § 4 RJG mit „Waidgerechtigkeit und Hegepflicht“.<br />

Der § 4 be<strong>in</strong>haltete folgendes: „Die Jagd darf nur nach<br />

den allgeme<strong>in</strong> <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten Grundsätzen deutscher<br />

Waidgerechtigkeit ausgeübt werden).<br />

In e<strong>in</strong>em Jagdgesetz heutiger Zeit sollte auf die <strong>an</strong>tiquierten<br />

Wortschöpfungen verzichtet werden.<br />

- Weidgerecht/Weidgerechtigkeit<br />

Die deutsche Weidgerechtigkeit dient u. E. der Volksverdummung<br />

und der Verschleierung tierquälerischer<br />

H<strong>an</strong>dlungen, wobei die Interpretation des Wortes wohl<br />

mehr e<strong>in</strong>e Sache ist, die die Weidmänner unter sich<br />

ausmachen. Genaue rechtliche Def<strong>in</strong>itionen gibt es<br />

jedenfalls nicht.<br />

Zerschmetterte Knochen, zerfetzte Gesichter, höchst<br />

schmerzhafte Verstümmlungen aller Art werden den<br />

Tieren zugemutet, ohne dass die Verursacher zur Ver<strong>an</strong>twortung<br />

gezogen werden können, sofern der überaus<br />

leichte Nachweis zu erbr<strong>in</strong>gen ist, dass dies alles<br />

im Rahmen der Weidgerechtigkeit geschah.<br />

Oder nehmen wir, wie oben bereits erwähnt die Jagdhundeausbildung.<br />

Beim Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g der Apportierfähigkeit<br />

bei der Entenjagd, werden vorsätzlich flugunfähig gemachte<br />

Enten von <strong>Hunden</strong> aus dem Wasser gehetzt.<br />

Die quälende p<strong>an</strong>ische Angst der Ente bleibt unberücksichtigt.<br />

Nach ihrem natürlichen Verhalten würde sie<br />

auffliegen, wenn der Hund ihr zu nahe kommt. Das<br />

k<strong>an</strong>n sie nicht. Daher erlebt sie bei vollem Bewusstse<strong>in</strong>,<br />

wie der Hund sie zu packen bekommt. Wenn die<br />

ordnungsgemäß apportierte Ente überlebt, darf sie -<br />

ohne dass solche Praktik gegen die Weidgerechtigkeit<br />

verstieße - erneut "benutzt" werden. Freilich gebietet<br />

die Weidgerechtigkeit, dass ihr dieses Erleben nur<br />

e<strong>in</strong>mal am Tag zugemutet werden k<strong>an</strong>n. Aber morgen<br />

k<strong>an</strong>n es weitergehen.<br />

Die entsprechenden Passagen sollten aus Gründen der<br />

Rechtssicherheit s<strong>in</strong>nvoll und nachvollziehbar formuliert<br />

werden. Beispielsweise könnte § 1 Abs. 4 wie folgt<br />

lauten: „Wer die Jagd ausübt, hat aus Gründen des<br />

möglichst schmerzfreien Tötens/Erlegens von Tieren<br />

(oder e<strong>in</strong>fach: ... aus Gründen des Tierschutzes ...)<br />

und der öffentlichen Sicherheit vor Beg<strong>in</strong>n der<br />

Jagdausübung im Jagdjahr <strong>an</strong> e<strong>in</strong>er Übung im jagdlichen<br />

Schießen teilzunehmen.<br />

- Kr<strong>an</strong>kgeschossen<br />

E<strong>in</strong> <strong>an</strong>geschossenes Tier hat e<strong>in</strong>e Schussverletzung, <strong>an</strong><br />

der es i.d.R. früher oder später stirbt. Es leidet weder<br />

<strong>an</strong> Husten, Schnupfen oder ähnlichen Kr<strong>an</strong>kheiten,<br />

sondern, wie gesagt <strong>an</strong> e<strong>in</strong>er Schussverletzung. Mit<br />

dem Begriff „kr<strong>an</strong>kgeschossen“ wird das Leid des Tieres<br />

verharmlost. Wir denken, dass sich e<strong>in</strong> Jagdgesetz<br />

<strong>an</strong> Tatsachen zu orientieren hat und sich nicht auf irreführendes<br />

