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Abgeben am 23.12 - German Weber

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Bernhard-Strigel-Gymnasium Kollegstufe /Jahrgang ... 2009/2011<br />

Memmingen Leistungskurs: .................. Biologie<br />

Bewertung:<br />

Facharbeit<br />

Kollegiatin: ............... Vlora Murseli<br />

Versuch einer Sphagnum-Klassifikation<br />

durch Sequenzierung<br />

<strong>Abgeben</strong> <strong>am</strong> <strong>23.12</strong>.2010<br />

Facharbeit: Note: _________ Punkte: _________<br />

Mündliche Prüfung: Note: _________ Punkte: _________<br />

Datum und Unterschrift des Kursleiters: ____________________________________


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung ......................................................................................................... 3<br />

2. Handwerk für die Artdifferenzierung ........................................................... 3<br />

2.1 DNA-Extraktion ......................................................................................... 3<br />

2.1.1 Vorbereitung ........................................................................................... 3<br />

2.1.1.1 Sicherheitvorkehrungen .................................................................... 4<br />

2.1.1.2 Gerätschaften .................................................................................... 4<br />

2.1.1.3 Materialien. ...................................................................................... 4<br />

2.1.2 Arbeitsschritte ......................................................................................... 5<br />

2.2 Restriktionsverdau ..................................................................................... 7<br />

2.3 Gelelektrophorese ....................................................................................... 7<br />

2.3.1 Das Agarose-Gel .................................................................................... 7<br />

2.3.2 Beladen und Laufen des Gels ................................................................. 8<br />

2.3.3 Färben und Auswertung des Gels ........................................................... 9<br />

3. Fehleranalyse ................................................................................................. 10<br />

4. Sequenzierung nach SANGER ........................................................................ 11<br />

4.1 Materialien und Durchführung .............................................................. 11<br />

4.2 Auswertung ............................................................................................... 12<br />

5. Mögliche Ansätze für eine Klassifikation ................................................... 13<br />

6. Quellenverzeichnis ........................................................................................ 14<br />

6.1 Literaturverzeichnis ................................................................................. 14<br />

6.2 Internetquellen .......................................................................................... 15<br />

6.3 Abbildungsverzeichnis ............................................................................. 15<br />

7. Selbstständigkeitserklärung des Kollegiaten .............................................. 16


1. Einleitung<br />

-3-<br />

Das ehrgeizige Projekt Sphagnum AG setzte sich aus sieben Schülern des Leistungskurses<br />

Biologie zus<strong>am</strong>men. Unser übergeordnetes Ziel war die morphologische und genetische<br />

Kartierung des Sphagnummooses. Alle Facharbeiten bauen auf einander und versuchen sich<br />

diesem übergeordnetem Ziel zu nähern.<br />

Die Themenfindung zu meiner Facharbeit erfolgte im Rahmen eines<br />

Biotechnologiepraktikums im hauseigenen Labor. Die dort erlernten mikrobiologischen<br />

Arbeitsweisen und Techniken ermöglichten es mir mich mit der Differenzierung der Gattung<br />

Sphagnum auseinanderzusetzen.<br />

Weiterhin soll die vorliegende wissenschaftliche Arbeit als Leitfaden und eine Art Handbuch<br />

zur mikrobiologischen Beschäftigung mit Sphagnum dienen.<br />

Die Sequenzierung der Sphagnum DNA konnte leider aufgrund von zeitlichen Problemen<br />

nicht durchgeführt werden und somit habe ich lediglich die weiteren Arbeitsschritte ,die bei<br />

der DNA -Sequenzierung von Bedeutung sind, genauer erläutert und aufgeführt, sodass einer<br />

zukünftigen Sphagnum Arbeitsgruppe die genetische Klassifikation durch die Sequenzierung<br />

von Torfmoosen auch in der Praxis gelingt.<br />

2. Handwerk für die Artdifferenzierung<br />

2.1 DNA-Extraktion<br />

Die Extraktion der Sphagnum-DNA ist einer der elementarsten Schritte in der<br />

mikrobiologischen Untersuchung von Torfmoosen, da die Effizienz mit der Sphagnum DNA<br />

extrahiert wurde von großer Bedeutung für die weiteren Arbeitsschritte ist.<br />

Deshalb müssen vorab wichtige Vorkehrungen getroffen werden um eine möglichst saubere<br />

und qualitativ hochwertige Menge an Sphagnum-DNA extrahieren zu können.<br />

2.1.1 Vorbereitung<br />

Bevor man sich an die Durchführung der einzelnen Arbeitsschritte macht, sollte man vorab<br />

sich mit dem DNeasy Plant Mini Kit beschäftigen und sich das Handbuch sorgfältig<br />

durchlesen, denn dieses liefert wichtige Hinweise auf eine sichere und effektive Arbeit mit<br />

DNA. Zusätzlich werden in dem Mini Kit die benötigten Materialien aufgelistet.


