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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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isherigen Ansätze der Steuerungs- und Netzwerkforschung für das interessierende<br />

Themenfeld beanspruchen können und welche black boxes bestehen, die es dann mit<br />

Hilfe der Grounded Theory zu erhellen gilt. Unterkapitel 3.3 fasst die Teilergebnisse<br />

zusammen.<br />

3.1 Governance, politische Steuerung und Netzwerke:<br />

Begriffsbestimmungen und Verknüpfung der Forschungsstränge<br />

Die für die Welt der Arbeit beschriebenen Veränderungen vollziehen sich im weiten<br />

Kontext von Gesellschaft, Ökonomie und Politik auf unterschiedlichen territorialen<br />

Ebenen und betreffen die zugehörigen Institutionen und Prozesse. So bilden sich neue<br />

Formen der Koordination und Steuerung in allen Teilsystemen und an ihren<br />

Schnittstellen heraus, wo unterschiedliche Akteurskonstellationen mit dem Ziel<br />

zusammenwirken, den komplexeren Problemzusammenhängen effektiver begegnen zu<br />

können 116 (vgl. Botzem: 2002, 7ff; 22f.; Görlitz/Burth: 2 1998: 149f.; Kenis/Schneider:<br />

1991, 34ff.; Mayntz: 2004a, 71). Es entstehen neue Institutionen, Strukturen und<br />

Akteurskonstellationen, wo alte Grenzen überwunden werden. In unserem<br />

Zusammenhang interessieren hier vor allem die zunehmenden neuen „Mischformen<br />

öffentlicher und privater Tätigkeit“ (Benz: 2004, 14), die eine Antwort auf die<br />

wahrgenommenen „Kompetenzgrenzen der Regierungs- und Verwaltungseinheiten“<br />

und fehlender Problemlösungskapazitäten rein marktlicher Strategien und von<br />

„traditionellen Formen der Kooperation“ geben sollen (ebd.: 22; vgl. auch Mayntz:<br />

2004a, 72).<br />

Die neue Realität wird von Seiten der Wissenschaft mit neuen Begriffen einzufangen<br />

versucht, die ihrerseits wiederum eine neue Wahrnehmung und Interpretation der<br />

Realität ermöglichen. Der Governance-Begriff ist die derzeit am stärksten rezipierte<br />

Wortschöpfung in diesem Zusammenhang. 117 Governance hat „etwa seit Beginn der<br />

90er Jahre des vorigen Jahrhunderts [...] den bis dahin geläufigen Begriff der<br />

politischen Steuerung“ ersetzt (Mayntz: 2004a, 66). 118 Damit konnten, so Botzem<br />

116 In dieser Aussage kommt die „Problemlösungsbias“ in Steuerungs- und Governance-Theorie<br />

zum Ausdruck. Es soll hier nicht unterstellt werden, dass „es in der politischen Wirklichkeit<br />

immer um die Lösung kollektiver Probleme und nicht – auch oder primär – um Machtgewinn<br />

und Machterhalt geht“ (Mayntz: 2004, 7f.; 2004a, 74f.). Dieser Hinweis bezieht sich<br />

ausdrücklich auch auf die folgenden Ausführungen. Darüber hinaus kann auf einige<br />

governance-spezifische Schwächen verwiesen werden, die Verhandlungssystemen<br />

typischerweise innewohnen. Hierzu zählen Entscheidungsblockaden, die Gefahr der Einigung<br />

auf suboptimale Kompromisslösungen, Einigungen auf Kosten Dritter und die Gefahr der<br />

fehlenden Bindungswirkung getroffener Entscheidungen (vgl. Mayntz: 2004a, 73).<br />

117 Zur Begriffsgeschichte vgl. Benz: 2004, 15-19; Botzem: 2002, 16-19.<br />

118 Politische Steuerung meint die Fähigkeit zur „konzeptionell orientierten Gestaltung der<br />

gesellschaftlichen Umwelt durch politische Instanzen“ (Mayntz: 1987, 189) oder „die bewusste<br />

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