Vokabular der Jägersprache beziehen sollte.<br />

Wir schlagen deshalb vor, den Begriff „schussverletzt“<br />

(oder e<strong>in</strong>fach: <strong>an</strong>geschossen) <strong>an</strong>zuwenden.<br />

Rol<strong>an</strong>d Dunkel<br />

(Das komplette Schreiben nimmt weiterh<strong>in</strong> Bezug auf: „Baujagd“,<br />

„Nachtjagd“, „Hundeausbildung“, „Wolf und Jagdrecht“.<br />

Abgedruckt ist das Schreiben auf unserer Internetseite<br />

– www.arbeitskreis-tierschutz.de - Rubrik „Jagd“)


Der Tierschutzbericht der Bundesregierung von 2011<br />

- e<strong>in</strong> Dokument des Versagens!<br />

Der Bürger muss schwerstens bee<strong>in</strong>druckt se<strong>in</strong>, wie von unseren Politikern nicht nur Deutschl<strong>an</strong>ds<br />

Probleme, sondern fast alles Weltenelend geschultert und gemeistert wird. Komprimiert, die gebetsmühlenartig<br />

wiederholten wichtigsten Auslassungen repetierend, müsste m<strong>an</strong> so glücklich konstatieren:<br />

Die Renten, die Atomkraft und der Euro s<strong>in</strong>d sicher. Die Schuldenprobleme haben wir im Griff.<br />

Deutschl<strong>an</strong>d wird erfolgreich am H<strong>in</strong>dukusch verteidigt. Auch beim Tierschutz ist alles <strong>in</strong> bester Ordnung.<br />

Und die Erde ist e<strong>in</strong>e Scheibe.<br />

Doch ist das alles wirklich so? Oder<br />

wird das Volk schlicht verdummt?<br />

Und dies <strong>in</strong> gig<strong>an</strong>tischen, kaum<br />

vorstellbaren Ausmaßen und auf<br />

vielen Gebieten?<br />

Der Tierschutzbericht der Bundesregierung<br />

ist e<strong>in</strong> blumig artikuliertes<br />

Dokument des Versagens unserer<br />

Marionetten-Politiker, die am<br />

Nasenr<strong>in</strong>g der Global-Lobbyisten<br />

geführt, im Elfenbe<strong>in</strong>turm auf<br />

wohldotierten Sesseln <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

residieren. Nicht mehr und nicht<br />

weniger ist dazu festzuhalten.<br />

Fakt: Seit Jahrzehnten werden<br />

Tierschützer von den Politikern der<br />

etablierten Parteien mit hohlen<br />

Worthülsen und wohlformuliertem<br />

beschwichtigenden Geschwätz e<strong>in</strong>gelullt<br />

- und seit Jahrzehnten vergrößern<br />

sich Umf<strong>an</strong>g und Intensität<br />

der Tierqual-Dimensionen, wie<br />

es sich Tierfreunde früherer Generationen<br />

nicht <strong>in</strong> ihren furchtbarsten<br />

Horrorträumen vorstellen<br />

konnten.<br />

Wichtigtuerisch verkündet der<br />

Tierschutzbericht "Deutschl<strong>an</strong>d<br />

setze hohe St<strong>an</strong>dards <strong>für</strong> den<br />

Schutz von Tieren". Und stolz verkündet<br />

m<strong>an</strong> weiter, dass Erfolge<br />

auf nationaler und europäischer<br />

Ebene beim Tierschutz erzielt und<br />

Anregungen und Bedenken der<br />

Bürger aufgegriffen wurden. Pe<strong>in</strong>liche<br />

Lobhudeleien über eigenes<br />

wunderbares Tun nehmen kaum<br />

e<strong>in</strong> Ende.<br />

Und wie sieht es <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d<br />

tatsächlich aus? M<strong>an</strong> zementiert<br />

Aufkleben - Stimme erheben!<br />

Wir s<strong>in</strong>d Tausende und können den Tieren zu e<strong>in</strong>er Haltung verhelfen,<br />

