// Rind im Bild 4/2012 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.
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Für Sie gelesen<br />
Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in der Tierhaltung<br />
Antibiotikareduzierung<br />
fordert Staat und Wirtschaft<br />
Die von der Bundesregierung angestrebte<br />
deutliche Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in<br />
der Tierhaltung wird mit einem zusätzlichen bürokratischen<br />
Aufwand für Landwirte, Tierärzte und<br />
Behörden einhergehen. Das geht aus dem Entwurf<br />
zur Novellierung des Arzne<strong>im</strong>ittelgesetzes (AMG)<br />
hervor, den das Bundeskabinett in der vergangenen<br />
Woche beschlossen hat. Danach sind Mäster künftig<br />
verpflichtet, neben dem weiter zu führenden<br />
Stallbuch über den Medikamentenseinsatz vierteljährlich<br />
Daten über den Einsatz von Antibiotika der<br />
zuständigen Landesbehörde zu übermitteln, wobei<br />
eine Übertragung dieser Verpflichtung auf Dritte<br />
ausdrücklich zugelassen werden soll. Im Rahmen<br />
des geplanten Antibiotikaminierungskonzepts als<br />
Kernstück der Novelle soll den Überwachungsbehörden<br />
ermöglicht werden, die Behandlungshäufigkeit<br />
mit Antibiotika in einem Betrieb zu beurteilen<br />
und mit anderen Betrieben zu vergleichen.<br />
Liegt ein Betrieb oberhalb von bundesweiten<br />
Kennzahlen, soll ihn die Behörde zur Vorlage eines<br />
Min<strong>im</strong>ierungsplans veranlassen und konkrete Maßnahmen<br />
anordnen können, etwa bauliche Verbesserungen,<br />
best<strong>im</strong>mte Managementvorgaben, Hygienemaßnahmen<br />
oder auch eine Reduzierung des<br />
Tierbesatzes. Die Grundlage für die Erfassung und<br />
Bearbeitung der Daten soll eine bundeseinheitliche<br />
amtliche Datenbank bilden, die von den Ländern<br />
aufgebaut werden soll. Vorgesehen sind ferner<br />
restriktivere Regelungen für den Einsatz best<strong>im</strong>mter<br />
Antibiotika, die auch in der Humanmedizin<br />
bedeutend sind. Bundeslandwirtschaftsministerin<br />
Ilse Aigner sprach von einer der „tiefgreifendsten<br />
und ehrgeizigsten Reformen der Tierarzne<strong>im</strong>ittel-<br />
Gesetzgebung“. Der Deutsche Bauernverband<br />
(DBV) kritisierte „extrem bürokratische Auflagen“<br />
für die Halter und warnte davor, die Eigeninitiative<br />
der Landwirtschaft zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes<br />
<strong>im</strong> Rahmen von Qualität und Sicherheit<br />
GmbH (QS) zu untergraben.<br />
AgE<br />
ADR-Info 39/12 vom 25.09.<strong>2012</strong><br />
Malwine v. Berus DN, Besitzer: A. Junghans, Bokholt-Hanredder Foto: Arkink<br />
FBF trifft sich in Kassel<br />
Mitgliederversammlung<br />
<strong>2012</strong><br />
Die Untersuchung von Bullenspermien kombiniert<br />
mit der Sequenzierung von Besamungsbullen –<br />
welche Möglichkeiten eine gute Erfassung von<br />
phänotypischen Merkmalen und deren Nutzung<br />
für die Auswertung von Sequenzdaten bietet, haben<br />
Frau Prof. Sabine Kölle, LMU München, sowie<br />
Herr Hubert Pausch und Herr Prof. Hans-Rudolf<br />
Fries, TU München, anlässlich der diesjährigen<br />
FBF-Mitgliederversammlung in Kassel vorgestellt.<br />
Prof. Kölle, die schon mehrere Projekte mit dem<br />
FBF bearbeitet hat, stellte ihre Arbeiten zur Bindungsfähigkeit<br />
von Bullenspermien <strong>im</strong> Eileiter des<br />
<strong>Rind</strong>es vor. Dabei wies sie darauf hin, dass neben<br />
der Überlebensfähigkeit und Beweglichkeit der<br />
Spermien noch weitere Parameter erhoben werden<br />
müssten, um die Befruchtungsfähigkeit der<br />
Spermien besser voraussagen zu können. Wichtig<br />
dabei sei, dass hier neue Testsysteme mit einer<br />
Anwendbarkeit in den Besamungsstationen entwickelt<br />
werden. Herr Pausch stellte daraufhin<br />
eine gemeinsame Arbeit der beiden Universitäten<br />
vor, in der Sequenzierungsdaten von Bullen dazu<br />
genutzt wurden, um den genetischen Defekt der<br />
„bovinen männlichen Subfertilität“ aufklären zu<br />
können. Durch die Analysen von Prof. Kölle konnten<br />
Bullen identifiziert werden, die bei ihrer Spermauntersuchung<br />
nicht auffällig waren, aber nur<br />
wenige Nachkommen erzeugt haben.<br />
Auf Basis dieser Daten konnten dann, durch die<br />
Arbeitsgruppe von Prof. Fries, Marker für diesen<br />
Defekt identifiziert werden. Durch die Kombination<br />
der beiden Fachgebiete konnte entscheidend<br />
dazu beigetragen werden, dass alle Besamungsbullen<br />
der Rasse Fleckvieh auf diesen Defekt<br />
untersucht werden können. Abschließend resümierte<br />
der Vorsitzende des FBF, Herr Josef Hannen,<br />
dass die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen<br />
Disziplinen entscheidend zu der<br />
Weiterentwicklung der <strong>Rind</strong>erproduktion beitragen<br />
könne und der FBF eine wertvolle Plattform<br />
für diesen Austausch böte.<br />
FBF<br />
ADR-Info 43/12 vom 23.10.<strong>2012</strong><br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2012</strong> 49