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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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Die knappe Darstellung in diesem Unterkapitel hat zumindest erhellt, dass sich die im<br />

Unterkapitel 2.1 skizzierten Probleme im Zeitlauf nicht von selbst erledigen werden,<br />

jedenfalls nicht zu gesellschaftlich akzeptablen Kosten.<br />

2.3 Funktionsstörungen der Arbeitsmarktpolitik<br />

Bereits in der Einleitung wurde die Feststellung getroffen, dass der Sozialstaat<br />

angesichts der seit Jahrzehnten anhaltenden Massenarbeitslosigkeit in einer seiner<br />

Kernaufgaben versagt. Zwar kann staatlichen Instanzen kaum die alleinige<br />

Verantwortung für fehl laufende Wirtschaftsprozesse gegeben werden. Dennoch: Es<br />

liegt eine Zielverletzung nach den eigenen Zielvorgaben vor – die Unterstützung des<br />

Ausgleichs am Arbeitsmarkt nach § 1 SGB III zeigt nachweislich keine zufrieden<br />

stellende Wirkung. 79 In Unterkapitel 2.3 wird die Arbeitsmarktpolitik in Deutschland<br />

darum auf ihre „Funktionsstörungen“ (Schmid u.a.:1997, 9) hin analysiert. Es soll<br />

herausgearbeitet werden, welche Bedeutung der Arbeitsmarktpolitik bei der<br />

Entstehung oder auch Bewältigung von Exklusionsphänomenen zukommt.<br />

Hierfür soll nach einer Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes (2.3.1) eine<br />

Analyse der Funktionsstörungen der Arbeitsmarktpolitik vorgenommen werden (2.3.2).<br />

In Unterkapitel 2.3.3 wird untersucht, inwiefern diese Funktionsmängel<br />

Exklusionstendenzen befördern. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse mit Blick auf<br />

die Zielgruppe der von Exklusion Betroffenen oder Bedrohten rundet das Unterkapitel<br />

ab (2.3.4).<br />

2.3.1 Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes<br />

Arbeitsmarktpolitik findet im bundesdeutschen Föderalismus, der wiederum eingebettet<br />

ist in das europäische Mehrebenensystem, in allen Gebietskörperschaften – Bund,<br />

Ländern, Kommunen – oder auch auf regionaler Ebene statt. Die Bandbreite reicht von<br />

der staatlichen, über die Arbeitsverwaltung oder Sozialhilfeträger organisierten bis zu<br />

„von unten“ in Selbsthilfeprojekten gewachsenen Organisationsformen. In einem<br />

kurzen Überblickskapitel kann keine sinnvolle Bilanz aller dieser Maßnahmen vom<br />

Modellprojekt des Bundes mit ESF-Unterstützung bis zur lokalen Arbeitsloseninitiative<br />

gegeben werden. Vielmehr soll zur Vorbereitung der Untersuchung im empirischen Teil<br />

in diesem Unterkapitel eine Analyse der Arbeitsmarktpolitik des Bundes vorgenommen<br />

vorangetrieben wurde, die methodisch einen Grad an Mündigkeit unterstellte, den man in der<br />

jeweiligen historischen Phase empirisch wohl kaum hätte nachweisen können.“<br />

79 Heinelt (2004: 36) wertet die staatlichen Reaktionen als „in zweifacher Hinsicht<br />

unzureichend“, zum einen als grundsätzlich dem Problem nicht angemessen, zum anderen<br />

aufgrund eines Rückzugs aus der Verantwortung und De-Thematisierung mit gleichzeitiger<br />

Abwälzung der Herausforderung auf die kommunale Ebene.<br />

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