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Bau einer kontinuierlich betriebenen Diffusionsnebelkammer

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erhältlich waren, musste man den benötigten Abstand schätzen. Elektrotechniker<br />

aus hauseigener Elektronikwerkstatt verwenden für Luft die Faustregel<br />

20 1 kV/mm, womit sich für 3 kV ein minimaler Abstand von 3 mm ergibt.<br />

Wenn man diese Größe in Anbetracht <strong>einer</strong> Alkoholatmosphäre statt Luft<br />

verdoppelt und einige Millimeter dazu zählt, die die thermische Ausdehnung<br />

der Heizdrähte 21 und damit eine Minderung des Abstandes berücksichtigen,<br />

kommt man in dieser groben Schätzung zu einem Abstand von 1 cm, der<br />

auch umgesetzt wurde.<br />

Bei der gewählten Anordnung der Drahtebenen am Rahmen befinden<br />

sich die Bronzedrähte näher zum Boden, wodurch zur Erzeugung eines elektrischen<br />

Feldes dazwischen eine kl<strong>einer</strong>e Spannung benötigt und damit auch<br />

die Gefahr eines elektrischen Durchschlags minimiert wird. Gleichzeitig liegt<br />

ein größerer Abstand der Heizebene vom Boden vor, was eine niedrigere Kühlleistung<br />

vom Kühlaggregat während des Betriebs erfordert.<br />

2.7 Alkoholkreislauf<br />

Bereits A. Langsdorf [5] erkannte die zum Einsatz in <strong>einer</strong> Nebelkammer nützlichen<br />

Eigenschaften von Methanol und Ethanol. Später untersuchte E. W.<br />

Cowan [7] Alkohole auf ihre Anwendbarkeit genauer und kam zu dem Schluss,<br />

Alkohole, besonders Methanol, und deren Mischungen seien sehr gut geeignet.<br />

Aber er weist auch darauf hin, dass während eines Betriebs mit <strong>einer</strong> Alkoholmischung<br />

die Komponenten mit unterschiedlichen Raten verdampfen und<br />

damit keine Aussagen über die momentane Zusammensetzung des Dampfmediums<br />

erlauben. Dies kann zu Variationen der Kammeratmosphäre führen<br />

und macht eine Herstellung eines stabilen <strong>kontinuierlich</strong>en Kammerbetriebs<br />

sehr kompliziert. Aus diesem Grund werden in der gebauten <strong>Diffusionsnebelkammer</strong><br />

nur reine Alkohole verwendet, und zwar Ethanol und 2-Propanol. In<br />

der ersten Testphase wurden die leichter erhältlichen technischen Flüssigkeiten<br />

eingesetzt, die auch schon gute Ergebnisse brachten. Dabei bildete sich<br />

mit 2-Propanol eine besonders gleichmäßige Hintergrundnebelschicht über<br />

der ganzen Bodenplatte aus, sodass in weiteren Experimenten nur reines 2-<br />

Propanol genutzt wurde.<br />

Die Alkoholzufuhr geschah mittels eines durch die hintere Wand geführten<br />

flexiblen Kunststoffschlauchs mit 5 mm Außendurchmesser, dessen Ende<br />

20 Laut P. A. Tipler [26, S. 728] beträgt die Durchschlagsfestigkeit der Luft 3 kV/mm.<br />

21 Um die thermische Ausdehnung zu begrenzen und damit einen Kontakt zwischen<br />

der Heiz- und der Hochspannungsebene zu verhindern, wurde zur Stromversorgung der<br />

Heizebene ein Labornetzgerät ausgesucht, das bei dem Drahtwiderstand die maximale<br />

Stromstärke von 1 A liefern kann.<br />

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