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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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zivilgesellschaftlichen Regelungsformen (Mayntz: 2004a: 68). Die „Sphäre des<br />

Politischen“ wird „in die Gesellschaft hinein ausgedehnt“ (Heinelt: 2004, 30). Staat,<br />

Markt und Netzwerke oder Gemeinschaften gelten im Governance-Kontext als<br />

„institutionelle Regelungsmechanismen, die in variablen Kombinationen genutzt<br />

werden“ können (Benz: 2004, 20) und in denen auch die diesen drei Institutionen<br />

typischerweise zugeschriebenen Steuerungsmechanismen Hierarchie, Wettbewerb<br />

und Verhandlung flexibel oder nebeneinander zum Einsatz kommen, wobei der Begriff<br />

letztlich vor allem „die gewachsene Bedeutung von Verhandlungen und<br />

Verhandlungssystemen für die Entwicklung und Implementation von Politik [...]<br />

unterstreicht“ (Mayntz: 2004a, 71). Darüber hinaus „ist es zweckmäßig, den Begriff auf<br />

einzelne Kontexte bezogen zu definieren“ (Benz: 2004, 21).<br />

Als konstanten „Begriffskern“ identifiziert Benz (2004: 25) folgende vier Punkte:<br />

„1. Governance bedeutet Steuern 121 und Koordinieren (oder auch Regieren)<br />

mit dem Ziel des Managements von Interdependenzen zwischen (in der Regel<br />

kollektiven) Akteuren.<br />

2. Steuerung und Koordination beruhen auf institutionalisierten Regelsystemen,<br />

welche das Handeln der Akteure lenken sollen, wobei in der Regel<br />

Kombinationen aus unterschiedlichen Regelsystemen (Markt, Hierarchie,<br />

Mehrheitsregel, Verhandlungsregeln) vorliegen. 122<br />

3. Governance umfasst auch Interaktionsmuster und Modi kollektiven<br />

Handelns, welche sich im Rahmen von Institutionen ergeben (Netzwerke,<br />

Koalitionen, Vertragsbeziehungen, wechselseitige Anpassung im Wettbewerb).<br />

4. Prozesse des Steuerns bzw. Koordinierens sowie Interaktionsmuster, die<br />

der Governance-Begriff erfassen will, überschreiten in aller Regel<br />

Organisationsgrenzen, insbesondere aber auch die Grenze von Staat und<br />

Gesellschaft, die in der politischen Praxis fließend geworden sind. Politik in<br />

diesem Sinne findet normalerweise im Zusammenwirken staatlicher und nichtstaatlicher<br />

Akteure (oder von Akteuren innerhalb und außerhalb von<br />

Organisationen) statt.“ 123<br />

Schließlich verweist Benz (ebd.: 27) darauf, dass sich „mit der analytischen<br />

Perspektive des Governance-Begriffs [...] keine bestimmte Theorie“ verbinde. Vielmehr<br />

privater und staatlicher Autorität hinsichtlich [...] veränderter Bedingungen (rechts-) staatlicher<br />

Herrschaft (Vgl. Botzem: 2002, 19; Rhodes: 2000, 55). Diese soll hier unberücksichtigt bleiben.<br />

121 Mayntz (2004a: 67) zufolge bedeutet governance „immer absichtsvolles Handeln im<br />

öffentlichen Interesse“. Der Aspekt des Absichtsvollen ist im Begriff des „Steuerns“ bei Benz<br />

implizit enthalten.<br />

122 „Die institutionelle Struktur von Governance kann Elemente von Markt, Hierarchie,<br />

Netzwerken und Gemeinschaften enthalten. Koordinations- und Steuerungsmechanismen<br />

verbinden Wettbewerb, Tausch, einseitige Machtausübung, Verhandlungen, Vertrauen,<br />

einseitige bzw. wechselseitige Anpassung u.a. in unterschiedlichen Kombinationen“ (vgl. Benz<br />

u.a. in Vorwort zu Benz (Hg.): 2004, 5).<br />

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