die uns als Gesellschaft nicht länger<br />

beschämen muss!<br />

Diesen Aufkleber (farbig, Durchmesser 10 cm) können Sie von uns kostenlos<br />

erhalten – (auch größere Stückzahlen senden wir Ihnen gerne zu!)<br />

Wenden Sie sich e<strong>in</strong>fach <strong>an</strong>:<br />

<strong>Arbeitskreis</strong> hum<strong>an</strong>er Tierschutz e.V:<br />

L<strong>in</strong>nenstr. 5A, 97723 Oberthulba, Fr<strong>an</strong>kenbrunn<br />

Tel.: 09736 751552<br />

e-mail: <strong>in</strong>fo@arbeitskreis-tierschutz.de<br />

schreckliche Strukturen schlimmster<br />

Tierausbeutung und gar<strong>an</strong>tiert<br />

beispielsweise den Betreibern von<br />

Kle<strong>in</strong>gruppenhaltungen - irreführende<br />

Bezeichnung <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e üble<br />

Käfighaltungsform, die der berüchtigten<br />

früheren Legebatterie-KZ-<br />

Haltung ähnlich ist - Best<strong>an</strong>dsschutz<br />

bis 2035. Die Zahl der <strong>Tierversuche</strong><br />

steigt kont<strong>in</strong>uierlich. Die<br />

von Wissenschaftlern und Tierschutzorg<strong>an</strong>isationen<br />

gestellte<br />

Forderung die Zurschaustellung<br />

von wildlebenden Tierarten im Zirkus<br />

endlich zu verbieten, wird negiert.<br />

Exemplarisch sei auch auf<br />

das Versagen unserer Bundespolitiker<br />

<strong>in</strong> der Sache „betäubungsloses<br />

Schächten von Tieren“ h<strong>in</strong>gewiesen:<br />

Seit Jahrzehnten liegt das<br />

hier zuständige “Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

<strong>für</strong> Ernährung, L<strong>an</strong>dwirt und<br />

Verbraucherschutz“ <strong>in</strong> tiefem<br />

Schlaf, hat auf beschämende Art<br />

und Weise versäumt se<strong>in</strong>e<br />

“Hausaufgaben” zu machen, sich<br />

zu bemühen gesetzliche Grundvoraussetzungen<br />

zu schaffen die unerträgliche<br />

Situation des obsoleten<br />

„Schächt“Paragraphen §4a Abs.2<br />

Nr. 2 TSchG e<strong>in</strong>er Novellierung<br />

zuzuführen. Im Gegenteil - seit<br />

2007 (!) boykottiert und sabotiert<br />

unsere Regierung auf sk<strong>an</strong>dalöse<br />

Weise jegliche auch nur kle<strong>in</strong>ste<br />

Verbesserung. Siehe hartnäckige<br />

Verweigerung die vom Bundesrat<br />

entsprechenden e<strong>in</strong>gebrachten<br />

Gesetzesvorlagen, (zuletzt BT-<br />

Drs.17/226) umzusetzen. Die Unfähigkeit,<br />

das Nicht-Wollen unserer<br />

Bundespolitiker ist <strong>in</strong> gleichem<br />

Maße entsetzlich, wie die Qualen<br />

der vorsätzlich betäubungslos da-<br />

h<strong>in</strong>gemetzelten Tiere entsetzlich<br />

s<strong>in</strong>d: M<strong>an</strong> beh<strong>an</strong>delt das Thema<br />

