// Rind im Bild 4/2012 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.
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Ab 1. Januar 2013 wird in der deutschen <strong>Holstein</strong>zucht<br />
eine dreistellige Codierung für genetische<br />
Besonderheiten und Erbfehler eingeführt.<br />
Deutschland übern<strong>im</strong>mt damit die seit über sechs<br />
Jahren von der Welt <strong>Holstein</strong>-Friesian Vereinigung<br />
(WHFF) standardisierte und empfohlene Codierung.<br />
Die standardisierten Codes stellen eine international<br />
einheitliche Kennzeichnung genetischer Merkmale<br />
sicher und verhindern, dass missverständliche<br />
Bezeichnungen bzw. verschiedene Codes für dieselben<br />
genetischen Merkmale verwendet werden.<br />
Dies ist aufgrund des starken internationalen Genetik-Austausches<br />
und der Nachweise neuer Erbfehler<br />
erforderlich.<br />
Die neue Codierung folgt dem einfachen Prinzip,<br />
dass die ersten beiden Buchstaben für die genetische<br />
Besonderheit bzw. den Erbdefekt stehen<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2012</strong><br />
// Aktuelles<br />
Codierung der genetischen Besonderheiten<br />
Umstellung ab 1. Januar 2013<br />
Gen. Besonderheit bisher neu (3-stellig WHFF)<br />
Codierung Gendefekte<br />
BLAD BL BLC = BLAD-Träger<br />
TL BLF = BLAD frei<br />
Brachyspina BY BYC = Brachyspina-Träger<br />
TY BYF = Brachyspina frei<br />
CVM CV CVC = CVM-Träger<br />
TV CVF = CVM-frei<br />
DUMPS DP DPC = DUMPS-Träger<br />
TD DPF = DUMPS frei<br />
Mulefoot MF MFC = MULEFOOT-Träger<br />
TM MFF = MULEFOOT frei<br />
Codierung Farbgene<br />
(z. B. BY = Brachyspina). Der dritte Buchstabe ist<br />
entweder ein F (Free = Frei = negativ getestet) oder<br />
ein C (Carrier = Träger = positiv getestet). Ungewohnt<br />
ist die Codierung der Rotfaktorträger. Diese<br />
lautet nach dem neuen Prinzip RDC für Träger des<br />
Rotfaktors und RDF für Tiere ohne Rotfaktor. Eine<br />
Übersicht der neuen Codierung ist in nebenstehender<br />
Tabelle enthalten.<br />
Die neuen Codierungen werden in Zuchtbescheinigungen,<br />
Toplisten, Katalogen und anderen Veröffentlichungen<br />
ausgewiesen.<br />
Die Zucht auf Hornlosigkeit gewinnt in der gesamten<br />
<strong>Rind</strong>erzucht zunehmend an Bedeutung. Um eine<br />
rasseübergreifend einheitliche Codierung für den<br />
Hornstatus sicherzustellen fi ndet hier die WHFF-<br />
Empfehlung in Deutschland zurzeit noch keine Anwendung.<br />
Geänderte Codierung der genetischen Besonderheiten gültig ab dem 1. Januar 2013<br />
Rotfaktor RF RDC = Rotfaktor-Träger<br />
RDF = kein Rotfaktor<br />
Variant Red VR VRC = Träger des abweichenden Rotbuntgenes (variant red gene)<br />
Codierung Hornstatus<br />
P phänotypisch hornlos (genetischer Status unbekannt)<br />
Pp heterozygot hornlos (Basis: Abstammung bzw. Nachkommenprüfung)<br />
Pp* heterozygot hornlos (Basis: Gentest)<br />
PP homozygot hornlos (Basis: Abstammung bzw. Nachkommenprüfung)<br />
PP* homozygot hornlos (Basis: Gentest)<br />
pp* gehörnt (Basis: Gentest)<br />
PS Scurs = Wackelhorn<br />
Laut DHV-Beschluss werden grundsätzlich Gentest-Ergebnisse<br />
ab einer Sicherheit von 95 % anerkannt<br />
und mit einem „*“ hinter dem Kürzel für<br />
den Hornstatus gekennzeichnet (z. B. PP*). Durch<br />
diese Kennzeichnung ist direkt erkennbar, ob der<br />
Hornstatus durch einen genetischen Test bestätigt<br />
ist. Für die Zucht besonders wertvoll sind die<br />
reinerbig (homozygot) hornlosen Bullen, da deren<br />
Nachkommen alle phänotypisch hornlos sind. Aber<br />
auch die mischerbig (heterozygot) hornlosen Bullen<br />
tragen zur Verbreitung des Hornlos-Genes in der<br />
Population bei. Mittlerweile gibt es <strong>im</strong> Angebot der<br />
deutschen Zuchtorganisationen Bullen mit durchaus<br />
konkurrenzfähigen ZuchtwertenDas aktuelle<br />
Angebot an genetisch hornlosen Bullen fi nden Sie<br />
auf der Homepage der RSH eG unter der Rubrik<br />
„Bullen“<br />
DHV/RSH