2.1.1.1 Sicherheitvorkehrungen<br />

-4-<br />

Bezüglich der Sicherheit muss einiges beachtet werden vor allem was die Arbeit mit<br />

flüssigem Stickstoff betrifft. Bei der Behandlung der getrockneten Shagnumpflanze mit<br />

flüssigem Stickstoff sollte auf eine Schutzbrille und Sicherheitshandschuhe, um unter<br />

anderem auch Kont<strong>am</strong>inationen mit RNAsen zu vermeiden, geachtet werden. Ein Schutzkittel<br />

ist auch unerlässlich bei der Arbeit, denn dieser dient zusätzlich einer sauberen Arbeitsweise,<br />

die bei der Extraktion von entscheidender Bedeutung ist.<br />

2.1.1.2 Gerätschaften<br />

Um längere Wartezeiten oder gar Unterbrechungen während der Extraktion zu vermeiden ist<br />

es rats<strong>am</strong> vorab einige Vorbereitungen bezüglich der notwendigen Geräte zu treffen.<br />

Folgende Gerätschaften werden für die DNA-Extraktion benötigt:<br />

Mörser und Stößel sollten gereinigt vorliegen<br />

Heizblock sollte für die Inkubation bereits auf 65°C vorgeheizt werden<br />

Styroporbox mit Eiswürfeln für die Inkubation auf Eis bereit stellen<br />

Vortexer sollte für den Gebrauch bereit liegen<br />

1x Zentrifuge auf 8000rpm einstellen (eventuell für das Tangieren Gegengewichte )<br />

1xZentrifuge auf 14000rpm einstellen ( auf das Tangieren achten )<br />

automatische Pipette mit geeigneten Spitzen<br />

Entsorgungsmöglichkeit für gebrauchte Spitzen und Eppendorf-Gefäße<br />

DNeasy Plant Mini Kit<br />

2.1.1.3 Materialien<br />

Die erforderlichen Materialien zur Isolierung der DNA sind meist in einem kommerziellen<br />

Kit, wir verwenden hier das Quiagen DNeasy Plant Mini Kit, vollständig enthalten. Unsere<br />

Arbeitsgruppe musste lediglich den flüssigen Stickstoff vorher bei unserer Lehrkraft<br />

anfordern. Dennoch sollte die Vollständigkeit des Kits überprüft werden und hierbei sollte<br />

auch beachtet werden, ob den einzelnen Puffern AW und AP3 96-100 prozentiger Ethanol<br />

hinzugefügt wurde, da diese als Konzentrate in dem Mini Kit geliefert werden. Sollten sich<br />

Niederschläge im Puffer ohne Zugabe von Ethanol gebildet haben genügt ein kurzes<br />

Aufwärmen auf 65° C um die Niederschlagsprodukte aufzulösen. Es ist nicht zu empfehlen<br />

Puffer mit Ethanol aufzuwärmen, da dabei der Alkohol entweicht.


Folgende Komponenten werden für die DNA-Extraktion benötigt:<br />

Flüssiger Stickstoff<br />

DNeasy Mini Spin Columns<br />

QIAshredder Mini Spin Columns (lilac)<br />

Collection Tubes ( 2ml)<br />

Puffer AP1 ( 40 ml)<br />

Puffer AP 2 (18 ml)<br />

Puffer AP3/E (Konzentrat)<br />

Puffer AW (Konzentrat)<br />

Puffer AE<br />

RNase A (100mg/ml)<br />

autoklavierte Eppendorf-Gefäße<br />

2.1.2 Arbeitsschritte<br />

-5-<br />

Die wesentlichen Schritte einer DNA-Extrakation beinhalten, dass aus Pflanzenzellen, in<br />

diesem Fall Sphagnum, zunächst durch Lyse und anschließend durch Reinigung der DNA-<br />

