INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints
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in kleinerem Maßstab auf dem Wege von Ausnahmetatbeständen realisiert, die<br />
weniger Aufheben erzeugen (vgl. BMWA: 2004).<br />
Diese Ausführungen zeigen, dass Blockaden und Konflikte die Agenda-Gestaltung<br />
dominieren, insbesondere dort, wo der Bund die Gesetzgebungsverfahren nicht alleine<br />
bestimmen kann (wie etwa bei der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und<br />
Sozialhilfe). Außerdem sind im Bereich der Arbeitsmarktpolitik schwache<br />
Akteursgruppen vorherrschend, etwa Träger von Maßnahmenprogrammen, die nur<br />
eine entsprechend schwache Resonanz im politischen Raum erzeugen können. Die<br />
von Arbeitsmarktpolitik primär betroffenen Arbeitslosen sind als Gruppe kaum präsent<br />
und noch weniger organisiert. Sie besitzen keine Durchsetzungskraft im Spiel der<br />
Agenda-Gestaltung und scheinen aufgrund ihrer heterogenen Zusammensetzung nicht<br />
einmal als relevante Wählergruppe Bedeutung zugemessen zu bekommen. In dieser<br />
problembehafteten Gesamtsituation ist es leicht möglich, dass Entscheidungen der<br />
Finanz-, Steuer-, Europa- oder Wirtschaftspolitik einen größeren Einfluss auf Angebot<br />
und Nachfrage am Arbeitsmarkt ausüben, als es der eigentlichen Arbeitsmarktpolitik<br />
vergönnt ist. Blockaden und konfliktbeladene Debatten verhindern zudem oftmals eine<br />
zielführende Umsetzung beschlossener Maßnahmen (wie etwa beim JOB-Aqtiv-Gesetz<br />
geschehen) oder gar eine längerfristige Abstimmung der einzelnen Politiken zu einem<br />
tatsächlichen „Strategiebündel“, wie es zum Beispiel das IAB schon 1996<br />
vorgeschlagen hat (vgl. Autorengemeinschaft: 1998, Klauder u.a.: 1996, Kleinhenz:<br />
1998, Schnur u.a.: 1998; 2000). Daran ändern auch die Ex-Post-Rationalisierungen der<br />
Regierung, wie sie beispielsweise regelmäßig im Wege der Europäischen<br />
Beschäftigungsstrategie vorgenommen werden, nichts (vgl. Bundesregierung: 1999).<br />
Bezüglich der Prüfung von Handlungsalternativen lässt sich zum einen festhalten, dass<br />
diese ausgehend von konfliktären Diskussionsprozessen voraussehbar nicht<br />
umfassend vorgenommen wird. Vielfach ist auch der Zeitfaktor eine entscheidende<br />
Größe: ist ein Problem erst einmal auf der politischen Agenda, kann davon<br />
ausgegangen werden, dass der politische Handlungsdruck dergestalt ist, dass eine<br />
umfassende Prüfung von alternativen Vorgehensweisen unter dem Aspekt von<br />
weiterem Zeitverlust vernachlässigt oder zwar beauftragt wird, im weiteren Verlauf der<br />
Programmformulierung aber nicht (rechtzeitig) Berücksichtigung findet. Zudem ist ein<br />
unverbunden anmutendes Nebeneinander von ständigen Beratungsgremien, Enquete-<br />
Kommissionen, Expertenkommissionen, Hearings und Gutachtenvergaben zu<br />
beobachten. Das viel beachtete Diktum, in Deutschland gebe es eher ein Umsetzungsdenn<br />
ein Erkenntnisdefizit im Bereich politischer Reformen 91 verkennt genau diesen<br />
Zwischenschritt zwischen beiden Stufen im politischen Prozess: Der Konsens, was<br />
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