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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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Projekten beigetragen haben. Es kann davon ausgegangen werden, dass Projekte<br />

ohne das Netzwerk nicht, später oder verkürzt oder mit weniger Ressourcen (und<br />

damit potentiell weniger Wirksamkeit) ausgestattet zustande gekommen wären.<br />

Die Untersuchung der Initiative für Beschäftigung! hat gezeigt, dass, wie im Kapitel 3<br />

ausgeführt, die alten Begrifflichkeiten der politischen Steuerung an empirische Grenzen<br />

gestoßen sind, während mit den Konzepten governance und regional governance ein<br />

geeigneter Analyserahmen bereitsteht. Netzwerke treten im Sinne eines neuen<br />

Miteinanders an die Seite der Politik. Ihr Beitrag geht über das ursprüngliche<br />

Verständnis der Politik-Netzwerke, in der Politikproduktion in eng um die<br />

verfassungsmäßigen Institutionen gruppierten Konstellationen analysiert wurde,<br />

hinaus. Er soll hier nach der Behandlung der Wirkungen auf individueller und<br />

Projektebene abschließend mit Blick auf durch die Netzwerkkooperation bearbeiteter<br />

Funktionsmängel der Arbeitsmarktpolitik (vgl. Abb. 10, Unterkapitel 2.4) thesenhaft<br />

diskutiert werden.<br />

Netzwerke leisten einen Beitrag zu einer lagerübergreifenden Problemwahrnehmung.<br />

Hierfür sprechen die unter anderem die Tarifpartner umfassenden, gemeinsamen<br />

Stellungnahmen (etwa die „Berliner Botschaften“) und Situations- und Bedarfsanalysen<br />

(zum Beispiel als Ausgangspunkt im Regionalnetzwerk Rhein-Main) und die auf<br />

Konsens gerichtete Agenda-Gestaltung. Diese Zusammenhänge verweisen außerdem<br />

auf Prozesse dialogorientierter Alternativenprüfung. Diese umfassten, wie das Projekt<br />

„Praxistage Hessen – Modell Weißfrauenschule“ zeigt, auch politikfeldübergreifende,<br />

Sektoren überwindende Ansätze, in diesem Fall eine Vermittlung von Wirtschaftspolitik,<br />

Sozialpolitik und Schulpolitk. Ein Verharren in ideologischen Schützengräben, etwa<br />

zwischen angebots- und nachfrageseitigen Strategien, konnte dabei zugunsten einer<br />

gemeinsamen Problemwahrnehmung und -analyse vermieden werden. Eine im<br />

Zusammenhang mit „rechtzeitiger“ Problemwahrnehmung verlangte Orientierung auf<br />

Prävention kommt beispielsweise in den beiden Projekten „Job-Allianz“ und<br />

„Transfernetzwerk Chemie“ des Regionalnetzwerks Rhein-Main zum Ausdruck, die auf<br />

Beschäftigungsfähigkeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Betrieb,<br />

beziehungsweise auf job-to-job-Wechsel von von Arbeitslosigkeit Bedrohten zielen.<br />

Dass der Zeitfaktor aber auch für Netzwerke eine Problematik darstellen kann, zeigt<br />

exemplarisch die nicht weiter verfolgte Projektidee „Ingenieure für Rhein-Main“, bei der<br />

im Kern arbeitslose Ingenieure aus Nordhessen in Südhessen Arbeit finden sollten.<br />

Diese war nicht zuletzt im Zuge einer sich verändernden Beschäftigungssituation mit<br />

drastisch gesunkenen freien Stellen für Ingenieure auch in Südhessen nicht mehr<br />

tragfähig.<br />

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