Lösung, erfolgreich DNA gewonnen wird.<br />

Im Folgenden werden die Arbeitsschritte in chronologischer Reihenfolge wiedergegeben.<br />

Vorab ist es wichtig dass die ausgewählte Probe frei von anderen pflanzlichen Komponenten<br />

ist wie zum Beispiel Nadeln, anderen Sphagnumarten oder diversen Gräsern ist, denn die<br />

Isolation ihrer DNA führt zu einer Qualitätsminderung unserer Ergebnisse.<br />

1. 20 mg Trockenmasse der Probe unter Zugabe von flüssigem Stickstoff im Mörser zu<br />

einem feinen Pulver zerstoßen.<br />

2. Das Erzeugnis in ein Eppendorf-Gefäß geben.<br />

3. Daraufhin 400 μl von dem Puffer AP1 und 4 μl RNase A zu dem Erzeugnis hinzufügen<br />

4. Nun mit Hilfe des Vortexers die Suspension von Puffer, RNase und Sphagnum gut<br />

miteinander vermengen. Hierbei ist zu beachten, dass sich keine Klümpchen bilden, da<br />

dies die DNA-Menge verringert. Die Praxis hat bei unserer Arbeit gezeigt dass ein<br />

Mischen mit der Pipette kaum rats<strong>am</strong> ist.<br />

5. Inkubation der Mixtur für 10 Minuten im bereits auf 65 °C vorgeheizten Heizblock.<br />

Während der Inkubation sollten die Eppendorf-Gefäße leicht geschüttelt werden. Dieser<br />

Schritt lysiert nun die Zellen.


-6-<br />

6. Zugabe von Puffer AP2 (130 μl) zum Lysat. Daraufhin leicht schütteln und für 5 Minuten<br />

auf Eis inkubieren.<br />

7. Zentrifugieren des Lysats für 5 Minuten bei 14.000 Umdrehungen pro Minute<br />

8. Die Flüssigkeit in einen QIAshredder Mini spin column (lilac) mit Eppendorf-Gefäß<br />

pipettieren und daraufhin erneutes Zentrifugieren für 2 Minuten bei 14,000 rpm.<br />

9. Nun wird der Durchfluss aus Schritt 8 in ein Eppendorf-Gefäß übertragen. Hier darauf<br />

achten das die Zellablagerungen in der Mini spin column nicht aufgewirbelt werden.<br />

10. Nun folgt die zügige Zugabe des Puffers AP3/E. Hierzu einfach die 1,5 fache Menge des<br />

Lysats an Puffer dazugeben (zum Beispiel 450 μl Lysat x 1.5 = 650 μl Puffer AP3/E )<br />

11. Vermengung der beiden Komponenten durch pipettieren<br />

12. Nun werden 650 μl der aus Schritt 11 gewonnenen Suspension in ein 2ml S<strong>am</strong>melgefäß<br />

mit eingesteckter DNeasy Mini spin column pipettiert.<br />

Bitte nachdem Schritt darauf achten, dass weder die Reinigungssäule noch die restliche<br />

Flüssigkeit aus Schritt 11 entsorgt werden.<br />

13. Das S<strong>am</strong>melgefäß mit Mini spin Column wird eine Minute lang bei 8000 rpm<br />

zentrifugiert und der Durchfluss verworfen<br />

14. Schritte 12 & 13 werden mit dem verbleibenden Rest der Probe aus Schritt 11 wiederholt.<br />

15. Der Durchfluss und das die Collection Tube können nun entsorgt werden.<br />

16. Die Mini Spin Column wird nun in ein neues Eppendorf-Gefäß gegeben. Zugabe von<br />

500 μl Puffer AW und erneutes Zentrifugieren für 2 Minuten bei 14 000 rpm.<br />

Beim Entfernen der Mini Spin Column darauf achten, dass die Reinigungssäule nicht in<br />

Kontakt mit dem Durchfluss kommt.<br />

17. Die Reinigungssäule wird in ein neues Eppendorf-Gefäß gegeben und es erfolgt die<br />

Zugabe von 100 μl Puffer AE.<br />

18. Inkubation für 5 Minuten bei Raumtemperatur (15-25 °C)<br />

19. Für eine Minute bei 8000 rpm zentrifugieren<br />

20. Die Schritte 17-19 wiederholen. Hierbei beachten dass man durchaus weniger Puffer AE<br />

hinzufügen kann (ca.75 μl).Da vermieden werden muss, dass der Durchfluss mit der Mini<br />

Spin column in Kontakt kommt.<br />

Die vorliegende Elution beinhaltet die DNA der jeweiligen Sphagnum-Probe. Nun können<br />

weitere Arbeitsschritte getätigt werden.