Schächten wie e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en tyr<strong>an</strong>nischen,<br />

un<strong>an</strong>tastbaren Hausgötzen<br />

den m<strong>an</strong> nicht berühren<br />

darf.<br />

W<strong>an</strong>n kapieren wir Tierschützer<br />

endlich: Nicht <strong>an</strong> würdevoll vorgetragenen<br />

Absichtserklärungen und<br />

selbstherrlichen Wahlversprechen,<br />

geschönten Berichten, oder offiziellen<br />

Dokumenten - ausschließlich<br />

am Praxisverhalten, dem H<strong>an</strong>deln<br />

und der Ist-Situation im Alltag<br />

ist die Wertigkeit unserer Politiker<br />

zu messen! Ausschließlich letztere<br />

Kriterien s<strong>in</strong>d maßgeblich. Und hier<br />

hat sich <strong>in</strong> der Verg<strong>an</strong>genheit<br />

wahrlich ke<strong>in</strong>e der etablierten Parteien<br />

- die Mitwelt, den Natur- und<br />

Tierschutz betreffend - mit Ruhm<br />

bekleckert. Auch der gutgläubigste<br />

Natur- und Tierfreund muss doch<br />

endlich erkennen: Das von unseren<br />

Politikergrößen so hochgelobte<br />

“beste Tierschutzgesetz der Welt”<br />

ist im Alltagsgeschehen die Druckerschwärze<br />

nicht wert mit dem<br />

es gedruckt wurde. Es reguliert<br />

und legalisiert lediglich schlimmste<br />

Ausbeutung von Tieren. Von<br />

“Schutz” k<strong>an</strong>n nicht die Rede se<strong>in</strong>,<br />

wie es die Namensgebung volksverdummend<br />

suggeriert. Auch<br />

dieser Tierschutzbericht der Bundesregierung<br />

bewegt sich auf dieser<br />

Ebene.<br />

Also nichts Neues von unseren<br />

lieben “Volksvertretern”.<br />

Ulrich Dittm<strong>an</strong>n / 25.08.2011


Balut- Kulturgut<br />

oder grausige<br />

Delikatesse?<br />

Kulturkreise und damit Essgewohnheiten<br />

unterscheiden sich<br />

mitunter beträchtlich. Deutlich<br />

wird dies vor allem, vergleicht<br />

m<strong>an</strong> vorherrschende Genüsse<br />

<strong>in</strong> Europa und Asien.<br />

Beispiele gibt es viele: wir Europäer<br />

lieben Käse, <strong>an</strong>dernorts wird<br />

dieser als verdorbene Milch gemieden.<br />

Hühnerfüße und -köpfe, die <strong>in</strong><br />

unserer Fleischproduktion als<br />

Schlachtabfall übrig bleiben, werden<br />

<strong>in</strong> <strong>an</strong>deren Ländern als Lebensmittel<br />

so hoch geschätzt, dass<br />

wir sie exportieren können. Auf<br />

asiatischen Speisekarten f<strong>in</strong>den<br />

sich viele Insekten, die bei uns als<br />

