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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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nämlich, wenn sie im Vergleich zum auf dem Arbeitsmarkt erzielbaren Einkommen zu<br />

großzügig bezüglich Anspruchsdauer und Höhe bemessen sind (vgl. Kraft: 1994, 21;<br />

Snower: 2006) oder wenn großzügige Hinzuverdienstmöglichkeiten die Aufnahme<br />

regulärer Jobs behindern (vgl. Cichorek u.a.: 2005).<br />

2.3.2.2 Funktionsmängel aktiver Arbeitsmarktpolitik<br />

Aktive Arbeitsmarktpolitik erhält ihre Bedeutung insbesondere aus der Tatsache, dass<br />

„marginalisierte Gruppen der Erwerbsbevölkerung kaum von Maßnahmen der<br />

zentralen Beschäftigungspolitik erreicht werden“ (Heinelt: 2004, 36). Ihre Bewertung<br />

muss folglich insbesondere vor dem Hintergrund erfolgen, wie es ihr gelingt, diese<br />

Zielgruppen tatsächlich zu erreichen und zu aktivieren.<br />

Die Effektivität und Effizienz aktiver Arbeitsmarktpolitik werden oftmals grundsätzlich<br />

bezweifelt (vgl. Berthold/Schmid: 1997, 11; Dahlmanns: 1997, 37; Lübbering: 1994,<br />

298; Rathmann: 1999; Sperling: 1994, 397ff.; Siebert: 1994, 214ff.). Dabei kann auch<br />

eine sicherlich noch unzureichende Evaluation von Programmen und Maßnahmen eine<br />

Rolle spielen (vgl. Kleinhenz/Brinkmann: 2001, 3; Konle-Seidl: 2005, 52). Allerdings<br />

wird die Einschätzung einer generellen Unwirksamkeit keinesfalls in dieser<br />

Pauschalität allgemein geteilt und auch auf die Bedingungen für eine erfolgreiche<br />

Implementation von Arbeitsmarktprogrammen vor Ort verwiesen. 84 Der Grundsatz<br />

„Arbeit statt Arbeitslosigkeit fördern“ und die prinzipiellen Vorteile aktiver gegenüber<br />

passiven Maßnahmen sind im Gegenteil breit getragener, wissenschaftlicher Konsens<br />

(vgl. Arjona u.a.: 2001). Allerdings sind „insgesamt (…) die indirekten Effekte hoch und<br />

die Nettobeschäftigungseffekte gering. Besonders gering sind die Nettoeffekte<br />

subventionierter Beschäftigung, da sie mit hohen Mitnahme- und<br />

Verdrängungseffekten einhergehen“ (Konle-Seidl: 2005, 25).<br />

Unter den Arbeitsmarktinstrumenten sind in Deutschland vor allem die<br />

Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in der Kritik, wenngleich das wissenschaftliche Urteil<br />

auch hier nicht eindeutig ist (vgl. Literaturhinweise bei Heinelt: 1998, 637). Neuere<br />

Untersuchungen legen zwar nahe, dass mit diesem Instrument durchaus „neue und<br />

zusätzliche Arbeitsplätze durch eine gezielte Förderung zu schaffen“ (vgl. Koße u.a.:<br />

2003, 20) sind. Allerdings sind auf der individuellen Ebene sogar Negativeffekte<br />

konstatiert worden, das heißt Eingliederungschancen von Maßnahmenteilnehmern<br />

haben sich im Verlauf der Teilnahme verschlechtert (vgl. Caliendo u.a.: 2003; vgl. für<br />

83 Dies bezieht sich zum Beispiel auf Personen, die keine Versicherungsansprüche erworben<br />

haben, etwa arbeitslose Jugendliche, die den Eintritt ins Erwerbsleben nicht oder nicht lange<br />

genug geschafft haben.<br />

84 Vgl. hierzu Blien: 2002, 21ff.; Dietrich: 2002, 28; Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und<br />

Beschäftigung: 2000, 6; Heinelt: 2004, 36ff.; Kraft: 1994, 21; Scharpf u.a.: 1982; Schmid u.a.:<br />

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