Hochbau des Bundes - SAM-Consulting GmbH
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Ausführung als unnötig und unwirtschaftlich<br />
beanstandet. Nach den Prüfungserfahrungen <strong>des</strong><br />
Bun<strong>des</strong>rechnungshofes sind Flächenüberschreitungen<br />
dieser Größenordnung auch nicht als üblich und<br />
vertretbar anzusehen.<br />
Die Fälle geben Anlass, auf ein Grundproblem bei der<br />
Einschaltung freiberuflich tätiger Planer hinzuweisen:<br />
Die Honorare der freiberuflich Tätigen bemessen sich<br />
im Wesentlichen nach der Höhe der Baukosten. Auch<br />
erfordert die Erarbeitung kostengünstiger Lösungen<br />
häufig einen höheren Planungsaufwand. Daher bedarf<br />
es - besonders wenn bei einer schlanken Bauherrenverwaltung<br />
Planungsleistungen im Wesentlichen von<br />
freiberuflich Tätigen ausgeführt werden - einer<br />
Bauverwaltung, welche die Bauherren- und<br />
Kontrollfunktionen so ausübt, dass mit dem Einschalten<br />
freiberuflich Tätiger kein finanzielles Risiko für den<br />
Bund verbunden ist. Das Hinnehmen einer<br />
Überschreitung <strong>des</strong> Flächen- und Finanzbedarfs um rd.<br />
10 v. H., das einen Freiraum für unwirtschaftliches<br />
Bauen eröffnet, wird dieser Forderung nicht gerecht.<br />
64.3<br />
Das Bun<strong>des</strong>ministerium hat die Beanstandung der zu<br />
breiten Übergänge und Flure von Anfang an anerkannt<br />
und künftige Beachtung zugesichert. Nach<br />
anfänglichem Widerspruch hat es auch eingeräumt, dass<br />
eine Flächenüberschreitung von fast 10 v. H. bei<br />
Neubauten als zu hoch und damit unwirtschaftlich<br />
anzusehen ist. Es hat angekündigt, die aufgetretenen<br />
Flächenüberschreitungen im Rahmen der weiteren<br />
Baumaßnahmen an dem Bun<strong>des</strong>wehrkrankenhaus<br />
einzusparen und künftig verstärkt auf die Einhaltung<br />
der genehmigten Flächen bei Neubauten zu achten. Es<br />
werde insbesondere alle großen Neubaumaßnahmen in<br />
den neuen Bun<strong>des</strong>ländern daraufhin überprüfen, da hier<br />
die Entwürfe fast ausschließlich von freiberuflich<br />
Tätigen gefertigt würden.<br />
64.4<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof begrüßt die Zusagen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums<br />
und wird sich von der Wirksamkeit der<br />
angekündigten Maßnahmen im Rahmen seiner weiteren<br />
Prüfungen überzeugen.<br />
Beschluss <strong>des</strong> Haushaltsausschusses zu<br />
Bemerkung Nummer 64:<br />
a) Der Ausschuss nimmt von der Bemerkung<br />
zustimmend Kenntnis.<br />
b) Er erwartet, dass das Bun<strong>des</strong>ministerium die<br />
zugesagten Maßnahmen zur Einhaltung der<br />
genehmigten Flächen alsbald umsetzt.<br />
[Auszug aus BT-Drucksache 14/1257<br />
vom 23. Juni 1999 - Seite 35]<br />
Nr. 65 Baumaßnahmen für eine<br />
Marinetechnikschule<br />
65.0<br />
Bei zwei noch in der Planung befindlichen<br />
Gebäuden sollten unnötig aufwendige<br />
Planungen realisiert werden; die<br />
Einsparungsvorschläge <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes<br />
führten hier zu einer Kostenersparnis in<br />
Höhe von rd. 5,9 Mio. DM. Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof<br />
hält bei Baumaßnahmen verstärkte<br />
Anstrengungen zur Beschränkung auf<br />
den erforderlichen Aufwand für geboten.<br />
65.1<br />
Das Bun<strong>des</strong>ministerium fasst verschiedene, in unterschiedlichen<br />
Standorten angesiedelte Ausbildungseinrichtungen<br />
der Marine in der Strelasund-Kaserne in<br />
Parow bei Stralsund zusammen. Für die Sanierung der<br />
weiterverwendbaren Gebäude, den Abbruch der übrigen<br />