Schädl<strong>in</strong>ge gelten, vor denen e<strong>in</strong>ige<br />

Menschen sogar Phobien entwickeln<br />

und die von Kammerjägern<br />

bekämpft werden. E<strong>in</strong>ige Essgewohnheiten<br />

s<strong>in</strong>d uns bloß unverständlich<br />

und fremd, <strong>an</strong>dere überschreiten<br />

unsichtbare Grenzen und<br />

Tabuzonen. Hierzu gehört etwa<br />

auch der Verzehr von Affen-, vor<br />

allem aber von Hundefleisch. Zu<br />

den beliebten Snacks, die auf den<br />

Straßenmärkten Südostasiens verkauft<br />

und seit e<strong>in</strong>iger Zeit auch <strong>in</strong><br />

Restaur<strong>an</strong>ts <strong>an</strong>geboten werden,<br />

zählt e<strong>in</strong>e „Delikatesse“, gegen die<br />

sich unser moralisches Empf<strong>in</strong>den<br />

besonders sträubt: die Balut- <strong>an</strong>gebrütete<br />

Enteneier mit lebenden<br />

Embryos. Die „Balut“-Rufe der<br />

Straßenhändler gehören zum allabendlichen<br />

Stadtbild und den<br />

Märkten vieler Städte auf den Philipp<strong>in</strong>en,<br />

<strong>in</strong> Vietnam, Kambodscha,<br />

auch <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a. In Restaur<strong>an</strong>ts werden<br />

die Eier zu aufwändigeren<br />

Speisen verarbeitet.<br />

Eigens <strong>für</strong> die Produktion von Balut<br />

gezüchtet, werden gerade auf den<br />

Philipp<strong>in</strong>en Millionen von Enten <strong>für</strong><br />

den viel gefragten Nachschub<br />

gehalten. Die frisch gelegten Enteneier<br />

werden dem Muttertier abgenommen,<br />

welches so zum Legen<br />

weiterer Eier <strong>an</strong>imiert wird. In<br />

Brutautomaten oder warmem S<strong>an</strong>d<br />

werden die Eier bei e<strong>in</strong>er Temperatur<br />

von 42° (der Körpertemperatur<br />

der Mutterente) weiter bebrütet,<br />

bis sie schließlich im Alter von etwa<br />

14 Tagen als verzehrfertig gelten.<br />

Zu diesem Zeitpunkt ist der Embryo<br />

schon deutlich zu erkennen,<br />

Augen, Schnabel und Federn gut zu<br />

sehen. Die Knochen und der<br />

Schnabel s<strong>in</strong>d jedoch noch sehr<br />

weich. Je länger das Balut-Ei vor<br />

dem Verzehr bebrütet wird, desto<br />

Totes Entenküken <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Balut-Ei / Angebrütete Eier gelten <strong>in</strong> Asien als<br />

Delikatesse, <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d werden sie unter dem Ladentisch verkauft.<br />

