15.01.2013 Aufrufe

Bau einer kontinuierlich betriebenen Diffusionsnebelkammer

Bau einer kontinuierlich betriebenen Diffusionsnebelkammer

Bau einer kontinuierlich betriebenen Diffusionsnebelkammer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

mit beiden Vorzeichen zu. Das andere Gerät war das für die Nebelkammer<br />

gebaute. Es ermöglicht ein schlagartiges Einschalten der Spannung 500 V (in<br />

beiden Polungen), womit weitere Beobachtungen gemacht werden konnten.<br />

Als Erstes wurden die Einflüsse eines elektrischen Feldes unter positiver<br />

Polung der erzeugenden Spannung bei stufenloser Regelung untersucht.<br />

Dabei machte man folgende Beobachtungen.<br />

In Abwesenheit eines elektrischen Feldes sieht man nur relativ kurze,<br />

scharfe Spuren. Lange Myonen- bzw. Elektronenspuren erscheinen eher selten.<br />

Alle Spuren haben gleiche Breiten, sodass eine Differenzierung nach der<br />

Strahlungsart schwer fällt. Nur durch höhere Tröpfchendichte und typische<br />

Längen um 5 cm lassen sich die Spuren von α-Teilchen erkennen.<br />

Bei schwachen elektrischen Feldern bilden sich großflächige, unförmige<br />

Strukturen, die die hintergründige Nebelschicht sehr unruhig erscheinen lassen.<br />

Man kann das Bild mit <strong>einer</strong> Wellenlandschaft vergleichen. Mit zunehmenden<br />

Spannungen werden die Strukturen klarer. Dabei bleibt das Gesamtbild<br />

sehr unruhig, da die Spuren nicht differenziert werden können (α-Spuren:<br />

2 − 2, 5 cm breit) und durch die Überlagerung miteinander ein Bild mit<br />

sehr viel Bewegung darin ergeben. Diese Bewegungen lenken von den interessanten,<br />

besser sichtbaren Ereignissen ab und stören damit das Betrachten<br />

der Spuren. Erst ab 500 V Spannung wird das Bild wieder so ruhig, dass<br />

die Spuren nun klar definiert, deutlich voneinander differenzierbar auftreten.<br />

Für höhere Spannungen ändert sich an den Sichtbarkeitsverhältnissen kaum<br />

etwas, die Spuren werden nur dünner.<br />

Die Ursache für dieses Verhalten liegt vermutlich darin, dass die in Ionisationsprozessen<br />

erzeugte Elektronen bzw. Ionen sich in der immer vorhandenen<br />

Nebelschicht verteilen und durch Tropfenbildung zum allgemeinen<br />

Hintergrund beitragen. Dadurch werden nur die intensivsten Spurenbereiche<br />

sichtbar, insbesondere sieht man kürzere Spuren. Durch Aufbau eines vertikalen<br />

elektrischen Feldes in der Nebelschicht werden die Elektronen und Ionen<br />

in entgegengesetzte Richtungen beschleunigt. Dadurch nimmt die Tropfendichte<br />

im allgemeinen Hintergrund ab und breite Spurenbereiche werden erkennbar.<br />

Mit wachsendem Feld wird die Schicht stärker ” gereinigt“ und die<br />

Spuren klarer aufgezeigt, bis sie ein deutliches Bild auf einem ruhigen Hintergrund<br />

ergeben. In diesem Prozess wird die Breite der intensiven α-Spuren<br />

auf 0, 5 − 1 cm reduziert.<br />

Diese Erklärung wird durch die Beobachtungen mit dem zweiten Hochspannungsgerät<br />

bestätigt. Durch das plötzliche Anlegen <strong>einer</strong> Spannung von<br />

500 V werden in der Schicht vorhandene Elektronen bzw. Ionen stark beschleunigt<br />

und erzeugen vermehrt Tropfen in der ganzen Hintergrundschicht.<br />

Nach Abklingen dieses kurzzeitigen Effekts wird die Schicht klarer als in<br />

Abwesenheit eines elektrischen Feldes.<br />

51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!