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h i e r - Richter & Schmidt Zahntechnik Brinkum

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Das Portrait<br />

Wenn sie ihre Geschichte erzählen, weckt das cineastische<br />

Assoziationen. Was ihren Zusammenhalt angeht: zwei wie<br />

Pech und Schwefel. Und was ihr Kennenlernen betrifft:<br />

Tatort Harburg, Regie Jürgen Mehlert. Denn wie man sich<br />

gegenseitig stützen kann, diese Erfahrung machten Marc<br />

<strong>Richter</strong> und Oliver <strong>Schmidt</strong> 2008 auf dem Elbcampus in<br />

Harburg bei Hamburg. Dort durchwanderten sie das „Tal<br />

der Tränen“, wie sie rückblickend mit einem Augenzwinkern<br />

den Meisterkurs bei Jürgen Mehlert beschreiben.<br />

Fernab ihrer beider Heimatstadt Bremen und getrennt<br />

von Frau und Kind bzw. Freundin lebten sie in einer gemeinsamen<br />

„Leidenswohngemeinschaft“ und eigneten<br />

sich Mehlerts Vorgaben an. Doch so arg kann der Meisterkurs<br />

wiederum auch nicht gewesen sein, denn noch<br />

heute sind beide Stammgäste in Sand in Taufers.<br />

Private Ereignisse während der Meisterschule schweißten<br />

die beiden noch näher zusammen. Auch als man nach<br />

erfolgreichem Abschluss Ende 2008 wieder eigener Wege<br />

ging, verlor man sich nicht aus den Augen. Im Gegenteil.<br />

So stieß Oliver <strong>Schmidt</strong> Mitte 2009 zur Erdtmann <strong>Zahntechnik</strong>,<br />

die zu dieser Zeit von Marc <strong>Richter</strong> „gemanagt“<br />

wurde. Ein Jahr später, im August 2010, übernahmen die<br />

beiden dann partnerschaftlich den Laborbetrieb. „Die<br />

Freundschaft besiegeln“, sagen sie dazu.<br />

Oliver <strong>Schmidt</strong> hätte eigentlich Zahn-Arzt und nicht<br />

Zahn-Techniker werden sollen, schließlich stammt er aus<br />

Quintessenz Zahntech 2011;37(4):543-545<br />

QZ-LABORPROFIL<br />

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Copyright by Not for<br />

Quintessence<br />

Das Profil<br />

Firmenname: <strong>Richter</strong> & <strong>Schmidt</strong> <strong>Zahntechnik</strong> GmbH<br />

Gründungsdatum: Umfirmierung 01.12.2010 (Betriebsübernahme<br />

01.08.2010)<br />

Gesellschafter: ZTM Marc <strong>Richter</strong>, ZTM Tim-Oliver <strong>Schmidt</strong><br />

Mitarbeiter: 9<br />

Auszubildende: 2<br />

Mitgliedschaften: VDZI, ZINB<br />

Zertifikate: QS-Konformität-Zertifikat<br />

Schwerpunkte: Kombitechnik, Totalprothetik, Implantologie, Keramik, CAD/CAM<br />

Adresse: Bremer Straße 2, 28816 Stuhr, Tel.: (0421) 891 992, E-Mail: info@richter-und-schmidt.de, Internet:<br />

www.richter-und-schmidt.de<br />

einer Dentisten-Familie. Schon sein Opa war Zahnarzt. So<br />

konnte es nur durch die konsequente Verweigerung des<br />

elterlichen Vorhabens überhaupt zu der schicksalhaften<br />

Begegnung mit Marc <strong>Richter</strong> kommen. Auch der wollte<br />

auf keinen Fall in die Fußstapfen seines Vaters treten und<br />

<strong>Zahntechnik</strong>er werden. Doch im Leben kommt es manchmal<br />

anders. Sein Schulpraktikum absolvierte er 1991 im<br />

Dentallabor Erdtmann. Und ehe er sich’s versah, war er<br />

der <strong>Zahntechnik</strong> „verfallen“. Kombinations- und Implantatprothetik,<br />

