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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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- Abb. 12 Politik-Netzwerk-Konzepte -<br />

In unserem Zusammenhang ist der qualitative Netzwerkansatz der „Governance-<br />

School“ (Börzel: 1998, 265) von Interesse, der Politik-Netzwerke aus einer<br />

theoretischen Perspektive 133 begreift. Politiknetzwerke werden hier als bestimmte Form<br />

von governance in modernen Gesellschaften betrachtet (Börzel: 1998, 259;<br />

Kenis/Schneider: 1991, 41). Sie sind Ausfluss von „societal differentiation,<br />

sectoralization and policy growth“, die zu „political overload and 'governance under<br />

pressure'“ führen (Kenis/Schneider: 1991, 36). Um Problemlösungskompetenz 134 zu<br />

bewahren oder zu erreichen, gewinnen funktionale Interdependenzen zwischen<br />

öffentlichen und privaten Akteuren im Politikprozess an Bedeutung. Hier entstehen in<br />

der Sichtweise der „Max-Planck-Schule“ (vgl. Marsh: 1998, 8) Netzwerke als neue<br />

Formen von governance „different from the two conventional forms of governance<br />

(hierarchy and market)“. Sie umfassen alle an der Formulierung und Umsetzung<br />

beteiligten Akteure und Organisationen (Börzel: 1998, 260ff.). Der Staat ist hier<br />

„lediglich primus inter pares“ (Mayntz: 2004a, 69). 135 Um die Steuerungsform von<br />

Netzwerken zu bestimmen, werden Verhandlung und Austausch als ein eigener<br />

Steuerungsmechanismus oder als „Netzwerklogik“ jenseits von den reinen<br />

Mechanismen des Marktes und seiner „Marktlogik“ und der reinen Hierarchie mit der<br />

133 Eine theoretische Perspektive bedeutet jedoch (noch) keine Theorie an sich: „It should be<br />

clear [...] that the concept of policy networks as a specific form of governance does not<br />

constitute a proper theory.“ Das Konzept müsse, Börzel zufolge, vielmehr in einen<br />

metatheoretischen Rahmen eingebettet werden (Börzel: 1998, 263ff.).<br />

134 Zu den spezifischen Problemen (insbesondere der Konsensbildung) in Netzwerken, dem<br />

Verhandlungs- oder Gefangenendilemma, dem Strukturdilemma, ihrer Tendenz zur<br />

Institutionalisierung, Resistenz gegenüber Wandel und fehlender Legitimation, den Gefahren<br />

paternalistischer Konstellationen und der Dominanz von Partikularinteressen vgl. Börzel: 1998,<br />

261ff; Botzem: 2002, 14; Marsh: 1998a, 188f..<br />

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