Venus® Step by Step Guide Kapitel 3 Adhäsivtechnik - zahniportal.de

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15.01.2013 Aufrufe

Ätzmittel Das Ätzmittel wird zunächst auf den Zahnschmelz und nach circa 10 Sek. auf das Dentin appliziert. Nach weiteren 20 Sek. wird es abgespült. Auf diese Weise wird der Schmelz, der einen höheren anorganischen Anteil besitzt, für insgesamt 30 Sek. geätzt. Diese Technik wird „selective etching“ genannt. Es muss generell darauf geachtet werden, den Schmelz nicht zu lange zu ätzen, um zu vermeiden, dass die Zahnsubstanz brüchig wird. Die derzeit verwendeten Säuren demineralisieren das Dentin bis zu einer Tiefe von 1 bis 10 µm und haben folglich keine Auswirkung auf die Pulpa bzw. schädigen die Pulpa nicht direkt. Die vorwiegend oberfl ächige Wirkung des Ätzmittels beruht auf dem Mineralgehalt in den Dentinkanälchen, der eine Pufferwirkung gegenüber den Wasserstoffi onen ausübt. Das Ätzgel muss sehr sorgfältig abgespült werden, wobei das Spülen doppelt so lange wie die Applikation dauern soll (insgesamt circa 1 Min.). Zur Vermeidung von Ätzgelspritzern sollte zuerst nur mit Wasser gespült werden, erst danach empfi ehlt sich die Anwendung von Wasser-Luft-Spray. Etch & Rinse-Systeme Die Beseitigung des überschüssigen Wassers ist ein weiterer kritisches Moment. Wenn das Restdentin zu stark ausgetrocknet wird, kollabieren die Kollagenfasern und ermöglichen keine Adhäsion mehr, während bei einer zu hohen Feuchtigkeit des Dentins das hydrophobe Harz nicht ausreichend ins Innere der Tubuli eindringen kann. Vgl. auch: „Das zum derzeitigen Stand unserer Kenntnisse meistdiskutierte Problem ist der ‚optimale‘ Feuchtigkeitsgrad zur Erzielung angemessener Haftwerte“ (Inokoshi, 1997). Das Dentin sollte vor der Applikation des Primers feucht aus sehen. Um dies zu erreichen, darf das überschüssige Wasser nur abgesaugt, jedoch nicht mit einem direkt auf die Kavität gerichteten Luftstrahl getrocknet werden. Es empfi ehlt sich, die Nachbarzähne des zu behandelnden Zahns vor Applikation des Ätzgels zu schützen. Hierzu kann zum Schutz der gesunden Zahnsubstanz Tefl onband verwendet werden. 13

Etch & Rinse-Systeme Primer Der Primer oder Haftvermittler kann dank seiner besonderen Eigenschaften ins Innere der Dentinkanälchen eindringen und sich mit den Kollagenfasern verbinden. Die Dentinfeuchtigkeit wirkt dem Eindringen des hydrophoben Adhäsivs nach dem Konditionieren entgegen. Daher ist eine hydrophobe Vorbehandlung des Dentins mit einem Primer erforderlich, der amphiphile Monomere wie HEMA, PENTA oder 4-META in organischen Lösungsmitteln enthält. Die Monomere werden durch die Verwendung von Lösungsmitteln wie Ethanol oder Aceton/H 2 O ins Innere der organischen Struktur geschleust. Dabei wird das in den Dentinkanälchen enthaltene Wasser beseitigt und durch die Monomere ersetzt. Da wässrige Lösungsmittel weniger schnell als organische Lösungs mittel verdunsten, sollte man daher das im Primer enthaltene Lösungsmittel kennen und dies bei der Anwendung entsprechend beachten. Aus klinischer Sicht ist es notwendig, den Primer äußerst sorgfältig zu applizieren und ihn mindestens 30 Sek. einwirken zu lassen. Nach Ablauf der Einwirkzeit werden die fl üchtigen Bestandteile (Lösungsmittel) mit einem indirekten (auf den Mundspiegel gerichteten) Luftstrahl zum Verdunsten gebracht. Nach dem vollständigen Verdunsten des Lösungsmittels bleibt ein dünner Monomerfi lm zurück. Dank des Primers im Dentin wird dieses hydrophob und mit dem Adhäsiv kompatibel gemacht. 14

Etch & Rinse-Systeme<br />

Primer<br />

Der Primer o<strong>de</strong>r Haftvermittler kann dank seiner beson<strong>de</strong>ren<br />

Eigenschaften ins Innere <strong>de</strong>r Dentinkanälchen eindringen und<br />

sich mit <strong>de</strong>n Kollagenfasern verbin<strong>de</strong>n.<br />

Die Dentinfeuchtigkeit wirkt <strong>de</strong>m Eindringen <strong>de</strong>s hydrophoben<br />

Adhäsivs nach <strong>de</strong>m Konditionieren entgegen. Daher ist eine hydrophobe<br />

Vorbehandlung <strong>de</strong>s Dentins mit einem Primer erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

<strong>de</strong>r amphiphile Monomere wie HEMA, PENTA o<strong>de</strong>r 4-META in<br />

organischen Lösungsmitteln enthält.<br />

Die Monomere wer<strong>de</strong>n durch die Verwendung von Lösungsmitteln<br />

wie Ethanol o<strong>de</strong>r Aceton/H 2 O ins Innere <strong>de</strong>r organischen Struktur<br />

geschleust. Dabei wird das in <strong>de</strong>n Dentinkanälchen enthaltene<br />

Wasser beseitigt und durch die Monomere ersetzt.<br />

Da wässrige Lösungsmittel weniger schnell als organische<br />

Lösungs mittel verdunsten, sollte man daher das im Primer enthaltene<br />

Lösungsmittel kennen und dies bei <strong>de</strong>r Anwendung entsprechend<br />

beachten.<br />

Aus klinischer Sicht ist es notwendig, <strong>de</strong>n Primer äußerst sorgfältig<br />

zu applizieren und ihn min<strong>de</strong>stens 30 Sek. einwirken zu lassen.<br />

Nach Ablauf <strong>de</strong>r Einwirkzeit wer<strong>de</strong>n die fl üchtigen Bestandteile<br />

(Lösungsmittel) mit einem indirekten (auf <strong>de</strong>n Mundspiegel<br />

gerichteten) Luftstrahl zum Verdunsten gebracht.<br />

Nach <strong>de</strong>m vollständigen Verdunsten <strong>de</strong>s Lösungsmittels bleibt ein<br />

dünner Monomerfi lm zurück. Dank <strong>de</strong>s Primers im Dentin wird<br />

dieses hydrophob und mit <strong>de</strong>m Adhäsiv kompatibel gemacht.<br />

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