Venus® Step by Step Guide Kapitel 3 Adhäsivtechnik - zahniportal.de
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Benetzbarkeit und Oberflächenspannung Wenn zwei Materialien dauerhaft miteinander verbunden werden sollen, gilt es das Verhältnis zwischen ihrer freien Oberfl ächenenergie und ihrer Benetzbarkeit zu berücksichtigen. Damit ein Adhäsiv auf ein Material aufgetragen werden kann, muss seine Oberfl ächenspannung geringer als die freie Oberfl ächenenergie der Unterlage sein. Der Zahnschmelz mit seinem hohen Anteil an anorganischen Sub - s tanzen in Form von Hydroxylapatit besitzt eine hohe freie Oberfl ächenenergie. Im Gegensatz dazu besitzt Dentin nur eine geringe freie Oberfl ächenenergie. Um das Adhäsiv applizieren zu können, ist es deshalb notwendig, die Oberfl äche des Dentins chemisch zu behandeln und so dessen freie Oberfl ächenenergie zu erhöhen. Die Schmelz-Dentin-Adhäsivsysteme erfüllen diese Aufgabe auf unterschiedliche Weise. Jedes dieser Systeme umfasst: eine chemische Behandlung der Zahnsubstanz mittels Säure: Ätzmittel einen Haftvermittler: Primer das eigentliche Adhäsiv: Bonding Diese 3 Vorgänge sind unabhängig von der Anzahl der auszuführenden Behandlungsschritte, der Anzahl der Systemkomponenten und der Art der Konditionierung, die hiermit ausgeführt wird. Wassertropfen auf Oberfl äche mit a) geringer Oberfl ächenenergie und b) hoher Oberfl ächenenergie Bild a Bild b 7
Einteilung der Adhäsivsysteme Die Schmelz-Dentin-Adhäsive lassen sich in Etch & Rinse-Systeme und Self Etch-Systeme unterteilen. Bei den Etch & Rinse-Systemen werden separate Ätzmittel (üb lich erweise 35%ige Orthophosphorsäure) verwendet, die auf Schmelz und Dentin aufgetragen und anschließend abgespült werden. Danach werden der Haftvermittler und das Adhäsiv sowohl auf den Zahnschmelz als auch auf das demineralisierte und von der Schmierschicht gereinigte Dentin aufgetragen. Bei den Self Etch-Systemen wird eine Lösung aus Etch/Primer und Adhäsiv auf den Zahnschmelz sowie das mit der Schmierschicht bedeckte Dentin aufgetragen. Das Adhäsiv-System kann hier bei den sog. 1-Schritt-Systemen in einem Arbeitsschritt zusammen mit dem Etch/Primer-System aufgetragen werden. Bei den sogenannten 2-Schritt-Systemen wird das Adhäsivsystem nach dem Lufttrocknen der Etch/Primer-Lösung separat aufgebracht. Unabhängig von der Anzahl der erforderlichen Arbeitsschritte erfolgt bei den Self Etch-Systemen die Demineralisierung der Zahnhartsubstanz gleichzeitig mit dem Eindringen des Harzes. 8 Es muss nochmals darauf hingewiesen werden, dass die Anzahl der Komponenten unabhängig von der Anzahl der klinischen Behandlungsschritte ist. Bei 1-Schritt-Systemen werden unter Umständen mehr Flaschen als bei 2-Schritt-Systemen verwendet. So gibt es zum Beispiel 1-Schritt-Systeme, bei denen vor dem Gebrauch mehrere Komponenten miteinander vermischt werden müssen.
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Benetzbarkeit und Oberflächenspannung<br />
Wenn zwei Materialien dauerhaft miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />
sollen, gilt es das Verhältnis zwischen ihrer freien Oberfl ächenenergie<br />
und ihrer Benetzbarkeit zu berücksichtigen.<br />
Damit ein Adhäsiv auf ein Material aufgetragen wer<strong>de</strong>n kann, muss<br />
seine Oberfl ächenspannung geringer als die freie Oberfl ächenenergie<br />
<strong>de</strong>r Unterlage sein.<br />
Der Zahnschmelz mit seinem hohen Anteil an anorganischen Sub -<br />
s tanzen in Form von Hydroxylapatit besitzt eine hohe freie Oberfl<br />
ächenenergie. Im Gegensatz dazu besitzt Dentin nur eine geringe<br />
freie Oberfl ächenenergie.<br />
Um das Adhäsiv applizieren zu können, ist es <strong>de</strong>shalb notwendig,<br />
die Oberfl äche <strong>de</strong>s Dentins chemisch zu behan<strong>de</strong>ln und so <strong>de</strong>ssen<br />
freie Oberfl ächenenergie zu erhöhen.<br />
Die Schmelz-Dentin-Adhäsivsysteme erfüllen diese Aufgabe auf unterschiedliche<br />
Weise.<br />
Je<strong>de</strong>s dieser Systeme umfasst:<br />
eine chemische Behandlung <strong>de</strong>r Zahnsubstanz mittels Säure:<br />
Ätzmittel<br />
einen Haftvermittler: Primer<br />
das eigentliche Adhäsiv: Bonding<br />
Diese 3 Vorgänge sind unabhängig von <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r auszuführen<strong>de</strong>n<br />
Behandlungsschritte, <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Systemkomponenten und<br />
<strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Konditionierung, die hiermit ausgeführt wird.<br />
Wassertropfen auf Oberfl äche mit a) geringer Oberfl ächenenergie<br />
und b) hoher Oberfl ächenenergie<br />
Bild a<br />
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