2.2 Restriktionsverdau<br />

-7-<br />

Wir benötigen den Restriktionsverdau um die DNA mit Hilfe von Nukleasen zu schneiden<br />

und dadurch das „Wandern“ von kleinen DNA-Fragmenten zu ermöglichen. Denn nur durch<br />

eindeutige Bandendifferenzierung auf dem Agarosegel können klare Aussagen über eine<br />

bestimmte Probe getätigt werden. Ist ein klares Bandenmuster erkennbar so kann man von<br />

einem erfolgreichen Restriktionsverdau sprechen.<br />

Für das Schneiden von genetischer Information werden folgende Komponenten benötigt:<br />

2 µl extrahierte DNA<br />

1 μl Puffer „green“<br />

7 μl steriles Wasser<br />

Diese Materialien werden miteinander vermengt und im Anschluss darauf wird in unserem<br />

Versuchsaufbau 0,5 μl EcoRI mit speziellen Spitzen mit einem Filteraufsatz zur Puffer-DNA-<br />

Lösung gegeben. Das Schneiden der DNA findet nun bei einer Temperatur von 37 °C statt.<br />

Diese Temperatur bietet optimale Milieueigenschaften für die enzymatische Arbeit. Der<br />

Verdau dauert bis zu einer Stunde an. Nach dem Schneiden durch Nukleasen kann eine<br />

Elektrophorese Aufschluss über die Länge der Fragmente geben zum Beispiel mit Hilfe eines<br />

Größenstandards.<br />

2.3 Gelelektrophorese<br />

Die Gelelektrophorese ist eine Hilfestellung für uns um DNA in unserer Extraktion<br />

nachzuweisen. Da die Phosphatreste der DNA negativ geladen sind wandert die DNA bei<br />

richtiger Polung zum Positiven. Das entstandene Bandenmuster gibt auch Kenntnis über die<br />

Größe der DNA-Fragmente.<br />

2.3.1 Das Agarose-Gel<br />

Für die Gelelektrophorese müssen wir zunächst ein Ein-prozentiges Agarose Gel herstellen.<br />

Dafür werden folgende Materialien benötigt:<br />

0,2 g Agarose-Gel<br />

20 ml TAE-Puffer<br />

Rührfisch und Glasflasche<br />

Gelk<strong>am</strong>mer mit K<strong>am</strong>m<br />

Sicherheitshandschuhe


-8-<br />

Zunächst mischen wir die 0,2g der Agarose mit 20 ml TAE-Puffer, dadurch entsteht später ein<br />

1% - Agarose-Gel. Im nächsten Schritt geben wir nun einen Rührfisch in die Flasche, der den<br />

Siedeverzug vermeidet und unter ständiger Beobachtung lassen wir das Gel in der Mikrowelle<br />

aufkochen.<br />

2.3.2 Beladen und Laufen des Gels<br />

Nachdem das Gel leicht abgekühlt ist und das Erscheinungsbild leicht milchig-trüb geworden<br />

ist. Kann das Gel nun vorsichtig in die Gelk<strong>am</strong>mer gegossen werden. Hierbei sollten<br />

Handschuhe getragen werden. Danach wird der K<strong>am</strong>m so positioniert dass 16 Taschen, in die<br />

die DNA hinein pipettiert wird, entstehen. Ist das Gel geliert können nun folgende<br />

Arbeitsschritte getätigt werden.<br />

Zunächst fügt man die 5 μl extrahierte DNA mit den 2 μl des Gelladungspuffers in einem<br />

sterilen Eppendorf-Gefäß zus<strong>am</strong>men und vermengt diese durch einen Short Spin gut<br />

miteinander. Die Gelk<strong>am</strong>mer wird nun mit dem TAE-Puffer angefüllt bis das Gel vollständig<br />

bedeckt ist. Daraufhin kann der K<strong>am</strong>m entfernt werden. Nun erfolgt die Anordnung der zu<br />

untersuchenden Proben. In unserer Anordnung wurden Proben mit und ohne<br />

Restriktionsverdau berücksichtigt.<br />

Abbildung 1: Anordnung der DNA-Proben im Gel 1<br />

Wir haben darauf hin die Spannungsquelle von 84 Volt angeschlossen. Beim Anschluss der<br />