Vollkeramik und Edelmetalltechnik sind zu<br />

Leidenschaften geworden, die er mit Oliver <strong>Schmidt</strong> teilt.<br />

Doch vor ihrer beider Selbständigkeit galt es, einige<br />

Hindernisse zu überwinden. Als ZTM Horst Rainer Erdt-<br />

543


QZ-LABORPROFIL<br />

mann 2007 unversehens verstarb, gab es im Labor keinen<br />

Meister mehr. Eine Ausnahmegenehmigung der Handwerkskammer<br />

ermöglichte für ein Jahr die Weiterführung<br />

des Betriebs – vorausgesetzt, Marc <strong>Richter</strong> belegt und besteht<br />

den Meisterkurs. Tat er und kehrte ein Jahr später<br />

als Geschäftsführer zu Erdtmann <strong>Zahntechnik</strong> zurück, um<br />

bereits nach kurzer Zeit zu merken, dass es einer zweiten<br />

Hand bedarf. Oliver <strong>Schmidt</strong> war wechselwillig und der<br />

Kreis geschlossen.<br />

Ihre Zusammenarbeit gestaltet sich seitdem harmonisch.<br />

Geprägt durch die gleiche Meisterausbildung hatten<br />

und haben sie dieselben Ziele vor Augen. Nach der<br />

Laborübernahme im Juli 2010 drehten sie – übereinstimmend,<br />

wie sollte es auch anders sein – „intern alles auf<br />

links“ und passten Ausstattung, Werkstoffe und Abläufe<br />

ihren Vorstellungen von moderner <strong>Zahntechnik</strong> an. Am<br />

1. Dezember 2010 war es dann endgültig soweit: Das Labor<br />

firmierte um und heißt seitdem <strong>Richter</strong> und <strong>Schmidt</strong><br />

<strong>Zahntechnik</strong> GmbH.<br />

Heute bieten die beiden in ihrem Full-Service-Labor die<br />

ganze Palette moderner <strong>Zahntechnik</strong>. Dazu gehören insbesondere,<br />

