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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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Problemstränge und darauf bezogener Handlungsschritte geführt hat. Die Komplexität<br />

und schnelle Taktung ineinander laufender Politikverarbeitungsprozesse macht es<br />

außerdem unabdingbar, dass Lernprozesse in die Programmformulierung integriert<br />

sind und die nötige Flexibilität für Korrekturen und Umsteuern gegeben ist.<br />

Ist das Programm einmal formuliert, kommt es entscheidend auf die Implementation an<br />

(vgl. Mayntz: 1980; 1983). Das übergreifende Erfolgskriterium ist die<br />

Organisationseffizienz.<br />

Dabei spielen zunächst die Handlungsressourcen auf den unterschiedlichen<br />

Implementationsebenen eine Rolle: Sind sie ausreichend vorhanden? Sie sie für alle<br />

Beteiligten so planbar, dass zielführende Handlungen darauf aufbauen können? Ein<br />

weiterer Punkt ist angesichts der Komplexität der Probleme die Einbindung relevanter<br />

Akteure in einer auf Kooperation angelegten Programmumsetzung. Hierbei kommen<br />

Verabredungen über die Spielregeln zwischen den Akteuren und nötigenfalls<br />

Schlichtungsverfahren eine bedeutende Rolle zu. Es gilt, sektorales Denken<br />

zurückzudrängen (vgl. Kleinhenz/Brinkmann: 2001, 3) zugunsten einer Orientierung auf<br />

gemeinsame Lösungen. Anreize 88 und wettbewerbliche Elemente (vgl. ebd.) wiederum<br />

können der entscheidende Hebel sein, Kooperationswillen bei allen Beteiligten<br />

herzustellen und zielgerecht aufrechtzuerhalten. Da alle Gesetzgebungsverfahren und<br />

Umsetzungen in einen großen Kontext weiterer Politikverfahren und externer Schocks<br />

eingebettet sind und damit der Druck auf eine regelmäßige und sorgfältige<br />

Überprüfung einmal gefällter politischer Entscheidungen wächst, ist ein begleitendes<br />

Monitoring der Umsetzungsmaßnahmen unverzichtbar. 89 Schließlich wirken sich die<br />

Institutionelle Kongruenz 90 zwischen den Polen Budgetierung und konditionaler<br />

Programmierung, die Korrespondenz der Programmziele und der operativen<br />

Maßnahmen und die Planungs- und Rechtssicherheit sowie ein gewisses Maß an<br />

88 Kritisch zumindest zu finanziellen Anreizen (bezogen auf den so genannten<br />

Aussteuerungsbetrag für Arbeitslosengeld I-Empfänger, die ins Arbeitslosengeld II rutschen)<br />

äußert sich dagegen der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen<br />

Weise: „Finanzielle Instrumente haben meistens Nebenwirkungen, die man gar nicht bedenkt“<br />

(FAZ v. 5.1.07, 12).<br />

89 Hier kann zwischen Arbeitsmarktpolitik-Monitoring als Dokumentation der Erreichung<br />

gesetzter Programmziele (durch kontinuierliche Beobachtung statistischer Indikatoren mittels<br />

derer der Zielerreichungsgrad gemessen wird) und Arbeitsmarkt-Monitoring, das auf Ermittlung<br />

und Prognose des Qualifikationsbedarfs zielt, unterschieden werden. Monitoring ist wiederum<br />

von Evaluation und Benchmarking zu unterscheiden, vgl. hierzu Gebel (2006);<br />

Kleinhenz/Brinkmann (2001); Konle-Seidel (2005: 10).<br />

90 Institutionelle Kongruenz meint, dass „Entscheidungsautonomie und finanzielle<br />

Verantwortung für die Auswirkungen der Entscheidungen“ auf allen organisatorischen<br />

Aggregatebenen „im Gleichgewicht sind“. Dies bezieht sich auch auf die Balance zwischen<br />

„fiskalischen Entlastungs- und Belastungeffekten von Politikprogrammen“. Auf der individuellen<br />

Ebene begegnet institutionelle Kongruenz den Phänomenen des moral hazard und der<br />

Trittbrettfahrer (Schmid: 1994, 19).<br />

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