Spannung ist es wichtig die Polung zu beachten, da aufgrund des negativ geladenen<br />

Sauerstoffs im Phosphatrest der DNA, wandert die somit negativ geladene DNA vom<br />

Minuspol zum Pluspol. Wir lassen nun die Gelelektrophorese solange ablaufen bis die<br />

mittlere Bande mit dem DNA-Ladder von 100bp ungefähr bis zur Hälfte gelaufen ist. Beim<br />

Lauf im Spannungsfeld sollte auch darauf geachtet werden das der Marker nicht bis zum Ende<br />

läuft, denn dadurch können sehr kurze DNA-Fragmente vom Gel „fallen“.


2.3.3 Färben und Auswertung des Gels<br />

-9-<br />

Um die Effizienz ,mit der die DNA extrahiert wurde, optisch zu verdeutlichen muss das Gel<br />

nun gefärbt werden.<br />

,,Aufgrund des krebserregenden Potenzials von Ethidiumbromid werden die Färbung des Gels<br />

mit Ethidiumbromidlösung und das Übertragen auf den UV-Leuchttisch durch die Lehrkraft<br />

durchgeführt“ ( SCHMITT, o. J.: S. 25)<br />

Im Falle einer erfolgreichen Gelelektrophorese sind unter UV-Bestrahlung und<br />

Raumverdunkelung die verschiedenen Banden der DNA und des Ladders erkennbar.<br />

Dadurch kann zunächst DNA nachgewiesen werden und Proben untereinander verglichen<br />

werden. Das auf dem Gel entstandene Bandenmuster gibt auch Kenntnis über die Länge der<br />

einzelnen DNA-Fragmente, da wir wissen das kurze DNA-Stücke schneller wandern und<br />

längere DNA-Fragmente deutlich mehr Widerstand im Gel zu bewältigen haben und daher<br />

mehr Zeit für den Lauf benötigen. Die von uns beschlossene Anordnung der DNA im Gel gibt<br />

auch Kenntnis über den Erfolg des Restriktionsverdaus. Durch einen erfolgreichen<br />

Restriktionsverdau entstehen zahlreiche kürzere Fragmente der genetischen Information und<br />

das ermöglicht der DNA, dass sie im Agarose-Gel wandern kann. Ungeschnittene DNA ist zu<br />

lang und zu sperrig um das Gel zu durchlaufen.<br />

Abbildung 2: Gelelektrophorese des Gels 1


3. Fehleranalyse<br />

-10-<br />

Nach der Auswertung des DNA Laufes im Agarose-Gel ist uns bewusst geworden ,dass es<br />

notwendig ist sich mit manchen Arbeitsschritten kritisch auseinanderzusetzen um mögliche<br />

Fehlerquellen ausfindig zu machen und dadurch für die nächsten Versuchsdurchgänge<br />

bestimmte Handlungsschritte zu modifizieren und effizienter zu gestalten. Dennoch sollte<br />

angemerkt werden, dass die hier aufgeführten Fehlerquellen nicht eindeutig auf ihre<br />

Fehlerhaftigkeit überprüft wurden und wir somit lediglich hypothetische Ansätze über das<br />

Ausmaß und den Einfluss dieser möglichen Fehlerquellen machen können.<br />

Die DNA-Extraktion ist wohl der wichtigste Handlungsschritt, denn alle weiteren Schritte<br />

bauen auf ihr. Es wurden in meiner Arbeit mit dem DNeasy Mini Kit aus drei morphologisch<br />

unbestimmten Pflanzenproben, nämlich Probe 001 vom 11.6.2010,Probe 003b vom 11.6.2010<br />

und Probe 006 vom 21.6.2010, DNA isoliert.<br />

Bei dem Vorgehen <strong>am</strong> 11.6.2010 wurde die RNase A bei beiden Proben nicht hinzugefügt, da<br />

aufgrund von mangelnder Vorbereitung das Mini Kit nicht auf Vollständigkeit überprüft<br />

wurde und wir somit dazu gezwungen waren die Isolation ohne die RNase durchzuführen.<br />