neben der Total- und Implantatprothetik, die<br />

Verarbeitung von Zirkoniumdioxid und NEM, die Press-<br />

und Überpresstechnik und, last but not least, die Modellgusstechnik.<br />

Das Interview<br />

(Die Antworten gelten unisono für beide)<br />

Beruf oder Berufung: Was ist für Sie immer noch das<br />

Besondere an der <strong>Zahntechnik</strong>?<br />

Nach wie vor ist es die Begeisterung für die handwerkliche<br />

Präzision, der Anspruch an die Ästhetik, die dem<br />

Patienten eine wiedergewonnene Lebensfreude beschert,<br />

wenn man sich der Herausforderung stellt, das Optimum<br />

der jeweiligen Situation zu erreichen. Spannend ist es,<br />

diesen Anspruch mit der ständigen Weiterentwicklung<br />

der Techniken und Materialien, der großen Bandbreite<br />

der Werkstoffe und Verfahrenstechniken in Einklang zu<br />

bringen und sich im Zusammenspiel aller Komponenten<br />

dafür zu begeistern, stets das beste Ergebnis aus der Summe<br />

aller herauszuholen.<br />

544<br />

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Quintessence<br />

Was sehen Sie als Ihre wichtigsten berufsspezifischen<br />

Eigenschaften und Einstellungen?<br />

Offen zu sein für Kritik und Anregungen – das Bestreben<br />

zu haben, sich stets zu hinterfragen und zu verbessern –<br />

Geduld und Konzentration – Detailverliebtheit – innerer<br />

Antrieb bzw. die Unruhe, immer in Bewegung zu sein –<br />

die Fähigkeit, sich in Menschen hineindenken zu können.<br />

Vom Intraoralscan zum CAI (Computer Aided Impressioning):<br />

Bedrohung oder Chance, Auftragsverlust<br />

oder Verbesserungspotenzial? Wie gehen Sie mit der<br />

digitalen Prozesskette um?<br />

Grundsätzlich sehen wir es als Chance, sich auf diesem<br />

relativ neuen Feld zu behaupten. Es nützt ja nichts, sich<br />

zu versperren. Auch wenn der anfängliche Aufwand Zeit,<br />

Geld und Manpower erfordert, sind wir gegenüber der<br />

Digitalisierung offen eingestellt und bieten unseren Kunden<br />

die Möglichkeit, ihre Datensätze zu verwerten und<br />

zu verarbeiten. So sind wir nach wie vor der prothetische<br />

Ansprechpartner und Begleiter der einzelnen Arbeiten in<br />

den Zahnarztpraxen.<br />

<strong>Zahntechnik</strong> quo vadis? Wie sieht das künftige Berufsbild<br />

aus? Beschreiben Sie die Zukunft bitte in 20 Worten!<br />

Fortschreitende digitale Prozesse können und werden das<br />

Berufsbild zwar ergänzen, erweitern und bereichern, aber<br />

niemals das Know-how<br />

und die Leidenschaft eines<br />

guten <strong>Zahntechnik</strong>ers<br />

ersetzen!<br />

Kunststoffe, Komposit,<br />

Keramik, NEM und<br />

Gold – was hat<br />

Zukunft?<br />

Wir denken, dass alle<br />

Werkstoffe in ihrer Indikation<br />

zukünftig ihre Berechtigung<br />

haben werden.<br />

Sicherlich werden<br />

Edelmetalle, bei weiter<br />

Quintessenz Zahntech 2011;37(4):543-545


steigenden Preisen, leider bis zu einem gewissen Punkt<br />

durch NEM-Legierungen ersetzt werden.<br />

Sind Praxislabore in Ihren Augen eher Wettbewerber<br />

oder Ergänzung?<br />

Nach unserer Erfahrung haben Praxislabore in punkto<br />

Standardprothetik eine gewisse Daseinsberechtigung.<br />

Aufgrund ihrer oftmals technisch unzureichenden Ausstattung,<br />

welche ja selten am Puls der Zeit orientiert ist,<br />

sind für komplexere innovative zahntechnische Lösungen<br />

nach wie vor die gewerblichen Meisterlabore Ansprechpartner<br />

erster Wahl.<br />

Sie haben einen Wunsch an die Industrie frei ...<br />

Trotz aller Innovationen, nicht die Basis der <strong>Zahntechnik</strong><br />

zu vergessen. Das heißt, nicht nur für die Entwicklung<br />

neuester CAD/CAM-Technologien die notwendigen Mittel<br />

bereitstellen. Wir brauchen nach wie vor noch z. B.<br />

einen modernen Vorwärmofen, der auf einem aktuelleren<br />

technologischen Stand ist als den von 1990.<br />

Die Industrie sollte die gewerblichen Labore mit ihrem<br />

hohen Beratungs- und Servicepotenzial nicht unterschätzen<br />

und meinen, sie umgehen zu können. Eine vernünftige<br />

prothetische Planung und ihre perfekte Umsetzung<br />

funktionieren ausschließlich im Zusammenspiel von<br />

Zahnarzt, Labor und Industrie.<br />

... und einen an den Behandler!<br />

Da hätten wir konkret drei Wünsche: 1. etwas mehr Zeit,<br />

um die wachsenden Ansprüche realisieren und umsetzen<br />

zu können; 2. früher, schon bei der Planung, ins Boot geholt<br />

zu werden; 3. Fairness gegenüber dem zahntechnischen<br />

Partner.<br />

Quintessenz Zahntech 2011;37(4):543-545<br />

QZ-LABORPROFIL<br />

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Quintessence<br />

Welche Charaktereigenschaften schätzen Sie an anderen<br />

am meisten?<br />

Authentizität (gerne mit Ecken und Kanten, aber wenn,<br />

dann bitte echte!), Gelassenheit, Ehrlichkeit, Leidenschaft,<br />

Zielstrebigkeit.<br />

Und von welchen Eigenschaften hätten Sie lieber<br />

mehr bzw. weniger?<br />

Von gar keiner. Jede Eigenschaft hat seine Berechtigung –<br />

es kommt auf die richtige Mischung an.<br />

Welches Talent hätten Sie gerne?<br />

Uns einen USB-Stick in den Kopf stecken zu können. �<br />

In welcher anderen Firma wären Sie mal gerne einen<br />

Monat lang Chef?<br />

Wieso? Gibt es etwas Schöneres als <strong>Zahntechnik</strong>?<br />

Was halten Sie für die größte Erfindung der Menschheit?<br />

Sprache und Schrift.<br />

Letzte Frage: Warum lesen Sie die QZ?<br />

Seit Lehrzeiten immer gerne: um über den Tellerrand des<br />

eigenen Labors hinausschauen zu können und Innovationen<br />

kennenzulernen, die man aufnehmen und in das<br />

eigene Schaffen einfließen lassen kann.<br />

Der Profiler<br />

Michael Mitteregger<br />

Rosenwinkel 26<br />

22607 Hamburg<br />

E-Mail: michael.mitteregger@t-online.de<br />

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