Gebäude und die Errichtung neuer Gebäude und<br />
Anlagen plant das Bun<strong>des</strong>ministerium für den Zeitraum<br />
von 1992 bis 2005 investive Ausgaben in Höhe von<br />
insgesamt rd. 500 Mio. DM.<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat im Jahre 1997 seine Prüfungen<br />
von Baumaßnahmen für die Marinetechnikschule<br />
fortgesetzt (vgl. Bemerkungen 1997,<br />
Drucksache 13/8550 Nr. 40) und bisher ein<br />
Investitionsvolumen von insgesamt rd. 215 Mio. DM<br />
geprüft. Im Vordergrund seiner Prüfungen standen<br />
erneut Baumaßnahmen, die sich noch im<br />
Planungsstadium befanden. Damit seine Feststellungen<br />
in die Entscheidungen der zuständigen Stellen bereits<br />
vor Baubeginn einfließen, hat er die betroffenen Stellen<br />
jeweils frühzeitig über seine Prüfungsergebnisse und<br />
seine daraus abgeleiteten Einsparungsvorschläge<br />
unterrichtet.<br />
65.2<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat die Planung zweier Gebäude<br />
als unwirtschaftlich beanstandet und das Bun<strong>des</strong>ministerium<br />
und die Bauverwaltung gebeten, die aufgezeigten<br />
Einsparungsmöglichkeiten zu berücksichtigen.<br />
Beim geplanten Neubau <strong>des</strong> Ausbildungsgebäu<strong>des</strong><br />
„Waffentechnik“ empfahl der Bun<strong>des</strong>rechnungshof u. a.<br />
kostengünstigere Fassadenlösungen, den Wegfall von<br />
nicht erforderlichen Flächen und den Verzicht auf einen<br />
Übergang zu einem weiteren Gebäude. Dies ermöglicht<br />
gegenüber der von einem freiberuflich Tätigen<br />
erstellten Planung eine Kosteneinsparung in Höhe von<br />
rd. 3,7 Mio. DM, d. h. rd. 10 v. H. der ermittelten<br />
Kosten.<br />
Für den Neubau <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> der „Zivil anerkannten<br />
Weiterbildung“ sah die Bauverwaltung infolge einer<br />
überzogenen Forderung <strong>des</strong> Nutzers fast das Doppelte<br />
der erforderlichen Flächen für das Lager vor (rd. 750 m²<br />
anstatt rd. 400 m²). Sie plante mit einem freiberuflich<br />
Tätigen entbehrliche Flächen für die Ausbildung, nicht<br />
geforderte Räume, ein nicht notwendiges Glasdach, zu<br />
aufwendige Fassadenlösungen und sah die Verwendung<br />
163<br />
unnötig aufwendiger und teurer Bausteine vor. Vom<br />
Bun<strong>des</strong>rechnungshof vorgeschlagene Alternativen ermöglichen<br />
Einsparungen in Höhe von rd. 2,2 Mio. DM,<br />
das entspricht rd. 15 v. H. der genehmigten Kosten.<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat darüber hinaus darauf hingewiesen,<br />
dass die beiden Fälle beispielhaft die Folgen<br />
verdeutlichen, die eintreten, wenn Nutzer bei ihren Forderungen,<br />
freiberuflich Tätige und Bauverwaltungen<br />
bei der Planung und das Bun<strong>des</strong>ministerium bei der<br />
Genehmigung der Haushaltsunterlage -Bau- keine<br />
ausreichenden Anstrengungen unternehmen, die<br />
Baukosten niedrig zu halten. Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof<br />
hat gezeigt, dass die Gebäude noch kostengünstiger<br />
errichtet werden können, ohne dass Qualität und<br />
gestalterische Belange darunter leiden. Wesentlich ist<br />
nach Auffassung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes auch, die<br />
freiberuflich Tätigen auf dieses Ziel zu verpflichten,<br />
damit die angestrebte „schlanke Bauverwaltung“, die<br />
ihre Bauplanungen nahezu ausschließlich von<br />
Freiberuflern erstellen lassen wird, den Nachweis<br />
wirtschaftlichen Bauens erbringen kann. Wegen der<br />
Abhängigkeit der Honorare dieser Leistungserbringer<br />
von der Höhe der Baukosten ist hier besondere Wachsamkeit<br />
geboten (vgl. grundsätzlich dazu Nr. 64).<br />