Dadurch konnten Ribonukleinsäuren nicht „verdaut“ werden.<br />

Weiterhin sind mir in der Probe 006 vom 21.6.2010 nach der Behandlung mit Stickstoff und<br />

dem Zerstoßen des Materials braune Strukturen aufgefallen. Hierbei könnte es sich um<br />

Nadeln handeln, die nicht von dem Probematerial entfernt wurden. Dies beinhaltet natürlich<br />

fremde DNA, und das wiederum führt zu ungenauen Ergebnissen. Ein weiteres Problem, dass<br />

sich bei der Isolation von DNA aufgetan hat, ist in meinem Fall bei der Probe 003b vom<br />

11.6.2010 aufgetreten. Bei dieser Durchführung habe ich womöglich zu viel Material nach<br />

dem Zerstoßen im Mörser in das Eppendorf-Gefäß gegeben, denn trotz des Vortexens im<br />

darauf folgenden Schritt sedimentierte eine braun-gräuliche Substanz in dem Eppendorf-<br />

Gefäß und die Suspension war recht zähflüssig und konnte schlecht pipettiert werden. Hierzu<br />

hat mir dann Herr <strong>Weber</strong>, die leitende Lehrkraft eine Hilfestellung geboten. Es wurde<br />

Material entfernt und dann zusätzlich 75 µl von dem Puffer AP1 hinzugefügt. Anschließend<br />

wurde die Suspension intensiv mit dem Vortexer behandelt bis keine Sedimente im<br />

Eppendorf-Gefäß erkennbar waren. Natürlich lassen sich Fehler korrigieren, aber dennoch hat<br />

die Korrektur zu einem immensen Materialverlust geführt und somit auch zu einem<br />

deutlichen DNA-Verlust. Ein anderer leicht vermeidbarer Lapsus ereignete sich bei der<br />

Extraktion der 001 Probe vom 11.6.2010. Hierbei wurden nach Schritt 12, der oben angeführt<br />

wurde, sowohl Reinigungssäule als auch das Gemisch aus Lysat und Puffer AP3/E entsorgt.


-11-<br />

Dieser Materialverlust hat eine deutliche Minderung der DNA-Menge zur Folge. Natürlich<br />

können auch unsauberes und unkonzentriertes Arbeiten die Qualität des Endresultats negativ<br />

beeinflussen.<br />

Die deutlich differenzierte Bandenordnung, die eine erfolgreiche und aussagekräftige<br />

Gelelektrophorese bestätigt und uns mit Hilfe eines Größenstandards in Kenntnis über die<br />

Länge einzelner DNA-Fragmente setzt, ist in unserer Photographie des Gels 1 kaum<br />

erkennbar. Das bestätigt die Annahmen, dass die Isolation der DNA doch sehr fehlerreich war<br />

und hier einige Arbeitsschritte modifiziert werden müssen.<br />

4. Sequenzierung nach SANGER<br />

Um genetische Information von Sphagnum Pflanzen genauer zu untersuchen, bieten sich<br />

verschiedene Möglichkeiten an .Ich persönlich hielt das Kettenabbruchverfahren nach<br />

SANGER als geeignet, da wir durch diese Methode genau differenzierte Basenabfolgen<br />

erhalten und wir einzelne Sequenzen unter den Proben vergleichen können und somit<br />

Rückschlüsse aus Gemeins<strong>am</strong>keiten oder Unterschiede innerhalb der isolierten DNA ziehen<br />

können.<br />

Weiterhin sollte erwähnt werden, dass kein Versuch bezüglich der Sequenzanalyse<br />

durchgeführt wurde. Die hier angeführten Punkte sind lediglich theoretische Ansätze wie eine<br />

Klassifikation des Sphagnummooses angesetzt werden könnte.<br />

4.1 Materialien und Durchführung<br />

Für die Sequenzierung von DNS werden folgende Utensilien benötigt:<br />

einsträngige DNA<br />

DNA-Polymerase<br />

Nukleotidbausteine<br />

universeller Primer<br />

Didesoxynukleosidtriphosphat mit radioaktiver Markierung<br />

Die DNA wird mit Hilfe der Polymerasekettenreaktion, der sogenannten PCR, vermehrt,<br />

sodass wir zahlreiche Kopien der genetischen Informationen vorliegen haben. Da sie aber<br />

einsträngig sein muss, d<strong>am</strong>it die Polymerase die zum codogenen Strang komplementären<br />

