Venus® Step by Step Guide Kapitel 3 Adhäsivtechnik - zahniportal.de

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Etch & Rinse-Systeme Bei den Etch & Rinse-Systemen wird die Dentinschmierschicht („smear layer“) durch ein Ätzmittel beseitigt. Diese muss, ganz gleich, wie viele Schritte das System umfasst, vor Applikation des Adhäsivsystems abgespült werden. Die Etch & Rinse-Systeme umfassen stets drei Bestandteile: Ätzmittel Es wird auch als Konditionierer bezeichnet, da es die Zahnoberfl äche „konditioniert“. Es besteht zumeist aus 35%iger Orthophosphorsäure und beseitigt die Schmierschicht sowie die in den Dentinkanälchen enthaltenen „smear plugs“. Mit dem Ätzmittel werden das Dentin und das intertubuläre Dentin demineralisiert, die Kollagenfasern freigelegt und trichterförmige Anfaserungen am Eingang zu den Dentinkanälchen erzeugt. Primer Der Primer ist eine Flüssigkeit auf Harzbasis mit stark hydrophilen Eigenschaften, wodurch er gut am Dentin wirksam werden kann. Durch die Primer-Anwendung erhöht sich die Oberfl ächenenergie des Dentins. Er dringt in das freigelegte Kollagengefl echt ein, ummantelt die Fasern und verdrängt das vorhandene Wasser. Bonding Das Bonding ist das eigentliche Adhäsiv. Es kann intra- und intertubulär eindringen und bildet dank des bondingtransportierenden Primers keinen Mikroretentionsverbund mehr, sondern eine chemische Bindung. Die dadurch auf dem Dentin entstehende mikromechanische Retention ist eine Hybridschicht, d. h. eine Art von Barriere zwischen der Füllung und den tiefen Zahnbereichen. Folglich gibt es auch keine Grenzfl äche, da zwischen Hybridschicht und Dentin keine Adhäsion, sondern Kohäsion besteht und Frakturen daher sehr viel unwahrscheinlicher sind. Etch & Rinse-Adhäsivsysteme können im Gegensatz zu Self Etch- Systemen auch ohne Zusatz von chemischen Aktivatoren mit dualhärtenden Befestigungszementen verwendet werden. 11

Etch & Rinse-Systeme Dentin nach Ätzung mit 35-prozentiger Phosphorsäure Quelle: Heraeus Kulzer, Wehrheim, Deutschland 12

Etch & Rinse-Systeme<br />

Dentin nach Ätzung mit 35-prozentiger Phosphorsäure<br />

Quelle: Heraeus Kulzer, Wehrheim, Deutschland<br />

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