65.3<br />
Das Bun<strong>des</strong>ministerium und die Bauverwaltung haben<br />
die Einsparungsvorschläge <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes<br />
in den vorliegenden Fällen aufgegriffen und<br />
entsprechende Umplanungen veranlasst. Das Bun<strong>des</strong>ministerium<br />
hat darüber hinaus erklärt, es werde alle<br />
Anstrengungen unternehmen, um auf die Einhaltung der<br />
Grundsätze von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit<br />
- auch bei Beteiligung freiberuflich Tätiger - zu<br />
drängen.<br />
65.4<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof begrüßt, dass seinen Einsparungsvorschlägen<br />
in den vorliegenden Fällen gefolgt<br />
wurde. Er erwartet, dass das Bun<strong>des</strong>ministerium und die<br />
Bauverwaltungen bei der Planung von Bauten Anstrengungen<br />
unternehmen, die Gebäude noch<br />
kostengünstiger zu errichten. Er wird die Wirksamkeit<br />
der angekündigten Bemühungen <strong>des</strong><br />
Bun<strong>des</strong>ministeriums um erhöhte Wirtschaftlichkeit -<br />
insbesondere auch bei der Beteiligung freiberuflicher<br />
Planer - weiter beobachten.<br />
164<br />
Beschluss <strong>des</strong> Haushaltsausschusses zu<br />
Bemerkung Nummer 65:<br />
a) Der Ausschuss nimmt von der Bemerkung<br />
zustimmend Kenntnis.<br />
b) Das Bun<strong>des</strong>ministerium wird verstärkte<br />
Anstrengungen zu unternehmen haben, um<br />
– insbesondere bei der Beteiligung<br />
freiberuflich tätiger Planer – überhöhten<br />
Bauaufwand zu vermeiden.<br />
[Auszug aus BT-Drucksache 14/1257<br />
vom 23. Juni 1999 - Seite 35]<br />
Nr. 66 Baumaßnahmen für zwei<br />
Wirtschaftsgebäude<br />
(Kapitel 14 12)<br />
66.0<br />
Die Planung mehrerer Gebäude sah einen<br />
unnötig hohen Bauaufwand vor. Die<br />
Vorschläge <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes hierzu<br />
führen zu einer Kostenersparnis in Höhe von<br />
rd. 3,8 Mio. DM und zur Überarbeitung<br />
veralteter und <strong>des</strong>wegen unwirtschaftlicher<br />
baulicher Lösungen in einer Musterplanung<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums. Auf die Errichtung<br />
von Pflegehallen für Privatfahrzeuge der<br />
Soldaten kann generell verzichtet werden.<br />
66.1<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat die Neubauplanung für<br />
zwei Wirtschaftsgebäude in Laage und Hohe Düne<br />
und für Gebäude <strong>des</strong> Technischen Bereiches sowie<br />
die Umbauplanung für ein Betreuungsgebäude in<br />
Hohe Düne geprüft, um frühzeitig auf mögliche<br />
Kosteneinsparungen hinweisen zu können. Das<br />
zuständige Lan<strong>des</strong>bauamt hatte die Planungen<br />
freiberuflich Tätigen übertragen, die zum Teil<br />
Musterplanungen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums verwandten.<br />
Die Haushaltsunterlage-Bau- für das<br />
Wirtschaftsgebäude Hohe Düne war vom<br />
Bun<strong>des</strong>ministerium bereits genehmigt, die<br />
Bauunterlagen für die anderen Gebäude waren ganz<br />
überwiegend bereits von der zuständigen<br />
Oberfinanzdirektion auf ihre Wirtschaftlichkeit hin<br />
geprüft.<br />
66.2<br />
66.2.1<br />
Bei den Wirtschafts- und Betreuungsgebäuden hat<br />
der Bun<strong>des</strong>rechnungshof u. a. kostengünstigere<br />
Fassadenlösungen, den Verzicht auf nicht erforderliche<br />
Flächen, die Anpassung der<br />
raumlufttechnischen Anlagen an die tatsächlichen<br />
Erfordernisse und die Verkleinerung von vier zu<br />
groß geplanten Trafogebäuden empfohlen. Für<br />
je<strong>des</strong> Wirtschaftsgebäude war ein baulich viel zu<br />
aufwendiges Müllgebäude vorgesehen. Beide