Nukleotidbausteine an den Einzelstrang baut, werden die beiden Stränge durch Denaturierung<br />

voneinander getrennt und mit Zugabe des universellen Primers für die weiteren Schritte der


-12-<br />

Sequenzierung vorbereitet. Nachdem wir nun identische codogene DNA-Stränge vorliegen<br />

haben, kann der nächste Schritt erfolgen. In diesem Schritt werden in vier Reagenzgläsern<br />

vier basenspezifische Ansätze vorbereitet. Der Inhalt jedes der vier Reagenzgläser besteht aus<br />

vermehrter einsträngiger DNA mit universellen Primer, Polymerase, Nukleotidbausteinen,<br />

den sogenannten dNTPs und ihren spezifischen Didesoxynukleosidtriphosphaten, den<br />

Abbruchnukleotiden. Ein wichtiges sei hier vorweg genommen, um den Erfolg einer<br />

Sequenzierung zu garantieren, sollte auf ein moderates Mischverhältnis von dNTPs und<br />

ddNTPs geachtet werden. Hierbei eignet sich ein Verhältnis von 100 dNTPs zu einem<br />

ddNTPs. In vitro baut die Polymerase die Nukleotiden an ihre komplementären Basen an die<br />

einsträngige DNA, unter anderem auch das jeweilige Kettenabbruch - ddNTPs, dass keine 3'-<br />

Hydroxygruppe besitzt und somit als „Synthesestopper“ hier wirkt. Das an die DNA<br />

angebaute Kettenabbruch-ddNTP verbleibt immer als der letzte Nukleotidbaustein der DNA-<br />

Fragmente, da aufgrund der veränderten Struktur kein weiteres Basenmolekül eine chemische<br />

Bindung mit dem Abbruchmolekül herstellen kann. Somit entstehen zahlreiche DNA-<br />

Fragmente, die immer mit dem radioaktiv markierten Didesoxynukleosidtriphosphat enden.<br />

Abbildung 3 : Ablauf einer Sequenzierung<br />

4.2 Auswertung<br />

Nach dem in jedem der vier Reagenzgläser nun die Sequenzierung abgelaufen ist, erfolgt nun<br />

die Sequenzanalyse mit Hilfe einer Gelelektrophorese. Hierbei werden vier Geltaschen (A, T,


-13-<br />

C, G) benötigt. In die Geltasche A wird nun der Ansatz mit dem ddATP-Abbruchnukleotid<br />

hinein pipettiert das gilt Analog zum T-,C- und G-Ansatz und ihren spezifischen ddNTPs.<br />

Nun durchläuft die DNA das Gel, dabei werden die Fragmente der Größe nach getrennt, da<br />

kleinere DNA-Stücke schneller durch das Gel wandern. Nachdem Lauf werden die Banden,<br />

die entstanden sind, zunächst einfach entgegengesetzt der Laufrichtung der<br />

Gelelektrophorese, also vom 5' zum 3' Ende abgelesen, indem man die Bezeichnung ihrer<br />

jeweiligen Geltasche, also A, T, C, G, den jeweiligen Banden zuordnet. Dadurch ergibt sich<br />

eine Reihe von Basenabfolgen<br />

5. Mögliche Ansätze für eine Klassifikation<br />

Bei der Klassifikation gibt es zwei wesentlich unterschiedliche Methoden, zunächst hätten wir<br />

die künstliche Klassifikation, die auf morphologischen und physiologischen Aspekten baut<br />

und weiterhin die phylogenetische Klassifikation, bei dieser Methode ist uns die<br />

Sequenzanalyse eine erhebliche Stütze. Nachdem man die Basenabfolge der sequenzierten<br />

DNA durch die Gelelektrophorese ermittelt hat, kann man an die Klassifikation der Gattung<br />