Foto: Deutsches Tierschutzbüro<br />

mehr entwickelt sich der Embryo<br />

und bildet Knochen und Schnabel<br />

weiter aus, das Küken bereitet sich<br />

auf das Schlüpfen vor. Es gibt Berichte<br />

von Balut-Eiern, die am 24.<br />

Tag des Brütens zubereitet wurden-<br />

also nur sehr kurz vor dem<br />

Schlüpfen. Die Eier und mit ihnen<br />

die Embryos werden nach dem<br />

Erreichen e<strong>in</strong>es des gewünschten<br />

Entwicklungsstadiums ca. 20 M<strong>in</strong>uten<br />

gekocht (und so getötet), <strong>an</strong>schließend<br />

warm gehalten und<br />

meist nur mit e<strong>in</strong>er Prise Salz oder<br />

etwas Essig serviert, wenn sie nicht<br />

<strong>in</strong> der Gastronomie weiter verarbeitet,<br />

z.B. gebraten oder gebacken<br />

werden. E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Teil der<br />

Eier wird roh verkauft- der Embryo<br />

wird <strong>in</strong> dem Fall lebend gegessen.<br />

In weiten Teilen Südostasiens gelten<br />

Balut-Eier als Aphrodisiakum,<br />

e<strong>in</strong>e potenzsteigernde Wirkung ist<br />

allerd<strong>in</strong>gs wissenschaftlich nicht<br />

nachgewiesen.<br />

Balut-Eier<br />

auch <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d!<br />

Der Verzehr von lebenden Tieren<br />

ist <strong>für</strong> uns e<strong>in</strong> Tabu, welches nur<br />

noch im Zusammenh<strong>an</strong>g mit Austern<br />

außer Kraft gesetzt wird und<br />

auch hier weith<strong>in</strong> nicht mehr akzeptiert<br />

wird. Das Töten von ungeborenen,<br />

wachsenden Embryos, <strong>in</strong><br />

<strong>an</strong>derem Rahmen e<strong>in</strong> umstrittenes<br />

Thema, widerstrebt den meisten<br />

von uns; das Kochen oder gar Essen<br />

von lebenden Embryos empf<strong>in</strong>den<br />

wir als Tierquälerei. Nicht nur<br />

aus ethischen Bedenken sollte der<br />

H<strong>an</strong>del mit Balut-Eiern unterbunden<br />

werden, auch gesundheitliche<br />

Risiken spielen e<strong>in</strong>e große Rolle:<br />

Durch den Kontakt der rohen Eier<br />

mit <strong>an</strong>deren Lebensmitteln besteht<br />

e<strong>in</strong>e erhöhte Gefahr von Salmonellenübertragung,<br />

die besonders <strong>für</strong><br />

K<strong>in</strong>der und ältere Menschen sehr<br />

gefährlich werden k<strong>an</strong>n. Dennoch<br />

f<strong>in</strong>den sich Balut-Eier auch <strong>in</strong><br />

Deutschl<strong>an</strong>d. Durch das Tierschutzgesetz<br />

werden die ungeborenen<br />

Enten nicht geschützt, nach<br />

dem Lebensmittelrecht dürfen <strong>an</strong>gebrütete<br />

Eier als Lebensmittel<br />

jedoch nicht <strong>in</strong> Umlauf gebracht<br />

werden. Dass diese Regelung ke<strong>in</strong>en<br />

sicheren Schutz bietet, zeigten<br />

die Recherchen von Tierschützern.<br />

Bereits mehrfach konnten <strong>in</strong> der<br />

Verg<strong>an</strong>genheit bei verdeckten<br />

Testkäufen <strong>in</strong> Asia-Läden zum Beispiel<br />

<strong>in</strong> Hamburg Balut-Eier erworben<br />

werden, die auf Nachfrage „unter<br />

der Ladentheke“ verkauft wurden.<br />

Im verg<strong>an</strong>genen Sommer<br />

wurde gar bek<strong>an</strong>nt, dass der skrupellose<br />

Betreiber e<strong>in</strong>es Geflügelhofes<br />

<strong>in</strong> Niedersachsen, der bereits<br />

wegen des Lebendrupfens von<br />

Gänsen <strong>in</strong> die Kritik geraten war,<br />

im großen Stil Balut-Eier verkaufte-<br />

wie e<strong>in</strong> Insider berichtete, bis zu<br />

1000 Stück pro Woche. Offenbar<br />

hatte der Züchter viele Asia-Läden<br />

schwarz beliefert, nach e<strong>in</strong>er Straf<strong>an</strong>zeige<br />

wegen Verstoßes gegen<br />

das Lebensmittelrecht ermittelt die<br />

Staats<strong>an</strong>waltschaft nun gegen den<br />

Inhaber. Vor allem Aktivisten, die<br />

<strong>für</strong> die Rechte der Tiere e<strong>in</strong>treten,<br />

erhoffen sich e<strong>in</strong>e entsprechende<br />

Ergänzung des Tierschutzgesetzes<br />

und die Klärung e<strong>in</strong>er rechtlichen<br />

Grauzone. Außerdem erwarten<br />

viele nun endlich den Anstoß e<strong>in</strong>er<br />

Debatte, die klären soll: Wo k<strong>an</strong>n<br />

und soll der Schutz tierischen Lebens<br />

beg<strong>in</strong>nen, wo wird er e<strong>in</strong>geschränkt<br />

und wie ist e<strong>in</strong>e solche<br />

E<strong>in</strong>schränkung mit dem Tierschutzgesetz<br />

vere<strong>in</strong>bar?<br />

Rom<strong>an</strong> Kriebisch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!