// Rind im Bild 4/2012 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.
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Boxenlaufstall der Familie Mock: planbefestigte Laufgänge<br />
mit Gummibelag auf den Laufgängen und Tiefboxen<br />
Die neue Weinpresse der Familie Dilger<br />
Vor einigen Jahren lag die Leistung auch schon bei<br />
11.500kg, besonders in der Zeit, als Markus Mock<br />
zusätzlich noch als Futterberater unterwegs war, jedoch<br />
gibt er ehrlich zu, ändern sich die Prioritäten,<br />
wenn man selbst zum Betriebsleiter wird.<br />
Den Betrieb bewirtschaftet der Betriebsleiter mit<br />
seiner Frau, die auch die Ferienz<strong>im</strong>mer betreut,<br />
zwei Lehrlingen, seiner Mutter und seinem Vater.<br />
Die Außenwirtschaft wird zum Großteil von einem<br />
Nachbarn übernommen.<br />
Besonders in Züchterkreisen ist dieser Betrieb durch<br />
seine zahlreichen Erfolge sowohl National als auch<br />
International bekannt. So nutzt die Familie die<br />
Zucht, neben der Milchproduktion und den Ferienz<strong>im</strong>mern,<br />
als ein wichtiges Standbein des Betriebs.<br />
Zum einen über Embryonenverkäufe (<strong>im</strong> Schnitt<br />
werden <strong>im</strong> Jahr 20-30 Kühe gespült) zum andern<br />
über den alle zwei Jahre statt findenden Mox Sale,<br />
bei dem gerade in diesem September wieder 50<br />
Tiere hochpreisig verkauft wurden.<br />
Bezüglich der Bullenauswahl sagt Herr Mock, dass<br />
in den letzten Jahren viel mit den Bullen Goldwin<br />
und Shottle besamt wurde. 25-30% der Besamungen<br />
werden mit genomischen Bullen vorgenommen.<br />
Markus Mock ist es wichtig vor allem<br />
interessant und auch mal speziell anzupaaren, um<br />
weiterhin gute und züchterisch interessante Tiere<br />
aufzuziehen.<br />
Nach einem Blick in den großzügigen Liegeboxenlaufstall,<br />
mit Gumm<strong>im</strong>atten auf den Laufgängen<br />
und Tiefstreuboxen und einem Gang durch den<br />
später angebauten Jungviehstall, ging es für uns<br />
in den am alten Kuhstall, angebauten Kälberstall,<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2012</strong><br />
// Kreisvereine<br />
Gruppenbild in Überlingen am Bodensee Fotos: Krabbenhöft<br />
wo uns die Familie noch mit Kaffee und frischem<br />
Hefezopf verwöhnte (Das Rezept soll auch bereits<br />
den Weg nach <strong>Schleswig</strong> <strong>Holstein</strong> gefunden haben).<br />
Zum Abschluss unseres Besuches übernahm<br />
als unser „Zuchtbeauftragter“ Hartwig Magens<br />
das Wort, um sich bei Markus Mock <strong>im</strong> Namen<br />
der ganzen Gruppe für die interessante und offene<br />
Betriebsführung zu bedanken. Auch Herrn Bürkle<br />
gilt ein großes Dankeschön, da er Björn Wiencken<br />
mit wertvollen Tipps für die Planung der Tour unterstützt<br />
hat.<br />
Um die Zeit bis zu unserem Abendtermin zu überbrücken,<br />
macht die Gruppe Halt in der schönen<br />
Stadt Meersburg am Bodensee, die wir am Morgen<br />
schon vom Wasser aus hatten bewundern dürfen.<br />
In den 1.5 Std. zur freien Verfügung, wurde die Altstadt<br />
bewundert, Geschenke für die Dahe<strong>im</strong>gebliebenen<br />
gekauft oder sich einfach nur gemütlich mit<br />
einem Eis an den Bodensee gesetzt.<br />
Nach dieser müßigen Zeit freuten sich dann alle auf<br />
den letzten Programmpunkt des Tages, die Vesper<br />
auf dem Weingut Dilger in Bermatingen mit Besichtigung<br />
des Betriebs und Weinprobe.<br />
Nach Ankunft auf dem Hof der Familie, heißt es<br />
für uns erst einmal hinein in die „gute Stube“,<br />
die Familie Dilger für Weinproben und Besuchergruppen<br />
eingerichtet hat. Leider war die Heizung<br />
am Nachmittag ausgefallen, so dass wir uns durch<br />
Kuscheln und die zu verköstigenden Weine angewärmt<br />
haben. Nach den ersten beiden trockenen<br />
Weißweinen gab es dann für uns eine Tour durch<br />
die Weinkelterei. Da wir an einem der letzten Tage<br />
der Traubenernte kamen, hatte Herr Dilger leider<br />
auch erst nach dem Befüllen der Presse Zeit, uns<br />
durch seine Produktionsräume zu führen. Seit 1998<br />
produziert die Familie Wein unter eigenem Namen.<br />
Vorher wurde der Wein von den Rebstöcken der Familie<br />
an das Weingut der Markgrafen von Baden<br />
geliefert. Heute verarbeitet Familie Dilger die Sorten<br />
die auf 10 ha angebaut werden komplett selber.<br />
Pro Hektar werden <strong>im</strong> Jahr 9000 l Wein gewonnen.<br />
Be<strong>im</strong> Rotwein werden Spätburgunder und Cabernet<br />
gekeltert, bei den Weißweinen Müller Thurgau,<br />
Baccus, Johanniter, Weißburgunder und Grauburgunder.<br />
Dabei wird auch bei den Sorten inzwischen<br />
Wert auf Pilz und Schädlingsresistenz gesetzt.<br />
Nach einem totalen Ausfall der Ernte <strong>im</strong> Jahr 2009<br />
durch Hagelschaden, werden nun alle Weinstöcke<br />
mit Schutznetzen versehen. Nach dem Pressen wird<br />
der Traubensaft in große Kühlbehälter umgefüllt,<br />
wo er auf etwa acht Grad heruntergekühlt wird<br />
um für den Gärprozess die opt<strong>im</strong>alen Bedingungen<br />
zu schaffen. In diesen Edelstahlbehältern wird der<br />
Wein auch gelagert, da die Lagerung in Holzfässern<br />
aus hygienischen Gründen deutlich arbeitsintensiver<br />
ist. Nach der interessanten, ausführlichen<br />
Führung ging es zurück in die Besenwirtschaft, zum<br />
vespern.<br />
Bei deftiger Brotzeit mit vielen Fleischspezialitäten<br />
aus der örtlichen Metzgerei wurden noch ein Roséwein<br />
und ein Rotwein verköstigt.<br />
Nachdem wir alle spät aber satt ins Hotel zurückkamen,<br />
ging es dann am nächsten morgen früh<br />
wieder los, um den letzten Tag der Tour noch voll<br />
auszunutzen.