Sphagnum ansetzen.<br />

Durch Vergleich der Proben und ihrer Sequenzanalyse lassen sich bereits einige Aussagen<br />

treffen. Hierbei sollte bei den Proben auf Gemeins<strong>am</strong>keiten in der Basenabfolge geachtet<br />

werden und vor allem auch auf Unterschiede. Ein möglicher Ansatz für eine Differenzierung<br />

der verschiedenen Sphagnumarten ist der Vergleich mit bereits bekannten Genkarten. Durch<br />

diesen Vergleich könnten Sequenzanalysen mit einer hohen Rate an Übereinstimmungen mit<br />

der Genkarte der jeweiligen Sphagnumart, die verwendete DNA-Probe einer Gattung zu<br />

ordnen. Zusätzlich können auch evolutive Veränderungen anhand einer Sequenzierung<br />

aufgezeigt werden. Nachdem Sphagnumpflanzen morphologsich einer Gattung zugeordnet<br />

wurden, kann mit Hilfe der Sequenzanalyse der morphologisch identischen Proben, die sich in<br />

ihren Basenabfolgen unterscheiden, evolutiv veränderte DNA festgestellt werden. Diese<br />

Veränderung kann zum Beispiel aufgrund von anderen Standortfaktoren oder<br />

Milieuverhältnissen zu Stande gekommen sein.


6. Quellenverzeichnis<br />

6.1 Literaturverzeichnis<br />

-14-<br />

1) ANTRANIKIAN, Garabed (2005):Angewandte Mikrobiologie. Springer. ISBN 3-540-24083-<br />

7<br />

2) BÖCKENHAUER, Hans-Joachim; und BONGARTZ, Dirk (2003): Algorithmische Grundlagen<br />

der Bioinformatik. Modele, Methoden und Komplexe. Wiesbaden: Vieweg & Teubner.<br />

ISBN3-519-00398<br />

3) DAUMER, Karl (1995): Biologie für die gymnasiale Oberstufe. Genetik. 7., unveränderte<br />

Auflage. München: Bayerischer Schulbuch – Verlag. ISBN 3-7627-4230-8<br />

4)GECKELER, Kurt, Hrsg. Eckstein, Heiner.(1998) : Bioanalytische und biochemische<br />

Labormethoden. Braunschweig/Wiesbaden: Friedrich Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft<br />

mbH.ISBN3-528-06418-8<br />

5)LINDER, Herrmann, Hrsg. Bayrhuber/Kull.(2005): Linder Biologie. 22., neubearbeitete<br />

Auflage. Braunschweig: Bildungshaus Schulbuchverlage Schroedel.<br />

ISBN 978-3-507-10930-8<br />

6)QIAGEN (2006): DNeasy Plant Handbook<br />

7)SCHMITT, Patrick (o. J.): Einführung in die Grundarbeitstechniken der Molekularbiologie


6.2 Internetquellen<br />

Sequenzierung des Genoms<br />

-15-<br />

http://zbi-www.bioinf.uni-sb.de/was-ist-bioinformatik/sequenzierung<br />

[Stand:3.12.2010]<br />

SCHRÖDEL,Andrea:Restriktionsverdau<br />

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/biuz.201090004/pdf<br />

[Stand:13.11.2010]<br />

TEMSCH, Eva: Klassifikation<br />

http://www.botanik.univie.ac.at/~temsch/klassif.html<br />

[Stand: 5.12.2010]<br />

Genetik<br />

http://www.botanik.univie.ac.at/~temsch/genetik.html<br />

[Stand:6.12.2010]<br />

6.3 Abbildungsverzeichnis<br />

Titel: Sphagnum Squarrosum<br />

[Stand:20.12.2010]<br />

http://www.helsinki.fi/~korpela/sphagnum_squarrosum.html<br />

Abbildung1:Annordnung der isolierten DNA in Gel 1<br />

Quelle: Sphagnum AG<br />

[Stand: 12.7.2010]<br />

Abbildung 2: Gelelektrophorese des Gels 1<br />

Quelle: Sphagnum AG<br />

[Stand: 12.7.2010]<br />

Abbildung 3: Ablauf einer Sequenzierung<br />

[Stand: 3.12.2010]<br />

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Didesoxy-Methode.svg&filetimest<strong>am</strong>p=20090921155059


-16-<br />

7. Selbstständigkeitserklärung des Kollegiaten<br />

Ich erkläre, dass ich die Facharbeit ohne fremde Hilfe angefertigt und nur die im Literaturverzeichnis<br />

angefuhrten Quellen und Hilfsmittel benützt habe.<br />

Memmingen, den <strong>23.12</strong>.2010 .......................................................................<br />

(Unterschrift des Kollegiaten)

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