Venus® Step by Step Guide Kapitel 3 Adhäsivtechnik - zahniportal.de
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Grundlagen <strong>de</strong>r Adhäsion<br />
Adhäsive sind Substanzen, mit <strong>de</strong>nen Komposite auf <strong>de</strong>n Zahnschmelz<br />
o<strong>de</strong>r Dentin befestigt bzw. geklebt wer<strong>de</strong>n. Sie spielen<br />
bei allen Zahnrestaurationen, die keine makromechanischen<br />
Reten tionen besitzen, eine zentrale Rolle. Denn die Adhäsive und<br />
die entsprechen<strong>de</strong>n <strong>Adhäsivtechnik</strong>en müssen sichere Haftung<br />
gewährleisten, <strong>de</strong>r Separation zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Schichten<br />
wi<strong>de</strong>rstehen und die auftreten<strong>de</strong>n Kräfte in klinischen Situationen<br />
ausreichend verteilen.<br />
Da je<strong>de</strong> Grenzfl äche zwischen Komposit, Schmelz und Dentin unterschiedliche<br />
chemisch-physikalische Eigenschaften besitzt, muss<br />
das verwen<strong>de</strong>te Adhäsivsystem immer genau an die jeweiligen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen angepasst sein.<br />
Komposite<br />
Mo<strong>de</strong>rne Komposite bestehen aus einem organischen Anteil<br />
(Harz), in <strong>de</strong>m Mikro- und Nanopartikel aus anorganischen Füllstoffen<br />
dispergiert sind. Das Adhäsiv reagiert mit <strong>de</strong>m Komposit,<br />
in<strong>de</strong>m es mit <strong>de</strong>m Harzbestandteil während <strong>de</strong>ssen Aushärtung<br />
kopolymerisiert.<br />
Schmelz<br />
Schmelz ist die härteste Substanz <strong>de</strong>s menschlichen Körpers. Er<br />
besteht zu 96 % aus anorganischem Material. Wasser stellt 4 %<br />
<strong>de</strong>s Gesamtvolumens dar. Dank <strong>de</strong>s hohen Mineralisierungsgra<strong>de</strong>s<br />
ist Schmelz beson<strong>de</strong>rs stabil und reaktionsträge. Schmelz besitzt<br />
vollkommen an<strong>de</strong>re biomechanische Eigenschaften als die darunter<br />
befi ndlichen Substanzen.<br />
2<br />
Generell unterschei<strong>de</strong>t man zwischen <strong>de</strong>m prismatischen und<br />
<strong>de</strong>m aprismatischen Schmelz (äußerer Schmelzanteil bei durchbrechen<strong>de</strong>n<br />
Zähnen).<br />
Dentin<br />
Dentin entstammt <strong>de</strong>m Meso<strong>de</strong>rm und besteht zu 70 % aus anorganischem<br />
und zu 30 % aus organischem Material (die Prozentsätze<br />
können schwanken). 22 % <strong>de</strong>s Gesamtvolumens besteht<br />
aus Wasser (anorganisch).<br />
Dentin ist we<strong>de</strong>r reaktionsträge noch homogen, son<strong>de</strong>rn lässt sich<br />
wie folgt unterteilen:<br />
Primär<strong>de</strong>ntin – ursprüngliches, zuerst entstan<strong>de</strong>nes Dentin.<br />
Es unterschei<strong>de</strong>t sich – von außen nach innen – durch die Anzahl<br />
und <strong>de</strong>n Durchmesser <strong>de</strong>r Dentintubuli.<br />
Sekundär<strong>de</strong>ntin – befi n<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>r Dentinschicht<br />
und wird im Erwachsenenalter gebil<strong>de</strong>t.<br />
Tertiär<strong>de</strong>ntin o<strong>de</strong>r Reaktions<strong>de</strong>ntin – äußerste Schicht, wird als<br />
Reaktion auf chemische o<strong>de</strong>r mechanische Einfl üsse gebil<strong>de</strong>t.