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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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Determinanten auf der Mikroebene werden Scheidung, Jugend, Arbeitslosigkeit,<br />

(Renten-) Alter, niedriges Einkommen und lang anhaltende finanzielle Probleme<br />

angegeben (ebd.: 34).<br />

Die genannten Untersuchungen beziehen eine dynamische Perspektive mit ein, indem<br />

einzelne Fragen auch auf die Einschätzung von Zeiträumen und nicht nur aktueller<br />

Erfahrungen zielen. Die tatsächlichen Verläufe von Inklusions-Exklusionsprozessen<br />

erschließen sich freilich letztlich am deutlichsten auf der individuellen Ebene in eher<br />

biografisch orientierten Studien. 25<br />

Nicht nur vor diesem Hintergrund interessant sind die Untersuchungen von Burchardt<br />

u.a. (2002a) für Großbritannien. Sie stützen sich auf das British Household Panel<br />

Survey (BHPS) 1991 bis 1998 und damit auf acht teilidentische Befragungswellen mit<br />

überwiegend identischer, für die Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter repräsentativer<br />

Gruppe (ohne Obdachlose und Heimbevölkerung) (33f.). Untersucht wird Ausgrenzung<br />

in vier Dimensionen: Konsum, Produktion, politischem Engagement und sozialer<br />

Interaktion (vgl. dazu ausführlich Unterkapitel 5.2). Die Ergebnisse für<br />

Exklusionserfahrungen nach Anzahl der Dimensionen innerhalb einer Welle sind mit<br />

den Ergebnissen bei Böhnke wegen des unterschiedlichen Untersuchungsansatzes<br />

nicht vergleichbar. Immerhin ergibt sich aber auch hier, dass deutlich über die Hälfte<br />

der Bevölkerung (57,5 Prozent) in keiner Dimension Ausgrenzung erfährt.<br />

Demgegenüber erfährt immerhin ein Anteil von 30 Prozent Ausgrenzung in einer<br />

Dimension, 10 Prozent Ausgrenzung in zwei Dimensionen, 2,3 Prozent in drei<br />

Dimensionen und 0,1 Prozent in allen vier Dimensionen. Damit kann zumindest gesagt<br />

werden, dass sich die grundsätzlichen Ergebnisse, was Betroffenheit/Nicht-<br />

Betroffenheit angeht, ähneln.<br />

Burchardt u.a. verfolgen sodann die Frage, „of the extent to which ′excluded′ groups<br />

overlap“ (36). Die Ergebnisse “suggest each dimension is picking up different kinds of<br />

people” (ebd.). So gab es die größte Übereinstimmung mit jeweils fünf Prozent des<br />

Samples der siebten Welle in der Überlappung der Dimensionen Konsum-Produktion<br />

und Konsum-politisches Engagement.<br />

Interessant, weil über die deutschen Forschungsergebnisse hinaus gehend, wird die<br />

Längsschnittuntersuchung. Zunächst wird für jede Dimension der Anteil der<br />

Betroffenen untersucht. Fast zwei Drittel sind bezüglich der Konsum-Dimension in<br />

keiner der acht Wellen betroffen. Für jeweils fast drei Viertel gilt dies bezüglich der drei<br />

weiteren Dimensionen. Wer allerdings einmal betroffen war, hat große „Chancen“, dies<br />

25 Hier sei allerdings auch die kritische Einlassung Vobrubas (2003: 26f.) wiedergegeben:<br />

„Notwithstanding that, the obvious advantages of the terms inclusion/exclusion for social<br />

research have as yet only partially been realized. Empirical research seems to have focused<br />

28

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