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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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Persönlichkeit des oder der Einzelnen gerichtete Orientierung, die je nach individueller<br />

Erfordernis multidimensional erfolgen muss. Qualifizierung muss sodann, wie auch<br />

Konle-Seidl fordert, betriebsnah, praxisbezogen, verwertbar und<br />

zielorientiert erfolgen. Spätestens hier wird die Bedeutung von unternehmensbezogenen<br />

Netzwerken oder der Integration von Unternehmen in Netzwerke der<br />

Arbeitsmarktpolitik deutlich. Schließlich wurde argumentiert, dass keinesfalls die<br />

Aufnahme jedweder Arbeit mit neuen Perspektiven gleichzusetzen ist, sondern sich<br />

hier klar die Frage stellt, ob mit der Arbeit die Finanzierung des eigenen Lebens<br />

gewährleistet werden kann. Arbeitsmarktintegration wirkt überdies umso inklusiver, je<br />

nachhaltiger sie angelegt ist. Die Forschungsperspektive, die von Exklusion als<br />

multidimensionaler, je individuell zusammengesetzter Konstellation ausgeht, machte<br />

überdies die Notwendigkeit einer individuelle Problemlagen berücksichtigenden und<br />

damit flexiblen Konstruktion von Maßnahmen für von sozialer Ausgrenzung Bedrohte<br />

oder Betroffene deutlich.<br />

Eine zweite Handlungsempfehlung bezieht sich auf die Region als Handlungsraum. Die<br />

Untersuchung hat viele Hinweise darauf gegeben, dass Regionen geeignete<br />

Handlungsräume für die Bewältigung komplexer gesellschaftlicher Probleme sind,<br />

unter anderem weil in ihnen die für deren Bewältigung nötigen Akteure und<br />

Ressourcen mobilisiert und gebündelt werden können. Ob es um zusätzliche<br />

Finanzmittel, Teilnehmerakquise für die Projekte oder bereitgestellte Arbeitsplätze<br />

ging, die Aktivitäten waren in jedem Fall überörtlich organisiert oder eingebettet, auch<br />

wenn ein klarer lokaler Bezug am zentralen Ort der Umsetzung identifiziert werden<br />

kann.<br />

Schlussendlich legen die Ergebnisse der Untersuchung, sowohl bezüglich der<br />

unmittelbaren Wirkungen auf von sozialer Ausgrenzung Bedrohte oder Betroffene als<br />

auch der mittelbaren Wirkungen auf Projektarbeit und Responsivität und<br />

Organisationseffizienz von Arbeitsmarktpolitik nahe, bestehende Netzwerke weitaus<br />

stärker in die Prozesse der Bearbeitung gesellschaftlicher Probleme einzubeziehen<br />

oder die Gründung, Etablierung oder Revitalisierung von Netzwerken zu fördern, wo<br />

sie als Unterstützungsstrukturen fehlen. Vielleicht muss „die traditionelle Hilfe für Arme“<br />

weniger „durch gemeinschaftsorientierte Maßnahmen ersetzt“ (Giddens: 1998, 129) als<br />

vielmehr durch sie ergänzt werden. Wie und mit welchen Wirkungen sich dieses<br />

„gemeinschaftsorientierte Vorgehen“ (ebd.) in Netzwerken vollzieht, konnte in dieser<br />

Arbeit beispielhaft an der Initiative für Beschäftigung! gezeigt werden.<br />

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