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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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Damit ist zunächst klar, dass weder die Aufnahme jedweder Beschäftigung eine<br />

Garantie für Inklusion darstellt noch Arbeitslosigkeit einfach mit Ausgrenzung<br />

gleichzusetzen ist.<br />

In diesem Kapitel wurde zudem die Kategorie der Inaktiven eingeführt. Diese<br />

bezeichnet jenen Anteil innerhalb des Erwerbspersonenpotentials, der weder<br />

erwerbstätig noch arbeitslos ist. Generell kann die Bevölkerung im erwerbsfähigen<br />

Alter in die Kategorien Erwerbstätige, Arbeitslose und Inaktive unterteilt werden, wobei<br />

die Inaktivität sich freilich auf den Arbeitsmarkt bezieht und sowohl freiwilliger als auch<br />

unfreiwilliger Natur sein kann. Nach diesen Vorüberlegungen kann nun an dieser Stelle<br />

ausdifferenziert werden, in welchen Teilgruppen am Arbeitsmarkt<br />

Desintegrationstendenzen akut anzutreffen und in welchen Teilgruppen<br />

Desintegrationstendenzen wahrscheinlich sind, so dass sich in der Kombination mit<br />

weiteren Desintegrationsphänomenen Exklusion manifestiert oder wahrscheinlich wird.<br />

Zunächst sind unter den Arbeitslosen diejenigen betroffen oder gefährdet, die lange<br />

aus dem Arbeitsprozess ausgegliedert sind oder bereits mehrfach arbeitslos waren.<br />

Sodann kommen unter den unfreiwillig Inaktiven diejenigen in Frage, deren Inaktivität<br />

tatsächlich primär auf die Arbeitsmarktsituation zurückzuführen ist. 76 Unter den freiwillig<br />

Inaktiven kommen diejenigen in Betracht, die grundsätzlich dem Arbeitsmarkt zur<br />

Verfügung stehen sollten und die ihre Statusvoraussetzungen in ihrer aktuellen<br />

Situation nicht verbessern oder gar verschlechtern. Schließlich sind<br />

Exklusionstendenzen, oder zumindest eine Gefährdung auch unter Beschäftigten<br />

denkbar, etwa wenn sie unfreiwillig teilzeit- oder geringfügig beschäftigt (und damit<br />

entlohnt) sind, ihr Qualifikationsprofil sich nicht erweitert und absehbar in die<br />

Beschäftigungs-Sackgasse führt oder sie sich in einer betrieblichen<br />

Auffanggesellschaft ohne Arbeitseinsatz befinden. Menschen hingegen, die nur<br />

vorübergehend arbeitslos oder in ihrer Inaktivität gut (etwa durch<br />

Versicherungsansprüche oder Vermögen) versorgt sind, zählen an dieser Stelle nicht<br />

zu den relevanten Personenkreisen.<br />

Deuten die Zukunftstrends am Arbeitsmarkt auf eine Stärkung oder Abmilderung von<br />

Exklusionsphänomenen hin? Welche Risiken und Chancen bestehen?<br />

Diese Fragen hängen insbesondere mit den Qualifikationsanforderungen und der<br />

Struktur der Arbeitsnachfrage zusammen. Es steht zu befürchten, dass die skizzierten<br />

Veränderungen ihren Tribut insbesondere von denjenigen fordern werden, die Grenzen<br />

76 Dies ist eine nur je individuell abzuschätzende Differenzierung. So ist der Status der<br />

Alleinerziehenden häufig mit Schwierigkeiten nach adäquaten Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

verknüpft. Hier liegt der primäre Hebel – ungeachtet von Möglichkeiten betrieblicher<br />

Arbeitszeitpolitik – allerdings im familienpolitischen Bereich. Andererseits kann jedoch eine<br />

Familienphase bewusst in Zeiten der Arbeitslosigkeit vorgezogen worden sein. In diesem Fall<br />

wäre der Arbeitsmarkt die dominierende Kategorie.<br />

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